So Osterurlaub vorbei, morgen kommt der letzte Teil/Tag unserer Reise.

Schön dass es Euch immer noch gefällt. Und sorry, dass es im Moment so lange dauert.

Endlich habe auch ich das Buch Hummeldumm gelesen und ich habe mich weggeschmissen vor Lachen. Sehr gut geschrieben. Aber so gut wir Hummeldumm bin ich nun wirklich nicht.

Lg Sonia

FREU !!!!!!

Mach schnell *g*

Liebe Grüße
Antje

Montag 22.11.2010 Namibia – Deutschland

Ach ja, es ist 6h morgens und ich bin mal wieder wach. Basti diesmal allerdings auch. Nach einer kurzen Rückschau stehen wir auf, kultivieren uns und versuchen Manuela von Bwana Tucke zu erreichen. Wir haben Glück und Manuela sagt uns, dass unsere Papiere tatsächlich fertig sind und wir diese heute Vormittag abholen können. Juhu!!!! Jetzt also schnell an die Rezeption und ein Taxi für 9h bestellen. Geschafft. Knurrrr……. Vor lauter Aufregung und Glück über unsere Papiere hätten wir doch das Frühstück vergessen.

Um 8h sitzen alle am Frühstückstisch und bequatschen den heutigen Ablauf. „Spätestens 16:30h sind bitte alle zurück im Hotel. Um 17h kommen die Fahrer um uns zum Flughafen zu bringen.“ Unser Reiseleiter Norbert hat ein Machtwort gesprochen und diesmal hören auch alle auf ihn. Schließlich möchten wir das Flugzeug nicht verpassen. (eigentlich…. was wäre wenn…… .) „Puschel, auch wir fliegen zurück!“ Seit wann kann mein frisch angetrauter Ehemann Gedanken lesen? „Hmmm… ich weiß. Aber…..“ Ein Blick reicht und ich beiße in mein Brötchen um still zu sein, lasse dennoch meine Gedanken das „was wäre wenn Spiel“ zu ende denken.

Gott sei Dank haben wir ein Zimmer, das wir bis zur Abfahrt benutzen können. D.h. allerdings, es gibt für 8 Personen nur ein Zimmerschlüssel. Das wiederum bedeutet: „Organisation“ und „Miteinander reden.“ OK, gesagt, getan. Da jedes Paar für sich shoppen möchte, wird der Schlüssel immer wieder an der Rezeption hinterlegt.

9h unser Taxi ist da und wir düsen ab zur Bwana Tucke. Am Rande kurz erwähnt: das Thermometer zeigt eine steile Kurve nach oben!!! Der Tag verspricht mal wieder brütend heiß zu werden!

Bei Bwana Tucke angekommen werden wir herzlich begrüßt und bekommen unsere heißersehnten Papiere. Carsten Möhle sieht ganz anders aus, als wie ich ihn mir vorgestellt habe. Ist aber ein total cooler Typ! Klar müssen wir erstmal alle erzählen über die Hochzeit und so, dann fahren wir auch schon wieder zurück zur Pension. Zwar hätte ich noch gerne den Geschichten von Carsten Möhle gelauscht, doch die Aussicht auf das Shopping in Windhoeck lockt dann doch mehr.

Lieber Gott, lass Basti die Spendierhose anhaben!

Jetzt ist shopping angesagt!! Zuerst gehen wir in das Craft Centre. Meine Schwiegermama hat mir schon so einiges davon erzählt und ich gebe zu, sie hat Recht. Ich bin begeistert, kann mich gar nicht satt sehen an den vielen schönen Sachen. Bin erstaunt, was alles die Frauen machen und vor allem voraus. Ideenreichtum nenne ich das!!
„Ähm…. Puschel, für wen ist das?“ Wie bitte? Wie, für wen ist das?? „Na für uns!“ „Topflappen für uns? Meinst Du……“ Diesmal sagt mein Blick:angry: alles aus und Basti zieht sich in eine Ecke zurück und wartet brav, bis ich mich entscheide, welcher Topflappen nun doch schöner ist und welches Motiv vom Untersetzter besser zu unserer Wohnung passt und welcher denn meiner Mama besser gefallen würde. Sollte ich nicht lieber von jedem Motiv eins mitnehmen? Oder lieber zwei, Auswahlt für Mama und uns. Hmmm…. Ein kurzer Seitenblick auf meinen Mann:huh: und ich entscheide mich dann doch lieber nur für zwei Untersetzer und zwei Topflappen für meine Mami.
An der Kasse fällt mir auf, dass ich ja gar kein Portemonaie dabei habe. „Schatz! Kannst Du bitte bezahlen?“ Natürlich ist bezahlt er. Was für eine Frage! Eins ist klar! Bei unsere „After-Wedding-Party“ bei „Hochzeitstorte-Anschneiden“ ist meine Hand oben! (kann hier schon verkünden, sie war es nicht:( )

Weiter geht es. Wir gehen in fast jedes Geschäft hinein. Mal einfach nur so zum schauen. Mal wird eine Kleinigkeit gekauft. Nichts Weltbewegendes. Nur Souvenirs für die Daheimgebliebenen, ein kleines Armband für mich;) , Deko für unsere Afrika-Ecke daheim usw. Dann entdecken wir ein Haushaltsgeschäft und gehen wir hinein. Nicht weil wir Bettwäsche oder sonstiges brauchen, nein, einfach nur um zu schauen was sie haben und um mal ins Kühle zu kommen. Denn draußen ist es wahnsinnig heiß.

„Oh nein! Wie süß! Oh Basti schau doch mal. Oh sind die niedlich. Die will ich haben!“ Diesmal kann ich „sie“ nicht mit meinem Geschrei verschrecken. Diesmal sind „sie“ aufgestickt. „SIE“ sind „ERDMÄNNCHEN“ aufgestrickt auf Handtücher. Einfach nur süüüüüüß! „Oh wag es jetzt ja nicht zu sagen, dass wir genug Handtücher haben! Haben wir nicht. Wir haben ein Sammelsurium an Handtüchern!“ Basti´s verständnisvoller und gar liebevoller Blick bringt mich aus der Fassung. Was führt er denn nun schon wieder im Schilde?? „Puschel. Ich sage ja nicht nein, doch müssen es unbedingt DIE Mengen an Handtüchern sein?“ Was für eine Frage. „Schatz, ich hab Dich doch soooo lieb. (Kuss) Überleg doch mal. Die Braunen sind für den Alltag, die Gelben für den Frühling, die Grünen für die Gäste und die Dunkelroten für Weihnachten.“ (Dackelblick – hat schon oft geholfen) „Ach Puschel.“

Einen tiefen Blick und einen langen Kuss später stehen wir draußen vor dem Geschäft und ich bin die stolze Besitzerin von zwei kleinen Gästehandtüchern in braun! Ist DAS zu fassen? OK Schätzchen, diesmal geht der Gummipunkt an Dich, doch bei nächsten Mal…….
Ich glaube, ich muss nicht erwähnen, dass Basti die meisten Gummipunkte auf unserer Shoppingwahntour eingesammelt hat.

Nur weil ich das Vater unser nicht mehr so oft runter rassele, heißt es nicht, dass Du mich alleine lassen sollst!!! Männer! Wärst Du eine Frau, dann würde einiges vernünftiger laufen!

Gefühle 100 gelaufene Km, Millionen zu schleppende Taschen und um einige Nam Dollars ärmer entschließen wir uns, das letzte Mal eine opulente Gameplatte zu genehmigen.
Endlich sitzen, kühles Bier und Game. So lässt es sich leben. Wir genießen das Essen in vollen Zügen und beobachten die Menschen um uns herum. Was sehen wir? „Neuankömmlinge“, weiß wie Kreide; „Urlauber“, braun wie Schokolade, Namibianer jeglicher couleur, eine Farbenpracht in den Kleidern und und und…… am liebsten würde ich noch länger hier sitzen, doch die Uhr läuft unaufhaltsam weiter. Wir müssen zurück zur Pension.

Es ist 16h als wir wieder zurück sind. Der Rest unserer lustigen Reisegruppe ist auch schon da und packt nun fleißig Koffer. Naja, was das „Packen“ angeht, das kennen wir Mädels ja zugenüge vom „Packe packe Auto“. Beim Kofferpacken sieht es nicht anders aus! Einpacken – passt nicht – auspacken – umpacken – passt immer noch nicht – wieder auspacken – anders packen – hmm…. – auspacken – umpacken – usw.

Die schönste „Umpack-Aktion“ ist allerdings die mit der Lampe. Schwiegereltern haben sich eine wunderschöne Lampe aus ganz vielen kleinen Perlen in Form eines Sterns gekauft. Beim Kauf sah die Lampe noch so klein aus, dass sie bestimmt in eine der Taschen bzw. Koffer passt. Tja, leider sah sie nur beim Kauf so aus. Hier im Zimmer entpuppt sich die Lampe als widerspenstiges Biest, das sich in keine Tasche oder Koffer zwängen lassen möchte. Falten lässt sie sich auch nicht. Jegliches Umpacken scheitert an der Größe. Zu gutem Schluss wird sie mit mehreren Shirts oder Handtüchern umwickelt und in eine Plastiktasche gepackt. Nun darf die schöne Lampe als Handgepäck reisen. Hoffentlich geht das gut!

Die letzen Minuten vor der Abfahrt werden steigert sich die Nervosität und der Umgangston wird ein klein wenig rauer. Geht alles gut? Haben wir so gepackt, dass wir nicht über 20kg kommen? Warum hat denn keiner an eine Waage gedacht? So groß und schwer sind die Dinger nun auch wieder nicht. Außerdem hätten wir Mädels besser auf unser Gewicht achten können. Ach neeee.

Endlich sind die Taxen da, wir spielen ein letztes Mal das Spiel „packe packe Auto“ und schon geht es los Richtung Flughafen. Keiner sagt was. Alle sind still und hängen ihren Gedanken nach bzw. schwitzen vor sich hin. Denn wir haben natürlich unsere „Wintersachen“ an und das bei etwas über 30°C!!!

Ich weiß gar nicht, wie lange wir gefahren sind. Auf jeden Fall sind wir für meinen Geschmack zu schnell am Flughafen. Also alle Taschen und Koffer aus dem Auto, verabschieden und ab ins Flughafengebäude. Wir sind zu früh, so dass wir nun Zeit haben um, ja um was zu tun? Sitzen, quatschen, Buch lesen….. Endlich können wir durch. Es geht alles glatt. Koffer sind aufgegeben (die Waage zeigte bei fast allen über 20kg!!), Pässe und Tickets in Ordnung und die Lampe darf auch als Handgepäck reisen. Jetzt heißt es Dutyfree-Shopping um die letzten Moneten los zu werden und warten und warten und warten und warten und….

Ist das zu fassen? Wenn ich mir wünsche, dass die Uhr schneller tickt, tickt sie nervtötend langsam. Wünsche ich mir, dass sie langsamer tickt könnte ich schören, dass sie doppelt so schnell tickt wie sonst! Grrrr…..

Und Du da oben bist ja auch keine große Hilfe mehr!

20:45 Boardingtime!!!! Aus irgendeinem Grund ist das Air Namibia Flugzeug nicht start klar und so fliegen wir mit Air Malaysia. (oder Thai Air-ich weiß es gar nicht mehr genau) Auf jeden Fall ist das Flugzeug fast zur Hälfte leer, so dass ich mich wunderbar mit in einer Sitzreihe ausbreiten kann. Das heißt aber trotzdem nicht, dass ich besonders gut schlafen kann. Es liegt nicht daran, dass das Flugzeug immer wieder in Turbulenzen kommt. Bei dem Geschaukel konnte ich immer wieder einnicken. Es lag an meiner Aufregung, der Vorfreude auf meine Stubentiger und natürlich auch daran, dass dieser wunderschöne Urlaub nun vorbei ist und ich als offiziell verheiratete Frau zurück komme.

Deutschland – 7:10h morgens – total verschlafen steigen wir aus dem Flugzeug. Brrr… es ist merklich kühler hier. Erstmal den Menschenmassen hinter her zum Gepäckband. Hier spielt sich das altbekannte Spiel ab: braungebrannte Menschen fahren ihre Ellbogen raus nur um als erster ganz vorne am Band zu stehen; machen keinen Platz – das Revier muss verteidigt werden.

Herr im Himmel……..

Irgendwann haben wir unser gesamtes Sammelsurium an Gepäck beisammen und ziehen los Richtung Bus, der uns zum Bahnhof und somit zum ICE bringt.

Willkommen in Deutschland: es ist saukalt, regnerisch, grau in grau und jeder hat es eilig.
Was zum Himmel ist nur los? Warum rennen die Menschen so? Warum fahren sie ihre Ellbogen aus? Kenne die kein Bitte und Danke? Hilfe, Mami wo bin ich hier nur gelandet??????? Was um alles in der Welt ist hier los? Wo bleibt die afrikanische Gemütlichkeit? „In Afrika mein Schatz, in Afrika.“ Aha. Toll.

10h – Basti und ich sitzen auf unserem Sofa im Wohnzimmer, jeder einen Stubentiger auf dem Schoß, schweigen und trinken Kaffee.
„Du Puschel?“ Hmmm…. „Auswandern nach Namibia?“ Hmmm…. „Schönes Land, afrikanische Gemütlichkeit, Wetter hervorragend.“ Hm…. Unser blick kreuzt sich und uns wird klar, dass wir hier bleiben. Hier im kühlen Deutschland, wo die Menschen im Sommer freundlich und im Winter mürrisch sind, wo unsere Familie ist. „Ich Dich auch.“ (Kuss) „In 5Jahren mein Engel. In 5Jahren fliegen wir wieder hin.“ Erst in 5 Jahren? „Ja und dann bleiben wir 4 Wochen und fahren auch in den Caprivizipfel.“ Schöne Aussicht. Jetzt werden wir aber erst mit unseren Papieren zum Standesamt fahren, danach einkaufen, danach Auspacken, Wäsche waschen, Staubsaugen, aufräumen, Post durchsehen, alle anrufen…… Ja der Alltag ist wieder da!

ENDE

So liebe FoMis, nun bin ich mit meinem Bericht am Ende und freue mich jetzt darauf, endlich die anderen Berichte lesen zu können. Vielen lieben Dank an alle, die mich ermuntert haben doch zu schreiben und auch weiter zu schreiben.

An alle, die noch nicht wissen OB sie nach Namibia fliegen sollen. TUT ES!!! Ihr werdet es bestimmt mich bereuen! Doch wenn ihr nach Namibia fliegt, vergesst an ende das Wichtigste nicht: den BERICHT für dieses Forum!!!!!
Ich habe mich mit einem Teil meines Herzens in dieses Land verliebt, der andere Teil gehört meinem Mann.

Hallo Puschel,

noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön von mir für diesen wunderbaren Bericht. Ich habe ihn mit wachsender Begeisterung gelesen und ich finde Deinen Schreibstil begeisternd. Geht natürlich nur, wenn man/frau von dem Land so begeistert ist, wie Du es offensichtlich bist. Und Du hast es verstanden, Deine Begeisterung rüber zu bringen, uns Leser mit hoffen und bangen zu lassen. Einfach Klasse.

Ganz liebe Grüße
Gerd

PS: Und wenn Dein Buch erscheint - ich nehme 10 Exemplare

Hallo Puschel,

vielen Dank für deinen schönen Bericht, ihr habt wirklich viel erlebt auf der Reise, den Gedanken mit dem Auswandern zu haben ist normal nach so einer Tour, ist so ähnlich wie das mit dem Virus....

Sasowewi

Vielen Dank für diesen einmaligen Reisebericht.

5 Jahre Wartezeit bis zum Nächsten ist viel zu lang.