Touren in den Tsau ǁKhaeb Nationalpark

Braune Hyäne im Tsau-Khaeb Nationalpark
Eine braune Hyäne, die in einem stillgelegten Minenkanal im Tsau ǁKhaeb Nationalpark haust

Die „Bucket List“ für Namibia-Urlauber ist um eine einmalige Attraktion reicher: Der Tsau ǁKhaeb Nationalpark im Südwesten Namibias, eines der letzten kaum berührten Gebiete der Erde, wird für nachhaltigen Tourismus geöffnet.

Unter dem Motto „Neue Horizonte erschließen“ wurden auf dem Kongress des Gastgewerbeverbandes HAN (Hospitality Association of Namibia) in Lüderitz vier Touren und ein Projekt für Unterkünfte mit Erlebnisangebot im Park vorgestellt. Sie werden von Unternehmen durchgeführt, die vom Umwelt- und Tourismusministerium (Ministry for Environment, Forestry and Tourism, MEFT) nach gründlicher Prüfung eine entsprechende Konzession erhalten haben.

Dazu gehören die bestehenden Führungen durch die verlassene Diamantensiedlung Kolmanskop von Ghost Town Tours. Der Tagesausflug zu den ehemaligen Bergbauorten Elizabeth Bay und Pomona sowie zum Bogenfels südlich von Lüderitz wird künftig von der Firma Sandwich Harbour 4×4 angeboten.

Bogenfels im südlichem Namibia
Bogenfels, südlich von Lüderitz, wölbt sich mehr als 50 Meter über dem Atlantik. Foto: Helge Denker

Hinzu kommt eine Tour ins Küstengebiet nördlich der Hafenstadt von The Living Edge. Sie wird von einem Angehörigen der Topnaar betrieben, einer Gruppe der Nama, die in der Küstenregion der Namib heimisch ist. Völlig neu ist der Tagesausflug von Aus Desert Tours zum Roten Kamm, einem Meteoritenkrater mit 2,5 km Durchmesser: Die Tour startet in Aus und führt durch den Osten des Tsau ǁKhaeb Nationalparks.

Der ehemalige Bergbauort Elizabeth Bay. Foto: Helge Denker

An der Mündung des Gariep (Oranje) sind eine Lodge, eine Campsite und mehrere Aktivitäten auf dem Fluss und in den Dünen geplant. Die Konzession dafür erhielt die Projektgesellschaft Omdis. Ihre Aufgabe ist es dazu beizutragen, den ehemaligen Diamantenort Oranjemund wirtschaftlich neu auszurichten.

Der HAN-Kongress fand nach zwei Jahren Unterbrechung wegen der Corona-Maßnahmen zum ersten Mal seit 2019 statt. Unter den 110 Teilnehmern waren Umweltminister Pohamba Shifeta und weitere hohe Vertreter seines Ministeriums, namibische Reiseveranstalter und Unterkünfte sowie die Diamantenunternehmen Namdeb und Sperrgebiet Diamond Mining.

Sven-Eric Stender arbeitet seit 1986 als Journalist und hat sich auf die Themen Reise, Natur, Menschen und Geschichte Namibias spezialisiert. Seine Hobbies sind Wandern, Langlauf und Musik.

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