THEMA: Seychellen - eine Woche tropische Farben
21 Dez 2022 20:23 #657992
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1.11.

Meinen letzten vollen Tag auf Cerf wollte ich mit einer "Inselwanderung" ausfüllen. Nach dem Frühstück ließ ich mir an der Rezeption erklären, wo der Weg quer über die Insel beginnt und ging los. Der Strand war dieses Mal unter Wasser, weil Flut war, und so verpackte ich die Kamera gleich zu Beginn im wasserfesten Beutel. Sicher ist sicher, auch wenn es nur wenige 100m sind, bis man den Strand verlässt und dann durch den Wald aufsteigt. Der Pfad ist eng, rechts und links stehen immer wieder Zimtbüsche, wo ich etliche Blätter aberntete. Ich verwende sie zuhause zum Würzen. Immer wieder raschelte es im Gebüsch, und wenn ich Glück hatte, sah ich den oder die Versursacher, nämlich Eidechsen.



Oben an der Kuppe ist ein Wasserreservoir angelegt und man kann einem Pfad seitlich folgen und kommt dann zu einem schönen Aussichtspunkt auf den St. Anne Marine Park, wo ich die Inseln nochmals im Überblick hatte. Ich verweilte lange und genoss den grandiosen Blick!



Dann besuchte ich den alten Friedhof, der sich dort oben mitten im Wald befindet. Fotos von den Gräbern habe ich nicht gemacht, dafür aber von einer Eidechse, die ebenfalls nicht scheu war.



Dann kehrte ich zum Wasserreservoir zurück und stieg auf der anderen Seite wieder hinab. Der Wald hat ebenfalls Urwaldcharakter, ist aber nicht ganz so schön wie auf Moyenne. Trotzdem entdeckte ich viele Motive, die mir gefielen.





Während ich fotographierte, kam ein einsamer Wanderer bergauf entgegen, der ebenfalls eine dicke Kamera umhängen hatte. Ich grüßte, trat zur Seite und tat meine Begeisterung kund, dass ich es hier wunderschön finde - auf Englisch. Der Herr grüßte weder noch entgegnete er irgendetwas. Er ging einfach an mir vorüber. Ehrlich gesagt, war ich fassungslos über solch ein Benehmen. Selbst wenn er nicht verstanden hat, was genau ich gesagt, ist immer noch aufgrund der Situation und meiner Gestik zu erahnen, dass ich gegrüßt habt und die Natur bewundere. Nun gut, soll er glücklich werden. Ich war es und ging weiter. Unten tritt man plötzlich auf eine Art "Lichtung", wo Blumen üppig wachsen und ein verlassenes Haus steht, zu dem wohl man ein Garten gehört hat.







Und dann noch ein paar Schritte und ich stand am Strand an einer weiten Bucht.





Hier suchte ich mir ein schattiges Platzerl (achte immer auf ev. fallende Kokosnüsse!), plantschte im warmen Wasser und las dann ein wenig in einem Buch. Immer wieder nahm ich aber den Fotoapparat und fotographierte die Vögel. Leider gelang es mir nicht, die "fliegenden" Fische zu fotographieren - scheinbar wurden die kleineren von einem größeren Raubfisch gejagt, das ist in meinen Augen der Grund, warum sie immer wieder aus dem Wasser springen. Bei meinem ersten Besuch auf Mahe ist mir so ein Foto rein zufällig geglückt - bei Sonnenuntergang; nun, weil ich darauf wartete, gelang es nicht.





So verbrachte ich ca. 2 oder 3 Stunden an dieser schönen Bucht. Die Ebbe hatte eingesetzt, sodass ich beschloss, zu wagen, im seichten Wasser außen um Cerf herumzuwaten. Anfangs ging das auch ganz gut. Umständlich war, dass ich an jeder tollen Stelle die Kamera wieder aus dem wasserfesten Beutel aus dem Rucksack nehmen musste, um ein Bild zu machen, und dann wieder ordentlich verpacken musste. Ich hatte einfach Angst, irgendwie zu stolpern und die Kamera im Salzwasser zu versenken.







Nach der 2. oder 3. Bucht war das vielleicht oberschenkelhohe Wasser auf einmal sehr dunkel; erst dachte ich, dass hier Seegras wächst, erst beim Näherkommen erkannte ich, dass das riesige Schwärme mit kleinen Fischen sind. Fasziniert blieb ich stehen; noch war ich nicht im Schwarm drinnen. Und dann sah ich, dass dieser Schwarm von größeren Fischen gejagt wurde. Oh, oh. Das gefiel mir gar nicht. Ich erinnerte mich an eine Geschichte, dass ein Einheimischer von einem Fisch in die Wade gebissen wurde, die dann nur noch halb vorhanden war. Die Warnungen vor solchen Raubfischen haben sich mir irgendwie eingeprägt. Also versuchte ich ans Ufer zu kommen, was an dieser Stelle aus Granitblöcken bestand. Ab da kletterte und kraxelte ich also am Ufer weiter. Mit Händen und Füßen klappte es so einigermaßen; aber es war sehr mühsam, auch hier musste ich aufpassen, nicht auszurutschen oder mich wo aufzuritzen. Ich schwitze wahnsinnig stark. Als ich eine Bucht erreichte, die ich beim Vorbeipaddeln vor zwei Tagen fotographiert hatte, wusste ich, dass es nicht mehr weit ist, bis der Strand wieder aus Sand besteht. Ein Traumbuch, die zum Verweilen einlädt!



Und so schaffte ich auch das letzte Stück, das Wasser wäre inzwischen auch zu tief gewesen, sodass ich wirklich auf diesen Felsen herumturnen musste, wenn ich nicht samt Rucksack baden wollte. Als ich den Sandstrand erreicht hatte, war ich froh, aber irgendwie auch stolz, dass ich das geschafft hatte. Die Bewegung und die Hitze hatten mir gut getan. :)
Letzte Änderung: 26 Dez 2022 17:20 von rik m..
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26 Dez 2022 17:54 #658202
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  • rik m. am 21 Dez 2022 20:23
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Danke, Gabi! Ganz oben stehen diese Inseln bei mir nicht - aber wenn die vorrangige Wünsche nicht umsetzbar sind... Und, es war wahrlich keine schlechte Wahl!


Am Abend überlegte ich dann, wie ich am nächsten Morgen zu meiner nächsten Unterkunft komme. Im Vorfeld hatte ich verschiedene Taxidienste angeschrieben und Angebote zwischen 50 und 65 Euro für die Fahrt von Eden Island an die Anse Soleil unterbreitet bekommen. Ich fand das für die 25 km Wahnsinn, wenn man bedenkt, dass man für die Busfahrt 12 SCR, also ca. 90 Cent, bezahlt. An der Hotelrezeption bestätigte man mir, dass von Eden Island aus die Bushaltestelle durch einen auf Google Map nicht eingezeichneten Fußweg in 10 Minuten zu erreichen sei. So wollte ich es machen!

2.11.
Nach dem Frühstück checkte ich aus und bestieg das frühe Boot nach Eden Island. Wir waren pünktlich und ich hatte ca. 30 Minuten Zeit für den Weg bis zu Bushaltestelle. Ich hatte vorher schon alles (Rucksack, Kamera etc) in meine Reisetasche gestopft, weil ich diese ja wie einen Rucksack tragen konnte. Nach halben Weg taten mir dann doch die Schultern weh und ich setzte die Tasche ab, um die Arme zu locken. Das sahen zwei vorrübergehende junge Männer und sprachen mich an, ob sie helfen könnten. Und ehe ich recht wusste, was ich sagen sollte, hatte sich schon jeder einen Henkel geschnappt und sie trugen mir die Tasche! Die Herren waren aus Bangladesch, sie waren eigentlich Palmenkletterer, arbeiteten aber jetzt im Gastgewerbe. Nur der eine konnte Englisch, er fragte mich dann auch aus, wie man nach Deutschland käme, ob das auch ohne Papiere gehe, ob ich ihn einlade könnte, ob er meine Nummer bekäme etc. Ich fand zwar nett, dass sie für mich die Tasche trugen, aber bei diesen Fragen konnte ich nicht weiterhelfen und meine Nummer rückte ich auch nicht raus. An der Bushaltestation bedankte ich mich und wollte ihnen Trinkgeld geben, was sie aber ablehnten. Sie fuhren dann mit dem Bus auf der andere Straßenseite weg.
An der Haltestelle selbst standen schon einige Einheimische, darunter eine Frau, die entweder völlig betrunken oder unter Drogen war; sie lallte und schwankte herum, erleichterte sich hinter dem Bushäuschen und wurde später von einem Mann weggeführt in irgendeine Hütte, die zum nahen Sportplatz gehörte. Das war irgendwie alles sehr traurig.
Der Bus selbst war sehr voll, aber ich bekam einen Platz ganz hinten. In den Öffis herrschte damals noch Maskenpflicht, und die meisten Fahrgäste hielten sich daran. Wir querten die Insel, in engen Kurven ging es die Berge hoch, dann wieder runter, und das alles in einer ziemlich hohen Geschwindigkeit. Dann ging es an der Westküste Richtung Süden und schließlich Richtung Anse Soleil. Am Umkehrpunkt bin ich ausgestiegen; der Bus musste wenden und schrammte beim Rückwärtsfahren voll an einer Mauer entlang. Das Busfahrer stieg aus und begutachtete den Schaden, fuhr aber dann gleich weiter. Ich schulterte die Tasche und ging den letzten Kilometer zu Fuß, steil bergab. Unterwegs hatte es wie aus Kübeln geschüttet, nun und hier nicht mehr, und so kam ich ca. 2,5 Stunden, nachdem ich im L'Habitation aufgebrochen war, im Beachcomber an. Ich war viel zu früh, hatte aber Glück, dass mein Zimmer schon fertig war. Es war ein Standart-Room, glücklicherweise der letzte in der Zeile, sodass bei mir niemand vorbeigehen musste / konnte. Für meine Zwecke war das Zimmer völlig ok und sauber.

Ich richtete mich ein, genehmigte mir ein Glas Sekt, weil zur Begrüßung eine ganze Flasche da stand, und ging dann später ins Meer. Erst zum plantschen, dann mit Schnorchelausrüstung. Hier sah ich viel mehr Fische und Korallen als vor Cerf! Ich versuchte mich wieder mit der Unterwasserkamera, hatte aber nach wie vor Probleme, die vorbeischwimmenden Fische zu fokusieren.













Später gab es nochmals einen kleinen Schauer; als er vorbei war, erkundete ich den Garten bzw. die nähere Umgebung mit meinem Makro-Objektiv und Stativ.

















Pünktlich zum Sonnenuntergang riss die Wolkendecke auf:







Als die Sonne dann ganz weg, erlebte ich die "blaue Stunde" auf der Terrasse des Restaurants, die direkt über den Granitfelsen am Wasser erbaut wurde. Dort tummelten sich immer Vögel und Krabben...





Ab 19 Uhr wurde das Abendessen serviert. Geschmacklich sehr, sehr gut, die Portionen sind aber relativ klein, ich hätte durchaus mehr vertragen.
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27 Dez 2022 14:34 #658250
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3.11.

MIt der Dämmerung wurde ich wach und begann den neuen Tag so, wie ich den letzten beendet hatte: Ich schlenderte herum und genoss die Stimmung!









Fast unmittelbar hinter dem Strand befindet sich eine Art Lagune - jetzt war mir auch klar, wo die vielen Mücken herkamen, die mich am Vortag bei meinen "botanischen Erkundigungen" gestochen hatten. EIgentlich ganz schön, im Gegenlicht richtig mystisch, aber auch schon am frühen Morgen sehr voller Mücken...







Am Strand waren einige Schätze zu finden:







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28 Dez 2022 08:41 #658277
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Fs

Als ich am Wasser entlang schlenderte, überkam mich plötzlich die Lust, jetzt baden zu gehen. Das Salzwasser könnte auch gegen die vielen juckenden Mückenstiche an den Beinen helfen, die leider durch das Herumstrolchen an der Lagune mehr geworden waren, hoffte ich. Also tauschte ich Kamera gegen Schnorchelzeug und Unterwasserknipse und schnorchelte um die Felsen herum, dort waren die meisten Fische! Interessant, dass es mehrer Arten von blau-gelben Fischen gab. Und auch die zebraähnlichen gefielen mir immer wieder sehr gut. Irgendwie sah in diesem Morgenlicht auch der Meeresboden viel bunter und heller aus. Alles gefiel mir sehr gut! Aber als dann ein roter FIsch auf mich zuschwamm, der total zerfleddert aussah und dem die Augen irgendwie raushingen, bekam ich echt einen Schrecken. Puh, der gefiel mir gar nicht und ich suchte das Weite.













Gegen 9 Uhr nahm ich dann das Frühstück auf der Terrasse ein! Barfuß, kurze Hose dank Sonne, ein genialer Ausblick - was will man mehr!

Letzte Änderung: 07 Jan 2023 22:18 von rik m..
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07 Jan 2023 21:50 #659042
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Fs

So, was mache ich nun mit dem angebrochenen Tage? Eigentlich hatte ich mir eine Wanderung auf der anderen Seite von Mahe vorgenommen; dafür müsste ich mit dem Bus, und dann weit... und dann wieder mit dem Bus zurück... natürlich zur richtigen Zeit, weil nur ein Bus am Nachmittag fährt... Einen Teil der Strecke bis zur Anse Capucins kannte ich schon, aber eigentlich wollte ich ja weiter und eine große Runde machen. Eigentlich... Aber ach, ich hatte keine Lust, diese paradiesische Bucht zu verlassen. Also ließ ich mir ein Kanu geben, was kostenlos, aber mit Papierkram verbunden war. Und es wurde darauf bestanden, dass ich eine Schwimmweste mitnehme... Nun gut...
Ich paddelte Richtung Norden, quer über die große Bucht zum "Maia-Strand".





Eigentlich heißt die Bucht Anse Louis, weil sich dort aber das Maia-Hotel befindet, eines der teuersten auf der ganzen Insel, sagt man auch Maia-Strand. Die perfekte Location für Sonnenuntergänge. Nun gut, dafür war es noch viel zu früh. Ich brauchte für den Weg über eine Stunde, aber es war bei weitem nicht so anstregend war wie die Umrundung von Cerf, weil kaum Wellengang herrschte.







Am Strand beobachtete ich das Treiben der Leute und Krabben und Wachmänner vom Hotel; es war nicht viel Betrieb; die meisten Hotelgäste bleiben am Pool ihrer Hüttchen. Als ich genug geschaut hatte, fuhr ich wieder zurück., nicht ohne mich mehrfach umzudrehen...



Unterwegs broddelte es immer wieder rechts und links des Bootes wie im Whirlepool; Schwärme mit kleinen Fischen kreisten. Ab und zu sprang einer aus dem Wasser und es platschte so richtig. Leider ist mir kein Foto gelungen.
Letzte Änderung: 11 Jan 2023 06:35 von rik m..
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09 Jan 2023 17:05 #659187
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[Da ich Probleme habe, die Bilder hier hochzuladen, muss ich leider den Tag so zerstückeln. Eigentlich wollte ich ja für jeden Tag einen Beitrag erstellen...]

Fs:

Nach der Paddelei wollte ich selbst ins Meer. Der Meeresboden mit den Korallen, Seeigeln oder Seegurken und natürlich die Fische haben mich schon sehr fasziniert. Das Schnorcheln an sich hat mir weniger Spaß gemacht. Entweder war die Brille beschlagen oder ich hatte Wasser im Schnorchel oder ich hab am Display von meiner UW-Knipse nichts gesehen. Mhm, mir fehlt(e) da eindeutig die Routine!









Letzte Änderung: 10 Jan 2023 21:06 von rik m.. Begründung: Bilder eingefügt
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