THEMA: Ecuador als Roadtrip? What else?
08 Okt 2022 03:25 #652597
  • Bluesbrother928
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  • Bluesbrother928 am 08 Okt 2022 03:25
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Warum Ecuador?
Ist eine lange Geschichte - aber im wesentlichen hatte es mit einem Spanisch Kurs zu tun den ich! - mich spontan entschieden habe zu machen - um meine Frau - zu überraschen. Das war 2020. Irgendwie hat sie wohl Wind davon bekommen und so saßen wir dann gemeinsam im Abendunterricht. Nun es kam alles ganz anderes als gedacht. Ich habe nach 4-5 Abenden erkannt das es nicht reicht Fortschritte mit Babbel zu machen und daraus zu schliessen: mit ein wenig professioneller Hilfe geht das dann von ganz alleine. Spätestens bei Grammatik war es dann mit meiner Motivation vorbei. Nur meine Frau hat brav durchgehalten.
Nun der Fall ist klar, sie hat ja Sprachen studiert und wenn man schon drei Sprachen kann, ist es keine große Kunst noch eine Sprache dazu zu lernen, nicht wahr?

Nun jedenfalls folgten auf den einen Kurs ein weiterer und ein weiterer und wieder ein weiterer. Zwischendurch waren wir 2021 ein weiteres Mal in Namibia im Kaokoveld - siehe unsere entsprechende Story.
Zurück zu Spanisch - Schon in der ersten Stunde kam natürlich die Frage auf - Warum wir Spanisch lernen wollen, unsere Antwort: Ecuador. Alejandro unser Lehrer war sofort begeistert und erklärte uns auch das in Ecuador sehr schönes Spanisch gesprochen wird.

Wie bereist man aber Ecuador? Am besten - so dachten wir - wie Namibia, Camper, Allrad Auto mieten, grobe Planung und los gehts.
Denkste.
Reiseführer, Karten gekauft. Reise Blogs gelesen - auch hier im Forum (zB Sabine!). Dann: ok mit Campen ist nicht so. Aber kein Problem dann eben Allrad Auto und einsame Gegenden aufsuchen. Mit unserer Afrika Erfahrung! ...
Wieder Denkste.
Gibt zwar einige Spezialtouren die das auch für Selbstfahrer anbieten wie zB freedombikerental.com. Die bieten auch 4x4 Autos als Komplett Paket mit Routen, Navi, Unterkünften. Aber bald war klar: So ein 4x4 Pickup mit martialischer Folierung und Ausstattung ist dreimal so teuer. Cool aussehen tun die Trucks aber schon.

Dann GPS Karten Material gesucht. Ohweh, das war eine Odyssey. Einige Euros später hatte ich von drei verschiedenen Anbietern mehr oder weniger die selben GPS Karten die alle miteinander nicht so gut sind wie das Tracks4Africa Material in Afrika.

Somit habe ich beschlossen mit Google Maps zu planen und vor Ort auf Garmin zu verzichten und stattdessen mit Smartphone und Google maps (offline) und maps.me zu fahren.

Langsam ging es dann mit den Planungen los. 4 Wochen sollten es werden, Galapagos wollten wir zwar unbedingt machen, aber das war dann schon arg teuer. Die Fragata Yacht erschien uns als der beste Kompromiss zwischen Kosten und Komfort. Zudem hatten wir schon einiges Positives gehört. Aber wir waren noch nie so lange auf so engem Raum mit anderen Menschen zusammen und vor Seekrankheit hatten wir auch Respekt.

Unsere Anfragen und Kommunikation mit Tierra Verde waren - abwechslungsreich - und boten einen Ausblick auf Südamerikansiche Mentalitäten. Aber in dem Augenblick als meine Frau die von mir begonnene englische Kommunikation in die Hand nahm und zu Spanisch per Whatsapp wechselte lief es wie am Schnürchen - beinahe.
Laura - war super kommunikativ und hilfsbereit. Ich kann sie nur empfehlen. Wir haben sie dann in Quito persönlich kennengelernt. Sie ist eine Seele von einem Menschen, aber immer im Stress :-)

Dann hatten wir den Termin, die Route fixiert und sprachen schon über die Zahlungen. Endlich konnten wir nun auch die Flüge per KLM buchen.
Kurze Zeit später: Info von Laura, Fragata fällt möglicherweise wegen Wartungsarbeiten aus. Golondrina wäre aber buchbar zur selben Itinary.

Nun die Golondrina wollten wir nicht - zu klein und ein bisschen zu einfach.
Laura verspricht uns aber dran zu bleiben, sie kennt den Kapitän und wahrscheinlich wird die Fragata doch fahren.
Einige Monate später - wir hatten schon überlegt Galapagos ganz zu streichen - ist es dann definitv: Fragata hat Maschinenschaden und ist nicht verfügbar.
Aber - Laura hat eine Alternative - die Anahi. Die aber leider nicht 8 Tage sondern nur 5 Tage fährt - aber immerhin mit Genovesa am Programm. Dafür ist es ein Catamaran und sollte damit nochmal ruhiger auf See sein. Aber der Preis passt und so fixieren wir das. Laura bucht für uns die Yacht und die Flüge nach/von Galapagos. Espanola werden wir dann mit einem Daytrip von Cristobal aus machen. Abgesehen von unseren Namen und Adresse brauchen wir nichts für die Buchung. Auch die Zahlung wird bis zum Abflugtag noch offen bleiben. Also alles ganz locker.

Jetzt können wir auch endlich die Bausteine im groben zusammenstellen:
Quito - Intag - Mindo - Papallacta - Cotopaxi - Quilotoa - Chimborazo - Cuenca - Guayaquil - Galapagos - Guayaquil
Mindestens nochmal soviele Punkte mussten wir leider aus Zeitmangel wieder streichen. Wie zum Beispiel einen Abstecher zum Rio Napo Regenwald. Aber da hat meine Sorge von der Höhenlage mich abgehalten.
Wir waren noch nie auf einer Höhe über 2800m - schon gar nicht die letzten 20 Jahre und wir wollten unserem Körper in der Hinsicht nicht zu viel zu muten.
Aber auch so ist die Strecke schon recht ambitioniert. Immerhin habe ich einige Doppel und Dreifach Nächtigungen eingeplant.

Klingt jetzt vielleicht alles aufwändig - ist es auch - aber ich möchte keinesfalls anders verreisen - das gehört einfach für uns dazu und macht schon einen Teil des Spaßes aus - Aber Euch geht es sicher genauso?

Das Auto haben wir letztlich via Booking.com und Localiza gebucht. Wir haben uns für einen Kompromiss entschieden - einen Pickup als 4x2, das war deutlich günstiger als alle SUV Varianten.

Der Zeitpunkt des Abfluges rückt näher. Wir rüsten uns mit Schichten Kleidung aus und checken unser technisches Zeug.
GoPRo, DJI Osmo, DJI Air2, Canon R, Canon DSLR, 4-5 Objektive (Ich habe noch mit mir gerungen eine R5 fürs Birding zu kaufen, aber die Vernunft hat doch obsiegt)

2 Wochen vor Abflug - wir wollen US Dollars bei unserer Hausbank bestellen - kommen wir drauf das unser Konto gesperrt ist. Weil wir der Geldwäsche verdächtigt werden - Ja genau - wir Oligarchen - nur weil meine Frau vor einem Vierteljahrhundert Russin war?! Scheint eine Folge der Sanktionen wegen dem Ukraine Krieg zu sein.
Wenn ich den Programmierer des Algorithmus in die Finger bekomme. 10 Tage später und sich in einen Kafka Roman versetzt fühlend - ist unser Konto wieder offen.
Noch 3 Tage zum Abflug. Frische US Dollars konnten wir somit auch keine mitnehmen, weil unsere Hausbank
a) unser Konto gesperrt hatte und
b) das 3 Wochen im Vorhinein angemeldet werden müsse.
Naja wir haben noch einige ältere Dollars die wir zwar 2019 in Botswana nicht anbringen konnten, aber vielleicht sind sie ja in Ecuador relaxter.
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17 Okt 2022 22:49 #653295
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  • Bluesbrother928 am 08 Okt 2022 03:25
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19.05 Day -1
Langsam beginnt sich Panik Mode bei uns breitzumachen. Die Überweisung für die Cruise ist immer noch nicht getätigt, weil wir zwischen Beneficiary und Ziel Bank entscheiden sollen und keine Ahnung haben, denken schon daran Cash in Euro mitnehmen und dort auf eine Bank einzuzahlen.
Buchungstechnisch hatten wir zum Abflugtag noch nicht alles fixiert:
via booking.com: das Hotel in Quito, Quilotoa, Cuenca, Guayaquil, San Cristobal.
Direkt: Mindo, Intag, Papallacta, Chimborazo
Offen war noch: Cotopaxi und die Strecke zwischen Chimborazo und Cuenca.
Chimborazo bekamen wir zwar bestätigt, haben uns aber vor der gewünschten Anzahlung gedrückt, weil wir die auf ein Konto in Ecuador überweisen hätten müssen. Und - nein es gibt dort keine Kartenzahlung nur Cash.
Somit hatten wir ein bisschen Spielraum bei der Route um situationselastisch reagieren zu können...

Apropros Route: So sieht diese aus und nun auch gleich mit einem Durchlauf des Trips im Zeitraffer.


20.5 Day 0
Meine Frau hat noch eine Überraschung: Irgendwo hat sie erfahren das Autos in Quito je nach Nummertafelendnummer an bestimmten Wochentagen nicht fahren dürfen. Es sei denn man hat eine Ausnahmegenehmigung. Die Autovermietung bestätigt das und - Nein das gilt auch für Touristen - und Nein eine Ausnahme Genehmigung können sie uns nicht geben - na super! Nicht das wir in Quito fahren wollen, Aber wir müssen einmal aus Quito raus und einmal Quito durchqueren. Aber was solls, wir sind ja Touristen.

21.05 Day 1 Sa Quito 2800m Höhe - 8044 Schritte
Bei der Abfertigung in Wien wird auch immer mehr gespart. Wo irgend möglich wird man zu Self Service Automaten zum Checkin geschickt. Aber wir schaffen es letzlich doch wieder zu einer persönlichen Abfertigung durchzudringen. Vielleicht bin ich zu altmodisch, aber zum fliegen gehört für mich auch dazu das ich mit einem Menschen interagieren kann, der mir dann auch einen guten Flug wünscht :-)

In Amsterdam gibt es etwas Stress mit der kurzen Zeit zum Umsteigen, aber als wir unser Problem einem der Ordnerinnen vortragen, lotst sie uns an den langen Schlangen vorbei und dann war alles paletti.
Über den Flug mit KLM ist mir nicht sonderlich viel in Erinnerung geblieben. KLM Bordservice war in Ordnung, es gab sogar Drinks - vielleicht der Grund warum ich nichts mehr davon weiß. Bei den Sitzen haben wir wieder geknausert, aber auch die Standardsitze sind ok.

Keinen Stress gab es bei der Einreise, unsere sorgsam ausgefüllten Einreise und Zoll Formulare wollen sie nicht, sondern winken uns durch. Die Gerüchte in diversen Foren das auf Drohnen gescannt wird, haben sich nicht bestätigt.
Der beim Hotel bestellte Transfer stellt sich als Standard Taxi heraus, aber der Fahrer hält brav ein Schild mit unserem Namen hoch, das freut uns. Wir bekommen einen ersten Vorgeschmack von der Autobahn durch Quito die einer Riesen Hochschaubahn gleicht. Und der Fahrstil der Leute ist nun ja - interessant. Ich freue mich schon hier selbst fahren zu dürfen.
Unser Fahrer ist so nett und hält bei einem ATM wo wir prompt mit den ersten US Dollars versorgt werden und gleich gegenüber gibt es einen Shop für Telefonkarten. Meine Frau nimmt Movistar- was sich grundsätzlich auch gut bewährt hat. Das System der Kartenverlängerungen ist zwar sehr einfach. Man kann das Kontingent unter anderem in Pharmacias wieder aufladen, aber bei uns hat das später nicht funktioniert. Erst als wir in Cuenca einen Movistar Shop gefunden haben hat uns die Dame dort das Konto wieder freigeschaltet. Also besser gleich die ganze Dauer und ausreichend Datenmenge nehmen - kostet eh fast nichts ....
Das Hotel: Ikala im Mariscal Viertel ist sehr schön. Unser Standard Zimmer hat alles was man braucht.

Wir spazieren des Nachmittags zur Mariscal Foch, ein ziemliches Remmidemmi ist da. Nichts von dem was uns auf Tripadvisor zum Essen attraktiv erscheint ist auffindbar, wir wähnen uns in der falschen Stadt. Aber dann finden wir direkt am Foch Platz einen Platz in einem Cafe - Toke - bei dem wir draussen unter einem Heizschwammerl sitzen. Kartoffelsuppe und Ceviche mit Shrimps dazu gibts Popcorn.
Ein kleines Mädchen traut sich zu unserem Tisch und wir kaufen ihr eine Stange Süssigkeiten ab um 1 Dollar, Geben ihr einen 1 Dollar schein - ein paar Ein Dollarscheine hatten wir noch von zu Hause - den sie etwas misstrauisch beäugt. Ich glaube das war ihr erster Schein - üblicherweise gibt es hier Dollar Münzen. Aber dann verstaut sie den Schein sorgfältig in ihrem Portmonnaie. Am Rückweg zum Hotel hinauf macht sich die Höhe von 2800m bemerkbar. Wir gehen alleine durch das dunkle Mariscal Viertel. Obwohl wir gelesen haben das man Acht geben soll. Ausser uns war fast niemand unterwegs. Aber wir haben uns nicht eine Sekunde unsicher gefühlt.
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08 Jan 2023 16:53 #659092
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  • Bluesbrother928 am 08 Okt 2022 03:25
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Ich vermute, dass die Mitfahrer wieder von Bord gegangen sind. Leider bin ich nicht dazu gekommen weiter zu schreiben. In dem Fall ist es umgekehrt wie in Namibia. Videos habe ich schon einige fertig, aber mit dem Text hapert es durch akute Schreibfaulheit... (Edit - sehe gerade das ich doch ein bissl was mitgeschrieben habe - ist aber Telegramstil)
Ich will Euch die Videos aber nicht vorenthalten, sofern Ihr sie nicht eh schon entdeckt habt :-)
Wenn Ihr Fragen habt, beantworte ich sie aber gerne...

Gesamtreise:


22.05 Tag 2 So Quito 2800m Höhe - 17100 Schritte
Ich habe schlecht geschlafen. Schrecke dauernd auf weil ich gefühlt zu wenig atme. Als ob ich Aussetzer hätte. Jedesmal wenn ich wach werde denke ich das ich gerade beinahe erstickt wäre und gerade noch rechtzeitig munter geworden bin. Ich spüre den Luftdruck Unterschied doch sehr. Ein wenig Kopfweh stellt sich ein. Ich nehme ein Kopfwehmittel. Aber dafür ist das Bett super breit. Das Zimmer ist eigentlich sehr gut. Manchmal hört man laute Autos vorbeifahren, aber es hält sich in Grenzen.
Das Frühstück ist excellent, ein sehr hübscher Raum, dazu gechillte Musik. Wir sitzen zufällig neben den beiden Leuten die auch im Flugzeug neben uns sassen. !! Sachen gibts :-) nette 70er Deutsche, sehr angenehme Leute.

Taxi zur Basilica. Sind bei einer Messe dabei. Wunderschöner Gesang. Wir drehen die üblichen Runden rund um den Plaza Grande. Es macht Spaß durch die Gassen zu schlendern, überall gibt es etwas zu sehen. Sehr viel Polizei ist präsent.
Zurück zum Hotel (1,5h) gehen wir in der Abenddämmerung - ohne Taxi - zu Fuss. Das Abendessen besteht aus Empanadas und Avocados die wir in einem naheliegenden Mercado kaufen, das wars, wir sind todmüde.
Quito:


23.05 Day +3 Mo Quito 3000m Höhe - 13640 Schritte
Mit dem Schlafen wird es besser. Kann es wirklich sein, dass der niedrigere Luftdruck eine Auswirkung auf die Blase hat, oder ist es Zufall?

Heute wollen wir auf den Panecillo. Wieder nehmen wir ein Taxi. Die sind wirklich günstig hier 2-5 USD je nachdem. Leider ist die Virgen geschlossen - man könnte diese sonst von innen besteigen.
Wir lernen das die Ecuadorians Virgen wie Bierchen aussprechen - was ab sofort für ständige Heiterkeit bei uns sorgt, wenn wir entweder wieder eine Virgen sehen oder ein Bier trinken.
Es hat eine super Aussicht über die Stadt von hier oben. Aber das Häusermeer ist schon verrückt wie es sich so über die Hügel und Täler legt.
Wir wollen zu Fuss runter gehen, es gibt einen einsamen schmalen Fusspfad. Viele Hunde, jedes Haus/Hütte hat gefühlt mindestens zwei, wahrscheinlich einen als Backup, aber sie werden nicht allzu zudringlich. Abgesehen von Golden Retriever bin ich kein besonderer Hundefreund, aber es geht.
Einmal winkt uns ein Anwohner energisch das wir hier falsch wären und wo anders zu gehen hätten. Dann kommen wir wieder auf die Strasse die nach oben führt.
Wenige Leute sind unterwegs. Wir tragen unsere großen Kameras offen weil sich da und dort doch noch nette Shots ergeben. Ein Mann kommt uns entgegen und erklärt uns auf Spanisch die Kameras einzupacken. Wir wundern uns zwar, folgen aber seiner Empfehlung. Wir haben zwar im Reiseführer gelesen das die Gegend nicht sicher sein soll, aber meine Phantasie reicht nicht aus mir vorzustellen das mich am hellichten Tag jemand überfallen sollte.

Wenig später kommen wir an einem Mini Restaurant vorbei wo wir spontan einkehren. Die beiden älteren Damen kochen an der Strasse seltsame Gerichte. Meine Frau ist mutig und nimmt Schweinefuss, Ich dagegen bin feig und nehme das was am unverfänglichsten aussieht Beef mit Reis und einer super Salsa.
Die beiden insistieren das wir nicht zu Fuss weiter gehen sondern mit einem Taxi in die Stadt hinunter fahren. Bis heute weiß ich nicht ob das wirklich gefährlich gewesen wäre - wir konnten die Plaza Grande sogar sehen von hier aus.

Hier zeigt sich aber wieder das man zwar mit wenigen Leuten auch Englisch reden kann, aber die echte Verbindung entsteht erst wenn man Spanisch spricht. Taxifahrer, oder auch die beiden älteren Damen mit ihrem kleinen Imbiss. Es ist so viel herzlicher wenn sie sehen das man sich auf Spanisch abmüht.
Assia bewährt sich super, als Spanisch Vertiefungs Kurs ist der Urlaub zwar ein wenig teuer, aber das passt schon für mich. Den Stress hat ja sie :-)

Unser Taxi gerät prompt in einen Stau und so flüchten wir dann doch und gehen zu Fuss weiter.
Am Plaza Grande ist gerade eine Parade - wir verlieren uns kurz im Trubel, aber wir behalten die Nerven und eine Viertelstunde später finden wir uns wieder.

Ständig sind wir mit halbem Auge auf Ausschau nach vertrauenswürdig aussehenden ATMs. Mal mag meine Karte nicht, mal die von meiner Frau nicht, aber wir schaffen es dann 400 USD zu ziehen.

Mit der Höhe wird es auch besser. Wir tun uns schon leichter bei dem ständigen auf und ab der Stadt. Dann am Nachmittag blitzt und donnert es, und wir entschliessen uns doch noch ein richtiges Dinner zu nehmen. Unsere Wahl das X LO wo ich spontan hingefahren wäre, hat auf Nachfrage der beiden rührigen Rezeptionistinnen leider zu. So empfehlen sie uns zwei Alternativen, die uns dann vor Ort aber zu steif aussehen und uns auch einfach zu teuer sind. Wir nutzen wieder die Chance bei einem ATM Geld zu ziehen, diesmal gewinnt Assias Karte.
Wir erklimmen einen Berg zum Hotel Vista del Angel. Dabei überholen wir recht locker alle anderen die auch den Weg nach oben suchen und wir kommen nicht mal übermässig ausser Atem.
Dort gibt es eine Superschöne Terasse mit Blick über halb Quito. Wir nehmen zwei Caipirinhas (Ausnahmsweise) und einmal frittierte Schweinebauchstücke und frittiertes Hendl. Was super schmeckt, aber auch viel ist.
Ab 8-9 Uhr füllt sich das Lokal langsam, und die Chillout Musik beginnt zu lauterem Dancefloor zu mutieren, da flüchten wir zu einem letzten nächtlichen Rundgang um den Plaza Grande. Alles ist ziemlich leer, nur Polizei die Absperrgitter aufstellt ist unterwegs. Wir ergattern ein Taxi und ab gehts nach Hause.

Quito ist schon eine krasse Stadt, die Abgase sind unglaublich. Besonders die der Busse. Gepaart mit der dünnen Luft ist das zu Fuss gehen besonders am Anfang eine Herausforderung. Die Strassen und Gebäude sind in unterschiedlichen Stadien des Verfalls. Aber alles hat einen gewissen Charme. Und die Leute sind sehr freundlich - besonders wenn man Spanisch spricht.
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Letzte Änderung: 21 Jan 2023 15:22 von Bluesbrother928.
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08 Jan 2023 17:40 #659099
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  • Bluesbrother928 am 08 Okt 2022 03:25
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24.05 Di Quito Abfahrt nach Intag 3200m Höhe - 4634 Schritte

Wir haben gut geschlafen, die innere Uhr mahnt ab 5 Uhr zum aufstehen, was eh sehr praktisch ist, trotzdem fühle ich mich ein nicht ganz ausgeschlafen. Meine innere Uhr geht halt immer noch vor.
Das Zimmer war wirklich voll ok. Bett ist echt super ca 2m breit, perfekte straffe Matraze. Badezimmer Dusche warmes Wasser.
Ist zwar nicht das ruhigste Zimmer, aber die Strassengeräusche beginnen erst ab 6, und dann auch recht dezent, abgesehen von dem einen Moped oder Auto mit kaputtem Auspuff.

Hotel Ausgecheckt. War ein wirklich schöner Aufenthalt hier. Leute, Art des Hotel, Frühstück.

Ein Taxi bringt uns zu Localiza. Gut das wir Google dabei haben, so können wir dem Fahrer den Weg zeigen ...
Alles passt, wir bekommen sogar einen 4x4 zum selben Preis wie den gebuchten 4x2. Laura von Tierra Verde kommt auch vorbei, sie freut sich riesig über Parfum und Mozartkugeln. Wir klären noch die restlichen Formalitäten der Cruise. Eine halbe Stunden später habe ich GoPro und montiert und verkabelt unsere Handy und Kamera Lademöglichkeiten installiert.

Juan von Localiza hat uns erklärt wie das mit dem Telepass für die Toll Roads ist, wir versuchen redlich einen Pass zu ergattern, dann geben wir es auf und hoffen das es auch ohne gehen wird - Es wird :-)

Der Verkehr ist interessant, aber mich erschüttert beim Autofahren schon lange nichts mehr wirklich. Meine Marokko, Afrika, Australien Erfahrungen machen sich bezahlt.
Es macht Spaß, der Diesel vom Ford Ranger ist kräftig und so kann man locker durch das Gewühl surfen.
Erstes Ziel ist La Midad del Mundo. Die Zufahrt zum Parkplatz zu finden hat uns eine halbe Stunde gekostet. Ist ein hübscher Park der viel an Informationen enthält. Irgendwie vergessen wir die obligatorischen Dinge abzuhaken - wie zB - wirft man zu Mittag wirklich keinen Schatten am Äquator?, wie war das noch mit dem Wasser links herum und rechts herum?
Aber wir wollen endlich in die Natur und Gegend sehen.
Unterwegs sehen wir viele Rosenfarmen. Die bunte Blumenpracht wird an den Strassen im Überfluss angeboten. An einer Stelle erspähen wir einige Bizcochos Restaurants. Hier werden Biskotten (Löffelbiskuits) ähnliche Backwaren angeboten. Diese werden mit einer Art Caramel Creme gegessen. Nicht ganz so wie ich mir das erwartet hatte, aber eigentlich recht lecker. Richtiges Mittagessen nehmen wir keines, die Bizcochos und Knabberzeugs helfen uns über den Tag.
Otavalo lassen wir links bzw rechts liegen und fahren direkt weiter zur Laguna Coicocha. Da gibt es eine formelle Zufahrt wo man sich bei einem Ranger anmelden muss. (Kostenlos) Dann kommen wir direkt zum Ufer des wunderschönen Kratersees. Die Sonne steht leider gegen uns und für einen ersten Dronenflug ist es mir zu weit zu fliegen - 2 km in eine Richtung und das bei einer Höhe von 3200m damit ich auf die andere Seite der beiden malerischen Inseln komme.
So beschliessen wir wieder weiterzufahren und von der anderen Seite einen Zugang zu finden.
Um es kurz zu machen, es gibt keinen öffentlichen Zugang sonst, nur private Zufahrten, aber wir finden einen kleinen Platz wo wir halten und von wo ich mit der Drone fliegen kann. Ich muss zwar "blind" fliegen weil ich mich hinter dem Kraterrand befinde. Man merkt aber sofort das sich die Drone in der dünneren Luft deutlich mehr anstrengen muss. Die Sorge mit der Akku Kapaziät die durch die Höhe und den ständigen Wind beeinträchtigt wird, wird mich den ganzen Urlaub hindurch begleiten.
Aber es gelingen mir einige Minuten an hübschen Eindrucken von der Laguna - genauso wie es durch eine Laune von Windows auch mein Computer als Anmeldebildschirm angezeigt hat.

Die Strasse führt dann direkt in die Wolken. Zeitweise wird die Strasse schlechter, Schlaglöcher, leichte Hangrutschungen, aber nichts aufregendes.
Gegen Abend kommen wir im Intag Cloud Forest Refuge an. Begrüsst werden wir von einem weissen schmutzigen Fellknäuel, der auf uns gewartet zu haben schien. Die amerikanischen Gäste haben ihn Muddy Feet getauft.

Wir bekommen ein Zimmer im ersten Stock oberhalb des Gemeinschaftsraumes. Ausser uns sind noch 3 Leute aus Georgia/USA da.
Die Essen werden wir in dem Gemeinschaftsraum an einem großen Tisch einnehmen von dem man auch Birdwatching machen kann. So entwickeln sich interessante Gespräche zumal eine der Damen vor einiger Zeit in Cotacachi sesshaft geworden ist.

Die Lodge befindet sich mitten im Regenwald nur eine schmale Lehmstrasse führt vorbei. Es ist überall recht feucht auch im Zimmer. Aber es gibt einen Elektroofen der durch die Wärme die Feuchtigkeit erträglich macht.
Trotzdem ist es kühl im Zimmer. Aber unser Bett hat 3 Alpacka Decken und darunter ist es zu zweit recht kuschelig.
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Letzte Änderung: 21 Jan 2023 15:22 von Bluesbrother928.
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  • Bluesbrother928 am 08 Okt 2022 03:25
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25.05. Mi Intag 2000m Höhe - 8805 Schritte

Jetzt wirklich im Telegramstil:
Morgenwalk mit Oswaldo in Gummistiefeln. Wie ein Märchenwald. Phantastisches Frühstück. Ananas Papaya Saft, etwas Vogelbeobachten, dann fahren wir richtung Apuela, Mirador, in Apuela früchte gekauft, dann Forelle gegessen
Cascadas, Weg leider überflutet dank Drone aber doch gesehen, aufdringlicher Esel, in Apuela Wasser gekauft, in Pucara noch einen Mirador Cache gesucht, spannender kleiner Weg, leider wenig view vom Mirador da zugewachsen.
Es regnet in Strömen ab 5, Abendessen von Lupe wieder sehr gut, Oswaldo erklärt uns den Weg nach Mindo, wir bestellen eine Decke bei ihm, weil er nach Otavalo fährt.
Heizung im Zimmer aktiviert
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09 Jan 2023 17:12 #659189
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26.05. Do Intag 10379 Schritte

Assia stellt fest das sie jetzt alle Sprachen verlernt hat. (Ist auch schwer mit Russisch, Deutsch, Englisch, Spanisch), Dank der kleinen Heizung ist es im Zimmer nicht mehr so klamm und feucht.
Die Oswaldo Runde zu zweit gegangen, Viele Vögel gefilmt und Fotografiert beim "Hideout"
Gualiman besucht, Blattschneider Ameisen, Tempel del Sol, Cascade von oben gesehen, Termas Nangulvi, Oswaldo hat tatsächlich eine Decke besorgen können - wunderschön und genauso wie wir das erhofft haben - mit Lama, Abendessen
letzte Reise: Roadtrip Uganda
Letzte Änderung: 21 Jan 2023 15:23 von Bluesbrother928.
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