THEMA: Die Badgers bei Tag und Nacht im Kruger
30 Nov 2023 10:45 #678047
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Ein Nachtrag:
Da beim letzten Mal nachgefragt wurde, wo die schönen Häuschen stehen.
In Lower Sabie finden wir es hier am schönsten (gelb markiert):



Man hat einen schönen Blick auf den Fluss, wohnt direkt an einer schönen Wiese mit Baumbestand, ist weit ab vom Trubel der Tagesgäste... Und trotzdem hat man den Pool in kurzer Distanz und ist auch fußläufig (immer schön über die Wiese) in wenigen Minuten im Shop oder Restaurant.
Wie haben auch die Huts "überlebt", aber hier wohnt es sich definitiv schöner. Von den Safarizelten habe ich auch Gutes gehört - leider gibt es die aber nicht für Familien.

Herzlich Sascha
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01 Dez 2023 15:31 #678109
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Kapitel 6: Ein ziemlich perfekter Kruger-Tag
Teil 1: Der Morgen


Im Morgengrauen stehe ich – wie immer, wenn ich im südlichen Afrika unterwegs bin – voller Energie auf. Warum gestaltet sich das in heimischen Gefilden nur immer so schwierig, mit ähnlichem Elan in den Tag zu starten? :P

Ein Schritt aus der Tür offenbart eine Landschaft, die noch im Zwielicht liegt. In morgendunstigem Rot und Schwarz liegt friedlich der Sabie. Und auch im Camp herrscht noch herrliche Ruhe. Ich setze mich auf eine Bank und sauge die Atmosphäre auf – die reine Luft, das blasser werdende Rot. Solche Momente genieße ich sehr.





Meine Familie wird heute früh im Camp bleiben – so früh mögen die Kinder nicht jeden Tag aufstehen und meine Frau bleibt an diesem Morgen dankenswerterweise bei ihnen. :kiss:
Kurz vor Toresöffnung um 5.30 Uhr reihe ich mich in die kleine Schlange am Gate ein. Als sich der Park schließlich für seine Besucher öffnet, fahre ich nach Osten in Richtung S28 und Duke’s Wasserloch – in der Hoffnung, heute früh dort ein Date zu haben. Ich bin der einzige aus Lower Sabie, der diesen Weg einschlägt, die anderen Wagen fahren entweder am Sabie entlang gen Skukuza oder queren alsbald den Fluss in Richtung Norden.

Und so habe ich die Landschaft ganz für mich allein. Kurz nachdem ich die Tarroad verlasse, tauche ich ziemlich unvermittelt in dichten Morgennebel ein. Links und rechts kann man nur wenige Meter in den Busch schauen: Na das kann ja was werden! :pinch:
Zum Glück befindet sich (die sichtbare) Sichtung Nummer Eins direkt am Weg: Einmal mehr eröffnet eine Tüpfelhyäne den Safaritag. Das Foto zeigt recht deutlich, mit welcher Suppe ich es heute früh zu tun habe.



Nur kurz bleibe ich bei der Hyäne und setze bald meinen Weg in Richtung Duke’s fort.

Weit komme ich aber nicht. Je weiter man sich vom Fluss entfernt, desto lichter wird zum Glück der Nebel und so kann ich in einiger Entfernung eine Bewegung im Busch ausmachen. Ein stattlicher Löwe bewegt sich genau auf mich zu! Ich halte an und versuche die schöne Katze auf Fotos zu bannen. Durch den dichten Bewuchs und den noch immer präsenten Dunst fällt das leider gar nicht so leicht.



Bald ist der Löwe so nah, dass die montierte Brennweite mir keine Chance mehr für weitere Aufnahmen gibt. Nur zwei Meter entfernt kreuzt das Tier die Piste und würdigt mich dabei keines Blickes. Ich sitze und genieße (und versuche dabei den Ärger zu verdrängen, nur einen Kamerabody mitgenommen zu haben…). Schon bald ist der Löwenkater im Busch verschwunden. Eine Begegnung, die einmal mehr deutlich macht, wie sehr manche Sichtungen dem puren Zufall geschuldet sind.

Es geht weiter in Richtung Duke’s Wasserloch – und nun wird mich nichts mehr aufhalten. ;)
Als ich dort ankomme, genügt ein kurzer scannender Blick, um Endorphine freizusetzen. Meine Hoffnung hat sich erfüllt: Die zehn Löwen von gestern Abend sind noch vor Ort. Und heute Morgen steht die Sonne auf der richtigen Seite. B)
Ich suche mir einen guten Spot und nehme eine entspannte „Löwenbeobachtungshaltung“ ein. Die Katzen liegen faul herum. Mehr als einige Umlagerungen halten sie nicht für mich parat. Und so vergeht eine halbe Stunde. Ich allein mit zehn Löwen. Im vielbesuchten Kruger. Das ist schon eine tolle Sache.









Irgendwann bilden die Katzen einen richtigen Löwenhaufen. Über dieses Motiv freue ich mich sehr.





Schließlich trifft ein zweites Fahrzeug ein. Leider verhalten sich dessen Insassen gar nicht gut. Aus einem Dachfenster heraus recken sie ihre Oberkörper, was den Löwen gar nicht gefällt – das wird in ihrem Verhalten ganz klar deutlich. :evil: Ich versuche den Neuankömmlingen zu signalisieren, dass sie durch ihr idiotisches Tun das Rudel stören, habe aber leider wenig Erfolg damit. Nicht lange dauert es und die Löwen stehen auf, sehen sich kurz um, sortieren sich und ziehen von dannen.









Nach kurzer Zeit sind zehn Löwen unsichtbar geworden.
Ich bin sauer und kann es mir nicht verkneifen, meinen Mitbeobachtern ein paar Takte zu erzählen. Diese üben sich im stoisch-verständnislosen Dreinblicken.

Als ich schließlich wieder allein in Richtung Osten fahre, muss ich mich anstrengen, damit diese wunderschöne Sichtung mir nicht durch das Verhalten der anderen völlig verdorben wird. Noch während ich dies schreibe, merke ich, dass ich wieder ein wenig sauer werde… Also schnell weiter!

Mir kommt ein Gamedrive-Fahrzeug entgegen: Ich erzähle von dem Löwen-Exodus bei Duke’s, der Fahrer schüttelt fassungslos den Kopf und berichtet mir wiederum von einem weiteren Rudel, das weiter südlich an der S28 liegt.
Eigentlich wollte ich ja zurück ins Camp – hole mir aber übers Mobiltelefon die Erlaubnis ein, auch diese Löwen noch mitnehmen zu können. :kiss: Es geht also nach Süden.
Da es schon etwas später ist, erkennt man die Löwensichtung natürlich an einigen Autos, die bereits am Wegesrand stehen. Die Löwen selbst – es mindestens sechs an der Zahl – sind weit weg, liegen aber recht offen auf einer Grasebene. Mit dem Fernglas kann man ihr Herumliegen ganz gut verfolgen. Es bleibt hier aber bei einem Landschaftsfoto mit Löwensprengseln.



Entsprechend kurz bleibe ich vor Ort, denn unlängst habe ich von einem anderen hier Anwesenden den Tipp bekommen, dass wiederum weiter südlich eine Gepardin mit zwei Jungen unterwegs sein soll. Eine Chance, die drei zu sehen, möchte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. :)
Auch hier markieren wenige Fahrzeuge den Aufenthaltsort der Katzen. Als ich dort ankomme, ist es bereits wieder ziemlich heiß und die Geparden haben sich in den schattenspendenden Busch zurückgezogen. Ich muss eine ganze Zeit suchen, bis ich sie gefunden habe. Einen Winkel zu finden, aus dem sich die Katzen mehr oder weniger frei beobachten lassen, dauert bestimmt ebenso lange. Zuerst sehe ich nur Mutter Gepard, die hinter einem Busch hervorlugt.



Bald darauf taucht hinter ihr ein Köpfchen auf. Ein kleines Gepardenkind schaut aufmerksam zu mir herüber. Nummer zwei kann ich nur erahnen.



Bald legt sich die Geparden flach auf den Boden und wird unsichtbar. Eines der kleinen setzt sich aber zum Glück recht nett in Positur und schaut grummelig-niedlich in meine Richtung. Trotz der eingeschränkten Sicht bin ich über die Begegnung ungemein glücklich.



Ich bleibe noch eine ganze Weile und hoffe, dass sich hier noch etwas tut. Leider machen die Geparden aber keine Anstalten, ihren Schattenplatz zu räumen. Wer will es ihnen verübeln?

Da der Morgen bereits weit fortgeschritten ist, nehme ich die Teerstraße zurück nach Lower Sabie und freue mich auf meine Familie, die den Tag bisher ganz entspannt im Camp verbracht hat – mit Büchern, Spielen, Pool und ganz viel Spaß. Letzteren hatte ich heute Morgen zum Glück auch.
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05 Dez 2023 16:22 #678338
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Teil 2: Nachmittag und Abend

Nach meiner Rückkehr genießen wir ein spätes Frühstück bei „Mugg and Bean“. Um diese Tageszeit ist hier nicht viel los und der Aufenthalt entsprechend angenehm. Danach wird „gechillt“. Die Mittagshitze lädt Teile der Familie in den Pool ein, andere Familienmitglieder ziehen ein Nickerchen vor. Kurz fahren zwei von uns raus und stellen sich ein wenig an den Sunset Dam. U.a. Dreibandregenpfeifer leisten uns dabei Gesellschaft.



Im Camp finden sich wie immer fotogene Baumagamen.



Für den heutigen Nachmittag haben wir einen Sunset Drive gebucht. An den Touren mögen wir, dass keiner von uns fahren muss und dass man sich im offenen Fahrzeug den Wind um die Nase wehen lassen kann. Wir mögen aber nicht so sehr, dass die Ausflüge mit großen Trucks durchgeführt werden und man so nicht unbedingt immer den besten Platz hat… Als wir unseren heutigen Guide sehen, freue ich mich. Es handelt sich um K.O., eine der wenigen weiblichen Guides des Parks. Ich habe sie bei unserem letzten Besuch als sehr kluge, engagierte und konzentrierte Führerin kennengelernt. Das lässt die Vorfreude noch ein wenig wachsen. Pünktlich um 16.30 Uhr geht es los.
K.O. steuert den Truck in Richtung S28 – also in eine unserer Lieblingsgegenden und ein Gebiet, das heute Morgen bereits schöne Sichtungen bereitgehalten hat.
Wo heute früh die Hyäne war, lässt sich nun ein Sattelstorch beobachten.



Bald darauf kommen wir an einigen Elefanten vorbei. Sie haben recht frischen Nachwuchs dabei. Nicht nur unsere Kinder sind entzückt.





Weiter geht es die S28 nach Süden entlang. Duke’s Waterhole lassen wir rechts liegen und überhaupt legt K.O. ein Tempo an den Tag, das uns für einen Gamedrive etwas sportlich erscheint. Uns schwant, dass sie einen Plan hat.
Und tatsächlich kommen wir nach einer Weile bei meinen „Weit, weit weg Löwen“ vom Morgen an. Nur hat sich das Rudel im Laufe der Zeit bewegt und ruht nun wenige Meter von der Piste entfernt. Die meisten Katzen liegen flach. Nur ein junger Kater hat ein Einsehen mit uns und präsentiert sich für einige Augenblicke fotogener als seine faulen Familienmitglieder.



Lange bleiben wir hier nicht, denn K.O. hat anderes im Sinn als die Löwen und wir ahnen schon, wohin uns die Ausfahrt führen wird.
Einige Autos am Straßenrand markieren unser Ziel: Die Gepardenmama mit ihren zwei Sprösslingen. Wir halten in einiger Entfernung, denn es ist kein Platz für unser Riesengefährt. Hier spielt uns nun in die Karten, dass wir auf einem geführten Drive unterwegs sind, denn bald müssen alle anderen Autos den Ort des Geschehens verlassen, um noch pünktlich zu Toresschluss ihr Ziel zu erreichen. Und so haben wir die drei Katzen für uns allein – wenn man diesen Ausdruck als Insasse eines gut besetzten LKWs verwenden möchte. ;)
Die Geparden sind glücklicherweise längst aus dem dichten Busch herausgetreten, der sie heute Morgen beschattet hatte. Und Mutter Gepard war zwischenzeitig nicht untätig: Ein Impalabock musste sein Leben lassen und dient nun als Abendessen der drei Katzen.





Ganz begeistert beobachten wir Mutter und Nachwuchs bei der Mahlzeit. So eine schöne Geparden-Risssichtung mit Baby-Bonus hatten wir in all den Jahren noch nie erleben dürfen.
Während die Mutter emsig frisst, scheinen die kleinen Kerlchen weit weniger Hunger zu haben. Sie streunen lebhaft herum und verzaubern uns mit ihren wuscheligen Silbermähnen.











Irgendwann ist auch die Mama fürs erste satt. Während eines der Gepardenkinder sich zu einem Nickerchen niederlegt, setzt sich das andere zu seiner Mutter. Und so entsteht eines meiner Lieblingsfotos dieser Tour.



Als die zwei dann damit beginnen, Zärtlichkeiten auszutauschen, ist klar, dass dies eine unserer Top-Ten-Sichtungen ist.





Das Licht wird immer schwächer und die anbrechende Dunkelheit lässt uns schließlich von der Gepardenfamilie Abschied nehmen. Wir drücken den Kleinen und ihrer Mutter die Daumen, dass ihr Familienleben noch lange erfolgreich verlaufen wird.

Auf der Rückfahrt gen Norden werden die Lampen ausgepackt. Nun beginnt der Night-Drive-Teil des Ausflugs. Und auch in dieser Kategorie hat der Kruger heute noch etwas zu bieten. Wir müssen gar nicht lange fahren und leuchten, bis ich in einiger Entfernung das Leuchten von Augen in einem Baum ausmachen kann. Schnell kann ich den dazugehörigen Körper identifizieren und ein erfreutes „There’s a leopard in the tree!“ erschallen lassen. Dieser Satz gehört übrigens zu meinen Lieblingssätzen auf einer Safari, den man leider viel zu selten benutzen kann. :P



Einige Zeit später haben wir das Glück, dass wir den Weg eines Civets kreuzen. Dieses Mal hat meine Frau die Entdeckung gemacht. Da das Gras an dieser Stelle nicht so hoch ist, können wir das Tier eine ganze Weile bei seinem nächtlichen Streifzug beobachten. Für wenige Augenblicke hält es sogar inne, sodass wir seine Anwesenheit in zufriedenstellender Weise dokumentieren können.



Gegen 19.30 Uhr sind wir zurück im Camp und hochzufrieden mit der Ausfahrt. Bei „Mugg and Bean“ essen wir zu Abend und bekommen noch immer keinen Stammkunden-Bonus. ;) Auch wenn das Personal uns jetzt schon kennt.

Auf dem Weg zurück macht unsere Große eine besondere Entdeckung. Wir brauchen eine ganze Zeit, bis wir entschieden haben, ob es sich hier um ein Blatt oder ein Tier handelt. Die Diagnose ist schließlich, dass es sich um den irrsten Nachtfalter handelt, den wir je gesehen haben.





Nach unserer Rückkehr ergeben Recherchen, dass es eine Mondmotte (Actias luna) ist. Hier sind wir wirklich schwer begeistert, was Mutter Natur so alles zu bieten hat. :woohoo:

Auch ein Buschbaby ist unterwegs, möchte sich aber nicht fotografieren lassen.

Sehr viel fotofreundlicher präsentiert sich der folgende Geselle, der am Rand einer Stufe zu einer Hütte ruht und uns mal wieder deutlich ins Gedächtnis ruft, dass stets unbedingt an festes Schuhwerk zu denken ist.



Gutsortierte Shops und Restaurants täuschen schnell darüber hinweg, dass man sich auch in den umzäunten Kruger-Camps durchaus in der Wildnis befindet. Und so tauschen Mutter und Vater sorgenvolle Blicke im Angesicht unserer bisherigen Schuh-Policy.

Im Laufe des Abends frischt der Wind immer stärker auf. Auf der Grundlage unserer bisherigen Oktober-Aufenthalte wissen wir, was das bedeutet: Ein Wetterumschwung steht bevor. Morgen werden wir die Sonne wahrscheinlich nicht zu Gesicht bekommen.

Liebe Grüße in die Runde!
Sascha
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Letzte Änderung: 05 Dez 2023 16:28 von H.Badger.
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11 Dez 2023 19:47 #678663
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Kapitel 7
Teil 1: Zum ersten Mal auf Bush-Wanderung im Kruger


Der heutige Tag hält etwas Besonderes für mich bereit: Nach der ausgedehnten Autositzerei der Vortage (und Vorjahre…) unternehme ich zum ersten Mal einen geführten Bush-Walk im Kruger – die Kinder dürfen (wegen des Alters) oder wollen (aus anderen Gründen) nicht teilnehmen. Meine Frau bleibt bei ihnen und ist darüber gar nicht so unglücklich. Damit die Kinder mich überhaupt gehen lassen, musste ich am Vorabend viel über die Erfahrung der Guides und über Gewehre sprechen und vor allem ausgeprägte Vorsicht geloben: Auf Löwen-Selfies sei doch bitte zu verzichten. :P

Zu noch nachtschlafender Zeit trotte ich zum Treffpunkt und finde dort ein israelisches Paar, eine junge Amerikanerin und eine deutsche Familie vor. Smalltalk um 4:30 Uhr. Mein Paradies. :evil:

Der Wind hat sich weitgehend gelegt. Sterne sehe ich keine. Es ist also wie erwartet: Die abendlichen Böen haben eine dichte Wolkendecke über den Kruger gebreitet.
Wenig später kommen unsere zwei Guides dazu. Es gibt ein Wiedersehen mit K.O. Das freut mich sehr. Den Namen des zweiten Guides habe ich leider vergessen. Er ist ein recht ruhiger Mann, der sich mit einer starken Erkältung abmüht und wohl auch daher eher im Hintergrund bleibt.
Wir besteigen einen Neunsitzer und los geht die Fahrt durch die Dunkelheit, die uns über die nahe Sabiebrücke gen Norden führt. Nach nicht allzu langer Zeit biegen wir auf einen gesperrten Weg ein und lassen das Auto wenig später stehen. Es folgt eine Sicherheitseinweisung im Morgengrauen. Dabei liegt die Betonung heute eindeutig auf „grau“, denn das wird heute konkurrenzlos die „colour of the day“ sein. Nachdem ich einmal mehr über die Unzulänglichkeiten der menschlichen Physis informiert worden bin („You can’t outrun anything in the bush“) und die Waffen vor den Augen des Publikums geladen worden sind, bilden wir eine Gänsemarsch-Reihe und marschieren los.



Im ersten Moment wundere ich mich darüber, dass wir einem so klar erkennbaren Pfad folgen. Dann wird klar, dass dieser Weg nicht für und von Menschen gemacht worden ist. Es ist ein Hippo-Trail. Zum Glück wandern wir nur auf den Spuren der Flusspferde und begegnen im hohen Gras keinem Exemplar auf seiner frühmorgendlichen Rückkehr zum kühlenden Nass.

In regelmäßigen Abständen wird die Reihung unserer Gruppe durchgetauscht – so ist jeder von uns einmal der letzte, den zum Glück heute aber nicht die (Wild-)Hunde (oder Löwen oder …) beißen… ;)
Überhaupt begegnet uns auf der kleinen Wanderung wenig Wild. Mir war von Anfang an klar, dass solch ein Walk kein besonders geeigneter Rahmen für Tierbeobachtung aus nächster Nähe ist. Und diese Annahme stellt sich heute als richtig heraus. Gut, dass ich das schwere Tele im Camp gelassen habe.
Weit entfernt können wir irgendwann eine Tüpfelhyäne entdecken und schließlich zeigen sich uns einige Büffel, die an uns mindestens ebenso interessiert sind wie wir an ihnen. Immer wieder sehen und wittern sie in unsere Richtung und verlieren erst das Interesse, wenn wir über längere Zeit bewegungslos verharren und so für den Büffel laut Guide zum Baum geworden sind.



Unser (nicht sehr anstrengender) Weg führt durch hohes Gras und recht dichtes Buschland. Immer wieder halten wir an, um Hinterlassenschaften und Knochen verschiedenen Tieren zuzuordnen. Auch über diverse Pflanzen kann ich Interessantes erfahren – vergesse es aber leider auch wieder sehr schnell…



An einem Netz von Communal Spiders bleiben wir stehen. Wegen des Windes mögen sich die Spinnen aber (trotz professionellen Stockgestochers) nicht zeigen.



Spannend wird es, als wir auf zivilisatorische Überreste stoßen. Im Busch verstreut finden sich Reste von Gebrauchsgegenständen wie Tellern und Töpfen. Diese wurden – so erfahren wir – in der Gründungszeit des Parks von den ehemaligen Bewohnern des Landes zurückgelassen, als sie aus dem Gebiet gedrängt worden sind, um Raum für das Wildschutzgebiet zu schaffen. Ein Mosaikstein der Krugerhistorie, mit dem ich mich bei bisherigen Besuchen stets viel zu wenig beschäftigt habe (und der auch dieses Mal nur eine Randnotiz bleiben wird…).

Auf dem weiteren Weg werden wir plötzlich auf eine Nightjar hingewiesen, die unter einem Busch ihren Tag verbringt. Kein Ahnung, wie unser Guide diesen so gut getarnten Vogel entdecken konnte, denn ich kann ihn erst nach genauem Zeigen und Erläutern irgendwann entdecken. Dann aber bin ich selig: Eine Tagessichtung eines solchen Vogels war mir bisher nicht vergönnt. Bald wird es der Nachtschwalbe aber zu bunt und sie fliegt auf (und davon). Von der Größe her mag es eine Welwitschnachtschwalbe gewesen sein – meint der Guide.



Wenig später erreichen wir einen felsigen Platz am Flussufer, an dem wir eine Rast einlegen. Dabei leistet uns ein Flusspferd Gesellschaft, während Wasser, Biltong, Cracker und Käse verteilt werden.



Auf dem anschließenden Weg zurück zum Auto – immer schön auf Hippo-Pfaden und den bewaffneten Menschen hinterher – sehen wir kein weiteres Tier und auch die kurze Rückfahrt nach Lower Sabie bleibt ziemlich sichtungsfrei.
Bald darauf sind wir wieder im Camp und ich um eine Erfahrung reicher. Abgesehen von der (wirklich schönen) Nightjar war der Ausflug sichtungstechnisch keine große Nummer. Aber durch die Unmittelbarkeit des Buscherlebnisses, die so viele Sinne direkter anspricht als es ein Gamedrive tun kann, möchte ich den Ausflug nicht missen. Außerdem ist solch eine kleine Wanderung tatsächlich eine willkommene Abwechslung zum ständigen Autofahren.
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14 Dez 2023 11:55 #678799
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Teil 2: Weitgehende Sichtungspause

Nach meiner Rückkehr vom Morning Walk dauert es nicht lange, bis wir zu viert in unser Auto steigen und einen gemeinsamen Gamedrive gen Crocodile Bridge unternehmen. Aber heute ist es wie verhext: Bei anhaltend grauem Wetter und auffrischendem Wind zeigt sich das Wild nicht an exponierten Stellen, sondern verbirgt sich im dichten Busch. Dort ist es wahrscheinlich wesentlich angenehmer auszuhalten. Daher gibt es heute leider nicht mehr allzu viel zu berichten. Unser Morning Drive ist der Prototyp des Unspektakulären. Wenig Tier in schlechtem Licht.



Und die maue Morgen-Runde bekommt heute tatsächlich noch Konkurrenz: Denn auch unsere kleine Nachmittagsausfahrt führt unterm Strich zu nichts Besonderem – und ehrlich gesagt auch zu beinahe nichts Gewöhnlichem. Der Erlebniswert dieser Autostunden am Morgen und Nachmittag pendelt sich gegen Null ein. Das spektakulärste ist da noch die weggewaschene Straße am Sabie. Schade um den Diesel und die Zeit. Auch so kann Safari sein.







Etwas unbefriedigt buchen wir zum Ausgleich einen Nightdrive – irgendwas muss heute doch noch gehen…

Unsere Stunden im Camp sind im Vergleich mit den heutigen Familienausfahrten viel schöner. Die hartgesottenen Kinder nutzen den mehr oder minder verwaisten Pool, wir essen mal wieder nett bei Mugg and Bean. Und auch die Vogelwelt lässt uns nicht gänzlich im Stich. Vor unserem Häuschen statten uns zweierlei Barbets, Wiedehopf, Braunkopfpapagei und Weißbrauenrötel einen Besuch ab.











Und auch eine Grünmeerkatze ist dabei.



Als die Nacht hereinbricht, zünden wir ein Lagerfeuer in der Grillstelle unserer Hütte an. In Decken gekuschelt verbringen wir so eine gute Zeit. Wir rösten Marshmallows, lauschen dem Knistern der Flammen und blicken in die Finsternis.
Dann geht’s zum Abschluss für zwei Stunden auf Nachtfahrt. Auch hier halten sich die Begegnungen doch sehr in Grenzen. Heute ist einfach der Wurm drin.
Aber immerhin: Eine schöne Genet-Sichtung auf Augenhöhe



und eine neben der Straße kauernde Falbkatze lassen das Safari-Herz ein wenig hüpfen.



Zwei Stachelschweinen begegnen wir außerdem – die unscharfen Popo-Fotos dieses Aufeinandertreffens erspare ich euch aber lieber.
Bald rufen dann auch schon die Betten und wir drücken die Daumen, dass sich der morgige Tag, der uns nach Satara führen wird, nach der heutigen Sichtungsflaute in besserer Safari-Form zeigen wird. Drückt doch gerne mit! ;)
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19 Dez 2023 08:56 #679030
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Kapitel 8: Schlag auf Schlag – ein Katzentag

Heute stehen wir einmal mehr gemeinsam ganz früh auf, um uns auf den Weg nach Norden zu machen. Der Morgen begrüßt uns in etwas sanfteren Grautönen. Es ist kühl und feucht, die Sonne wird es wohl auch heute schwer haben.
Nachdem wir in eingespielter Manier unser Geraffel ins Auto verfrachtet und einige Snacks für unterwegs bereitet haben, verabschieden wir uns von Lower Sabie. Schön war es hier.
Im matten Zwielicht kreuzen wir den Fluss und fahren bald durch eine immer offener werdende (aber dabei sehr diesige) Landschaft – das ist wohltuend, wenn man die letzten Tage im teilweise dichten Busch des Südkrugers verbracht hat. Leider lassen sich zu früher Stunde keine Tiere sehen. Ist es heute gar wieder zu ungemütlich und damit eine weitere Sichtungsflaute vorprogrammiert? :S
Nach einiger Zeit stoßen wir aber zum Glück auf eine gigantische Büffelherde. Mehrere hundert Tiere grasen links und rechts des Wegs, die montierten Objektive können das Ausmaß gar nicht erfassen und zum Ummontieren haben wir keine Lust. Hier verweilen wir eine Weile und betrachten Büffel unterschiedlichen Alters bei ihrer frühmorgendlichen Beschäftigung im trüben Licht.





Besonders beeindruckt uns der Kampf zweier Haudegen, der sich nicht weit von unseren Fenstern abspielt. Hier wird mit enormer Vehemenz gedrückt und gerangelt. Was für Kraftpakete diese Büffel doch sind!



Als wir weiterfahren wollen, beginnen die Büffel damit, die Straße zu queren. Naja, dann bleiben wir eben noch eine Weile hier und verpassen die Löwen, Leoparden und Wildhunde, die bestimmt gerade wenige hundert Meter vor uns die Straße bevölkern… :whistle:
Irgendwann können wir unseren Weg dann schließlich fortsetzen.

Die Fahrt führt durch schöne Landschaft. Die Bühne gehört auf der folgenden Etappe dabei einmal mehr den gefiederten Bewohnern des Nationalparks.
Sowohl dem recht fotogen posierenden Swainsonfrankolin



als auch dem Burchell’s Coucal sieht man die feuchtkühle Witterung der frühen Morgenstunden durchaus an. In dieser Gegend gibt es am Straßenrand in sehr schöner Regelmäßigkeit Sichtungen dieser Vögel. In einer solchen Dichte haben wir Coucals noch nie zuvor gesehen.



Eine Rotschopftrappe (mal wieder mit unsichtbarem roten Schopf…) macht ausdauernd rufend auf sich aufmerksam.



Und als Erstsichtung reiht sich zu unserer Freude eine Knob-billed duck in den Vogelreigen ein.



Säugetiere bleiben dagegen erstmal Mangelware – wir sehen zwar Kudus, Zebras und Elefanten, mögen diese aber wegen der Distanz und/oder das miesen Lichts nicht fotografieren. Überhaupt haben wir durch die montierten Telelinsen immer wieder ein Problem mit schönen Elefantenfotos. Brennweite und Motivgröße mögen hier oft nicht zusammenpassen. Diesbezüglich müssen wir uns mal eine Lösung überlegen…
Eine Ausnahme in Bezug auf die Säugetier-Fotoflaute macht ein Warzenschwein, das sich nah der Piste einfach zu sehr als Motiv anbietet, um an ihm achtlos vorbeifahren zu können.



Und auch zwei Hyänen kreuzen kurz vor uns die Fahrbahn, sind aber so flott im dichten Busch verschwunden, dass unsere Fotos nur zu erahnende getüpfelte Hinterteile im Gestrüpp abbilden. Nicht sehr vorzeigbar.

Zur besten Frühstückszeit erreichen wir den Picknickplatz Tshokwane. Es sind noch nicht viele andere Menschen hier und so genießen wir in Ruhe ein kleines Frühstück.

Bald geht es weiter nach Norden. Und es dauert gar nicht lange und wir können im etwas entfernten Flussbett, an dem die Straße entlangführt, ein Löwenrudel ausmachen. Weit verstreut liegen hier rund sieben Katzen, die unlängst ein Zebra gerissen haben. Den Kill und die fressenden Löwen kann man nur erahnen – nicht sehr serviceorientiert haben sie ihr Gelage hinter einen großen Busch verlegt. Und sowieso findet das Geschehen für eine wirklich intensive Beobachtung (von schönen Fotos gar nicht zu reden) in zu großer Distanz statt. Und so bleiben wir nicht lange vor Ort, freuen uns aber schonmal darüber, dass wir heute immerhin schon eine Löwensichtung verbuchen konnten.



Nur wenige Minuten weiter nördlich treffen wir auf zwei weitere Löwinnen, die weitaus näher an der Straße liegen. Eine der beiden mag sich nicht aus ihrer Seitenlage herausbewegen. Die andere wirft uns immerhin einige desinteressierte Blicke zu. Mit mehr kann man hier wohl nicht rechnen und so verlassen wir auch Löwensighting Nummer Zwei nach wenigen Minuten wieder.



Und das ist unser Glück, denn gar nicht viel später stoßen wir auf zwei Autos am Straßenrand und erfahren, dass ein Leopard unlängst den Weg gequert hat. :woohoo: Leider ist er gerade nicht mehr zu sehen und überhaupt steht hier das Gras sehr hoch und bietet einer Raubkatze perfekte Bedingungen zum Unsichtbarwerden. Etwas enttäuscht möchte ich schon weiterfahren, aber zum Glück setzt sich meine Frau durch, die meint, dass wir unbedingt noch etwas verharren sollten, immerhin wüssten wir, dass ein Leopard in der Nähe ist. Und die kurze Geduld wird belohnt: Schon bald können wir eine Leopardendame unweit der Straße ausmachen. Wie gesagt – das Gras ist hoch und so ist es fast unmöglich, die Katze zufriedenstellend zu fotografieren. Von den zahlreichen Bildern sind nur ganz wenige scharf oder weitgehend grasfrei. Hier ist eines von ihnen. In einem so frischen Grün hatten wir selten einen Leoparden.



Wir fahren eine Weile im Schritttempo parallel zur Katze, aber es will sich keine wirkliche Lichtung ergeben. Das ist schon etwas frustrierend. :pinch: Dann ändert sich die Situation aber plötzlich grundlegend. Der Leopard springt ganz unvermittelt (daher auch kein Foto…) auf einen Baum, der direkt neben uns am Rand der Straße steht. Vielleicht fünf Meter trennen uns nun von der schönen Raubkatze, die abwechselnd in die Ferne und zu uns herüberschaut.





Schließlich beginnt sie sich ausgiebig zu putzen und verlässt dann den Baum so unvermittelt und schnell, wie sie ihn bestiegen hat (daher auch hier kein scharfes Foto…), um nun endgültig im hohen Gras zu verschwinden.



Nun sind wir mit dem Morgen wirklich rundum zufrieden – eine schönere Leopardensichtung werden wir auf der Tour nicht mehr haben.

Und weiter geht es gen Norden. Aber wieder kommen wir nicht sehr weit, denn direkt am Straßenrand tummeln sich drei Hyänenkinder, deren Bau sich wohl unter der Fahrbahn befindet. Eine adulte Hyäne liegt nahebei. Unsere Aufmerksamkeit wird aber gänzlich von den Kleinen beansprucht, die durchaus ruppig miteinander balgen. Hier werden Ohren und Schwänze tüchtig in die Länge gezogen. Ein munterer Ringelreihen.







Glücklich beobachten wir das wilde Spiel – eine solche Sichtung ist auch für unsere Kinder eine tolle Sache und so bleiben wir eine ganze Weile bei den Hyänen, die uns beste Unterhaltung bieten.





In diesem Alter sind Tüpfelhyänen einfach zuckersüß.
Irgendwann reißen wir uns los, denn während der Hyänenbetrachtung haben wir von einem entgegenkommenden Fahrer erfahren, dass etwas nördlich von Satara eine besondere Sichtung sein soll.

Wir queren den Sweni, lassen das Rastlager links liegen und fahren noch etwa acht Kilometer nach Norden, wo wir schon eine Ansammlung von Fahrzeugen erkennen können. Direkt an der Straße hat ein Löwenrudel einen Büffel gerissen. Das tote Tier liegt vielleicht zwei Meter neben der Fahrbahn.
Zuerst haben wir keine gute Sicht auf den Kern des Geschehens und begnügen uns mit der Beobachtung der Rudelmitglieder, die bereits ihren ersten Hunger gestillt haben und etwas entfernt unter einigen Bäumen ruhen. Tatsächlich ist die Wolkendecke im Lauf des Morgens immer dünner und die Wärme entsprechend spürbarer geworden.



Beim Schritttempo-Fahren am Riss vorbei entsteht der ein oder andere Schnappschuss aus unmittelbarer Nähe.



Wir halten aber schließlich etwas entfernt von dem Autoknäuel, das direkt neben dem Riss in Handy-Foto-Distanz verharrt und können den Riss und das Rudel ganz entspannt und ohne Platzgerangel beobachten und mit unseren Teleobjektiven fotografieren. Dass hier auch einige Jungtiere dabei sind, freut uns besonders.











Nach einer ganzen Weile können wir uns schließlich einen näheren Spot sichern und haben nun einen guten Blick auf den Büffelriss – Geruchskino inklusive.









Zur Mittagszeit verabschieden wir uns in höchstem Grad zufrieden von dem Löwenrudel und fahren nach Satara zurück. Es ist im Laufe der Zeit wieder richtig warm geworden und auch die Sonne scheint hier und da durch Lücken in der Wolkendecke hindurch. Die Kinder reklamieren Zeit für Pool, Bewegung und Entspannung. Dem kommen wir nach einem solchen Morgen nur allzu gern nach.
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Letzte Änderung: 19 Dez 2023 09:00 von H.Badger.
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