THEMA: Makuleke & Tuli Wilderness mit EcoTraining
13 Jun 2023 08:56 #667935
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14.10.22 – Teil 1

Der Wecker klingelte wieder mal früh, denn um 5:30 Uhr musste ich Makuleke leider schon verlassen :(




Fazit Makuleke
Das EcoTraining-Camp in Makuleke ist schon echt „Luxus“. Die Zelte sind schön groß, sauber und ganz gut in Schuss. Das Bad mit Dusche ist äußerst praktisch und warmes Wasser kam recht zügig (bei den Temperaturen musste man eher warten, dass das Wasser kalt wurde). Das Essen war immer leckere „südafrikanische Hausmannskost“, gegessen würde mit den Guides und Campmanagerin zusammen auf dem Study Deck. Von allem war immer mehr als reichlich vorhanden, nen zweiter Teller war für jeden drin und dann war immer noch viel in den Töpfen übrig (aber keine Ahnung, ob das auch so ist, wenn das Camp voll belegt ist). Ans „alleine sein“ zwischen den Aktivitäten hatte ich mich schnell gewöhnt und meine Routine (mit Powernap, Fotos sichten & sichern und Reisebericht schreiben) nachm Frühstück war auch schnell gefunden.

Glück hatte ich auf jeden Fall mit meinen Guides, wir verstanden uns super und haben viel zusammen gelacht. Und insbesondere Henry und Tsundzi waren äußerst kompetent. Glück hatte ich natürlich auch, dass ich der einzige Gast war und dementsprechend auch meine Wünsche gut umgesetzt werden konnten. Mit vielen anderen Gästen hätte ich vermutlich kaum ne dreiviertel Stunde am Dam auf mein Hippofoto warten können. Auch konnte ich immer entscheiden, wie lange wir bei einem Sighting bleiben. Das funktioniert natürlich vom Prinzip auch mit anderen Gästen, aber da nimmt man dann ja auch Rücksicht wenn die Interessen nicht unbedingt dieselben sind.

Man fährt gewiss nicht nach Makuleke für die Big5 (die gibt’s hier ja eh nicht), sondern vorrangig wegen der atemberaubenden und abwechslungsreichen Landschaft. Und die habe ich gesehen, Makuleke hat echt noch viel mehr als „nur“ den Fever Tree Forest und den Lanner Gorge Aussichtspunkt zu bieten. Aber auch die Vögel stehen hier hoch im Kurs, nicht ohne Grund finden da regelmäßig Birdingkurse & Trips statt. Aber auch ansonsten gab es viel zu sehen. Zebras gibt es dort vermutlich mehr als Impalas, insbesondere die Gegend um den Luvuvhu ist voll mit Antilopen. Elands gibt es hier auch recht viele, die sind ansonsten im Kruger ja äußerst selten bis gar nicht vorhanden. Große Büffelherden (wie ich eigentlich erwartet hatte) gab es für mich nur einmal sehr weit entfernt, ansonsten nur sehr kleine Herden oder eben vereinzelte Daggaboys. Dafür hatten wir echt unglaublich tolle Elefantenbegegnungen, regelmäßig wirklich seeehr nah und intensiv. Das niemand vor unseren Augen an den beiden Kadavern war, ist zwar im ersten Moment (insbesondere beim Eland) echt schade gewesen, rückblickend aber auch nicht so wild. Es war trotzdem spannend da regelmäßig die Lage zu checken. Die häufige Aussage, dass im Norden des Krugers nicht so viele Tiere sind, würde ich zumindest für Makuleke nicht unterschreiben.

Von mir auf jeden Fall eine klare Empfehlung für (das EcoTraining-Camp) Makuleke :)
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13 Jun 2023 09:08 #667936
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14.10.22 – Teil 2

Drees, der EcoTraining-Fahrer, fuhr mit mir aus dem Kruger raus – gesehen haben wir auf dem Weg zum Gate nichts. Mein Exit-Permit wollte am Gate auch niemand sehen. Und dann ging es schon weiter Richtung Pond Drift Border.

Wir waren echt flott unterwegs, stoppten nur einmal kurz in Musina in der Mall für ein paar Snacks und nach insgesamt 3 Stunden waren wir schon am Grenzübergang. Die Strecke um den Mapungubwe wurde offenbar erst kürzlich neu gemacht bzw. die unzähligen Schlaglöcher, die es in meiner Erinnerung nach 2019 noch gab, ausgebessert. Da sonst niemand an der Grenze war (ich glaube hier gehen eh fast nur Leute über die Grenze, die auch in den Tuli Block wollen) ging auch das richtig flott. Einmal ausstempeln lassen in Südafrika, 50 Meter fahren und dann in Botswana nen winzigen Zettel ausfüllen und den Stempel bekommen. Interessanterweise wollte der Grenzpolizeibeamte in Südafrika und auch in Botswana kurz nen Blick auf meine Kameras werfen – keine Ahnung wieso.

Ian, Instructor bei EcoTraining, sammelte mich ein und dann ging es los nach Tuli Wilderness. Die Fahrt zum Camp dauerte ungefähr anderthalb Stunden und teilweise wurde man ordentlich durchgeschüttelt. Zu sehen gab es richtig viele Elefanten, Zebras und weiteres Plains Game (keine Fotos gemacht).

Im Camp angekommen, gab es eine kleine Führung für mich. Es ist nicht eins der beiden „Luxus“-Camps von Tuli Wilderness geworden (EcoTraining hatte die auch schon mal aus Ausweichcamps genutzt, deswegen hatte ich ein wenig darauf gehofft ;) Bis Mitte 22 hatten sie in Mashatu auch noch ihr eigenes Camp, der Vertrag lief jetzt aber aus, weil an der Stelle ein neue Lodge entstehen soll. Mittlerweile ist jedoch ein neues regulären EcoTraining-Camp irgendwo im Tuli Block geplant), sondern Eagle Rock Nest. Das ist eine Art Sleepout-Zimmer auf einer Plattform vor dem sogenannten Eagle Rock (eine felsige Koppie / Berg wo Verraux's Eagle nesten), welches erst vor einem halben Jahr gebaut wurde.

Oben das “Zimmer”, unten links 2 Duschen, 1 Klo und 2 Waschbecken, unten rechts die Küche.


In der Mitte das Study bzw. Speise „Zelt“, dahinter im Halbkreis angeordnet unsere Zelte.


Auch der Gruppe wurde ich vorgestellt, die den Kurs auch erst 2 Tage zuvor begonnen hat (und sich somit auch noch in der Kennenlernphase befand, was für mich als "Reinschnupperer" vorteilhaft war). Die Students schlafen in normalen (Iglo-) Zelten, die hier temporär aufgestellt werden. Die 8 Students haben hier jeweils ein Zelt für sich, außer einem jungen Holländer, der sich mit mir sein Zelt teilen musste. Neben ihm, war da ein 67-jähriger Südafrikaner, der zur Jahrtausendwende in Berlin die südafrikanische Botschaft mit aufbaute und auch sonst viel zu erzählen hatte. Einen leidenschaftlichen Birder Ende 20 gab es auch noch. Die weiblichen Students waren bis auf eine Ausnahme (Anfang 30, ambitionierte Fotografin, die anschließend gerne als Photographic Guide arbeiten würde) sehr jung. Die meisten machen den Kurs ohne berufliche Ambitionen oder sind sich zumindest noch nicht ganz sicher. Ausnahme hier ein echtes südafrikanisches Bushgirl, die ihren Freund manchmal schon als Backup im Greater Kruger begleitet und nach dem Kurs dann dafür auch bezahlt werden kann. Als weiterer Instructor ist Mike Anderson (Wildearth-Zuschauer dürften ihn während der Corona-Zeit häufiger gesehen haben) hier. Und für die Drives und Walks ist außerdem Sox, ein Guide von Tuli Wilderness, hier, da die EcoTraining-Leute die Gegend nicht gut genug kennen.


Zur Begrüßung wurde mir dann auch noch ein Impala gezeigt. Das hing seit dieser Nacht ca. 15 Metern entfernt von meinem Zelt.



Und an diesem Morgen wurde auch eine Brown Hyena direkt vor den Zelten in Kill-Nähe gesichtet.

Giraffen waren während meiner Ankunft auch überall ums Camp verstreut.








Oben links ist übrigens der Kill


White-browed Sparrow-Weaver


Crested Barbet


Das war alles schon mal sehr vielversprechend und vielleicht habe ich nach zwei erfolglosen Kadavern in Makuleke jetzt Glück…

Um 16:30 fuhren wir los zum Game Drive. Es wird immer wieder für alles mögliche, auch Bäume und Sträucher angehalten, und die Students müssen Fragen beantworten. Die Aktivitäten sind natürlich auch zum Vergnügen, aber hauptsächlich zur Prüfungsvorbereitung und dementsprechend wird prüfungsrelevantes Wissen abgefragt / vermittelt.

Wir sahen Elefanten:




3 Löwen bei ihrer Lieblingsbeschäftigung (nur ca. 200 Meter vom Camp entfernt):






Dassies sieht man hier auch häufig:


Banded mongoose


Southern Red-billed Hornbill


Crowned Lapwing


Helmeted guineafowl


Landschaftlich ist es hier ganz anders als in Makuleke






Kurz vor unserem Sundowner-Spot sehen wir auch noch Bat Eared Foxes (die standen ganz weit oben auf meiner Wunschliste für Tuli, die sehen einfach sooo süß aus)




Den Sundowner konnten wir jedoch nicht richtig genießen, denn es gab Meldung aus dem Camp, dass ein Leopard gesichtet wurde. Also schnell das Bier austrinken, ab ins Fahrzeug und zurück ins Camp gedüst. Wir suchten die Gegend ums Camp ab, fanden Elefanten und Hyänen (ca. 300 Meter vom Camp entfernt), aber keinen Leoparden, also wurde die Suche abgebrochen.

Also dass wir keinen Leoparden gesehen haben, nahmen wir alle an. Tatsächlich hatte meine Kamera einen gesehen, aber das habe ich auch erst zuhause am Rechner erkannt (auch wenn man den Leo nicht wirklich gut erkennt)






Beim Sachen ablegen im Zelt, leuchteten wir zum Kill… und tatsächlich war da ein Leopard im Baum. Ein junges Leopardenmännchen, ca. 6-7 Monate alt. Also standen wir alle vor unserem Zelt, mit Spotlight bewaffnet, und beobachteten, wie ein Leopard - gerade mal 15 Meter entfernt und ohne einen „schützenden Zaun“ dazwischen - sich am Impala bediente. Wow. :woohoo:





Nach dem Abendessen, es war Braai Night, schauten wir wieder beim Kill vorbei. Diesmal war die Mama am Essen. Irgendwann gesellte sich auch wieder der Youngster dazu, lag ungefähr 10 Meter entfernt vor uns am Boden. Nochmal einfach nur Wow. Die beiden wechselten sich dann beim Fressen ab. Zwischendurch lief eine Spotted Hyena unter dem Baum entlang und verschwand dann hinter der Leopardenmama mit ausreichend Abstand im Dunkeln. Einfach nur Wow. :woohoo:





Nach ner knapper Stunden Leo-Show gingen dann alle in ihre Zelt zum Schlafen. Wirklich aufregend zu wissen, dass während man im Zelt liegt, tatsächlich noch 2 Leoparden nur nen paar Meter entfernt von einem sind :silly:
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19 Jun 2023 03:39 #668198
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15.10.22

Ich wachte gegen 5 Uhr auf (Wake Up Call war erst um 5:30) und ging raus zum Duschen. Vorher schaute ich nochmal vorsichtig beim Kill nach. Er war verschwunden, nichts hing mehr vom Baum und am Boden lag nur ein winziger Knochenrest. Also haben die beiden Leoparden sich offenbar sattgegessen und die Hyänen haben sich anschließend die Knochenreste geholt. Und das alles nur 15 Meter von meinem Zelt entfernt während ich schlief. Wow.

Kurz nach dem Sonnenaufgang sahen wir dann noch vom Viewing Deck aus, wie Mama mit Cub zurück Richtung Eagle Rock liefen. Beide mit Schwänzen hoch in die Luft gestreckt, auch ein Zeichen an mögliche Beute, dass sie gerade nicht auf der Jagd sind.


Für die Students stand als Morgenaktivität Vehicle Safety auf dem Plan, also sie mussten lernen wie man Reifen wechselt, was vor dem Game Drive am Auto überprüft werden muss usw. Weil das nicht unbedingt so interessant für mich war, kam ich erneut in den Genuss einer Private Safari, denn Sox drehte mit mir ne Runde. Also hätte mich auch den Students angeschlossen, aber Mike & Ian hatte schon ohne mein Wissen Sox für mich bestellt, da sag ich natürlich nicht nein.


Wir sahen zuerst die Bat Eared Foxes, einfach süß, von denen kann ich definitiv nicht genug bekommen.




Steenbok




Fotogene White-fronted bee-eater & Lilac-breasted roller gibt es auch in Tuli Wilderness




Wir fuhren dann weiter zum Eagle Rock. Die beiden Verrauxes's Eagle waren in der Luft. Die sind echt riesig, zählen zu den 3 größten Adlern im südlichen Afrika. Zwar waren die natürlich gut weit weg, aber ich habe echt ganz coole Fotos von ihnen im Flug machen können.










Namaqua Dove


Black-headed Oriole






Crested Barbet – interessant aber auch die Zeichnungen auf dem Ast. Keine Ahnung, was es ist, aber es sieht für mich so aus, als hätten da mal unter der Rinde mal Larven gelebt, die sich so ins Holz gefressen haben.


Der Weg führte uns dann weiter hinein ins Tuli Reserve. Hier gibt es auch weite offene Savannen. Generell ist hier eher trockene Savanne, kurz vorm Übergang zur ariden Landschaft.




Hier findet man auch besonders helle Giraffen. Die hellen haben wohl ihre Ursprungsgene eher aus Namibia, die dunkleren eher aus Südafrika. Insbesondere wenn eine helle neben einer „normalen“ Giraffe steht, sieht man schön den Unterschied.






Nach zwei schönen Stunden ohne besonderes spektakuläre Sichtungen war ich dann wieder zurück im Camp. Kurz davor zog gerade noch eine riesige Breeding Herd Richtung Spitze vom Eagle Rock, denn da unten im Fluss ist noch ein klein wenig Wasser.


Kurz darauf gab es das Frühstück. Das musste jedoch nach oben aufs Viewing Deck verschoben werden. Denn über Nacht zog ein ordentlicher Wind auf, der uns die nächsten Tage begleiten sollte. Der Wind blies so heftig, dass unten im „Study / Essens-Zelt“ die Teller in nur einer Minute mit Sand bedeckt waren. „Tuli“ bedeutet Dreck / Staub. Und davon merkte man nun das erste Mal was. Der Wind ist auch ein Vorbote für den Sommer, denn so wird das ganze Laub nochmal „weggefegt“. Egal was man machte, nach 10 min war man eigentlich überall mit feinem Sand bedeckt. Und selbst wenn man es nicht direkt merkte, spätestens beim Händewaschen sah man es. Und auch in die Zelte gelang der feine Sand und breitete sich überall aus. Einzig auf dem Viewing Deck war man vor dem Sand halbwegs sicher, der Wind (laut Wetterbericht bis zu 45 km/h) bliess dort oben natürlich trotzdem ordentlich. Dort gab es dann auch die erste Lecture, an der ich auch teilnahm. Thema war Ecology, also ein sehr einfach gehaltener Überblick. Zuvor mussten die Students noch einen Minitest absolvieren, 5 Fragen zum Thema der Lecture zuvor. Diese kurzen Tests gibt es zu jeder Lecture, 50 Prozent der Fragen müssen insgesamt richtig beantwortet werden. Beim richtigen Abschlusstest muss man mindestens 75 Prozent erreichen.

Elefanten, die recht nah am Camp vorbeizogen








Anschließend folgte das übliche Prozedere. Die Students lernten und füllten ihre Workbooks aus. Ich machte nen kurzen Nap und ging anschließend meine Fotos in Lightroom durch.
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Und jetzt schaut jeder nochmal die Fotos des Morgens an und vllt fällt euch ja was auf…
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Ich war gerade bei den Verrauxes`s Eagles. Für ein Foto musste ich in die untere Ecke zoomen, um dort die Schärfe zu kontrollieren. Ich klickte dann weiter zum nächsten Foto…. Und plötzlich war da ein Leopard.




Ich war einen kurzen Moment verwirrt, denn so ein Bild von einem Leopard habe ich überhaupt gar nicht gemacht und nen Leoparden hatten wir morgens auch nicht gesehen. Und dann machte es klick: Ich hatte zufällig einen Leoparden fotografiert, während ich auf die Adler konzentriert war. Sowas hatte ich bisher auch noch nicht. Und noch viel cooler machte die Sache, dass es offenbar ein Männchen ist, somit sind hier in unmittelbarer Campnähe insgesamt 3 Leos. Wow.

Der Nachmittagsdrive führte uns dann wieder zum Eagle Rock. Auch Elefanten sieht man da mal ganz oben.






Die Verrauxes Eagles starteten gerade zusammen in die Luft. Und offenbar waren sie auf der Jagd – so zumindest der erste Gedanke. Und dann entdeckten wir das Leopardenmännchen, was die Adler vertreiben wollten, so wie heute morgen schon. Wow.




Der Leopard ließ sich beim Schläfchen aber nicht großartig von den Adlern stören




Anschließend beobachteten wir noch zwei Giraffen beim Kampf, auch sehr eindrucksvoll.










Die Dame, um die der Streit vermutlich ging, interessierte sich aber nicht für die beiden und ging was trinken.


Für den Sundowner ging es dann auf einen kleinen Felsenhügel hinauf. Aber lange blieben wir nicht oben, damit wir noch ein bisschen vom Restlicht für den Drive zurück hatten.








Gesehen haben wir nochmal die Foxes und Matabele Ameisen, die gerade vom gemeinschaftlichen Beutezug zurückkamen.




Highlight des Night Drives war aber Mike, der im Dunkeln die wirklich schwer erkennbaren Wege nicht richtig ausmachen konnte, teilweise die Anweisungen von Sox aus der hintersten Reihe falsch verstand, wild offroad fuhr und keinerlei Ahnung hatte, wo unser Camp lag. Wir hatten auf jeden Fall unseren Spaß.

Und wir kamen noch rechtzeitig abseits des Weges vorm Camp an, um vor unseren Zelten den jungen Leoparden zu sehen. Er verschwand dann aber recht zügig im Busch und wurde anschließend nicht mehr gesichtet.


Zum Abend hin ließ der Wind zum Glück etwas nach und wir konnten alle gemeinsam unten am Tisch essen (leckeres Beef-Stew). Vermutlich durch den Wind waren recht viele Insekten unterwegs. Auch mehrere Sun-Spiders. Und zwei Thick-tailed Scorpions liefen wild durchs Camp. Eine gute Erinnerung daran, abends auf jeden Fall weiterhin geschlossene Schuhe zu tragen und immer den Boden abzuleuchten.
Letzte Änderung: 19 Jun 2023 03:41 von kalingua.
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19 Jun 2023 04:13 #668199
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16.10.22

Die Nacht war wirklich kein Vergnügen. Zwischen 1:00 und 3:30 Uhr blies der Wind so gewaltig, dass es tierisch laut im Zelt war, ganz zu schweigen davon, dass regelmäßig die Zeltplane gegen mich schlug. So bin ich dann auch schon ne halbe Stunde vorm Wake-Up Call aufgestanden und setzte mich zu Ian und Mike ans Feuer. Das machte ich eigentlich jeden Morgen und quatschte mit ihnen über die Safari-Industrie, EcoTraining oder auch Wildearth.tv

Um 6 Uhr fuhren wir dann los. Auf dem Plan stand ein längerer Walk am Limpopo. Hierfür mussten wir ca. anderthalb Stunden fahren. Da wir unterwegs aber noch die Brown Hyena an ihrer Den-Gegend suchten – leider vergeblich – und noch für das ein oder andere anhielten, brauchten wir gut 2 Stunden.










Crimson-breasted Shrike


Namaqua Doves












Am Limpopo angekommen gab es erstmal Frühstückspakete bevor wir dann losgingen.


Hauptaugenmerk lag auf den Birds, für die immer wieder angehalten wurde. Fragen wurden wie immer auch gestellt, also beidseitig, die Instructor fragten die Students ab, und die Students hatten natürlich auch so ihre Fragen. Hier war der Limpopo äußerst schmal, also im Vergleich zu Makuleke wo er gefühlt ein Kilometer breit war, und hatte auch noch einiges an Wasser. Viele Kilometer machten wir nicht, aber es war trotzdem ein schöner Walk.

Pied Kingfisher




Helmeted Guineafowls


African Hoopoe








Bennets Woodpecker


Hamerkop


Hadada Ibis


Juv Fish Eagle


Ashy Flycatcher


Kratzspuren eines Aardvarks


Leadwood




Marabou Storks




Groundscraper Thrush




Nach ca. zweieinhalb Stunden waren wir zurück am Auto, kurz davor entdeckten wir noch recht frische Spuren eines Leoparden, der etwas über den Boden zog. Das erklärte wohl diverse Alarm-Calls von Vögeln und Squirrels, die wir kurz zuvor hörten. Der Leopard mit Beute blieb für uns aber unentdeckt, trotzdem cool zu wissen, dass tatsächlich einer in der Nähe war / ist.

Auf dem Rückweg sahen wir noch einen Martial Eagle


Und wir machten einen Abstecher zur Marschebene. Dort soll ein 9-köpfiges Löwenrudel am Morgen ein Eland-Kalb erlegt haben. Wir entdeckten zuerst Baboons, Warthogs, Impalas und ein einzelnes Eland (vermutlich die Mutter auf Suche nach dem Kalb).






Dann weit entfernt eine Löwin in Lauerstellung, im Visier ein unachtsames Warthog. Leider war das alles sehr weit weg und leider konnten wir auch nicht wirklich näher fahren, die Gefahr bei der Fahrt über die bumpy Ebene das vollbesetzte Fahrzeug zu zerstören, war den Guides zu groß. Aber man konnte trotzdem noch erkennen, wie eine zweite Löwin auftauchte und nachdem das Warthog die Löwen entdeckte, ein liebloser Jadgversuch gestartet wurde.


Leider hatte ich zum Walk das 100-500 nicht mitgenommen (das ist tatsächlich gar nicht soo schwer, sodass ich es bei den nächsten Walks immer drauf hatte) somit sind die Fotos leider nicht wirklich was geworden.

Kori Bustard (Afrikas schwerster flugfähiger Vogel)


Da wir erst kurz nach 12 Uhr zurück im Camp waren, wurde die Nachmittagsaktivität gestrichen. Dafür gab es eine Lecture zum Thema Guiding Skills. Also wie ist das Briefing abzuhalten, wie baut man eine Beziehung zu den Gästen auf, wie vermittelt man ein tolles Erlebnis, auch wenn die gewünschten Tiere nicht gesichtet werden usw. Echt interessant und auch gut von Mike vermittelt, einiges davon lässt sich auch gut fürs normale Arbeitsleben mitnehmen.

Später am Nachmittag gingen wir noch die gesichteten Birds vom Vormittag durch, inkl Calls, die die Students auswendig können müssen, bzw die Birds anhand der Calls erkennen müssen. Aber auch vom Camp aus war immer etwas zu sehen.












Zum Dinner gab es ne ordentliche Portion Bolo und dann sind wie immer alle relativ zügig ins Bett gegangen.
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20 Jun 2023 04:14 #668278
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17.10.2022

Auch diese Nacht wurde es gegen 2 Uhr wieder gewaltig windig. An wenig Schlaf bin ich aber gewöhnt, also alles halb so wild :)

Um 6 Uhr starteten wir den Drive. Ab heute sind die Students dran mit dem Fahren. Wirkliches Guiding steht noch nicht auf dem Plan, sie müssen das Briefing am Abend zuvor und morgens im Fahrzeug abhalten und der Instructor stellt bei Sightings dem fahrenden Student Fragen. Nach der Hälfte des Drive gibt es ein kurzes Feedback von allen und anschließend ist der nächste Student dran. Auch sind seit Beginn des Kurses immer 2 Students im Duty Team, müssen also alle wecken, den Tisch decken, Essen präsentieren (außerdem Fragen stellen, erst wer was richtig beantwortet hat, darf sich was vom Essen nehmen), die Cooler-Box für den Sundowner packen usw.

Die Matabele Ants im Tageslicht




Ein Verreaux's Eagle hat sich hier auch aufs Bild geschlichen


Nachdem mir Makuleke die männlichen Kudus schuldig blieb, gab es hier in Tuli sehr viele davon


Namaqua dove




Red-headed Finch Pärchen




Kleine Termiten-Kunde


Kurrichane Thrush


Natal Spurfowl


Die erste Runde des Drives verlief relativ unspektakulär, aber war natürlich trotzdem schön. Irgendwann entdeckte ich dann Elefanten. Seit dem gestrigen Drive, bei dem ich unsere ca. 10 unterschiedlichen Elefantensichtungen als erstes gesichtet hatte (in der Regel waren die auch recht weit enfernt), versucht jeder – auch die Guides – Elefanten vor mir zu sichten. Bisher erfolglos.

In der Breeding Herd war auch ein Baby dabei, gerade mal ein zwei Wochen alt. Äußerst putzig, aber leider nicht sonderlich gut sichtbar zwischen den Büschen und den anderen Elefanten. Als ein anderes Jungtier plötzlich bei der Mutter von dem Baby trinken wollte, wurde es lautstark in seine Schranken gewiesen.






Nach dem Fahrerwechsel entdeckten wir in der Luft kreisende Geier, da wollten wir natürlich nachschauen, was da los ist.








Nach ein bisschen Fahrerei kamen wir der Stelle immer näher, Sox bekam über Funk die Info, dass hier Löwen ein Eland gerissen haben (das machen die hier offenbar häufiger – Büffel gibt es hier keine, weil Viehzucht am Tuli Block angrenzt und sie die Gefahr von Maul und Klauenseuche reduzieren wollten. Und Rhinos sind aus Sicherheitsgründen irgendwann ausgesiedelt worden).




Der Kill lag zwischen Mopanes, aber wir konnten trotzdem gut hinmanövieren. Ein großes Löwenmännchen mit sehr dunkler Mähne lag noch vollgefressen daneben. Nach ca. 5 Minuten entfernte er sich vom Kill, lief tiefer in den Mopanebusch und rief nach seiner Pride.




Die anderen beiden Fahrzeuge von Tuli Wilderness suchten erfolglos nach den Löwen, wir blieben am Kill und warteten darauf, dass die Geier loslegten. Die Geier waren jedoch äußerst schreckhaft und vorsichtig. Wissend, dass der Löwe nicht weit ist, und ohne gute Fluchtmöglichkeiten zwischen den Mopanes, dauerte es echt lange, bis einer zaghaft den Anfang machte. Er als vier Geier am Eland waren und sich die Mägen vollstopften, kamen auch die anderen Geier aus der Umgebung auf den Kadaver gestürzt. Wirklich beeindruckend a) flogen die riesigen Vögel teilweise äußerst dicht über uns um einen Landeplatz zu finden und b) verdrückten sie zusammen echt schnell viel Fleisch.

Achtung: Es folgen jetzt viele Geierbilder (neben den ganzen White-backed Vultures kam später noch ein Cape Vulture dazu)






















Da es langsam immer später wurde, fuhren wir wieder los, kurz bevor wir wieder auf dem richtigen Weg waren, zogen wir uns Offroad noch einen Reifenplatzer zu. Zum Glück hatten die Students das ja gerade erst gelernt und somit konnten wir auch echt schnell wieder weiterfahren. Aufregend war es aber auf jeden Fall, schließlich konnten die Löwen noch nicht weit weg sein und die Geier waren auch in unserer Nähe.






Nur hatten wir jetzt kein Ersatzreifen mehr, da ein neuer erst Nachmittags eintreffen sollte, wurde für später ein Walk angekündigt. Nach dem Frühstück gab es die nächste Lecture, Thema diesmal Biomes, also die unterschiedlichen Ökosysteme Südafrikas mit ihren speziellen Eigenschaften.


Bei 30 Grad im Schatten ist mir nen Drive zwar lieber, aber Walks sind immer eine super Sache, auch Nachmittags. Vom Viewing Deck konnten wir sehen, wie Elefanten vorm Eagle Rock waren, so ging es dann um 16 Uhr zu Fuß los Richtung Elefanten. Der Wind stand für uns günstig, große Büsche lieferten uns ausreichend Deckung und wir kamen so recht nah an sie heran, ohne dass sie uns bemerkten. Eine tolle Erfahrung.








Es ging dann am Fuße des Eagle Rock weiter Richtung Fluss. Wir hielten für Tracks, Kudus, Klippspringer und Baboons.

Unser Camp






Kleines Suchbild:


Auflösung:


Die Baboons waren oben auf dem Berg versammelt und machten einen riesigen Radau. Immer wieder gingen ein paar große Männchen näher an eine kleine „Höhle“ heran und immer wieder brach die Gruppe in extrem lautes Geschrei aus. Offenbar ist dort in der Höhle der junge Leopard gewesen und die Baboons nutzten ihre Gelegenheit ihn ordentlich zu mobben. Als weder der junge Leopard sich raustraute, die Baboons sich noch weiter reintrauten und die Mama nicht zur Hilfe auftauchte, gingen wir weiter.




Am Fluss angekommen war dort erneut eine sehr kleine Breeding Herd. Die Mutter grub ein tiefes Loch um dort an frisches Wasser zu gelangen. Wirklich toll sowas auf Eye-Level zu sehen und zu fotografieren. Nur leider konnte ich nicht noch mehr Fotos machen, aus eigener Dummheit hatte ich vergessen einen Ersatzakku einzupacken und der Akku in der Kamera ging flott auf die 0% zu. Das passiert mir auch nicht noch ein mal.














Bei untergehender Sonne erreichten wir dann wieder das Camp. Ein wirklich toller Walk in Campnähe. Und vorallem hatte ich in den 2 Stunden Walk vermutlich so viele Tiere gesehen, wie in allen vorherigen Walks zusammen.




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18.10.2022

Es blieb eine windstille Nacht, die erste hier in Tuli. Geschlafen hab ich die ersten 6 Stunden super, danach dann nicht mehr so gut, es war wohl ausreichend Schlaf. Als ich Nachts auf Toilette gegangen bin, hörte ich Löwen brüllen und Elefanten Äste abbrechen, gesehen habe ich nichts. Um 4:30 stand ich dann auf, ne halbe Stunde vorm Wake-Up Call. Hyänen riefen, als ich unter der Dusche stand :)

Um 6 Uhr ging dann unser Morningdrive los. Wir alle wollten wissen, was noch vom Eland übrig ist.

Martial Eagle


Keine Ahnung, ob die dicke Kugel tatsächlich deren Bauch ist. Aber wenn ja, haben alle Geier mehr als genug vom Eland abbekommen.




Insgesamt waren 4 Jackals noch in der Nähe




Der Kadaver wurde seit unserem letzten Besuch auch noch gedreht, gestern war der Kopf noch auf der rechten Seite und nicht links.




Ne Runde aufwärmen


Als wir dann wieder aus dem Mopane-Bush herausfuhren, gab es tatsächlich wieder kurz vorm erreichen des regulären Weges einen kaputten Reifen :silly: Und nein, das ist kein Scherz. Wirklich nicht :whistle: Wir hatten echt innerhalb von noch nicht mal 24 Stunden 2 geplatzte Reifen an ein und derselben Stelle. Nicht nur der Ort war identisch, auch erwischte es wieder den hinteren rechten Reifen. Schon ein krass komischer Zufall.


Während des Reifenwechsels war ich gerade kurz mal die Buschtoilette nutzen, im Augenwinkel sah ich weiter weg eine Bewegung, und direkt folgten auch die Rufe „Lions!“. Und tatsächlich konnten wir in der Ferne welche sehen. Und sie bewegten sich auch in unsere Richtung. So macht Reifenwechsel doch gleich doppelt so viel Spaß… :laugh:

Genau zwischen Student und Auto im hinteren Busch tauchen gleich die Löwen auf




Die Löwen hielten aber gebührend Abstand und als wir wieder alle im Fahrzeug saßen, machten wir uns auf die Suche nach ihnen. Lange brauchten wir nicht suchen, ein äußerst schöner männlicher Löwe (aus offensichtlichen Gründe hier in Tuli als „Blondie“ bekannt) und ein Weibchen liefen vor uns auf dem Weg, gingen immer wieder mal in den Busch, schauten uns an. Leider waren sie dann zwischen den ganzen Mopane nicht mehr so gut sichtbar. Aber trotzdem ein cooles Sighting. Blondie wich dem Weibchen auch nicht von der Stelle, er wartet darauf, dass sie ihn endlich ranlässt.


Im Vorbeifahren hätte man sie so vermutlich einfach übersehen








Nachdem die beiden tiefer im Busch verschwunden sind, machten wir uns auf den Rückweg zum Camp.

Pearl-spotted Owlet




Da lebt ne ganze Kolonie von Spinnen drinnen






Auch den Elefanten wurde es langsam zu warm in der Sonne


Nach einem leckeren Frühstück gab es dann das übliche Programm, kurzes Powernap, Bilder sichten und sichern, Reisebericht schreiben. Aufs Duschen mussten wir erstmal verzichten, die Solaranlage hat zu wenig Energie für die Wasserpumpe geliefert. Akkus aufladen war dementsprechend auch nicht möglich :dry:

Termiten im Camp






Um 16 Uhr ging es dann wieder auf einen Walk, bei 35 Grad eigentlich nicht wirklich angenehm. Durch den ständigen Wind und die dicke Wolkendecke aber dennoch ganz gut erträglich. Den Schlenker zum Eagle Rock gab es diesmal nicht, wir liefen direkt runter zum Fluss. Immer wieder natürlich mit Stopps für Tracks & Signs, um die Students auf ihre Field Obs Prüfung vorzubereiten. Den trockenen Fluss sind wir dann auch ein Stück entlanggelaufen um dort, gegenüber von dem schönen roten Sand, eine Wasserpause zu machen.














Auf dem Rückweg zum Camp haben wir dann noch Jackals und Bat Eared Foxes gesehen.












Zum Sundowner waren wir wieder auf dem Viewing Deck, im Dunkeln auf Game Walk ist nicht so günstig. Und nach dem Essen saßen wir alle noch für nen Bierchen ums Feuer, denn dies war Mikes letzter Abend, am nächsten Mittag geht für ihn nach Wild at Tuli für den Advanced Birding Course.
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