6.10.2015
Heute wird wieder ein spannender Tag – und ein langer Fahrtag. Wir wollen heute in einem zweiten Anlauf nach Kubu Island. Vor fünf Jahren haben wir es von Süden her nicht geschafft. Wir hatten mit einem Honda SUV (4x2) einfach das falsche Auto. Doch zuerst geht es zum Frühstück. Ich bringe noch Gepäck zum Auto und komme dann meinen Damen nach zum Frühstück. Irgendo verpasse ich einen Wegweiser und komme dann von der Rückseite zur Terrasse – bis mich ein Mitarbeiter zurück schickt. Ich habe schon das Geschirr klappern gehört! Also die große Runde. Meine Laune ist schon etwas limitiert. Das Buffet sieht dann toll aus. Doch die Eier Benedikt (die ich liebe) sind eiskalt und man schmeckt nur Essig. Kein Wunder – sämtliche Warmhalter sind außer Betrieb. Es gibt auch kaltes Rührei, kalte Hash Browns, kalte … . Das wärmste ist die eine Tasse Kaffee die ich bekomme. Ich esse dann etwas kaltes und einen noch nicht ganz kalten Porridge – er ist am längsten warm geblieben. Selbst die Toiletten in dem Bereich sind alle abgesperrt. Ich bin stinksauer. Beim Auschecken sage ich es auch freundlich und sachlich den Mitarbeitern an der Rezeption. Fakt ist dass die Küche und der Restaurantbetrieb in dem Haus eine Pleite sind. Das vergällt den Aufenthalt dann doch. Bei der Ausfahrt aus Vic Falls fahren wir an dem Plakat vorbei – es ist irgendwie absurd!
In Hwange zweigen wir dann nach Pandamatenga ab. Auf dem Weg kommen wir an dem Dorf vorbei.
Die Straße ist einspurig und auch nicht immer im Top – Zustand, drum geht es an der Stelle durch das Bachbett.
Wir fahren ja durch den Nordteil des Hwange – auch ein paar Elefanten, Giraffen und Oryxe sind zu sehen. Der Sekretär fliegt uns entgegen.
Wir sind dann gegen 9:30 an der Grenze. Die Beamten werden erst aus ihren Unterkünften geholt – wir sind heute die ersten an der Grenze die schon um 8 Uhr „aufgemacht“ hat. Die Stempel sind schnell erteilt, dann noch die Polizei, ein Blick ins Auto und wir sind nach 15 Minuten aus Zimbabwe draußen. Der Polizist fragt noch ob ich Elfenbein mit habe – ich verneine entrüstet. Er sagt ich soll ihn nicht anlügen – dann klopft er grinsend auf einen seiner Zähne! Hier kann man auch gut einreisen – alles sehr klein und übersichtlich. Ein riesen Kontrast zu Beitbridge.
In Botswana steht der Schranken offen, ich nehme die Einfahrt zum Abfertigungsgebäude. Dort gibt es bei der Passkontrolle einen Anschiß. Ich hätte vor dem (trockenen) Bad stehenbleiben müssen und wir hätten über den Seuchenteppich müssen. Wir holen es dann nach. Der Schranken ist auch wieder zu. Der übliche Blick ins Auto – wir haben weder Obst noch Fleisch – also alles OK. Weiter nach Nata. Unterwegs halten wir an einer Rest Area um ein Säckchen mit Müll in einen großen gemauerten Müllkübel zu werfen. Ich fahre nahe dran dass mein Schatz ihn gleich einwerfen kann – und verschätze mich etwas – um genau einen cm. Die Kratzer an der Stoßstange sind unübersehbar. Ärgerlich aber nicht zu ändern. In Nata fahren wir dann zur Bank – es gibt nur eine. Bei Barclays schiebe ich meine Karte in den Bankomaten – klingt das schon irgendwie wie Bulawayo? Kommt auch so! Nach 15min stehen vier Leute hinter mir und mein Schatz sitzt schon drin um Euro zu tauschen. Vor ihr sind sicher 10 Leute und es rührt sich nichts. Dann spuckt der Bankomat meine Karte aus, startet neu (Windows XP!) und nach weiteren 10 Minuten tut er wieder. Dann kommen die anderen wartenden Leute dran. Dann gehe ich todesmutig wieder hin und schiebe meine österreichische Mastercard hinein. Siehe da – es klappt. Ich bekomme Pula – nur zahle ich halt auch eine Behebungsgebühr. Whatever, gleich die paar Meter zur Zapfsäule und weiter Richtung Gweta. Nach ca. 20km geht rechts die Straße nach Kubu Island (Iwanowski hat nicht Recht). Ich habe es schon hier im Forum geschrieben, wiederhole es aber noch einmal: Ohne Tracks4Africa – Karte im Navi ist die Zufahrt nicht machbar! Es ist keine eindeutige Straße erkennbar, die Fahrspuren teilen sich, vereinigen sich etc. Es ist in dem Busch unübersichtlich und wir schauen nur dass wir im lt. Navi am Strich bleiben. Teile der Strecke sind mit max. 30km/h fahrbar, andere mit 90 – der Straßenzustand ist stark schwankend. Die Büsche stehen recht eng und verkratzen das Auto. Später poliere ich vor der Rückgabe die ärgsten mit Zahnpaste raus – es gibt keine Probleme bei der Rückgabe. Nur von links gibt es Mecker, mein Schatz behauptet ich würde nur auf ihrer Seite die Büsche streifen. Ich verteidige mich nur eine Seite vom Auto zerkratzen zu wollen … .
Nach ca. 2:45 Stunden sind wir dann da. Kubu Island ist ganz toll!
Dann geht es auf den Rückweg. Wir nehmen den direkten Weg nach Gweta. Zwischendurch geht es entlang eines Zaunes.
Auch auf dem Rückweg ist die Straße ziemlich durchwachsen.
Der Höhepunkt auf der Strecke ist die Durchquerung der Ntwetwe Pan – 13km bretteben und geradeaus. Ein Erlebnis. Hier am Ende der Durchfahrt.
Auf den letzten Kilometern vor dem Planet Baobab kommen wir in die Dunkelheit – nicht wirklich lustig, aber es war klar dass es knapp wird. Einmal fahre ich mich im weichen Sand fast fest. Der Rückweg dauert etwa gleich lang wie die Hinfahrt.
Hier sieht man dann was wir an dem Tag falsch gemacht haben: Wir haben die Koffer nicht in die Müllsäcke gesteckt die wir ohnehin mit gehabt haben. Alles ist verstaubt – auch in die Koffer ist der Staub gekommen. Das Auto ist komplett eingesaut.
Am Planet Baobab angekommen öffnen wir das Tor der Umzäunung und werden gleich wieder rausgeschmissen – wir sollen die nächste Einfahrt nehmen. Die Zimmer sind ziemlich basic, unser Zimmer wurde frisch gestrichen, es stinkt furchtbar. Dafür geht das Licht nur teilweise. Das Abendessen ist mäßig. Mein Schatz geht früher ins Zimmer da die Handwerker noch etwas wollen. Das Licht bekommen sie nicht hin, dafür montieren die den Türriegel so dass er auch schließt. Dies aber in grausamer handwerklicher Qualität. Auch die Organisation und die Qualität im Restaurant sind Naja.
Wieder einmal haben wir getrennte Betten. Von außen öffnen wir die Holzverschläge um etwas Luft ins Zimmer zu bekommen und den Gestank mildern können. Mein Nachteil ist dass mit dem Wind die Insekten genau durch einen Schlitz in meinem Moskitonetz gedrückt werden und nicht wieder raus kommen. Das Blutbad ist veritabel. Ich wache mehrmals auf, stopfe den Schlitz und erschlage die Moskitos. In der Früh bin ich gerädert und total zerstochen – mein Schatz hatte keinen einzigen Moskito – klar die waren ja bei mir.
Udo