THEMA: Kurzfristige Änderungen vorbehalten
05 Dez 2015 16:10 #409840
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3.10.2015

Wir haben im Vorfeld gehört dass Mastercard in Zimbabwe eine schlechte Abdeckung hat, für Botswana wussten wir es. Wir haben aber alle Mastercard. Daher hat meine Mutter sich eine Visa – Karte für drei Monate genommen. Heute ist es so weit – sie soll im Big Cave Camp zahlen. Doch daraus wird nichts – die Karte ist zu Hause geblieben! Gut dass auch Mastercard geht. Auf der Straße nach Bulawayo sitzen massenweise Affen!



Da die Grenze in Beitbridge etwas teurer war als geplant will ich sicherheitshalber noch ein paar Dollar holen. Also in Bulawayo zur Bank. Bei der Barclays schiebe ich meine Karte in den Automaten. Er zeigt sofort die Sanduhr an und tut dann 15min gar nichts mehr! Keine PIN – Eingabe etc. . Da die Bank demnächst zusperrt gehe ich hinein. Die Leute müssen sich in der Zwischenzeit mit einem Bankomaten begnügen. Ich stelle mich drinnen an. Dann deutet mir die Security dass der Automat meine Karte wieder ausgespuckt hat. Das ist mir mit der Karte auch schon vor zwei Jahren in Tanzania passiert! Und zwar mehrmals. Mir reicht es und ich gebe weitere Versuche auf. Wir fahren weiter zum Foodlover´s. Ich fahre an der Einfahrt vorbei und muss daher in der nächsten Quergasse umdrehen, denn dort ist nur die Ausfahrt vom Parkplatz. Die Auswahl speziell bei Fleisch und Obst/Gemüse ist sehr gut. Wir kaufen für die beiden Selbstverpfleger – Nächte im Hwange ein. Jetzt noch volltanken und weiter. Doch dann fährt plötzlich ein weißes Auto mit einem Polizisten drin neben mir und deutet mir ich soll anhalten. Es folgt eine unschöne Diskussion – ich sei beim Einkaufszentrum gegen eine Einbahn gefahren (dort war kein Schild), hätte dann umgedreht. Fünf Polizisten würden mich in der Stadt suchen. Wir fahren jetzt dort hin, dort warten schon die vier Kollegen. Dann zur Polizeistation, das Auto wird konfisziert, nächste Woche dann Gerichtstermin (es ist Samstag) – kann schon sein dass ich freigesprochen werde. Die Aussage wir fahren zur Polizei wird begrüßt, da gibt es dann die Beschlagnahme des Autos etc. . Längere Diskussionen folgen. Er will dann 50US$ direkt. Mit der Strafenliste weise ich nach dass die höchste Strafe 20 US$ ist. Doch das Fahren gegen die Einbahn ist nicht drauf. Er kennt die Liste – fahren gegen die Einbahn ist schlimmer als das Überfahren einer roten Ampel. Es werden dann 20US$ ohne Quittung. Warum ich zahle? Hätte er mittels Handy 4 Kollegen aufgetrieben die das Behauptete bezeugt hätten? Jederzeit! War die Polizeiuniform richtig – ziemlich sicher! Haben wir in Zimbabwe je ein Polizeiauto gesehen? Nein! Sprich ich hätte im Zweifelsfall wenig Chancen gehabt, dann lieber 20US$. Leider habe ich die Homepage der Polizei für Beschwerden nicht mehr gefunden – das Autokennzeichen haben wir jedenfalls! Dann fahren wir weiter zum Hwange NP. Beim Airport fahren wir in das Wild Dog Conservation Center. Wir bekommen eine Privatführung, doch zu den Hunden können wir nicht mehr – wir sind schon zu spät. Man ruft für uns beim Park an – wir können am nächsten Tag noch einmal kommen und müssen nicht noch einmal Eintritt bezahlen. Man finanziert sich im Conservation Center mit Spenden – bitte großzügig dort lassen!
Wir fahren dann weiter zum Main Camp und checken ein. Den Parkeintritt können wir mit Mastercard bezahlen, die Nächtigung haben wir ja schon aus Europa überwiesen. Von außen sieht der Bungalow ganz gut aus.



Innen ist es recht einfach. Die Küche wie aus der unmittelbaren Nachkriegszeit und entsprechend abgewohnt, aufgequollen und schäbig. Alles ist mäßig sauber. Auch im Bad ist uns nicht nach eingehender Körperpflege. Die Fenster sind mit Gittern verschweißt – alles nicht sehr einladend. Wir fahren dann noch nach Nyamandhlovu – dort soll es Sichtungen gegeben haben. Auf dem Weg dorthin sehen wir den Wasserbock.



Am Wasserloch sehen wir dann einige Elefanten.







Ich bin sauer auf sie. Denn sie tun genau das Falsche! Unter den Plattform treibt sich völlig unmöglich ein Haufen Chinesen herum, kommt dem Wasserkoch immer näher, macht Selfies, platziert Stofftiere etc. . Die Elefanten rührt das nicht, doch die Gruppe Löwen unter den Bäumen und im Gebüsch hält sie fern! Anders rum wäre mir lieber gewesen!





Als dann die Sonne untergeht machen wir uns auf den Rückweg.



Wir haben dann Pasta mit Gemüse gegessen und das Quartier mit einer Flasche Shiraz von KWV verschönert. Ein Glas Port stimmt mich dann endgültig wieder friedlich – und meine Mädels auch.
Dafür habe ich diesmal ein Stativ mitgenommen: Ein Foto vom Kreuz des Südens. Heute Abend passt es.



In Summe waren es heute sieben Polizeikontrollen plus die besagte aus Bulawayo. An einer Kontrolle will man mir wieder ein Lotterieticket verkaufen – ich zeige das von vor zwei Tagen. Das löst Gelächter aus. An einer Kontrolle bittet man mich um Wasser. Das ist kein Problem. An den restlichen werden wir einfach durchgewunken.

Udo
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09 Dez 2015 13:40 #410263
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4.10.15

Heute geht es wieder auf nüchtenern Magen los – mein Schatz und ich fahren wieder nach Nyamandhlovu. Außer ein paar Affen und Elefanten ist nichts los. Dafür sitzen die Affen fotogen vor der Damentoilette.



Dann geht es zurück zum Bungalow (Lodge 2 bedrooms 4 beds) zum Frühstück. Dann geht es wieder zur Wild Dog Conservation. Wir werden bereits erwartet und können heute auch zu den Gehegen wo die beiden Dauerbewohner faul herumliegen.



Zurück im Park soll es nach Sinamatella gehen. Wir wollen nicht die Hauptstraße fahren sondern den Loop weiter im Norden der Main Road. Es ist eine Pleite – wir sehen außer einem Dik Dik nichts.



Einzig ein Paar aus Malawi kommt uns entgegen. Wir bekommen den Tipp dass in Nyamandhlovo Löwen sein sollen. Also wieder zurück dorthin. Weniger als hier kann es auch nicht zu sehen geben. Die Löwen liegen faul im Schatten und bewegen sich kaum.



Während Elefanten das Wasserloch belagern. Kaum gehen einige kommen schon die nächsten.





Kommt das bekannt vor? Dann fahren wir weiter Richtung Sinamatella. Die Straße ist meistens asphaltiert – manchmal wird der Straßenbelag durch großflächige Schlaglöcher ersetzt.



Bis Shumba ist wieder nichts zu sehen. Dort sehen wir dann Elefanten, Rappenantilopen



und Hippos.



Dann geht es weiter zu den Elefanten am Masuma Dam.



Dann machen wir einen Abstecher Richtung Robins Camp. Die Straße benötigt Abschnittweise die Bodenfreiheit eines 4x4.



Am Deteema Dam sehen wir dann ein paar Giraffen,



Warzenschweine



und Krokodile. Am Mandavu Dam tut sich nichts, weshalb wir nach Sinamatella weiterfahren. Die Aussicht ist phantastisch.



Unser Bungalow ist direkt neben dem Zugang zum Restaurant.



Innen sieht es nicht so toll aus. Wasser gibt es auch keines, Eimer stehen im Bad und Klo, samt Dreckschicht am Wasser. Für die Küche bekommen wir noch einen Kanister auf die Terrasse.



Es ist schäbiger, vergammelter und schmutziger als im Main Camp, die Risse in den Wänden sind noch nicht ausgebessert.



Die Fenster sind auch vergittert, so dass man die Terrassentür kaum aufsperren kann. Die Küchentür kann gar nicht aufgesperrt werden. Wir gehen dann zum Restaurant. Außer zwei Bieren und einem Savannah (der letzte) bekommen wir nichts. Auf der Terrasse sehen wir dann die Ground Squirrells trinken.



Der Mahaliweber schaut auch vorbei.



Da wir draufgekommen sind dass die gesammelten Salzpäckchen zu Hause liegen versuche ich in der Küche etwas Salz zu bekommen. Erst als man mir nicht herausgeben kann werde ich erfolgreich – ich verzichte auf ein paar Cent Wechselgeld und frage nach Salz – nun geht es. Noch vor Sonnenuntergang schließt das Restaurant. Wir kochen selbst und gehen bald schlafen. Vor dem Einschlafen ermorde ich noch zwei Kakerlaken in meinem Bett.
Sinamatella hat wahnsinnig viel Potential. Vernünftig renovierte und neu ausgestattete Bungalows (die von der Substanz her gut sind). Vielleicht klimatisiert. Dazu das Restaurant wirklich entsprechend in Betrieb nehmen – mehr braucht es nicht. Die Lage ist phänomenal.

Udo
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12 Dez 2015 23:04 #410803
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5.10.2015

Wir stehen heute auch wieder recht zeitig auf. Einfach weil wir weg wollen. Nach dem Frühstück packen wir unsere sieben Zwetschgen ins Auto und fahren direkt nach Vic Falls. Der Kleine verabschiedet uns vom Hwange NP.



Zwischendurch befürchten wir ich hätte mich verfahren – die Straße ist schwarz von Kohle, rundherum Berge von Kohle und Abraum, Bergbaufahrzeuge. Doch die Straße führt vor Hwange mitten durch eine Kohlemine. Auch die Schranken werden ohne Frage geöffnet. An der letzten der vier Kontrollen auf der Strecke nach Victoria Falls will man meinen Führerschein sehen – gerne und kein Problem. Wir sind viel zu früh – gegen 10:30 Uhr – im Victoria Falls Hotel. Die letzten Male waren wir nur zu Besuch da und haben Kaffee getrunken. Ein Mal wollte ich da nächtigen. Nun erfülle ich mir den Traum.





Die Rezeption



Die Lounge



In den Gängen fallen die Plakate aus der britischen Kolonialzeit auf – hier welche von der BOAC. Ich bin erstaunt dass die die ganze Zeit hier hängen durften. Auch Kriegsplakate sind dabei!



Wir vermuten dass auf den Fällen sehr wenig Wasser ist. Da wir die Fälle schon in voller Länge entlang gegangen sind habe ich einen Vorschlag: Ich kassiere von meinen Damen die 30 USD Nationalparkeintritt und spendiere dafür einen Helikopterflug. Ich muss nicht lange fragen. Wir buchen dann im Hotel den nächste möglichen Flug – eine Viertelstunde später werden wir abgeholt. Der Spaß kostet 150 US$ pro Person plus 12 US$ Nationalparkgebühr für den 15min - Flug. Das Helipad liegt wenige Kilometer von Vic Falls entfernt. Beim Einsteigen passen wir auf dass wir auf unterschiedlichen Seiten sitzen und auch ein Fenster in der Tür zum Durchfotografieren haben. Durch Scheiben fotografieren bewirkt immer eine Farbverschiebung – das mag ich nicht. Auf den Fällen ist extrem wenig Wasser. Bei der Livingstone – Staue läuft Wasser – wie immer. Dann wird es dünn, und die Zambia – Seite ist völlig trocken.







Die Farbspiele beim Zulauf haben mir auch gefallen.



Zurück im Hotel sind unsere Zimmer fertig. Wir bringen unser Gepäck hinauf wobei ich mit meinem Wunsch das selbst zu erledigen nicht immer auf Verständnis stoße. Mittags gehe ich dann auf den Bahnhof gegenüber. Demnächst soll der Personenzug aus Bulawayo kommen – da ist natürlich ein Foto fällig. Das mache ich auch sehr gerne - ist aber nicht Teil des Forums. Dann geht es zum bekannten High Tea.



Hier zeigt sich auch schon eine Schwäche: Wir bestellen High Tea für drei, davon einen mit Kaffee. Wir bekommen High Tea für zwei und einen Kaffee. Es hat aber schon lange gedauert bis der kam, also reklamieren wir nicht und teilen uns die Sandwiches und Kuchen. Auf der Rechnung sind auch nur zwei High Tea und ein Kaffee – was soll´s. Dann räumen wir unsere Koffer auf gleich, fahren tanken und gehen zum OK einkaufen. Zimbabwe ist Tee – Land. Daher wird zugeschlagen. Wir kaufen über drei Kilo! Der Preis ist extrem günstig und der Tee schmeckt!
Abends machen wir dann den Fehler im Restaurant des Hotels auf der Terrasse zu essen. Die Bedienung ist auch für afrikanische Verhältnisse langsam. Der Strauß klingt verlockend, ist aber auch nicht gerade billig. Was soll´s. Nach langem Warten kommt das Essen. Es ist eiskalt. Ich bin bitter enttäuscht und sage es der Bedienung. Ich will es aber nicht tauschen lassen, denn dann wird die Portion weggeworfen und das will ich nicht. Auch habe ich schon sehr lange auf das Essen gewartet (das dann mindestens 10 Minuten in der Küche auf mich gewartet hat). Also esse ich ohne dass es wirklich schmeckt. Wobei das Fleisch an sich ausgezeichnet ist. Ein teurer Reinfall. Ich sehe es als nette Geste dass mich die Kellnerin dann fragt ob sie mich aufs Dessert einladen darf – bis ich es dann auf der Rechnung finde. Sprich abgesehen vom allbekannten High Tea (mit Abstrichen) ist der Restaurantbetrieb bis jetzt eine teure Pleite. Wir wären besser woanders hingegangen! Die Zimmer sind schön und geschmackvoll, wenn auch etwas klein. Das Ambiente und die öffentlichen Räume sind toll!

Udo
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14 Dez 2015 22:05 #411071
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6.10.2015

Heute wird wieder ein spannender Tag – und ein langer Fahrtag. Wir wollen heute in einem zweiten Anlauf nach Kubu Island. Vor fünf Jahren haben wir es von Süden her nicht geschafft. Wir hatten mit einem Honda SUV (4x2) einfach das falsche Auto. Doch zuerst geht es zum Frühstück. Ich bringe noch Gepäck zum Auto und komme dann meinen Damen nach zum Frühstück. Irgendo verpasse ich einen Wegweiser und komme dann von der Rückseite zur Terrasse – bis mich ein Mitarbeiter zurück schickt. Ich habe schon das Geschirr klappern gehört! Also die große Runde. Meine Laune ist schon etwas limitiert. Das Buffet sieht dann toll aus. Doch die Eier Benedikt (die ich liebe) sind eiskalt und man schmeckt nur Essig. Kein Wunder – sämtliche Warmhalter sind außer Betrieb. Es gibt auch kaltes Rührei, kalte Hash Browns, kalte … . Das wärmste ist die eine Tasse Kaffee die ich bekomme. Ich esse dann etwas kaltes und einen noch nicht ganz kalten Porridge – er ist am längsten warm geblieben. Selbst die Toiletten in dem Bereich sind alle abgesperrt. Ich bin stinksauer. Beim Auschecken sage ich es auch freundlich und sachlich den Mitarbeitern an der Rezeption. Fakt ist dass die Küche und der Restaurantbetrieb in dem Haus eine Pleite sind. Das vergällt den Aufenthalt dann doch. Bei der Ausfahrt aus Vic Falls fahren wir an dem Plakat vorbei – es ist irgendwie absurd!



In Hwange zweigen wir dann nach Pandamatenga ab. Auf dem Weg kommen wir an dem Dorf vorbei.



Die Straße ist einspurig und auch nicht immer im Top – Zustand, drum geht es an der Stelle durch das Bachbett.



Wir fahren ja durch den Nordteil des Hwange – auch ein paar Elefanten, Giraffen und Oryxe sind zu sehen. Der Sekretär fliegt uns entgegen.



Wir sind dann gegen 9:30 an der Grenze. Die Beamten werden erst aus ihren Unterkünften geholt – wir sind heute die ersten an der Grenze die schon um 8 Uhr „aufgemacht“ hat. Die Stempel sind schnell erteilt, dann noch die Polizei, ein Blick ins Auto und wir sind nach 15 Minuten aus Zimbabwe draußen. Der Polizist fragt noch ob ich Elfenbein mit habe – ich verneine entrüstet. Er sagt ich soll ihn nicht anlügen – dann klopft er grinsend auf einen seiner Zähne! Hier kann man auch gut einreisen – alles sehr klein und übersichtlich. Ein riesen Kontrast zu Beitbridge.
In Botswana steht der Schranken offen, ich nehme die Einfahrt zum Abfertigungsgebäude. Dort gibt es bei der Passkontrolle einen Anschiß. Ich hätte vor dem (trockenen) Bad stehenbleiben müssen und wir hätten über den Seuchenteppich müssen. Wir holen es dann nach. Der Schranken ist auch wieder zu. Der übliche Blick ins Auto – wir haben weder Obst noch Fleisch – also alles OK. Weiter nach Nata. Unterwegs halten wir an einer Rest Area um ein Säckchen mit Müll in einen großen gemauerten Müllkübel zu werfen. Ich fahre nahe dran dass mein Schatz ihn gleich einwerfen kann – und verschätze mich etwas – um genau einen cm. Die Kratzer an der Stoßstange sind unübersehbar. Ärgerlich aber nicht zu ändern. In Nata fahren wir dann zur Bank – es gibt nur eine. Bei Barclays schiebe ich meine Karte in den Bankomaten – klingt das schon irgendwie wie Bulawayo? Kommt auch so! Nach 15min stehen vier Leute hinter mir und mein Schatz sitzt schon drin um Euro zu tauschen. Vor ihr sind sicher 10 Leute und es rührt sich nichts. Dann spuckt der Bankomat meine Karte aus, startet neu (Windows XP!) und nach weiteren 10 Minuten tut er wieder. Dann kommen die anderen wartenden Leute dran. Dann gehe ich todesmutig wieder hin und schiebe meine österreichische Mastercard hinein. Siehe da – es klappt. Ich bekomme Pula – nur zahle ich halt auch eine Behebungsgebühr. Whatever, gleich die paar Meter zur Zapfsäule und weiter Richtung Gweta. Nach ca. 20km geht rechts die Straße nach Kubu Island (Iwanowski hat nicht Recht). Ich habe es schon hier im Forum geschrieben, wiederhole es aber noch einmal: Ohne Tracks4Africa – Karte im Navi ist die Zufahrt nicht machbar! Es ist keine eindeutige Straße erkennbar, die Fahrspuren teilen sich, vereinigen sich etc. Es ist in dem Busch unübersichtlich und wir schauen nur dass wir im lt. Navi am Strich bleiben. Teile der Strecke sind mit max. 30km/h fahrbar, andere mit 90 – der Straßenzustand ist stark schwankend. Die Büsche stehen recht eng und verkratzen das Auto. Später poliere ich vor der Rückgabe die ärgsten mit Zahnpaste raus – es gibt keine Probleme bei der Rückgabe. Nur von links gibt es Mecker, mein Schatz behauptet ich würde nur auf ihrer Seite die Büsche streifen. Ich verteidige mich nur eine Seite vom Auto zerkratzen zu wollen … .



Nach ca. 2:45 Stunden sind wir dann da. Kubu Island ist ganz toll!













Dann geht es auf den Rückweg. Wir nehmen den direkten Weg nach Gweta. Zwischendurch geht es entlang eines Zaunes.



Auch auf dem Rückweg ist die Straße ziemlich durchwachsen.



Der Höhepunkt auf der Strecke ist die Durchquerung der Ntwetwe Pan – 13km bretteben und geradeaus. Ein Erlebnis. Hier am Ende der Durchfahrt.



Auf den letzten Kilometern vor dem Planet Baobab kommen wir in die Dunkelheit – nicht wirklich lustig, aber es war klar dass es knapp wird. Einmal fahre ich mich im weichen Sand fast fest. Der Rückweg dauert etwa gleich lang wie die Hinfahrt.



Hier sieht man dann was wir an dem Tag falsch gemacht haben: Wir haben die Koffer nicht in die Müllsäcke gesteckt die wir ohnehin mit gehabt haben. Alles ist verstaubt – auch in die Koffer ist der Staub gekommen. Das Auto ist komplett eingesaut.



Am Planet Baobab angekommen öffnen wir das Tor der Umzäunung und werden gleich wieder rausgeschmissen – wir sollen die nächste Einfahrt nehmen. Die Zimmer sind ziemlich basic, unser Zimmer wurde frisch gestrichen, es stinkt furchtbar. Dafür geht das Licht nur teilweise. Das Abendessen ist mäßig. Mein Schatz geht früher ins Zimmer da die Handwerker noch etwas wollen. Das Licht bekommen sie nicht hin, dafür montieren die den Türriegel so dass er auch schließt. Dies aber in grausamer handwerklicher Qualität. Auch die Organisation und die Qualität im Restaurant sind Naja.
Wieder einmal haben wir getrennte Betten. Von außen öffnen wir die Holzverschläge um etwas Luft ins Zimmer zu bekommen und den Gestank mildern können. Mein Nachteil ist dass mit dem Wind die Insekten genau durch einen Schlitz in meinem Moskitonetz gedrückt werden und nicht wieder raus kommen. Das Blutbad ist veritabel. Ich wache mehrmals auf, stopfe den Schlitz und erschlage die Moskitos. In der Früh bin ich gerädert und total zerstochen – mein Schatz hatte keinen einzigen Moskito – klar die waren ja bei mir.

Udo
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17 Dez 2015 00:05 #411424
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7.10.2015

Am Frühstücks“buffett“ dauert es recht lange bis die Restbestände von der inzwischen abgereisten australischen Gruppe für uns fünf Hanseln (also wir drei plus noch ein Ehepaar) wieder auf annähernd sättigende Mengen aufgestockt werden (in mehreren Anläufen iterativ serviert). Hier noch die Bungalows der Anlage – sie sehen ja wirklich nett aus.



Am Weg in Nxai Pan NP schon Strauße am Weg. Am Parkeingang ist keiner da der die Gebühr kassieren darf – wir sollen beim Rausfahren zahlen. Wir bekommen die Empfehlung nicht nur zu den Baines Baobabs zu fahren sondern auch zur gepumpten Nxai Pan. Die Straße ist hinter dem Gate 10 km tiefer Sand, vor Abzweig zu Baines Baobab dann wieder besser. Weiter zum Office dann noch schlechter.



Am Wasserloch ist viel los. Wieder kommt das Afrika – Feeling auf. Thompson Gazellen, viele Strauße, Impalas, Vögel, ein Elefant.



Drei weitere Elefanten kommen – sie vertreiben die Strauße. Kein Problem mit Gazellen – die lassen sie in Ruhe.





Endlich einmal was los! Vorne ein Raubadler, hinten ein Sekretär und Antilopen.



Eine Gabelweihe macht den Abflug.



Wir dann auch – es geht zurück zum Abzweig und weiter zu den Baines Baobabs. Die Straße ist teilweise miserabel. Doch die Fahrt durch die Pfannen ist sehr schön.



Auch bei den Baobabs sind wir dann alleine. Die Bäume sind imposant und das Ensemble einfach schön.







Als wir etwas von der Ladefläche holen wollen fällt uns auf dass diese nass ist – einer unserer Wasserkanister hat ein Loch und ist ausgelaufen. Ärgerlich, aber nicht tragisch.
Am Rückweg ist die Straße blockiert – ein französisches Pärchen hat sich mit seinem Landrover festgefahren. Ich kriege das Auto flott und fahre es auf die Seite. Beim Vorbeifahren will ich noch was sagen – und fahre mich dann selbst fest! Ein Safariwagen kommt, die Franzosen haben Schaufel und Abschleppseil mit. Ich sitze auf den Differentialen auf und schaufle sie so gut es geht frei. Die Franzosen ziehen mich dann raus.



Die Passagiere im Safarifahrzeug (auch Franzosen) maulen von wegen verlorener Zeit. Ich hoffe sie haben nie ein Problem wenn sie unterwegs sind und Hilfe brauchen. Die Franzosen die uns herausgezogen haben wollen dann nicht mehr zu den Baobabs. Ich warte am Abzweig auf festem Grund – sie wollen nur mehr zur Campsite. Da sie völlig neu in Botswana sind (sie haben das Auto erst an dem Tag übernommen gebe noch ein paar Tipps. Dann geht es zurück zum Gate. Wir zahlen, noch ein Schwätzchen mit Ranger, dann geht es weiter nach Maun, 30km vor Maun geht die Reservelampe an – der Verbrauch im Sand war bei ca. 25-30 lt./100km! Irgendwo unterwegs gibt es in einer langen 60-er Beschränkung eine Radarkontrolle. Für uns unkritisch – ich bin vorschriftsmäßig unterwegs. In Maun tanken wir und lassen das Auto außen und die Ladefläche auch innen waschen. Während die Damen Postkarten und Wasser kaufen repariere ich das Verdeck. Au der rechten Seite kommt die Dichtung heraus und das Canopy wird locker. Irgendwie sitzt es für das Gerüttel nicht richtg. Die Thamalakane River Lodge liegt sehr schön 18km außerhalb von Maun. Wieder ein richtig kitschiger Sonnenuntergang am Fluss.



Die Zimmer in Bungalows sind sehr schön. Unklimatisiert – aber ein großes Moskitonetz im offenen Giebel. Wir nehmen einen Sundowner und gehen dann Essen. Es gibt das Nationalgericht Botswanas: Shredded beef mit Polentabrei und Relish – ganz gut, aber ungesalzen. Doch das kann man ändern.

Udo
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19 Dez 2015 10:10 #411699
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8.10.15

Um 6:30 sind wir beim Frühstück, Abfahrt ist um 7:30. Die Straße Richtung Westen ist gut, etwas viel Viehwechsel, die Landschaft wird grüner.



Man merkt die Nähe des Okavango – Deltas. In Sehithwa biegen wir rechts ab und fahren westlich des Okavango Delta nach Norden. Die Straße ist teilweise schon ausgebessert, teilweise in Arbeit. Der Rand ist in den nicht ausgebesserten Teilen ausgebrochen und Schlaglöcher sind auch reichlich vorhanden. Grundsätzlich ist die Straße gut zu fahren. Eine Radarkontrolle in einer langen 60-er Zone. Ich bin wieder halbwegs vorschriftsmäßig. Unterwegs sehen wir einige Frauen in Tracht.





So eine Anzeige habe ich im Navi auch noch nicht gesehen – der erste Abzweig zu den Tsodillo Hills ist ein Sandweg entlang eines Zaunes.



Das Navi umgestellt auf von kürzeste Route auf schnellste Route – es sind dann 16km weiter und 45min weniger. Die Straße von der A35 zu den Hills ist dann Gravel aber sehr gut zu fahren. Die Tsodillo Hills sind auch die (angeblich) höchsten Erhebungen Botswanas – hier ein Blick auf den 1489m hohen Male Hill. Laut wikipedia aber um5m doch nicht der höchste Berg Botswanas.



Die Einfahrt zu den Hills dann beim Eingang zur Campsite. Wir bezahlen und bekommen den Hinweis wie zu fahren ist – sonst nix. Die Straße zum Parkplatz beim Office/Museum benötigt die Bodenfreiheit eines 4X4. Dort erhalten wir dann plötzlich die Aussage wir sollen einen Guide nehmen. Laut anderen Reiseforen soll man es strikt ablehnen da man angeblich aggressiv versucht die zu bezahlenden Guides zu vermarkten. Der Typ ist aber recht hartnäckig es kommt fast zum Eklat. Ich merke es recht spät dass die Regeln geändert wurden. Kann es aber klären und entschuldige mich. Er erzählt mir dann das das Problem schon öfter aufgetreten ist und meine Erklärung wie es von meiner Seite dazu kam leuchtet ihm ein. Ich verspreche ihm dann die korrekte Info im Internet zu posten – was ich hiermit getan habe. Später kommt dann noch die Frage vom Guide – der super ist – ob man es uns beim Gate nichts gesagt hat – das sollten die dort tun, haben es aber nicht. Es ist mittlerweile sehr heiß und Weg geht durch Sand. In den Felsen gibt es tolle Farbschichten. Rosa ist Mangan, grün ist Kupfer. Wir sehen schöne Felszeichnungen, teilweise sehr hoch oben, alle auf reinem Quarz weil es dort besser haftet und mit Wachs zur Haftung in der Farbe. Ohne unseren Guide hätten wir bei weitem nicht alle entdeckt!









Die Formation sieht aus wie Afrika.



Wir gehen dann in eine magische Gebetshöhle wo wir einen Moment inne halten. Dann geht es weiter zur nächsten Höhle – samt Frühstückstisch. Hier hat man Nüsse beim Knacken in die Vertiefungen gelegt dass sie nicht davonrollen.



Aus der Höhle heraus sieht die Silhouette aus wie ein Honigdachs!



An den Tsodillo Hills besteht Jagdverbot weil sie ein heiliger Platz sind und jagen in dem Gebiet als Unglückbringend gilt. Ich zahle dann unseren Guide in Pula und Rand – ich habe nicht mehr genug Pulas. Wir fahren zurück zur A35 und weiter zur Grenze bei Muhembo über die Grenze nach Namibia. Die Ausreise aus Botswana und die Einreise nach Namibia sind schnell und problemlos – in 20 min. sind wir in über der Grenze. Wir fahren direkt zur Divava Lodge bei Divundu. Durch den folgenden NP ist nur Tempo 40 zulässig. Dann noch Gate statistics ausfüllen und weiter. Wir sind in der Lodge 30min zu spät für den Sundowner trip zu den Popa Falls. Es ist ohnehin besser so – wir genießen die Location samt gratis Kaffee und Kuchen, Pool usw. .





Die Zimmer sind toll über zwei Ebenen, mit Außendusche und großer Terrasse. Wir waschen die Koffer in der Außendusch es reicht nicht wirklich, gehen Schwimmen … . Als Sundowner gibt es wieder einen Port auf der Terrasse. Hier haben wir Halbpension. Das Abendessen ist ein Traum in fünf Gängen – wir genießen es auf der Terrasse über dem Fluss. Ich habe selten so ein tolles Steak gegessen. Auch der Wein ist ausgezeichnet und ausgesprochen bezahlbar.

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