Dienstag, 12.05.2015 Sizatswe Pan (KAA-Region)

Löwengebrüll um 4:00 Uhr morgens...ganz weit weg...
Löwengebrüll um 5:00 Uhr morgens... schon näher...
Wir wachten jeweils kurz auf und freuten uns; dieses Brüllen hatten wir doch schon vermisst

Löwengebrüll um 06:15...direkt neben uns



Ein Männchen huscht vorbei


Sie stand fast 5 Minuten an unserem Auto und sicherte die Umgebung




Sofort waren wir hellwach und schauten erst mal aus dem Fenster. Und siehe da, da kam eine Löwin und kurz darauf zwei Männchen Sie beschnüffelten unseren Tisch und die Stühle die unter dem Schattendach standen.
Einmal kurz in die Lehne gebissen, das Tischchen abgeschleckt, die Gasflasche betatscht und mal kurz in den Kochaufsatz gebissen (die Abdrücke der Zähne waren danach zu sehen).
Sie verhielten sich aber sehr ordentlich und ließen alles an seinem Platz stehen Es war wie im Kino. Logisch das sich unser Fotoequipment vorne im Auto befand – wir werden die Bilder aber nie vergessen.
Das eine Männchen stand aufmerksam da und sah uns direkt an. Einer der Löwen hatte noch ein blutiges Maul, also konnten wir davon ausgehen, dass sie keinen Hunger mehr hatten. Und gerade abgemagert sahen sie ja auch nicht aus. Als sie sich etwas entfernt hatten, trauten wir uns auch aus dem Auto.
Wir drehten eine Runde um den Platz um uns einen Überblick zu verschaffen, es waren zwei Weibchen und zwei Männchen.













Eine Löwin lief Richtung Pfanne und forderte einen der Löwen mit einem lauten Brüllen dazu auf, ihr zu folgen. Die andere Löwin verschwand, nur einer der Löwen war noch irgendwo in der Nähe. Wir hatten alles im Blick











Die Videoqualität ist jetzt nicht die Beste - aber den Ton kann man aufdrehen

Mittlerweile hatten wir auch Kaffee gemacht, dazu gab es nur Kekse. Auf unserem Platz waren 3 Autos eingetroffen, nicht ohne uns vorher zu fragen ob sie auf "unsere" Site fahren dürfen, und wir unterhielten uns mit den Insassen, alles Südafrikaner. Einige noch in Schlafanzughosen und Lammfellpuschen, ein nettes Bild
Aber sie hatten das Löwengebrüll gehört und die Spuren über viele Kilometer von der Lesholoago Pan bis hierher zu uns verfolgt Respekt.
Es war heute Morgen übrigens nur 2°C, aber vor lauter Löwen hatten wir dann doch glatt vergessen zu frieren Für uns ging es auch wieder weiter in die Kaa-Region, schade eigentlich. Die Löwen im Blick und die anderen in (vermeintlich) sicherer Entfernung wissend, packten wir zusammen und fuhren auf die CS4 um dort noch das Häuschen für gewisse Dinge zu benutzen. Alle Löwenbeobachter hatten sich nun hier eingefunden, auch unsere holländische Bekanntschaft.



Dann wurde es aber auch Zeit und wir fuhren zur Khiding Pan von wo aus der 160km lange Mabuasehube-Kaa Trail startete. Unterwegs sahen wir noch 4 Löffelhunde.







Die Strecke ließ sich gut befahren, kein Waschbrett. Allerdings gab es viele Kurven, jeder Busch musste umfahren werden Die Landschaft wandelte sich immer wieder von Grasmeer zu roten Dünen oder auch lichte Wälder mit hübschen gelben Blumen. Da wir kein Samennetz hatten, machten wir vier mal Halt um die eingesammelten Grassamen wieder aus dem Kühler herauszukehren Je weiter wir fuhren desto scheuer wurden Eland und Co, zweimal flüchteten die großen Antilopen vor uns.













Wir begegneten keinen weiteren Fahrzeugen und kamen nach ca. 5 Stunden Fahrt am Kaa Gate an. Kurz vor dem KAA-Gate "spuckt" einen die Wildnis praktisch auf die sandige Cutline aus
Der Angestellte am Gate war nicht sehr gesprächig, man könnte auch maulfaul sagen, und hatte von den Buchungen und alles was damit zusammenhing gelinde gesagt keinen blassen Schimmer Wir wollten gerne unsere Buchung für GnuGnu am zweiten Tag gegen eine weitere Nacht in Swartpan 2 tauschen. Er hatte zwar ein Board wo er die Check-in und –out-Daten vermerkte, aber uns schrieb er nicht hin. Und ja, wir können tauschen, da unter der Woche nicht so viel los ist, nur am Wochenende. Das ist ja mal eine Logik Und Swartpan 1 und 2 wären die nächsten Tage sowieso frei. Woher er das wusste blieb uns ein Rätsel, denn mit unserer Ankunft hatte er ja auch nicht gerechnet.
Nachdem wir unseren Wassertank mit dem Löschschlauch aufgefüllt hatten, fuhren wir weiter in der Hoffnung, dass das mit den Campingplätzen so funktionierte. Nach nochmal 30 km sandiger und kurviger Piste erreichten wir Sizatswe. Der Platz war schön gelegen hatte aber außer einer Feuerstelle nichts weiter. Aber das wussten wir ja vorher.





Zum Abendessen gab es das definitiv letzte Rinderfilet mit Gurkensalat und dem Rest der Thunfischnudeln. Das Fleisch aus Windhoek hatte sich vakuumverpackt bis jetzt einwandfrei gehalten



Wir saßen noch eine ganze Zeit am Lagerfeuer, ein kleines Steenböckchen leistete uns den ganzen Abend Gesellschaft.
Ein wirklich ereignisreicher Tag ging zu Ende.


Schöne Grüße

Ralf + Martina

Mittwoch, 13.05.2015 Swartpan 2

Die Nacht war himmlisch ruhig gewesen und wir hatten sehr gut geschlafen. Es war auch mit 9°C morgens nicht ganz so kalt. Wir frühstückten gemütlich im Sonnenschein.
Wir konnten uns Zeit lassen, denn bis zum nächsten Campingplatz an der Swartpan waren es nur 40 km. Unterwegs fanden wir wieder eine Erdmännchen Kolonie und es macht immer sehr viel Spaß den Scharrtieren zuzusehen









Wir erreichten die grüne Pan, auf der einige Oryx, Springböcke und Gnus standen. Leider ist das Wasserloch trocken Interessehalber sahen wir uns auch die CS1 an, die aber belegt war (wir erinnern uns an die Aussage am Gate dass die Campsites frei sind ). Kurz darauf kamen auch die Bewohner, wir hielten für eine kurze Unterhaltung. Dann bezogen wir den Platz Nr. 2, eine große sandige Fläche mit schattenspenden Bäumen. Falls heute doch noch jemand kommt, ist noch Platz genug.





Wir gaben uns für den Rest des Tages dem Müßiggang hin und lasen. Es gab auch einen perfekten Baum für die Befestigung des Duschsacks.









Gott sei Dank kam keiner mehr der die Campsite gebucht hatte. Campingplatzbesetzer sind uns ein Graus und wir selbst wollten eigentlich nicht zu solchen werden Und für morgen hatten wir die Campsite ja offiziell gebucht.
Abends gab es dann leckere Käsegriller mit Kartoffelpüree und ein Weißgesicht-Ohreule stattete uns auch noch einen Besuch ab.




Der Müßiggang nimmt uns auch am nächsten Tag in "Beschlag"

Gruß

Ralf + Martina

Donnerstag, 14.05.2015 Swartpan 2

Ein sehr friedlicher Ort ist das hier, sehr sehr ruhig. Kein Mensch, aber auch kein Tier. Vor dem Frühstück fuhren wir einmal durch die Pfanne, aber außer den Antilopen gab es nichts zu sehen. Wir frühstückten dann schön in der Morgensonne. Da wir sonst nichts vorhatten, wurden die Betten gelüftet und der Wagen rausgefegt. Danach lasen wir nur unterbrochen von Mittagessen und Nachmittagskaffee. Wir waren herrlich faul, es ist ja auch Urlaub
















Abends drehten wir eine Runde durch die Swartpan, Antilopen gab es wirklich sehr viele. Ein Geier saß in einem Baum und beobachtete das Geschehen. Abends gab es Schinkennudeln mit Ei und ein Gläschen Wein dazu.













Diesmal saß ein Uhu im Baum, war aber nicht so begeistert vom modellsitzen.

Fleckenuhu




Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen von diesem ruhigen Plätzchen. Nächste Station ist Polentswa. Da gibts dann wieder mehr "Action"

Schönes Wochenende wünschen

Ralf + Martina

Freitag, 15.05.2015 Polentswa 1

Heute war die absolute Faulheit vorbei und wir fuhren weiter nach Polentswa.





Eine kurvige Piste führte bis nach Gnu Gnus unserem ursprünglich gebuchten Platz für vorgestern. Über die Kannaguass - Nossob Access Route fuhren wir endlich wieder auf einer geraden Piste ohne Kurven und erreichten so das Nossobtal. Wir fuhren noch bis Unions End wenn wir schon mal in der Nähe waren. Hier grenzen Südafrika, Namibia und Botswana aneinander. Einen Grenzübergang gibt es hier allerdings nicht.









Nach einer kurzen Pause in Lijersdraai erreichten wir dann Polentswa. Von den insgesamt 3 Plätzen hatten wir die Nummer 2 für die nächsten beiden Nächte gebucht. Aber auf der besagten Nr. 2 standen schon Autos, unsere Stimmung sank augenblicklich 3 Südafrikanische Paare mit Hängern blockierten „unseren“ Platz. Es war eine vermeintliche Doppelbuchung. Allerdings wurde auf der Buchungsbestätigung der Südafrikaner aus dem 15.05. der 16.05. als Abreisedatum. Wer auch immer die Zahl ausgebessert hatte Je länger wir über das Verhalten und die ausgebesserte Buchungsbestätigung nachdachten, desto eher kamen wir zu der Erkenntnis dass sie das wohl selbst ausgebessert hatten.
Wir waren nicht begeistert vom Angebot uns doch dazu zustellen (irgendwo am Rand) und auch nicht von der Einladung zum Braai.
Wir stellten uns auf die 1, packten die Stühle aus und legten den Duschsack zum Aufwärmen in die Sonne. Nach einer erfrischenden Dusche packten wir wieder zusammen und gingen auf Abend-Gamedrive. Da die CS 3 bis dahin auch noch frei war, wird es schon irgendwo ein Plätzchen für uns geben Unsere Platzbesetzer hatten 3 Löwen gesehen, allerdings in einiger Entfernung, aber finden konnten wir sie (noch) nicht.







Als wir nach Polentswa zurückkamen waren 1+3 immer noch frei, also blieben wir auf der 1. Wir zündeten um 17:50 ein Feuer an und tranken unseren Sundowner.



Um 18:15 Uhr waren plötzlich Scheinwerfer zu sehen Ein Auto, zwei Autos, es hörte nicht mehr auf. Insgesamt rauschten 7(!) Fahrzeuge heran und fuhren schnurstracks auf die CS3. Im Geiste hatten wir uns schon auf eine Diskussion mit den (Zu-)Spätankommern eingestellt
Die bauten ihre Zelte auf und sie waren wirklich sehr leise, man hörte sie kaum. Wir kochten beruhigt unsere Wiener mit Gemüse und genossen den schönen Sonnenuntergang. Jetzt wird doch wohl keiner mehr ankommen. Genug Campingplatz-Action für heute





Nur ein Schakal umrundete uns ständig. Und nach Auswertung unserer Wildkamera war er auch der einzige Besucher der Campsite.




Schöne Grüße von

Ralf + Martina

Samstag, 16.05.2015 Polentswa 2

Ein kurzer Morningdrive ergab keine besonderen Sichtungen, also fuhren wir zurück zum jetzt richtigen Platz. Unsere Besetzer sind ganz frühmorgens weggefahren und auch die Autoansammlung von der 3 war abgefahren. Somit waren wir jetzt ganz alleine hier.
Wir saßen schön in der Sonne und sahen den Vögeln und einem Schakal an der improvisierten Tränke zu.









Gelbbauchgirlitz


Später kochten wir die verbliebenen Kartoffeln und machten Kartoffelsalat mit Schinken, Feta und Zwiebeln. Wir lasen, tranken Kaffee und genossen die Ruhe. Auf der CS 1 war das südafrikanische Ehepaar eingetroffen, denen wir in der Kaa-Region begegnet sind. Wie dort wurden auch hier viele Utensilien an das A-Frame genagelt. Der gute Mann muss seine ganze Werkstatt dabei gehabt haben
Abends fuhren wir diesmal Richtung Kousant Wasserloch.



Als wir dort einbogen, saß doch tatsächlich ein Löwe dort und stillte seinen Durst Durch uns ließ er sich nicht stören. Er lief dann ein Stück auf der Böschung und wir verfolgten ihn. Da wir ja von den 3 Löwen wussten, warteten wir mal ab ob noch was passierte.











Und tatsächlich kam noch einer, stillte seinen Durst an der Wasserstelle und ging ebenfalls in Richtung Böschung. Beide legten sich wieder hin und es war nichts mehr von ihnen zu sehen.













Zufrieden fuhren wir mit einem Abstecher zum Polentswa-Wasserloch zu unserem Platz zurück. Den wunderschönen Sonnenuntergang begossen wir mit einem Gin Tonic. Heute gab es die restlichen Würstl mit dem Kartoffelsalat. Zum abendlichen Augenraten im Taschenlampenlicht stand leider nur ein Schakal zur Verfügung





Morgen müssen wir dann Polentswa leider wieder verlassen Aber auf Bitterpan waren wir schon gespannt.

Schöne Grüße

Ralf + Martina

in Arbeit

Sonntag, 17.05.2015 Bitterpan

Heute verliessen wir Polentswa wieder, aber nicht ohne vorher einen Gamedrive gemacht zu haben. Wir fuhren nochmal zum Wasserloch Kousant um zu sehen ob die Löwen in der Nähe sind. Waren sie aber nicht mehr. Wir kehrten zurück um in Ruhe zu frühstücken, machten den Abwasch und brachen dann nach Nossob auf.



Was wird denn hier geflüstert?


Hier entsorgten wir unseren Abfall aus den letzten Tagen, tankten auf und kauften einige Kleinigkeiten ein. Der Trail nach Bitterpan, wo wir die nächsten beiden Tage verbringen werden, startete von hier. Wir meldeten uns an der Rezeption, damit uns jemand das Tor aufschloß.
Die Fahrt über die Dünen machte uns sehr viel Spaß, es ging rauf und runter und die Landschaft war auch wunderschön Die zweite Hälfte der Strecke ging dann quer zu den Dünen und war nicht mehr ganz so spaßig, da doch mit viel Wellblech Wir erreichten Bitterpan nach ca. 1,5 Stunden. Dort bekamen wir von Iwan dem Campattendant das hinterste Häuschen von den Vieren. Eine komische Aufteilung war das hier schon, denn das Bad lag gegenüber dem Zimmer durch einen Gang getrennt.
In der Mitte des Camps war die Küche mit 3 Kühlschränken, 2 Öfen und Spülgelegenheiten, Geschirr, Besteck und Töpfen. Davor war eine große Feuerstelle in der von den südafrikanischen Gästen schon ein spätes Mittagessen gekocht wurde. Die entsprechend berauschenden Getränke haben wohl auch nicht gefehlt, da ein Paar später den Gang als Schlafplatz benutzte





Weißflügeltrappe








Es blies ein heißer Wind und mangels Schatten las ich im Bett und Ralf auf dem Gang. Erst als es langsam Zeit für einen Sundowner war und die Sonne tief über der Pfanne stand, konnten wir es draußen aushalten. Leider gibt es auf den Terrassen keinen Sonnenschutz, so dass während des Nachmittags die Sonne ungehindert draufbrennt Alle Einheiten waren mit einem umzäunten Minigarten incl. Braai-Platz ausgestattet. Wir grillten dort unsere Käsegriller und bereiteten in der Küche das Gemüse und Kartoffelpüree zu. Zum Essen im eigenen "Garten" fehlte leider ein Tischchen, aber wir behalfen uns mit einem dritten Stuhl.









Auch hier gab es nichts was den wunderbaren Sternenhimmel trübte. Einfach ein Traum. Als wir dann im Bett lagen, raschelte und knisterte es an den Zeltwänden und schon hatten wir einen ungebetenen Gast – eine Fledermaus Als Ralf versuchte sie zu fangen verzog sie sich unter das Dach. Sie war von dort auch nicht mehr weg zubekommen und schimpfte und zirpte. Sie fand dann doch den Weg nach draussen, da im Zimmer nichts mehr rumflog. Allerdings raschelte es die ganze Nacht rund um unsere Behausung. Sie sind ja niedlich, aber leider Nachts auch etwas lästig die Fledermäuse

Schöne Grüße

Ralf + Martina