THEMA: Reisebericht: Wo sind all die Elefanten hin?
11 Sep 2012 11:20 #253467
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Nachdem wir alles verstaut hatten und ich wieder etwas Wäsche gewaschen hatte, sind wir am späten Nachmittag nochmals aufgebrochen. Micha uns ich konnten uns nicht einigen, wohin es gehen sollte. Er war dafür, es heute schon auf der „Löwenstraße“ S100 zu versuchen, während ich das für morgen aufheben wollte und die H 7 Richtung Orpen Gate bevorzugte. Erfreulicherweise gab Micha nach, denn nach nur wenigen Kilometern am Nsemani Dam lagen sie dann auch endlich: Löwen. Zwar etwas weiter weg und nur mit Konverter trotz 500mm-Objektiv gut fotografierbar, aber immerhin. Die beiden waren sogar so freundlich, für ein bisschen Show zu sorgen:





Mara schaute sich die Beiden zwar interessiert an, aber für sie waren sie anscheinend zu weit weg, um ihre wirkliche Größe zu verstehen. Aber das sollte sich einige Tage später noch ändern.B)
Nachdem wir die beiden längere Zeit beobachtet hatten und dabei auch noch den Sonnenuntergang genießen konnten, kamen wir kurz vor sechs ins Camp zurück.



Da wir ziemlichen Hunger hatten, entscheiden wir uns gegen das Grillen und kochten Nudeln mit Tomatensauce.



Den Abend ließen wir wie immer mit einem Savanna auf der Terrasse ausklingen, bevor wir uns dann vor der heraufziehenden Kühle ins Haus flüchteten.
Das war doch schon mal ein toller Anfang von unserem Aufenthalt in Satara. Ob es morgen so weitergehen würde?
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13 Sep 2012 18:01 #253838
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08.08.2012: Die Tshokwane-Runde

Da uns 2008 die Gegend um Tshokwane ziemlich gut gefallen hatte, beschlossen wir, heute die doch recht große Runde von Satara aus dorthin zu fahren.

Los ging es um kurz vor sieben auf der S 100. Schon nach wenigen hundert Metern hatten wir Glück. Ein Safarifahrzeug stand an Rand und alles guckte angestrengt in den Busch. Wir fragten und wurden auf Löwen auf der gegenüberliegenden Hangseite hingewiesen. Nun ja. Es waren wohl tatsächlich Löwen, aber es war leider nur ab und an ein Kopf oder eine Schwanzspitze hinter dem recht dichten Busch zu entdecken. Wenn wir die fotografiert hätten, wäre es wieder in einem „Wo im Busch hat sicher Löwe denn nun versteckt?“-Suchbild geendet. Also sind wir recht schnell weitergefahren.

Nach nur wenigen Kilometern dann das:





Wären sie dagelegen, hätten wir sie wohl gar nicht gesehen.
Mara hat in diesem Moment wohl zum ersten Mal mitbekommen, wie groß die Tiere tatsächlich sind. Der Abstand zwischen Emma und ihnen war ungefähr 20 Meter. Sie saß jedenfalls völlig fasziniert im Auto. Schade fand sie lediglich, dass es „nur“ Löwinnen waren. Leo wollte doch einen „richtigen Löwen“ sehen. Wir waren jedenfalls schon mal völlig begeistert von diesem tollen Tagesanfang.:)

Kurz danach posierte dieser goldige kleine Kerl für uns:




Am Ende der S100 machten wir wieder einen kurzen Abstecher zum Gudzani Damm und beobachteten mehrere Krokodile, die gerade aus dem Wasser kamen. Ich fand es interessant, auch mal ein laufendes Croc zu sehen. Normalerweise kenne ich sie nur liegend oder schwimmend. Natürlich durften auch unsere Hippo-Freunde nicht fehlen (OT: Für alle Eltern mit Kindern, die Hippos mögen: Ein tolles Buch ist: Als das Nilpferd Sehnsucht hatte…).



Kurz vor dem Picknickplatz sahen wir ein Fahrzeug der Singita Lodge am Rand stehen. Wie üblich alle Blick in den Buch. Auf fragenden Blick: Gepard. Wir: Wo? Na da hinten. Da war aber nur Busch. Der Ranger im Fahrzeug bedeutet uns, direkt parallel neben sein Fahrzeug zu fahren und wies Micha quasi zentimetergenau ein, wie er sich hinstellen soll, damit wir vielleicht auch etwas sehen würden. Er vermutete aber, dass wir wohl ein Stückchen zu niedrig seien. Das war dann auch der Fall. Ich glaube, die Ohren des Tieres gesehen zu haben, mehr aber auch nicht, Micha und Mara sahen gar nichts. Aber immerhin, Gepardenohren. Aber als wirkliche Sichtung mag ich das nicht bezeichnen.

Danach war erst mal ein frühes Frühstück angesagt. Wir steuerten wieder den N‘wantsi Picknickplatz an. Micha kam seiner Aufgabe auch hier wieder hervorragend nach und bereitete uns ein sehr leckeres Frühstück mit Eiern, Toast und gebratenem Speck. Anschließend noch der tolle Abspülservice - was will man mehr!:)




Frisch gestärkt machten wir als nächstes natürlich wieder einen Stop am Sweni Hide und durften ein wenig Croc-Mobbing beobachten. Auf den Bildern sieht man es leider nicht perfekt, daher die Geschichte dazu:
Zuerst standen bzw. lagen alle Beteiligten nur träge da. Dann mache das rechte Hippo auf einmal einen Schritt nach vorne und fing an, mit seiner Schnauze gegen den Schwanz des Croc zu drücken. Als das nicht unverzüglich reagiert hatte, holte das Hippo mit der Schnauze aus und verpasste dem Croc einen ziemlich ordentlichen Schubser. Das Croc flüchtete daraufhin ein Stück nach vorne. Allerdings offensichtlich nicht genug, da nun das linke Hippo anfing, das Croc mit der Schnauze zu traktieren. Irgendwann wurde es dem armen Croc dann doch zuviel und es flüchtete in Wasser.




Daneben gab es eine größere Gruppe Gelbschnabelstörche sowie einen Graureiher zu beobachten. Hatte ich schon erwähnt, dass Sweni eine meiner Lieblingshides ist?











Danach ging es etwas ruhiger zur Sache. Wir fuhren über die S37 und S35 bis zum Orpen Dam. Am Dam selbst konnten wir einige Elefanten in größere Entfernung beobachten, sonst war es dort eher ruhig. Kurz hinter dem Dam begegneten wir noch drei Büffeln, die das Rentenalter wohl schon sehr lange erreicht hatten.

Der Orpen Dam war übrigens ziemlich belagert und auch die Lautstärke war dementsprechend unangenehm hoch. Bei solchen Gelegenheiten habe ich mich dann immer gefragt, warum wir Mara konsequent beigebracht haben, an Hides nur leise zu sprechen und sich ruhig zu verhalten, wenn sich andere Erwachsene dann wie auf einer Gartenparty benehmen?



Danach ging es dann weiter nach Tshokwane. Ich weiß nicht, ob es an den massiven Überschwemmungen zu Jahresbeginn lag (ein Angestellter hat gezeigt, wie hoch das Wasser stand), aber der Picknickplatz hat zumindest für uns seinen netten Charakter des letzten Besuches deutlich verloren. Auch das Essensangebot hat sich verändert. Letztes Mal hatten wir hier noch leckere Burger. Dieses Mal bestellten wir für Mara lediglich eine Portion Pommes, da wir vom Frühstück eigentlich noch satt waren.

Auch die Sanitäranlagen waren im Vergleich zu den anderen Picknickplätzen, die wir bislang besucht hatten, eher ungepflegt. Tshokwane steht daher nicht mehr unbedingt auf unserer Wiederbesuchsliste. Und natürlich noch ein Wort zu meinem Mitlieblingsthema Vögel und Affen an Picknickplatzen (ihr werdet in ein paar Tagen wissen, warum mich das so beschäftigt…): Vögel waren zwar da, aber nicht allzu nervig. Allerdings gibt es mindestens einen Affen, der gezielt essen stiehlt. Am Nebentisch hat er gewartet, bis das Sandwich fertig belegt war und hat sich dann bedient. Mara war fassungslos….

Die Rückfahrt traten wir über die H 1-3 an. Auf diesen Teil hatten wir uns besonders gefreut, da wir an den Wasserlöchern 2008 trotz ziemlicher Mittagshitze tolle Beobachtungen machen konnten. Nun hofften wir natürlich auf eine Wiederholung.

Der Anfang gestalte sich zunächst ziemlich zäh. Außer einer ziemlich großen Rauchfahne am Horizont war nichts zu sehen. Mara war schon kurz davor, sich in den Mittagsschlaf zu verabschieden, als wir an den Kumana Dam kamen. Zuerst entdecken wir das Papa Tier. Mama und Kind waren noch im Gebüsch versteckt, bis Micha auf einmal meinte: Da kommt doch noch was. Und richtig, da kam noch was…













Neben dieser netten Kleinfamilie tummelten sich auch noch eine Herde Impalas und zwei Giraffen am Wasserloch. Micha versuchte sich mal wieder darin, eine Giraffe beim Trinken zu fotografieren. (Die Bilder bestärkten ihn darin, dass wir uns für die nächste Reise eine neue Spiegelreflex zuzulegen, die schnellere Serienbilder kann…)








Auf der Weiterfahrt begegneten wir noch einigen Giraffen, sowie einigen Wasserböcken und Gnus. Zwei der Wasserböcke schienen gerade eine kleine Meinungsverschiedenheit auszutragen.








Und kurz vor dem Camp lugte dann dieser Geselle noch aus dem Gebüsch:



Insgesamt ein sehr schöner Ausflug, auf dem wir wirklich viel gesehen haben.
Nachdem der Drive doch relativ lang war, entschieden wir uns, den restlichen Nachmittag im Camp zu verbringen. Zuerst ging es wie üblich in den Shop. Neben dem schon fast obligatorischen Nachmittagseis kauften wir auch gleich fürs Grill-Abendessen ein. Außerdem wünschte sich Mara unbedingt einen großen bunten Stoffelefanten. Der wurde dann auch gleich auf den Namen „Satara“ getauft.

Nach einem leckeren Braii mit Rumpsteak, Kartoffeln und Gemüse brachten wir die ziemlich müde Mara zu Bett und genossen noch die Abendstimmung auf der Terrasse. Leider gab es heute einige Bungalows weiter eine südafrikanische Party mit entsprechender Lautstärke, so dass die richtige Stimmung nicht aufkommen wollte. So zogen wir uns bald mit einem Buch ins Bett zurück.

Fazit Satara: Obwohl das Camp doch ziemlich groß ist, macht es aufgrund der Kreisbauweise einen angenehmen Eindruck. Der Shop ist gut sortiert, zum Restaurant können wir dieses Mal nicht sagen. Ich vermute aber, dass es die Standardkarte aufweist. Die Umgebung von Satara hat uns sehr gut gefallen. Endlich mal weitestgehend freie Flächen ohne dichten Buschwuchs. Und unsere Löwensichtungen waren natürlich toll. Wir kommen auf alle Fälle wieder!
Anhang:
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16 Sep 2012 09:25 #254083
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09.08.2012: Der erste Abschied vom Kruger oder Frühstück mit Alfred Hitchcock

Heute war ein erster kleiner Abschied aus dem Kruger NP angesagt. Auf dem Programm standen zwei Nächte in der Pezulu Tree House Lodge. Danach wollten wir einen Einkaufsstop in Hazyview machen um anschließend wieder in den Kruger zu fahren.

Ein bisschen wehmütig verließen wir an diesem Tag unsern Bungalow in Satara Camp. Hier hätten wir es gut noch 2 bis 3 weitere Tage ausgehalten. Neben den tollen Tiersichtungen war für uns auch sehr schön, dass die Bungalows durch ihre im Kreis angeordneter Bauweise eine schöne sichere Spielfläche im Inneren bieten. Wir wissen nicht, ob es Zufall war oder nicht, aber fast jeder Bungalow im B-Kreis wurde von Familien mit Kindern bewohnt.

Wir fuhren nach unserem Aufbruch um kurz vor sieben zuerst wieder auf der H 1-3 ein Stück nach Süden, um denn auf die Sweni Road S 126 abzubiegen. Nur wenige hundert Meter nach dem Abbiegen auf die Schotterstraße liegt das Sweni Wasserloch. Das war allerdings für die sich in der Nähe befindlichen Zebra- und Impalaherden im Moment fällig unerreichbar, denn dort hatten es sich zwei Löwenpärchen gemütlich gemacht.






Leider lagen sie oberhalb der Straße versetzt hinter einigen Büschen, so dass die Fotos nicht gerade ideal geworden sind. Aber es war sehr schön, sie zu beobachten. Besonders gefallen hat uns, dass neben uns lediglich ein Auto stand. Das Pärchen erzählte uns, dass sie schon seit über einer Stunde hier stehen würden. Davon können wir mit Kind an Bord natürlich nur träumen, Mara fand die Löwen am Anfang auch wieder äußerst faszinierend und wir verbrachten ein wenig Zeit mit Beobachtungen. Jetzt wurde ja auch endlich ihr Wunsch erfüllt, einen männlichen Löwen zu sehen. :)

Danach begegneten wir längere Zeit nur den üblichen Verdächtigen: Zebras, Gnus und Impalas, ab und an mal eine Giraffe. Auch ein Steinböckchen kreuzte wieder unseren Weg.




Mara behauptet beim Anblick von Steinböcken übrigens jedes Mal steif und fest, das seien keine, sondern Baby-Impalas. Obwohl wir ihr einige Impala-Kinder gezeigt haben und das Ganze auch noch mal im Tierlexikon nachgeschaut haben, mag sie von ihrer Meinung nicht abweichen. Nun gut. Also Baby-Impalas.:silly:

Gegen zehn nach neun erreichten wir als erstes Fahrzeug des Tages den Picknickplatz Mundandzeni und fingen wir üblich an, unsere Frühstückssachen auszupacken. Micha hat derweil bei einem Angestellten einen Grill organisiert. Was jetzt kam, lässt sich wohl am besten mit Alfred Hitchcock „Vögel“ vergleichen: Ein völliger Alptraum. Unter Picknicktisch und Grill, praktischerweise unter einem Baum gelegen, wurde von mindestens 100 Tokos belagert. Um uns herum, auf dem Baum direkt über uns, auf dem Tisch, einfach überall. Jeglicher Versuch, die Viecher zu verjagen, war sinnlos. Da wir Hunger hatten, versuchten wir trotz dieses Horrorszenarios (ich hatte ja noch den Satz im Hinterkopf „die tun ja nichts“) unser übliches Frühstück zu machen. Aber anscheinend waren die Viecher ziemlich hungrig und damit auch ziemlich aggressiv. Während Micha mit der Grillgabel versuchte, sich den einen vom Leib zu halten, flog ein zweiter hinter Micha auf den Grill zu und schnappte sich einen Toast. Einige der Vögel balgte sich daraufhin um den Toast, der Rest blieb in Lauerstellung. Ich fand es unter diesen Bedingungen absolut unmöglich zu Essen. Also packten wir unser ganzes Zeugs und flüchteten ins Auto. Micha brachte unter heftigen Abwehrbewegungen den Teller mit dem Essen zum Auto. Geschützt vor den Vögeln frühstückten wir im Auto. Als wir das Fenster zur Frischluftzufuhr ein Stück öffneten, versuchte sofort ein Vogel, ins Auto zu kommen. Horror.
Danach kamen einige andere Fahrzeuge auf die Picknicksite. Die Vögel hatten neue Opfer. Allerdings war es bei niemandem so schlimm wie bei uns. Der Angestellte meinte später, wir wären eben die ersten gewesen und die Vögel seien hungrig gewesen. :sick:

Als Micha nach dem Essen den Grill zurückbrachte und der Angestellte das Ausspülwasser mit den Essensresten auf den Boden kippte, stürzte sich sofort wieder ein riesiger Vogelschwarm auf die Reste. Das war wohl Michas Horrorabschlusserlebnis, er hatte nämlich das unglückliche Vergnügen, zwischen den heranstürzenden Tokos und den Essensresten zu stehen.

Passiert ist uns nichts, aber ich bin mir sicher, dass ich diesen Picknickplatz nie wieder betreten werde. Und Tokos finde ich seitdem noch schlimmer als zuvor.
Bilder von diesem Horror gab es leider keine, dazu war ich in dem Moment definitiv nicht in der Lage.

Hier mal die ernsthafte Frage: Füttert ihr die Vögel, damit ihr in Ruhe essen könnt? Ich habe einfach die Regel im Kopf, dass man die Tiere im Kruger nicht füttern darf und beziehe das auch auf die Vögel. Aber wahrscheinlich wäre es besser, den Grundsatz zu ignorieren…

Als wir den Platz gerade verlassen wollten, informierte uns ein Südafrikaner darüber, dass ca. 15 km weiter in Richtung Talamati vier Geparden an Straßenrand gelegen hätten. Wenn wir etwas Glück hätten, würden wir sie vielleicht noch sehen.
Wir also zügig ins Auto und los Richtung Talamati. Kurze Zeit später kam uns ein Auto mit einer völlig aufgeregten Fahrerin entgegen, die uns erzählte, dass kurz hinter dem Shimangwaneni Dam die Straße voller Müll liegen würde und was für entsetzliche Menschen das doch seien, die das tun würden. Sie bat uns, spätestens am Gate Bescheid zu sagen, sie wollte es selbst auch in Mundandzeni tun.
Als wir an dem Müllhaufen



vorbeifuhren, wurde uns klar, was hier passiert war: Als wir in Mundandzeni waren, wurde der Müll in einem offenen Pick-Up abgeholt. Die Säcke wurden nur hinten drauf geworfen. Offenbar war einer der Säcke während der Fahrt heruntergefallen und hatte sich auf der Straße verteilt. Zwar auch nicht gut und natürlich auch höchst schädlich für die Tiere, aber immerhin keine bewusste Umweltverschmutzung. Einige Zeit später sahen wir dann auch ein Park-Fahrzeug, das wohl zum Aufsammeln des Mülls unterwegs war.

Aber zurück zur Gepardensuche: Hier war uns leider kein Glück beschert. Einige wenige Kilometer vor der ungefähren Stelle überholte uns ein Versorgungslaster der beiden Lodges, der mit relativ hoher Geschwindigkeit die Straße entlangrauschte. Nachdem uns der Südafrikaner gesagt hatte, dass die Geparden quasi mit den Pfoten an der Straße lägen, befürchteten wir natürlich, dass sie das heranrasende Ungetüm in die Flucht schlagen würde. Ob es jetzt tatsächlich so war oder sie inzwischen einfach so weitergezogen waren, wir wissen es nicht. Aber sie waren weg. Schade. :(

Ein bisschen traurig fuhren wir weiter. Natürlich ist bei den Sichtungen immer Glücksache dabei, aber wir hätten so gerne einmal Geparden in freier Wildbahn gesehen. Bislang hatten wir nur in Namibia welche in Gefangenschaft beobachten können.
Die gute Laune kehrte aber schnell zurück, als wir am Mahlabyanini Wasserloch ankamen. Dort war nämlich einiges los.
Zuerst entdeckten wir ein Nashorn.



Ein Elefant machte Frühsport mit einem Vogel. Dieser flatterte immer wieder auf ihn zu, der Elefant machte einen Ausfallschritt nach vorne, wohl, um ihn zu verjagen und dann ging das Spiel von vorne los.



Seine Kollegen waren gerade dabei, sich aus dem Wasserreservoir zu bedienen.







Plötzlich rief Mara: Guckt mal, die Kuscheln. Und wirklich, die beiden rüsseln ganz süss miteinander….



Als der Elefant den Platz am Wasserbecken geräumt hatte, tauchte das Nashorn von vorhin wieder auf. Mit ihm drei Giraffen. Sie teilten sich friedlich das Wasserbecken.







Weiter ging es relativ ereignislos Richtung Orpen Gate. An der Kreuzung angekommen, entschieden wir uns dazu, zunächst noch die S 106 Richtung Osten zu fahren, um dann auf der H7 zurück Richtung Gate zu nehmen. Sie S106 war ein ziemlicher Flop, relativ dichtes Buschwerk zu beiden Seiten und quasi nichts zu sehen. Auf der H7 angekommen, fuhren wir noch zum Boobejaankrans-Aussichtspunkt. Das Flussbett unter uns war fast ausgetrocknet, es standen lediglich einzelne Pfützen. Trotzdem konnten wir eine Herde Wasserböcke und – besonders niedlich – mehrere Elefanten mit zwei ziemlich frischen Kälbern beobachten.






Danach fuhren wir auf der H7 zurück zum Gate und verließen den Park etwas wehmütig um kurz nach ein Uhr.

Da wir wussten, dass es in der Tree House Lodge etwas später Abendessen geben würde, versuchten wir Mara wachzuhalten, damit sie erst dort ihren Mittagsschlaf machen sollte, um Abends länger wachbleiben zu können. Wir kauften ihr in Orpen sogar noch ein Eis. Es half alles nichts: Ca. 30 min vor unserer Ankunft schlief sie mit dem Eis in der Hand ein. Na toll. Es war natürlich klar, dass die spätestes bei unserer Ankunft unausgeschlafen und ungnädig wieder aufwachen würde und wir heute Abend ein interessantes Essen haben würden.

Der Schlaf hielt bis zum Kontrollgate. Dort wachte sie auf, als Micha den Eintritt bezahlte. Als einige Zeit später die ersten Baumhäuser in Sicht kamen, wurde ihre Stimmung erfreulicherweise auch schnell besser. Wir wurden herzlich auf Pezulu begrüßt und bezogen nach einer kurzen Kaffeepause unser Honeymoon-Treehouse. Warum gerade das? Die Badewanne hatte den Ausschlag gegeben. Mara hatte die Bilder der Häuser mit uns angeschaut und war von der Badewanne begeistert gewesen.







Kaum hatten wir alles Gepäck den doch recht steilen Steg nach oben geschafft, begann sie auch gleich, sich auszuziehen und forderte Wasser in die Wanne. Nun gut. Etwas verwunderlich fand sie lediglich die rote Schummerbeleuchtung, die bei der Badewanne angebracht war.
Ich verzichtete an dieser Stelle darauf, ihr zu erzählen, dass es sich hier um ein Honeymoon-Haus handelt und dass Erwachsene Schummerbeleuchtung manchmal ganz nett fänden. Sie braucht noch nicht alles wissen ….B)

Danach versuchten wir den Nachmittag mit Hörbuch hören (Mara) und lesen (Micha und ich) so ruhig wie möglich zu gestalten, um das Müdigkeitsproblem in Grenzen zu halten. Etwas nervig fand ich, dass an dem Treehouse neben uns offensichtlich gebaut wurde. Die Entfernung zwischen den Gebäuden beträgt zwar mindestens 50m, aber die Sägegeräusche waren leider sehr gut hörbar und trübten ein bisschen das Entspannungsgefühl.





Abendessen war für 19.30h angesetzt. Wir waren kurz vorher da und setzten uns zu den restlichen Gästen in einen Stuhlkreis rund um das brennende Feuer. Da offensichtlich einige Gäste aus welchen Gründen auch immer erst um kurz vor acht erscheinen konnten, dauerte es dann auch so lange, bis die Vorspeise serviert wurde. Mara war zu diesem Zeitpunkt schon leicht quengelig, das war einfach nicht mehr ihre Uhrzeit zum Essen.:(

Als Vorspeise wurde eine Suppe serviert, danach wurden die Hauptgerichte auf dem niedrigen Steinpodest in der Mitte angerichtet. Die Glut wurde zusammengeschoben und diente zum Wärmen.
Ich gebe zu, dass ich mich an das Essen nicht wirklich erinnern kann. Das hing mit Sicherheit zum einen mit Mara zusammen, die vor lauter Müdigkeit schon nicht mehr richtig essen wollte und zum anderen auch schlicht daran, dass wir es beide nicht besonders gut fanden. Da hatten wir in Südafrika schon mehrfach deutlich besser gegessen. Als die am Mittag angekündigte Information über die Möglichkeiten für die morgigen Tagesaktivitäten zumindest bei uns nicht stattfand, packten wir unser inzwischen auf meinem Schoß schlafendes Kind in eine Decke und trugen sie die 100m zu unserem Haus. Dort rollte sie sich nach dem Ausziehen auch gleich in ihrem Bett zusammen und schlief weiter.
Wir machten es ihr kurze Zeit später nach.
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19 Sep 2012 19:27 #254635
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10.08.2012: Pezulu oder ein wenig erfolgreicher Gamedrive

Heute hätten wir eigentlich ausschlafen können. Zumindest einmal in diesem Urlaub so richtig faul und gemütlich sein. Nichts da, natürlich. Maras innere Uhr war auf frühes Aufstehen zum Gamedrive programmiert. Wir hatten ihr zwar gestern Mittag noch ausdrücklich gesagt, dass sie länger schlafen dürfe (daheim hilft das am Wochenende manchmal), aber der gewohnte Rhythmus war einfach da. Also war Mama und Papa wecken um kurz nach sechs angesagt. :woohoo:

Hm, was tun wir uns bloß bis um halb neun? Vorher gab es nämlich kein Frühstück. Also machten wir es uns alle zusammen im großen Bett gemütlich und wechselten uns mit Vorlesen ab.
Um halb neun haben wir uns dann auf den Weg zum Frühstück gemacht. Das wird nicht wie das Abendessen in der Boma eingenommen, sondern vorne am Haupthaus.



Es gab ein Frühstückbuffet mit dem üblichen Angebot. Zusätzlich wurde frischer Toast und Pancakes an den Tisch gebracht. Unser Toast wurde trotz mehrmaligem Nachfragens offensichtlich immer wieder vergessen, so dass wir mit dem Rührei schon fertig waren, als dann endlich mal das Brotkörbchen auftauchte. Sonstiges Brot gab es am Buffet nicht.

Ursprünglich hatten wir geplant, auf Pezulu keinen Gamedrive zu buchen, sondern uns einfach einen ruhigen Tag zu machen. Aber da relaxen mit Mara gar nicht so einfach ist, uns der Baulärm vom anderen Treehouse doch ziemlich nervte und wir außerdem die Befürchtung hatten, im Kruger selbst keinen Leoparden zu sehen, fragten wir nach, wie die letzten Gamedrives der vorherigen Tage so ausgefallen wären.

An dieser Stelle muss ich vielleicht einschieben, dass wir in Sachen geführte Gamedrives wohl gnadenlos verwöhnt sind und ziemlich hohe (vielleicht zu hohe?) Ansprüche haben. Unsere ersten Erfahrungen haben wir damit auf Elephant Plains im Sabi Sands Gebiet gemacht. Wer schon dort war, weiß es selbst: Die Sichtungsschance auf Leoparden liegt bei quasi 100%. Und nicht nur versteckt in einem Baum, sondern mit quasi fast perfekter Bildergarantie.

Uns war klar, dass das hier nicht EP ist, aber nachdem wir hörten, dass in den letzten paar Tagen auf den Gamedrives jeweils die Big 5 plus Cheeta gesichtet worden waren, entscheiden wir uns, das Geld (495 R pro Erwachsenem) zu investieren. Mara durfte kostenlos mit, wenn auch ohne Sitzplatzanspruch.

Der Gamedrive wurde von der benachbarten Lodge mit Big 5-Gebiet durchgeführt und sollte gegen halb drei starten. Den restlichen Vormittag verbrachten zunächst wir im Baumhaus, Mara mal wieder in der Badewanne. Auf einmal schollen aufgeregte Rufe aus der Wannenecke: Mama, Tiere! Und tatsächlich, unser privates Wasserloch hatte Besucher angelockt:











Zwar lässt sich das Wasserloch auch aus der Badewanne beobachten, aber Mara flitzte sofort auf den Balkon, wo sie eingewickelt in ein Handtuch auf Papas Schoss das Treiben beobachtete.


Danach machten wir uns auf zu einem Spaziergang über das Lodgegelände. Unser Plan war, Mara möglichst müde zu machen, so dass sie nachher einen langen Mittagsschlaf machen würde und folglich Gamedrive und Abendessen gut überstehen würde.
Kaum hatten wir unser Baumhaus verlassen, trafen wir auf eine Giraffe, die fressend zwischen den Häusern hin und her wanderte. Zuerst wurden wir etwas kritisch beäugt, aber nachdem wir für gefahrlos gehalten wurden, ignorierte sie uns einfach. Wir machten eine Runde auf dem Gelände und schauten uns die tollen Baumhäuser an:





Unterwegs sahen wir eine weitere Giraffe und ein paar Impalas und legten einen Stop auf dem kleinen Kinderspielplatz nahe dem Haupthaus ein. Danach kletterte Mara noch eine Weile auf den Steinen herum, die den Swimmingpool umsäumen. Besonders fasziniert war sie von den Metalltieren, die dort aufgestellt sind.



Gegen halb eins kehrten wir in unser Baumhaus zurück und versuchten Mara nahezubringen, das jetzt die ideale Zeit für einen langen Mittagsschlaf wäre. Ihr ahnt es natürlich: Schlafen auf Aufforderung klappt eigentlich nie. Sie legte sich zwar brav ins Bett, wollte aber ihre Büchersammlung haben und fing dann an, irgendwelche Zelte mit der Bettdecke zu bauen. Ich sah schon eine kleine Katastrophe auf uns zukommen. Keine Ahnung, ob es Einsicht war oder doch schlichte Müdigkeit, um viertel nach eins war endlich Ruhe. Zwar deutlich später als von mir erhofft, aber immerhin. Wir relaxten selbst ein bisschen und richteten dann unsere Fotoausrüstung für den Gamedrive.

Um halb drei gingen wir vor zum Haupthaus und aßen noch ein Stück Kuchen. Unser Rancher Olaf holte uns und noch 2 weitere Paare mit 15min Verspätung ab. Zwei Personen saßen schon im Fahrzeug. Die Blicke der anderen, als wir mit Mara einstiegen, waren, gelinde gesagt, interessant. Ich gebe es ehrlich zu, in der Vor-Kind-Zeit hätte ich wahrscheinlich auch so geguckt. Und vielleicht wäre ich bei einem fremden Kind auch unentspannt gewesen. B)

Wir wussten natürlich auch nicht genau, wie sie sich verhalten würde, aber aufgrund unserer bisherigen Erfahrung sind wir davon ausgegangen, dass es klappen müsste. Da das Fahrzeug nicht voll besetzt war, bekam Mara in der hintersten Reihe einen Sitzplatz zwischen Micha und mir. Das war auch gut so, es wäre sicher nicht besonders angenehm gewesen, sie die ganzen 3 ½ Stunden auf dem Schoß zu haben.
Bevor es losging, teilten wir Olaf noch unsere Wünsche – Katzen – mit und er versprach, sein Möglichstes zu tun.
Um es kurz zu machen: Folgendes bekamen wir zu sehen:




















Bei den Löwen mussten wir diverse andere Fahrzeuge vorlassen und dann ewig warten, was dazu führte, dass es eigentlich schon viel zu dunkel für sinnvolle Aufnahmen war. Außerdem war der Abstand ewig groß. Leopard und Cheeta wurden nicht mal versucht zu finden, weil wir für die Suche nach den Elefanten schon viel zu viel Zeit verbraucht hatten.:angry: Für uns war der Drive daher ziemlich rausgeschmissenes Geld.Das hatten wir schon besser im Kruger. Einzig Mara fand es total toll, im offenen Fahrzeug durch die Gegend zu fahren. Sie hat sich übrigens während des gesamten Drives total super benommen und einfach mit Papas zur Verfügung gestellter Uhr gespielt, als es ihr zwischendurch mangels Sichtungen langweilig wurde.
Die anderen Teilnehmer fanden den Drive und die Sichtungen übrigens total toll. Irgendwie scheinen unsere Erwartungen hoch zu sein…

Abendessen gab es gegen kurz nach acht. Auch hier haben wir wieder keine speziellen Erinnerungen, es war okay, aber kein Highlight. Mara hat dieses Mal tatsächlich durchgehalten, was mich angesichts des doch recht anstrengenden Nachmittagsprogramms überrascht hat.
Gegen viertel nach neun traten wir die Nachtwanderung in unser Baumhaus an und gingen dann auch alle recht schnell in Bett.

Fazit Pezulu: Die Baumhäuser sind ohne Zweifel ein Traum. Im Nachhinein hätten wir statt des Honeymoon Tree Houses lieber ein anders mit einem etwas größeren Balkon und Liegen genommen. Bei uns standen ja nur zwei Stühle draußen. Die teilweise im Forum angesprochene Bauweise über mehrere Ebenen hat uns nicht gestört. Lästig war lediglich, dass jedes Mal einige Halme von der Dacheindeckung herunterfallen sind, wenn man die deutlich zu enge Treppe Richtung Schlafzimmer/Bad und Eingangsbereich/Maras Bett hoch- oder runtergelaufen ist. Größere Menschen als wir tun sich mit diesem Baumhaus keinen Gefallen, Micha hatte mit seinen 1,78 schon Probleme. Kulinarisch und vom Service her hat uns die Lodge nicht überzeugt.
Nachdem wir nun wissen, dass Mara auch geführte Gamedrives gut mitmacht, werden wir beim nächsten SA-Aufenthalt wieder nach Elephant Plains fahren. Der Mehrpreis ist es uns eindeutig wert.
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11.08.2012: Zwischenstopp in Hazyview oder endlich ein richtig gutes Abendessen

Heute ging es weiter nach Hazyview. Hier hatten wir lediglich eine Nacht eingeplant. Hintergrund war hauptsächlich, dass wir wieder in unserem Lieblingsrestaurant „Ant and Elephant“ essen gehen wollten. Außerdem wollten wir vor unseren letzten vier Tagen Kruger NP nochmals unsere Lebensmittelkiste füllen.

Kurz nach dem Verlassen des Guernsey Private Nature Reserve gingen die kleinen Probleme dann schon los: Wohin denn nun? Unsere Straßenkarten gaben zwar einen groben Überblick, aber keine wirklich detaillierten Hinweise, wo genau wir waren und wo welche Straße die richtige wäre. Schilder gab es irgendwie keine, die weitergeholfen hätten. Hier wäre ein Navi mal wieder höchst hilfreich gewesen. So waren wir auf Michas Richtungsgespür angewiesen, das dieses Mal auch richtig funktionierte. Nach einigen Kilometern Fahrt auf rotstaubiger Straße befanden wir uns dann auf dem Weg Richtung Acornhoek.

Geplant hatten wir, einen kurzen Abstecher an den Blyde River Canyon zu machen, bevor wir zum Idle and Wild BB fahren wollten. Zuerst machten wir Halt in Graskop, wo ich in der Seidenweberei, die wir schon 2008 besucht hatten, nach einer sehr interessanten Erklärung über die Gewinnung und Verarbeitung der Seide eine schöne Kissenhülle gekauft habe. Die Farbe durfte Mara aussuchen und es wurde natürlich lila. Nachdem Graskop das Mekka der Pancake-Bäckerei ist, konnten wir bzw. vielmehr Mara sich das nicht entgehen lassen und wir setzten uns zu einem frühen Mittagessen in eines der vielen Restaurants. Den Namen habe ich vergessen, es lag aber schräg gegenüber des Seidenladens. Viel spannender als die Speisekarte fand Micha allerdings die Rennradfahrer, die an uns vorbeifuhren. Während ich eingekauft hatte, hatte Micha von einem erfahren, dass hier wohl gerade ein mehrtägiges Radrennen stattfand. Was uns ehrlich erstaunt hat, war das Material, mit dem hier gefahren wurde: Laufräder, die daheim bei uns schon über 2000€ pro Satz kosten, waren hier mehrfach zu sehen. :ohmy:

Nach einem leckeren Mittagessen mit Pancakes und Burgern brachten wir Richtung Canyon auf. Wir hatten bei unseren Planungen leider nur vergessen, dass in Südafrika langes Wochenende war. Am 09.08.12 war nationaler Frauentag gewesen, so dass sich nun, so schien es uns zumindest, das halbe Land auf den Weg zum Blyde gemacht hatte.
Nachdem es für Micha der dritte und für mich bereits der vierte Besuch am Canyon war, überlegten wir, die Sache abzubrechen. Mara war natürlich dagegen. Sie wollte unbedingt „das große Loch“ sehen. Also entschieden wir uns, zumindest nach Gods Window zu fahren und uns dort ins Gewühl zu stürzen. Nach nerviger Parkplatzsuche und 5R Eintritt kauften wir auf dem Markt noch schnell eine Picknickdecke (alle anderen im Kruger hatten immer hübsche Decken für die Tische an den Picknickplätzen dabei, wir wollten auch…) und machten uns dann auf den Weg nach oben zum Aussichtspunkt. 2008 sind wir bei dieser kleinen Wanderung 2 anderen Menschen begegnet und konnten den Weg durch den Regenwald genießen. Jetzt war es ein Geschiebe und Gedränge. Grausam. Aber Mara hat das Klettern über die Steine sehr gut gefallen und auch der Ausblick über die Ebene fand ihre Zustimmung.





Anscheinend hat es sie auch ausreichend müde gemacht, so dass sie auf dem Weg nach Hazyview im Auto einschlief.

Im Idle and Wild angekommen, fanden wir alles fast unverändert vor. Hier hatten wir schon bei unserem ersten gemeinsamen SA-Aufenthalt 2005 übernachtet, 2008 gab es leider kein freies Zimmer mehr. Da im November alle Cottages schon ausgebucht waren, hatten wir das Familienzimmer im Haupthaus bekommen, das sich auch als wirklich schön herausstellt hat.









Nach einer kurzen Regenerationspause machten wir uns auf den Weg in den Ort, um im Pick n`Pay unsere Vorräte an Lebensmitteln und Savanna aufzufüllen. Ich muss sagen, dass ich von Hazyview eigentlich nichts anderes kenne als das Einkaufszentrum, den Markt gegenüber und die Tankstelle. Der Ort lädt nicht wirklich zum Anschauen ein.

Zurück in der Unterkunft verstauten wir alles Haltbare schon im Auto und die kühlungsbedürftigen Dinge im den kleinen Kühlschrank, über den das Zimmer dankenswerter Weise verfügte.:)

Um 18.30h machten wir uns voller Vorfreude auf den Weg zum Abendessen. 2005 waren wir das erste Mal hier, damals auf Empfehlung von Idle und Wild. 2008 hatten wir am anderen Ende von Hazyview gewohnt und sind abends extra hingefahren, um dort essen zu können. Dieses Jahr hatte ich in weiser Voraussicht einen Tisch bestellt, sonst wäre es wohl nichts worden. Das Essen war wie immer hervorragend. Wir hatten Schnecken (Micha) und Carpaccio (ich) als Vorspeise, anschließend beide ein absolut perfektes rosa Steak mit gebackener Kartoffel, verschiedene Gemüsesorten und einer wunderbaren Garlic-Sauce. Nachdem keine speziellen Kindergerichte auf der Karte standen, wurde auf Maras Wunsch hin ein Teller mit Gemüse und Pommes für sie zusammengestellt. Außerdem aß sie bei mir noch ein bisschen mit. Zum Nachtisch gab es einen Nuss-Eisbecher. So satt waren wir im ganzen Urlaub nicht …
Gezahlt haben wir inklusive Getränke rund 550R. Wir werden auf alle Fälle auch bei unseren nächsten Aufenthalt in Hazyview hier und auch im Idle and Wild vorbeikommen.
Anhang:
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12.08.2012: Endlich wieder Kruger – auf dem Weg nach Lower Sabie

Nach einem ausführlichen Frühstück mit netten Gesprächen mit anderen Gästen auf der Terrasse des Haupthauses machten wir uns auf den Weg Richtung Kruger.

Wir hatten uns entschieden, über das Phabeni Gate in den Park zu fahren. Unser erstes Zwischenziel war Skukuza, dort wollten wir Mittagspause machen.

Wie schon geschrieben, hatten wir bereits 2008 einige Tage in Hazyview verbracht und von dort aus den Park erkundet. Damals hatten wir auf der Karte vermerkt, dass die S 3 am Fluss entlang wenig lohnend gewesen war. Tja, vier Jahre später und eine andere Jahrszeit: Ein neuer Versuch. Leider genauso wenig erfolgreich. Außer vielen Büschen und ab und an einem Blick auf den Fluss hatte die Strecke leider auch dieses Mal absolut nichts zu bieten. Nicht mal Impalas waren zu finden. Mara entschied sich für eine Runde Hörbuch. Als wir schließlich auf Höhe des Paul Kruger Gates waren, hatten wir wieder Empfang mit unserem Tablet. Nicht allzu weit von uns war laut den Angaben auf lastsightings eine Hyänenmama mit Cubs gesichtet worden.
Wir fuhren also auf der S1 wieder ein Stück zurück Richtung Phabeni Gate. Laut den Angaben sollten sich die Tiere in einem Flussbett in der Nähe der Abzweigung zur S65 befinden. Wir wussten weder, ob rechts oder links der Straße. An sich ist dieses System auf lastsightings eine tolle Sache. Problematisch ist aus unserer Sicht lediglich, dass die „Fundstellen“ oft nur sehr ungenau angegeben werden, so dass man nur einen sehr groben Rahmen hat, wo man suchen soll. Aber das ist natürlich besser als nichts.

Bei der Hyäne war uns kein Glück beschert, es war weit und breit ein trockenes Flussbett zu sehen, in dem sie hätten liegen können. Nachdem wir schon mal in der Nähe waren, entschieden wir uns, die S65 Richtung Süden zu fahren. Am Nwaswhitsaka Wasserloch hatten wir dann nach rund 1 ¾h Fahrt im Park auch unsere erste richtige Tierbegegnung des Tages: Ein Nashorn und ein Elefant teilten sich das Wasserloch, allerdings nicht gerade besonders friedlich. Der Elefant – der sich im Übrigen auch nicht wirklich fotografieren lassen mochte – versuchte mehrfach, das Nashorn zu vertreiben, bis er dann irgendwann aufgab und sich selbst in den Busch verzog.









Unser nächster Zwischenstopp war der Mathekenyane Viewpoint. Am Thekwane Wasserloch kurz davor war lediglich eine Herde Impalas zu sehen gewesen. Wobei wir uns nach der bisherigen Ausbeute dieses Tages auch über Impalas gefreut hatten…

Der Viewpoint liegt auf einem Hügel, von dem man sehr schön ins Land schauen kann. An diesem Tag hat es da oben allerdings extrem heftig gewindet. Wind alleine wäre ja nicht schlimm gewesen, aber der dazu herumfliegende Sand hat wenig Lust auf Aussteigen gemacht. Micha war kurz draußen, kam dann aber recht schnell wieder da. Sand kann ganz schön pieken…:ohmy:

Weiter ging es auf der H5 Richtung Skukuza. Eigentlich wollten wir nicht ins Camp direkt, sondern in die Day Visitor Area. Allerdings hat sich die Beschilderung irgendwie im Nichts verloren, oder wir haben ein Schild übersehen. Also im ziemlich dichten Verkehr wieder die 3 km zurück zum Camp. Dort fanden wir mit Hilfe eines Parkplatzeinweisers (!) auch einen halbwegs schattigen Stellplatz und machten uns auf zum Bereich vorne am Fluss. Hier war es 2008 für Kruger-Verhältnisse schon recht voll gewesen, aber heute wuselte es einfach unglaublich und dazu der Wind. Absolut keine Chance, hier ein ruhiges Plätzchen zum Relaxen zu finden. Wir haben dann auch nur kurz eine Kleinigkeit zu Essen aus dem Deli geholt, Toilettenpause gemacht und sind dann mit einem Eis wieder zurück ins Auto gelaufen. Mit ist es ein völliges Rätsel, wie man in diesem Camp freiwillig übernachten kann.

Da es auf den Straßen rund um Skukuza beinahe genauso voll war wie im Camp, wollten wir möglichst zügig Richtung Lower Sabie kommen. Hoffentlich würde es dort wieder etwas ruhiger werden! Wir hatten schon 2008 den Süden als deutlich voller empfunden als den Norden, aber das hier war wirklich nicht mehr schön…

Eigentlich hätte ich noch gerne am Lake Panic Bird Hide vorbeigeschaut, aber angesichts der Umstände (sobald ein Auto auch nur kurz stehenblieb, bildete sich gleich ein Stau…) fuhren wir doch gleich auf die H4-1 am Sabie River entlang.
Dort sahen wir dann auch recht schnell einen Schreiseeadler auf einem Baum an Straßenrand sitzen.



Einige Zeit später konnten wir Krododile am Flussufer beobachten. Mara fand besonders toll, dass man bei dem einen Tier die Zähne so schön seitlich rausschauen sieht…




Auch unsere Freunde, die Hippos durften zu Maras Freude nicht fehlen. Wir haben nie wirklich rausgefunden, was sie an diesen Tieren so begeistert (es gibt ja wirklich hübschere), aber Mara fand Hippo-Sichtungen jedes Mal anhaltenswert.




Ich hingegen fand die Elefantenmama mit dem süßen kleinen Kalb im Flussbett einen Grund zum Anhalten. By the way: Ich war sowieso sehr erstaunt, wie viele Jungtiere wir in diesem Urlaub gesehen haben. So intensiv hatten wir das vorher noch nicht erlebt. Die Jahreszeit scheint wirklich viele Vorteile zu haben.





Gegen 15 Uhr kamen wir im Camp an. An der Rezeption angekommen waren wir gespannt. Da das Camp im November schon komplett ausgebucht gewesen war, hatten wir quasi blind über Dertour gebucht. Was wir denn da nun genau gebucht hatten, ergab sich nicht ganz eindeutig aus den Unterlagen.
Offensichtlich hatten wir alles richtig gemacht, denn wir bekamen einen schönen Bungalow mit Küche direkt am Zaun.




Mara erkundete mit Micha auch gleich die Umgebung und traf dabei einen vierjährigen neuseeländischen Jungen aus dem Nachbarhaus. Obwohl sich die beiden lediglich mit Gesten verständigen konnten, hatten sie jede Menge Spaß miteinander und spielten eine ganze Weile auf der Wiese am Zaun.
Ich erfreute mich erst an diesem schönen Kerlchen





und bereitete dann den Brotteig fürs Abendessen zu. Heute wollten wir endlich mal Brötchen über dem Feuer backen…

Am späteren Nachmittag konnten wir Mara mit Mühe und Not überreden, sich von ihrem Spielkameraden zu trennen und nochmals mit uns ins Auto zu steigen. Es wäre aber auch wirklich schade gewesen, wenn wir nicht losgefahren wären.

Zunächst machten wir einen Stopp auf der Brücke und beobachteten die Elefantenherde.






Danach hatten wir geplant, auf die S28 in Richtung Bird Hide abzubiegen. An der Kreuzung kam uns jedoch ein Fahrzeug entgegen, dessen Fahrer uns sagte, dass die Strecke „very bumpy“ und das Wasserloch leer sei. Also sind wir eben auf der Teerstraße geblieben und noch ein Stück Richtung Süden gefahren.

Nach ein paar Kilometern stand vor uns ein Auto am Rand. Kurzer Blick von Micha nach rechts. War da was? Und ja, da war tatsächlich was:



Leider kamen innerhalb von kurzer Zeit mehrere Autos dazu. Einer der Helden dachte, er müsste auch noch hupen. Das war dem Leo wohl endgültig zu viel und er kletterte vom Baum und verschwand im Busch. Schade.



Wir fuhren noch ein Stück weiter, drehten dann aber aufgrund der Uhrzeit um. Ca. 100m vor der ersten Leosichtung sah ihn Micha wieder, die restlichen Autos suchten immer noch weiter unten, leider war ich nicht schnell genug mit der Kamera und ich habe nur noch dieses Foto gemacht:



Bevor wir endgültig ins Camp zurückfuhren, machten wir noch einen kurzen Zwischenstopp am Sunset Waterhole:







Danach machten wir uns auf ins Camp und an die Zubereitung unsers Abendessens. Die Brötchen vom Grill gestalten sich als nicht ganz einfach. Ich hatte von daheim als Pizzasteinersatz ein rundes Backblech mitgebracht. Darauf Backpapier und die Brötchen, das Ganze mit Alufolie bedeckt, um den Kugelgrilleffekt wenigstens etwas nachzuahmen. Fazit des Experiments: Die Brötchen wurden trotz ziemlich hoch eingestelltem Rost unten deutlich schneller dunkel als in der Mitte fertig. So mussten wir vor dem Essen den untern ziemlich dunkel geratenen Teil abschneiden. Lecker waren sie trotzdem.:)

Zu Maras großer Freude kam übrigens während der Essenvorbereitungen noch ein Elefant direkt an den Zaun. Auch später in der Dunkelheit konnten wir ihn immer wieder hören, als wir mit unseren Savanna auf der Terrasse saßen.

Letzte Änderung: 18 Jul 2013 07:23 von mamba29.
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