THEMA: Die Eulenmuckels bekommen die zweite Dosis
04 Dez 2022 17:59 #656798
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Tag 4 – Dienstag, 12. Oktober – Moremi Süd – Teil 2

South Gate, Moremi

Bevor wir uns wieder auf Gamedrive machten, brauchten wir noch eine kleine Erfrischung. Also ging es noch schnell ab unter die Dusche. Ruth entschloss sich spontan, die linke Kabine zu nehmen.



Während sie duschte, hoffte sie, dass die Person, die sich an der armen Tür ausgelassen hatte, möglichst weit weg sei und vielleicht auch wieder bessere Laune haben würde. In dem Zustand, in welchem sie die Tür so zugerichtet hatte, wollte sie ihr lieber nicht begegnen.
Nachdem wir uns ein wenig abgekühlt hatten, fuhren wir gegen drei Uhr wieder los. Diesmal waren die Xini-Lagoons unser Ziel. Die Sonne stand aber noch viel zu hoch, und es war immer noch sehr heiß. Die Strecke zog sich, und die ganz besonderen Sichtungen blieben am Nachmittag aus. Eine Zeit lang standen wir bei einer Gruppe Elefanten, die in einiger Entfernung trockenes Palmgestrüpp und Gräser verspeisten. Sie fächelten sich mit den Ohren Luft zu und bewegten sich nur langsam. Trotzdem waren sie uns irgendwann so nah, dass wir lieber weiterfuhren.







Viele Giraffen, Zebras und Impalas standen in den anfangs trockenen Schwemmebenen. Wir fuhren kreuz und quer, auf teils kaum mehr erkennbaren Fahrspuren und mussten aufpassen, dass unsere Begleiter nicht verschütt gingen.





Weiter westlich fanden wir auch wieder Wasser vor und entsprechend noch mehr Tiere.





Gabelracke



Rotschnabelmadenhacker im Ausguck



Dennoch hatte es uns in der Black Pools Region so gut gefallen, dass wir noch einmal dorthin fahren wollten. Also bogen wir auf die Hauptstraße zurück nach Osten ab und nahmen einen Abzweig nach Süden. Da die Strecke recht weit und die Zeit schon fortgeschritten war, fuhren wir ohne weitere Stopps etwas zügiger. So zumindest war der Plan, aber Martin gab schon bald per Funk durch, dass er vermutlich einen Platten habe. Wir fuhren noch ein Stück weiter aus den Büschen heraus und schauten uns die Sache gemeinsam an. Der Reifen war nicht nur platt, sondern verlor auch weiterhin Luft, was man am deutlichen Zischen erkennen konnte.



Daher sparten wir uns den Versuch, ihn wieder aufzupumpen und wechselten ihn gleich. Während Martin und Uwe die Arbeit machten, hielten die anderen Ausschau nach Tieren.





Schnell war ein Ersatzrad montiert, die Luft kontrolliert, und wir konnten weiterfahren. Dennoch war es nun zu spät, noch einmal zu den Black Pools zu fahren. So ging es auf der Hauptstraße zurück zum Camp. Kurz stoppten wir noch bei einem Trupp Paviane, die im Elefantendung nach etwas Essbarem porkelten.









Die Sonne verschwand als oranger Ball hinter den Büschen, und wir erreichten eine Viertelstunde nach Sonnenuntergang das Camp.



Schlangenadler im letzten Licht



Zum Abendessen kochten wir Nudeln. Die Tomatensoße mit Bohnen, Paprika und Möhren machten wir im Potjie. Die Abwechslung zum Grillen schmeckte sehr gut. Erst spät schlichen die ersten Hyänen um unser Camp. Als der Mond aufging, wurde es deutlich heller, so dass man auch ohne künstliches Licht vergleichsweise gut sehen konnte. Trotzdem entdeckten wir keine weiteren Besucher in der Nähe unserer Campsite. Es mag aber auch sein, dass wir sie ganz einfach verschliefen, denn die Hitze des Tages und das angestrengte Ausschauhalten nach Tieren hatte uns ziemlich geschafft, und wir schliefen schon bald wie die Steine.



Kilometer: 100
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07 Dez 2022 21:40 #657183
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Tag 5 – Mittwoch, 13. Oktober – Auf dem Weg nach Third Bridge – Teil 1

South Gate – Third Bridge, Moremi

Heute standen wir noch ein wenig früher auf als gestern, denn der frühe Vogel fängt ja bekanntlich den Wurm, zumindest dachten wir zu diesem Zeitpunkt noch so.



Rasch machten wir uns fertig und erledigten eine kurze Morgentoilette. Ein schnelles Heißgetränk im Stehen war auch noch drin, und dann rollten wir um kurz nach sechs Uhr von der Campsite. Hell genug war es längst, und wir pirschten gemütlich in Richtung Black Pools.



Im Vergleich zu gestern Morgen war es heute sehr ruhig. Selbst die kleinen Wuseligen blieben uns meist verborgen. Eine Schar Perlhühner kreuzte unseren Weg, und wir entdeckten ein paar einzelne Giraffen.



Da wir genügend Zeit hatten, scannten wir jeden Baum in der Hoffnung auf einen Leo. Aber was sollen wir schreiben? Leos können wir einfach nicht. So sehr wir auch schauten, alle Äste blieben nackig. Leo war heute wieder einmal leider aus.





Auf einem Baum hockte ein Wahlbergsadler. Nach einiger Zeit wurden wir ihm mit unseren Kameras wohl zu aufdringlich, und er flog davon.





Ohne weitere Stopps ging es wieder bis zur Picknick-Site. Vielleicht hätten wir vorher mal mit Sadie reden sollen, dass wir besser hier nach dem Leo hätten Ausschau halten sollen.
So war‘s wieder nichts mit Leo, was in diesem Fall auch nicht ganz so schade war, denn wir wollten uns wieder ein wenig die Füße vertreten. Und so zu Fuß braucht man den Leo dann vielleicht doch nicht. Allerdings hielten heute Morgen auch die Nashörner Abstand. Ganz kurz konnten wir sie am anderen Ende der Ebene erblicken. Vier Hyänen liefen ebenfalls dort hinten herum und waren schon bald nach unserer Ankunft verschwunden.



Während wir ein paar Brötchen frühstückten, trafen auch unsere Freunde ein, mit denen wir uns hier verabredet hatten.





Drei dieser Haufen fanden wir direkt an der Picknicksite und rätselten einen Moment, was es damit auf sich haben könnte: Dinosauriergewölle, Hinterlassenschaften dreier Generationen Sandwürmer, Aussichtsberg des afrikanischen Plain-Wichtels, in welchen er nach dem Aufstehen sein Fähnchen steckt (offensichtlich war er heute noch nicht erwacht!), … Ach was! Wir hatten keine Ahnung! Kann uns jemand weiterhelfen, worum es sich bei diesen merkwürdigen Häufchen handelt? Welches Tier gräbt einen Tunnel und wirft dabei die sandigen Würstchen aus?
Nach einer kurzen Pause fuhren wir noch einmal zu den Hippo-Pools. Die Flusspferde lagen wieder faul im Wasser und ließen es sich gut gehen.



Eine Schar Flughühner kreiste einige Male mit ihren vertrauten Rufen über dem Wasser, bevor sie sich niederließ, um zu trinken.









Gegenüber waren sich zwei Nilgänse nicht ganz grün und tauschten ein paar Nettigkeiten aus.



Kampfläufer





Wir blieben nicht lange und machten uns auf den Weg nach Third Bridge.

Riesentrappe



An Zebras und Riedböcken vorbei ging es zum nächsten Wasserpool.









Blaustirnblatthühnchen



Die Hippos fanden uns auch nur mäßig spannend, und so verweilten wir auch hier nicht lange, denn wir hatten ja noch einen weiten Weg vor uns.

(weiteres Forschungsfoto für Bele)



Weit kamen wir allerdings nicht. Knappe 10 Minuten später hieß es erst mal anhalten, Motor ausstellen und geduldig warten. Zwei Elis blockierten den Weg. Zumindest dem einen hätte man sonst den Rüssel abgefahren.

Danke an Katrin für das Foto



Also warteten wir erst 10 Minuten …



dann weitere 5 … (denn die Äste schmeckten hier ganz besonders gut, außerdem stand es sich doch so gut im Schatten) …





und noch einmal 5 … Die einen warteten mehr, die anderen weniger geduldig. Aus der Not heraus kann Ruth auf einmal sehr geduldig sein. Das funktioniert immer dann besonders gut, wenn der Schisser in ihr gegen den Zappelphilipp gewinnt! Nach einer Weile kam zum Glück von vorne ein Wagen, welcher zunächst auf die Elefanten zuhielt und dann in einem größeren Bogen über die Wiese auswich. Die beiden fühlten sich dazu animiert, ihren Platz zu verlassen und ein paar Schritte nach rechts zu wandern. Wir waren froh, dass der andere Fahrer die beiden von der Spur geschubst hatte, denn sonst würden sie vermutlich heute noch dort stehen – und wir mit ihnen.
So rollten wir nun langsam an ihnen vorbei,



natürlich nicht, ohne noch eine weitere Aufnahme von dem beeindruckenden Koloss zu schießen, welcher so lieb in unser Auto hinunter schaute.



Auf der Hauptstraße fuhren wir dann wieder etwas schneller. Der Weg zog sich wie erwartet sehr. Immer wieder sind wir erstaunt, wie lange es dauert, bis man bei der First Bridge ankommt. Entlang der Strecke sahen wir noch ein paar Giraffen und Zebras.







Letzte Änderung: 27 Dez 2022 19:25 von Eulenmuckel.
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07 Dez 2022 21:48 #657184
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Gegen 11:30 Uhr erreichten wir die Brücke. Ruth wollte gerade aussteigen, um zu schauen, wie es um den Zustand der Brücke bestellt war, als sie sich umentschied und lieber doch im Auto blieb. Auf der anderen Seite lag unmittelbar hinter der Brücke im Schatten und neben der Umfahrung ein großer Mähnenlöwe und hechelte müde.





Es gibt ihn nicht nur müde, sondern auch ganz aufmerksam.





Danke an Katrin für das Foto










Wie schnell er wohl sein kann, wenn er will?



Ruth hatte zur Sicherheit die Scheibe schon ein wenig hoch gefahren! ;)



Wir freuten uns sehr über diese tolle Sichtung.
Vor der gesperrten Second Bridge zeigte ein Schild eine Umfahrung an.



Wir folgten der gut ausgefahrenen Spur und blieben trocken. Jetzt sahen wir nur wenig. Um die Mittagszeit war es einfach zu heiß, und die meisten Tiere hatten sich irgendwo im Schatten oder zwischen den Büschen verkrochen.





Ziemlich weit entfernt in der Nähe eines Wassers entdeckten wir eine Elefantenmutter mit einem noch sehr kleinen Kalb. Der Nachwuchs war wirklich noch winzig, und die Mutter gab gut auf ihn acht. Trotzdem waren wir ein wenig überrascht, dass die beiden so ganz alleine unterwegs waren.







Als wir nicht mehr weit von unserem Tagesziel entfernt waren, sahen wir am Horizont Staubwolken. Unsere erste Vermutung – ein kleiner Wirbelsturm – stellte sich schnell als falsch heraus. Die große Menge an Kuhreihern ließ uns zum Fernglas greifen. Und dann entdeckten wir eine riesige Büffelherde, die äußerst flott und ziemlich weit weg parallel zu unserer Pad trabte oder besser rannte. Wir fuhren zügig weiter, weil wir hofften, ihnen näher zu kommen, aber leider fanden wir keinen Weg, der uns zu der Herde bringen würde. Immer verfransten wir uns in kleineren Sackgassen. Daher drehten wir noch einmal um. Vielleicht würden die Büffel gar nicht weiterziehen, sondern an der Wasserstelle halt machen, um ihren Durst zu stillen. So hätten wir mal gleich denken sollen, denn bis zu diesem Wasser kamen wir gar nicht mehr. Wir hielten mitten auf der Spur, denn die Büffel querten nur ein Stück vor uns den Weg. Da wollten wir lieber nicht dazwischen geraten. Ein Tier nach dem anderen folgte den Vorgängern, und der Zug riss nicht ab. Wir staunten, wie viele es waren. Ab und an begleiteten sie ein paar Kuhreiher, die gut mithielten.





Wir ärgerten uns ein bisschen, dass wir so überstürzt vorausgefahren waren. Später erfuhren wir von anderen Campern, dass die Büffel tatsächlich in der riesigen Staubwolke alle am Wasser aufgetaucht waren. Es war ein Riesenspektakel gewesen. Da hätten wir also einfach nur ein wenig geduldiger sein müssen. Egal, nun war es eh nicht mehr zu ändern, und die Büffelkarawane direkt vor uns war ja auch nicht schlecht.
Da es mittlerweile schon ein Uhr war und wir von der langen Fahrerei ziemlich müde waren, fuhren wir nach dieser Begegnung direkt zum Camp. Überraschung: Unser reservierter Stellplatz Nummer 3 war leider schon belegt. Wir konnten jedoch Nummer 2 bekommen, der uns zum Glück auch gut gefiel.



Fortsetzung folgt.
Letzte Änderung: 07 Dez 2022 21:49 von Eulenmuckel.
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11 Dez 2022 18:39 #657389
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Tag 5 – Mittwoch, 13. Oktober – Auf dem Weg nach Third Bridge – Teil 2

South Gate – Third Bridge, Moremi

Während einer längeren Mittagspause sicherte Uwe unsere Fotos. Wir duschten, aßen Brote, und Ruth löffelte die restlichen Nudeln mit Soße von gestern. Es war unglaublich heiß, und wir schütteten literweise Wasser in uns hinein. Die Damen hielten außerdem gleich den ganzen Kopf unter den Wasserhahn, denn die Verdunstung brachte wenigstens ein bisschen Kühlung.



Zwischendurch retteten wir noch einen kleinen Gecko aus dem Waschbottich.





Ansonsten verdösten wir den Mittag ohne viel Bewegung auf der Campsite. Die großen Bäume waren viel wert und spendeten Schatten, so dass die Hitze wenigstens halbwegs auszuhalten war. Zur Abwechslung besuchte uns der ein oder andere geflügelte Gast.



Halsband-Bartvogel





Braundrossling



Um kurz nach vier brachen wir wieder auf. Da die 3. Brücke noch nicht wieder instand gesetzt worden war, blieb uns nur der Weg Richtung Süden. Am kleinen See südlich des Camps standen sehr viele Marabus, Pelikane, Nimmersatt-Störche und Reiher. Ruth zählte/schätzte über 300 Vögel, die im Teich fischten. Da möchte man wirklich kein Fisch sein.









Wieder durchquerten wir die Büffelherde. Allerdings waren sie nicht wie heute Vormittag auf Wanderschaft. Die Tiere standen im hohen Gras neben der Fahrbahn oder darauf und kauten trockene Gräser. Wir blieben für einige Zeit Teil der Herde und betrachteten die beeindruckenden Kolosse, die hier friedlich grasten, uns aber immer im Blick behielten. So sehr wir auch schauten, besonders willkommen schienen wir hier nicht, denn wir ernteten ausnahmslos skeptische und grimmige Blicke.













Wir wollten unter den Büffeln nicht weiter für schlechte Laune sorgen und fuhren bald weiter nach Süden. Zur Second Bridge nahmen wir die Wet-Route und fanden die einzelne Elefantenkuh mit ihrem neugeborenen Kalb wieder. Wir hielten in einiger Entfernung, und die beiden kamen zu unserem Glück tatsächlich näher und kreuzten vor uns die Straße. Das Kleine war noch ganz wackelig auf den Beinen. Es musste wirklich noch sehr frisch sein.















Überall während unserer Fahrt sahen wir Elefanten alleine oder in kleinen Gruppen. Das Nachmittagslicht war fantastisch. Wir hielten uns immer in der Nähe des Wassers und sahen viele Hippos und verschiedene Vögel.

Coppery-tailed Coucal



Maskenweber



Elsterwürger





Kurz vor der Second Bridge wurde der Weg immer enger, die Büsche standen nah beieinander, und wir mussten durch einen sehr schmalen Gang fahren, bei dem die Äste ganz schön am Wagen kratzten. So langsam wie möglich rollten wir durch das Gestrüpp, um den Lack nicht zu beschädigen und waren froh, als wir hindurch waren. Danach fuhren wir in einem großen Bogen wieder zurück. An jedem Wasserloch gab es etwas zu entdecken. Impalas, Zebras und Gnus waren unterwegs und löschten ihren Durst.





Einige Scherenschnäbel flogen ihre Schleifen knapp über der Wasseroberfläche und hofften auf den ein oder anderen fetten Fang.





Insgesamt war es eine herrliche Fahrt, die pünktlich mit Sonnenuntergang ihren Abschluss fand. Der untergehende Feuerball färbte den Himmel hinter dem Vogeltümpel orange, als wir wieder ins Camp rollten.







Dort angekommen trafen wir Benni, den Sohn unserer Freunde Cora und Gert auf dem Nachbarstellplatz. Wir begrüßten uns nur kurz und verabredeten uns für den späteren Abend, da es jetzt schon rasch dunkel wurde.



Zum Essen grillten wir Steaks, kochten Kartoffeln und Maiskolben. Die Kartoffeln aßen wir zusammen mit Frischkäse. Nach dem Spülen saßen wir noch mit Benni und seiner Freundin Nicole zusammen und tauschten uns aus. Unter anderem erfuhren wir, dass sie ebenfalls heute über die Black Pools-Region nach Third Bridge gefahren waren. Löwen hatten dort ein Stück vor der Picknicksite einen jungen Elefanten neben der Pad gerissen, und es sei heiß hergegangen. Sie sprachen von mehreren Löwinnen und auch einigen Jungtieren, die vollgefressen in den Büschen neben der Pad gelegen hätten. Wann sollte das denn bitte geschehen sein?
Wir hatten dort heute Morgen weder einen Löwen, noch einen einzigen Elefanten erblickt und in Seelenruhe auf der Picknicksite gehockt. Na ja, zumindest waren wir vor dem Aussteigen einmal um die kleine Baumgruppe gefahren und hatten sie aus allen Richtungen genau inspiziert. Und Erdmännchen-Martin hatte es ja auch noch gegeben.
Nur so viel zum frühen Vogel …! Zwei bis drei Stunden können manchmal den großen Unterschied machen.
Während des Abends und auch später noch im Zelt hörten wir Löwenbrüllen, Hyänenheulen, einen Perlkauz, Nightjars und Scops Owls. Was für ein Konzert!



Kilometer: 82
Letzte Änderung: 11 Dez 2022 18:44 von Eulenmuckel.
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17 Dez 2022 18:53 #657742
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Tag 6 – Donnerstag, 14. Oktober – Kleiner Umweg nach Xakanaxa

Third Bridge – Xakanaxa, Moremi

Die Nacht war ziemlich kurz. Immer wieder hatten wir aus dem Zelt heraus Löwengebrüll gehört. Ein wenig hatten wir gehofft, dass uns die Verursacher besuchen würden und mit angehaltenem Atem gelauscht, ob sie nicht vielleicht schon ein bisschen näher gekommen seien. Aber die Stimmen blieben – soweit wir das einschätzen konnten – in etwa dort, wo sie waren. Und sobald die Frankoline anfingen zu schnattern, konnte sowieso niemand mehr schlafen. So erledigten wir unsere morgendlichen Handgriffe und waren schon gegen 6:20 Uhr abfahrbereit.







Leider war uns der Weg in Richtung des Gebrülls von heute Nacht durch das Wasser hinter der Third Bridge versperrt, und so blieb uns nichts anderes übrig, als das Camp wieder in Richtung Süden zu verlassen.



Wir schauten bei den Marabus und Pelikanen vorbei, die im schönsten Morgenlicht in ihrem kleinen See standen. Es waren nicht mehr so viele Vögel wie am Abend zuvor, dennoch war einiges los.



Es war ein Starten und Landen, es wurde geschnäbelt und das Gefieder geputzt, so dass wir hier einige Zeit verbrachten.











Ein paar Nimmersatte und Silberreiher fanden sich zur Abwechslung auch noch im Getümmel.





Dann ging es weiter auf dem Hauptweg Richtung South Gate.



Kaptriel



Gelbschnabelmadenhacker



Kurz vor der Second Bridge war wieder ein kleiner See, in dem zwei Krokodile schwammen und viele Wasservögel fischten. Graueisvögel rüttelten in der Luft, um sich dann senkrecht ins Wasser zu stürzen. Mit etwas Glück kamen sie mit einem kleinen Fisch im Schnabel wieder an die Oberfläche. Scherenschnäbel flogen knapp über der Wasserkante, während sie mit der Unterseite ihrer Schnäbel durch das Wasser pflügten.

Afrikanischer Löffler



Graueisvogel



Scherenschnabel







Ohne weitere Schlenker fuhren wir nach Südosten und steuerten die Koordinaten an, die uns Benni mitgegeben hatte. Dies bedeutete für uns schon einen ganz erheblichen Umweg. Trotzdem wollten wir uns die Chance auf ein ganzes Löwenrudel in der Nähe der Pad natürlich nicht entgehen lassen. In der Nähe der Black Pools war von dem jungen Elefanten, den die Löwen am Tag zuvor gerissen hatten, nicht mehr viel übrig. Als wir an der Stelle eintrafen, lag tatsächlich nur noch ein kleines Häufchen Knochen und etwas lederne, graue Haut dort, an denen ein Dutzend Geier zupfte. Von den Löwen oder Hyänen war nichts zu sehen.



Egal, einen Versuch war es wert gewesen! Über einen kurzen Müsli-Stopp an der Picknick-Site ging es danach auf direkter Strecke zurück zum Hauptweg und dann zum South Gate. Dort machten wir eine längere Pause auf „unserem“ Stellplatz Nummer 7.



Ruth machte einen leckeren Avocado-Salat mit Thunfisch, Zwiebeln und Mais. Anschließend aßen wir noch Muffins, und Uwe trank Kaffee. Wir versuchten uns so wenig wie möglich aus dem Schatten heraus zu bewegen, da es bereits 36 Grad hatte. Eine große Schar Drosslinge, ein paar Tokos und Baumhörnchen belagerten uns und kletterten auf dem Auto herum.





Nachdem sich alle ausgeruht hatten, ging es weiter. Wir fuhren auf der Transit-Straße nach Xakanaxa. Die Strecke war wie gewohnt nicht besonders abwechslungsreich, aber wir kamen schnell voran. Am Gate von Xakanaxa checkten wir ein und fuhren die letzten drei Kilometer zu unserem Lieblingscamp im Moremi. Unser Stellplatz Nummer 5 lag in unmittelbarer Nähe zu den Ablutions und mit Sicht auf die Lagune. Auch hier setzten wir uns ein wenig in den Schatten und ruhten uns aus.

Gelbsteißbülbül



Wir mussten gut Acht geben, dass wir die Autotüren geschlossen hielten und nichts unbewacht auf dem Tisch abstellten, denn ein Trupp Meerkatzen stattete uns einen Besuch ab und checkte unauffällig die Lage.



Nachdem es bei uns nichts zu holen gab, wurden die Gesichter länger, und die Affen inspizierten der Reihe nach sämtliche Mülltonnen.

Letzte Änderung: 17 Dez 2022 18:56 von Eulenmuckel.
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Bevor wir gegen halb fünf wieder aufbrachen, duschten wir. Dann ging es für eine kleine Runde zu den Paradise Pools. Jetzt war die Zeit der Elefantenbullen. Den ersten entdeckten wir bereits in der Nähe des Flugfeldes, wo er sich die trockenen Gräser schmecken ließ.



An ein paar kleineren Teichen mit vielen Waterlilies vorbei fuhren wir zu den Pools.





Dort angekommen watete ein beeindruckender Elefant mit mächtig Geplantsche geradewegs auf uns zu. Bevor er uns zu nah kam, gaben wir den Weg frei und ließen ihn ziehen.









Wir entdeckten noch ein paar Moorantilopen



und einige spannende Vögel, darunter einen Glockenreiher. Diesen beobachteten wir bei seiner besonderen Jagdtechnik. Und tatsächlich war er nach einer Weile auch erfolgreich.







Mit Purpurreiher im Hintergrund



Wir standen lange an den einzelnen Tümpelchen und sahen den Vögeln beim Picken und Hin- und Herlaufen zu.

Kampfläufer



Dreibandregenpfeifer



Es passierte nichts Außergewöhnliches, entschleunigte uns aber ungemein. Außerdem faszinieren uns die abgestorbenen Bäume und die Landschaft dort immer wieder.





Bereits auf dem Rückweg kam ein weiterer alter Elefantenbulle gemütlich auf uns zu spaziert. Er war völlig entspannt, schlackerte ein wenig mit den Ohren und schlenkerte seinen Rüssel hin und her.



Wir stellten die Autos so, dass wir ihm nicht im Weg waren und hofften, dass er das genauso empfinden würde. Wer weiß schon so genau, zu welchem Zeitpunkt einem Elefanten der Rücken juckt und er sich dringend an einem Baum schubbern muss, anstatt seine einmal eingeschlagene Richtung beizubehalten? Er war wirklich ein wunderschönes Tier mit beeindruckenden Stoßzähnen.





Unsere Augen und auch die unserer Mitreisenden im anderen Auto wurden immer größer, je näher er kam. Als er direkt an uns vorbeilief, gab es dann auch keine Fotos, sondern nur noch Luftanhalten und Sich-Totstellen.



Das wäre sicher nicht nötig gewesen, denn der alte Herr bewegte sich weiterhin völlig entspannt, zupfte hier und dort mal ein Blatt, wendete ein Stöckchen und nahm direkt vor uns noch ein ausgiebiges Staubbad.









Wir drehten noch eine letzte Runde durch die Pools



und fuhren dann zurück. Unmittelbar vor dem Camp ging gerade die Sonne unter.







Wir mögen diesen kurzen Augenblick mit seiner dazugehörigen Lichtstimmung sehr. Trotzdem schaffen wir es oft nicht, ihn noch ein wenig mehr zu feiern. Egal wie oft wir es uns vornehmen, den eigentlichen Sundowner gibt es bei uns häufig erst dann, wenn die Sonne bereits untergegangen ist. Das klappt meist nur, wenn uns jemand an die Hand nimmt. (Grüßle!)
Zurück im Camp machte Martin Feuer, Katrin kochte Kartoffeln und Ruth schnibbelte einen gemischten Salat. Dazu grillten wir das letzte Fleisch aus dem Eros-Markt. Zwischendurch saß kurz eine Scops Owl über uns im Baum, flog aber leider schnell wieder davon.
Das Essen war sehr lecker. Wir spülten und setzten uns noch ein wenig ans Feuer, weil es mit 23 Grad zum Glück nicht mehr so heiß war wie tagsüber. Jetzt konnte man es gut draußen aushalten. Im Schilf neben unserem Stellplatz blinkten viele Glühwürmchen. Heute Abend war es sehr ruhig, nur manchmal rief eine Nachtschwalbe. Aber auch hier holte uns schnell die Müdigkeit ein. Daher beendeten wir das Programm „Glühwürmchen-Schauen“ und krochen in die Zelte.

Kilometer: ? (GPS-Aufzeichnung wurde überschrieben)
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