THEMA: Wir sehen uns am Boteti! - Namibia/Botswana 2021
02 Jan 2022 12:58 #633596
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Moin allerseits,

Robin und Mara (Blende18.2) haben die Latte wieder ziemlich hoch gesteckt. Ganz so kreativ werde ich es nicht schaffen, aber da wir einen Teil unserer Reise mit den beiden gemeinsam verbracht haben, und diese Begegnung für uns schon etwas besonderes war, will ich gleich mal mit unserem Reisebericht anschließen. Vielleicht ist das ja eine gute Ergänzung! :woohoo:

Schon lange gefällt mir das Wetter hier in Hamburg überhaupt nicht mehr. Ok, ok, das ist das Hamburger Standard-Wetter, das haben wir noch in kälter und in wärmer - ich mag’s trotzdem nicht, auch wenn es „der Jahreszeit entsprechend“ ist. Und von Jahr zu Jahr mag ich das weniger. Und ganz besonders wenig mag ich es, wenn ich an unsere Zeit in Namibia und Botswana bei gut 35°C in diesem Jahr denke.

Wie immer gehört etwas Vorgeschichte dazu. Immerhin haben wir uns lange mit dem Thema „Camping“ schwer getan, vor allem die beste Ehefrau von allen aka Claudia. Aber dazu gleich mehr. Ich würde mich freuen, wenn Euch unser kleiner Reisebericht interessiert. Ich werde es nicht mit so viel Unterhaltung und Witz schaffen, wie Robin, aber ich gebe mir Mühe, dass es nicht langweilig wird.

Gleich geht's weiter.

Viele Grüße
Martin
Letzte Änderung: 03 Jan 2022 08:49 von TinuHH.
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02 Jan 2022 13:23 #633601
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Vorgeschichte

Nach vier Reisen nach Namibia als Selbstfahrer und ausschließlich in Lodges, wollte ich einfach mal nach Botswana. Meine ersten Recherchen wurden aber sehr schnell ausgebremst, als ich mir die Preise angesehen habe, die in den meisten Lodges in Botswana aufgerufen werden. Unter 350,-$ (US) pro Person ging da so gut wie garnichts auf der nach oben offenen Richter-Skala. Sind die gaga??? :evil: Das ist wirklich nicht unsere Gehaltsklasse!

Nach unserer letzten Namibia-Reise 2018 kam ich dann auf die Idee, Botswana mit dem Camper zu besuchen. Irgendwie fand ich das Lodge-Hopping auf der letzten Reise irgendwie „falsch“. Tagsüber Staub und Dreck, Tiefsand und Hoppelpisten, Wilde Tiere, Hitze - und abends dann ein edles Restaurant, komfortabel klimatisierte Zimmer und ein Drei-Gänge-Menü. Ok, nicht überall und immer, aber oft war es so. Ich wollte unbedingt die „andere Seite“ kennen lernen.

Dicke Bretter habe ich bei Claudia bohren müssen! Ihre letzten Camping-Erlebnisse lagen immerhin ca. 40 Jahre zurück, und die waren nicht gut! :evil:

Irgendwann hat sie dann „ja“ gesagt, mit einem gaaaaanz schlechten Gefühl im Bauch :S . Wie schlecht dieses Gefühl war, habe ich erst viel später erfahren. Die Vorstellung von nicht eingezäunten Campingplätzen, spartanischen sanitären Anlagen, und dem Kochen auf dem offenen Feuer - das alles sorgte für sehr wenig Vorfreude bei ihr. Die Planung der Reise war dann auch fast ausschließlich mein Ding, aber da mit das sehr viel Spaß macht, hatte ich da auch nichts gegen.

Die Planung lief dann erstmal ziemlich holprig an. Ich hatte keine Ahnung von Strecken, Gebieten, Unterkünften etc. Das Forum war da wiedermal extrem hilfreich. Wir haben nette Menschen kennen gelernt, telefoniert (obwohl wir anfangs nichtmal wussten, welche Fragen wir stellen sollen), uns persönlich getroffen etc.

Spontanen herzlichen Dank an die Eulenmuckels, Marga und Bernd (Buma), mit denen wir lange Abende bei leckerem Wein und Essen verklönt, und sehr viel über Campen in Botswana erfahren haben, Sam, Maike, und einige andere. Und natürlich Robin und Mara, mit denen es einen regen Mail-Austausch gab. Nicht nur über Botswana, sondern auch über die Fotografie, fotografieren wir doch mit dem gleichen System. Ganz herzlichen Dank Euch allen! :)

Im Sommer 2019 haben wir uns dann einen Camper (T5 mit Hubdach) gemietet, und sind ein paar Tage durch MeckPom gefahren. Test-Camping! Nicht lachen :laugh: ! Wir wollten nur mal schauen, ob wir es auf dem begrenzten Platz in so einem Dachzelt aushalten. Nach anfänglichen Startproblemen funktionierte das erstaunlich gut. Haken dran, wir machen das! :)

Die Reise haben wir wieder über das Reisebüro unseres geringsten Misstrauens gebucht. Alles schien in trockenen Tüchern zu sein. Und dann kam 2020, dann kam Corona :evil: . Wir haben wochenlang abgewogen, mit dem Reisebüro telefoniert, Inzidenzen beobachtet - bis wir dann im Juni 2020 endgültig die Reißleine gezogen und auf 2021 verschoben haben. So ganz ohne Impfung war das Risiko einfach zu groß. Ich denke, das ging vielen hier im Forum genauso.

Wir haben die Zeit genutzt, um die Route noch einmal gemeinsam mit Marga und Bernd und mit Robin und Mara zu optimieren. Anfangs wurde nicht wirklich viel verändert, es wurde auf Anraten vor Marga nur zwei Unterkünfte getauscht und ein Streckenabschnitt „geglättet“, der uns einen zweiten Schlenker von Namibia nach Botswana und wieder nach Namibia beschert hätte. In Zeiten von PCR-Tests ein doofer Plan.

Und es zeichnete sich ab, dass wir ein paar Tage/Nächte gemeinsam mit Robin und Mara verbringen würden. Unsere Reisepläne überschnitten sich an einigen Tagen, bzw. die beiden konnten ihre Pläne so anpassen, dass wir uns treffen konnten. Für uns war das eine verlockende Aussicht, da die beiden schon viel Erfahrung mit dem Campen in Botswana haben. Ein paar Tage in netter Gesellschaft, das kann nicht verkehrt sein! :woohoo:

Leider hat uns die Insolvenz von Air Namibia zu einer weiteren Änderung unserer Reise gezwungen. Im ersten Schritt planten wir dann statt des Direktfluges nun mit LH über Johannesburg zu fliegen. Das wäre ziemlich knapp mit allen folgenden Aktivitäten in Windhoek an dem Tag geworden. Dann erfuhren wir, dass es noch die Möglichkeit gibt, mit LH / Eurowings auf der direkten Route zu fliegen, wenn auch nicht Montags, sondern Sonntags. Also wurde noch schnell ein Tag vorne angeflickt, die erste Unterkunft in Windhoek vorverlegt, und noch eine Unterkunft dazwischen gebaut.

Tja, und dann kam die traurige Nachricht, dass Mäuser, von der Tigerquelle Guestfarm, gestorben ist. Anfangs sah es so aus, als ob die Gästefarm weiter geführt wird, aber wir bekamen kurz danach die Nachricht, dass dem leider nicht so ist. Wir mussten uns also nach was anderem umsehen. Auch das klappte problemlos, wir entschieden uns für Roy’s Rest Camp.

Eine letzte kurzfristige Änderung gab es wegen Corona. Wir mussten beim Grenzübertritt von Botswana zurück nach Namibia einen negativen PCR-Test vorweisen. Aber wo kann man den im Norden Botswanas machen? Wieder das Internet und das Forum befragen. Letztendlich hat uns Gina dann die entscheidenden Hinweise gegeben, lieben Dank dafür. Wollte wir vorher direkt von Muchenje über Ngoma Bridge nach Namibia, wurde kurzerhand Muchenje gestrichen und dafür eine Übernachtung bei Kasane (Senyati) gebucht.

Unsere Reiseroute sah dann so aus:

05.09. Flug nach Windhoek
06.09. Casa Piccolo
07.09. Kalahari Bush Breaks
08.09. Thakadu Bush Camp
09.-10.09. Boteti River Camp
11.09. Baines Baobab #1
12.-13.09. Maun Discovery B&B
14.-15.09. Moremi Xakanaxa
16.-17.09. Khwai Northgate
18.-19.09. Savuti Campsite
20.09. Senyiati
21.-22.09. Mavunje Camp #4
23.09. River Dance Campsite
24.09. Hakusembe Campsite
25.09. Roy's Rest Camp
26.-27.09. Frans Indongo Lodge
28.09. Hilltop Guesthouse
29.09. Rückflug nach Frankfurt/Hamburg

Bevor ich es vergesse, das ist natürlich nur die geplante Strecke. Und wenn man denkt, dass man da so lange dran gefeilt hat, dass das so in Stein gemeisselt steht - Blowing-Cake! Es kommt hier und da doch anders. Aber davon später.

Wenige Tage vor der Abreise besuchten uns Robin und Mara in Hamburg. Wir haben uns sehr darüber gefreut, so konnten wir uns mal vor der Reise persönlich kennen lernen. Das wurde dann ein sehr netter und lustiger Abend bei Pizza, Pasta, Wein, und vielen Erzählungen. Der nächste Tag im Büro war erstaunlich anstrengend! ;-)

Wir verabschiedeten uns mit den Worten „Wir sehen uns am Boteti!“. HA! Wenn das keine guten Vorzeichen sind! Was für eine Vorstellung! :woohoo:

Soweit die Vorgeschichte und Planung. Jetzt kann es losgehen!

Viele Grüße
Martin
Letzte Änderung: 02 Jan 2022 15:36 von TinuHH.
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08 Jan 2022 18:10 #634078
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Moin Allerseits!

So, Mara und Robin sind in Botswana angekommen, jetzt fliegen wir auch mal los! :laugh:

Abflugwochenende - Abflug 05.09.2021

Samstag Morgen hatten wir einen Termin im „Drive-Trough“ für einen PCR-Test am Hamburger Flughafen gebucht. Morgens war noch kaum was los, es ging sehr schnell, und kurz danach ging es ab nach Kellinghusen zum Tag der offenen Tür bei Tracks4Africa. Wir hatten bei Chrigu ein Sat-Tel gemietet, das wir bei der Gelegenheit abholen wollten.

Natürlich haben wir unseren Besuch mit ein wenig Klönen verbunden. Man diskutiert Routen und Unterkünfte, erzählt von Reisen, es gibt Kaffee und Kuchen, natürlich selbst gemacht - großer Spaß :woohoo: !

Auch wir erzählten von unseren Plänen und mussten uns von den „alten Hasen“ hinsichtlich unserer zwei Übernachtungen in Maun ein „was wollt ihr denn zwei Nächste in Maun?“ :S anhören. Tja, keine Ahnung, war so ein Gedanke, dass das nützlich sein könnte. Und was soll ich sagen? Es war dann extrem nützlich! Aber davon später.

Sonntag Abend dann Abflug ab Hamburg. Die Kameraausrüstung mussten auf Sprengstoff getestet werden, das ist eigentlich schon das ganz normale Programm. Claudia musste dieses Mal nicht die Schuhe ausziehen und separat durchleuchten lassen. Das gehört eigentlich auch immer zum Standard. Alles andere lief dann mehr oder weniger normal, wenn man mal von der Maske absieht, die wir von nun an ca. 16 Stunden tragen mussten. Wir warteten bei Kaffee auf unseren Flug nach Frankfurt.

In Frankfurt hatten wir reichlich Luft eingeplant. So konnten wir am Gate ganz in Ruhe schonmal die Ergebnisse unserer PCR-Tests abhaken lassen. Dann erkundigte ich mich noch nach einen Upgrade auf Business - lies es dann aber lieber. 900,-€ pro Person war uns dann doch etwas heftig :whistle: .



Über den Flug gibt es nicht wirklich viel erwähnenswertes zu schreiben, der war eigentlich ganz ok für die Holzklasse. Wir hatten Plätze mit mehr Beinfreiheit gebucht, was wohl eine gute Entscheidung war, wenn ich mir das durchlese, was über den „normalen“ Sitzabstand bei EW hier geschrieben wird. Die Unterhaltungssysteme funktionierten, alles gut!



Zwei GT, und ein Abendessen gegen Mitternacht - dann Licht aus und eine Mütze Schlaf - wenn’s geht.

Gleich geht's weiter!

Grüße
Martin
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08 Jan 2022 18:19 #634080
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06.09. - Windhoek



Pünktliche Landung, große Vorfreude, endlich wieder hier :woohoo: ! Ich konnte sogar etwas Schlaf bekommen, fühlte mich ganz ausgeruht, auch wenn die Euphorie, endlich wieder hier zu sein, sicher eine Rolle spielte! Die Sonne stand noch im morgendlichen Dunst tief über dem Horizont, als wir über das Rollfeld in die Halle liefen.



Hier kam dann das übliche Procedere, allerdings wurden wir jetzt vor der Einreise noch fotografiert. Ohne Maske, versteht sich! :cheer:

Alles andere ist bekannt und lief ganz gut. Für uns neu waren die Kontrollen der PCR-Tests und Formulare über Corona. Einerseits etwas chaotisch, andererseits ging alles recht schnell über die Bühne.

Draußen wurden wir schon von unserem Fahrer von Savanna erwartet. Leider zog sich die Abfahrt dann noch gut eine Stunde hin, weil wir als erste raus kamen, die letzten, die mit wollten, aber erst eine Stunde später. War uns egal, wir hatten uns schonmal eine MTC-Karte und etwas Bargeld gezogen, und dann auf dem Vorplatz Namibisch Luft geschnuppert! Herrlich wieder hier zu sein! :laugh: :woohoo:

Dann waren wir vollständig, Gepäck in den Hänger, ab in den Quantum, und ab nach Windhoek.

Die Übernahme des Autos zog sich dann doch etwas. Viel gab es zu erklären, der dicke Trumm war ja neu für uns. Ein paar Dinge fehlten noch und mussten noch rausgesucht werden. Und die Ersatzreifen waren wenig vertrauenserweckend, und dass ich um etwas bessere Reifen bat, hat sich im Laufe der Reise bezahlt gemacht.



Letztendlich war es dann fast 12:00 Uhr als wir vom Hof kamen. Der Weg zu unserer Unterkunft (Casa Piccolo) dauerte nicht lange, und wir wurden von Magda herzlich willkommen geheißen. Das Casa Piccolo gefiel uns auf Anhieb sehr gut, die Anlage ist sehr schön, die Zimmer schon etwas älter, aber prima.



Claudia, die Cheffin vom Casa Picolo, und Magda hatten schon alle Formulare für den PCR-Test vorbereitet, den wir gleich im Anschluss machen wollten. Nur die Kopien der Reisepässe mussten noch angehängt werden. Dann kam auch schon das Shuttle, das uns zum Test bringen sollte. Ja, wir hatten erst in Hamburg einen PCR-Test gemacht, aber da wir ja einen Unterkunft in Namibia zusätzlich in die Route aufgenommen hatten (siehe Vorgeschichte), klappte das mit den 72 Stunden nicht. Also noch ein Test in Windhoek.

Getestet wurde direkt neben der Hauptstraße in einem Zelt. Wir bezahlten die Tests, dann ging der Rest dank der guten Vorbereitung sehr schnell. Nach 10 Minuten saßen wir wieder im Shuttle zurück in die Lodge.

Nachmittags ging es dann noch zum Einkaufen. Der Einkauf fiel dann doch etwas spärlicher aus. Einerseits deshalb, weil wir kein Fleisch mit nach Botswana nehmen durften (obwohl das dann niemand kontrolliert hat! :silly: ), andererseits, weil wir so langsam doch ziemlich gar waren und keinen Nerv mehr auf lange Einkaufsorgien hatten. Wir konnten ja auch noch in Ghanzi oder Maun einkaufen.

Zurück in der Lodge ging es dann an’s Einräumen. Und hier mussten wir doch noch viel Lehrgeld zahlen :S ! Auf Anraten vieler Forenten haben wir uns vom Supermarkt ein paar Kartons mitgebracht. Die erwiesen sich aber als ziemlich wenig passend, so dass wir nicht viel damit anfangen konnten. Irgendwie haben wir dann den Inhalt unserer Reisetaschen und die Einkäufe in die Fächer verteilt, in der Hoffnung, dass wir damit klarkommen würden. Der Bushcamper hat wirklich viel Stauraum im Innen- und Außenbereich. Innen gab es zwei große Plastikkisten, die wir mit unseren Lebensmitteln voll packten. Der wirklich große Kühlschrank befand sich auf der Rückbank, was wir eigentlich nicht so gut fanden. Ja, man hat auch unterwegs immer kühle Getränke griffbereit, aber wie sich im Laufe der Reise rausstellte, ist uns das nicht so wichtig. Mehr Platz für Fotogepäck etc. wäre uns lieber gewesen. Davon aber am Ende des Reiseberichtes mehr.

Abends ließen wir uns dann zu Joe’s Beerhouse fahren. Wir waren noch nie dort, das wollten wir endlich mal kennen lernen. Corona-bedingt war es ziemlich leer dort, wir brauchten noch nichtmal eine Tischreservierung. Lecker war’s, und der Laden ist schon nett.



Irgendwann fielen die Köpfe dann fast in’s Bier. Zur verabredeten Zeit standen wir am Tor und warteten auf unseren Fahrer. Und warteten. Und warteten… Die Jungs von Joe's, die auch einen Shuttle-Service unterhalten (wussten wir nicht), fingen schon an zu nerven, sie wollten natürlich gerne die Tour machen. Irgendwann riefen wir bei Claudia an, die unseren Fahrer anrief. Der kam dann auch, entschuldigte sich wortreich. Er hatte über die Reparatur seiner Waschmaschine komplett die Zeit verbaselt :woohoo:! Zurück in der Lodge ging es nur noch schnell unter die Dusche und dann ab ins Bett.

Fortsetzung nächste Woche! Muss noch tippen und Bilder raussuchen.

Herzliche Grüße
Martin
Letzte Änderung: 09 Jan 2022 10:10 von TinuHH.
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15 Jan 2022 09:43 #634551
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07.09. - Windhoek - Kalahari Bush Breaks

Relativ gut ausgeschlafen geht es zum Frühstück. Ganz schön frisch ist es noch! Mit warmer Jacke sitzen wir im sonnendurchfluteten Frühstücksraum, sind die einzigen Gäste. Das Frühstück ist lecker. Und es gibt Kaffee! :woohoo: Wir lassen uns also Zeit, die wir auch mit Tagebuchschreiben vertreiben.



Beim Packen des Autos stelle ich fest, dass der Kühlschrank nicht richtig kühlt. Es blinkt bedrohlich rot, die Temperatur dümpelt irgendwo bei 10° rum. Das Telefonat mit der Savanna Autovermietung bringt keine Lösung, wir müssen noch mal vorbeifahren. Wir verabschieden uns herzlich von Magda, die uns wirklich nett und zuvorkommend betreut hat.

Fazit Casa Piccolo:
Für den Start in Windhoek optimal! Ruhig gelegen, aber trotzdem so zentral, dass man die wichtigen Punkte in Windhoek (Joe's, Maerua) schnell erreichen kann.
Das Frühstück ist nicht üppig, aber gut, die Zimmer etwas in die Jahre gekommen, aber sehr sauber, und man hat viel Platz. Die Betreuung durch Magda (und hinter den Kulissen von Claudia, die wir leider nicht kennengelernt haben) ist mega!
4,5 von 5 Punkten!

Was eine Nacht erholsamer Schlaf doch so ausmacht! Ich komme gleich viel besser mit Auto und Verkehr zurecht. Bei Savanna ist Marc, unser technischer Ansprechpartner, gleich da und schaut sich den Kühlschrank an. Schnell steht fest, dass die Batterie nicht voll geladen ist. Sobald der Motor läuft, kühlt der Kühlschrank, wie er soll. Wir sollen mindestens 300 km fahren, dann soll die Batterie laut Marc voll geladen sein. Ok, dann man los!

Jetzt geht es endlich los! Das Navi wird auf Kalahari Bush Breaks eingestellt und auf bekannten Straßen geht es durch Windhouk. Wir fahren am Flughafen vorbei (an der Kontrollstelle werden wir durchgewunken) und dann auf schnurgerader Straße Richtung Botswana. Total langweilig! Zwischendurch tauschen wir mal, damit sich Claudia auch mal mit dem Trumm anfreunden kann. So richtig werden sie nicht Freunde, der Cruiser und sie, aber es geht schon.

Der dicke Landcruiser fährt sich wie ein nasser Schwamm. Das Fahrwerk ist nicht für schnelles Fahren auf Asphalt gemacht, man darf das Lenkrad keine Sekunde los lassen. Aber ist ok, schnelles Fahren soll ja die Ausnahme bleiben. Und das Getriebe ist eher war für Forscher, jeder Gang eine Entdeckung! :woohoo:

Nach 295 langweiligen Kilometern kommen wir bei der Einfahrt zur Kalahari Bush Breaks Lodge an. Am Tor müssen wir uns eintragen, dann dürfen wir uns einen Zeltplatz aussuchen. Wir entscheiden uns für die Nummer 10, nicht weit weg von den Ablutions. Wir fahren gleich weiter die 2 km zur Lodge, damit wir uns uns zum Abendessen anmelden können. Dort werden wir von der Chefin sehr freundlich empfangen. Sie weiß Bescheid, und wir verabreden uns für 17:00 Uhr zu einem Sundowner, um 18:00 Uhr gibt es Essen. Dabei erfahren wir dann auch, dass es auf der Campsite gerade keinen Strom gibt wegen irgendwelcher Probleme mit der Stromversorgung. TiA!




White-Browed-Sparrow-Weaver - Mahaliweber


Crowned Lapwing - Kronenkiebitz

Mittlerweile hat sich auf dem Nachbar-Campground ein älteres Ehepaar (wobei - älter sind wir ja auch! :silly: ) eingefunden, auch mit einem ähnlichen Camper wie dem unsrigen. Wir beobachten genau wie sie alles machten. Das sieht alles sehr routiniert aus! Wir selber sind noch sehr mit dem Suchen aller möglichen Dinge im Camper beschäftig. Ständig hieß es „wo ist…?“.

Irgendwann laufe ich dann mal rüber um „hallo“ zu sagen und werde sehr nett begrüßt. Die beiden kommen aus Maun, wo sie ein kleines Reisebüro, vornehmlich für Holländische und Südafrikanische Gäste, betreiben. Spannend! Insider, gewissermaßen! Ich frage dann gleich, wo man in Maun essen gehen kann. Immerhin ist das „Discovery Bed & Breakfast“ nur mit Frühstück ausgewiesen. Als sie hören wo wir wohnen werden, erfahren wir von ihnen, dass man im DBB auch sehr gut abends essen kann, wenn man sich anmeldet. Sie würden das gerne für uns tun, da sie sowieso dort vorbei kämen, immerhin sind die Besitzer von DBB Freunde von ihnen! Na Bingo, das ist ja mal ein toller Zufall. Gleich Namen und Daten ausgetauscht, herzlichen Dank, das ist ja wunderbar! :)

Pünktlich um fünf geht es dann rüber zur Lodge. Bei GT sind wir immer pünktlich! :woohoo:
Außer uns sind nur noch die Eltern der Betreiberin da, die sich aber bald nach drinnen begeben, weil es langsam doch etwas frisch wird. So bekommen wir dann den schönen Platz auf dem Sofa mit Blick in die Landschaft mit Wasserloch auf Wasserböcke und Warzenschweine und dazu einen Gin-Tonic.


Kalahari Bush Breaks Lodge


Warthog - Warzenschwein


Waterbuck - Wasserbock

Zum Essen geht es zwei Schritte weiter an die Tafel zum 4-Gänge-Menü. Es gibt köstlichen Spinatsalat, dann Kudu-Carpaccio, anschließend Kudu-Steak und zum Abschluss Vanillepudding.





Zurück auf der Campsite geht es dann ab ins Bett. Unsere erste Nacht im Camper!
Und morgen geht's ab nach Botswana! :woohoo:
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21 Jan 2022 17:03 #635186
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08.09. - Auf nach Botswana!

Im Moment ist das alles noch etwas textlastig, mehr Bilder jibbet erst am Boteti. Bis dahin ist Strecke machen angesagt, da müsst Ihr jetzt durch! :whistle:

Ziemlich früh sind wir wach, es dämmert noch. Aber wir haben für die erste Nacht sehr gut geschlafen! Die Matratze ist erstaunlich gut, ich schlafe wie ein Stein!

Auf dem Gaskocher wird Wasser für den Kaffee heiß gemacht und dann werden die Einkäufe aus Windhuk aufgetischt. Beim Frühstück tragen wir mehrere Schichten, denn es ist richtig kalt und windig. :S

Die Ablutions sind prima und die Dusche wird bis auf einen kurzen Aussetzer (natürlich gerade, als Claudia Schaum in den Haaren hat! :woohoo: ) auch gut warm. Hinter den Ablutions gibt es eine Abwaschmöglichkeit mit zwei Waschbecken mit richtig heißem Wasser. Sehr komfortabel!

Unser Frühstückstisch bietet Aussicht auf ein kleines Wasserloch, an dem die lustigen Helm-Perlhühner in einem Pulk auftauchen. Zwei Gabelracken (Lilac-Breasted Roller - die Tinker-Hefte sind für uns Birder-Laien perfekt!) tummeln sich auch in Sichtweite unserer Objektive, sonst ist nicht viel los. Wir sind ja sowieso absolut nicht auf Vögel geeicht, unsere Bestimmungen rangierte bisher immer bei "Vogel", "hübsch", "bunt" :unsure: . Das sollte sich erst im Laufe der Reise ändern, Robin und Mara haben uns das Thema doch deutlich näher gebracht! ;)


Lilac-breasted Roller


White-Browed-Sparrow-Weaver - Mahaliweber

Ich strunze hier mit den Namen der Vögel rum, das habe ich alles von Robin abgekupfert! :woohoo:

Jetzt aber los Richtung Botswana. Die Strecke bis zur Grenze ist unspektakulär und kurz. Eigentlich wollte ich noch vor der Grenze tanken, aber bei 200L Tankvolumen lasse ich das mal ganz großspurig ausfallen. Ghanzi ist nicht weit, passt schon! :woohoo:

An der Grenze angekommen müssen wir erst aus Namibia mit dem üblichen Formular ausreisen. Die Damen hinter dem Tresen sind gewohnt mürrisch. Bloß nicht lächeln! :pinch:
Dann geht es weiter zur Gesundheitskontrolle in Botswana. An einer Hütte hält man sein COVID-Testergebnis an die Fensterscheibe, die Daten werden auf der anderen Seite abgeschrieben. Dann bekommen wir einen hochoffiziellen Stempel auf einen kleinen Schnipsel Papier.

Weiter geht es zur Immigration. Die Einreiseformulare sind ähnlich wie in Namibia, aber winzig. Unser Kuli macht schlapp und ich fülle mit grünem Filzstift weiter aus. Das führt zu einem netten Geplänkel mit den Beamtinnen, ob die Eintragung auch mit grünem Stift gilt. Tut es. Die Damen sind im Gegensatz zu den Namibischen Kolleginnen wirklich sehr freundlich. Ständig haben sie was zu lachen. Und als sie hören, dass wir das erste Mal nach Botswana reisen, freuen sie sich und wünschen uns eine schöne Reise. :lol:

Wieder gibt es einen weißen Schnipsel. Und wie geht es nun weiter? Wir fragen beim Gate nach. Wir müssen zurück ins Gebäude, beim Zoll soll es den nötigen Stempel geben. Nein, dort müssen wir die Auto-Einreisepapiere vorzeigen. Den Stempel gibt es bei einem weiteren Schalter. Für die Einreise müssen wir 150 Pula Gebühren bezahlen. Namibische Dollar werden nicht akzeptiert, aber Kreditkarten. Claudias AmEx Karte funktioniert nicht, dafür aber die Visa. Aber dann sind wir durch, jetzt aber los, hallo Botswana!

Ach ja, ehe ich es vergesse, für unseren Kühlschrank hat sich niemand interessiert! :woohoo:


Grenze Botswana

Kurz hinter der Grenze sehen wir die erste Laser-Kontrolle. Gut, dass ich mit sowas gerechnet habe, wir sind weit unter dem Limit. Es geht weiter auf langweiliger, aber gut gepflegter Schnellstraße mit breitem Seitenstreifen. Ab und zu müssen wir die Geschwindigkeit reduzieren, denn es weiden Ziegen, Kühe und Esel an der Straße.

In Ghanzi gibt es direkt an der Straße eine Art Shopping Mall mit einem Geldautomaten. Die Schlange davor ist lang, aber ich schaffe es bis zum Schalter und ziehe etwas Bargeld. Der Shoprite Supermarkt nebenan ist nicht so gut sortiert, aber einiges kriegen wir und schaffen alles zum Auto. Dann das Thema Telefonkarte. Es gibt einen Orange Telephoshop, aber Karte sind aus! :angry:

Wir erkunden noch etwas den Ort. Es gibt weitere Supermärkte und viele kleine Stände an der Straße. Der Spar sieht auch nicht so vielversprechend aus, aber wir finden noch das eine oder andere. Das Angebot ist halt nicht so üppig wie in der Maerua-Mall.

Aber nebenan gibt es auch ein BTC Office, wo wir Telefonkarten kaufen. Die Karten in Betrieb zu nehmen hätten wir ohne Hilfe der Angestellten nicht geschafft, das ist mal sicher! Man SMS't sich durch tiefe Menü-Bäume, muss genau wissen, was man jetzt für einen Ziffer schicken muss, muss die Antworten (wieder Menüs) deuten, und so weiter. Totaler Wahnsinn! :silly: Dafür braucht man keine PIN, ein schwacher Trost! Wir kaufen jeweils 3G Datenvolumen für 14 Tage gilt. So richtig haben unsere Karten aber nicht funktioniert. Telefonieren konnten wir nicht, wir bekamen immer ein Besetztzeichen. Komischerweise bekamen aber die angerufenen die Mitteilung, dass wir sie versucht haben zu erreichen, und riefen dann zurück. Ok. so geht es natürlich auch. Aber die Internetverbindung ist problemlos. :P

Jetzt auf zum Thakadu Bush Camp. Nach kurzer Piste erreichen wir ein Tor, dann geht es ab in die Wildnis mit Sandpiste und Dornbüschen und steinigem Untergrund. Die Rezeption befindet sich in einem flachen Gebäude mit einem kleinen Pool nebenan, der, wie es aussieht, zur Zeit nicht betrieben wird. Wir werden freundlich von Banda begrüßt, der uns erzählt, dass das Camp lange wegen Corona geschlossen war und als es wieder öffnen durfte, überflutet wurde. Es ist erst seit Juni wieder geöffnet.

Wir sollen ihm im Auto folgen, er zeigt uns die Stellplätze. Beim Hauptgebäude gibt es Ablutions, es soll aber noch weitere geben. Wir suchen uns einen Stellplatz bei dem zweiten Waschhäuschen aus. Als Banda weg ist, schauen wir uns den Zustand der Ablutions Nr. 2 näher an. Alles ist seit Tagen nicht gefegt und nicht geputzt :S . Das sieht alles andere als einladend aus. Wir überlegen, ob wir nicht doch näher an die Ablutions Nr. 1 ziehen. Die scheinen graduell besser in Schuss zu sein. :S



Auf der Campsite funktioniert der Landstrom, so dass hoffentlich die Batterie für den Kühlschrank wieder richtig aufgeladen wird.

Wir richten uns etwas ein und nehmen erstmal ein Fläschchen Savanna Dry. Wat mutt, dat mutt!



Dann geht es zur Bar bei der Rezeption. Banda schenkt uns ein Bier ein, und wir erfahren von ihm, dass wir bei ihm auch essen können, die Karte ist erstaunlich umfangreich! Und was ich persönlich immer sehr gut finde - es gibt viele einheimische und selbst gekochte Gerichte :P ! Da kann ich doch nicht nein sagen, sparen wir uns doch das Abendessen am Auto. Ich entscheide mich für ein Eland-Potjie. Claudia traut der Angelegenheit nicht und will lieber nur probieren. So ganz unrecht hat sie nicht, das Fleisch ist nur grob zerteilt, mit Knochen und allem. Aber es ist wirklich köstlich!



Nebenan gibt es einen geschlossenen Craft-Shop. Wir sind noch auf der Suche nach einer Tischdecke für unseren spartanischen Camping-Tisch. Claudia frag mal bei Banda, was es alles gibt, und tatsächlich gibt es zwei hübsche quadratische Tischdecken mit Zebra-Motiv und wir nehmen eine mit.



Feuerholz können wir auch bekommen, allerdings erst morgen. Banda will es uns um 9:00 Uhr vorbeibringen. Der Weg zurück ist stockdunkel aber wir haben vorgesorgt, Taschen- und Stirnlampen tun ihren Job. Schnell noch Katzenwäsche und dann ab ins Bett.

Grüße
Martin
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