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Tag 3 - 3. Oktober 2019 – Von Ghanzi in die Central Kalahari, 211km
CKGR, Passarge 3 Campsite Unsere erste Nacht im Dachzelt verläuft ereignislos. Gespannt sind wir, ob die Wildkamera etwas Brauchbares hergibt. Vermutlich auf Thakadu eher nicht . Um sechs Uhr früh wecken uns die ersten Sonnenstrahlen sowie ein lärmender Steppenbaumhopf. Die Temperaturen am frühen Morgen sind noch frisch. Der strahlend blaue Himmel verspricht Sonnenschein und wahrscheinlich auch Hitze. Nach einer Dusche geniessen wir ein kurzes Frühstück auf der Campsite. Thakadu Bush Camp Obee ist auch bereits wach und wir ergattern vier Bündel Holz (welches sich als das beste Feuerholz des Urlaubs erweist!). Wildfleisch haben sie leider im Moment keines vorrätig. In Ghanzi ergänzen wir noch unsere Fleisch- und Biltongvorräte in der Heartland sowie der Ghanzi Butchery. Etwas enttäuscht sind wir ja schon, ab der Qualität des Fleisches hier in Ghanzi. Wir haben irgendwie mehr erwartet. An der Puma-Tankstelle machen wir den Landcruiser sowie die zwei Kanister voll. Nun sind wir aber wirklich bereit fürs Abenteuer CKGR. Auf der A3 geht es nördlich. Vorbei an Rindern, Ziegen und vereinzelten Straussen. Einige hundert Meter vor dem Kuke Vet Fence zweigt eine Piste in Richtung Tsau Gate ab. Die Abzweigung ist gut beschildert und die Piste danach in einem recht guten Zustand. Statt der angegebenen Stunde brauchen wir für die 40km nur 45 Minuten. Immer wieder entdecken wir Elefanten-Hinterlassenschaften und sind beim ersten Mal richtig aus dem Häuschen, als wir auch ihre Fussabdrücke auf der Pad finden. An mehreren Stellen ist auch der Veterinärzaun arg eingedrückt oder komplett umgelegt. Mehrmals kreuzen grössere Gruppen Kudus elegant die Pad und den Zaun. Zudem treffen wir regelmässig Steenböckchen an, welche jeweils sogleich das Weite suchen. Das Tsau Gate finden wir in einem auf den ersten Blick desolaten Zustand vor. Das komplette Dach ist abgedeckt und die gesamte Umgebung mit gelbem Absperrband versehen. Wir fahren also einmal drumherum und werden dann von einem netten Herrn in seinem Büro-Zelt empfangen. Nationalpark-Reception im Freiluft-Zelt Scheinbar muss das Dach nach nun ca. fünfzehn Jahren einfach erneuert werden und das neue Material aus Südafrika ist noch nicht eingetroffen. Für diese Zeit wurde sein Office kurzerhand nach draussen in den Sand verlegt. Nachdem wir uns in die obligatorische Liste eingetragen haben (wir sind das erste Fahrzeug seit zwei Tagen! ) und der gute Herr keine Karte vom Nationalpark auftreiben kann (zum Glück haben wir eine mitgebracht ) sind wir bereit zur Weiterfahrt. Nicht aber ohne vorher den Reifendruck auf ca. 2 Bar abzusenken und das Fotogeraffel bereit zu machen. Nach dem Gate fährt man nochmals ca. 40km entlang des Veterinärzauns, bevor die Strecke südlich in Richtung Motopi führt. An den Tiersichtungen ändert sich nicht viel. Nur ist es mittlerweile über 30°C warm. Das Motopi Wasserloch führt leider kein Wasser. Hier hätten wir gerne eine Pause eingelegt. Die Gegend ums Wasserloch lädt jedoch nicht zum rasten ein. Etwas weiter südlich finden wir dann glücklicherweise etwas Schatten vor und geniessen ein kleines Picknick und etwas Ruhe. Die weitere Strecke bis zum Passarge Wasserloch zieht sich. Endlose Büsche, die Pad abwechselnd tiefsandig oder Wellblech. Kurz vor vier treffen wir endlich am Passarge Wasserloch ein, welches Wasser führt, aber aktuell keine Tiere beherbergt. Weit entfernt stehen einige Strausse sowie ein Oryx. Wir entschliessen uns, hier ein Nickerchen zu machen und hören bereits nach kurzer Zeit das weit entfernte Brüllen eines Löwen. Vielleicht hat der ja Durst?! Statt dem Löwen schaut irgendwann mal ein Schabrackenschakal in unserer Nähe vorbei, verschwindet jedoch wieder, ohne am Wasserloch zu trinken. Ansonsten erfreuen wir uns an den unterschiedlichen Vögeln und entschliessen uns kurz vor sechs, uns auf den Weg zu unserer Campsite (Passarge 3) zu machen. Wieder geben sich die Steenböckchen die Klinke in die Hand, wollen jedoch nicht wirklich als Fotomotiv herhalten. Anders sieht es bei den Helmperlhühnern aus. Eifrig sind sie mit der Suche nach Essbarem und dem gegenseitigen Wegjagen beschäftigt. Im weichen Abendlicht treffen wir auf unserer tollen Campsite ein. Passarge 3 hat eine Feuerstelle, eine Duschvorrichtung sowie ein Plumpsklo und ist grosszügig angelegt. Bald schon beginnt das Konzert der Barking Gekos und wir werfen das Feuer an. Boerewors mit Risotto und gegrillten Auberginen soll es heute geben. Dank den warmen Temperaturen (tagsüber bis 34°C) können wir noch lange draussen sitzen und uns der Sternenfotografie widmen. Kurz vor dem ins Bett gehen haben wir dann noch reflektierende Augen gleich neben unserer Campsite. Sie gehören jedoch ‚nur‘ zu einem Duiker, der sich durch unsere Anwesenheit überhaupt nicht stören lässt. |
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Tag 4 - 4. Oktober 2019 – Via Tau Pan ins Deception Valley, 138km
CKGR, Kori 4 Campsite Der frühmorgendliche Weckruf erschallt heute aus der Kehle eines eifrigen Mahaliwebers. Diese Vögel sind es dann auch, welche unsere Campsite heute Morgen bevölkern. Um viertel vor Sechs schälen wir uns aus den Schlafsäcken und geniessen nach einer kurzen Morgentoilette die wunderbare Morgenstimmung. Campsite Passarge 3 Mahaliweber / White-browed Sparrow-Weaver Unsere heutige Route führt uns zuerst zurück zum Passarge Waterhole, dann südlich zur Tau Pan und später auf direktem Weg zum Deception Valley und unserer Campsite Kori 4. Das Licht heute Morgen ist herrlich und wir geniessen es, mit dem Gefühl alleine auf der Welt zu sein, durch die Gegend zu fahren. Rebhuhnfrankolin / Orange River Francolin Steppenlerche / Fawn-coloured Lark Weissflügeltrappe / Northern Black Korhaan Am Passarge Wasserloch steht eine kleine Gruppe Strausse. Ansonsten ist nichts los. Dafür fotografieren wir etliche Vögel, darunter auch einige Erstsichtungen (Rebhuhnfrankolin) für uns. Die Landschaft auf dem Weg in Richtung Tau Pan gefällt uns ausserordentlich gut. Wir sehen grosse Fussabdrücke im Sand der Piste, aber keine dazugehörigen Katzen. Tiere sind im Allgemeinen eher rar, jedoch begegnen wir immer wieder kleineren Gruppen Springböcken und Oryx. Und natürlich den allgegenwärtigen Steenböckchen. Riesentrappe / Kori Bustards In weiter Ferne können wir auch mal fünf Giraffen ausmachen, welche sich uns leider nicht weiter nähern. Bisher sind wir heute keinem anderen Fahrzeug begegnet – wie schön! Lilac-breasted Roller / Gabelracke Weissbürzel-Singhabichte / Pale Chanting Goshawks Erst gegen halb elf sind wir bei der grossen Tau Pan, welche wir einmal umrunden. Auf der Pfanne zeigt sich ein Löffelhund, etwas später entdecken wir nochmals zwei Exemplare, welche jedoch sogleich den Schatten eines Baumes aufsuchen. Nach dem kühlen frühen Morgen ist das Thermometer mittlerweile bereits wieder auf über 30°C angestiegen. Die heutige Höchsttemperatur wird bei 35°C liegen. Da wir nun doch bereits seit über vier Stunden unterwegs sind, entschliessen wir uns, langsam unsere heutige Campsite anzusteuern. Der Weg zieht sich und die Pad ist teilweise in gemäss Navi ‚schrecklichem‘ Zustand. Mal Wellblech, mal Tiefsand mit vielen Unebenheiten und dann doch auch wieder dahinrollen bei 30-40 km/h. Gegen Mittag werden die Sichtungen noch weniger, alle Tiere stehen im Schatten. Sogar die Vögel haben sich mittlerweile zurückgezogen. Rotschnabelfrankolin / Red-billed Spurfowl So sind wir froh, kurz vor eins endlich auf Kori 4 einzutreffen. Die Campsite gefällt uns sehr gut. Sie ist grosszügig angelegt und hat einige Bäume welche etwas Schatten bieten. Zudem geniessen wir hier einen grandiosen Ausblick in Richtung Flussbett des Letiahau. Campsite Kori 4 Wir richten uns ein unter dem Schattendach unseres Landcruisers und verköstigen uns mit den Resten von Gestern. Danach ist ausruhen, dösen und lesen angesagt. Schon toll, in der Central Kalahari zu sitzen und dabei ‚Cry of the Kalahari‘ von Mark und Delia Owen zu lesen. Man kann sich kaum vorstellen, wie die beiden sieben Jahre an diesem Ort verbracht haben sollen. Am späteren Nachmittag setzten wir uns nochmals in unsere Kiste und fahren hoch zur Leopard Pan und dann weiter zum Sunday Waterhole. Leider ist im Gegensatz zum Morgen wirklich nichts mehr los. Aber die Gegend da im Norden gefällt uns landschaftlich enorm gut. Sunday Waterhole Am Sunday Wasserloch treffen wir auf drei weitere Fahrzeuge. Da ist ja richtig was los! Ein etwas zotteliger Schakal kommt noch zu Besuch und dann müssen wir bereits wieder zurück nach Kori fahren. Dort treffen wir kurz vor sieben ein. Heute sind wir zu müde für einen Braai und kochen uns leckere Bolognese-Sauce mit Pasta. Hier auf Kori 4 ist das Konzert der Barking Gekos noch stärker als gestern Abend. Wie schön! Irgendwann hören wir eine Eule rufen und ein Spring Hare schaut auf der Campsite vorbei. |
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Tag 5 - 5. Oktober 2019 – Spezielle Sichtungen entlang des Letiahau, 88km
CKGR, Kori 4 Campsite Nachdem wir beim zu Bett gehen gestern noch etwa 30°C hatten, kühlt es nachts auf nur 10°C ab. Was für eine Wohltat! Wir schlafen ausserordentlich gut und sind um 5.30 Uhr bereits wieder auf den Beinen. Ein schöner Sonnenaufgang erwartet uns. Campsite Kori 4 Heute soll es dem Letiahau-Flussbett entlang bis ans Letiahau-Wasserloch gehen. Die Gegend um unsere Campsite mit dem breiten Flussbett und einzelnen Baum-Inseln gefällt uns sehr gut. Langsam rollen wir flussaufwärts und geniessen die Morgenstimmung. Alle vier Campsites waren diese Nacht besetzt. Wir sind doch etwas überrascht, wie viele Leute das CKGR besuchen. Bereits kurz nach unserer Campsite landen in einem Baum neben uns zwei Schwarzmilane, innerafrikanische Migranten. Auf verhältnismässig guter Piste geht es weiter westlich. Wir sind alleine unterwegs. Kronenkiebitz / Crowned Lapwing Rotbauchwürger / Crimson-breasted Shrike Riesentrappe / Kori Bustard Nach einigen Kilometern stossen wir auf einen Weissbürzel-Singhabicht mit einer Schlange in seinen Fängen. Diese verliert er leider während dem Flug. Wir versuchen uns in der Nähe zu positionieren und warten ab. Der Habicht, welcher die Schlange verloren hat, kümmert sich nicht weiter um seine Beute. Nach einer viertel Stunde nähert sich jedoch ein zweiter Habicht. Dieser stürzt sich sogleich auf die Schlange und beginnt damit, sie vor Ort zu verspeisen. Weissbürzel-Singhabicht / Pale-chanting Goshawk Was für ein Spektakel! Wir denken, dass es sich bei der Schlange um eine Mole Snake handeln könnte (Was sagen die 'Experten'?). Den Kopf bekommen wir leider nie wirklich zu Gesicht. Ein Pale-chanting Goshawk mit Schlangen-Kill, das hatten wir noch nie! Lange bleiben wir stehen… Erst als der Habicht erneut mit der Schlange wegfliegen will und sie im dichten Busch verliert, machen wir uns auf den Weiterweg. Einige Kilometer später bleiben wir schon wieder stehen. Zwei Honey Badger! Sie wühlen sich eifrig durchs Gelände. Eine tolle Möglichkeit, diesen beiden Gesellen bei ihrer Nahrungssuche zuzuschauen. Auch hier bleiben wir lange stehen und es ergeben sich doch einige akzeptable Fotos. Für uns ein Morgen, der sich mehr als gelohnt hat. Gegen zehn Uhr fahren wir weiter zum Letiahau Wasserloch. Die Zentralkalahari präsentiert sich knochentrocken Termitenschmätzer / Ant-eating Chat Unterwegs begegnen wir einigen Löffelhunden, Schakalen sowie einer African Wild Cat. Neben den üblichen Verdächtigen. Beim Wasserloch angekommen herrscht, abgesehen von einigen Perlhühnern, gähnende Leere. Trotzdem entscheiden wir uns, unseren Landcruiser in den Schatten zu stellen und hier Mittagsruhe zu halten. Es wird gegessen, gedöst und immer wieder kommen auch einige Vögel, Oryxe und Springböcke zum Trinken. Letiahau WH Helmperlhuhn / Helmeted Guineafowl Einzig den Perlhühnern scheint die grosse Hitze heute nichts auszumachen . Am späteren Nachmittag steht der Rückweg zur Kori Campsite an. Bei 37°C sind die Sichtungen rarer, als am Morgen. Vor allem Kori Bustards, Northern Black Korhaans und einige Schakale prägen unseren Afternoon Drive. Weissflügeltrappe / Northern Black Korhaan Kronenkiebitz / Crowned Lapwing Auch einem Honey Badger können wir weit entfernt nochmals beim Graben zuschauen. Wir fahren zwei Loops, welche wir am Morgen ausgelassen haben. Der Himmel ist nun recht bewölkt, was kurz vor Sonnenuntergang zu einem fantastischen Licht und einer tollen Sonnenuntergangsstimmung führt. Wir sind hin und weg von diesem Ort . Um halb sieben sind wir zurück auf unserer Campsite und gönnen uns bevor es stockdunkel ist eine herrliche Dusche. Es tut gut, den Schweiss und Staub der letzten Tage abzuwaschen. Bald schon brennt auch das Feuer. Gefüllte Butternut mit Spiegelei und zähem Fleisch gibt es heute. Bereits bricht unser letzter Abend im CKGR an. Wir geniessen ihn in vollen Zügen. |
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Letzte Änderung: 13 Feb 2020 22:01 von @Zugvogel.
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Tag 6 - 6. Oktober 2019 – Vom CKGR nach Kubu Island, 327km
Kubu Island, Campsite No. 6 Mittlerweile sind wir es uns bereits gewohnt, den Wecker um halb sechs zu hören. So schön wie die Sonne gestern Abend unterging, taucht sie heute wieder am Morgenhimmel auf. Kori 4 - schön war es hier! Schnell haben wir alles zusammengepackt, die Zähne geputzt und los geht es nochmals auf einen kleinen Drive, bevor wir bereits wieder Abschied vom CKGR nehmen müssen. Im Flussbett des Letiahau entdecken wir wieder einige Löffelhunde weit weg. Auch die Schakale sind heute zahlreich unterwegs. Uns gelingt auch ein Foto eines scheuen Steppenfalkens. Auf dem Deception Loop sehen wir, wie in weiter Ferne Staub aufgewirbelt wird – wiederum ein Honey Badger. Wir hätten nicht erwartet, diese Gesellen hier so zahlreich anzutreffen! Einige Weissflügeltrappen und Strausse sind heute früh auch unterwegs. Ein rhythmisches, dumpfes "Trommeln" können wir nach einiger Zeit einer Riesentrappe mit aufgeblasenem Kehlsack zuordnen. Von diesem Balzruf haben wir schon gehört und können ihn nun zum ersten Mal live erleben . Riesentrappe in der Balz Termitenschmätzer / Ant-eating Chat Rotzügel-Mausvogel / Red-faced Mousebird Nach eineinhalb Stunden wenden wir und fahren dieselbe Strecke wieder zurück. Je wärmer es wird, umso mehr ziehen sich die Tiere in den Schatten von Bäumen und Büschen zurück. Deshalb gibt es auch keine weiteren Tier-Fotos. Um halb neun biegen wir auf die Pad zum Matswere Gate ein. Ausser einem European Bee-eater und einem weiteren Honey Badger sowie vielen Helmperlhühnern ist es tiertechnisch ruhig. Pfotenadrücke auf der Pad führen auch zu keiner Sichtung. Die sind vermutlich von letzter Nacht.Nach einer kurzen Frühstückspause kommen wir punkt zehn am Matswere Gate an. Wir tragen uns in die Departure-Liste ein und nehmen die weiteren 40km nach Rakops unter die Räder. Die ersten 20km sind mehrheitlich gut zu fahren, danach wird es entweder sehr tiefsandig oder man kann beinahe den Landcruiser in tiefen Löchern versenken. Mit dem Landcruiser ist aber alles unproblematisch und gut gefedert zu bewältigen. Für Rakops haben wir zwei Vorhaben: falls möglich Diesel auftanken und Milch kaufen . Den Diesel haben wir rasch gefunden und aufgefüllt. Auch bezahlen mit Kreditkarte ist kein Problem. Tankstelle in Rakops Leider gibt es an der Tankstelle keinen Kompressor. So befüllen wir die Reifen mit unserem Kompressor, welcher jedoch schnell an den Anschlag kommt, auf. Am Strassenrand können wir den Druck dann noch rasch von einem Automechaniker testen lassen. Soweit alles in Ordnung. Die Milch scheint das grösste Problem zu sein. Alle drei Geschäfte, welche wir aufsuchen haben nämlich keine. Die ist ja nicht lebensnotwendig. Via Mopipi und Orapa geht es weiter in Richtung Kubu Island. Das Termometer zeigt bereits um 11 Uhr 37°C an und steigt im Verlaufe des Nachmittags noch auf 39°C. Die Klimaanlage des Landcruisers kommt schön an ihre Grenzen. Bis zum Örtchen Mmatshumo ist die Strasse asphaltiert. Dort erhalten wir im Shop endlich auch unsere gewünschte Milch sowie eine kalte Cola. Mit den beiden aufgestellten Angestellten halten wir einen willkommenen Plausch. Hier beginnen wir zu erahnen, was uns landschaftlich noch erwarten wird Der Herr Fotograf Auf Sand, Kies und teilweise ganz guter Piste geht es weiter nach Kubu Island. Die Szenerie ist teilweise unwirklich. "Selbst ist die Frau..." - dieses Vet Gate ist unbesetzt It's windy... Kurz vor vier sind wir auf Kubu, suchen uns eine schöne Campsite (die Nr. 6 ganz am Rande gefällt uns am besten und ist noch nicht besetzt) und richten uns ein. Campsite No. 6 auf Kubu Island Ab halb sechs wird das Licht immer besser. Trotz Hitze machen wir uns zu Fuss auf den Weg durch die Baobabs. Wir sind begeistert. Dieser Ort hat wirklich etwas Magisches an sich! Obwohl die Campsites gut besetzt sind, hat es kaum Leute unterwegs in den Felsen. Wir fotografieren bis nach Sonnenuntergang, grillen dann Wurst über dem Feuer und sitzen lange unter dem Sternenhimmel. Die Stille hier ist absolut fantastisch! Später machen wir uns nochmals in die Felsen und Baobabs auf, um uns in der Nachtfotografie zu üben. Leider scheint der Mond sehr hell und verdeckt die Milchstrasse. Andererseits wird die Landschaft dadurch toll belichtet. Erst um elf fallen wir todmüde in unser Dachzelt. Wir freuen uns, hier nochmals einen weiteren ganzen Tag zu verbringen und Morgen nicht gleich wieder los zu müssen... |
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Letzte Änderung: 14 Feb 2020 18:29 von @Zugvogel.
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Tag 7 - 7. Oktober 2019 – Felsen, Baobabs und Hitze auf Kubu Island, 0km
Kubu Island, Campsite No. 6 Kurz vor sechs sind wir wieder auf den Beinen. Schliesslich gilt es, die wunderbare Lichtstimmung am Morgen einzufangen und die bisher noch kühlen Temperaturen zu geniessen. Mein Lieblingsbaum auf Kubu Island steht gleich oberhalb unserer Campsite. Irgendwie erinnert er mich etwas an einen "alten Mann" Wir machen einen Pijama-Spaziergang entlang der Felsinsel und sind eine gute Stunde unterwegs. Ein Baobab reiht sich an den Nächsten. Manch einer knorrig, ein anderer dick, der nächste dünn. Die pitoresken Bäume im Kontrast zur Leere der Salzpfanne und dem Blau des Himmels wirken irgendwie ausserirdisch. Auch die Vögel sind bereits wach. African Pied Barbet, Greater Kestrels, Bulbuls, Scrub Robins und Stare sind nur einige der gefiederten Gesellen, die wir auf dem Spaziergang antreffen. Kardinalspecht / Cardinal Woodpecker Kardinalspecht (Weibchen) / Cardinal Woodpecker (female) Rotstirn-Bartvogel / Acacia Pied Barbet Später legen wir uns nochmals etwas hin und widmen uns dann wiederum dem ‚birden‘. Frühstück gibt’s kurz vor elf. Für die nächsten Stunde halten wir uns im Schatten auf. Es ist mit 39°C auch heute kochend heiß. Zum Glück verfügt unser Landcruiser über ein 180°-Schattendach. Hier auf der Campsite ist kaum Schatten zu finden. Irgendwann wird es auch den Vögeln zu warm, ihre Besuche auf unserer Campsite werden immer rarer. Um vier können wir uns wieder aufraffen. Während ich Roosterkoek-Teig knete, bereitet Dani Oryx-Eintopf für heute Abend zu. Das war das einzige Wildfleisch, welches wir in ganz Ghanzi (zuerst wollte ich schreiben "ganz Botswana") auftreiben konnten . Obwohl die Sonne bereits sehr tief steht, hat es kaum abgekühlt. Einen weiteren Spaziergang über Felsen und durch Baobabs lassen wir uns trotzdem nicht entgegen. Kann uns jemand mit dem Namen dieser Pflanze weiterhelfen? An die Hitze gewöhnt man sich mit der Zeit (mehr oder weniger ). Leider ziehen heute Quellwolken am Horizont auf und vereiteln den Sonnenuntergang etwas. Aber den hatten wir gestern ja in voller Pracht . So entfachen wir heute das Feuer zum ersten Mal bevor es komplett dunkel ist. Der Oryx-Topf köchelt vor sich hin und wir geniessen die Abendstimmung. Oryx-Stew Wie schön ist es hier zu sein! Der Eintopf schmeckt hervorragend, ebenso die Jalapeño-Brötchen vom Grill. Auch die Roosterkoek kommen ganz gut raus, obwohl wir nicht das ‚richtige‘ Mehl gekauft haben. Später geniessen wir eine erfrischende Dusche im Mondschein und ich falle schon bald ins Dachzelt, während sich Dani nochmals der Nachtfotografie widmet. In diesem Moment sind wir einfach nur dankbar, hier sein zu dürfen! |
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Letzte Änderung: 15 Mär 2020 21:06 von @Zugvogel.
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Tag 8 - 8. Oktober 2019 – "Alle Wege führen nach Gweta" – Kubu - Nxai Pan, 229km
Nxai Pan Nationalpark, South Camp Campsite No. 3 Teil 1 Auch heute heisst es um halb sechs Uhr aufstehen. Die erfrischenden Morgentemperaturen und tollen Lichtstimmungen um Kubu Island wollen wir uns wieder nicht entgehen lassen. Die Vögel singen und hüpfen auf unserer Campsite rum. Bewaffnet mit Teleobjektiv und Einbeinstativ drehen wir zu Fuss dieselbe Runde wie gestern. Der "Insel" entlang nach Norden, dann quer rüber nach Osten und später vorbei an den Ruinen vom 13. Jahrhundert zu den Campsites Nr. 1-5, bis wir nach einer guten Stunde zurück beim Landcruiser sind. Maricoschnäpper / Marico Flycatcher Steppenfalke / Greater Kestrel Der Steppenfalke sitzt noch schläfrig auf demselben Baobab wie gestern. Grey Hornbills und Raben fliegen über unsere Köpfe, während die Bülbüls und Schmätzer durch die Büsche tanzen. Schildrabe / Pied Crow Granatastrilde / Violet-eared Waxbills Immer wieder schrecken wir einen Buschhasen auf. Von denen gibt es hier auf Kubu Island unglaublich viele. Andere Säugetiere erspähen wir keine, ihre Hinterlassenschaften und Hufabdrücke sind jedoch gut zu erkennen. Graurücken-Grasmücke / Grey-backed Camaroptera, eine Erstsichtung Schnurrbärtchen / Scaly-feathered Finches Maskenbülbül / African Red-eyed Bulbul Um viertel nach sieben sind wir zurück auf der Campsite für ein kurzes Frühstück. Danach räumen wir unsere sieben Sachen zusammen und machen uns um halb neun auf den Weg in Richtung Gweta. Wir haben es sehr geschätzt, hier auf Kubu Island zwei Nächte zu verbringen und sind froh, dass wir nicht an diesem wunderbaren Ort vorbei gehetzt sind . Unsere Fahrt führt uns zuerst zum Veterinary Gate, welches sogar besetzt ist. Dort entscheiden wir uns auch, die kürzeste, aber als ‚bad road‘ angegebene Route quer über die Ntwetwe Pan nach Gweta zu fahren. So schlimm wird sie in der Trockenzeit wohl nicht sein . Und so ist es dann auch. Wir kommen mit durchschnittlich ca. 30-40km/h gut voran . Tiefsandige Passagen wechseln sich mit steinigem Untergrund und Salzwüste ab. Immer wieder treffen wir auf kleine Gehöfte oder Dörfer mitten im Nirgendwo und sind erstaunt, dass es sich hier dauerhaft leben lässt. Den Menschen hier scheint es jedoch ganz gut zu gehen. Wir sehen viele Rinder- und Ziegenherden sowie Esel. Je näher wir in Richtung Gweta kommen, umso undurchsichtiger und vielspuriger wird das Wegenetz. Dank Open Street Map wissen wir jedoch immer, in welche Richtung es ungefähr gehen soll und wir merken bald, dass hier alle Wege irgendwie und irgendwann nach Gweta führen . So können wir entspannt dahinfahren und müssen nur Gelegentlich die Fähigkeiten unseres treuen Reisegefährten auf die Probe stellen. |
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Letzte Änderung: 15 Mär 2020 21:07 von @Zugvogel.
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