THEMA: 8 Wochen entschleunigt in BOT, NAM & SA 10-11/2019
11 Dez 2020 18:06 #601104
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Tag 41 – 10. November 2019 – Grootkolk nach Gharagab, 120km
KTP, Gharaghab Wilderness Camp, Chalet No. 4

Leider war gestern Abend nicht mehr viel los am Grootkolk Wasserloch. Ganz anders sieht es heute um fünf aus, als der Wecker uns aus dem Schlaf holt. Von Weitem hören wir Löwen brüllen. Zwei Löwen, Eine Dame und ein Herr trinken gerade am Wasserloch. Nachdem sie ihren Durst gestillt haben, spazieren sie am Cabin neben uns vorbei in Richtung Dünen und legen sich unter einen Baum.

Die Fotoausbeute ist mager, es ist einfach noch zu dunkel. Eindrücklich war diese Sichtung aber allemal! :)



Wir brechen zu einer kurzen Ausfahrt in Richtung Union‘s End auf. Tiersichtungen sind rar. Vereinzelt ist ein Springbock zu sehen und bei Union‘s End verlässt gerade ein Schakal das Wasserloch. Das Federvieh präsentiert sich gelegentlich jedoch im schönsten Morgenlicht:


Raubadler / Tawny Eagle


Weissbürzelsinghabichte / Pale Chanting Goshawks




Mahaliweber / White-browed Sparrow-Weaver

Wir frühstücken am Wasserloch, beobachten Turteltauben und andere Vögel und fahren dann wieder nach Süden. Auch dem Kannaguass-Wasserloch statten wir einen Besuch ab. Auf dem Weg dorthin erspähen wir einen Häherkuckuck, ein Migrant. Fotografieren lässt er sich mehr schlecht als recht. Wir freuen uns trotzdem sehr, denn dieser Kuckuck ist für uns eine Erstsichtung :woohoo: .


Häherkuckuck / Great Spotted Cuckoo

Rund um Kannaguass sammeln sich Springböcke und Gnus, ein Strauss stolziert vorbei. Ans Wasser traut sich aber niemand so wirklich. Den Grund dafür finden wir nicht heraus. Egal wie intensiv wir die Umgebung und den grossen Baum am Wasserloch absuchen...



Um neun sind wir zurück in Grootkolk, wo wir unsere sieben Sachen packen, während am ausgetrockneten Wasserloch die Gnus Schlange stehen. Kurz bevor wir losfahren hat ein Lanner Falke eine Turteltaube erwischt. Leider haben wir den Kill nicht beobachtet :pinch: .






Schnurrbärtchen / Scaly-feathered Weavers


Granatastrild, Gelbbauchgirlitz und Siedlerweber



Wir verabschieden uns von Isak, mit dem wir leider einfach nicht warm werden und unterhalten uns bis elf Uhr mit Katja und Edith aus Köln, die wir nun bereits zum zweiten Mal in der Kgalagadi antreffen und dazwischen lose in Kontakt geblieben sind.

Auf der Fahrt nach Union‘s End ist deutlich mehr los als am Morgen. Dies obwohl die Temperatur bereits auf 37°C angestiegen ist. Bei Union‘s End tragen gerade Oryx ihre Revierkämpfe aus, während ein Sekretär gerne trinken würde.



Dank Katja‘s Beschreibung finden wir auch eine Braune Hyäne unter einem Baum neben der Strasse. Sie haben die Hyäne heute Morgen mit einer Verletzung an der linken Schulter angetroffen :( . Die Hyäne ist recht aktiv, deckt sich immer wieder mit Sand zu, sitzt mal auf und schaut rum und legt sich dann wieder in den Schatten.

Wir stellen uns auch in den Schatten und warten ab. Keine halbe Stunde später spaziert die Brownie ans Wasserloch :woohoo:





trinkt dort lange an der prallen Sonne



und verschwindet dann auf der gegenüberliegenden Seite im Gebüsch.



Da die Hyäne kaum hinkt gehen wir davon aus, dass es sich bei der Verletzung vor allem um eine Fleischwunde handelt, welche von alleine abheilen wird. Und Braune Hyänen sind bekannt für ihre Robustheit! :)



Bei Union‘s End tragen wir uns ins Gästebuch ein und fahren dann zum Abzweiger auf die 4x4-Strecke nach Gharagab. Unter einem Baum sichte ich eine gut getarnte Afrikanische Wildkatze!





Die Pad nach Gharagab bietet ebenfalls allerlei Sichtungen: Unendliche Weite,







immer wieder Oryx, Steenböckchen und Kuhantilopen,



Strausse, mehrere Raubadler sowie ca. sieben Kilometer nach dem Gharagab-Waterhole



ein totes Eland mitten auf der Strasse :( !



Bisher ist erst das Fahrzeug vor uns daran vorbeigefahren. Das Eland muss also heute Morgen oder letzte Nacht verstorben sein. Es ist wahnsinnig mager. Schon bedrückend, dass die Elands mit dieser Trockenheit scheinbar am wenigsten gut klarkommen :S ! So wie es aussieht ist es am Ende seiner Kräfte einfach Tod umgefallen und liegen geblieben. Wir finden keinerlei Verletzungen am Tier.

Im Camp werden wir von Eric, den wir bereits vom letzten Jahr kennen, sehr freundlich begrüsst. Wieder erhalten wir Cabin No. 4, ganz rechts aussen. Das passt! Nachdem wir letztes Jahr nur eine Nacht hier verbracht haben und es uns so gut gefallen hat, haben wir für dieses Jahr zwei Nächte gebucht. Wir freuen uns! B)

Es sind weniger Vögel als letztes Jahr unterwegs. Vor allem Siedlerweber, Kanarienvögel und einige Rotbauchwürger tummeln sich in den Büschen rund ums Chalet. Am Wasserloch herrscht ein stetes Kommen und Gehen von Springböcken und Schakalen.

Wir machen ein Nickerchen. Danach bereite ich Brotteig zu für die Roosterkoek von heute Abend. Kurz nach Sonnenuntergang erhalten wir Besuch einer Braunen Hyäne am Wasserloch. Sie lässt sich Zeit beim Trinken, spaziert davon und kehrt wieder zurück.



In der Nähe hält sich ein Schakal mit einem gebrochenen Bein auf, eine leichte Beute, könnte man meinen. Die Hyäne interessiert sich jedoch überhaupt nicht für den Schakal und lässt ihn sogar gleichzeitig trinken.

Gerade als wir uns um acht mit Eric unterhalten besucht eine stattliche Löwendame das Wasserloch :woohoo: ! Auch sie spaziert davon, legt sich eine Weile hin und kommt danach erneut zurück an den Trog, gefolgt von Schakalen und einer weiteren Oryxherde. Fotos gibt es keine mehr, da das Wasserloch in Gharaghab doch recht weit entfernt ist und der Scheinwerfer leider nur sehr schwach leuchtet...



Zum Abendessen lassen wir uns leckere Eland-Hamburger im selbstgebackenen Roosterkoek-Brot mit Süsskartoffeln vom Grill schmecken. Himmlisch!

Kurz vor elf dann der nächste Besuch einer Braunen Hyäne. Dieses Mal ein sehr grosses Tier, welches man ohne Feldstecher eher für ein Gnu, als eine Hyäne halten würde! :silly: Sie trinkt lange und verschwindet dann wieder in der Dunkelheit. Irgendwann legen wir uns trotz weiterhin gut besuchtem Wasserloch schlafen. Muss auch mal sein… :whistle:
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21 Dez 2020 10:27 #601880
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Tag 42 – 11. November 2019 – Relaxen in Gharaghab, 29km
KTP, Gharaghab Wilderness Camp, Chalet No. 4

Wie gewohnt ist bei uns um fünf Aufstehen angesagt. Am Wasserloch tummeln sich bereits Oryx und Kuhantilopen. Wir geniessen den schönen Sonnenaufgang und fahren dann die wenigen Kilometer zurück zum Eland-Kadaver von gestern Nachmittag. Unterwegs gelingen uns tolle Fotos von einem Lanner Falcon-Paar.





Erstaunlicherweise wurde das Eland-Kadaver bisher erst von einem Schakal entdeckt, welcher grosse Mühe hat, das Tier irgendwo zu öffnen. Bis auf wenige Bissspuren am Gesäss ist das Eland noch komplett intakt.


African Hoopoe / Wiedehopf


Schwalbenschwanzspint / Swallow-tailed Bee-eater

Wir fahren bis zum Gharagab Wasserloch, welches jedoch auch sehr ruhig da liegt. Frische Löwenspuren von der Nacht sind jedoch klar zu erkennen :ohmy: . Wir frühstücken, lesen etwas und kehren dann zurück nach Gharagab. In der Nähe des Eland-Kadavers haben sich die ersten Weissrückengeier in Stellung gebracht.







Zurück auf der Terrasse gönnen wir uns einen umfangreichen Brunch mit Speck, Eiern und Roosterkoek.


Siedlerweber / Sociable Weaver



Später müssen wir nochmals etwas Wäsche waschen und räumen das Fahrzeug auf. Zwei Stunden Schlaf holen wir auch noch nach und sitzen ab vier wieder gespannt auf der Veranda mit Blick aufs Wasserloch. An Vogelbesuch mangelt es nicht :) .


Gelbbauchgirlitz / Yellow Canary



Einen kleinen Spaziergang zum Viewing Deck bauen wir heute auch noch mit ein. Die Landschaft hier in den Dünen ist einfach fantastisch!







Schön, dass wir hier zwei Nächte verbringen dürfen!









Später plaudern wir länger mit Eric und entfachen dann ein Feuer.


Rotschulter-Glanzstar / Cape Glossy Starling







Boerewors mit Mash und Gravy-Sauce stehen heute auf dem Speiseplan. Lecker! :silly:

Kurz nachdem wir den Abwasch hinter uns haben und mit einem G&T auf der Terrasse sitzen erspähe ich am Wasserloch einen verdächtigen Schatten. Zuerst tippe ich auf Tüpfelhyäne. Im Blick durch den Feldstecher erkenne ich jedoch einen Leoparden! Wow! :woohoo:

Lautlos hat er sich angeschlichen und verschwindet nach wenigen Minuten ebenso lautlos in die Dünen. Wir sind geflasht! Mit dieser Sichtung haben wir definitiv nicht gerechnet hier in Gharagab...



Leider trinkt der Leopard nicht vom Wasserloch, sondern aus der Pfütze davor. Und weil das Licht am Wasserloch auf den Boden und nicht aufs Wasserloch gerichtet ist, war das Fotografieren doppelt so schwierig! (Vom Kgalagadi Leopard Project erfahren wir nach dem Urlaub, dass es sich bei unserem Besucher um das in der Region ansässige Männchen mit dem Namen 'Kham' gehandelt hat!)

Wir sitzen noch bis kurz vor elf in der Hoffnung draussen, dass der Leopard nochmals zurückkehrt.

Gerade als wir uns schlafen gelegt haben heulen die Schakale. Wie der Blitz springen wir beinahe gleichzeitig aus unseren Betten und stürmen nach draussen. Das hört sich doch nach Leopard an… Ist es aber nicht. Es ist die fette braune Hyäne von gestern Nacht :pinch: . Ein schöner Abschluss eines relaxten Tages!
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23 Dez 2020 12:01 #602062
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Tag 43 – 12. November 2019 – Von Gharaghab zurück nach Nossob, 156km
KTP, Nossob Riverfront Chalet No. 13

Nachts hat es so richtig abgekühlt und es weht gefühlt für diese Jahreszeit eine kalte Bise. Dick eingepackt setzen wir uns mit einem heissen Tee nach draussen und harren der Dinge, die da kommen mögen. Der Sonnenaufgang ist fantastisch und die Ruhe hier einfach unschlagbar.



Bevor wir unsere Dinge zusammenpacken machen wir nochmals einen Abstecher zum Elandkadaver, welcher 8km von Gharagab entfernt auf der Pad liegt. Unterwegs ist alles noch sehr verschlafen.



Beim Kadaver ist jedoch die Hölle los. An die dreissig Geier scharen sich um das Eland, die Mehrheit fliegt jedoch sofort weg, als wir auftauchen :( .



Obwohl wir viel Abstand halten und mehr als dreiviertel Stunden warten trauen sich die Geier nicht mehr ran.



So entscheiden wir uns, noch bis zum Gharagab Wasserloch zu fahren, wo jedoch gähnende Leere herrscht. Auf der Rückfahrt kommt es wieder zum selben Spiel am Eland-Kadaver. Scheue Geier und daher leider wenige Fotos dieses Spektakels. Dafür entdecken wir gleich nebenan einen Fleckenuhu (ein Foto gibt es jedoch nicht, wie ich feststelle).





Zurück in Gharagab unterhalten wir uns noch etwas mit unseren Nachbarn, die fünf (!!) Nächte hier verbringen, packen zusammen und verabschieden uns vom immer lächelnden Eric.

Die Fahrt geht zuerst ca. 27km durch die Dünen, bis wir nördlich von Lijersdraai wieder ins Nossobtal einbiegen. Die Landschaft hier auf der 4x4-Strecke ist einfach grossartig!


Weissbürzel-Singhabicht / Pale Chanting Goshawk



Die Tiersichtungen halten sich auch auf der weiteren Fahrt in Grenzen.






Gaukler / Bateleur

Es ist bereits elf Uhr und die Sonne steht senkrecht am Himmel. Wir rollen südlich, machen bei Polentswa einen kurzen Mittagshalt und treffen kurz vor Zwei in Nossob ein.

Wir erhalten den Schlüssel zum River Front Chalet No. 13, was sich als Glückstreffer erweist! Es bietet unserer Meinung nach den besten Blick aufs Wasserloch, was wir überhaupt nicht erwartet hatten. Auch sind die Chalets grosszügig gestaltet und vor allem die riesige Terrasse überzeugt.


Schlafzimmer vom River Front Chalet


Aussenbereich des Chalets


Blick aufs Flusstal


Blick in Richtung Camp Wasserloch

Nach einem ruhigen Nachmittag auf der Terrasse fahren wir kurz nach halb fünf nochmals raus. Es soll wieder nach Norden gehen. Leider sind die Sichtungen auch heute Nachmittag sehr rar: vereinzelt ein Springbock und viele Vögel...


Trauerdrongo / Fork-tailed Drongo


Rotbauchwürger / Crimson-breasted Shrike

Bei Kwang stellen wir uns lange hin und beobachten Geier. Eindrücklich, wie sich diese riesigen Vögel in die Luft schwingen und mit Hilfe der Thermik gen Himmel gleiten. Der Leopard der heute Morgen scheinbar hier gesehen wurde taucht auf alle Fälle nicht auf :whistle: .


Ohrengeier / Lapped-faced Vulture






Kapturteltauben / Cape Turtle Dove



Bei herrlicher Abendstimmung rollen wir südlich und treffen in Nossob ein, als gerade der Vollmond aufgeht. Wir holen unser frisch gebackenes Brot im Shop, geben das Permit an der Reception ab und schauen kurz im Hide vorbei. Danach entfache ich ein Feuer, während Dani sich der Beseitigung der massiven Mückenplage im Chalet widmet. Das scheint der einzige Nachteil hier zu sein… :S



Später grillen wir leckere Rindspiesse vom Upington Slaghuis. Dazu gibt es Griechischen Salat und frisches Brot. Während wir zu Abend essen kommen immer wieder Schakale am Wasserloch vorbei. Später auch eine Braune Hyäne, die sich nach dem Durst stillen genüsslich ein Bad gönnt.

Letzte Änderung: 23 Dez 2020 12:10 von @Zugvogel.
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26 Dez 2020 12:00 #602222
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Tag 44 – 13. November 2019 – Kilometer abspuhlen rund um Nossob, 167km
KTP, Nossob Riverfront Chalet No. 13

Das Wasserloch-Kino hat wieder einmal zu einer kurzen Nacht geführt. Neben einer weiteren Braunen Hyäne wurde das Nossob-Wasserloch letzte Nacht vor allem von Schakalen sowie vereinzelten Oryx besucht.

Trotz wenig Schlaf sind wir voller Tatendrang. Fünf nach fünf kommt wieder eine Braune Hyäne zum Wasserloch. Das ist bereits die vierzehnte ‚Brownie‘ dieses Urlaubs!



Kurz nach halb sechs fahren wir zusammen mit vielen weiteren Fahrzeugen los in Richtung Norden. Das Flusstal ist wie leer gefegt. Das Thermometer zeigt frische 12°C :blink: .

Wunderbar neigt sich der Vollmond in Richtung Horizont.





Bei Cubitje Quap tummelt sich eine nervöse Gnuherde. Einen wirklichen Auslöser für die Anspannung der Tiere können wir nicht ausmachen. Der aufgewirbelte Staub bei noch tiefstehender Sonne führt jedoch zu einer speziellen Stimmung.









Nachdem wir vergeblich einem Wiedehopf nachzustellen versuchen geht es für uns weiter nach Norden. Dasselbe Spiel wie vorhin: es sind kaum Tiere unterwegs :( .



Bei Kwang sind die Geier von gestern Abend weiterhin vor Ort, ebenso machen wir einen Schlankichneumon sowie unseren ersten Common Scimitarbill (Sichelhopf) dieses Urlaubs aus. Fotos ergeben sich leider beide Male nicht.

Bei Kousant (wir sind bereits über 50km gefahren!) stehen einige Oryx und Strausse. Sie machen sich langsam aus dem Staub, als wir heranrollen.

Dann einige hundert Meter vor Polentswa eine Autoansammlung :woohoo: : im dichten Busch neben der tiefer gelegenen Pad steht ein Löwenmann inklusive Elandkill von letzter Nacht. Scheinbar wurden zuvor noch weitere vier Löwen gesehen. Diese sind jedoch bereits weg, als wir hier ankommen. Fotografieren lohnt sich aufgrund der Licht- und Standortverhältnisse nicht.

Bei Polentswa ist dann endlich mal etwas mehr los. Flughühner, Lerchen, Tauben und Geier tummeln sich rund um das Wasserloch. Etwas weiter entfernt machen wir eine Herde Springböcke aus.


Namaqua Flughühner sowie ein Nachtflughuhn





Wir frühstücken mit leckerem Brot von gestern Abend und beobachten das Treiben hier.


Steppenlerchen / Fawn-coloured Larks?




Fleckenflughuhn


Kaptäubchen / Namaqua Doves





Eine Gnuherde sowie ein einzelner Springbock schauen auch mal kurz vorbei.











Die Sichtungen auf dem Rückweg sind schnell erzählt: Eine Fuchsmanguste beehrt uns, ebenso einige Geier und Gnus sowie bei Cubitje Quap ein juveniler sowie ein adulter Gaukler.

Zurück in Nossob füllen wir unseren Tank nochmals mit Diesel, was sehr schnell geht. Mit dem Zahlen ist es dann komplizierter. Das eine Kreditkartengerät funktioniert nicht, das Problem wird aber auf unsere Kreditkarte(n) geschoben. Und mit dem anderen Gerät, welches funktioniert dürfen wir nicht bezahlen, weil das auf die falsche Rechnung geht. Die Lösung ist dann, dass wir mit der Kreditkarte am Kreditkartengerät an der Reception Geld ziehen und mit diesem wiederum die Tankrechnung bar bezahlen. Immerhin findet sich eine Lösung. (Im Nachhinein bringt uns dieses Vorgehen die Sperrung unserer Kreditkarten ein... :S )

Nach einem kurzen Besuch im Shop und der Brot-Bestellung für heute Abend ist es eins, bis wir in unserem River Front Chalet ankommen.

Wir essen was zu Mittag, relaxen, dösen und geniessen es einfach hier zu sein.



Um halb fünf machen wir eine weitere Ausfahrt. Nach dem 'Flop' heute Morgen entscheiden wir uns, nach Süden zu fahren. Das soll sich ganz schnell auszahlen, denn bereits nach etwa vier Kilometern erspähen wir (leider wiederum in dichten Busch) eine Gruppe von vier Löwen!

Bei Marie Se Draai liegt ein einige Tage alter Gnukadaver. Nach den vielen Elands mal eine Abwechslung…





Ein Schakal macht sich mit grosser Ausdauer am Kadaver zu schaffen. Der Weissrückengeier würde auch gerne etwas abbekommen.





Mit den Schakalen wird es einfach nie langweilig :) . Diese Gesellen überraschen uns immer wieder und werden unserer Meinung nach häufig unterschätzt und als ‚Plage‘ abgetan. Schade eigentlich...





Irgendwann reissen wir uns von dieser Sichtung los, kommen jedoch nicht weit. Ein Löwenpaar liegt etwas fünfzig Meter neben der Strasse im schnell schwindenden Schatten eines Baumes. Da wir sowieso nicht mehr weiter bis zum nächsten Wasserloch nach Kaspersdraai fahren wollen stellen wir uns hin und hoffen darauf, dass vielleicht noch etwas Bewegung in die Sache kommt.





Bei einer Flasche Cider wartet es sich problemlos :whistle: . Die Löwen sind jedoch eher mit Yoga-Positionen und ausgiebiger Mediation beschäftigt, als sich den wartenden Fotografen zu präsentieren. Man kann es ihnen nicht übel nehmen…





Einige Meter weiter vorne erkennen wir in den Büschen zwei weitere Löwen. Auch sie liegen unbeirrbar im Schatten und machen keinen Wank. Immerhin bringt dies unseren ‚Löwenzähler‘ in diesem Urlaub auf sage und schreibe 95 Exemplare! Ob wir die Hunderter-Marke noch knacken können in den letzten Tagen hier im KTP?

Nach Sonnenuntergang machen wir uns auf den Rückweg zum Camp. Das Highlight sind zwei Fleckenuhus, welche wir gleich neben der Strasse in einem Baum entdecken.







Kurz darauf begegnen wir nochmals einer der Löwinnen von vorhin bei Rooikop und schon sind wir mit zehn Minuten Reserve zurück in Nossob.



Bei einer Flasche leckeren Weisswein aus den Orange River Cellars, gefüllter Butternut, Hähnchen-Spiessen und dem Jaulen der Schakale lassen wir unseren letzten Abend in Nossob ausklingen. Auch der obligate Besuch einer Braunen Hyäne kurz vor elf lassen wir uns nicht entgehen. Danach legen wir uns schlafen...
Letzte Änderung: 26 Dez 2020 12:13 von @Zugvogel.
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27 Dez 2020 20:41 #602300
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Tag 45 – 14. November 2019 – Zurück in den Auob oder Rosapelikan auf Abwegen, 249km
KTP, Kieliekrankie Wilderness Camp Chalet No. 4

‚Leider‘ war die Nacht am Nossob Wasserloch auch dieses Mal eher ruhig und der erhoffte Katzenbesuch blieb trotz gelegentlichem Radau der Schakale aus.



Da wir uns denn Stress mit den vielen Fahrzeuge bei Gateöffnung ersparen wollen, fahren wir erst kurz vor sechs Uhr los. Wenige hundert Meter nördlich von Nossob dann eine Riesenüberraschung: auf einem abgestorbenen Baum im Flusstal sitzt ein Rosapelikan :woohoo: !





Wir trauen unseren Augen kaum. Aber wie sehr wir unseren Feldstecher und den Birdguide bemühen, es kann nur ein Pelikan sein! Ob ab vom Kurs und verirrt oder nur zur Pause hier – das werden wir wohl nie erfahren. Den nächsten grösseren Fischbestand gibt es am Oranje, über dreihundert Kilometer weiter südlich...


Wiedehopf / African Hoopooe






Trauerdrongo / Fork-tailed Drongo


Maricoschnäpper / Marico Flycatcher

Ansonsten erfreuen wir uns an Wiedehopf, Drongo und Co., welche heute schön im Sonnenlicht posieren. Es geht bis nach Kwang hoch, wo sich auch heute die Geier tummeln. Auf dem Rückweg erspähen wir unter einem Busch einen Scrub Hare, auch nicht alltäglich.







Der Rosapelikan befindet sich auch immer noch an Ort und Stelle ;) .



In Nossob checken wir aus, schauen uns noch nach Eulen um und fahren dann gemächlich nach Süden. Zwei stattliche Kudubullen kommen uns im Gegenlicht entgegen. Die haben wir hier auch noch nicht häufig angetroffen.

Bei Marie Se Draai ist von den vier Löwen von gestern nichts mehr zu sehen. Aber es soll viel besser als das kommen: eine knutschgelbe Cape Cobra schlängelt sich neben der Strasse durch den Busch. Wie cool!













Weiter südlich sehen wir immer wieder kleine Kudugruppen. Ansonsten werden die Wasserlöcher mehr oder weniger gut von Springböcken, Gnus und Oryx besucht.

Bei Dikbaardskolk machen wir eine kurze Frühstücks- und Pinkelpause. Danach geht es über die sehr wellblechige Upper Dune Road zurück in den Auob River. Am Eland Wasserloch hat es Oryx sowie dem Namen entsprechend ein Eland. Bei Moravet sind viele Strausse und Oryx zu sehen



und Vaalpan bietet uns endlich wieder mal einen Sekretär sowie einen Schwarzkopfreiher.



Zurück im Auob dann bei Rooibrak das pralle Leben: vier Sekretäre, Kudus, eine Elandherde inklusive Jungtier, eine grosse Springbockherde sowie Oryx.







Südlich von Batulama dann ein Löwen-Roadblock! Das schlafende Paar lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen :laugh: .







Auch eine Steppenfalken-Sichtung sowie der (brütende?) Kaptriel erfreuen uns sehr.


Steppenfalke / Greater Kestrel


Kaptriel / Spotted Thick-Knee

Wir checken kurz nach zwei Uhr in Kieliekrankie ein und werden von einem sehr fröhlichen Willem begrüsst, der uns aber erklärt, dass er nicht der ‚richtige‘ Willem sei. Der komme Morgen zurück. Für uns spielt das keine Rolle, Hauptsache die Begrüssung ist herzlich und wir dürfen wieder in Kieliekrankie sein. Wir richten uns erneut im Häuschen Nummer 4 ein, essen was zu Mittag und legen uns nochmals kurz hin, bevor wir uns zum Nachmittagsdrive ins Auob-Tal aufmachen.

Es geht südlich bis Kamfersboom und dann nördlich bis Rooikop. Das Löwenpaar hat sich nun neben die Strasse gelegt. Egal wie sehr sich die Löwendame bemüht und ihren Mann umgarnt, er ist nicht mehr für ein Schäferstündchen zu haben :pinch: .

Ansonsten sehen wir Erdmännchen und -hörnchen, einige Raubadler, Strausse und viele Drongos.











Bei Rooikop ist immer noch so einiges los: Ein Giraffenbulle ist dazu gestossen und hat die Elandherde verjagt.







Und nun kommt die Giraffen-Trink-Studie:











Abgelöst wird er wieder durch eine Gruppe Elenantilopen.








Raubadler / Tawny Eagle

Auf dem Rückweg unterhalten wir uns beim Löwenpaar mit einem freundlichen südafrikanischen Päärchen, welches ebenfalls in Kieliekrankie nächtigt.



Danach folgt ein wunderbarer Sonnenuntergang, gefolgt von einem Wahnsinns-Abendrot. Herrlich!



Weil es in Kieliekrankie wieder einmal stark windet, kochen wir Chicken-Curry mit Butternut und Reis und verzichten zu Dani‘s grossem Bedauern auf ein Feuer. Unsere letzten Nächte im KTP brechen an...
Letzte Änderung: 27 Dez 2020 20:48 von @Zugvogel.
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01 Jan 2021 13:01 #602616
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KTP, Kieliekrankie Wilderness Camp Chalet No. 4

Nach siebeneinhalb Stunden Schlaf fühlen wir uns so erholt wie lange nicht mehr. Punkt halb sechs rollen wir vom Platz in Richtung Nossobflusstal. Weissflügel- und Riesentrappen sowie vereinzelte Steenböckchen sind in den Dünen zugegen. Kein Problem, dass wir sonst nicht viel sehen. Die spektakuläre Morgenstimmung genügt!

Bei Kij Kij finden wir ein Schlachtfeld mit mittlerweile sieben unterschiedlich ‚gereiften‘ Kadavern vor. Ein Gnu ist dazu gekommen, seit wir vor ca. einer Woche das letzte Mal hier waren. Den Schakalen gefällts :blink: . Rund ums Wasser tummeln sich Gnus und Springböcke.




Wiedehopf / African Hoopooe



Wir fahren weiter südlich und stehen kurz vor Rooiputs lange bei einem Kapfuchsbau.







Die beiden Jungen sind eifrig damit beschäftigt, sich gegenseitig in den Schwanz zu beissen und einander hinterherzujagen. Währenddessen liegt die Mutter entspannt hinter einem Busch und beobachtet das Treiben. Für uns eine lang ersehnte Sichtung!









So entscheiden wir uns auch noch bei den Kapfüchsen zu bleiben, als wir erfahren, dass wenige hundert Meter südlich ein Gepard unterwegs sei, jedoch zusammen mit ca. fünfzehn Fahrzeugen…




Mahaliweber / White-browed Sparrow-Weaver



Irgendwann ist der Gepard scheinbar weg und die Fahrzeuge scharen sich um uns. Das ist alles andere als toll :evil: . Wir machen uns aus dem Staub und beobachten bei Leeudril eine Bande Erdmännchen auf und neben der Strasse.





Auf dem Rückweg zum Camp sehen wir zwei Fleckenuhus in einem Baum, einige Steenböckchen sowie mehrere Raubadler. Das war eine ruhige, aber mit den jungen Kapfüchsen durchaus lohnende Ausfahrt heute Morgen :) .


Raubadler / Tawny Eagle





Den Nachmittag verbringen wir mit häkeln, lesen und dösen im Chalet. Nach einer erfrischenden Dusche geht es um vier los ins Auob-Tal.




Trauerdrongo / Fork-tailed Drongo

Mit 35°C ist es zwar immer noch recht warm, jedoch nicht übermässig. Je länger wir unterwegs sind, umso angenehmer werden die Temperaturen und umso aktiver die Tiere. So begegnen wie einem hyperaktiven Wiedehopf,



der eifrig mit seinem langen Schnabel im Sand nach Nahrung stochert.





Weniger aktiv sind hingegen die beiden Löwenmänner, welche gleich vor Kamfersboom im Schatten liegen. Sie frönen wie so oft dem Nichtstun. Aus diesem Grund gibt es auch (noch) keine Fotos von ihnen ;) .

Es geht nochmals den Auob hoch bis Batulama. Heute sind es vor allem die Vögel, welche sich immer wieder im schönsten Licht positionieren. Hervorzuheben sind da ein Rotstirn-Bartvogel, von dem uns kein Foto gelingt und ein Rothalsfalke, welcher ausgiebig posiert.


Rothalsfalke / Red-necked Falcon




Weissflügeltrappe / Northern Black Korhaan

Nach sechs fahren wir nochmals zu den beiden Löwen, die nun etwas aktiver sind als vor einer Stunde. Einer der beiden hat ein blindes linkes Auge. Wir vermuten es ist der Löwenmann, welcher uns vor gut einer Woche bereits begegnet ist und die drei Geparde verjagt hat.





Ebenso fällt uns wieder ein, dass wir hier in der Nähe letztes Jahr (November 2018) ebenfalls zwei Löwen begegnet sind, wovon einer ein trübes Auge hatte. Vermutlich sind das dieselben 'Brüder'. Schön sie wieder zu sehen!







Wir unterhalten uns noch einige Minuten mit einem Field Ranger, welcher durchfährt und dazu schaut, dass die Torschliessungszeiten eingehalten werden (ein Fahrzeug, welches noch nach Twee Rivieren muss, wird es definitiv nicht mehr pünktlich schaffen :S ). Auch er freut sich sehr über die beiden Löwen.





Um sieben verlassen wir die Zwei und rollen im schönsten Abendlicht zurück nach Kieliekrankie, wo wir nun vom ‚richtigen‘ Willem, welchen wir bereits von 2016 kennen, begrüsst werden. Morgen bricht unser letzte komplette Tag in der Kalahari an. Und wir werden meine Eltern treffen, welche die Kalahari zum ersten Mal besuchen! :cheer: Etwas wehmütig sind wir ja schon… :(



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