THEMA: 8 Wochen entschleunigt in BOT, NAM & SA 10-11/2019
08 Okt 2020 21:13 #596279
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Tag 31 – 31. Oktober 2019 – Schepper, schepper, 226km
KTP, Nossob Campsite

Während das schönste Morgenrot den Himmel erhellt stehen wir auf und machen uns abreisebereit. Die Vögel sind bereits wieder eifrig auf der Campsite unterwegs, die Sichtung der Camer Trap bringt nichts Aufregendes zum Vorschein.


Thupapedi Campsite

Um sechs fahren wir zurück nach Sisatzwe und von dort in Richtung Kaa Gate. Kurz nach der Abzweigung auf die Pad zum Gate sehen wir frische Löwenspuren im Sand. Sie kommen aus unserer Richtung :woohoo: . Es muss ein ganzes Rudel unterwegs gewesen sein. Trotz intensiver Suche finden wir die Löwen aber nicht.





Ohne weitere Aufregungen geht es auf der tiefsandigen Piste zum Gate. Dieses ist heute Morgen zum Glück wieder bemannt :laugh: . Auf unsere Aussage, dass wir gestern in den Park gefahren sind und bis um halb fünf gewartet haben, wird nicht mit der Wimper gezuckt. Ja, es wäre niemand da gewesen. Wir müssten im grossen dicken Buch aber unbedingt eintragen, dass wir gestern gekommen sind und nicht heute! :silly: Gemacht, getan und schon geht es für uns los in Richtung Nossob-Tal.

Die Strecke von Kaa nach Kannaguas ist problemlos zu befahren.




Dank wenig Niederschlag vor ein paar Tagen, dürfen wir diese faszinierenden Blumen bewundern





Landschaftlich gefällt es uns sehr gut hier. Zu Beginn treffen wir ausser einigen Steenböckchen kaum Tiere an. Nach etwa 40km wird es immer spannender: ein Honigdachs, Schakale, die ersten Kuhantilopen, Oryx, Strausse und viele Wiedehopfe, Rotbauchwürger und die ersten Siedlerweber.

Punkt elf kommen wir zu einem abrupten Stopp. Vor uns kreuzt eine knutschgelbe Kapcobra die Pad. Wie toll :woohoo: ! Eine solche Sichtung haben wir uns seit langem gewünscht.







Coole Sache!

Kurz darauf sehen wir unsere ersten zwei Elands und wenig später weitere vier Stück. Leider sind sie sehr scheu.





Punkt zwölf treffen wir im Nossob-Tal ein.


Wir stellen fest, dass im KTP alle Wegweiser neu in schönem grün beschriftet wurden

Wie auch schon gestern hören wir während der Fahrt immer wieder ein leises Scheppern. Bereits gestern hat sich Dani unters Auto gelegt, aber nichts Besonderes festgestellt. Bei Lijersdraai steht eine weitere Inspektion an :S . Und die bringt zu Tage, dass das Kühlelement der Dieselleitung abgebrochen ist und nun lose runterhängt :dry: . Das erklärt das Scheppern!

Mit Kabelbindern und einem Spanngurt zurren wir (also Dani - ich beobachte Webervögel und schaue, dass Dani von keinem Raubtier gefressen wird B) ) das Ganze wieder fest. Fürs Erste hälts.


Gut, dass bei uns der Bordmechaniker immer mit dabei ist ;)

So können wir problemlos nach Nossob fahren. An Gameviewing ist aber nicht mehr wirklich zu denken. Zum einen möchten wir möglichst bald in Nossob sein, zum anderen ist es mit 35°C aber auch brütend heiss.

Den Weissrückengeier im Nest zusammen mit einem Jungvogel,



ein wunderschöner Gaukler am Polentswa Wasserloch,





sowie mehrere Gaukler bei Cubitje Quap sind aber doch noch hervorzuheben.



Ansonsten sehen wir die üblichen Verdächtigen im Schatten (Oryx, Springbock, Gnu) und fragen uns etwas, von was sie sich in dieser absolut vertrockneten Einöde noch ernähren… :huh:

Zwischen zwei und drei treffen wir in Nossob ein. Das Check-in Procedere klappt noch unkomplizierter als sonst. Auf Nachfrage dürfen wir für 6 Rand/min das Sanparks-Telefon benutzen, um bei Savanna anzurufen. Die Verbindung ist mehr schlecht als recht, jedoch erreichen wir irgendwann einen der Mechaniker.

Nach längerem Hin und Her (man möchte uns in eine Garage nach Mariental oder Keetmanshoop schicken, beide >300km entfernt), können wir uns darauf einigen, dass sie Morgen einen Mechaniker nach Mata Mata schicken, der eine intakte Platte mitbringt und die Dieselkühlung wieder montiert. Einen Ersatzwagen hätten sie aktuell nicht verfügbar. Und nachdem wir bereits 250km für den Kühlschrank gefahren sind und über sechs Stunden investiert haben sind wir nicht nochmals bereit, ein bis zwei Tage unseres Urlaubs zu opfern :evil: . Da wir morgen aber sowieso in Urikaruus nächtigen, können wir uns die Fahrt nach Mata Mata einrichten.

Die ganze Organisation hat uns ca. zwei Stunden gekostet. Nun sind wir froh, dass das Problem gelöst ist und machen uns noch auf einen kurzen abendlichen Gamedrive in Richtung Süden. Wirklich spannende Sichtungen bleiben aus. Bei Marie Se Gat sind einige Schakale und Oryx aktiv.


Marie Se Gat WH



Trotz ausbleibenden Sichtungen geniessen wir die schöne Abendstimmung.

Zurück im Camp gibt’s erstmal eine erfrischende Dusche. Danach kochen wir asiatisches Rindfleisch mit Reis. Auf unserem Verdauungsspaziergang entdecken wir in der Nähe unserer Campsite zwei hübsche Weissgesichts-Ohreulen.



Ein schöner Tagesabschluss!
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11 Okt 2020 12:55 #596394
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Tag 32 – 1. November 2019 – Nossob - Urikaruus via Mata Mata mit Hyänenspektakel, 257km
KTP, Urikaruus Chalet No. 4
Teil 1

Eine unvergessliche Nacht, wie sie nur die Kalahari bietet: Um viertel vor drei Uhr morgens werden wir vom Brüllen eines Löwen geweckt. Dieser laute Bass begleitet uns alle paar Minuten bis um fünf Uhr, als uns nichts mehr in den Federn hält.

Zusammengepackt haben wir grösstenteils gestern. So sind wir um halb sechs im Hide und sehen gerade noch, wie sich eine Gruppe von acht Löwen vom Wasserloch entfernt. Sie legen sich weit entfernt in die Büsche und sind in der Morgendämmerung kaum noch auszumachen.



Wir schnappen uns unser Permit und fahren nach Süden. Schliesslich müssen wir heute um zwölf Uhr mittags in Mata Mata sein.

Am Rooikop Wasserloch folgt der nächste Knaller: eine (noch nicht komplett ausgewachsene) Braune Hyäne! :)





Alle Autos vor uns sind achtlos an ihr vorbeigefahren. Wir hingegen freuen uns wie Bolle! Die Hyäne ist wahnsinnig schreckhaft. Zwar legt sie sich nach der ersten Aufregung in unserer Nähe hin, sobald wir aber den Motor des Landcruisers starten rennt sie wieder davon.



Damit wir sie möglichst nicht stören, lassen wir unser Auto ruhig stehen und trauen uns nicht mal mehr zu flüstern. Irgendwann nähert sich die Brownie wieder dem Wasserloch, stellt ihre Nackenhaare senkrecht



und legt sich flach auf den Boden.



Dieses ‚unterwürfige‘ Verhalten macht uns stutzig! Das kann nichts mit uns oder unserem Fahrzeug zu tun haben - gleich darauf löst sich das Rätsel auf:



Eine deutlich grössere Braune Hyäne nähert sich schnellen Schrittes.





Obwohl sich die kleinere Hyäne komplett unterwürfig und passiv verhält, geht das grössere Exemplar rabiat auf die Kleine los :ohmy: .







So was haben wir noch nie gesehen!





Genau dieses Verhalten habe ich im Buch ‚Cry of the Kalahari‘ beschrieben gelesen. Es entbrennt eine ziemlich heftige, aber zum Glück relativ kurze Rauferei :woohoo: . Irgendwie tut uns die kleinere der Hyänen wahnsinnig leid. Und nun verstehen wir auch ihre anfängliche Nervosität.



Irgendwann lässt das grössere Tier vom Kleineren ab, spaziert ans Wasserloch und stillt ihren Durst. Währenddessen verhält sich die zweite Hyäne weiterhin komplett unterwürfig. Vom Wasserloch entfernen will sie sich jedoch nicht. Uns schwant schon Böses…



Zum Glück verschwindet das dominante Tier nach dem Stillen seines Durstes jedoch in dieselbe Richtung, aus der es gekommen ist. Überaus vorsichtig geht es für unsere kleine Hyäne dann auch endlich zum Wasser. Mittlerweile hat sich auch das eine oder andere Auto eingefunden. Zwei Braune Hyänen scheinen dann doch spannend zu sein…



Nach kurzer Zeit zieht auch die kleine, nun mit Wunden übersäte ‚Brownie‘ von dannen. Und wir machen uns ganz geflasht auf die Weiterfahrt...

Bei Marie Se Gat sehen wir mehrere Schakale, eine Herde Oryx und ein Gnu, während sich bei Kaaspersdraai eine grosse Gnu-Herde tummelt. Cheleka liegt ruhig da und ein älteres Eland-Skelett begrüsst uns am Dikbaardskolk Wasserloch. Die würden wir aber lieber lebendig sehen…











Wir legen auf der Picnic-Site einen kurzen Frühstücksstopp ein. Danach geht es die 50km über die Upper Dune Road rüber ins Auob-Tal. Oryx und Strausse sowie Weissbürzelsinghabichte prägen das Bild. Die drei Wasserlöcher am Weg werden ebenfalls von diesen Tieren besucht.

So geht es dann in gemächlichem Tempo weiter im Auob-Tal. Wir sind im Zeitplan. Kamqua bietet Strausse und Kuhantilopen und bei Dertiende Boorgat treffen wir ebenfalls die hitzeresistenten Strausse und Oryx an.

Craig Lockart beschert uns die ersten Langhälse im KTP.







Die mögen wir sehr gerne! Dazu Springböcke, Gnus und Oryx. Das Perlkäuzchen finden wir leider nicht in seinem angestammten Nest.

Um zehn vor zwölf sind wir in Mata Mata und werden dort bereits von einem Mechaniker von Savanna erwartet. Er ist 5.5h aus Windhoek hierhergefahren. Das Wichtigste ist, dass er das korrekte Ersatzteil mit dabei hat. Der Mechaniker macht sich sogleich an die Arbeit, während mir mit einem Ehepaar aus Deutschland (Hallo an lisolu oder auch Sonja und Lutz :) ) ins Gespräch kommen, welches ihr Fahrzeug ebenfalls bei Savanna gemietet hat.



Nach einer Stunde sind das Kühlsystem des Diesels wieder angeschraubt (die ‚neue‘ Platte hat auch bereits einen Riss drin - hoffen wir, dass sie hält :whistle: ), der Kühlschrank vorsorglich ausgetauscht (einen neuen, passenden Ventilator konnte man nicht mitbringen) und gemäss Mechaniker auch mehrere lose Schrauben nachgezogen. Wir bedanken uns mit einem kühlen Getränk und sind froh, dass nach dem gestrigen Organisationsmarathon alles so gut geklappt hat.



Endlich geht es in unser geliebtes Urikaruus. Am Abzweiger ins Camp werden wir (wie auch die folgenden Tage) von einer Kudufamilie begrüsst







und kurz darauf sehr freundlich auch vom Camp Attendant Jacques. Er freut sich sehr, dass wir nach 2016 wieder hier sind und erzählt viel, während er uns unsere Unit No. 4 zeigt. Für uns ist es wie Heimkommen :) . Endlich konnten wir dieses Jahr wieder eine Buchung an diesem begehrten Ort ergattern!
Letzte Änderung: 11 Okt 2020 13:05 von @Zugvogel.
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17 Okt 2020 09:32 #596704
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1. November 2019 2020 - Urikaruus Teil 2



Fürs erste ist bei uns fertig mit Camper-Leben. Während wir unser Stelzenhaus einräumen kommen drei Kududamen ans Wasserloch.




Ein neugieriger Gelbschnabeltoko leistet uns Gesellschaft

Mittlerweile hat der Himmel komplett zugezogen und es weht ein starker Wind. Heute herrscht eine Regenwahrscheinlichkeit von 60%. Die Kalahari hätte den Niederschlag dringend nötig. Um halb fünf geht’s auf einen kurzen Nachmittagsdrive.

Wir fahren südlich in Richtung Rooibrak Wasserloch. Mittlerweile hat der Wind einen veritablen ‚Dust Storm‘ zusammengebraut. Besonders im Flussbett herrscht keine angenehme Atmosphäre mehr. Die Stimmung ist surreal.





Sichtungen haben wir wenige. Wir begegnen vereinzelten Elands, die sich vor dem Wind in Sicherheit zu bringen versuchen.















Kurz vor Batulama sehen wir endlich unsere ersten Erdmännchen dieses Urlaubs. Der Wind hat etwas nachgelassen und die Erdmännchen sind beidseits der Strasse eifrig auf Nahrungssuche. Diesen kleinen Gesellen könnten wir stundenlang zuschauen :) !









Am Batulama Wasserloch liegt ein faules Löwenpaar, von welchem uns bereits berichtet wurde.





Wir gesellen uns zu ihnen und erdulden gemeinsam den neuerlich aufziehenden Sturm.



Etwas weiter südlich nähert sich eine grosse Gnuherde.



Zurück bei den Löwen sieht es immer noch ungefähr gleich aus: Die Augen stark zugekniffen harrt Herr Löwe dem weiteren Geschehen.





Es dauert sehr lange, bis die Löwin die Gnu-Herde vor ihrer Nase bemerkt. Sie macht einen halbherzigen Angriffsversuch und alle Gnus stauben auseinander. Mittlerweile hat auch der Pascha bemerkt, dass das Steak auf dem Silbertablett serviert gewesen wäre. Zu diesem Zeitpunkt ist es aber bereits viel zu spät.







So machen die beiden Katzen wieder das, was sie am besten können und legen sich schlafen. Wir geniessen unser Savanna



und machen uns dann auf den Rückweg nach Urikaruus. Dabei begegnen wir beim Eindunkeln einem auf dem Boden sitzenden, etwas unglücklich schauenden Milchuhu.



Der starke Wind scheint ihm nicht wirklich zu bekommen. Wir aber freuen uns sehr über diese immer wieder spezielle Sichtung!

Völlig erschlagen von den vielen Eindrücken des heutigen Tages treffen wir nach sieben wieder in Urikaruus ein. Am Wasserloch trinkt ein Schakal. Später kommen auch Springböcke, eine Scrub Hare und Nightjars dazu.

Wir verzichten aufgrund des Windes auf ein Feuer und kochen uns in der Küche was zu Abend. Gleichzeitig läuft Wasserloch-Kino: Während ich das schreibe spazieren gerade vier Elands ans Wasserloch. Wir sind gespannt, was in den nächsten Stunden und Tagen noch folgen wird…
Letzte Änderung: 17 Okt 2020 12:42 von @Zugvogel.
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17 Okt 2020 16:13 #596720
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Tag 33 – 2. November 2019 – Ein ruhiger Tag rund um Urikaruus mit nächtlichem Highlight am Wasserloch, 95km
KTP, Urikaruus Chalet No. 4

Nach einer ruhigen Nacht ohne nennenswerten Wasserlochbesuch sind wir um fünf wach. Leider ist kein Tropfen Regen gefallen :( . Ein anhaltendes Fiepen stellt sich als Fledermaus heraus, die sich durch irgendwelche Ritzen gezwängt hat und nun durch unser Schlafzimmer flattert. Ich öffne ihr die Balkontüre und irgendwann ist sie weg. Heute wollen wir es gemütlich angehen. Dani bleibt noch etwas liegen und ich setze mich mit einer Tasse Tee auf den unteren Balkon.

Am Wasserloch ist es ruhig. Kapturteltauben wechseln sich mit vereinzelten Springböcken ab. Zwei Tokos klopfen immer wieder an Dani‘s Scheibe. Um sieben Uhr entscheiden wir uns, doch noch einen Morning Drive zu machen. Wir fahren in Richtung Dreizehntes und Vierzehntes Bohrloch.


Kaptriel / Spotted Thick-Knee



Es sind die üblichen Verdächtigen, welche wir antreffen. Weit entfernte Giraffen, einige Oryx, vereinzelte Springböcke, Erdhörnchen.



Grossen Herden, wie wir sie letztes Jahr im KTP erleben durften, sind wir bisher noch nicht begegnet. Dies hat sicherlich mit der grossen Trockenheit zu tun. Auch Greifvögel haben wir bisher nur vereinzelt angetroffen und vor allem im Nossob-Tal.





Immerhin scheint die Sonne und am Vertiende Boorgat taucht sogar ein etwas mageres Eland auf. Hier verspeisen wir auch unser Frühstück.







Wir entscheiden uns, nicht bis nach Dalkeith hochzufahren und rollen langsam zurück nach Urikaruus.



Wir richten es uns auf der Terrasse gemütlich ein und hauen uns später nochmals zwei Stunden aufs Ohr. So ein Häuschen ist schon praktisch ;) .



Gegen halb fünf starten wir nochmals eine Ausfahrt. Gleich wie gestern geht es nach Süden. Kurz nach Urikaruus erspähen wir in einem Baum einen Milchuhu mit Kill. Eine andere Eule?


Milchuhu / Verreaux Eagle-Owl mit Kill




Kapkrähe / Cape Crow


Fuchsmanguste



Das Kamqua-Wasserloch liegt brach da. Es sieht aus, als ob es kein Wasser führen würde. Neben einigen Erdhörnchen treffen wir nördlich von Batulama wieder auf mehrere Gruppen Erdmännchen.











Batulama liegt leider auch verlassen da. Das Löwen-Paar von gestern ist weitergezogen. Heute fahren wir runter bis Gemsbokplein. Zwei Mal treffen wir auf ein einzelnes Eland,



ebenso beobachten wir einen erfolglosen Jagdversuch eines Schakals auf einige Erdhörnchen.

Auf dem Rückweg ist das Licht zwar schon weg - unser Sichtungsglück nimmt jedoch zu! Nebst zwei Raubadlern treffen wir auch auf eine weit entfernte Afrikanische Wildkatze (kein Foto). Doch noch ne Katze für den heutigen Tag ;) .

Kurz darauf hören wir mehrere Perlkäuze rufen und können einen davon auch in einem Busch neben der Pad auffinden.



Wir schauen nochmals kurz beim Milchuhu vorbei



und sind um viertel nach sieben zurück in Urikaruus. Jacques erzählt uns, dass wir unsere Camera Trap beim Wasserloch aufhängen dürfen :) . Er habe dies mit seinem Vorgesetzten geklärt. Mal schauen, was sich da die nächsten zwei Tage und Nächte so zeigen wird :woohoo: .

Während wir das Abendessen (Kartoffelsalat mit Rindsteaks) vorbereiten bekommt das Camp-Wasserloch regelmässigen Besuch. Neben Elenantilopen und Oryx verzeichnen wir auch einen Kapfuchs, Schakale, einen Kaptriel sowie später weitere Gruppen Elenantilopen. Es ist mehr Betrieb hier als tagsüber auf Gamedrive :laugh: .









Wir lassen den Abend bei einem Amarula on Ice auf der Terrasse ausklingen und sind wieder einmal einfach nur froh, hier zu sein. Gegen zehn hauen wir uns aufs Ohr, das Highlight des Tages folgt lauthals von den Kapfüchsen angekündigt dann um kurz nach elf!

Das Leopardenmännchen mit dem Namen Botshelo (Kgalagadi Leopard Project), welcher aktuell grosse Teile des Auobs sein Revier nennt, betritt die Bühne für kurze rund zehn Minuten. Und wir geniessen den Auftritt von unserem Balkon aus in vollen Zügen.


Spiegelreflex-Fotos sind uns vor lauter Aufregung keine brauchbaren gelungen ;)

Er trinkt kurz, wirkt etwas nervös und verlässt das Wasserloch dann in Richtung Cabins. Zwischen dem Honeymoon Chalet und Nr. 1 hindurch geht's zum Chalet vom Camp Attendant. Mittlerweile haben wir zusammen mit unseren Nachbarn auf den Walkway vor den Cabins gewechselt und beobachten gespannt :ohmy: . Nach einigem Markieren und Schnuppern verschwindet der Leopard mit viel Knurren und Husten über die Anhöhe hinter dem Camp. Der Adrenalin-Rush flaut langsam ab...

Irgendwann liegen wir wieder in unseren Betten und lassen die Kamerafalle die restlichen Besucher der Nacht aufzeichnen:







Letzte Änderung: 17 Okt 2020 16:21 von @Zugvogel.
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25 Okt 2020 13:37 #597285
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Tag 34 – 3. November 2019 – Katzen satt im Auob, 66km
KTP, Urikaruus Chalet No. 4

Nach einer kurzen Nacht werde ich frühmorgens wieder von unserer Fledermaus geweckt. Kein Problem, es ist sowieso bald fünf Uhr. Am Wasserloch ist (noch) nichts los. Also bleiben wir noch ein wenig liegen.

Kurz vor sechs rollen wir für unseren Morning Drive vom Platz. Wir entscheiden uns, auch heute Morgen nach Norden zu fahren. Wir treffen auf drei Kududamen





zwei etwas grössere Springbockherden.





Bisher haben wir sie nur einzeln oder in kleinen Gruppen von unter zehn Tieren angetroffen.


Weissbürzelsinghabicht / Pale Chanting Goshawk


Trauerdrongos / Fork-tailed Drongos

Bei Dertiende Boorgat steht eine Herde Elands mit Jungtieren im Flusstal. Sobald sie uns erspähen, nehmen die über zwanzig Tiere Reissaus.




Am 13. Bohrloch treiben wir etwas Schabernack mit dem altbekannten Rabenpaar



Und es ist erst viertel vor sieben, als wir zwischen dem dreizehnten und dem vierzehnten Bohrloch eine Gruppe von drei Löffelhunden im Flussbett erspähen. Der heutige Morgen ist produktiv :) .





Weiter geht es mit einem Kardinalspecht





und kurz darauf sieben Giraffen, welche sich an den wenigen grünen Blättern im Tal laben.







Kurz darauf folgen zwei vollgefressene Löwenkater am Vertiende Boorgat :cheer: .







Hier verweilen wir lange. Obwohl die beiden Tiere mehr als gesättigt aussehen, liegen sie nicht nur faul rum.





Sie posieren für Nahaufnahmen





und fläzen sich dann gleich neben unseren Landcruiser.





So sieht eine zufriedene Katze aus ;) .







Die zwei Charmebolzen haben unser Herz im Nu erobert!





Die Kalahari liefert einem also auch in dieser wahnsinnig trockenen Zeit tolle Sichtungen! Neben einigen Oryx kommen auch fünf Giraffen ans Wasserloch. Sobald sie die Löwen sehen, trauen sie sich jedoch nicht mehr weiter vor.











Nur eine der Giraffen ist mutig genug, sich den einen oder anderen Schluck Wasser zu gönnen.



Am Ende verschwinden die Giraffen wieder. Vier von ihnen mit ungestilltem Durst.



Auf dem Rückweg nach Urikaruus sehen wir noch ein Päärchen Kaptriele mit zwei flauschigen Kücken. Wir haben das Glück, dass das Auto vor uns die beiden erspäht hat, denn sie sind bestens getarnt.



Unterdessen während unserer Abwesenheit am Wasserloch in Urikaruus:







In Urikaruus brunchen wir auf der Terrasse und widmen uns danach dem Foto aussortieren sowie Lesen und Häkeln.





Als es uns zu heiß wird legen wir uns nochmals zwei Stündchen schlafen. Aufgrund des Leoparden-Besuchs war die letzte Nacht ziemlich kurz...





Um viertel vor fünf fahren wir wieder los. Erstaunlicherweise sind ausser uns nur zwei andere Fahrzeuge aus Urikaruus unterwegs. Ansonsten treffen wir niemanden. Der Milchuhu sitzt im selben Baum wie gestern. Heute können wir hoch oben im Baum auch einen Gefährten erkennen.







Auch die Sichtung eines Turmfalken freut uns sehr. Dies ist unsere Zweihundertste Vogelart auf dieser Reise :woohoo: ! Ein Meilenstein. Es folgt eine Herde Elenantilopen.



Einige hundert Meter nördlich vom Rooikop Wasserloch entdecken wir im Flussbett im schönsten Abendlicht ein Löwen-Honeymoon-Paar.



Vermutlich ist es dieselben wie vorgestern bei Batulama.







Vorne auf der Strasse liegt ein weiteres Exemplar. Hier werden wir den restlichen Nachmittag verbringen!











Gemäss unseren Campnachbarn liegt irgendwo noch ein weiterer Löwenkater. Auf der Rückfahrt können wir ihn auf dem Dünenkamm vor uns ausmachen. Wir fahren bis zum Montrose Wasserloch und werden dafür mit einer Raubadlersichtung belohnt.


Raubadler / Tawny Eagle

Auch unterhalten wir uns noch länger mit unseren südafrikanischen Campnachbarn aus Kwazulu Natal. Auch sie sind eingefleischte KTP-Fans. Wir kehren wieder zurück zu den Löwen,



verabschieden uns sobald es kein Sonnenlicht mehr im Auob-Tal hat aber von den Löwen. Mehr als zufrieden schaukeln wir zurück nach Urikaruus :) .



Der Grill ist schnell angefeuert. Während der Zubereitung des Abendessens kommt eine Braune Hyäne zum Trinken ans Wasserloch. Auch der Kapfuchs Charly dreht seine Runde ums Camp. Eine halbe Stunde später taucht eine weitere Braune Hyäne auf, was für ein Glück für uns!





Noch während wir die Flasche leckeren Weisswein leeren, mit der wir auf unsere gestrige Leopardensichtung anstossen,



nähert sich ein grösseres Tier dem Wasserloch. Grösser als Kapfuchs oder Schakal - der Feldstecher bestätigt, dass wir erneut Leopardenbesuch erhalten :woohoo: !







Einfach unglaublich!







Dieses Mal ist es punkt einundzwanzig Uhr und die Besucherin ist eine Leopardendame (Itumeleng). Sie trinkt in aller Seelenruhe und spaziert nach ca. 10min zwischen den Cabins hindurch in Richtung Camp Attendant-Hütte.







Dort schnuppert sie lange an denselben Stellen, wo sich das Männchen gestern aufgehalten hat. Sie legt sich sogar eine Weile unter die Hütte. Irgendwann spaziert auch sie über die Anhöhe davon. Wir sind aus dem Häuschen. Dieses Mal war der Leopardenbesuch im Gegensatz zu gestern absolut lautlos :ohmy: !

Danach unterhalten wir uns eine Weile mit unseren südafrikanischen Campnachbarn und sitzen noch lange am Wasserloch. Der Sichtungswahnsinn reisst nicht ab:




Charly, der Kapfuchs





Es ist bereits lange nach elf Uhr – wir können die Augen kaum noch offen halten - als sich erneut gepunkteter Besuch ankündigt: eine Gepardendame B) !





Auch sie lässt sich Zeit, ist aber deutlich nervöser als die Leopardin von eben.







Irgendwann nach Mitternacht legen wir uns schlafen









und werden keine vier Stunden später erneut von lautem Geheule aus dem Schlaf gerissen :woohoo: . Zeitgleich springen wir beide auf und greifen nach dem Feldstecher. Charly, der Kapfuchs, kündet erneuten Leopardenbesuch an.





Absolut der Knaller! Itumeleng, die Leopardin von vorhin ist wieder da...
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Tag 35 – 4. November 2019 – Von Urikaruus nach Kieliekrankie, 199km
KTP, Kieliekrankie Chalet No. 4

Auch heute ist der KTP-Weckdienst pünktlich zur Stelle :woohoo:



Obwohl diese Nacht noch kürzer als die letzte war brechen wir zu einem morgendlichen Game Drive auf.



Wir fahren südlich bis Rooibrak und treffen dabei auf Kudus, einen Schakal, einen Schwarzkopfreiher bei Kamqua sowie Erdmännchen, eine Springbockherde und zwei Elands. Die Löwen von gestern sind nicht mehr aufzufinden.

Bei Rooibrak drehen wir um und fahren nördlich bis ans Dertiende Boorgat. Wieder entdecken wir einen Milchuhu in einem Baum. Ebenso finden wir eine gemischte Gruppe Erdmännchen und Erdhörnchen sowie einen majestätischen Schwarzbrustschlangenadler (ohne Foto).










Maricoschnäpper / Marico Flycatcher




Namaflughuhn / Namaqua Sandgrouse


Kapkrähe / Cape Crow



Eine Erstsichtung für den KTP haben wir mit diesem Diderikkuckuck. Wir wussten bisher nicht, dass der hier als Sommergast auch auftritt.



Wir frühstücken am Dertiende Boorgat in netter Gesellschaft von Langhälsen







und machen uns dann auf den Rückweg nach Urikaruus,


Kaptrielmutter mit ihren zwei Kücken

wo wir unsere sieben Sachen zusammenpacken und die Kamerafalle mit Jacques abnehmen und auswerten.

Über 6000 Aufnahmen hat die Kamera aufgezeichnet! Zum Glück wissen wir die Zeiten der Leopardenbesuche der letzten zwei Tage und können uns einige gelungene Fotos anschauen (ihr habt die ja bereits gesehen ;) ).





Kurz nach zehn sind wir wieder auf Pad. Im ‚Eulen-Baum‘ von gestern Abend erspähe ich heute eine Afrikanische Wildkatze. Wir freuen uns wahnsinnig über diese Sichtung und Fotomöglichkeit :) !







Die Springböcke und Red Hartebeest haben sich bereits in den Schatten zurückgezogen. Kein Wunder bei mittlerweile 37°C. Erwähnenswert wäre noch unsere erste Kampfadlersichtung bei Rooibrak


Kampfadler / Martial Eagle

sowie einige an Elands, Gnus und Oryx am Auchterlonie Wasserloch.



Punkt zwölf treffen wir bei Kamfersboom auf ein Löwenpaar, welches müde und sichtlich mitgenommen von der Hitze im Schatten eines Busches gleich neben der Pad liegt. Scheinbar haben sie heute Morgen einen Kill gemacht. Von diesem ist jedoch nichts mehr zu sehen.


Müde aber kooperativ für ein Foto zeigt sich die Löwendame dann aber doch

Endlich treffen wir bei Monro auf unseren ersten Sekretär! Letztes Jahr waren sie beinahe an jedem Wasserloch anzutreffen, dieses Jahr hat es gedauert bis zur ersten Sichtung :dry: .





Bei Samevloeiing stellen wir uns in den Schatten, wie es auch etliche Gnus, Strausse und Oryx getan haben. Wir essen leckeren Couscous-Salat, fahren dann aber bald schon nach Twee Rivieren weiter, wo tanken und einkaufen angesagt ist.

Danach geht es zur Immigration Botswanas, wo wir uns unseren Exit-Stempel holen. Irgendwie müssen wir uns dann auch noch bei Botswana Parks in ein dickes Buch eintragen und gut ist. Nun sind wir die nächsten Tage quasi im Niemandsland, bevor wir in Mata Mata wieder nach Namibia einreisen.

Nach einer erneuten Pause im Schatten bei Samevloeiing (das Thermometer zeigt mittlerweile 42°C an!) fahren wir das Nossob-Tal hoch. Kurz vor Rooiputs treffen wir auf eine Gruppe von über dreissig Straussen. Mal was anderes nach den vielen Einzeltieren im Auob. Ansonsten ist es, vermutlich auch aufgrund der Hitze, sehr ruhig.



Bei Kij Kij stellen wir uns eine Weile hin und schauen den Tauben und Schakalen am Wasserloch zu. Hier liegen zwei ältere Elandkadaver.



Irgendwann nach achtzehn Uhr fahren wir auf die Lower Dune Road. In der Nähe vom Tierkop Wasserloch soll sich seit mehr als einer Woche eine Löwenfamilie aufhalten :woohoo: . Mal schauen, ob wir sie finden.





Das Finden ist nicht schwierig, stehen dort doch bereits etwa fünf bis sechs Fahrzeuge. Ein tapsiges Löwenjunges kommt aus dem Gebüsch. Wie süss! Ein so kleines Löwenbaby haben wir zuvor noch nie gesehen :kiss: .





Der Rest der Familie versteckt sich erfolgreich im Busch. So fahren wir, als nur noch drei Autos übrig sind, weiter nach Kieliekrankie. Vielleicht können wir die Löwenfamilie Morgen bei besseren Lichtverhältnissen nochmals finden.

Die Fahrt durch die Dünen in dieser wahnsinnigen Landschaft im Abendlicht raubt uns den Atem. Wie schön, wieder hier in Kieliekrankie zu sein! :)

Wir werden herzlich von einem ganz jungen Camp Attendant empfangen (den Namen konnten wir uns leider nicht merken) und kommen mit einem deutschen Paar (auch im Namibia-Forum aktiv – hallo!) ins Gespräch. Netterweise überlassen sie uns diverse Überbleibsel, weil sie den Park Morgen verlassen werden. Wie spannend wäre es gewesen, wenn wir etwas mehr Zeit zum Plaudern gehabt hätten!



Wir räumen ein und bald flackert ein schönes Feuer. Todmüde von der letzten doch sehr kurzen Nächten legen wir uns schon bald schlafen…
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