3.6.2019 – Heute steht nur eine kurze Strecke bis zum Nkasa Rupara Park an
Um 6.45 Uhr werden wir von alleine wach. Wir haben gut geschlafen und kurz nach 7.30 Uhr sind wir beim Frühstück.
Der Kellner fragt, ob wir Milch benötigen zum Kaffee oder für das Müsli und steht Gewehr bei Fuß mit einer Zwille, um ev. erneute Affenattacken abwehren zu können. Die Zwille hatte er gestern übrigens auch schon. Er hatte nur kurz nicht aufgepasset bzw. der Affe war so flink, dass er ihn nicht erwischen konnte.
Aber heute haben wir Ruhe.

Ich bestelle das sehr leckere House Omelette

und Jürgen isst drei Scheiben Toast mit Aufschnitt und Käse. Wir bezahlen und gehen nochmal kurz auf’s Zimmer, um unser Gepäck zu holen.
Die Managerin begleitet uns sogar zum Auto. Die Angestellten sind wirklich sehr herzlich hier und lesen einem die Wünsche an den Lippen ab. Für meinen Geschmack fast schon zuviel des Guten.
So und jetzt freuen wir uns auf unser nächstes Erlebnis.
Heute läuft wirklich alles total entspannt ab. Auch das ist mal schön. Und vor allem, wir sind ja slow motion unterwegs

Jürgen fährt, zunächst bis vor zur Hauptstrasse, wo wir rechts abbiegen in Richtung Sangwali. Nach ein paar Kilometern verlassen wir auch den NP wieder.
Und ich fotografiere, denn ich mag auch das „normale" afrikanische Leben.
Kurz vor Sangwali endet die Teerstrasse und wir fahren zur Nkasa Lupala Lodge.
Hier gefällt es mir landschaftlich wieder besser, als im Mudumu NP.
Schon sind wir in Sangwali, es war wirklich eine kurze Fahrt
Falls jemand mal das Museum kurz besuchen möchte.... Es ist nicht weit von Sangwali, aber man sollte vorher anrufen, ob der Mann auch dort ist, der das Museum aufgebaut hat. Es gibt ja auch einige Campingplätze in der Nähe
Eine Pinkelpause muss halt auch mal sein
Das Navi hat übrigens, speziell offroad, so einen Blödsinn angezeigt.

Wenn ich durch absolut trockenes Bushland fahre, befinde ich mich doch nicht in "deep water"

. Angeblich war es mit Tracks4Africa bestückt. Aber es hat uns überall sicher hin geführt

und das ist die Hauptsache.
Die ersten Warzenschweine... die werden uns die nächsten 2 Tage begleiten. Ich finde der Park sollte umgetauft werden. Wie wäre es mit Warthog Park?

So viele Warzenschweine haben wir auf der ganzen Reise nicht gesehen.
Bereits um 10.30 Uhr erreichen wir trotz ein paar sandiger Passagen den Parkplatz der Lodge.
Wir waren übrigens sehr shnell hier und allen Warnungen zum Trotz, liess sich die Strecke bis zur Lodge prima fahren. Wir mussten kein einziges Mal die Untersetzung einlegen. Ich hatte Schauergeschichten gelesen, dass die Anfahrt so schwierig sei und auch Johann aus Namibia aus der Ndhovu Lodge hatte uns gewarnt. Er selbst war im Februar diesen Jahres dort im Matsch stecken geblieben. Bei uns war jedoch alles gut, sehr trocken und wir hatten keinerlei Probleme.
Wir werden von Simone, dem Manager, gleich am Parkplatz in Empfang genommen. Er zeigt uns alles, wir geben unseren Voucher ab. Auch hier müssen wir das Versicherungsformular unterschreiben, dass wir keine Regressansprüche stellen, falls uns auf dem Gelände irgendetwas passiert.

Wir buchen für den Nachmittag einen Naturewalk und für den nächsten Tag die Combo aus Game Drive und Bootstour. Außerdem checkt er für uns, ob am nächsten Morgen das Livingstone Museum geöffnet ist. Sehr zuvorkommend.

Er hilft uns sogar, das Gepäck aus dem Auto zu laden, und geleitet uns zu unserem Zelt Nr. 7., welches direkt neben dem Pool liegt.
Unsere Bleibe für die 2 Nächte gefällt uns. Wir haben gut Platz für unser Gepäck,die Betten sind gut, eine private Terrasse haben wir auch und wir sind nicht weit vom Restaurant entfernt. Denn im Dunkeln wird man auch hier vom und zum Zelt begleitet.
Das Bad war ebenfalls ok, es gab warmes Wasser und alles funktionierte einwandfrei. Es gibt sogar Strom im Zelt, um die Geräte aufzuladen. Was will man mehr?
Der Kanal, der vor der Lodge verläuft ist so gut wie leer. Früher oder bei Hochwasser konnte man wohl hier direkt von der Lodge aus Mokkoro Touren unternehmen. Das geht aber schon seit Jahren nicht mehr. Tja, dieser Klimawandel macht auch in Afrika nicht halt. Wie auch?
Wir beziehen unser Zelt, ich fotografiere alles für das Forum und wir trinken auf der Terrasse der Lodge eine Tasse Kaffee. Den gibt es den ganzen Tag über kostenfrei.

Nachmittags ab 15.30 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen und Abendessen um 19.30 Uhr mit allen Gästen gemeinsam.
Hier der Blick von der Lodge Terrasse:
Und schon wieder sind die Warzenschweine aktiv
Den Kameraden sehen wir jedoch auch noch dort sitzen:
Ab 12.00 Uhr sitzen wir am und teilweise mit den Füssen im Pool, beobachten die Warzenschweine, die vor unserem Zelt und in dem ausgetrockneten Flussarm rumtollen. Und wir holen uns den ersten Sonnenbrand unserer Reise. Wir genießen die Stille, das Rascheln der Bäume und des Schilfs und ich schreibe Tagebuch.
Um 15.00 Uhr gehen wir uns anziehen für den Bush Walk und gehen dann zur Teatime auf’s Deck Kaffee trinken und Kuchen essen.
Auch schauen wir kurz im Shop vorbei. Dieser wartet mit ganz netten Sachen auf. Aber ich halte mich trotzdem zurück.
Mittlerweile sind 5 Männer vom WWF angekommen. Dieses Mal sind wir also nicht alleine beim Abendessen, dazu später mehr.
Um 16.15 Uhr starten wir mit Stephan unseren Bushwalk mit Gewehr. Das mit dem Gewehr sind wir ja von Botswana gar nicht gewohnt. Stephan meint dazu, das sei nur zur Schau. Sie würden es niemals benutzen.
Als erstes sehen wir relativ frischen Hippo Dung von letzter Nacht.
Stephane kann zu jeder Pflanze und jedem Baum eine Geschichte erzählen. Sie es, dass die gelben Tomaten gegen Zahnentzündungen helfen, oder Gräser, die im Haushalt genutzt werden können, weil die Impalas sie nicht mögen. Er zeigt uns einen Eisenbaum und den Raintree, den alte Leute als Kalender nutzen.
Hier ein paar Eindrücke:
Er erzählt uns von Krokodilen, die im August ihre Eier legen. Teilweise werden alle 60 Eier von den Tigerfischen verspeist. – Das ist natürliche Auslese.
Obwohl wir auch viele tote Bäume sehen, gefällt mir die Landschaft hier sehr.
Ich fotografiere noch einen Bee-Eater und einen Rotschnabel-Tokko.
Wir laufen durch das Tor zum Park wieder zurück zur Lodge, wo man uns mit feuchten Tüchern und einem Apéro empfängt.
Wir trinken ein Glas Weißwein und unterhalten uns noch nett mit Stephan und einer der Angestellten der Lodge. Auch über die Dürre, die natürlich auch ihnen im täglichen Leben Probleme bereitet. So fällt das Trinkgeld etwas großzügiger aus.
Zurück in unserem Zelt und trinken noch einen GT aus unserem Autokühlschrank auf unserer Zelt-Veranda.
Um 19.00 Uhr gehen wir rüber auf’s Hauptdeck, sitzen dort eine Weile am Feuer, bis dass wir an die lange Tafel gerufen werden.
Wie vermutet wird es ein interessanter Abend mit viel Safari-Latein. Auch ist es interessant, sich mit den WWF Leuten zu unterhalten.
Besonders der Besitzer der Lodge erzählt viel von seinen Anfängen in Afrika und wie er mit seinem Bruder Simone gemeinsam 2011 dieses Gebiet entdeckt hat und die Lodge dann aufgebaut hat.
Das Essen ist lecker und wird serviert:
- Zucchini Suppe
- Elandsteak mit grünen Bohnen, Kürbis und Kartoffeln
- Mousse von weißer Schokolade
Wir trinken Rotwein und eine Flasche Wasser zum Essen.
Heute gehen wir erst spät in’s Bett – es ist fast 22.00 Uhr.
Sogar das Bett ist mit 2 Wärmflaschen vorgewärmt. – Welch eine schöne und nette Geste.
Die Geräusche des Buschs sind hier weniger intensiv. Trotzdem höre ich nachts ein paar Tiere um unser Zelt herumschleichen.