THEMA: Alles nur für´s Kopfkino!? - Botswana Mai 2015
03 Jun 2015 09:43 #386784
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  • Bebbl am 03 Jun 2015 09:43
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Sodele, ich habe jetzt lange mit mir gerungen, ob ich einen Reisebericht von meiner ersten Botswana Tour, die ich im Mai unternommen habe, einstellen soll. Hier mal eine kurze Übersicht der Tour, die mit der Tour von Matthias identisch ist. Ich habe dann noch meine Wahrnehmungen und Eindrücke zusammengefasst. Wahrscheinlich werden sich viele, die öfters in Botswana unterwegs sind kaputt lachen ... aber so hab ich´s eben empfunden! Sollten sich Mitreisende finden und wir nen Bus vollkriegen kann ich gerne noch weitere Bilder zu den einzelnen Etappen posten.

Leopard Tour mit Bushways Safaris
- 1 Tag Kalahari Dinaka Reserve
- 2 Tage Central Kalahari Game Reserve Passarge Valley
- 2 Tage Central Kalahari Game Reserve Deception Valley
- 2 Tage Okavango Delta
- 1 Tag Maun – Audi Campsite
- 2 Tage Moremi NP – Xakanaka Region
- 1 Tage Moremi NP – Khwai Region
- 1 Tag Chobe NP – Savuti Region
- 2 Tage Chobe NP - Riverfront
- 2 Tage Livingston

Botswana:
Botswana und das Okavango-Delta war ein langehegter Traum von mir. Diesen Traum wollte ich mir diesen Mai endlich erfüllen. Was für viele die häufiger in Botswana unterwegs sind normal zu sein scheint, war für mich völlig überraschend. Und zwar die Sauberkeit. Bereits als ich aus dem Flughafen in Maun heraustrat ist mir aufgefallen, dass die in Ostafrika üblichen Straßenrandverunreingungen mit Plastikflaschen in Botswana scheinbar gänzlich fehlen. Klar sieht man bei genauem Betrachten dann doch hin und wieder einen Müllhaufen der sorglos am Straßenrand abgelegt wurde aber im Großen und Ganzen hat es mich tatsächlich überrascht, wie sauber Botswana doch ist. Auch Sambia empfand ich, mal abgesehen von dem Bereich um die Fähre über den Sambesi, als sehr sauber. Wie geschrieben ist dies allerdings nur mein Empfinden und vielleicht auch dem Vergleich mit Ostafrika geschuldet.

Wetter
Während der Reise machten wir uns den Spaß anzufangen die Wolken zu zählen. Bis zur Rückreise aus der Kalahari waren wir immer noch bei 0. Strahlendblauer Himmel den ganzen Tag ... was natürlich das Fotografieren manchmal erschwerte aber manchmal auch zu tollen Bildern führte. Die Sonnenuntergänge waren aufgrund fehlender Wolken eher unspektakulär, weil meist einfarbig. Tagsüber kletterte das Thermometer meist auf um die 28°C. Die Nächte hatten es jedoch in sich und frühmorgens auf den Game Drives musste man sich warm einpacken. Hatte man sich jedoch einmal an das Zwiebelsystem gewöhnt war der Wetterfrosch in Botswana sehr zuverlässig. Regen hatten wir während unserer Reise nicht einen Tropfen und bei der Anzahl der Wolken waren wir am Ende der Reise bei 5 (oder so ;) )

Gruppe:
Obwohl ich kein Fan von Gruppenreisen (mehr) bin, muss ich sagen, dass es sich bei unserer Botswana Gruppe um einen sehr angenehmen Haufen handelte. Es gab während der gesamten Reise keinerlei Ärger oder Missstimmungen. Auch die Hummeldumm Erlebnisse hielten sich in Grenzen. Wir waren zu Beginn der Reise 7 Personen. Eva und Rudi aus Bayern und Agnes und Heinz aus Franken bildeten die Pärchenfraktion. Karl-Heinz aus Unterfranken, Dorit aus Aachen und ich waren die Singlefraktion. Nach dem Kalahari Abschnitt verließ uns Dorit, so dass wir den Rest der Reise zu 6 im süddeutschen Dialekt weiterfuhren. Ich glaube, auch die ähnliche Mentalität aller aus dem süddeutschen Raum stammenden Mitfahrer führte mit dazu, dass es zu keinerlei Schwierigkeiten während der Reise kam. Ich war mit meinen doch auch schon 50 Jahren der Jüngste in der Gruppe. Durch die großen Autos bei Bushways mit insgesamt vier Bänken konnte jeder genügend Platz für sich in Anspruch nehmen. Da die beiden Pärchen ja sowieso immer gemeinsam saßen blieb für mich und Karl-Heinz jeweils eine komplette Bank auf der wir uns ausbreiten konnten. Das war sehr angenehm. Die Bushways Autos haben die Möglichkeit, dass Dach, welches aus einer Plane besteht wegzuklappen. Wir machten das bis zur Hälfte und da die beiden Pärchen vorne saßen und wir Singles hinten, hatte das den Vorteil, dass wir ungestört auch oben hinaus fotografieren konnten. Alle Mitglieder halfen beim Auf- und Abbau kommentarlos mit und wenn dann doch mal einer keine Lust hatte wurde nicht lamentiert sondern einfach für ihn mitangepackt. Keiner nahm sich Sonderrechte heraus und spielte sich als Reiseleiter oder Chef auf.

Bushways:
Die von Bushways durchgeführte Reise war sehr gut organisiert. Das Auto, Zelte und sämtliches Drumherum war tadellos in Ordnung. Nach der Rückkehr aus der Kalahari nach Maun wurden wir von einem deutschen Bushways Mitarbeiter auf der Audi (was übrigens nichts mit der gleichnamigen Automarke zu tun hat) Campsite besucht und nach unseren Eindrücken befragt. Auch die Flüge übers Delta bzw. an den Victoriafällen wurden von Bushways hervorragend organisiert. Ich fühlte mich jederzeit von Bushways hervorragend begleitet und kann das Unternehmen bedingungslos weiterempfehlen.

Guide:
Wir hatten auf unserer Reise 2 Guides. Evans war der Chef der kompletten Truppe. Er hatte in Deutschland Maschinenbau studiert und sprach daher ein hervorragendes Deutsch. Mit dabei war Brian, der als Trainee die Reise mitmachte. Brian hatte neu bei Bushways angefangen und sollte durch diese Reise die Lokalitäten kennenlernen. Brian war jedoch schon viele Jahre im Safarigeschäft und hatte ein sehr gutes Auge. War die Motivation bei Evans am Anfang der Reise noch hoch, merkte man im Verlauf der Reise, dass er immer weniger Lust hatte. Er erzählte uns, dass er im nächsten Jahr mit diesem Job aufhören wolle und das war dann auch deutlich zu merken. Es kam mir von Anfang an wie ein abarbeiten, abhaken vor. Alles möglichst schnell hinter einen bringen. Leider gab er uns bei manchen tollen Sichtungen (Löwen am Riss – ca. 10 Minuten) sehr wenig Zeit um dann wieder mit 7 km/h planlos und unmotiviert durch die Gegend zu schleichen. Informationen zu den einzelnen Tieren gab es gar keine. Auch unvermitteltes Losfahren während man noch fotografierte oder filmte gehörte zu seinem Repertoire. Anhalten auf Zuruf interessierte ihn so gut wie gar nicht. Auch vom abendlichen Zusammensitzen am Lagerfeuer hielt er nicht viel. Das alles fand ich sehr schade! Mit etwas mehr Einfühlungsvermögen hätte man noch viel mehr aus dieser Reise herausholen können, vor allem fototechnisch. Wenn ich bedenke, was für Sichtungen wir hatten ist es schon schade, dass wir teilweise so rumgehetzt bzw. übergangen wurden. Auch unterhielten sich die beiden während den Game Drives ständig anstatt sich mehr auf die Umgebung und die Sichtungen zu konzentrieren. So kam es wie selbstverständlich, dass einige Entdeckungen von uns Touristen gemacht wurden. Brian war von der Art her völlig anders wie Evans. Aufgeschlossener, Wissbegierig und Neugierig versuchte er ständig sein Deutsch zu verbessern und Spaß in die Truppe zu bringen. Evans war war zwar ein umgänglicher Mensch und brachte sehr viel Safarierfahrung mit, ich war menschlich jedoch etwas enttäuscht.

Koch und Essen:

So wie wir 2 Guides hatten, hatten wir auch 2 Köche. K.D. und seinen Trainee Paul. Die beiden waren der Hammer. Sowohl essenstechnisch wie auch menschlich. Immer gut gelaunt zauberten sie Tag für Tag neue Leckereien. Halfen wo sie konnten, bauten Zelte auf während wir noch auf dem Flug vom Delta waren. Setzten sich zu uns ans Lagerfeuer und erzählten aus ihrem Leben und wollten auch viel von Deutschland wissen. Das Essen war einfach nur super und ich habe bestimmt mächtig zugenommen während der Reise.

Nationalparks:
Kalahari: Die Nächte in der Kalahari waren saukalt. Hier nochmal ein dickes Dankeschön an Matthias der mir mit seinem Tipp mehr warme Sachen einzupacken wirklich einen Bärendienst erwiesen hat. Die Weite des Kalahari Game Reserves sucht wirklich seinesgleichen. Wähend unserer Anfahrt und den ersten beiden Tagen im Passarge Valley hatten wir mit keinem einzigen Fahrzeug Kontakt. Wir waren völlig allein! Während der 2 Tage im Deception Valley stießen wir lediglich auf 3 andere Fahrzeuge. Es gab also keinerlei Getümmel an den Hotspots. Die Kalahari zeigte sich aufgrund starker Regenfälle in den vorherigen Wochen sehr grün. Ich hatte das nicht erwartet. Außerdem blühte es in allen nur erdenklichen Farben. Selbst unser Guide war davon überrascht und ließ sich in mitten der Blumen fotografieren, weil ihm das sonst keiner glauben würde, seiner Meinung nach! Schwierige Pistenteile hatten wir nicht zu überstehen.
Okavango-Delta: Leider habe ich keinen Vergleich aber nach Aussagen der Guides war das Delta noch nicht beim Höchststand angekommen. Wir verbrachten 2 Tage auf einer Insel irgendwo im Delta. Machten mit dem Mokoro Ausflüge zu anderen Inseln mit Naturewalk und genossen den Sonnenuntergang. Die Größe des Deltas lässt sich aber nur mithilfe eines Fluges erahnen. Vom Boot aus ist schiere Unendlichkeit des Papyruswaldes nicht zu erkennen.
Moremi NP: Wir verbrachten 2 Nächte in Xakanaka und 1 Nacht in der Khwai Region . Während der Game Drives hatten wir es sowohl mit Tiefsandpassagen sowie einigen Wasserdurchquerungen zu tun. Endlich konnte ich auch mal die 1st, 2nd und 3rd Bridge sehen, von denen ich schon so oft gelesen hatte. Auch die gesperrte 4th Bridge passierten wir … allerdings auf einer neuangelegten seitlich versetzten Brücke. Wir haben im Moremi kaum andere Fahrzeuge angetroffen. Meist waren es private Fahrzeuge aus Südafrika, aber es hielt sich in Grenzen
Chobe NP: 1 Nacht in Savuti folgten 2 Nächte an der Riverfront. Der Verkehr nahm in Savuti deutlich zu. Besonders deutlich wurde dies bei einer Leopardensichtung bei der die Fahrzeuge wie wild um den besten Platz kämpften. Es entstand ein riesiges Gedrängel. Sowas hatte ich vorher noch nicht erlebt. Nicht einmal in der Serengeti ging es so durcheinander zu. Durch dieses Rumgepoltere war es unmöglich gute Fotos zu machen, da ständig Bewegung war und Staub und Sand aufgewirbelt wurde. An der Chobe Riverfront hatten wir eine exzellente Campsite direkt am Fluß mit Blick auf den Caprivistreifen. Wir konnten dort sogar vom Zeltplatz aus einmal beobachten wie ein Löwe eine domestizierte Kuh riss bzw. reißen wollte … Der Tierreichtum an der Riverfront sucht wahrlich seinesgleichen. Wir hatten erstklassige Sichtungen auf unseren Game Drives und der Verkehr, obwohl zuvor als desatrös angekündigt, hielt sich auch in Grenzen.
Alles in allem hat es mich schon gewundert wie wenig Safariverkehr (außer in Savuti) in Botswana unterwegs ist. Insbesonders das Central Kalahari Game Reserve ist da sehr angenehm.

Sichtungen:
Der Erfolg der Sichtungen dieser Tour ist für mich etwas zwiespältig, da ich Spots hatte, die ich noch nie zuvor gesehen hatte, ich aber von den meisten leider keine Bilder machen konnte, so dass mir lediglich mein Kopfkino blieb. Manches ging einfach zu schnell um zu fotografieren und manches hat uns auch Evans mit seiner hektischen Art zunichte gemacht. Trotzdem bin ich im Großen und Ganzen zufrieden, da ich mein großes Ziel endlich Wildhunde zu sehen geschafft habe und das sogar zweimal. Weitere für mich neue Sichtungen waren ein Karakal, 3 Honigdache, 3 Wildkatzen, Ginsterkatze und eine Gepardenjagd. Die letzten 4 Sichtungen jeweils ohne Möglichkeit ein Foto zu schießen bzw. eine Wildkatze erwischt ich leider nur von hinten :angry:

Highlights:
Highlights waren natürlich die Wildhunde, sowie ein morgendlicher Besuch zweier rivalisierender Löwenmännchen auf der Campsite. Ferner begeisterte uns noch ein Serval, 3 Puffottern, Rappenantilopen, Löwenriss und ein Elefantenscheinangriff. Aber auch der Flug übers Okavangodelta und insbesondere der Hubschrauberflug über die Victoriafälle waren ein einmaliges, wenn auch mittlerweile teures Erlebnis.

Lowlights:
Auf was ich wirklich verzichten konnte war der sogenannte Bushmanwalk. Klar verdienen sich die San dadurch ein kleines Zubrot und logisch sollte man das mal mitgemacht haben aber der Informationsgehalt und der Abenteuerfaktor gingen gegen null. Hätte Evans uns nicht teilweise noch übersetzt hätten wir wahrscheinlich gar nichts verstanden obwohl ich mein Schulenglisch jetzt nicht als miserabel einstufe. Nun bin ich aber im Allgemeinen kein Freund solcher Kulturzooveranstaltungen und deshalb vielleicht etwas voreingenommen. Ich will es auch gar nicht schlecht reden und wer in der Kalahari unterwegs ist, sollte auch solch ein Walk mal mitmachen um vielleicht so etwas mehr über die San zu erfahren.

So, das waren meine Eindrücke über meine erste Reise nach Botswana. Wie geschrieben, auf Wunsch stelle ich noch einige Bilder ein. Da muss ich allerdings erst noch aussortieren :)
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08 Jun 2015 17:10 #387371
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6.5. Maun
„Can I help you?“ … ich muss schon verloren aus der Wäsche geguckt haben als mich die junge Dame am Flughafen Maun angesprochen hat. Irgendwie fühlte ich mich nicht angekommen in dem Flughafengebäude, das den Charme der S-Bahn Station von Ludwigsburg-Tamm hatte. 10 Stunden Frankfurt – Johannesburg, 4 Stunden Aufenthalt und 2 Stunden Johannesburg – Maun lagen hinter mir und am Flughafengebäude war keiner der mich abholte. „Can I help you? Who is your Safari company?“ hörte ich es wieder. “Ähem, Bushways, Bushways” gab ich schnell zur Antwort, den auch nach zweimaligen Hinsehen, war niemand zu erkennen der ein Schild mit meinem Namen oder des Safariunternehmens hochhielt. Und zu übersehen war hier niemand, denn mit den in meinem Flieger gesessenen ungefähr 15 Personen und den 8 Passagieren die abfliegen wollten sowie ungefähr 10 Einheimischen, die hier rumhängten war das Flughafengebäude nicht gerade kurz vor dem Zerbersten. Gottseidank, nahm mir die nette junge Frau mit einem kurzen Telefonanruf und der kurzen Auskunft „Your Guide is coming“, die Angst mich alleine durch den Maun´schen „Dschungel“ zur gebuchten Island Safari Lodge schlagen zu müssen. 15 Minuten später fuhr auch schon das Auto von Bushways vor das Flughafengebäude, wo ich noch immer alleine und etwas verloren rumstand. Evans unser Guide stieg aus dem Fahrzeug und begrüßte mich mit einem breiten Grinsen und akzentfreiem Deutsch mit „Willkommen in Botswana“. Gleich nach Evans stieg ein Bär von einem Mann mit einem schelmischen Zucken um die Mundwinkel aus. Brian, war ein Hüne von einem Mann aber, wie sich noch herausstellte, ein herzensguter und lustiger Mensch. Er begrüßte mich mit einem lapidaren: „Hallo, wie zezet´s es dir? Kain Broplem! Ja!“ Und entlockte mir sofort ein Lächeln. Noch immer stand ich alleine am Wagen von Bushways. Schon im Flugzeug nach Maun hatte ich mich gewundert, dass, soweit ich es hören konnte (und das war nicht schwer), fast nur Franzosen an Bord waren. Da ich mich aber im Vorfeld erkundigt hatte wusste ich, das bis kurz vor Schluss 7 Personen für die Reise angemeldet waren. Ich ging nochmal mit Evans in das Flughafengebäude wo ich die einzigen beiden Deutschen die mir beim Flug aufgefallen waren ansprach, ob sie auch eine Reise mit Bushways gebucht hatten. Tatsächlich war dem so und so hatten ich mit Karl-Heinz und Agnes aus Oberfranken unsere ersten Mitreisenden gefunden. Die beiden waren, wie ich später erfuhr sehr weltgereist und nicht das erste Mal in Afrika. Evans sprang derweil etwas aufgeregt im Flughafengebäude herum und entschuldigte sich mehrmals dass er zu spät war. Tatsache war, das nicht er zu spät war, sondern wir zu früh … unser Flieger landete nämlich 20 Minuten früher auf dem Rollfeld in Maun. Während Evans den Rest der Truppe zusammensuchte, wechselten Karl-Heinz und ich erstmal Euro in Pula um später unseren Reiseproviant standesgemäß bezahlen zu können. Erst über eine Stunde später und mit einem weiteren Flieger traf dann der Rest der Urlauber ein. Eva und Paul aus Bayern waren Afrika Ersttäter und Heinz aus Unterfranken reiste seit vielen Jahren mindestens 1x im Jahr nach Botswana. Dann erfuhren wir, dass der bzw. die letzte Mitreisende erst am nächsten Tag zu uns stoßen würde und auch nur den Trip in die Kalahari mit uns mitmachen würde. Nachdem das alles geklärt war, ging´s es endlich los und wir nahmen in dem geräumigen und in gutem Zustand befindlichen Safarifahrzeug von Bushways Platz. Wie ich eingangs schon erwähnt hatte war ich von der Sauberkeit in Botswana sehr überrascht. Auch im und um den Bottleshop sowie den naheliegenden Supermarkt war alles sauber. So füllten wir unsere Wasservorräte … für manch einen gab´s auch Bier und Wein… und fuhren danach zur Island Safari Lodge, bei der wir alle eine Zusatzübernachtung gebucht hatten. Das Einchecken ging sehr schnell über die Bühne. Die Cottages der Island Safari Lodge war zwar schon etwas betagt aber sauber und in Ordnung. Nur das Wasser darf dort nicht getrunken bzw. zum Zähneputzen benutzt werden. Das war eine braune Brühe, die direkt aus dem naheliegenden Thamalakane River entnommen wurde. Wir wurden jedoch von Evans schon vorher darauf hingewiesen. Wie immer am ersten Tag war auch bei mir die Aufregung groß endlich wieder in Afrika zu sein, so dass ich nur kurz meine Tasche ins Zimmer brachte und mich sofort wieder mit der Kamera auf die Pirsch machte.

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Reiher mit gefangener Blechdose

Der Fluss befand sich direkt an der Anlage und man konnte von dort aus einen herrlichen Sonnenuntergang beobachten. Der erste Sonnenuntergang mal wieder in Afrika. Sie sind einfach was Besonderes!

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Am Abend traf ich mich noch mit Heinz und zusammen saßen wir noch bis spät an der Bar und beobachteten wie die Bayern von Barcelona den Arsch versohlt bekamen. Leider schaffte ich es aber tatsächlich nicht mal bis zum Ende des Spiels wach zu bleiben, da ich von der Anreise so fertig war, dass ich in der 80 Minute die Segel strich und aufs Zimmer flüchtete. Es sollte ja auch am nächsten Tag schon um 7:30 Uhr losgehen.

Guats Nächtle!
Letzte Änderung: 08 Jun 2015 19:59 von Bebbl.
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15 Jun 2015 19:02 #388339
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7.5 Darnaka Campsite

Ich hatte wirklich gut geschlafen. Überraschend gut! Ich schieb das jetzt mal auf die vorangegangen Tage, denn ich hatte ja bis zum Abflugtag, ja selbst am Abflugtag noch gearbeitet in der Hoffnung dann im Flugzeug schlafen zu können. Meine Hoffnung zerschlug sich wie so oft in tausend kleine Fitzelchen, die ich mit schlaftrunkenen Augen nicht mehr zusammensetzen konnte. Komischerweise war der Flieger nach Johannesburg ziemlich leer und während einige Mittelreihen nur spärlich oder gar nicht besetzt waren, saß neben mir (natürlich) ein ca. 120 kg schwerer, ich nehme an, Südafrikaner, der jeglichen Bewegungsdrang im Keim erstickte. Murphy´s Law! So brachte ich die Nacht mit Filmen, Musik und Stoßgebeten irgendwie über die Runden und war froh als ich in Johannesburg meine Arme und Beine wieder etwas strecken konnte.
Beim üblichen Beschnupperungsvorgang am Frühstückstisch merkten wir schnell, dass wir alle auf der gleichen Wellenlänge lagen. Das sollte sich auch während der Reise nicht ändern und zu einem tollen Miteinander und viel Rücksichtnahme führen. Pünktlich um 7:30 Uhr holte uns Evans an der Lodge ab und wir fuhren wieder zum Flughafen wo wir unsere letzte Mitreisende einsammelten. Dorit aus Aachen war eine lustige und angenehme „Siebzigerin“, die ebenfalls nicht zum ersten Mal in Botswana war. Nachdem auch Dorit sich mit genügend Flüssigkeit präpiert hatte ging es auf die lange Reise in Richtung Kalahari. Wir verlassen Maun auf der A3 in Richtung Makgadikgadi Pan und biegen auf der Hälfte der Strecke in Richtung Central Kalahari ab. Nach schier endloser Strecke entlang an Weidezäunen kommen wir in die Nähe der Hainawald Game Farm. Unterwegs treffen wir 4 San, die sich gerade an einem Viehzaun zu schaffen machen. Wir werden überschwenglich begrüßt. Nur kurze Zeit später kommen wir auf der Darnika Campsite an. Die Campsite liegt schön und sowohl Buschtoilette wie auch Buschdusche machen einen gepflegten Eindruck.

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Nun geht es ans Auspacken und zum ersten Mal werde ich mit dem Aufbau des Zelt konfrontiert. Leider habe ich gar keine Erfahrung und genau so stelle ich mich dann auch an. Aber mit der Hilfe von Heinz steht auch meine Behausung bald und im Laufe der Tour werde ich den Auf- und Abbau geradezu verinnerlichen. Nach dieser Tortur haben wir uns erstmal was zu essen verdient. K.D. und Paul sind bereits am werkeln und zaubern zum ersten mal wirklich schmackhaftes Essen irgendwo im Nichts aus dem Nichts.

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Danach ist erstmal Pause angesagt. Wir haben noch etwas Zeit bis zum Bushmenwalk und so erklärt uns Evans zuerst wie der weitere Ablauf der Tour sein wird und danach können wir noch etwas ausruhen. Die Stille auf der Campsite ist bemerkenswert. Man hört nichts außer den Vögeln. Am späten Nachmittag höre ich ein Fahrzeug an die Campsite heranfahren. Die San erscheinen „standesgemäß“ im Buschfahrzeug. Dann noch schnell umgezogen und schon stehen eben diese 4, die wir noch vor Kurzem am Zaun arbeiten sahen, als San in unserer Mitte. Ich musste schon etwas schmunzeln… ich meine, mir war schon klar, dass die San nicht plötzlich in voller Jägermontur irgendwo aus dem Busch gestiefelt kamen aber , dass man das so offensichtlich handhabte fand ich dann doch etwas lustig. Wir wurden wieder überschwänglich begrüßt und die Guides unterhielten sich noch eine ganze Zeitlang mit den San. Verwunderlich war die Größe der botswanischen Ureinwohner. Ich würde mal sagen, keiner von Ihnen war über 1,60 m. Das sah dann neben einem Europäer schon etwas seltsam aus, wobei man sagen muss, dass Karl-Heinz jetzt auch nicht gerade der Kleinste von uns war.

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So machten wir uns auf den Weg und folgten den San in den Busch. Wir gingen dabei einen bereits vorgegebenen Weg ab, bei dem die San so taten als würden sie überraschend Dinge finden, die sie uns zeigten. So wurden wir Zeuge wie sie Wurzel ausgruben um Wasser zu gewinnen, welche Pflanzen gegen bestimmte Krankheiten halfen, was als „Parfüm“ benutzt wurde, wie sie Vögel fingen und ihre Taschen fertigten. Alles in allem sehr interessant aber man merkte deutlich, dass es schon unzählige Male in dieser Art und Weise durchgeführt wurde. Lustig war nur die Mimik und Gestik des Sans bei seinen Erzählungen. Er sprach immer wieder von seinen Tieren (when I hunt my Oryx) und streichelte sich mit einem bejaenden „Hmmmmm“ immer wieder selber über den Bauch. Dabei sah er beim Erzählen niemals jemandem in die Augen. Keine Ahnung ob das Sitten und Gebräuche der San waren oder einfach nur diesem Individuum geschuldet war. Ich fand´s jedenfalls irgendwie witzig.

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Dann erzählte uns der Jäger noch, eine Legende warum die San keinen Alkohol trinken würden. Dabei musste er über seine eigenen Witze am meisten lachen, was uns allen, die wir absolut nichts verstanden, ein Schmunzeln entlockte. Ich kann diese Legende, trotz Übersetzung von Evans leider nicht mehr nachvollziehen, weil sie so verwirrend war, dass ich mir nichts merken konnte. Am Schluss des Bushmenwalks machten wir noch Halt in einem aus 2 Hütten bestehenden unechten Bushmen-Village wo die San zuerst Feuer machten und uns danach mit Musik- und Tanzeinlagen erfreuten. Dabei erinnerte mich der monotone Sing-Sang und die Tanzeinlagen eher an amerikanische als an afrikanische Ureinwohner.

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Nach ca. 1,5 Stunden brachen wir wieder auf und gingen in Richtung Campsite, die sich wunderbarerweise nur in Steinwurfentfernung des Bushmen-Villages befand. Es war ein lehrreicher und interessanter Nachmittag, auch wenn mir persönlich solche künstlichen Kulturveranstaltungen nicht so sehr zusagen. Aber das echte Afrika wird man wohl oder übel in dieser Art nirgends mehr finden. Zumindest nicht in so einer gebuchten Reise! Nach einem hervorragenden Essen ließen wir den Abend am Lagerfeuer ausklingen. In der Nacht konnte ich zum ersten Mal feststellen wie kalt es in der Kalahari werden kann. Ich benutzte meinen Schlafsack als Zudecke da ich mich in einem „normalen“ Schlafsack beengt fühle und nicht schlafen kann. Da wir ja in Afrika waren, so dachte ich, schlief ich nur in Unterwäsche. Aber bereits um 24 Uhr wachte ich das erste Mal auf und zitterte wie Espenlaup. Schnell zog ich T-Shirt und Jogginghose an konnte aber den Rest der Nacht nicht mehr wirklich Schlaf finden. Nun gut, Lehrgeld bezahlt und die darauffolgenden Nächte direkt in der Kalahari packte ich mich nachts richtig ein.


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Morgen gibt´s dann endlich auch Tiere im Central Kalahari Game Reserve :P

Gefahrene Strecke: 145,15 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 28,29 km/h
Höchstgeschwindigkeit: 70,2 km/h
Bewegungszeit: 4:17:34 h
Link: Klick

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Letzte Änderung: 09 Jul 2015 07:06 von Bebbl.
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17 Jun 2015 22:03 #388648
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8.5. Central Kalahari Game Reserve – Passarge Valley

Nach einer durchwachsenen aber ruhigen Nacht starteten wir nach dem Zeltabbau in Richtung Kalahari Gate. Zuerst fuhren wir ca. 80 Kilometer durch tiefen Sand entlang des Buffaloo Fence bis zur Veterinärstation.
Danach bogen wir ab um weitere 45 Kilometer entlang der Umzäunung des CKGR zu fahren. Wir entdeckten erste Tiere. Leid taten mir die kleinen Steinböckchen, die immer wieder ihr Heil in der Flucht durch den Zaun suchten. Das sah teilweise schon recht brutal aus, wie sich die kleinen Antilopen durch die Maschen des engen Zauns zwängten. Neben Perlhühnern und einem Schakalpärchen entdeckten wir kurz vor dem Eingang auch einen Kudu.

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Nach Erledigen der Parkformalitäten und dem Aufnehmen von Wasser machten wir uns auf den Weg in Richtung Passarge Valley, wo wir die ersten beiden Nächte verbringen werden. Ich hatte mir die Kalahari völlig anders vorgestellt. In Reiseführern als Halbwüste beschrieben war sie doch stark bewachsen. Viele Bäume und Buschwerk begleiteten uns auf den ersten Kilometern. Erst ab der Sun Pan, wo wir eine Pause einlegten und zu Mittag aßen wurde die Gegend offener und Savannenartiger. Jetzt trafen wir auch auf die erste große Anzahl von Großsäugern. Hauptsächlich Oryx Antilopen aber auch Gnus und Springböcke.

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Während unserer Mittagspause beäugte uns ein Schakal und mutmaßte ob etwas für ihn abfallen würde.

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Aber schon hier zeigte sich, wie auch später, dass die Tiere in der Kalahari noch sehr scheu waren und eine hohe Fluchtdistanz hatten. Ich denke, das liegt auch mit an dem wenigen Verkehr. Wir sahen nämlich auf unserer gesamten Fahrt zur Campsite im Passarge Valley sowie auf unseren Game Drives im Passarge Valley kein einziges anderes Fahrzeug. Nur eine Schildkröte und eine Oryx wollten vor uns über die Straße.

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Wir shaen auch unsere ersten Löffelhunde (von uns im weiteren Verlauf nur noch "Spoon Dogs" genannt). Wir waren begeistert, nicht ahnend, dass die Löffelhunde sich zu einer wahren Plage entwickeln würden. Naja, Plage ist jetzt übertrieben, aber ich habe noch niemals soviele Löffelhunde gesehen.

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Erdhörnchen gab´s auch noch in Massen.

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Gegen 15:30 Uhr erreichten wir die Campsite und nachdem wir die Zelte aufgebaut hatten starteten wir gegen 17:30 Uhr noch zu einem Game Drive. Höhepunkt dieser nachmittäglichen Fahrt war eine schlechtgelaunte Puffotter, die uns regelrecht verfolgte. Die Aggressivität dieses Tieres war schon ausgewöhnlich und sie verfolgte das Fahrzeug, obwohl Evans ständig rückwärtsfuhr um ihr auszuweichen. Anfangs noch belustigt machten wir uns dann aber doch Sorgen ob da alles in Ordnung ist. Nach ca. 15 Minuten „Verfolgungsjagd“ gab die Schlange auf und trollte sich ins Gebüsch.

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Ich hatte auf meinen bisherigen Afrikareisen erst einmal das Glück eine Schlange zu sehen. Diese Anzahl sollte sich nach diesem Urlaub gleich vervierfachen, denn Puffottern hatten wir tatsächlich gleich dreimal. Ansonsten blieb der Game Drive mehr oder weniger ereignislos und wir genossen die Landschaft und Einsamkeit der Kalahari.

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Nach Rückkehr auf die Campsite saßen wir noch lange am Lagerfeuer und erfreuten uns an einem schönen Sonnenuntergang und danach an dem wirklich außergewöhnlichen Sternenhimmel über der Halbwüste. Irgendwann machte sich jedoch der fehlende Schlaf der vergangenen Tage bemerkbar und ich verzog mich in mein Zelt. Gute Nacht!

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Gefahrene Strecke Darnaka Campsite nach Campsite Passarge Valley: 184,29 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 18,6 m/h
Höchstgeschwindigkeit: 65,7 km/h
Bewegungsdauer: 9:28:09 h
Link: Klick

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Game Drive 1 Passarge Valley
Gefahrene Kilometer: 11,82 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 9,68 km/h
Höchstgeschwindigkeit: 24,3 km/h
Bewegungsdauer:1:11:49h
Link: Klick

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Letzte Änderung: 09 Jul 2015 08:09 von Bebbl.
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22 Jun 2015 13:08 #389192
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9.5. Central Kalahari Game Reserve – Passarge Valley

Morning Game Drive: 5:30 Uhr weckte mich mein Handy mit 7 o clock von den Quireboys. Ich hatte gut geschlafen, da ich mich diese Nacht in weiser Voraussicht gleich mit Jogginghose unter den Schlafsack verkroch. Tatsächlich war es diese Nacht noch kälter. Ist schwer einzuschätzen, aber ich denke es dürfte so um die 5-7°C gehabt haben. Bei der Katzenwäsche und dem Frühstück hörten wir bereits die ersten Löwen weit entfernt brüllen. Wir waren also in der Kalahari angekommen. Es war immer noch dunkel als wir zum Fahrzeug stolperten und aufbrachen. Dick eingemummt saßen wir in unserem offenen Jeep. Man konnte gar nicht glauben wie kalt es war und diese Kälte verstärkte sich noch durch den Fahrtwind. Evans und Brian saßen mit Wintermütze und Handschuhen im Auto. Anfangs noch leicht belächelt belehrte uns der eiskalte Fahrtwind schnell eines Besseren und spätestens am zweiten Tag saßen auch von uns einige mit Wintermütze im Auto. Aber mit Aufgehen der Sonne und jeder weiteren Minute wurde es schnell wärmer und langsam kam wieder Bewegung in unsere Glieder. Auch die ersten Tiere ließen sich im Passarge Valley blicken. In irgendeinem Reiseführer hatte ich gelesen, dass es in der Kalahari sowohl keine Giraffen wie auch keine Elefanten geben würde. Beides träfe, laut Guide Evans, nicht zu. Zumindest Giraffen kann ich fotografisch belegen.

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Von den Elefanten haben wir leider nur die Hinterlassenschaften gesehen. Vorbei an unzähligen Oryx Antilopen tuckerten wir das Passarge Valley entlang. Die Kalahari erblühte in wirklich tollen Farben. Sogar Guide Evans war sprachlos und wollte unbedingt, dass man ein Foto von ihm in dieser Farbenpracht macht, weil ihm das sonst keiner glauben würde. Er hatte das bisher, so sagte er, auch noch nicht oft erlebt. Das Tal war weit und topfeben, so dass man sehr weit blicken konnte.

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Deshalb konnte sich der Löwe der verfolgt von zwei Schakalen gemächlich über die Ebene schritt auch nicht vor uns verstecken. Allerdings schienen wir ihm nicht ganz geheuer zu sein, denn mal posierte er in schönstem Licht als König der Löwen dann beäugte er uns wieder misstrauisch. Nach einiger Zeit der gegenseitigen Beobachtung ließen wir ihn seines Weges ziehen und machten uns auf den Weg einigen Wasserlöchern einen Besuch abzustatten.

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Durch die starken Regenfälle der vergangenen Wochen war die Ausbeute an den Wasserlöchern aber eher dürftig bis maximal bescheiden. Die Tiere fanden überall in der Kalahari Wasser und waren daher nicht unmittelbar auf die Wasserlöcher angewiesen. So erfreuten wir uns mehr an der bunten Blumenpracht, als plötzlich in der Nähe der Tau Pan auf der Beifahrerseite Rauch in die Luft stieg.

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Wie vom Blitz getroffen, sprang Brian auf! Ein Kabelbrand hat den Kühlschrank lahm gelegt. Wir hielten an und Evans und Brian trennten sofort den eingebauten Kühlschrank von der Batterie. Nun standen wir da, irgendwo in der Halbwüste (die sich nicht als solche darbot) mit nem Kabelbrand und ohne Kühlschrank :P . Natürlich gab´s keinen Handyempfang! Evans zückte sein riesiges Satellitentelefon, das die Ausmaße eines Feldtelefons der Bundeswehr hatte und suchte sich einen guten Platz um mit dem „Hauptquatier„ in Maun zu telefonieren. Wir untersuchten derweil die nähere Umgebung, konnten aber nichts wirklich Interessantes entdecken. Nach der kurzen Aufregung ging es weiter in Richtung Campsite. Evans hatte mit dem „Hauptquartier“ ausgemacht, dass ein Ersatzauto inklusive Mechaniker geschickt wird. Wir trudelten um ca. 14 Uhr im Lager ein und freuten uns über einen wohlschmeckenden Lunch, den K.D. und Paul zubereitet hatten.


Gefahrene Kilometer: 158,53 Kilometer
Durchschnittsgeschwindigkeit: 18,55 km/h
Höchstgeschwindigkeit: 47,7 km/h
Bewegungsdauer: 8:23:14 h
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Letzte Änderung: 09 Jul 2015 08:12 von Bebbl.
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22 Jun 2015 15:13 #389213
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  • Bebbl am 03 Jun 2015 09:43
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9.5. Central Kalahari Game Reserve – Passarge Valley

Nachmittags Game Drive: Um 16 Uhr machten wir uns auf zum zweiten Game Drive. Natürlich hatte Evans und nicht verraten, dass wir das andere Fahrzeug abholen würden. Wir fuhren in der entgegengesetzten Richtung wie am Vormittag bis zu einer Kreuzung in Nähe der Leopard Pan. Die Pirschfahrt war bis dahin ereignislos. Bis auf einen argwöhnischen Schakal und unseren Freunden den Löffelhunden konnten wir nicht viele Tiere entdecken.

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Als wir an der Kreuzung ankamen gaben die beiden mit den Taschenlampen Leuchtzeichen. Erst jetzt erfuhren wir, dass wir auf ein anderes Fahrzeug warteten. Erst tat sich gar nichts. Plötzlich sah man in sehr weiter Entfernung die Scheinwerfer eines Fahrzeugs, das aber leider in die verkehrte Richtung fuhr. Evans und Brian hinterließen dann noch verschiedene Zeichen am Wegweiser und im Sand und wir fuhren zurück in Richtung Campsite. Mittlerweile war es dunkel geworden und die Kälte kroch auch schon wieder in unsere Glieder. In dieser Dunkelheit Auto zu fahren war wirklich kein Spaß. Das musste auch ein Löffelhund erfahren, der beinahe das zeitliche gesegnet hätte weil er urplötzlich aus dem Busch auf die Straße sprang. Überhaupt waren jetzt noch mehr Löffelhunde unterwegs wie tagsüber. Nach der Hälfte der Strecke tauchten urplötzlich zwei Scheinwerfer hinter uns auf. Es war das erwartete Zweitfahrzeug das den Weg zu uns gefunden hatte. Zusammen erreichten wir die Campsite und der Mechaniker machte sich sofort daran den Fehler zu finden. Hauptthema war am Lagerfeuer natürlich der nachmittägliche Schwellbrand am Auto. Was zuerst witzig aussah, als es unter Brian hervorqualmte entpuppte sich bei näherer Betrachtung doch als Situation mit ziemlich weitreichenden Folgen … denn man bedenke, wir hätten auf der ganzen Safari keine gekühltes Cola oder Bier mehr gehabt. Welch schrecklicher Gedanke :laugh: :laugh: :laugh: :P :woohoo: :woohoo: !!!!!!!

Gefahrene Kilometer: 53,16 km
Durchschnittsgeschwindigkeit: 15,84 km/h
Höchstgeschwindigkeit: 29,7 km/h
Bewegungszeit: 3:18:33h
Link: Klick

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Letzte Änderung: 09 Jul 2015 08:14 von Bebbl.
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