THEMA: Unvergessliche Tage in Mabuasehube
31 Jan 2015 11:44 #371526
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Teil 1 – die Anreise

Kurz vor Weihnachten 2014 zog es uns wieder einmal in die Kalahari. Unter anderem verbrachten wir vier Tage in Mabuasehube.

Nachdem wir einen wundervollen Weihnachtsabend in Nossob verbracht haben, inklusive Weihnachstlieder von den SAN Parks Mitarbeitern vorgetragen und Gewitter und Wetterleuchten als Weihnachtsgeschenk bekamen, nahmen wir die Strecke nach Mabuasehube unter die Räder. Dank des Regens war der Sand kompakt und die Piste sehr gut zu befahren.




Nach dem Mittag erreichten wir unsere Campsite Mabusehube Nr. 2 und richteten uns ein.



Aufgrund der Weihnachtsferien erwarteten wir voll besetzte und ausgebuchte Campsites. Überaschenderweise war es aber sehr ruhig. An der Mabuasehube Pan waren nur 2 von 4 Campsites besetzt. Bereits vor unserer Anreise sagten wir uns, dass wir vor allem wegen der Landschaften in den Mabua Teil des KTP fahren. Bei unseren bisherigen Besuchen, sahen wir jeweils nur wenige Tiere. Dieses Mal sollte alles anders kommen….
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01 Feb 2015 19:21 #371738
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Teil 2 – „die Ruhe vor dem Sturm“

Nach einer ausgedehnten Mittagspause, unternahmen wir am späteren Nachmittag einen Game Drive an die Khiding und Mpayathutlwa Pan. Es war sehr ruhig. Die Hitze machte nicht nur uns zu schaffen. Die Tiere versteckten sich alle im Schatten. Lediglich ein paar Springböcke kreuzten ab und zu unseren Weg.



Gemütlich kehrten wir zur Mabuasehube Pan zurück und genossen einen schönen Abend mit toller Wetterstimmung.



Wir gingen früh zu Bett und schliefen tief und fest. Die Nacht war sehr still, wir hörten lediglich ein paar Eulen rufen.

Mit dem Sonnenaufgang waren wir bereits wieder unterwegs. Wir versuchten unser Glück an der Mpayathutlwa Pan. Wir warteten eine ganze Weile am Wasserloch, doch nichts regte sich. Auch eine anschliessende Umrundung der Pan, brachte keine grossen Tiersichtungen mit sich. Das einzige Highlight dieses Morgen war ein balzender Kori Bustard, der jedoch zum Fotografieren viel zu weit weg war. Trotzdem ein tolles Sighting!

Da es momentan bei der Mabuasehube Pan kein Wasser gibt, beschlossen wir bei der Mpaya Campsite Nr. 1 zu duschen. Wir sahen ein paar Löwenspuren und parkten unser Auto gleich neben der Dusche. Wir wechselten uns ab mit duschen und Wache schieben. Alles blieb ruhig und auch der Rest des Tages verlief ereignislos.

Am Abend genossen wir wiederum wunderschöne Wetterstimmungen von unserer Campsite aus. Mittlerweile haben wir Nachbarn auf der Campsite Nr. 3 erhalten.



Beim Nachtessen stellten wir etwas enttäuscht fest, dass es wie bei unseren vorherigen Besuchen in Mabuasehube sehr ruhig war und wir überlegten uns kurz sogar früher nach Nossob zurück zu fahren. Wir wünschten uns für den nächsten Tag wenigstens einen Löwen oder sonst eine spannende Tierbeobachtung.

Wir gingen wieder früh ins Bett. Kaum hatten wir uns hingelegt, bemerkten wir die Scheinwerfer unserer südafrikanischen Nachbarn an unserem Auto vorbeileuchten. Wir setzen uns wieder auf und schauten aus dem Zelt raus. Wir hielten den Atem an. Da spazierte doch tatsächlich in aller Ruhe eine Löwin an unserem Auto vorbei. Keine 10 Minuten nachdem wir die Autotür geschlossen haben! Sozusagen unter uns, direkt neben dem Vorderrad des Autos blieb sie stehen. Dann schnüffelte sie neugierig unseren Campingtisch und den Gaskocher ab. Alles andere hatten wir im Auto verstaut. Als sie nichts weiter entdeckte, trottete sie in Richtung der Pan und war im Nu verschwunden. Unser Wunsch ist schneller in Erfüllung gegangen als erwartet! Zufrieden schliefen wir ein. Nicht im Traum hätten wir gedacht, dass dies erst der Auftakt zu einem der aufregendsten Tage unserer doch schon zahlreichen Afrika-Reisen war.
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15 Mär 2015 10:12 #377337
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Teil 3 – Das Once-in-a-lifetime-Sighting beginnt

Am nächsten Morgen waren wir wieder früh auf der Piste. Wir fuhren als erstes zum Wasserloch an der Mpayathutlwa Pan. Es standen bereits 2 Autos dort. Es war jedoch nichts los. Die Südafrikaner im Auto neben uns machten uns dann auf Löwen mitten in der Pan aufmerksam. Sie waren sehr weit entfernt und nur mit dem Feldstecher klar zu erkennen. Nach einer Weile brach plötzliche Hektik aus. Die Leute im Auto neben uns hatten einen Leoparden gesehen. Nun machten sich alle auf die Jagd und versuchten den Leo zu finden. Der war jedoch im hohen Grad praktisch nicht zu sehen und irgendwann verloren wir ihn.

Wir beschlossen bei der Mpayathutlwa Campsite zu duschen und hofften, dass sich danach die Löwen dann von der Mitte der Pan vielleicht etwas näher in Richtung Wasserloch bewegen würden.

Bei der Campsite wollten wir sogleich aus dem Auto steigen, um die Bewohner zu fragen, ob wir die Dusche benützen dürfen. Doch soweit kam es nicht:



Eine Löwin blickte uns mitten auf der Pad gleich neben der Dusche direkt in die Augen. Sie wirkte sehr nervös und wanderte unruhig hin und her. Plötzlich hörten wir ein Wimmern. Wir dachten zuerst an Vögel, doch dann wagten wir den Gedanken ob die Löwin hier vielleicht irgendwo ihre Jungen versteckt hat? Wir suchten das Gras ab, und plötzlich:



Gut versteckt im Gras sahen wir zwei klitzekleine Löwenbabies. Sie schrien lautstark nach ihrer Mama. Und wir konnten unser Glück kaum fassen. Die Löwenbabies schienen kaum älter als 3 Wochen zu sein.

Wir beobachteten die Löwin mit ihren Babies nun eine ganze Weile. Sie fing an die Kleinen rumzutragen. Als ob sie auf der Suche nach einem neuen Versteck war. Sie wirkte sehr ruhelos. Einmal legte sie eines der kleinen direkt neben unserem Auto ab. Wir wagten kaum zu atmen.







Davon hatten wir schon lange geträumt. Eine Löwenmama, die ihre Babies transportiert. Wir ahnten nicht, dass das der Start zu einem dramatischen Morgen war.
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28 Mär 2015 20:22 #379327
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Teil 4 – Drei Brüder übernehmen das Kommando

Wir konnten uns an den kleinen Löwen direkt neben unserem Auto nicht satt sehen. Sie waren unglaublich niedlich. Die Kleinen riefen ununterbrochen nach ihrer Mama.



Und die Mama wirkte immer nervöser. Nun trug sie wieder ein Kleines weg um gleich darauf auch das andere zu holen.



Die südafrikanische Familie die auf Mpayathutlwa 1 campt, erzählte uns schon vorher, dass sie in der Pan unten Löwen sehen können. Ein junger Mann ist sogar auf das A-Frame geklettert um besser auf die Pan sehen zu können. Dieser rief uns nun zu, dass 3 Löwenmännchen in Richtung der Campsite laufen.



Die Löwenmama hatte gespürt, dass fremde Löwen in der Nähe sein mussten. Deshalb wirkte sie so ruhelos und nervös und suchte nach einem neuen Versteck für die Kleinen.

Wir fuhren zu den Ablutions und siehe da, 3 prächtige Kalahari Männchen tauchten aus dem Busch auf. Sie spazierten ganz entspannt zur Dusche und löschten ihren Durst bei der Pfütze ausserhalb der Dusche. Anschliessend ging einer nach dem anderen in die Dusche rein, bis sich alle 3 Löwen in der Dusche befanden. Wir konnten uns kaum vorstellen wie dort 3 ganze Löwen rein passen sollten. Nochmals ging uns durch den Kopf wie unbeschwert wir gestern dort drin geduscht haben :blink: Wir beschlossen, für die letzten 2 Tage lieber auf eine Dusche zu verzichten.







Frisch geduscht fühlt sich super an :)



Fortsetzung folgt....
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03 Mai 2015 19:10 #383806
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5. und letzter Teil – das dramatische Finale

Als die drei Löwen ihren Durst in der Dusche gelöscht haben, machten sich zwei in Richtung Löwenmama auf. Sie befand sich mittlerweile auf der anderen Seite der Campsite. Wir wussten, dass das nichts Gutes verhiess und unsere Herzen wurden ganz schwer bei dem Gedanken, was nun mit den Kleinen passiert.



Diesen Blick werden wir nie mehr vergessen – verzweifelt und hilfesuchend scheint sie uns anzuschauen.



Leider konnte sie nicht beide Jungen gleichzeitig beschützen und so kam was kommen musste. Auch wenn die Löwin noch verzweifelt versuchte die Löwen zu verjagen. Einer der beiden Männchen hatte eines der Jungen schnell im Gras gefunden und sofort getötet. Wir haben das zum guten Glück nicht mit anschauen müssen, da das Gras an dieser Stelle zu hoch war. Der Mann auf dem Dach des A-Frame hat es uns danach erzählt.

Der schuldige Löwe kurz nach der Tat:



Er ging nun wieder mit dem anderen zusammen zur Dusche zurück, um weiter zu trinken. In dieser Zeit gelang es der Löwin mit dem überlebenden Jungen im Maul über die Dünen zu flüchten.



Wir hoffen sehr, die Beiden haben es geschafft. Wir haben sie danach nicht wieder gesehen.



Die Löwenmännchen hingegen verbrachten den ganzen Tag auf der Mpayathutlwa Campsite. Die südafrikanische Familie die dort übernachtete konnte sich nicht frei bewegen. Wir kehrten abends wieder zurück um zu schauen wie es ihnen ergangen ist. Man hatte sich irgendwie arrangiert und mit Hilfe von Nachbarn und Autos das für sie Wichtigste „gerettet“ Braai Holz, Fleisch und Getränke ;-)

Die Löwen lagen derweil faul im Schatten und beobachteten die Campsite Bewohner völlig gelassen.





Zurück an der Mabuasehube Pan genossen wir anschliessend unseren letzten Abend und liessen den Tag nochmals Revue passieren. Wir waren uns einig, dass dies wohl das beste und zugleich traurigste Sighting unseres Lebens war und so schnell nicht getoppt werden kann. Ein unvergesslicher Aufenthalt in Mabuasehube geht zu Ende.

Sonnenuntergangsstimmung Mabuasehube Pan



Wir hoffen der Bericht hat euch gefallen. Falls ihr weitere Bilder aus dem Nossob und Aoub Tal unserer Kalahari Reise sehen möchtet, findet ihr hier eine Auswahl unserer Bilder: Kgalagadi Transfrontier Park 2015.

Lieber Gruss
Jenny
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Letzte Änderung: 03 Mai 2015 19:12 von amazingviews.
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