Dienstag, 3. Juli 2012
Nata - Kasane
Unterkunft: Senyati Safari Camp
Kosten: Chalet, BWP 550,- (Ü)
Strecke: 303 km
Juhu, heute Morgen gab es wieder eine Freiluftdusche, das gehört in Afrika für uns einfach dazu und während des Frühstücks leistete uns eine Katze mit 4 Jungen Gesellschaft. Die Kleinen tollten umher, während die Mutti bei uns am Tisch bettelte. Naja, ein kleines Stückchen fiel dann doch hinunter
In Nata gibt es ja bekanntlich einige Tankstellen, deshalb: Tanken! Außerdem zogen wir am Geldautomaten noch einmal Pula (Tipp: Bei der Barclay´s Bank gibt es 4000 Pula auf einmal, auch zweimal mit der gleichen Karte hintereinander funktioniert

Bei manchen Banken gibt es lediglich 2000 Pula…)
Die Straße Richtung Kasane ist ja berühmtberüchtigt

und war anfangs ein richtiger Highway.
Beim Elephant Sands bogen wir noch kurz ab und machten die Anzahlung für Bekannte von uns, die demnächst auch nach Botswana reisen. Es wirkte alles sehr einladend.
Zurück auf der Straße nach Kasane saßen etliche Tokos, die keinerlei Anzeichen machten wegzufliegen. Einige ihrer Kameraden hatten bereits schon ihr Leben gelassen, einen erwischten wir, trotz „Extra-Aufpassen“, auch. Kurz nach den ersten Elefanten-Schildern erblickten wir im Vorüberfahren auch schon ein paar der grauen Riesen. Auf der neu gebauten Straße waren immer wieder 30 km/h-Schilder und wir hielten uns „natürlich“ daran

Doch irgendwann kam dann doch die berüchtigte Baustelle…
Für die nächsten knapp 90 Kilometer (hoffe ich habe mich nicht verrechnet…) war es ein Wechsel zwischen alter Straße, neuer Straße, neue Straße halbfertig, einreihigen, zweireihigen und dreireihigen Materialhaufen für die neue Straße, geschottert, sandig, mit und ohne Schlaglöcher, rundum, ein Paradies für bestimmt jeden deutschen „Straßenbauer“. Aber Ende des Jahres soll ja alles fertig sein!
So langsam stieg die Nervosität, der Abzweig nach Senyati kam näher. Irgendwo hatte ich gelesen, dass jemand eine halbe Stunde für die Einfahrt gebraucht hatte, mit einem GROSSEN 4x4… Ob das mit dem kleinen Terios gut gehen würde??? Bereits in Deutschland wollte ich daraufhin schon auf einen Hilux umbuchen. Doch alle Sorge war umsonst, denn die Einfahrt war auch mit dem kleinen Terios in kurzer Zeit zu bewältigen. (Aus dem Camp hinaus fuhren wir in den nächsten Tagen jedoch immer eine andere Strecke, da wir unserem roten Flitzer den „Berg hinauf“ nicht zumuten wollten, ohne Gegenverkehr hätte er es sicherlich auch geschafft, war uns den Versuch aber nicht wert…)
Das Camp ist wirklich ein kleines Paradies! Viel hatten wir vorher darüber von begeisterten Fomis gelesen und auch viele Bilder gesehen.
Unser Chalet Nr.2, das wohl relativ neu war (von der Homepage des Senyati kannten wir nur die Bilder der älteren, reetgedeckten Chalets), fanden wir sehr schön und uns standen 3 Tage und Nächte Selbstversorgung bevor, so wie wir es lieben.
Das Wasserloch lag nur ein paar Schritte von unserer Terrasse entfernt und einen Zaun oder sonstige Absperrungen gab es auch nicht. Klar, gelesen hatten wir das alles, aber die Bilder mit den vielen Elefanten waren wohl mit einem guten Computerprogramm gemacht worden, dessen war ich mir jetzt sicher

Die Elefanten sollten zwar gegen 16 Uhr kommen, aber vorstellen konnte ich mir das nie und nimmer!!!
Wir stellten die Stühle auf die Terrasse, ich lief etwas umher um Bilder zu machen, während Marco unser „Roadbook“ auf der Terrasse schrieb:
„Als ich mich umdrehte, kamen hinter dem Nachbarchalet 3 große Elefanten angetrottet (genau da stand ich noch vor 5 Minuten

)
und liefen zum Wasserloch. Dort tranken sie, keine 30 m von unserer Terrasse weg. Ein beeindruckendes Erlebnis, ganz ohne Zaun und Schutz des Autos. Einer der Elefanten schüttelte noch Früchte von einem Baum, dann zogen sie weiter. Wir genossen einfach die Aussicht aufs Wasserloch. Ich wollte gerade mit dem Feuermachen beginnen, kam eine Elefantenkuh mit 3 Jungtieren ans Wasserloch.“
Den ganzen Abend war es ein Kommen und Gehen von Elefanten, außerdem stillten Guineafowls und Roan-Antilopen ebenfalls ihren Durst und der Mond stieg langsam hinter dem Wasserloch auf.
Etwas später kamen zwei große Elefantenbullen, einer von beiden war anscheinend der „Chef“, denn der andere musste mit dem Trinken warten. Danach hörten wir zuerst nur ganz leise Geräusche, im Schein des Mondes sahen wir die Silhouetten von 10-15 Elefanten unweit des Nachbarchalets auf das Wasserloch zulaufen. Die Anführerin der Gruppe machte den beiden Bullen klar, dass nun ihre ganze Gruppe trinken durfte. Was für ein Schauspiel! Wir gingen noch kurz zur Aussichtsterrasse und eine Gruppe mit weiteren 10 Tieren erschien. Es gab noch ein paar „Elefantenmeinungsverschiedenheiten“.
Wir konnten uns gar nicht losreißen und gingen erst gegen 23 Uhr ins Bett, keine „Afrikazeit“

Durch das Fenster hinter dem Bett beobachteten wir noch mehrere Elefanten am Wasserloch, doch dann entschlummerten wir ins Reich der Träume…
Liebe Grüße
Kathy & Marco