THEMA: Selfdrive Uganda 2022 - Ohne Guide, mit Gorillas
28 Mär 2023 18:26 #664297
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Schlechter Kaffee und eine schöne Lodge
Wieder stehen wir im Morgengrauen auf. Das Frühstück besteht aus Ei, Toast, Würstchen, Tomaten und Früchten. Gut gestärkt brechen wir auf und sind um 8 Uhr am Katookye Gate. Wir haben eine Fahrstrecke (mit kurzem Gamedrive) von 156 km vor uns. Da wir den ganzen Tag Zeit haben wollen wir unser Glück noch einmal mit den Baumlöwen versuchen. Unser Permit ist noch gültig, so dass wir nur 8 US$ für das Auto bezahlen.
Die letzte Fahrt durch den QENP bringt uns keine neuen Tiere – die Löwen sind immer noch nicht zurück (das hatten uns schon die Ranger gesagt). Insgesamt ist nicht viel los. Wir sehen aber immerhin ein paar Topis, Büffel, Warzenschweine und Kobs. :)
Ein Black Crake kraxelt auf einem Busch herum...


Ein Hagedasch-Ibis sucht nach Futter...


Eine Glanzente rastet auf einem Baum...


Ein Buschbock versteckt sich im "Gebüsch" :whistle:


Die Fireball-Lilies können nicht weglaufen... ;)


Noch ein letzter Blick auf die morgendliche Umgebung...




... und auf einen löwenlosen "Löwenbaum"!


Nach zwei Stunden verlassen wir den Park durch das South Gate und starten in Richtung Bwindi Impenetrable Forest. Obwohl wir keine Gorilla-Permit haben, wollen wir dem Nationalpark einen Besuch abstatten. Da wir beide Wälder in jeder Form lieben ist der Regenwald ein Muss für uns. Wir haben zwei Nächte in der Eco Hills Gorilla Lodge gebucht und wollen einen Forest Walk machen.
Wir halten an einem Straßenstand um Obst und Gemüse zu kaufen. Wir fragen nach Kaffee – unserer ist aus und werden hilfsbereit zu einem kleinen Laden begleitet, wo wir 12 Portionspäckchen Kaffee erstehen. :) Die Straße wird zunehmend schlechter.


Es rumpelt, es ist eng, Schlagloch reiht sich an Schlagloch und in den unzähligen Dörfern ist wie immer in Uganda viel Betrieb. Uns fällt auf, dass die Kinder hier sehr aufdringlich sind… Sie laufen hinter unserem Auto her, halten die Hand auf und schreien lauthals „Give me money!!!“ :( :(
In einem Waldstück machen wir ein Picknick bestehend aus dem letzten Käse und bröseligen Semmelresten der Marke „Safari-Buns“. Das Zeug ist ewig haltbar, schmeckt aber eher zum Abgewöhnen… :pinch: Anschließend folgt das ultimative Kaffee-Erlebnis. Jeder öffnet ein Päckchen ugandischen Kaffee und wir kippen heißes Wasser aus der Thermoskanne darüber. Heraus kommt ein schwärzliches Gebräu, das nicht mal ansatzweise nach Kaffee schmeckt… zudem schwimmen die Kaffeeteilchen drin setzen sich auch nicht ab. Ich versuche das Zeug durch die Zähne zu schlürfen, damit möglichst viel Kaffeesatz in der Tasse bleibt… brrrr… :pinch: klappt nur mäßig und ich beschließe mich lieber fortan in Kaffee-Abstinenz zu üben! :ohmy:
Die Berge hier sind bis zum letzten bewirtschaftet...






Wir kommen an Teeplantagen...


... und Kohle-Meilern vorbei


Nach rund 7 Stunden!!! Erreichen wir ziemlich platt die Lodge.


Alles ist dunkel, kein Auto weit und breit. :ohmy: Zum Glück täuscht der erste Eindruck und wir werden sogleich freundlich von Kefa, dem guten Geist der Lodge begrüßt. :) Wir bekommen heiße Handtücher und – Kaffee!! Besser als unsere Plörre schmeckt der allemal! :P
Wir bekommen eine wunderbare Kabin mit Blick auf den Bwindi Forest, großer Terrasse, heißem Wasser, einer Toilette mit Panoramafenster und einem wunderbar großen Bett! Nach zahlreichen Erklärungen fallen wir ermattet in die Korbsessel und genießen erstmal die wunderbare Umgebung.




Lodge-Managerin Anett kommt vorbei um unsere Bestellung fürs Abendessen aufzunehmen.
Den restlichen Nachmittag verbringen wir lesend. Später trinken wir einen Sundowner und genießen den Blick auf den Regenwald.
Bevor wir Essen nehmen wir mal wieder Verbindung mit zuhause auf – im Restaurantbereich gibt es Wlan, dann setzen wir uns zum Essen. Wir sind die einzigen Gäste und werden mit einem wunderbaren Menue verwöhnt. Zwiebelsuppe, Fisch und Pfannkuchen-Nachspeise gehören zu den kulinarischen Highlights der Reise. :P :P :P
Kefa macht extra ein Feuer im Kamin auf der Terrasse und wir sitzen noch ein wenig davor. Als wir die richtige Bettschwere haben lassen wir uns glücklich in unser Kingsize-Bett fallen. Nach den Tagen im Dachzelt ist das purer Luxus! :)
Fortsetzung folgt…
Letzte Änderung: 28 Mär 2023 18:33 von Katma1722.
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29 Mär 2023 16:26 #664338
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Bwindi ohne Gorillas = Nature Walk und fauler Nachmittag
Heute Morgen ist es besonders hart, das kuschelig warme Bett zu verlassen. Durch die Morgendämmerung schleppen wir uns zum Frühstück. Es gibt Tee und frische Früchte, außerdem haben wir Avocado-Toast bestellt. Das sind pro Person zwei riesige Scheiben, dick mir Avocado bestrichen, obendrauf noch ein Ei, dazu Tomaten und Bacon…. :woohoo: Unmöglich kann ich das alles essen! Das tut mir total leid und ich bitte sie den Toast für später aufzuheben – ich glaube sie haben ihn dann selber gegessen – mittags war er auf alle Fälle unauffindbar! :whistle:
Anschließend fahren wir nach Rushaga, wo Anett einen Forest-Walk für uns vereinbart hat. Sie besteht darauf, dass Kefa uns begleitet. O.K. Wir haben also ein Kindermädchen… :whistle:
In Rushaga geraten wir mitten ins Gorilla-Briefing. Oh Mann… so viele Leute!!! :pinch: Die Ranger sind total im Stress und wissen im Moment nichts mit uns anzufangen. Kein Problem. Wir setzen uns erstmal zu den Gorilla-Treckern und lauschen den interessanten und sehr ausführlichen Erklärungen. (Im Mgahinga dauert es nicht annähernd so lange!)
Irgendwann ziehen die Gruppen los und es wird angenehm ruhig. Wir bekommen Richard als Guide zugeteilt und nach der etwas komplizierten Zahlung von 70 US$ pro Person geht es los. Richard ist O.K. – mehr aber auch nicht.
Wir können die Dauer des Walks wählen und entscheiden uns für 3-4 Stunden, damit auch genug Zeit für Fotos und Staunen bleibt!
Gleich zu Beginn begrüßt uns dieses Baumhörnchen


M. und ich sind wirkliche Wald- und Pflanzenfans und wir freuen uns unglaublich auf den Vormittag im Bwindi, von dem wir schon so viel gehört haben. Wir werden nicht enttäuscht. Die Wanderung durch den mit Flechten-, Farn- und Moos behangenen Wald ist wunderschön! Die Flora ist unglaublich vielfältig.












Wir stoßen auf Waldelefanten-Spuren und sehen Colobus-Affen. Da wir nur das kleine Objektiv dabei haben gibt es von den Vögeln keine Bilder – wir beschränken uns aufs Genießen, sehen aber Ross´s Turaco, Rwenzori-Turaco, Great Blue Turako und einen Trogon.
Für uns am schönsten sind die vielen vielen Baumfarne – wir wandeln durch einen Märchenwald.










Da wir keine Gorillas verfolgen können wir uns in unserem Tempo treiben lassen. Es geht steil bergauf, steil bergab und schließlich erreichen wir einen wunderschönen Wasserfall.




Letzte Änderung: 29 Mär 2023 16:47 von Katma1722.
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29 Mär 2023 16:56 #664344
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Auch der Rückweg wird nicht langweilig... Es gibt weiterhin viel zu entdecken!
Eine schöne Blüte (die laufen oder fliegen wenigstens nicht weg :silly: )


einen Schmetterling


beeindruckende Urwaldriesen


interessanten roten Laubaustrieb


und diesen Golden-breasted Bunting (Danke Sue!), der sich wahrscheinlich auf seine Tarnung verlassen hat :laugh:


Die Zeit vergeht wie im Flug und gegen eins erreichen wir das Headquarter, wo uns Kefa bereits erwartet. Vor dem Gate beginnt sofort das Dorf mit zahlreichen Craftshops. Die Männer lassen mich aussteigen und ich unterhalte mich prächtig mit den Einheimischen und zahle für schöne Stoffe und ein paar Mitbringsel völlig überteuerte Preise… ;)

Zurück in der Lodge ordern wir einen späten Lunch, den wir nach einer angenehmen – seit langem wieder einmal heißen Dusche auf der Terrasse genießen. Der Blick auf den Regenwald ist einfach wunderschön!


Wir beobachten White-tailed Blue-flycatcher




Astrilde


und eine Eidechse:


Am gegenüberliegenden Hang klettern einige Blue Monkeys herum. (Schlechtes Beweisfoto...)


Wir genießen die Ruhe und die Atmosphäre und trinken auch noch Kaffee.
Den restlichen Nachmittag verbringen wir mit lesen, faulenzen, Vögel beobachten, Ananas essen und die Umgebung erkunden


– wir sind immer noch die einzigen Gäste. An der Qualität der Lodge kann das aber nicht liegen – wahrscheinlich gibt es einfach zu viele Lodges…
Den Sundowner genießen wir auf der Terrasse:


Abends übertrifft sich der Koch wiedermal selbst: es gibt Karottensuppe mit frisch gebackenen Brötchen, als Hauptspeise hauchdünnes, lecker mariniertes Beef mit Kartoffeln, Gemüse und Pfeffersauce und als Nachspeise gebratene Ananas in cremiger Sauce mit Schokostreuseln. :P :P :P
Der Koch schaut vorbei und wir machen ihm für seine Kreationen ein riesen Kompliment, was ihn sichtlich freut! :)
Wir lassen den gelungenen Tag bei einem Bierchen am Kaminfeuer ausklingen, bevor wir uns in unser gemütliches Bett zurückziehen!


Die Gastfreundschaft hier in der Gorilla Hills Eco Lodge fanden wir außergewöhnlich, das Essen und auch die Cabins großartig. Für 100US$ pro Nacht ein echtes Schnäppchen!
Fortsetzung folgt…
Letzte Änderung: 31 Mär 2023 20:09 von Katma1722.
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01 Apr 2023 18:31 #664519
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Auf der Straße des Grauens…
… dieser Titel trifft unser heutiges Gefühl ziemlich gut! :ohmy:
Morgens ist noch alles entspannt. Wir frühstücken gemütlich in der Lodge – wie schon die Tage zuvor bestens umsorgt von Kefa. Als wir unser Gepäck holen sehen wir im Tal noch diesen Buschbock:


Manchmal, so behauptet zumindest Kefa, kommen sogar Elefanten vorbei.
Gegen 9 Uhr sind wir unterwegs in Richtung Kisoro. Die Straße ist genauso grottig wie auf der Herfahrt. :pinch: Mengen an Menschen sind unterwegs. Die steilsten Hänge sind urbar gemacht. Total verrückt. Uganda ist hier im Südwesten wirklich extrem dicht besiedelt – die Hütten sind überall verteilt, als hätte jemand Getreidekörner breitwürfig auf ein Feld geworfen.
Kisoro entpuppt sich als recht groß und erstaunlich aufgeräumt. Wir füllen den Tank auf und statten dem UWA-Office einen Besuch ab. Der sehr freundliche Angestellte prüft unsere Gorilla Permits – eins wurde erst verspätet ausgestellt – und versichert uns, dass alles in Ordnung ist. B)
In einem kleinen Laden stocken wir unsere Vorräte auf – es gibt sogar Instant-Nescafé… :P :P
Wir finden ein nettes kleines Café – das erste seit Entebbe… Da müssen wir natürlich rein. Es riecht lecker nach frisch gemahlenen Bohnen – wir bestellen jeder einen Milchkaffee. Der ist mehr weiß als schwarz – dafür bekommt jeder einen halben Liter für schlappe 10.000 Shilling, das sind ca. 2,50 Euro.


Kaum haben wir Kisoro verlassen beginnt die Straße des Grauens. :ohmy: Wir schaffen es wieder einmal, vom Hauptweg abzukommen… Hier bestimmt Vulkangestein den Untergrund.
Hier sieht es noch gut aus!!











Aber es wird schlimmer... die Lust zu fotografieren vergeht mir!
Teilweise geht der Weg über die reinsten Geröllfelder – Vulkangestein kann ziemlich scharfkantig sein und wir fürchten um unsere Reifen. :unsure: Es wird noch schlimmer und wir fahren über Felsen!!! :ohmy: Zum Umkehren ist es längst zu spät. Alles ist unglaublich eng, links und rechts ist der Weg von Steinmauern gesäumt. Dass es teilweise extrem steil bergauf geht macht die Sache nicht besser. Ich zittere, M. flucht leise vor sich hin und wir beschwören den braven Toyota. Mehr als einmal laufen Kinder hinter uns her – kein Wunder – wir können nur Schritttempo fahren. Alles ist sehr ärmlich und in der Nähe der kleinen Dörfer leider auch sehr vermüllt. Abgesehen davon wäre die Landschaft vermutlich sehr schön: kleine Felder begrenzt von Lavasteinmauern, grüne Wiesen, Schafe, Ziegen und Kühe.
Die drei Vulkane sind leider wolkenverhangen und zu allem Überfluss fängt es auch noch an zu regnen. Irgendwann ist der Weg so schmal, dass wir Angst haben stecken zu bleiben. Nach einer Kuppe – es geht wieder über Felsbrocken – steht ein Touri-Jeep. Uns fällt ein Stein vom Herzen. Wenn der das geschafft hat – packen wir das auch. Total erschöpft und fertig mit den Nerven erreichen wir um kurz nach eins die „Hauptstraße“ – die nur in wenig besserem Zustand ist – und kurz darauf das Gate zum Mgahinga Nationalpark. Hier geht es nicht mehr weiter. Wir sind nur 38km gefahren und trotzdem total bratfertig. :pinch: Wir werden freundlich begrüßt und dürfen einfahren um auf dem Parkplatz Picknick zu machen. Nach dem Stress haben wir Hunger. Wir atmen erstmal tief durch und machen uns dann über unseren Packed-Lunch her, der aus Samosas, Eiern, Cookies, Obst und Nüssen besteht. :P Leider regnet es ziemlich heftig, so dass wir im Auto bleiben.
Anschließend sind wir gestärkt und machen uns auf die Suche nach unserer Unterkunft. Vorher fragen wir bei dem Ranger am Tor nach einer Vulkan-Besteigung für den nächsten Tag. Er meint wir sollen einfach um 7.30 Uhr da sein.
Das Ntebeko Homestay finden wir problemlos – es liegt rund 3km weiter rechterhand der Straße.


Wir werden von einem jungen Mann erwartet, der sich als Emma vorstellt und der sich zu unserem Kindermädchen für die nächsten Tage erklärt. :unsure: Emma zeigt uns alles – wir haben das ganze Haus für uns, da wir die einzigen Gäste sind. Es gibt einen gemeinschaftlichen Aufenthaltsbereich mit Sitzecke und Esstisch. Wir dürfen die Küche benutzen, die über eine Spüle und eine Gasflasche mit Kochaufsatz verfügt. Unser Zimmer hat den Charme einer Gefängniszelle – mit Bett und 1 Stuhl. :lol:


Im Bad gibt es einen Mini-Boiler für die Dusche und ein kleines Waschbecken + WC. Frühstück ist inklusive und das Ganze kostet für 3 Nächte 54US$.
Nachdem wir uns etwas ausgeruht haben machen wir mit Emma einen Village-Walk. Es geht über steinige Wiesen:


Hier grasen Kühe:




Die Berge am Horizont liegen bereits in der Demokratischen Republik Kongo:


Der höchste Vulkan, der Mt. Muhavura - das heißt soviel wie "Der Wächter" zeigt sich hinter den Regenwolken!


Unser Ziel ist ein kleinen Vulkankrater.


Von dort können wir den Lake Mutanda und die Berge an der Grenze zum Kongo sehen.


Blumen fotografiere ich immer gerne :whistle:




Der Krater hat zwei Calderas in denen Ackerbau betrieben wird.








Die Gegend ist das Hauptanbaugebiet für Irish Potatoes, die so heißen, damit man sie von der weit verbreiteten Süßkartoffel unterscheiden kann.




Emma ist sehr nett und gesprächig. Er erzählt uns, dass er erst seit kurzem Guide ist, dass er aus einem kleinen Dorf in der Nähe stammt, das seine Eltern sehr arm sind, er aber einen deutsche Paten hatte, der seine Schulbildung finanziert hat und, und, und… Obwohl es wieder angefangen hat leicht zu regnen genießen wir die frische Luft und die Bewegung. :)
Diese Schafe finden den Regen wohl nicht so toll! :whistle:


Die drei Vulkane: Mt. Muhavura (4127m), Mt Gahinga (3475m) und Mt. Sabinyo (3645m) sind leider weiterhin wolkenverhangen. Sie gehören zum Virungamassiv und markieren die Grenze zu Ruanda und zum Kongo. Im Umfeld der Vulkane erstreckt sich auch der Mgahinga Gorilla Nationalpark, der kleinste Nationalpark Ugandas. Er wurde 1991 gegründet und 1992 auf 33,7 qkm erweitert.

Gegen halb sechs sind wir zurück. Wir kochen uns einen Tee, spielen Clever und machen uns dann für das Abendessen einen Salat aus Avocado, Kraut, Tomate und Thunfisch. Bei Emma bestellen wir für den nächsten Tag Frühstück und einen Packed Lunch. Wir quatschen noch ein bisschen, dann ziehen wir uns in unser Zimmer zurück.

Fortsetzung folgt…
Letzte Änderung: 01 Apr 2023 19:09 von Katma1722.
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01 Apr 2023 19:58 #664527
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From here you normally see into the Caldera…
So früh sind wir schon lange nicht mehr aufgestanden. Schon um 6.15 Uhr sitzen wir am Tisch. Emma werkelt eifrig in der Küche… Das Frühstück besteht aus Tee, Obst und Pfannkuchen.
Anschließend begleitet uns Emma zur Amajambere Community. Hier ist ein Restaurant und es werden auch Cabins vermietet – schade, dass wir das nicht wussten!
Wir bekommen den bestellten packed Lunch, dann geht es zum Mgahinga Office. Wir wollen den Mt. Gahinga besteigen – den kleinsten der drei Vulkane, aber trotzdem mehr als 3000m hoch. Ich hoffe, das schaffe ich… :unsure:
Am Office gibt es eine Tanz- und Gesangsvorführung von Mitgliedern der lokalen Gemeinden.


Der Mt. Muhavura schmückt sich auch heute mit einer Wolkenhaube.


Nach dem Briefing geht es los. Rund 1400 Höhenmeter liegen vor uns. Außer M. und mir ist ein Tiroler Bergfex mit von der Partie. Begleitet werden wir von zwei bewaffneten Rangern und dem Chief Guide, Emanuel.
Die Männer legen ein Tempo vor, als ginge es um einen Berglauf. :pinch:




So geht das leider gar nicht. :ohmy: Ich muss mir meine Kräfte einteilen und bremse… Slowly, slowly wird meine Devise. Zunächst steigen wir – noch mäßig steil durch üppigen Sekundärwald auf.
Noch ist die Sicht auf den Mt. Gahinga gut:


Der Boden ist feucht und wir entdecken zahlreiche Riesen-Regenwürmer! :blink:


Auch interessante Blüten finden sich rechts und links des Weges:


Spannend wird es, als wir den Bambus Wald erreichen. Ich wusste nicht, dass es das in Afrika gibt… Bis hier ist es noch gut zu schaffen. :)


Der Bambuswald gefällt uns sehr gut!








Schließlich erreichen wir bei rund 2700m den „Fuß“ des Vulkankegels. Jetzt geht es steil bergauf. Ständig geht es über halsbrecherische Leitern. Ich werde sehr sehr langsam. Manche der Leitern kann ich nur krabbelnd bewältigen. :(
Je höher wir steigen, desto skurriler wird die Vegetation. Flechtenbehangene Bäume bieten ein faszinierendes Bild.




Moose und Farne wachsen, immer wieder bleibe ich stehen um die Umgebung zu bewundern und zu fotografieren. Ein willkommener Grund für eine Schnaufpause. Trotzdem werde ich noch langsamer. Ich spüre die dünne Luft und gerate an meine Grenzen. :( Die Sicht wird immer schlechter und es wird kalt. Unser Bergfex hat sich inzwischen mit einem der Ranger abgesetzt. Mühsam quäle ich mich die letzten Meter hoch.
Geschafft! :) Wir haben den Kraterrand erreicht. :woohoo: :woohoo:


Die Sicht ist praktisch Null! „From here, you normally see into the Caldera!“, erklärt uns Emanuel. :laugh: Hmmm – aha! Das Crater Swamp versinkt in dichtem Nebel, ebenso wie alles andere. Belohnt werden wir dafür durch eine eindrucksvolle, im Nebel mystisch wirkende Vegetation. Der Craterrand ist komplett mit Baumerika, Riesenlobelien und anderen exotischen Pflanzen bewachsen.












Wir ziehen Regenhosen gegen den kalten Wind an und trinken einen heißen Tee. Ich bin stolz, dass ich es geschafft habe und wir genießen die einmalige Stimmung. Es ist eine bizarre Welt! :kiss:




Ein kleiner Pfad führt uns zu einem weiteren Aussichtspunkt, von dem aus man bei passendem Wetter den Mt. Muhavura sehen kann – wir sehen nur Nebel.










Als wir die Kälte nicht mehr aushalten, machen wir uns an den Abstieg – nun müssen wir die vom Nebel rutschigen Leitern wieder hinunter :( – zu dumm dass wir keine Stöcke dabei haben.


Unsere Ranger tragen Gummistiefel mit denen sie leichtfüßig wie Antilopen den Abstieg meistern. :ohmy: Ich komme mir ziemlich plump vor und rutsche des Öfteren halb auf dem Hinterteil. :pinch: Egal – Hauptsache es passiert nichts. Schließlich wollen wir morgen zu den Gorillas.
Unterwegs sehen wir noch einen Rwenzori-Turaco und einen Buschbock.


Als es wärmer wird machen wir am Hang eine Mittagspause. Ranger und Bergfex freuen sich über unsere üppigen Lunchpakete, die wir gerne mit ihnen teilen. B)
Das Wetter ist weiter unten deutlich besser und wir können zum Mt. Sabinyo hinübersehen:


Gegen 14 Uhr erreichen wir das Parkoffice. Wir geben unseren Begleitern noch ein Trinkgeld und spazieren dann zur Amajambere Community, wo und unser Auto parkt. Kurz entschlossen setzen wir uns auf die schöne Terrasse, beobachten die vielen Vögel im Garten und lassen uns einen Kaffee schmecken. Praktisch dass man hier eine ganze Kanne Kaffee bekommt wenn man einen Kaffee bestellt!! Ein Hyrax spaziert vorbei und kraxelt auf einen Baum – leider ist die Kamera im Auto… :pinch:
Den restlichen Nachmittag haben wir keine Lust mehr auf Aktivitäten. Ich bin total platt und genieße es zu lesen und zu faulenzen.
Um 18 Uhr kehren wir ins Restaurant zurück. Es ist richtig frisch geworden und ich bin froh über meine Skiunterwäsche. Wir setzen uns an den offenen Kamin, wo Emma ein Feuer anzündet und trinken ein Bierchen. :P Das Abendessen ist sehr lecker, die Portionen sind aber total überdimensioniert. Ich platze fast und nach dem langen und anstrengenden Tag gehen wir frühzeitig ins Bett!

Fortsetzung folgt…
Anhang:
Letzte Änderung: 01 Apr 2023 20:17 von Katma1722.
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03 Apr 2023 12:19 #664616
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Gorillas im Sonnenschein
Im Morgengrauen sitzen wir am Frühstückstisch und lassen uns von Emma mit riesigen Bananen-Pfannkuchen stopfen. Uganda ist definitiv kein Land um abzunehmen… ;)
Pünktlich um 7 Uhr sind wir im Nationalpark Office – Emma besteht darauf uns zu begleiten, steht dann aber eher so rum – er übt noch! :whistle:
Wir schauen der Tanzgruppe von gestern zu, die die Besucher wieder mit einer kleinen Darbietung willkommen heißen. :)
Im Office gibt es dann leider etwas Stress mit unserer Extra-Permit. :( Der Officer stellt sich stur und behauptet das passt so nicht. Ich sehe die Aussicht, die Gorillas zu sehen schwinden… :( :( Nach langem Hin- und Her erklärt er, er würde das Büro in Kampala anrufen und schickt uns zum Briefing. Mit einem mulmigen Gefühl lauschen wir den Informationen, was ungefähr halb so lange dauert wie im Bwindi. Tatsächlich sind wir 11 Leute statt 10 woraufhin eine Amerikanerin auch sogleich anfängt zu meckern… :pinch: Martin der heutige Chief Guide beschwichtigt sie und als wir fertig sind treffen wir draußen auf die Träger. Der muffige Officer ist verschwunden :dry: und es gibt keine weiteren Beanstandungen der Permits – mir fällt ein Stein vom Herzen und so langsam stellt sich die Vorfreude ein. B)
Martin erklärt uns, dass der Mgahinga Gorilla Park der einzige Park in Uganda ist, der jemals erweitert werden konnte – Teile des Sekundärwaldes kamen dazu, so dass die ansässige Gorilla Gruppe, die Nyakagezi Group genug Futter findet und nicht mehr darauf angewiesen ist, nach Ruanda zu wandern. Die Einheimischen wünschen sich im Gegenzug Jobs – zum Beispiel als Träger – nur 5 der 11 Teilnehmer heuern daraufhin einen Träger an, was ich ehrlich gesagt enttäuschend finde. Es geht hier nicht darum, dass man seinen Rucksack nicht selber tragen kann, sondern darum, die Akzeptanz für den Schutz der Gorillas zu erhöhen. Mein Träger, Julius ist auf jeden Fall sehr zuvorkommend und erklärt mir, wenn ich wiedermal stehen bleibe um zu fotografieren, alle möglichen Pflanzen. Das Tempo ist sehr langsam, da wir zwei alte Damen dabei haben. Die Mecker-Amerikanerin vom Briefing positioniert sich direkt hinter unserem Guide und macht allen klar, dass das der ihr zustehende Platz ist… :S
Uns soll es recht sein. Wir bilden das Schlusslicht und behalten die Übersicht! :)
Der Pfad den wir einschlagen führt an der Grenze des Nationalparks entlang in Richtung Westen. Der Himmel ist leicht bewölkt mit etwas Sonne und die Luft ist deutlich klarer als die letzten Tage.










Schon auf dem Weg gibt es viel zu entdecken:
Acanthus


Moose und Farne


eine Fliegenversammlung :silly:


Männertreu


Nach knapp 45 Minuten werden wir nochmals an die Verhaltensregeln erinnert. Wir lassen unsere Rucksäcke bei den Trägern. Nur die Kameras dürfen wir mitnehmen. Die Gorillagruppe ist jetzt sehr nahe! Die Nyakagezi Group setzt sich aus 3 Silberrücken, 2 erwachsenen Weibchen, 3 Teenagern und einem 18 Monate altem Baby zusammen. Der dominante Silberrücken heißt Mark und ist 45 Jahre alt. Er lebt mit den anderen Silberrücken friedlich zusammen. Nach weiteren 15 Minuten heißt es „Masken auf“. Kurz darauf sehen wir ihn – den ersten Gorilla. Es handelt sich um den jüngsten der drei Silberrücken.







Er frisst gerade und ignoriert uns komplett. Erwachsene Gorillas verspeisen zwischen 20kg (Weibchen) und 34 kg (Männchen) pflanzliche Nahrung pro Tag.
Berggorillas leben nur noch an den Hängen der Virunga Vulkane und im Bwindi Regenwald. Ihr Bestand wird heute auf etwas über 1000 Individuen geschätzt.
Wir folgen dem jungen Silberrücken und finden den Rest der Gruppe!


Diesen Tieren, mit denen wir 95 Prozent der Gene teilen so nahe sein zu dürfen ist ein besonderes Erlebnis. Das zu beschreiben ist sehr schwierig und sicher erlebt jeder das anders, deshalb lasse ich jetzt einfach mal die Bilder sprechen:
Mark und Nyiramwiza






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