THEMA: (Alb-)Traum Uganda Juni 2014
10 Jul 2014 22:10 #344606
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  • Pumba77 am 10 Jul 2014 22:10
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Schön, dass Ihr uns auf unserer Uganda-Tour begleiten möchtet!

Nach einer sehr ruhigen Nacht und einem sehr guten Frühstück warteten wir an unserem ersten „richtigen“ Tag ungeduldig auf unser Auto, das von Patrick um 9 Uhr zum Guest House gebracht werden sollte. Geplant war, an diesem Tag bis zum Lake Mburo National Park zu fahren.

Erste wichtige Lektion des Tages: Glaub dem Forum, d.h. vergiss sofort Dein deutsches Zeitverständnis und vor allem: Hör auf zu planen! :laugh:

Um 10 Uhr rollte unser Toyota Landcruiser dann durchs Tor, welcher nach kurzer Inspektion der Ausstattung sofort von uns ins Herz geschlossen wurde: Geräumige Fahrerkabine (für Menschen höher 1,90m ein nicht unwichtiger Faktor), Wassertank mit Filter, Kühlschrank, diverse Verstauungsmöglichkeiten, genau passendes Camping-Equipment, aber auch Basis-Werkzeug, Sandbleche, eine solide aussehende Schaufel, 2 Diesel-Tanks etc. etc.
Hier ein Foto unseres Schätzchens, aufgenommen auf einer Campsite ein paar Tage später:










Los ging es mit Patrick zum Einkaufen und zu diversen ATM. „Diverse“ deshalb, weil diese widerborstigen Geräte entweder kein Geld ausspucken wollten und/oder einfach unsere Karten so lange verschluckt hielten, bis das Betriebssystem (Windows…) runterfuhr. Dieser Vorgang dauerte so um die 5-10 Minuten und verursachte jedes Mal eine gewisse Transpiration bei den Karteninhabern. :evil:

Bis wir diese ersten Unwägbarkeiten gelöst hatten, war viel mehr Zeit verstrichen als geplant, also hieß es: Neuer Plan. Masaka als Zwischenstopp für die Nacht schien machbar zu sein, lt. Reiseführer sollte es dort eine schöne Campsite an der Straße nach Mutukula geben


Das Fahren bis dorthin war kein Problem, leider verfehlten wir die Einfahrt zur Campsite. Kein Problem, wir fuhren einfach bis zum nächsten Dorf, um dort zu wenden. Auch das zu Beginn kein Problem. Links an den Straßenrand gefahren, rückwärts gesetzt, rechts und links geschaut, 2 Boda Boda-Fahrer hielten sogar noch an, um uns Platz zu lassen. Auf die Straße gefahren – und dann passierte der schlimmste Moment des Urlaubs: Wir hatten das Wendemanöver fast beendet, als quasi aus dem Nichts ein Boda Boda Fahrer versuchte, uns links, quasi auf dem "Gehweg", zu überholen, sich anscheinend völlig bzgl. Geschwindigkeit und Abstand zum Auto verschätzte und in unseren linken Kotflügel knallte. Der Fahrer flog in hohen Bogen über sein Moped. Sofort sammelte sich eine Menschenmenge um den Fahrer. Als wir ausstiegen, hatten schon die ersten unsere Heckklappe aufgerissen und bugsierten den Fahrer in unser Auto. Er gab Schmerzen im Bein an, ansonsten schien er nach einer ersten Untersuchung unverletzt. Wir waren natürlich gewillt, sofort mit ihm ins Krankenhaus zu fahren, was bei der wild diskutierenden Menge aber nicht möglich war. Zum Glück kamen 2 Polizisten vorbeigefahren, die erstmal vehement für Ruhe sorgten und uns dann ins Krankenhaus begleiteten.

Damit war der Albtraum aber noch nicht vorbei: Danach ging es zur Polizeiwache, wo wir eine Aussage machen sollten. Kein Problem –dachten wir. Schnell wurde klar, dass jetzt die Probleme erst anfingen: Uns wurde mehr oder weniger versteckt klar gemacht, dass wir trotz Versicherung Bargeld auf den Tisch legen sollten – und zwar nicht nur für den Verunfallten und seine Familie, die Polizei witterte auch ein einträgliches Geschäft. Höhe der „Spende“ bis dahin noch nicht bekannt. Wir möchten Euch hier mit Einzelheiten verschonen, in der Rückschau hatte es aber Züge eines Kasperletheaters. Da wir 2 Tage später in Buhoma sein wollten, um die Gorillas zu besuchen, hatten wir dezent Zeitdruck und wollten so schnell wie möglich weiter. Nichts da, am nächsten Tag sollte angeblich ein Sachverständiger erst mal das Moped und unser Auto begutachten. Die Schuldfrage war völlig nebensächlich (und blieb es auch).

Wir schalteten Douglas ein, der versprach, dass Patrick uns am nächsten Tag helfen würde. Die Nacht verbrachten wir wie geplant auf der Campsite, welche wirklich zu empfehlen ist!

Patrick erschien auch am folgenden Tag, zwar nicht um 9 Uhr wie versprochen, sondern erst um 14 Uhr (unsere Nerven hatten sich bis dahin pulverisiert), aber egal, wir fühlten uns nicht mehr allein gelassen und waren unendlich froh, ein bekanntes Gesicht zu sehen.

Zwischenzeitlich stellte sich heraus, dass der Fahrer wohl einen Wadenbein(an)bruch erlitten hatte. Wir waren sehr erleichtert, dass ihm nicht mehr passiert war!!

Bis wir um 17 Uhr endlich weiterfahren durften, waren wir um 900USD und 2 Urlaubstage ärmer. 300USD wurden obenauf noch von der Versicherung bezahlt. Diese Summe war nicht verhandelbar, die Alternative wäre lt. Polizei ein Gerichtsverfahren gewesen. Es war bei dieser Summe nicht schwer zu erraten, warum der Polizeichef so vehement die Ehefrau des Verunfallten gegenüber uns unterstützt hatte… Der am Vortag oft zitierte Sachverständige tauchte natürlich nicht auf.

Wir tuckerten noch bis Mbarara weiter, völlig schockiert von unseren ersten beiden Tagen in Uganda. Es gibt von diesen beiden Tagen keine Fotos, die wir Euch zeigen könnten, uns war einfach nicht nach fotografieren…
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12 Jul 2014 20:39 #344939
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Schnell noch in Kabale getankt (die Handhabung der beiden Dieseltanks führten zu einer gewissen Verwirrung, insb. da die Erklärung Patricks hierzu etwas konfus war – sollte jemand aus dem Forum den Landcruiser mieten wollen, schreibt uns am besten vorher an…), endlich den ATM dazu bewegt uns Geld zu geben und ab ging es in die Berge.



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12 Jul 2014 21:09 #344943
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Wir waren restlos begeistert von der Landschaft und von den sehr netten und hilfsbereiten Menschen. Egal ob wir nach dem Weg gefragt haben, unsere SIM-Karte oder der ATM herumbockte– immer war jemand zur Stelle, der uns weiterhalf. Traurig haben uns die vielen bettelnden Kindern auf dem Weg nach Buhoma gemacht. Unser Auto wurde leider mehr als einmal von Kindern mit Steinen beworfen, als wir nur aus dem Auto heraus gewunken, aber nichts gegeben haben. Ein Kind versucht sogar, sich an das fahrende Auto zu hängen…

In Buhoma hatten wir im Vorfeld 2 Nächte in der Silverback Lodge gebucht. Der weibliche Teil der Reisegesellschaft weigerte sich nämlich standhaft, im Regenwald im Zelt zu schlafen. Die Anfahrt zur Lodge erwies sich auf den letzten 30m recht als abenteuerlich (zumindest für uns Flachlandbewohner). Wir waren sehr froh, einen 4x4 zu fahren – bis wir am nächsten Tag feststellten, dass der Hotelmanager den Weg immer mit einem normalen SUV fährt. Da haben wir uns doch etwas geschämt... :blush:

Die Lodge bietet einen traumhaften Blick auf den Regenwald. Alleine wegen der Aussicht würden wir sie immer wieder buchen.

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12 Jul 2014 21:23 #344947
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Zwar sind noch alle Bilder unbearbeitet, dafür aber jetzt verkleinert :)
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15 Jul 2014 21:35 #345353
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Und dann war endlich der große Tag da! Morgens schnell ein leichtes Frühstück, Lunch-Paket eingepackt und los ging es zu Fuß Richtung Gate. Nach 20m Fußmarsch kam ein Auto hinter uns hergefahren. Es war Godfrey, der Hotelmanager. Er bestand darauf, uns zum Gate zu bringen. Aber nicht nur das, er kümmerte sich im Park um alle Formalitäten und gab uns Tipps, welche Familie wahrscheinlich am schnellsten zu erreichen sei. Zum Schluss gab er uns seine Mobilnummer mit dem Angebot, uns nach dem Trecking abzuholen. An dieser Stelle nochmal ein herzliches Danke schön für diesen tollen Service!

Wir vertrauten auf Godfrey Rat und stellten uns für die Mubare Gruppe an. Unsere Rucksäcke übergaben wir 2 Trägern und los ging es. Das Wetter war perfekt, trocken, noch nicht zu warm. Godfrey sollte Recht behalten. Nach einer knappen Stunde Wanderung kam plötzlich Unruhe bei unseren Guides auf. Die Gorillas waren in der Nähe! Die Herrschaften saßen entspannt auf einem sehr, sehr hohen Baum. Man sah hier mal einen Arm, dort mal ein Bein, ab und zu ein Hinterteil oder auch mal einen Kopf.









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15 Jul 2014 21:37 #345355
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Nach einer Stunde Beine-in-den-Bauch-stehen machte sich Aktionismus auf dem Baum breit, der Abstieg begann.







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