THEMA: The Uganda Loop - Dezember 2013
09 Mai 2014 19:39 #336384
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Tag 2:
Relativ früh machen wir uns auf dem Weg zum „Ziwa Rhino Sanctuary“, fahren durch Entebbe und Kampala und sind doch etwas schockiert ob der Zustände. Da es unser erstes Mal in Afrika ist, kann man hier durchaus von einem Kulturschock sprechen. Klar man sieht hin und wieder im Fernsehen oder anderweitig, wie arm die Bevölkerung in vielen Gebieten Afrikas ist. Aber wenn man mit eigenen Augen die teilweise in Lumpen gekleideten Menschen sieht, die in Wellblech- oder auf dem Land in Lehmhütten leben ist das noch mal eine ganz andere Hausnummer. Auf dem Weg zum „Ziwa Rhino“ bleibt unser Auto dann auch das erste Mal stehen und springt nicht mehr an. Glücklicherweise an einer Baustelle, an der eine Menge Verkäufer ihre Waren anbieten, welche uns dann gegen ein kleines Trinkgeld anschieben. Bevor es weiter geht, kauft Erisa noch eine Tüte gebratene Heuschrecken. Als ich einige probiere lachen unser Anschieber, da die meisten „Muzungus“ wohl eher die Finger davon lassen. Aber so schlecht schmecken sie gar nicht, vergleichbar mit Garnelenchips. Im „Ziwa Rhino Sanctuary“ angekommen geht es zu Fuß durch die Büsche zu den Nashörnern. Da es um die Mittagszeit ist und dementsprechend heiß, schlafen diese leider. Nichtsdestotrotz ist es ein schönes Erlebnis bis auf wenige Meter an die fünf schlafenden Kolosse ranzukommen. Leider sind wir nicht allzu lange alleine. Eine ganze Horde Touris, die wohl mit einer Art Safaribus unterwegs sind, kommt ebenfalls bei den Nashörnern an und macht eine Menge Lärm, so dass wir uns lieber wieder auf den Rückweg machen. Nach einem Mittagessen geht die Fahrt weiter zum Budongo Forest im Murchison Falls Nationalpark. Hier übernachten wir in der Budongo Eco Lodge, eine schöne Lodge mitten im Wald, komplett aus Holz, mit sehr freundlichem Personal. Wir sind die einzigen Gäste und bekommen den Bungalow, der am weitesten im Wald ist. Schon etwas unheimlich nachts in der nur sehr spärlich beleuchteten Hütte (es gibt keine Elektrizität, nur Solarstrom). Auch werden wir nachts des öfteren geweckt durch die Schreie der Schimpansen, die sich wohl nicht weit von der Lodge entfernt aufhalten. Nach dem Abendessen trinken wir noch das ein oder andere Bier mit Erisa und er erzählt uns von seiner Familie und generell dem Leben in Uganda. Immer wieder ein großes Thema ist die Krankheit Aids, die hier tatsächlich ständig präsent ist. Jeder hat Familienmitglieder oder Freunde die selbst erkrankt sind oder Aidsfälle in der Familie haben. So präsent das Thema scheinbar bei der Bevölkerung ist, so wenig sieht man Ansätze von Aufklärung. Obwohl die Krankheit in Deutschland in den letzten Jahren in den Medien nicht mehr so stark stattgefunden hat, findet man doch in jeder Kleinstadt Plakate die auf Verhütung etc. hinweisen. Wenn ich mich Recht erinnere haben wir in den zwei Wochen in keiner Stadt irgendeine Art von Aufklärung zu dem Thema wahr genommen, obwohl diese Aufklärungsarbeit sicher dringend nötig ist.

















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09 Mai 2014 19:41 #336385
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11 Mai 2014 11:31 #336511
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Tag 3:
Heute steht unsere Schimpansen-Tracking auf dem Programm. Nach einem leckeren Frühstück bekommen wir ein kurzes Briefing und dann geht’s direkt von der Lodge aus ab in den Wald. Glücklicherweise kamen über Nacht auch keine anderen Touristen mehr an, so dass wir nur zu viert (Guide, Erisa und wir beide) aufbrechen. Allein die Erfahrung durch den Wald zu laufen, der zwar kein richtiger Regenwald wie z.B. der Bwindi ist, aber sich doch stark von unseren Einheimischen Wäldern unterscheidet, ist eine Erfahrung. Die Gerüche und Geräusche wahr zu nehmen und immer wieder auf die Schreie der Schimpansen zu lauschen ist schon toll. Wir sind insgesamt ca. drei Stunden im Wald unterwegs und treffen mehrere Male auf Schimpansen. Hoch oben in den Bäumen beim Frühstück, laufend am Boden und auch einmal direkt auf Augenhöhe im Baum sitzend, nur ca. drei Meter von uns entfernt. Ein wirklich schönes Erlebnis. Nach einem sehr leckeren Mittagessen fahren wir weiter zu den Murchison Falls. Da unser Auto leider wieder nur durch „Rollen lassen“ bzw. Anschieben anspringt ist Erisa ziemlich genervt und bittet mich bei unserer Agentur in Deutschland anzurufen, dass diese „Druck machen“ bei der örtlichen Agentur und wir ein neues Auto bekommen. Kein ganz einfaches Unterfangen mitten in der ugandischen Pampa, es gibt nämlich fast nirgends Handyempfang. Als ich endlich jemanden erreiche, verspricht er sich darum zu kümmern und wir fahren weiter. Bei den Fällen angekommen sind wir die einzigen Menschen vor Ort, erklimmen den Pfad zum Fluss und können den Anblick der Fälle genießen, bei welchen sich der Nil durch eine schmale Felsspalte presst. Zurück am Auto heißt es wieder bangen ob es anspringt und um ein Haar wären wir auch nicht mehr weiter gekommen. Auf den letzten paar Metern Gefälle springt der Motor glücklicherweise wieder an und wir können aufatmen. Auf dem Weg zur Nile Safari Lodge lernen wir wie schlecht ugandische Straßen wirklich sein können, es geht teilweise nur im Schritttempo voran. Und wie sollte es anders sein, das Auto muss natürlich noch mal ausfallen kurz vor dem Ziel. Jetzt ist es vorbei dachten wir, aber Erisa ist solche Situationen wohl schon gewohnt. Er lässt das Auto ganz sachte zurückrollen, haut an der richtigen Stelle den Gang rein und siehe da: Der Motor springt wieder an und wir können die letzten paar Meter zur Lodge fahren (hätten wir zur Not auch Laufen können, waren nämlich nur noch ein paar hundert Meter, aber das wussten wir natürlich nicht). An der Nile Safari Lodge angekommen werden wir freundlich begrüßt und beziehen unseren Bungalow, der einen Balkon mit wunderschönem Blick auf den Nil hat. Generell ist die Lodge sehr schön, wir können von unserem Balkon aus Elefanten am anderen Flussufer beobachten. Es ist eine Horde frecher Meerkatzen in der Lodge zu Hause die in dem Baum gegenüber unseres Balkons ihr Nachtlager zu haben scheint und die uns immer wieder in der „Open-Air-Dusche“ besuchen. Auch in dieser Lodge sind wir wieder die einzigen Gäste, was das Personal aber nicht davon abhält sich wirklich rührend um uns zu kümmern. Manchmal kommen wir uns schon etwas dekadent vor, wenn einem jeder Handgriff abgenommen wird. Wir denken hin und wieder, so muss es wohl in der Kolonialzeit gewesen sein. Eigentlich nicht so unser Ding, andererseits arbeiten hier zwanzig Leute, die durch den Tourismus ihren Lebensunterhalt verdienen. Und so lassen wir die guten Geister gewähren, bekommen alles hinterhergetragen, werden abends mit Taschenlampe zu unserem Bungalow begleitet und ganz hervorragend bekocht. Was anfangs ebenfalls etwas gewöhnungsbedürftig war, ist die immense Geräuschkulisse nachts. Da die Wände des Bungalows nur aus Zeltplanen bestehen wiegen einen allerlei Urwaldgeräusche und das unermüdliche Gegrunze der Hippos in den Schlaf, die sich direkt unterhalb unseres Balkons aufzuhalten scheinen.














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11 Mai 2014 11:33 #336512
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13 Mai 2014 20:08 #336891
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Tag4:
Da unser Auto am Abend des Vortages repariert wurde, steht unserem ersten richtigen Ausflug in den Park an diesem Morgen nichts mehr im Weg. Noch vor Morgengrauen machen wir uns auf zu einer Pirschfahrt in der Nordseite des Parks. Da unsere Lodge auf der anderen Seite liegt, nehmen wir die erste Fähre nach drüben und genießen einen wunderschönen Sonnenaufgang über dem Nil. Auf der anderen Seite angekommen wird das Dach aufgeklappt, so dass wir im Auto stehend die Tiere besser beobachten bzw. erspähen können. Begleitet werden wir von einem Ranger namens George, der uns im Laufe des Vormittags einiges über den Park und seine Bewohner erzählen wird. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Tatsache das George seine Waffe locker neben sich stehen hat und der Lauf natürlich nach hinten zu uns zeigt, nicht gerade vertrauenserweckend bei den Puckelpisten im Park. Wir nehmen’s mit Humor und halten einfach etwas Abstand zu dem Gewehr.
Wie begeistert sind wir, als wir direkt nach den ersten paar Metern eine Herde Elefanten sehen können, eingerahmt von dieser sehr schönen Savannenlandschaft kam uns das ganze erst mal völlig unwirklich vor, so was gibt’s doch normalerweise nur im Fernsehen.... Auf der ca. dreistündigen Rundfahrt durch den Park begegneten wir weiteren Elefanten, Giraffen, Büffeln, Hippos, diverse Affen und natürlich jeder Menge Antilopen und Vögel. Der Park besticht durch seine schönen Savannenlandschaften, O-Ton George: We got open Savannah, tree Savannah and burned Savannah. Denn die Ranger brennen immer wieder einige Abschnitte des Parks nieder, zum einen um die Höhe des Grases in Grenzen zu halten und so Wilderer besser sehen zu können, zum anderen um frisches Gras nachwachsen zu lassen, welches von den Tieren bevorzugt wird. Leider wurde in ebendiesem Bereich des Parks in dem sich die meisten Tiere aufhalten Öl gefunden und so sind mehr Fahrzeuge der Öl-Firmen als Safari-Fahrzeuge unterwegs. Dementsprechend wird den Tieren hier eines ihrer letzten Rückzugsgebiete in Uganda genommen, was auch die Ranger und Guides sehr bedauern, aber wo sich Geld holen lässt muss die Natur in den meisten Fällen leider zurückstecken. Da es mittags sehr heiß wird, fahren wir zum Mittagessen wieder in die Lodge. Am Nachmittag steht eine Bootsfahrt auf dem Nil zu den Murchison Fällen an. Es ist fast noch schöner die Tiere vom Wasser als vom Auto aus zu beobachten. Wir sehen Elefanten, Unmengen Hippos, Krokodile, Büffel und natürlich wieder allerlei Vögel. Uganda ist eins der vogelreichsten Gebiete in Afrika und so sind auch Touristen mit uns unterwegs, die eben hauptsächlich an Vögeln interessiert sind und dementsprechend riesige Objektive mitschleppen um diese abzulichten. Zurück in der Lodge freuen wir uns natürlich auf eine kalte Dusche, aber so einfach ist das nicht. Die Dusche wird beim Personal bestellt und einige Zeit später klettert jemand mit einem gefüllten Eimer die klapprige Leiter an unserer Open-Air Dusche nach oben um diese zu befüllen. Also genehmigen wir uns erst mal ein kühles „Nile“, am Nil B) . Nach dem, wie am Vortag, wirklich tollen Abendessen lassen wir den Abend am Lagerfeuer bei einigen von Erisas Geschichten über die Besteigung des Ruwenzori-Gebirges ausklingen.























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