THEMA: Reisebericht Uganda 2012
30 Mär 2013 10:54 #282999
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28. Oktober

Heute ist mein Geburtstag und ich habe natürlich, wie jeder an seinem Geburtstag, ein paar Wünsche ;) : Leoparden, baumkletternde Löwen, Schuhschnabel (ist ja nicht so viel, oder?) :whistle: . Ok, den Schuhschnabel-Wunsch hat mir Robert ja gestern schon ausgeredet. So bleiben noch die Katzen (und viele Vögel) :silly: .
Um 5.00 Uhr klingelt der Wecker und wir fahren los. Auf dem Weg zur Teerstrasse kommt plötzlich ein Hippo aus dem Gebüsch und wir lassen ihm natürlich höflich den Vortritt. Leider geht es Markus heute nicht so gut, vielleicht liegt es an der Malarone, obwohl er sie sonst sehr gut vertragen hat. Das hatten wir uns natürlich am heutigen Tag anders vorgestellt.
Wir fahren wieder in die Kasanyi Plains, aber es ist heute morgen sehr ruhig. Sogar die Kobs sind nicht zu sehen und die Landschaft scheint wie ausgestorben.


Three-banded Plover - Dreibandregenpfeifer


Grey-crowned Crane - Kronenkranich

Um 8.00 Uhr entdecken wir zwei der drei Löwinnen von gestern mit den älteren Cubs. Die Jungen spielen auf und um einen Termitenhügel Fangen. Leider ist es etwas weiter weg, aber es macht total Spaß ihnen beim Spielen zuzuschauen.











Ein schönes Geburtstagsgeschenk! :silly: Nachdem sich immer mehr Autos versammeln und die Löwen sich weiter entfernen fahren wir weiter. Wir fahren noch den Kasenyi Loop, doch es bleibt sehr ruhig. Also machen wir uns langsam auf den Rückweg zur Lodge.


Auf der Rückfahrt sehen wir noch eine Kob-Dame mit Nachwuchs

In der Lodge gibt es noch ein leckeres Frühstück und anschließend machen wir uns um 10.30 Uhr auf den Weg Richtung Ishasha.

Fazit Queen Elizabeth Bush Lodge:

Dieses Camp würden wir jederzeit wieder besuchen, auch wenn bei uns durch die größere Gruppe die Atmosphäre ein bisschen gelitten hat. Die Zimmer sind einfach, aber ausreichend groß, alles ist super sauber. Die Terrassen haben eine schöne Aussicht, vor allem die Zelte, die zum Kazinga Channel ausgerichtet sind. Das Duschwasser war nicht ganz heiß, zugegeben, aber dass hat dem Vergnügen keinen Abbruch getan. Die Toiletten sind etwas gewöhnungsbedürftig, aber absolut geruchsfrei. Die Lage des Camps ist gut, da man recht schnell im Park ist.


Die Strecke nach Ishasha ist ganz gut zu befahren, da es trocken ist.


Wir sehen aber auch die alten Brücken, die beim letzten großen Regen zerstört wurden.


Und so sehen die neuen Brücken aus

Wir sehen einige Vögel am Wegesrand, aber ansonsten ist es sehr ruhig. Wir kommen schon kurz vor 13.00 Uhr am Gate an, zeigen unsere Permit und fahren in den Ishasha Teil des QENP.





Um 13.30 Uhr erreichen wir das Ishasha Wilderness Camp an, das wunderschön direkt am Fluss liegt. Wir werden freundlich in Empfang genommen und zu unserem Zelt geführt.




Das schöne Badezimmer

Das Zelt ist wunderschön und die Terrasse ist fast direkt am Fluss (ich glaube, bei Hochwasser möchte ich hier nicht unbedingt stehen :unsure: ).
Im Badezimmer entdecke ich im Waschbecken eine kleine Eidechse, die sich im Siphon verfangen hat. Es ist nur noch der Schwanz und die Hinterfüße zu sehen und die Arme steckt fest. Da wir Angst haben, sie zu verletzen, laufe ich zum Hauptgebäude und versuche, jemanden kompetentes zu finden, der uns mit der Eidechse helfen können. Ein junger Mann kommt mit mir und versucht vorsichtig mit dem Handtuch, die Eidechse herauszuziehen. Leider ohne Erfolg, da das arme Reptil aus lauter Not seinen Schwanz abwirft :(
Dies ist der Moment, in dem ich entscheide, dass ich nicht länger zusehen mag bei der Rettung der Eidechse. Der junge Mann verspricht, vorsichtig zu sein und den Siphon auszubauen. Naja, ich wünsche der Eidechse viel Glück und hoffe, sie kann relativ unversehrt des Weges ziehen. Wir gehen und genießen (relativ, immer mit den Gedanken bei der Eidechse :blush: ) einen leckeren Lunch mit Blick auf den Fluss. Und unterhalten uns mit einem englischen Pärchen älteren Semesters, dass die Runde durch Uganda andersherum fährt. Sie haben uns vorgeschwärmt von der Kanutour über den Lake Mutanda und die anschließende Wanderung über Nkuringo nach Buhoma. Klingt echt toll, naja, vielleicht das nächste Mal. Markus ist ja eher der Fahrer denn der Wanderer, aber vielleicht kann ich ihn nach diesem Urlaub auch dafür begeistern. ;)
Inzwischen kommt der junge Mann an unseren Tisch und erzählt uns, dass er die Eidechse gerettet hat und sie am Fluss wieder ausgesetzt hat. Außer dem verlorenen Schwanz soll sie aber unverletzt gewesen sein. Wir wollen ihm das unbedingt glauben. :blush:
Nach dem Lunch duschen wir noch schnell und wollen uns dann auf die Suche nach den Baumlöwen begeben. Nachdem wir sie ja in Tansania im Lake Manyara Nationalpark verpasst haben, wäre es doch wirklich ein schönes Geburtstagsgeschenk, sie hier zu finden ;)


Yellow-throated Longclaw - Gelbkehlpieper

Wir fahren los und fahren vom Wilderness Camp auf dem Northern Loop Richtung Ishasha Camp. Und, wer kommt uns entgegen? Die wohlbekannten Kleinbusse. Wir grüßen freundlich, tauschen kurz aus, dass niemand etwas Besonderes gesehen hat und fahren aneinander vorbei. Wir sehen außer ein paar Büffeln, Topi’s und den üblichen Verdächtigen nichts.




Büffel mit frischer Schlammpackung


Eine hübsche Kob-Dame

Richtung Süden halten wir natürlich besonders nach den Löwen Ausschau, am besten auf den Bäumen, aber wir würden sie auch auf dem Boden nehmen :whistle: . Aber ... nichts, keine Löwen in Sicht. :(
Die Landschaft hier unten ist sehr schön, die Savanne immer Vordergrund und die Berge im Hintergrund.



Die Strassen Richtung Süden sind sehr schlammig, so dass wir uns das heute ersparen, denn es ist schon relativ spät. So machen wir uns wieder auf den Weg Richtung Camp.
Kurz vor dem Abendessen fängt es an zu regnen wie aus Kübeln. Zum Glück gibt es einen Regenschirm im Zimmer, der jetzt zum Einsatz kommt. Um 19.30 Uhr genießen wir ein sehr leckeres Dinner, während es weiter draußen regnet.



Und dann gibt einen Geburtstagskuchen mit Ständchen für mich, von der kompletten Belegschaft der Lodge. Es gibt wirklich schlimmere Arten seinen Geburtstag zu feiern.



Wir verteilen den Kuchen und gehen dann früh ins Bett. Markus geht es leider immer noch nicht besser. Wir beschließen, die Malarone von abends auf morgens umzustellen. Vielleicht hilft es ja, da Markus sonst nie Probleme gehabt hat.
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08 Apr 2013 13:42 #284646
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29. Oktober

Um 7.00 Uhr gibt es Frühstück. Wir haben uns abends noch mit dem Manager der Lodge und dem Reiseleiter der kleinen Gruppe, die mit uns im Wilderness Camp waren, über die Strecke nach Bwindi bzw. Nkuringo unterhalten. Wie schon Geoffrey von Kabiza, rieten uns auch die beiden nicht die direkte Strecke von Ishasha Richtung Buhoma und dann Richtung Ruhija zu nehmen. Die Strecke soll durch Streikende blockiert sein und jeder rät uns dringend davon ab, diese Route zu fahren. Stattdessen sollen wir weiter Richtung Kanungu fahren und von dort Richtung Ikumba. Hätten wir zuvor gewusst, was der Tag für uns bereit hält, wir wären vielleicht in Ishasha geblieben, aber dann hätten wir morgen die Gorillas verpasst, also keine Option B)


Das Hauptgebäude der Lodge


Der schöne Platz am Fluss (leider durch den Regen bei uns nicht zu nutzen, sonst wird hier ein Feuer gemacht abends vor dem Dinner)

So fahren wir um 8.00 Uhr los und nehmen noch einmal den Northern Loop Richtung Westen. Ein kleine Hoffnung haben wir noch auf die „tree-climbing lions“. Und so fahren wir noch ein paar Regionen ab, wo sie sein könnten. Die Betonung liegt auf „könnten“, denn wie im Lake Manyara beschließen die Löwen auch hier in Ishasha, uns einen Grund für eine Rückkehr zu geben. Denn sie bleiben verborgen und zeigen sich uns nicht. Wir sehen außer Hyänenspuren auch noch Topis, Paviane, Uganda Kobs, diverse Vögel und ein paar Vervet Monkeys, die hier aber sehr scheu sind. Und genießen trotz allem die schöne Landschaft in Ishasha.


Topi


Yellow-throated Longclaw – Gelbkehlpieper – Nach der netten Begrüßung gestern sagt er uns heute noch Farewell


Long-crested Eagle - Mein erster Schopfadler


Grey-backed Fiscal – Graumantelwürger


Sooty Chat - Einfarbschmätzer

Aufgrund der Strecke, die uns noch bevor steht, beschließen wir nach einer Stunde Richtung Nkuringo aufzubrechen, denn ein bisschen Bammel haben wir vor dieser Strecke (naja, ich habe Bammel :blush: , Markus ist wie immer sehr gelassen). Der Weg ist zuerst einfach nur holprig, aber vollkommen in Ordnung.
Unterwegs sehen wir einen weiteren Schopfadler, der seine Beute verzehrt. Erst wird gerupft und dann wir die kleine Maus (oder was immer es auch war) doch komplett verschlungen.







Wir fahren durch Kihihi und finden auch in Kanyantorogo den richtigen Abzweig nach Kanungu. Anfänglich gibt es auf der Strecke einige Matschstellen, aber mit der Untersetzung lässt sich alles gut bewältigen.



Wir folgen T4A und auch der Karte. In einem Ort, ich denke es war Kanungu, fahren wir erst in die falsche Richtung, es geht steil den Berg hinunter und die Strasse verdient diesen Namen nicht, denn eigentlich fahren wir über den blanken Fels. Nach einigen Minuten entscheiden wir, dass das nicht der Weg sein kann. Also wenden, aber das ist auch nicht so einfach, denn die Strasse ist sehr schmal. Wir müssen doch noch ein Stückchen weiterfahren und können dann an einer etwas breiteren Stelle drehen. Wieder über den Felsenweg zurück im Ort fragen wir einen Mann an der Strasse. Zum Glück spricht er Englisch, aber er kann leider keine Karte lesen. Wir fragen nach dem Weg Richtung Ikumba und er zeigt uns die Richtung. Auch das T4A zeigt uns diesen Weg und biegen wir nun rechts ab.

Einige Impressionen von der Strecke, aber eher die guten Stellen. Später habe ich vor Anspannung leider vergessen, zu fotografieren.






Durchfahrt durch einen der kleinen Orte


Eine der Matschlöcher, die aber ganz gut zu bewältigen waren




Schulkinder, die Holz transportieren

Das Navi bzw. T4A bezeichnet diesen Weg als „Gravel Road“. Das ist aber wirklich der absolute Witz, denn die Strasse wird immer schlimmer. Jeder Bergwanderweg in Europa ist besser als diese Strasse. Es wird immer enger, wir fahren immer wieder durch kleine Wälder oder aber offenen Flächen. Rechts neben der Strasse geht es in den Abgrund, links steil den Berg rauf. Wir befinden uns hier auf über 2000m.





Anfänglich sehen wir noch Menschen auf dem Weg, die sich wohl wundern, wo wir hinwollen. Später gibt es keine Dörfer mehr und wir sehen auch kaum mehr irgendwelche Menschen. Sehr ungewöhnlich in Uganda, wo eigentlich immer jemand auf der Strasse läuft. Und Handy-Empfang gibt es hier auch nicht. Wir fragen unterwegs mal, aber leider spricht hier niemand Englisch.
Was machen wir, wenn uns hier ein Auto entgegen kommt? Oder wenn wir eine Panne haben? Oder wenn wir vom Weg abrutschen oder im Matsch steckenbleiben? Oder aber wenn die Strasse nur noch zum Fußweg wird? Drehen und zurückfahren ist keine Option, denn dafür ist die Strasse zu schmal. Mir gehen tausend Gedanken durch den Kopf, während Markus gelassen, aber hoch konzentriert weiter fährt. Er lässt sich zum Glück nicht aus der Ruhe bringen. Als uns zwei Teenager mitten im Nirgendwo hinterher rennen und nicht gerade freundlich schauen, rutscht mir das Herz in die Hose. Ich glaube im Nachhinein nicht, dass sie irgendetwas Böses wollten, aber in dieser Situation war es schon etwas beängstigend. Aber das war wohl mehr auf meine Anspannung wegen der Strasse zurückzuführen. Ich habe echt das erste Mal in Afrika richtig Bammel, ich gebe es offen zu. Und hoffe nur noch, dass wir irgendwie in Nkuringo ankommen.



Irgendwann öffnet sich das Tal, wir sind fast unten angekommen und sehen eine kleine Brücke. Hinter der Brücke steht ein großes Baufahrzeug und ich denke nur, wenn der bis dahin gekommen ist, dann schaffen wir den Weg runter locker. Mir fallen tausend Steine vom Herzen.
Die Strasse wird zwar nicht wesentlich besser, aber viel breiter. Und hier sind auch wieder Menschen unterwegs. Wir haben für die letzten 10 km über 2 Stunden gebraucht. Wir waren ja vorgewarnt und haben mit sehr schlechten Straßenverhältnissen gerechnet. Auf den Bildern sieht es fast harmlos aus, es lässt sich schwer in Bildern festhalten, dass hat man ja z.B. auch bei Topobär’s letztem Bericht aus Tansania gesehen. Aber in der Situation und mit der Erinnerung an unser Erlebnis nahe Chimps’ Nest war es nicht witzig. Und dieser Tag ist auch der Grund, warum ich nicht glaube, dass Selbstfahren in Uganda für jeden das Richtige ist, besonders wenn man keine Off-Road Erfahrung hat. In der Regenzeit hätte ich diese Strasse nicht fahren wollen, Erfahrung hin oder her. Und gute Nerven braucht man definitiv (ich hätte sie nicht gehabt, habe aber zum Glück einen nervenstarken Mann an meiner Seite).
Endlich erreichen wir auch die nagelneue Teerstrasse von Kabale nach Kisoro östlich von Ikumba. Da unsere Tankanzeige auch so langsam einen leeren Tank anzeigt und wir nicht wissen, ob auf der direkten Strecke nach Nkuringo noch eine Tankmöglichkeit, beschließen wir erst noch nach Kisoro zu fahren, um Geld zu holen und zu tanken. Laut Bradt Guide gibt es eine Shell und eine Caltex und auch eine Stanbic Bank. Bei der Einfahrt nach Kisoro sehen wir noch das Flüchtlingscamp, dass aber inzwischen fast leer ist, denn die meisten Flüchtlinge sind wohl nach Fort Portal gebracht worden.
Die Tankstellen gibt es nicht mehr, sie sind verwaist und die ATM der Stanbic ist leer. Wir finden aber an einer Kreuzung eine sehr volle, sehr kleine Tankstelle mit zwei Zapfsäulen. Überall stehen kleine LKWs, Motorräder und Autos. Aber der freundliche Tankwart winkt uns zu und füllt unseren Tank wieder auf. Direkt neben der Tankstelle geht die Strasse nach Nkuringo ab. Naja, Strasse kann man das auch nicht wirklich nennen, es sieht eher aus wie Teerfetzen in einem Fluss. Es hat gerade stark geregnet. Jetzt ist es aber trocken, Wasserströme fließen trotzdem die Piste hinunter, Teerflächen gibt es nur rudimentär und dazwischen sind die Löcher riesig und zum Teil auch sehr tief. Die Menschen laufen mit Flip-Flops oder Gummistiefeln durch das Wasser, für sie ist das wahrscheinlich Alltag. Wir sitzen zumindest noch im Trockenen, daher ist es „meckern“ auf hohem Niveau. Zu Fuß wären wir übrigens nur geringfügig bis gar nicht langsamer gewesen. Die Strasse wird eher schlechter als besser, obwohl wir uns immer noch in Kisoro befinden.
Dann sehe ich vor uns eine Menschenmenge, die ganze Straße ist mit Menschen gefüllt, die rechts aus einer Kirche strömen und die Straße in die Richtung läuft, die wir entlang müssen. Sieht nach einer Beerdigung aus und so warten wir in großer Entfernung. Wir haben ja „nur“ noch ca. 30 km vor uns. Markus macht den Wagen aus und wir warten. Denn die Beerdigung hat definitiv Vorrang ... denken wir. Eine älterer Herr mit Sacko und Gummistiefeln sieht das anscheinend anders. Er winkt uns hektisch zu, dass wir kommen sollen. Wir reagieren erst einmal nicht, denn das ist uns total peinlich. Er hört aber nicht auf, sondern wird immer vehementer.
Er scheucht seine Mitmenschen von der Strasse, winkt uns weiter hektisch zu, dass wir vor fahren sollen. Wir wollen das wirklich nicht, aber er winkt uns sehr beharrlich und hektisch zu. So fahren wir ganz langsam durch die Menschenmenge, die auch freundlich Platz machen. Als wir durch sind, winkt der Herr uns freundlich zu und lacht. Wir bedanken uns und rumpeln weiter Richtung Nkuringo.
Vorbei an einem Steinbruch, wo mehrere Männer hoch oben Steine aus dem Feld heraus hauen, immer kleiner machen, bis unten Steinmehl auf einem Haufen liegt. Es sieht sehr gefährlich aus und ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie die Männer dort hochkommen, denn Leitern waren nicht zu sehen.
Die Strasse bleibt sehr schlecht bis wir in Rubugeri auf die Strasse nach Nkuringo kommen. Dann wird es zumindest ein bisschen besser, aber nicht viel. Die Strasse windet sich die Berge hinauf und wir sind schon auf 2300 m. Die Aussicht ist traumhaft, man sieht die Berge und Vulkane im Kongo, die zum Teil noch aktiv sind und über denen Rauch zu sehen ist. Markus kann das alles leider nicht genießen, denn er braucht seine ganze Konzentration für die Strasse. Hier gibt es blanken Fels, große „Rinnen“, die durch den Regen ausgewaschen werden und Matsch und Schlamm.


Einfahrt zum Nkuringo Gorilla Camp

Um 17.30 Uhr sind wir endlich im Nkuringo Gorilla Camp angekommen und werden super freundlich empfangen. Wir bekommen das Camp gezeigt und unser Zimmer.



Wir haben eines der zwei Zimmer, die ein eigenes Bad haben. Auf der Terrasse steht schon heißes Wasser für Kaffee und Tee und von hier hat man eine traumhafte Aussicht in den Kongo.


Unser Chalet


Der Ausblick von unserer Terrasse


Unser Zimmer


Die schöne Dusche


Und extra für Annick (den „Fluch“ wirst Du wohl nie wieder los ;) )

Wir versuchen uns ein wenig, von diesem anstrengenden Tag zu erholen, genießen eine heiße Dusche, nachdem uns jemand den Wasserbehälter aufgefüllt hat. Zwischendurch gehen wir auf eine Anhöhe innerhalb des Camps und genießen auch dort die schöne Aussicht.



Um 19.30 Uhr geht es zum Dinner. Der Besitzer der Lodge, Robert, ist auch mit seiner Frau zur Zeit in Nkuringo und wir sitzen alle zusammen an einem Tisch. Wir unterhalten uns mit den anderen Gästen, einer Familie aus Südafrika. Sie erzählen uns von ihrem tollen Gorilla-Tracking. Ihre Schuhe sind frisch gewaschen und trocknen am Feuer und das Gorilla-Tracking war wohl toll, aber super anstrengend und sehr schlammig. Sie waren über 7 Stunden unterwegs und auf dem Rückweg den steilen Berg hoch fing es zur Krönung noch an zu schütten. Ok, sie haben die Nkuringo Gruppe besucht, bei uns wird das morgen bestimmt komplett anders :whistle: ... hoffen wir zumindest.
Das Essen ist sehr lecker, es gibt Tomatensuppe, Beef mit Paprika, Möhren, Reis und Kartoffeln. Es gibt eine offene Küche, in die wir jederzeit hinein schauen können. Verhungern kann man als Tourist in Uganda auf jeden Fall nicht. Und der Nachtisch ... Überraschung: Heiße, gebackene Banane :laugh: . Das heißt, zwei weitere Bananen für Markus. Er bekommt hier in Uganda definitiv den Bananen-Overkill. :silly:
Um 21.00 Uhr gehen wir im strömenden Regen (na, dass kann ja morgen heiter werden) zurück zu unserem Chalet und finden eine Wärmflasche in unserem Bett. Sehr willkommen, denn es ist hier recht kühl. Wir schlafen schnell ein, denn die Nacht wird wieder kurz. Morgen früh heißt es früh aufstehen und es steht DAS Highlight unseres Urlaubs an: DAS GORILLA-TRACKING
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12 Apr 2013 16:01 #285421
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Und nun geht es weiter mit dem Highlight des Urlaubs (Vorsicht, viele Bilder, konnte mich nicht entscheiden :whistle: ):

30. Oktober

Ich schlafe sehr unruhig, werde sehr früh wach und bin aufgeregt wie vor einer Prüfung. Werden wir die Gorillas finden (auch wenn die Chancen in Bwindi sehr hoch sind)? Werden wir sie gut sehen und auch fotografieren/filmen können? Und reichen unsere Kräfte und unsere Kondition für diesen Tag?
Markus kennt dieses Problem natürlich nicht, er schläft, bis der Wecker um 5.45 Uhr klingelt. Um 6.15 Uhr gibt es ein leckeres Frühstück und um 6.50 Uhr machen wir uns auf den Weg, die Gehstöcke vom Gorilla Camp nehmen wir auch mit.



Nach ca. 1 Stunde rumpliger Fahrt den Berg wieder hinab erreichen wir das Rushaga Tracking Center. Wir stellen unser Auto ab und laufen den Berg rauf. Hier werden wir registriert, müssen unsere Permits und die Reisepässe vorzeigen und bekommen das Briefing für das Tracking. Es wird auch noch einmal gefragt, ob man gesund ist und klar gemacht, dass man bei Krankheit nicht Tracken darf, um die Gorillas nicht zu gefährden. Und wen treffen wir beim Briefing, unsere Holländer ... Hoffentlich sind sie nicht in unserer Gruppe, denn das wäre jetzt echt nicht unser Ding.
Nach dem Briefing stellen sich die Guides mit Schildern, auf denen die Namen der Gorillagruppen stehen, auf und die Touristen verteilen sich auf die entsprechenden Gruppen. Wir zum Glück ohne Holländer, zwei slowakischen Pärchen gesellen sich zu uns. Wie sich herausstellt, haben wir Glück, denn die Gruppe und unsere Guides sind echt klasse. Jeder hilft jedem und ist sehr rücksichtsvoll. :)
Eine der drei Gruppen kann direkt vom Ranger Post los maschieren, während die zwei anderen wieder mit dem Auto den Berg hinauf fahren. Die 4 Slowaken sind mit eigenem Guide im Kleinbus unterwegs. Wir nehmen eine unserer Guides, Baaz und seiner AK47, mit und ich hoffe mal wieder, dass er weiß, wie man das Gewehr sichert. Sonst haben wir im günstigsten Fall ein paar Löcher im Dach. :blush:
Nach ca. 45 Minuten kommen wir am Startpunkt an. Hier warten wir auf den anderen Guide und die Slowaken. Leider haben sie unterwegs eine Reifenpanne, aber zum Glück nimmt sie ein Pick-up vom UWA mit und sie kommen mit den restlichen Guides an. Auch unsere Holländer sind schon da, denn 8 von ihnen tracken die andere Gorilla Gruppe, die von hier startet.
Hier stehen nun einige Männer und Frauen in blauen Overalls, sie sind aus den Dörfern der Umgebung und arbeiten als Porter beim Gorilla-Tracking. Natürlich kann man seine Sachen auch selber tragen, überhaupt keine Frage. Aber durch das Geld, dass die Porter hier verdienen, haben auch die umliegenden Dörfer einen Nutzen durch den Tourismus und sehen einen Sinn im Schutz dieser wundervollen Tiere.
Kurz entschlossen nehmen wir 2 Träger, Nicholas und Mensita, die einfach nur nett sind. Wir haben zwei Liter Wasser mit pro Person und das braucht man auch. So müssen wir nur beim Aufstieg auf uns und nicht unsere Sachen aufpassen. Denn vorab gesagt, da wo wir strunkeln, rutschen und fallen, gehen unsere Porter ohne Zwischenfälle oder Rutschpartien. :lol:
Wir starten auf einer kleinen Strasse, die entlang dem Berg und steil nach oben verläuft. Diese Strasse soll ausgebaut werden, um den Startpunkt weiter nach oben verlegen zu können. Aber derzeit ist sie noch nicht befahrbar, und ob sie das z.B. bei Regen jemals sein wird ...
Jeder ist frohen Mutes und das Adrenalin gibt uns viel Kraft, die Spannung, ob wir denn die Gorillas finden werden. Die Holländer wandern die ganze Zeit mit uns, da die beiden Gorilla-Gruppen zur Zeit räumlich sehr nah beieinander sind. Aber irgendwann werden sich unsere Wege ja hoffentlich trennen.
Das Laufen geht ganz gut, aber die Luft ist hier auf über 2200 Metern ganz schön dünn für uns „Flachlandtiroler“. Es geht ca. 1 ½ Stunden über einen kleinen Pfad den Berg hinauf, über Wiesen, an einzelnen Hütten vorbei, deren Bewohner freundlich winken. Die Sicht auf die Vulkane im Kongo ist wunderschön, zwei davon sind zur Zeit aktiv und es steigt Dampf auf.





Es geht in den Wald hinein und hier trennen sich die Wege für die unterschiedlichen Gruppen.
Der Weg wird immer schmaler und matschiger. Es geht über Baumstämme und an Schlammplätzen der Waldelefanten vorbei. Insgesamt haben wir es uns aber bisher schlimmer vorgestellt, nach den Berichten, die wir zuvor gelesen und gehört haben. An den schwierigen Stellen sind unsere Träger sofort da und geben uns eine helfende Hand. Wir verlassen den Pfad, laufen mitten durch den Regenwald und hier ist das Laufen definitiv ganz schön anspruchsvoll, denn die Vegetation ist sehr dicht.
Dann sagen uns Wilbar, der Chef der Guide-Truppe, und Baaz, dass die Gorillas ganz nah sind. Die beiden Tracker, die früh morgens schon aufgebrochen sind, um die Gorillas zu finden, haben per Funk den Standort gemeldet. Wir trinken alle noch einmal etwas, denn es darf kein Essen und Trinken mit zu den Gorillas genommen werden. So bleiben die Träger mit unseren Rucksäcken zurück und wir gehen, nur mit den Kameras „bewaffnet“ los. Wir gehen ca. 10 m weiter und vor uns fällt das Gelände steil ab. Und dort sitzt er, MIshaya selbst, der Silberrücken, der Chef dieser Gorilla-Gruppe.



Er sitzt auf einer kleinen Anhöhe, hinter ihm kann man weit in die Landschaft blicken, da der Berg steil abfällt (wie steil, sollten wir später noch merken). Mishaya sitzt keine 5 Meter von uns entfernt und frisst genüsslich die Blätter der Äste, die er zu sich herunter zieht. Er bricht auch mal eben einen dickeren Ast ab, um uns sehr eindrücklich seine Kraft zu demonstrieren. Dieser Moment, dieses wunderschöne, sehr imposante Tier das erste Mal zu sehen, werden wir nie vergessen.



Mishaya frisst in aller Ruhe weiter und lässt sich durch unsere Anwesenheit nicht im geringsten stören. Im Gegenteil, es scheint fast, dass er für uns posieren würde.










Hier sieht man den gewaltigen Hinterkopf des Silberrückens

Über ihm in einem Baum turnt noch sein ca. zweijähriger Nachwuchs. Es ist sehr witzig, dem kleinen Kerl beim Klettern zuzuschauen.





Nach einiger Zeit verlässt Mishaya seinen Platz und verschwindet weiter unten im Gebüsch.




Hier sind man, warum ein Silberrücken Silberrücken heißt

Nun kommt die Zeit des kleinen Gorillas. Er hangelt sich hinunter und setzt sich fast genau an die Stelle, an der sein Vater zuvor saß. Und nun macht er einen auf großen Silberrücken und zieht eine Show ab. Inklusive großem Brusttrommeln.














Hier macht er einen auf „cool“, kurz nach dem Brusttrommel. Wir sind alle sehr beeindruckt

Wir fallen fast vor Lachen um, aber er findet sich ganz toll. Am Ende turnt er auf einem Baum herum ... und fällt den Berg hinunter.


Wo bin ich?

Wir sehen ihn aber später noch, es ist ihm also nichts passiert (wie erwartet).
Nun versuchen die Guides und Tracker noch den Rest der Gruppe zu finden, die am Hang verstreut in den Büschen sitzen und fressen. Wir kraxeln den Berg hoch und runter, fallen in den Matsch, rutschen aus und bleiben in der Vegetation hängen. Wir treten in Fußabdrücke der Waldelefanten , die man leider nicht erkennen kann, da sie unter der Vegetation verborgen sind. Bei allem bitte schön die Kamera hochhalten :whistle: . Jeder gibt jedem eine helfende Hand und die Guides schlagen mit ihren Macheten und Sichelmessern (echt scharf die Dinger) den Weg frei.


Kein Gorilla, ich weiß

Die Gorilla-Damen zieren sich etwas und fressen nur tief in den Büschen versteckt. Wir sehen sie, aber fotografieren und filmen ist aufgrund der dichten Vegetation fast unmöglich.


Das ist die Ansicht, die uns die Damen der Gruppe gönnen



Es ist aber trotzdem ein tolles Erlebnis. Ganz kurz sehen wir auch noch die Mama mit ihrem 7 Monate alten Baby, aber leider nur von hinten. Dieser Teil des Gorilla-Tracking ist wirklich super anstrengend, denn wir klettern ständig den Berg hoch und runter. Obwohl es nicht geregnet hat, ist alles durchgeweicht, denn es ist sehr heiß und die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch. Und die vielen kleinen Fliegen, die hier herum schwirren, stechen zwar nicht, aber nerven schon ein bisschen, wenn sie Richtung Ohren unterwegs sind. Die armen Gorillas müssen damit tagtäglich leben. Aber auch die Fliegen würden uns nicht am nächsten Gorilla-Besuch hindern!!!!! Gehört halt dazu.


Hier noch einmal der „Kleine“ (hat den Absturz gut überstanden)

Am Ende sehen wir noch einmal den Chef der Gruppe. Der Silberrücken sitzt in einem dichten Gebüsch.



Einer der Guides versucht den Weg ein bisschen frei zu schneiden und zieht an einem Ast, der in das Gebüsch hinein geht. Das Ende findet sich aber wohl in Mishaya’s Händen (war aber nicht zu sehen, zur Ehrenrettung des Guides). Der Silberrücken fand das gar nicht gut, denn es war wohl eindeutig SEIN Ast. Er kommt aus dem Gebüsch gefegt (natürlich hat niemand seine Kamera parat) und macht seinen Standpunkt sehr klar. Der Guide „brummt“ zur Beruhigung und Mishaya kehrt einfach wieder um und setzt sich. Ja, wir haben uns echt erschrocken, da es unerwartet kam. Aber es war auch sehr klar, dass er nicht ernsthaft aggressiv war. Es war ein sehr beeindruckender Moment, da so ein Silberrücken echt ganz schön groß ist.
Unsere Guides sind nicht zufrieden, denn die Damen waren bis zum Schluss sehr zurückhaltend. Wir Touris sind aber super zufrieden und haben jede Minute dieses einmaligen, unvergesslichen Erlebnisses genossen.
Wir steigen wieder den Berg hinauf zu den Träger und machen uns auf den Rückweg, nach ca. 5 Minuten in ausreichender Entfernung zu den Gorillas machen wir eine Lunchpause. Da unsere Lunchpakete recht reichhaltig sind, teilen wir sie mit den Guides und unseren Trägern.


Man beachte, was Markus in den Händen hält :silly: Meine hat er ausnahmsweise nicht essen müssen, denn Mensita hat sich sehr darüber gefreut.

Der Rückweg erscheint uns viel länger und steiler, obwohl wir denselben Weg gehen. Und wir sind ehrlich gesagt erstaunt, wie wir den Hinweg geschafft haben (denn so sportlich sind wir leider nicht).




Rechts ist die Strasse gesehen, die wir anfangs hoch gelaufen sind, und ganz oben links ging der Pfad in den Wald

Um ca. 15.00 Uhr sind wir wieder zurück am Startpunkt und ich muss natürlich noch am Souvenirstand einen kleinen Holzgorilla für meine Mutter kaufen.



Dann bekommen wir noch unsere Urkunde und machen mit allen Beteiligten ein Gruppenfoto. Wir hatten wirklich Glück, denn es war eine tolle Gruppe und wir waren nur zu sechst. Jeder konnte super Fotos machen, jeder hat auf jeden Rücksicht genommen und es wurde immer die Hand gereicht. Eine sehr angenehme Atmosphäre und wir haben die gegenseitige Rücksichtnahme sehr geschätzt, da dies auch unser Ansatz ist.



Wir nehmen unsere zwei Guides mit bis zur nächsten Kreuzung, wo sie aussteigen wollen. Um 16.00 Uhr erreichen wir wieder das Nkuringo Gorilla Camp und werden schon mit einer super leckeren Kartoffelsuppe und einer heißen Dusche erwartet.
Wir ruhen uns erst einmal aus, genießen abends das Dinner (Kürbissuppe, Hähnchen mit Gemüse und .... Bananen-Crepes (also wieder einmal darf Markus 2 Nachtische verspeisen).
Nach dem Essen verquatschen wir uns noch mit Robert. Wir beschließen schweren Herzens das Golden Monkey Tracking morgen ausfallen zu lassen (wieder ein Grund, nach Uganda zurückzukehren). Es wären ca. 3 Stunden Fahrt dorthin von Nkuringo, dann ca. 4 Stunden Tracking und dann noch ca. 3 Stunden Weg bis zum Lake Bunyonyi. Und so ist das Golden Monkey Tracking reserviert (wie der Bigodi Swamp) für unseren nächsten Uganda-Besuch.
Es geht heute relativ spät ins Bett, aber morgen können wir es auch mit Ruhe angehen lassen.
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Und weiter geht es mit einem eher ruhigen Tag


31. Oktober

Heute lassen wir es ruhig angehen, erst um 7.30 Uhr klingelt der Wecker und um 8.00 Uhr gibt es Frühstück. Wir unterhalten uns noch ausgiebig mit Robert, seiner Frau Regina (eine Schweizerin) und seiner Mutter. Es tut auch mal gut, einfach in Ruhe zu frühstücken, ohne schon wieder an den nächsten Game Drive zu denken (obwohl ich das ja liebe).



Fazit Nkuringo Gorilla Camp:

Eine tolle Unterkunft, wenn man die Gorilla-Gruppen auf der südlichen Seite des Bwindi besuchen möchte. Unser Zimmer war echt sehr schön mit einem grandiosen Ausblick. Wir haben uns aber auch die Zimmer ohne eigenens Bad angeschaut (die zum Teil jetzt umgebaut werden und ein eigenes Bad erhalten). Die Atmosphäre im Camp ist sehr familär, alle sind super hilfsbereit und auch das Essen ist sehr gut, ich würde es als „gut bürgerlich“ beschreiben, und das meine ich sehr positiv. Wir würden dieses Camp jederzeit wieder besuchen, wenn wir eine Permit für die “südlichen“ Gruppen bekommen würden.


Um 9.30 Uhr geht es los Richtung Lake Bunyonyi. Wir fahren von Nkuringo den Berg hinunter, an der Strasse zum Ranger Post vorbei Richtung Teerstrasse.




Die Straße zum Ranger Post, ein kleines Abenteuer zu Anfang des Trackings


Typische Felder in Bwindi, die Felder werden fast ausschließlich von Frauen bewirtschaftet, die morgens mit ihrer Hacke dorthin laufen, z.T. mit den Kindern auf dem Rücken und dann den ganzen Tag auf diesen steilen Flächen stehen und die Felder umgraben, um später dann z.B. wohl Kartoffeln zu pflanzen. Das muss wahnsinnig anstrengend sein.


Es ist erstaunlich, auf welcher Höhe wir uns immer noch befinden

An der Strecke sieht man auch noch einmal, wie die Menschen in Uganda ihre Ziegel für die Häuser herstellen.


Lehm wird in Form gepresst und dann gestapelt.


Unten in den „Türmen“ ist ein Loch, in dem Feuer gemacht wird, wohl um die Ziegel zu trocknen. Die Türme werden mit Stroh/Gras abgedeckt und scheinen länger zu stehen


Später werden dann die Ziegel aus dem Turm herausgenommen und zum Bauen genutzt (ich hoffe, die Erklärung ist korrekt, denn wir haben natürlich vergessen zu fragen. Falls jemand mehr Infos hat, bitte immer her damit)

Wir lassen die neue Teerstrecke links liegen und fahren die 20 km lange Strecke entlang des Sees. Es ist sehr schön, zwischendurch kommen uns Hirten mit ihren Tieren entgegen und am Ufer suchen wir uns ein Plätzchen und essen unseren Packed Lunch.


Der erste Blick auf den Lake Bunyonyi

Wir biegen weiter nach Kibale ab, um dort einen Ölwechsel zu machen. Durch ein Missverständnis und einen „falschen“ Ölwechselzettel im Auto machen wir diesen Ölwechsel, obwohl wir das eigentlich gar nicht müssten. Vorab sei gesagt, dass sich Douglas wie vorher abgeklärt an den Kosten beteiligt und wir das Geld am Ende der Reise bar zurück bekommen. Absolut korrekter Ablauf.
Wir halten in Kibale bei der Total und fragen, ob jemand den Ölwechsel machen kann. Wir werden sofort auf eine Grube gelotst und dann fangen sofort zwei Mechaniker an, den Ölwechsel zu machen. Markus schaut sehr aufmerksam zu, ist er doch autobegeistert und macht sehr oft selbst einen Ölwechsel. Und er lernt noch eine neue Technik, wie man den Ölfilter herunter bekommt. Die beiden Mechaniker sind total nett, holen Markus noch in die Grube, um ihm zwei, drei weitere Sachen zu sagen. Obwohl nicht unbedingt nötig, wie sich hinterher herausstellt, fanden wir das Erlebnis Ölwechsel mal wieder sehr interessant.



Super schnell, ca. 30 Minuten später, sind wir fertig und es geht wieder zurück an den Lake Bunyonyi. Wir fahren am Ufer entlang auf der Suche nach dem Boot, das uns zu unserer nächsten Unterkunft bringen wird. Leider habe ich die Dame von Jajama Panorama falsch verstanden und wir fahren zum falschen Ende. Aber nach nochmaligem Anruf finden wir das Boot und Dennis, der das Boot fährt, sagt uns, dass wir das Auto am Birdsnest stellen sollen. Er kommt dann auch dorthin und holt uns am Auto ab. Und wir werden auch noch vom ortsansässigen knuffigen Hund begleitet. Da wir unseren ja nun sehr vermissen, bekommt dieser nette Kerl erst einmal ordentliche Streicheleinheiten. Er wäre wahrscheinlich auch am liebsten mit uns ins Boot gestiegen, aber davon war Dennis nicht so begeistert.


Ich will mit ...

Wir tuckern über den See und das Wasser ist ganz ruhig. Vom See her sieht man natürlich die Landschaft, die den See umgibt besonders gut. Es ist wunderschön hier.


Ein erster Blick auf Jajama Panorama

Auf der anderen Seite werden wir schon von Merci (ich hoffe, ich erinnere mich richtig), der Managerin/Köchin/Rezeptionistin von Jajajam, super freundlich begrüßt.




Unser Taxi

Wir sind die einzigen Gäste und Merci bringt uns zu unserem kleinen Rondavel, dem „Crane Chalet“. Es erinnert uns stark an die Unterkünfte im Krüger Park, einfach, aber sauber. Draußen bollert schon der Holzofen für das heiße Wasser und Merci zeigt uns das einfache Zimmer mit himmelblauer Decke und frischen Blumen auf dem Nachtischchen. Das Bad ist schon ein bisschen in die Jahre gekommen, aber bis auf ein paar Spinnweben ist alles absolut sauber. Aber es ist auch unsere günstigste Unterkunft und das Preis-Leistungsverhältnis stimmt für uns.


Unser kleines Chalet


Heißes Wasser ist schon in Arbeit


Unser himmelblaues Bett


Und das einfach Bad

Merci fragt, ob wir ein Dinner haben möchten, was wir bejahen. Sie strahlt über das ganze Gesicht und erzählt uns ganz begeistert, dass sie gerade frisches Ziegenfleisch hat und dieses extra lecker für uns zubereiten wird. Wir bringen es nicht übers Herz ihr zu sagen, dass wir beide keine Ziege mögen. Da gilt nun: Augen zu und durch! Merci ist einfach nur sehr herzlich und freut sich anscheinend über Gäste.
Wir machen uns erst einmal frisch und genießen die schöne Aussicht auf den Lake Bunyonyi. Es fahren ein paar Kanus über den See, aber ansonsten ist es hier herrlich ruhig. Nur vom anderen Ufer schallt etwas Musik herüber.


Das Hauptgebäude, alles offen und wunderschön eingewachsen

Um 19.00 Uhr gehen wir zum Dinner, das extra für uns neben dem Feuer angerichtet wurde. Wasser ist leider aus :( . Auf meine Frage nach Wodka/Lemon kommt Merci mit einem Tablett kleiner Flaschen aus der Küche. Und es ist auch ein Fläschchen Smirnoff dabei (so hatten wir später die kleine Flasche Smirnoff auf der Reise dabei, denn die Flasche stand am nächsten Morgen auf dem Frühstückstisch, obwohl wir ja eigentlich nur einen Drink haben wollten. Absolut süß und wir haben sehr lachen müssen). Crest (Bitter Lemon) ist leider auch aus, aber eine Sprite tut es auch. Ich muss meinen Geschmack ein bisschen betäuben in Erwartung der Ziege.



Wir starten mit einer sehr leckeren Gemüsesuppe. Dann kommt Dennis, der das Essen serviert, mit Reis, Gemüse und Fladen (den Namen habe ich leider vergessen) aus der Küche. Wir haben schon gehofft, Merci hätte die Ziege vergessen, heute wäre selbst Markus mit vegetarischer Kost happy gewesen. ;) Aber die Ziege kommt noch, in einer dunklen Bratensauce. Ehrlich gesagt war die Ziege gar nicht so schlecht. Merci kann wirklich super kochen.
Zum Nachtisch gibt es dann noch Pfannkuchen mit ... na, Ihr wisst schon ... Banane :P . So hat Markus wieder das Vergnügen, zweimal Nachtisch zu verspeisen. :whistle: Wo er doch gar nicht so ein Nachtischfan ist. Aber was sein muss, muss sein, richtig? Wir sind ja höflich und haben bei der Mama gelernt, dass man den Teller leer isst.
So geht dieser Abend früh zu Ende und wir sind schon um 20.30 Uhr im Bett.

Fazit Jajama Panorama:
Die Lage von Jajama ist klasse, da sie auf der anderen Seite des Sees liegt. Die Unterkünfte sind recht einfach, aber alles war sauber. Uns hat es sehr gut gefallen, da auf der anderen Seite schon mehr Trubel war. Wir würden auch diese Unterkunft wieder als Übernachtung wählen, auch wenn sie sehr einfach ist. Die Atmosphäre war sehr entspannt und persönlich, wahrscheinlich auch, weil wir die einzigen Gäste waren.
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16 Mai 2013 16:50 #288697
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Hallo,

nun geht es nach langer Zeit endlich mit dem vorletzten Tag weiter. Ich hoffe, es "reisen" noch einige bis zum Schluss mit, auch wenn die Gorillas schon vorbei sind.


01. November

Um 6.30 Uhr klingelt der Wecker und um 7.00 Uhr gibt es Frühstück. Unser Tisch ist schon gedeckt und wir genießen den schönen Blick über den Lake Bunyonyi. Es gibt alles, was das Herz begehrt, Früchte (natürlich auch Bananen :laugh: ), Eier, Kaffee, Tee und es lässt keine Wünsche offen.



Kurz nach 8.00 Uhr verabschieden wir uns von unserer netten Gastgeberin und hoffen, dass sie bald wieder Gäste bekommt (der letzte Eintrag im Gästebuch war schon über 2 Monate her). Dennis bringt uns mit dem Boot zurück zum Birdsnest und hilft auch noch, dass Gepäck zum Auto zu bringen.
Wir machen uns auf den Weg zum Lake Mburo. Auf der Strecke wird fleißig gebaut und es herrscht teilweise Chaos und alles fährt durcheinander und nebeneinander.






Abenteuerliche Ladung

Die LKWs fahren definitiv ihren Weg und als Autofahrer muss man sehen, dass man ausweicht und Platz macht. Dasselbe gilt für die Busse, die unterwegs sind. Aber ansonsten ist die Strecke gut zu bewältigen und wenn die Bauarbeiten mal beendet sind, wird der Weg von Kampala nach Kisoro wesentlich einfacher sein.


Ich liebe die afrikanischen Fahnenschwenker, sie gehören auch in Ostafrika zum Strassenbild


Ein Bananenlaster vor der Abfahrt in den Lake Mburo Nationalpark


Die Ankole Rinder haben wirklich beeindruckende Hörner, die aber erstaunlich leicht sind (sie sind hohl)


Hier in Lake Mburo gibt es immer wieder Probleme mit den großen Herden. Sie werden in den Nationalpark hinein getrieben, obwohl dies verboten ist. Immer wieder werden die Herden dann von den UWA Guides in einen Pferch getrieben und müssen von ihren Besitzern ausgelöst werden. Das hindert aber die Hirten nicht, die Rinder wieder in den Nationalpark zum Grasen zu bringen. Diese Info haben wir von Azaria, unserem UWA Guide, mit dem wir die Nightdrives gemacht haben



Um 14.00 Uhr erreichen wir die Mihingo Lodge und werden freundlich vom Manager-Ehepaar begrüßt. Es gibt einen leckeren Lunch mit Aussicht auf das Wasserloch. Unser Zimmer ist „Leopard Rock“, sehr schön mit Blick auf den Lake Kachera.




Ein WC mit Traumausblick


Und auch die Dusche hat einen schönen Ausblick


Die Aussicht von unserer Terrasse

Um 15.30 Uhr machen wir uns noch einmal auf einen ersten Game Drive im Lake Mburo.


Buschbock - Bushbuck


Wassertriel - Water Thick-knee


Baby Wasserbock


Mama Wasserbock

Es gibt viele Tiere zu sehen, Warzenschweine, Elands, Topis, Impala (welch ein ungewohnter Anblick, denn die gibt es nur hier im Lake Mburo) und Duiker. Auch einige Vögel lassen sich blicken. Der Park ist sehr grün, die Strassen zum Teil sehr schlammig, aber ganz gut zu bewältigen.
Zurück an der Lodge gibt es um 19.00 Uhr Dinner, denn wir wollen um 20.00 Uhr mit dem UWA Guide Azaria auf einen Nightdrive gehen. Dieser ist nur mit Guide möglich. Kurz bevor wir uns Richtung Auto auf den Weg machen, kommen die Bushbabies zu Besuch, die unterhalb der Bar angefüttert werden. Zu sehen sind ein graues (die Mama) und ein braunes (der Nachwuchs). Sind ganz witzig anzusehen und es wird „tierfreundlich“ mit „rotem“ Licht beleuchtet.
Wir haben von Heather ein Spotlight bekommen (wird mit 5$ berechnet) und am Gate geht eine Diskussion mit Azaria los, denn er möchte unbedingt sein eigenes Spotlight mitnehmen. Heather hatte uns erzählt, dass er es für 10$ vermietet. Es geht hin und her und Markus schließt derweil schon mal das Mihingo-Spotlight an die Batterie an. Da sagt Azaria nochmals, dass seine besser ist, da sie stärker ausleuchtet. Und sie wäre auch „free of charge“. Wir geben nach und Azaria ist zufrieden, nachdem er seine Lampe in den Händen hält.
Ich gebe zu, einer der Gründe für den Lake Mburo war die reelle Chance, auf den Nightdrives Leoparden zu sehen, da sie in den letzten Monaten sehr gute Sichtungen hatten. So fahren wir gespannt los und Azaria erweist sich als sehr guter Guide. Wir verstehen uns gut, er bekommt immer mehr Vertrauen in Markus Fahrkünste und leitet uns gut durch die dicksten Schlammlöcher. Wir sehen vier Weißschwanzmangusten, Hippos beim Grasen und unser Highlight für diesen Abend, Buschschweine, denn diese haben wir noch nie gesehen.



Um 23.00 Uhr setzen wir Azaria am Gate ab, bezahlen ihn (er berechnet nichts für die Lampe) und verabreden undsfür den folgenden Arbeit schon um 18.30 Uhr, denn auch Azaria ist gefrustet, da wir keinen Leoparden gefunden haben. Wir versichern ihm aber, dass wir es echt spannend fanden und freuen uns schon auf den nächsten Abend. Ein bisschen gefrustet sind wir allerdings am nächsten Morgen, da die anderen Gäste, die auf Nightdrive unterwegs waren, einen Leoparden gesehen haben (und auch Azaria ist am nächsten Tag sauer, denn sein Kollege hat es ihm natürlich gleich gesteckt).
Auf dem Weg zur Lodge sehen wir noch einmal Buschschweine, dieses Mal allerdings mit kleinen Ferkeln. Für ein Foto sind sie allerdings viel zu schnell verschwunden.
An der Lodge sind wir sehr erstaunt, dass schon alles komplett dunkel ist und wir sind froh, dass wir unser Spotlight mithaben, so dass wir den Weg finden. Ein bisschen komisch ist es schon, denn der Weg zu unserem Zimmer führt auf einen dicht bewachsenen Weg und über die Felsen. Also immer schön in die Runde leuchten und alle Augen auf. Auf den Felsen sehen wir dann auch noch eine riesige Schnecke und im Zimmer erwartet uns noch der „Hausgecko“, der hoffentlich alle Mücken im Zimmer verspeist. Müde fallen wir ins Bett.



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02. November

Nun ist er da, unser letzter Safari-Tag in Uganda :( . Wir starten früh, der Wecker klingelt um 5.45 Uhr, der Kaffee sollte um 6.00 Uhr gebracht werden (wir wollten eigentlich keinen, aber sie wollten ihn uns unbedingt bringen). Mit dem akademischen Viertel ist er dann auch da und wir genießen ihn mit der schönen Aussicht auf unserer Terrasse.
Um 6.30 Uhr fahren wir in Richtung Gate. Dies ist der Morgen des falschen Abbiegens, wir wissen zwar immer genau, wo wir hinwollen, biegen aber leider trotzdem immer falsch ab. Wir sind ohne Probleme durch ganz Uganda navigiert und nun schaffen wir es hier nicht, den geplanten Weg zu finden :whistle: . Das ist echt zum schief lachen und nicht dramatisch, denn irgendwie kommt man ja irgendwo auch wieder raus.
Es fängt damit an, dass wir vor dem Pferdestall landen (naja, den wollte ich mir ja sowieso anschauen), also umdrehen. Wir sind wohl noch nicht so richtig wach. ;)
Chris, der Lodge-Manager, hat uns noch einige Tipps gegeben, welche Strecken wir fahren sollten und welche eher nicht. Er wies vor allem auf eine Strecke hin, die extrem dicht bewachsen sein soll. Das können wir nach diesem Morgen definitiv bestätigen, denn auch hier sind wir zielsicher falsch abgebogen. Naja, ein bisschen Abenteuer darf ja sein. Und ein Motorrad ist ja hier schließlich vor uns auch schon hergefahren :P . Auf jeden Fall kommen wir da an, wo wir hinwollten, wenn auch mit diversen Umwegen.


Rotkehlfrankolin – Red-necked Spurfowl (Red-necked Francolin)


Trauerkiebitz – Senegal Lapwing (Lesser Black-winged Plover)

Es ist überall sehr ruhig, aber definitiv „Mongoose Day“, wir sehen mehrfach Banded und Dwarf Mongoose. Fotografieren konnte ich sie leider nicht, da sie entweder zu schnell verschwunden waren oder aber recht versteckt und weiter entfernt.


Hammerkopf – Hamerkop


Senegalkiebitz – African Wattled Lapwing


Vielleicht kann mir hier jemand helfen? Welcher Vogel ist das?

Ansonsten die üblichen Verdächtigen. Der Park ist sehr schön, trotz des Regens, der uns diesen Morgen begleitet. Antilopen sind reichlich vorhanden und es gibt viel zu entdecken, auch wenn die „großen“ Sichtungen fehlen.


Riedbock - Reedbuck

Die sich im Schlamm suhlenden Büffel waren auch sehr kurzweilig.









Wir fahren zurück in die Lodge und genießen unser Frühstück im offenen Restaurant mit Blick auf das Wasserloch.


Unser Chalet – Leopard Rock Room

Es fängt an zu schütten und wir laufen schnell ins Zimmer. Allerdings muss ich nochmals durch den Regenguss, da ich noch für eine Massage angemeldet bin. Es ist recht kühl und ich werde auf der Liege in eine warme Decke eingewickelt (und das mitten in Afrika). Die Massage ist sehr gut und wird von Frauen aus dem nahe gelegenen Dorf gemacht. Sie wurden von einer Masseurin ausgebildet und verdienen sich so ihren Unterhalt. Leider regnet es von hinten in die Hütte rein, so dass meine Masseurin bald in 10 cm Wasser steht mit ihren Flip-Flops. Auch auf dem Rückweg ins Zimmer regnet es immer noch sehr stark. Na, das kann ja witzig werden später im Park.
Anschließend ruhen wir uns ein bisschen in unserem Zimmer aus, bevor es nach dem leckeren Lunch wieder auf Game Drive geht in Richtung Lake Mburo. Heute Nachmittag sind wir für eine Bootsfahrt auf dem See angemeldet. Ich hoffe darauf, eine Afrikanische Binsenralle (African Finfoot) zu finden.
Am Bootsanleger treffen wir auf unsere holländische Reisetruppe, der wir ja nun schon öfter begegnet sind. Sie versuchen verzweifelt, ihre nassen Matratzen und Zelte trocken zu bekommen. Mir tun sie echt leid, denn die Nacht auf einer nassen Matratze möchte ich nicht verbringen. Wir unterhalten uns noch ein wenig mit dem Reiseleiter und bezahlen dann unseren Bootstrip, als ein UWA-Beamter erscheint.
Kurz vor 16.00 Uhr wird uns gesagt, dass unsere Mitfahrer wohl nicht kommen und wir noch nachzahlen müssen. Das tun wir natürlich gerne, denn dann hätten wir das Boot für uns, gerade zum Fotografieren natürlich ideal. Leider kommen Punkt 16.00 Uhr noch die holländische Familie. Wir bekommen unser Geld wieder zurück, es läuft hier alles sehr korrekt. Wir haben eine sehr nette Fahrt mit der Familie, die Tochter hat in Uganda in ein soziales Projekt gearbeitet und macht nun mit ihren Eltern eine Reise durchs Land als Abschluss für ihre Zeit in diesem wunderschönen Land.




Graufischer – Pied Kingfisher



Unser Guide (ich habe fatalerweise den Namen nicht notiert) ist echt gut, kennt viele Vögel und hat unwahrscheinlich gute Augen. Wir sehen viele verschiedene Vögel, ganz viele Hippos (ich liebe sie) und die Bootsfahrt ist wirklich total schön und sehr empfehlenswert.


Wassertriel – Water Dikkop


Water Dikkop – Wassertriel


African Fish Eagle - Schreiseeadler-Pärchen

Außer ein paar einheimischen Fischern in ihren Kanus sind auch keine Boote auf dem See unterwegs. Und unser Guide findet auch tatsächlich den „African Finfoot“ für mich, wenn auch recht versteckt und schwierig zu fotografieren.


Malachiteisvogel – Malachite Kingfisher










Riesenfischer - Giant Kingfisher


Afrikanische Binsenralle - African Finfoot


Unser Auto wurde während unserer Abwesenheit besetzt

Wir fahren nach der Bootsfahrt wieder kurz zurück zur Lodge bevor wir wieder Richtung Gate aufbrechen, um pünktlich Azariah abzuholen und unser Glück auf dem Night Drive zu versuchen. Es war wieder sehr spannend, wir haben einige Tiere gesehen, u.a. eine Hyäne, sind durch unzählige Schlammlöcher gefahren, in denen Azariah Markus den besten Weg gezeigt hat (inzwischen hat er auch Vertrauen in Markus’ Fahrkünste). Azariah hängt in unserem Fenster, steigt halb aufs Dach, leuchtet mit seinem Scheinwerfer in jede Ecke und hinter jeden Busch, aber ... auch heute bleibt uns die Leoparden-Sichtung verwehrt. Wir müssen also wiederkommen in dieses wunderschöne Land.
Azariah ist sehr frustriert und beteuert noch einmal, dass die Leoparden-Sichtungen in Lake Mburo wirklich recht gut sind. Wir bezweifeln das nicht, bedanken uns für die zwei schönen Abende, die er mit uns verbracht hat und geben ihm sein wohlverdientes Trinkgeld. An ihm lag es definitiv nicht, dass wir kein Glück hatten, denn er hat alles versucht. Auch hier wurde nie auf die Uhr geschaut, um nach einer bestimmten Zeit zurück zu sein und das Engagement war groß.
So fahren wir zurück zur Lodge, genießen unser letztes Dinner in Mihingo, dass wir alleine zu uns nehmen, da die anderen Gäste alle schon fertig sind mit Essen und gehen anschließend etwas enttäuscht, aber trotzdem zufrieden ins Bett.

Fazit Mihingo Lodge:
Die Mihingo Lodge punktet definitiv durch ihre Lage und die Position der Zimmer. Auch das Essen war sehr gut. Das Manager Pärchen war sehr nett, aber machte anscheinend ein bisschen „Dienst nach Vorschrift“. Denn das bei der Rückkehr der Gäste (und es waren ja noch andere Gäste auf Night Drive) die Lodge dunkel ist und niemand mehr da um ca. 22.30 Uhr, habe ich bisher noch nie erlebt. Kurze Zeit nach unserem Urlaub hat das Management gewechselt. Ich würde Mihingo aber definitiv wieder besuchen und das nächste Mal würde ich vielleicht auch mal das Reiten ausprobieren.
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