THEMA: Back to Africa: Tansania im September/Oktober 2022
15 Sep 2023 17:51 #673843
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  • BB82 am 15 Sep 2023 17:51
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So. Ich habe mich abgeregt, nochmal dicke Corona gehabt und die x-te Umstrukturierung im Job überstanden. Natürlich juckt es mich das Afrika-Fieber wieder in den Fingern. Aber hier erstmal der lang versprochene Bericht:

FLÜGE
26.09. Anreise über Nacht mit Lufthansa nach Frankfurt und weiter mit Eurowings Discovery. Nichts zu bemängeln, alles gut geklappt, gegen 6:50 Uhr morgens sind wir gelandet.

10.10. Inlandsflug Kogatende - Sansibar mit Flightlink. Zubringer kam halbwegs pünktlich, beim Umstieg hat man uns dann knapp 4 Stunden warten lassen ohne Info. Aber wir waren ja im Urlaub. Sogar unser Hotel war verwundert und hat nachgefragt, wir hatten ja einen Fahrer gebucht. Aber auch die konnten keine Infos von der Fluggesellschaft bekommen, wann es denn nun weiter geht. Am Ende eben 4 Stunden später als geplant.

16.10. Rückflug mit Edelweiß Air ZNZ-ZRH, mit Lufthansa weiter. Viele Stunden Verspätung der LH nach München, für 50 min Flug natürlich ärgerlich.

Gepäck kam immer mit, Ein-/Ausreiseprobleme gab es auch keine.

AUTO
Gebucht bei Adventure Kaskazini. Wir hatten viel Pech, siehe meine Beiträge weiter oben. Das Peck hat uns neben Geld auch Tage gekostet. Ich würde hier nicht noch einmal buchen. Einweg war aber möglich und würde ich sofort wieder buchen, wurde uns von anderen Vermietern allerdings auch angeboten (wirkte hier aufs erste deutlich teurer - am Ende sollten wir aber nochmal zwei komplette Tankfüllungen, Eintritte und Übernachtung für den Fahrer und div. andere Sachen in bar zum vereinbarten Betrag on top zahlen). Auto dreckig und heruntergerockt, jede Menge Baustellen. Keine Erreichbarkeit in Notfällen, keine Lösungspläne, nein, sobald etwas passiert, würde ich hier kein Auto mehr gebucht haben wollen. Dass wir nicht komplett ohne Auto dastanden, haben wir ausschließlich Guides, Mechanikern nach Feierabend und engagierten Balloon Safari Verkäufern (natürlich haben wir die Safari dann auch dort gebucht, ohne Auto hatten wir in der Serengeti ja eh nichts zu tun) zu verdanken. Inzwischen nehmen wir viel mit Humor, aber meinen Traum, die Serengeti, so eingeschränkt zu erleben, treibt mir noch immer Tränen in die Augen.

ÜBERNACHTUNGEN
27.-29.9. Mount Meru Game Lodge: Sehr hübsch, wir hatten das letzte Häuschen in der Reihe. Alle sehr freundlich, Essen schmackhaft, Zimmer sauber und Wasser warm. Blick aufs Wasserloch mit einigen Tieren auf der Anlage. Für uns perfekt zum Ankommen, Runterkommen und einen Tagestrip in den Arusha NP.

29.9.-2.10. Tarangire Safari Lodge: Fantastisch, wunderschön, wow. Ausblick übers Flussbett, Tiere im Camp, Zelt mit allem drum und dran. Essen lecker und ausreichend. Hier würde ich, wie so viele andere Foris, sofort wieder hin. Auch der Park war sehr schön.

2.-4.10. Ngorongoro Serena Safari Lodge: Große Lodge mit vielen geführten Reisegruppen älterer Generation, die am Buffett durchaus gut zuschlagen und trotzdem eher mies gelaunt waren. Ich habe die Guides hier nicht beneidet, auf der Weiterfahrt zur Serengeti steigt die Stimmung sicher auch nicht. Wir haben die Lodge wegen Zimmer (wow, Balkon mit Ausblick in den Krater) und Lage gebucht und sind nicht enttäuscht worden. Unsere junge Kellnerin in Ausbildung war sehr nett und fasziniert von Selbstfahrern. Wir hatten es am Abreisetag nicht eilig und uns noch gut nach einem späten Frühstück nach Gruppen-Abreise mit vielen hier unterhalten. Normale Hotelzimmer, alles sauber, warmes Wasser und sogar ganz leckeres Essen in großem Hotel-Buffet-Stil mit einer afrikanischen Hautspeise (die mussten geordert werden) zur Auswahl. Würden wir wieder buchen.

4.-7.10. Osero Serengeti Tented Camp (Seronera): Ja, sofort wieder. Gerne länger. Hier hatten wir leider den Totalausfall unseres Autos (erst Kühlerriss, dann Tank abgebrochen) und konnten daher die Zelte genießen. Diese waren zum Glück sehr schön, auch die Location. Essen Durchschnitt wie in allen Zeltcamps, Nachtruhe abhängig von der Feierlaune der restlichen Urlauber. Lage top, Wasser auf Bestellung auch warm verfügbar, bequeme Betten, immer ein paar Zebras zum Gucken vorm Zelt.

7.-8.10. Lobo Wildlife Lodge: Als Zwischenübernachtung ok, aber ich würde es nächstes Mal lieber vermeiden. Wahnsinnig zugige feuchte Zimmer in schlechtem Zustand, es handelt sich um eine herabgewirtschaftete Hotelanlage. Da unser Auto nur notdürftig repariert war, konnten wir keine Gamedrives machen und waren auf direktem Weg hier hin gefahren, nachmittags angekommen, man war sehr verwirrt. Unsere Buchung wurde auch nicht gefunden, ich hatte natürlich alle Bestätigungen ausgedruckt dabei. Ja, die Buchungsnummern kennt man nicht, man würde uns schon ein Zimmer geben, aber müssen wir halt neu bezahlen. TIA – this is Africa, wir konnten es lösen. War aber die unfreundlichste Unterkunft auf der ganzen Reise, auch keine schöne Aussicht oder leckeres Essen, Flair, nichts erwähnenswertes. Es gab einen Pool, der war ziemlich dreckig und komplett ausgestorben, aber die Aussicht von hier war hübsch. Sonst wirkte die Anlage als entweder im Aufbruch oder die beste Zeit hinter sich, irgendwas dazwischen.

8.-10.10. Mara Heritage Camp (Kogatende): Über unseren Autovermieter gebucht, da gab es aber scheinbar ein Missverständnis mit den Zeiten (wir haben die Bestätigung für die richtigen Daten natürlich wieder ausgedruckt dabei). Lässt man so nicht gelten, bevor hier irgendwas passiert, muss erstmal der Manager kommen. Der reiste irgendwann an und war erstaunlich schlecht gelaunt (während ich schon 45 min vorm Check-In-Zelt saß und mit Afrika-Humor ausgestattet davon ausgegangen bin, dass sich auch das löst). Hätte man jetzt den Autovermieter einfach mal erreicht, hätte man das klären können. Aber wir erinnern uns, da ist ja niemand erreichbar, auch nicht auf „24h emergency number“. Knapp 2 Stunden später hat der Manager dann dort jemanden erreicht und ins Telefon gebrüllt. Was auch immer. Wir durften dann einchecken. War eher ein Low-Light unserer Reise, aber die Zelte waren Regen- und Mücken dicht und kaltes Wasser reicht auch zum Duschen. Leider recht dreckig, Essen haben wir aufs Nötigste beschränkt. Irgendwie war hier niemand so richtig motiviert oder gut gelaunt, man daddelte lieber auf dem Handy rum.
Das schlimmste war tatsächlich die Anreise, da die Location völlig falsch in alle Karten eingetragen ist und wir auf tägliche (kein Scherz) Nachfrage nach GPS Daten am Vortag der Anreise diese erst erhalten haben – die waren auch falsch. Und das allerschlimmste: das Camp ist eine Stunde vom Fluss entfernt, wurde uns also völlig falsch verkauft (Lage am Fluss in Flughafen-Nähe). Für das Geld hätte ich in der Lage auch andere Zelte bekommen, hier wurden wir vom Autovermieter klar ver***. Ich hatte es im Gefühl, als ein Kontakt zum Camp nicht möglich war und der Vermieter uns keine GPS Daten geben wollte, aber hinterher ist man ja immer schlauer.
Falls jemanden interessiert, wie wir schließlich an diese völlig unsehenswerte Ecke der Serengeti gekommen sind: Ich stand den Tränen nahe (mein Mann saß bockig im Auto und natürlich war ich Schuld, weil ich es ja gebucht hatte und bla bla, man streitet sich ja gerne bei sowas) im Arbeiter-Camp einer Luxus-Lodge. Die haben den Chef gerufen. Der uns noch die Lodge gezeigt und ein Kaltgetränk gereicht und dann hat der Chef-Guide angeblich eh sein neues Safariauto Probe fahren wollen und es gar keine Umstände gemacht, dass er uns zu unserem Camp bringt und man möchte bitte auf keinen Fall Geld dafür. Ich bin dem Siringit Migration Camp dafür sehr dankbar. Sollte ich im Lotto gewinnen, hier komme ich hin.

10.-16.10. Zanziblue: Toll. Genau das, was wir gebraucht haben. Wir hatten zunächst ein Zimmer im Erdgeschoss direkt am Pool, das war recht dunkel und laut. Mit Familie/Kids sicher top. Wir haben um einen Wechsel um ein Zimmer im ersten Stock gebeten, sobald eins frei würde und das war für uns perfekt. Meerblick vom Balkon, ausschlafen, Rückzugsmöglichkeit ins Zimmer, wenn’s zu viel Action am Pool war. Nicht der schönste Strand, viel Seegras und -igel, aber das wussten wir vorher. Wir waren trotzdem täglich im Meer zum Erfrischen und es war wunderbar. Keine Party-Ecke, keine langezogenen Sansibar-Werbestrände. Ein junges Paar ist deshalb nach einer Nacht abgereist. Für Safari-Nachklang und dösige Tage war es für uns perfekt. Wir haben sogar all die geplanten Ausflüge einfach sein lassen und haben auch für die letzten drei Nächte hier verlängert statt umzuziehen. Das Essen im zugehörigen Restaurant war so fantastisch und vielfältig mit Blick aufs Meer von der Restaurant-Terrasse, auch abends hat es uns nicht weggezogen. Eine 100% Weiterempfehlung.
Letzte Änderung: 15 Sep 2023 17:51 von BB82.
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