THEMA: 12 spontane Tage im Norden- Tiere satt statt Kombi
16 Nov 2021 16:22 #630214
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Nachdem unsere Family Reise nach Botswana 2020 coronabedingt ausfiel, war die Sehnsucht nach Afrika sehr groß.
Unsere Kids waren in den Herbstferien anderweitig unterwegs. Somit konnten wir nach einigem hin und her knapp 3 Wochen vorher die Buchung vornehmen. KLM für €650 Frankfurt über Amsterdam 14 Stunden hin und 16 Stunden zurück ging einigermaßen.

Der Vorschlag unserer Agentur hatte fast 100% gepasst. Wir wollten nix mit Sansibar. Mafai haben wir auch wieder verworfen. Tiere satt statt Transfer und Strand. Auch einen langsamen Start haben wir verworfen. Coronabedingt aber auch zeitbedingt. Wir wollten keine Plantage besuchen oder Radfahren, wenn es Tiere zu sehen gibt.
Allerdings wären wir schon auch mal gerne zwischen drinnen wandern gewesen, davon wurde uns aber abgeraten.

Die Vorbereitungen waren aber schon ziemlich stressig. Glücklicherweise hatten wir im August alle notwendigen Impfungen aufgefrischt, auch Gelbfieber. Aber drei Woche sind schon kurz, vor allem wenn man noch arbeiten muss und noch weitere Reisen (der Kids) organisieren und abwickeln muss. Malaria Tabletten + Nobite besorgen, imprägnieren, fehlende Klamotten kaufen, PCS Test organisieren, eVisum, Gesundheitszertifikate, einchecken, alles hochladen. Impfnachweise ausdrucken, Auswärtiges Amt anmelden usw. usw. usw.
Hat aber letztendlich alles geklappt.

Das war der Reise-Plan für Oktober 2021

Arusha 1 Nacht
Lake Manyara Tortilles Camp 2 Nächte
Serengeti -Tortills Camp 2 Nächte
Mara River -Kenzan Camp 2 Nächte
Ngorongoro Rhono Lodge - 1 Nacht
Tarangiere Honyguide Camp 3 Nächte
Arusha 1 Nacht

Wir mussten am Ende der Reise eine Nacht dranhängen, da die Flugzeiten am Tag früher nicht gepasst hatten. Es war zwar interessant, aber den Tag Arusha hätte man sich besser gespart. Sonst war die Einteilung für uns perfekt, auch im Nachhinein.
Wir wollten langsam, aber in keiner Stadt, ankommen. Dafür 2 Nächte im Lake Manyara NP.
Wir wollten nicht jeden Tag weiterreisen, deshalb meist 2-3 Tage.
Wir wollten ne Chance auf Migration haben, deshalb Mara im Oktober,
Wir wollten Ngorogoro sehen, aber nicht mehr, deshalb nur 1 Nacht
Wir wollten etwas ausspannen, am Ende deshalb 3 Nächte Tarangiere im besten Camp als Steigerung.

Fokus war auf Unterkünfte im NP und Preis Leistung.

Wir waren ca. 1000 km unterwegs zwischen den Camps und weiter 1000 km auf Pirschfahrten. Wir hatten Flughafen Transfer, einen Fahrer/Führer mit Auto und die Unterkünfte inkl. NP Eintritte über die Agentur gebucht. Der Fahrer/ Führer sprach überraschenderweise sehr gutes Deutsch und war geimpft. Außerdem war er sehr motiviert und hatte sehr gute Kenntnisse der Tiere und auch selbst Interesse daran. Hat alles in allem sehr gut geklappt.

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16 Nov 2021 16:42 #630218
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1. Unterkunft Kahawa Lodge außerhalb von Arusha

Der Flug mit KLM war ok, Ankunft gegen 20:15 Uhr pünktlich.
Der Tipp, dass man auch ganz hinten sitzen kann und dann schnell rauskommt wegen dem Hinterausgang war sehr gut. Nach 45 Minuten waren wir aus dem Flughafen als zweite draussen. Den Fahrer und uns hat es gefreut. 1h bis zum Kahawa House. Außen wird gebaut, nur bei An und Abreise was mitbekommen. Die Lodge ist schön, großzügig, bauen eigenes Gemüse an. Perfekt für Ruhe für einen An- und Abreise Stop.
Allerdings hatten wir Pech mit dem Gepäck. Beide Taschen waren durchnässt. In Amsterdamm hatte es stark geregnet und unsere Taschen waren wohl im Wasser gestenden.
Glücklicherweise hatten wir Fön auf dem Zimmer und wir verbrachten 2,5 Stunden damit alles mit dem Fön nachts und nochmal morgens zu trocknen. Gut dass wir nicht gleich weiter sind, in nem Zelt wäre das noch blöder gewesen.

Am nächsten Morgen kam uns unser Fahrer Karim verkehrsbedingt um 08:00 Uhr abholen. Nach einem kurzem Briefing ging es los.

Die Orte auf dem Weg typisch afrikanisch, klein und wuselig. Kurzer Stop auf einem Markt und gegen Mittag Ankunft am Lake Manyara NP.







Anhang:
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17 Nov 2021 09:14 #630252
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Im Lake Manyara NP kommen wir am späten Vormittag an. Karim kümmert sich fix um die Formalitäten und schon geht es rein.
Kurz nach dem Eingang gleich die ersten Elefanten, dann zwei Nashornvögel, die wir lange beobachten, eine große Pavianfamilie. Das war erst sehr ungewohnt, da in SA, Namibia und Chobe die Affen teilweise ja sehr aggressiv sind. In Tansania haben wir das nur am großen Grzemick Rastplatz in der Serengeti erlebt, sonst nirgends.
Lunch auf einem kleinen Rastplatz. Die Straße war ziemlich schlecht, da auf einer sehr langen Strecke Straßenarbeiten waren.









Am Nachmittag eine Büffelherde, Elefanten, eine große Eule und als Highlight einen Löwen im Baum. Allerdings ca. 50 Meter weg. Trotzdem sehr beeindruckend und ungewohnt. Die Löwen sind wohl im Baum wegen der Tse-Tse Fliegen. Die waren unangenehm, traten aber immer nur stellenweise auf, aber dann auch heftig. Ich wurde zum Glück fast nie gestochen, habe mich aber auch gut mit Spray, langer Kleidung und Kopfbedeckung geschützt.









Das Tortillis Camp liegt unterhalb des Grabenbruchs auf einer Anhöhe mit tollem Blick über den See. Die Zelte sind gut in Schuss, Für Warmwasser muss man Bescheid geben, da die Leitungen immer erst leergepumpt werden müssen. Es waren 3 Jungs, die das Camp geschmissen haben, es waren außer uns nur 1-2 weitere Zelte belegt von 12. Essen war lecker, das Personal freundlich und hilfsbereit. Man merkt sie freuen sich über jeden Touristen, der kommt.

Die Nacht war gut, inkl. Löwengebrüll und ein Hecheln direkt neben dem Zelt, war wohl ein Leopard oder Löwe. Lecker Frühstück alleine im Essenszelt und um 07:30 Uhr ging es los. Highlight am Morgen war eine Löwenjagd von einem Weibchen und einem Männchen, die Affen auf einen Baum am Wasser getrieben haben. Immer wenn die Löwen sich hingelegt hatten oder mal nicht aufmerksam waren, sind ein paar Affen runter, um in Sicherheit auf große Bäume weg von Wasser zu kommen. Wir hatten Zeit und so haben wir bestimmt zwei Stunden lang vier oder fünf Fluchten und erfolglose Jagden beobachtet.
Mittagessen an den heißen Quellen, die aber nix besonderes sind. Heißes Wasser strömt aus einem Steinloch. Wir sind dann noch bis zum Beyond Camp und zum anderen Eingang gefahren, haben ein paar Flamingos, Hippos, Hornraben Sattelstorch, Buschbock, Dikdik, Meerkatze und andere kleine Antilopenarten gesehen.
Highlight am Abend dann eine Herde Büffel und Giraffen und Zebras beim Trinken. Dazu die toten Bäume am Seerand, war schon ziemlich surreal.
Lecker Abenendessen und todmüde ins Bett gefallen.













Am nächsten morgen Frühstück, packen für die Weiterfahrt. Um 08:00 Uhr ging es los. Die schlechte Straße wurde etwas besser. Einige Elefanten, Paviane, Eisvögel gesichtet und schon waren wir am Ausgang des Parks.

Uns hat der Park sehr gut gefallen. Der Park ist zwar schmal, aber bewaldet, und das unterscheidet ihn schon von anderen Parks. Für den Anfang war es genau richtig und genug Tiere haben wir auch gesehen.





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18 Nov 2021 10:08 #630346
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Am nächsten Morgen ging es früh los Richtung Mara. Da aber der Regen schon langsam im Norden ankam, hatte Karim entschieden, nicht die schlechte Straße innerhalb des Parks zu nehmen, sondern außenherum zu fahren.

Allerdings wollten wir nochmal nach ein paar Katzen schauen. Wir hatten Glück ,u.a. ein großes Rudel Löwen zu finden und einen Serval.






Mittagspause wieder am Parkeingang. Unterwegs an der Parkgrenze lang sahen wir schon ein paar Gnus und die Hoffnung, dass es mit den Crossings doch schon klappen könnte. Die Gnus waren wohl schon auf dem Rückweg von Kenia zurück nach Tansania. Und da ist nunmal der Mara Fluß dazwischen.
Es wurde auch langsam grüner.

Karim hatte sich mit den Rangern vor Ort kurz geschlossen und erfahren, daß die Möglichkeit eines Crossings kurz bevor stand. Wir sind dann mit einem Höllentempo (natürlich nie schneller als die 50 km/h) Richtung Fluß gefahren, um es nicht zu verpassen...



Unterwegs immer wieder viele

Gnus


Am Fluss angekommen standen bereits ca. 20-30 Autos ca. 500 Meter weg vom Ufer und gegenüber eine größere Herde. Die Autos warteten schon seit dem Morgen. Die Autos dürfen erst zum Ufer fahren, wenn die Tiere im Wasser und auf dem Weg zur gegenüberliegenden Seite sind.



Als es dann plötzlich so nach 30 Minuten los ging, war auf einmal Alarm!!! Alle Autos setzen sich mit Höllentempo in Bewegung, um am Ufer einen guten Platz zu ergattern. Wir waren zwar vorgewarnt und angeschnallt, trotzdem war es schon heftig. Wir waren als Drittes am Ufer, ein toller Platz und perfekt zum Beobachten. Das Crossing dauerte so ca. 10-15 Minuten. Adrenalin, lautes Geblöke, Staub, Fliegen und dann die Ruhe, als sie sich dann nach dem Crossing wieder gesammelt hatten. Ein "erfolgreiches" Krokodil schwamm am Schluss noch vorbei...














Mittlerweile hatte es sich auch zugezogen und ein Gewitter war im Anmarsch. Wir entschieden uns um 15:00 Uhr zum Camp zu fahren und uns mal ein paar Stunden Ruhe zu gönnen. Das Gewitter war aber nur kurz.
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18 Nov 2021 15:43 #630377
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Das Camp ist nur für 3 Monate aufgebaut. Wir waren die einzigen Gäste für 2 Nächte. Staff war freundlich. Allerdings mussten wir das Zelt wechseln, da sich in den Pfützen hinter dem Zelt Frösche niedergelassen hatten. Keine Ahnung was das für welche waren. Sie waren aber unglaublich laut. Morgens, als wir das berichtet hatten, wurden wir noch belächelt, aber als wir abends wiederkamen sollten wir doch besser umziehen. Ein Tier hatte außerdem das Stromkabel durchgebissen, wir hatten kein Licht mehr, und das Kabel konnte auf die Schnelle nicht repariert werden.
Man hörte sonst noch die Gnus um uns rum schnaufen und blöken, außerdem waren Hyienen und Löwen zu hören. Das Camp war ähnlich den Tortillis Camps mit gleichem Standart. Es war schön grün um uns rum mit einigen blühenden Pflanzen.







Beim Frühstück die Gnu Herden um das Zelt beobachtet, die da friedlich gegrast haben.
Morgens um 07:30 ging es los Richtung Fluss. Eine Hyiene lag faul am Rand. Zwei Löwen direkt am Flussufer, die wohl hofften, dass die Gnus dort queren (obwohl die Löwen ziemlich vollgefuttert aussahen).




Wir mussten dann ungefähr 5 Stunden auf das erste Crossing des Tages warten, welches aber rießig war.
Aber auch die Warterei war spannend, da die Tiere immer von links nach rechts, mal langsam, mal hektisch, gelaufen sind.
Danach gab es nochmal 2 kleine Crossings der Nachzügler. Abends noch vergeblich einen gesichteten Leoparden gesucht, Hyienen beim Aufwachen zugeschaut und ein Löwenrudel beim Rumtollen im Sonnenuntergang beobachtet.










Einen Kill ...






War wieder ein sehr intensiver Tag!
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18 Nov 2021 18:24 #630394
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Nach einem guten Frühstück haben wir zunächst einen Fesselballon beobachtet. Sah sehr schön aus im Morgenlicht.



Um 07:30 ging es los, Fahrttag zur Rhino Lodge / Ngorongoro.






Eine Hyäne war auch schon wach.



Wieder aus dem Park raus und außenherum. Beim Hippopool Lunch.




Keine spektakulären Sichtungen am Tag, War weniger anstrengend als gedacht. Die Rhino Loge ist nix besonderes aber sauber und zweckmäßig, Blick geht nicht in den Krater, aber es war eh schon fast dunkelals wir ankamen. Das Beste ist die Nähe zur Abfahrt in den Krater für den nächsten Morgen. War schon recht frisch, haben uns deshalb das Kaminfeuer im Zimmer anmachen lassen.




Nach einem guten Abendbuffet ging es auch früh ins Bettchen. Für 05:30 Uhr war Frühstück angesagt, um pünktlich um 06:00 beim Parkeingang zu sein, was wir auch fast geschafft hatten.



Kühl und bewölkt am Morgen. Schon toll die Abfahrt. Einige Elefanten und Büffel. Dann andere Autos, die auf Löwen aus waren. Und dann kamen auch schon die drei Löwenbrüder. Gingen auch zwischen den Autos durch die neue Strasse hoch, die noch gesperrt ist.





Dann weiter zum See, Flamingos, Hippos, viele Hyänen.








Und dann das Highlight für uns, der schon angekündigte Caracal:



Lunch am Rastplatz, ziemlich voll, außerdem waren die Vögel ziemlich agressiv auf die Lunchboxen aus. Haben im Auto gegessen und alles schön beobachtet.

Beim Rausfahren noch Kraniche gesehen und um 13:00 Uhr ging es raus zur letzten Station Trangiere NP.


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Letzte Änderung: 19 Nov 2021 08:18 von cheva.
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