THEMA: 29 Lodge-Tage im Norden von Tanzania – Gnus satt
24 Jan 2021 13:40 #604747
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Die Reise war bereits ein Jahr vor Reiseantritt geplant, gebucht und angezahlt – und dann kam Corona. Mehr als neun Monate haben wir die Pandemie-Situation verfolgt und versucht zu bewerten, bevor die endgültige Entscheidung fiel. Immer wieder mit Ärzten, darunter auch privat befreundete, und Freunden gesprochen – kein Arzt hatte abgeraten, die meisten Ärzte hatten uns sogar ermuntert zum Reiseantritt. Ab Juli war ich auch im regelmäßigen Telefonkontakt mit unserem Reisebüro, die auch angeboten hatten, die Reise um ein Jahr zu verschieben. K hatte eher Bedenken, ich auch aber sah auch das Positive – alles würde Outdoor stattfinden, wo das Virus sich schnell zur Unkenntlichkeit verdünnen wird, und ausserdem würden wir nur wenige Touristen treffen, und die Lodges wären ja auch zur Wildnis hin offen. Immer Abstand halten, keinem die Hand geben, immer Desinfektionsmittel dabei, es wird schon juut jehn. Ausserdem: die Natur für uns allein zu haben, war überaus verlockend. Und zum guten Schluss wollte ich mich mit dieser Reise zum vorgezogenen Ruhestand selbst beschenken, ein Verschieben wäre komisch gewesen. Endgültig zugesagt hatten wir dann dem Veranstalter Anfang Oktober.

K möchte ihr Gesicht nicht im Internet zeigen, daher werdet ihr sie in diesem Bericht nur verpixelt sehen. Wie am Bild zu sehen, trugen wir auf dem KLM-Flug die ganze Zeit unsere FFP2-Masken, die wir zu Hause im Taxi aufgesetzt und erst nach Verlassen des Flughafengebäudes des Kilimanjaro Airports abgesetzt hatten. Wir haben dann in der ganzen Zeit in Tanzania keine Masken mehr getragen, im Fahrzeug mit dem Guide immer die Fenster oder das Dach geöffnet gehabt. Vor der Reise hatten wir uns beim Veranstalter erkundigt, wie die Hygienemassnahmen der Lodges und des Fahrers sein würden. Es las sich alles sehr nett, aber eher unverbindlich, und so sollte es sich auch herausstellen. Überall gab es Händedesinfektionsmittel, im Fahrzeug und in den Lodges, kaum ein Einheimischer hat es benutzt, untereinander achten die Tanzanier nicht auf Abstand und geben sich fleissig weiter die Hände, sofern wir als Gäste nicht das Buzzwort Social Distancing fallen liessen. Letztendlich ist tatsächlich alles juut jegangen, es waren aber wir, die auf die Massnahmen geachtet haben. Auf den lokalen Märkten, die wir uns nur aus dem Auto heraus angesehen haben, war dichtes Gedränge, ich habe kein einziges Mal eine Gesichtsmaske gesehen.






Wir haben unsere Reise mit Terravista organisiert wie auch unsere Afrika-Reisen zuvor, wir sind bisher immer zufrieden gewesen und können den Veranstalter uneingeschränkt empfehlen. Das lokale Unternehmen heisst Predator Safari Club und unser Fahrerguide heisst Dennis, auch hier gab es nichts auszusetzen. Predator wird von einer indisch-britischen Familie geführt. Eigentlich hätte ich gerne eine Selbstfahrerreise gemacht, war aber dann sehr froh, unseren Guide dabei zu haben, ohne ihn hätten wir wohl nur 20% der Sichtungen gehabt.

Negativ in Erinnerung wird uns das ganze Thema Tipping bleiben. Man spürt schon eine zumindest unausgesprochene Erwartungshaltung beim Lodgepersonal und den verschiedenen Guides, Trinkgelder zu bekommen, und die Beträge die in Tanzania aufgerufen werden, sind ja recht happig, bei 29 Tagen läppert sich ein ordentlicher Betrag zusammen. Schon in den Info-Flyern, die wir vom deutschen Veranstalter vor der Reise zugeschickt bekamen, stand das erwartete Trinkgeld pro Tag für den Guide abgedruckt drin. Corona tat ihr übriges dazu, denn wenn die Touristen ausbleiben, hofft man darauf, dass die wenigen die ins Land kommen, entsprechend mehr geben. Dies habe ich mehr als einmal bei Gelegenheit gesagt, dass wir nicht für die fehlenden Touristen mitbezahlen können. Letztlich war dies aber nur ein kleiner Nebenaspekt einer ansonsten super tollen Reise.

Hier nun unser Reiseverlauf im Detail:
17.11. Ankunft 20:30 Uhr, Arusha Serena Hotel
18.11. Arusha Serena Hotel
19.11. Arusha Serena Hotel, Arusha NP
20.11. Maramboi Tented Camp, Tarangire NP
21.11. Maramboi Tented Camp, Tarangire NP
22.11. Maramboi Tented Camp, Lake Manyara NP
23.11. Lake Natron Camp, Lake Natron
24.11. Lake Natron Camp, Lake Natron
25.11. Lake Ndutu Safari Camp, Ngorongoro Conservation Area
26.11. Lake Ndutu Safari Camp, Ngorongoro Conservation Area
27.11. Lake Ndutu Safari Camp, Ngorongoro Conservation Area
28.11. Tanzania Bush Central Camp, Central Serengeti
29.11. Tanzania Bush Central Camp, Central Serengeti
30.11. Tanzania Bush Central Camp, Central Serengeti
1.12. Marera Valley Lodge, Karatu
2.12. Marera Valley Lodge, Karatu, Besuch der Hadzabe und der Datoga
3.12. Marera Valley Lodge, Karatu, Ngorongoro Crater
4.12. Mambo View Point Eco Lodge, Usambara Mountains
5.12. Mambo View Point Eco Lodge, Usambara Mountains
6.12. Mambo View Point Eco Lodge, Usambara Mountains
7.12. Kijongo Bay Beach Resort, Pangani
8.12. Kijongo Bay Beach Resort, Pangani
9.12. Kijongo Bay Beach Resort, Pangani
10.12. Kijongo Bay Beach Resort, Pangani
11.12. Kijongo Bay Beach Resort, Pangani
12.12. Kambi Ya Tembo, West Kilimanjaro
13.12. Kambi Ya Tembo, West Kilimanjaro, Wanderung auf dem Shira Plateau
14.12. Kambi Ya Tembo, West Kilimanjaro, Besuch des Olpopongi Boma
15.12. Heimflug 21:30 Uhr



Wir sind keine Camper, daher kamen für uns nur Lodges in Frage. Die Lodges waren durchweg gute Mittelklasse, durchweg sehr angenehme bodenständig rustikale Atmosphäre. Sicherlich wird es noch günstigere, aber noch viel mehr hochwertigere Alternativen geben.
Gefahren sind wir während der sogenannten kleinen Regenzeit. Dieser Zeitraum war bewusst von mir gewählt, aus Erfahrung unserer Namibiareise war mir noch in Erinnerung, dass nach 2 Wochen Sand und vertrockneter brauner Vegetation wir uns nach Grün sehnten. Ausserdem ist diese Zeit etwas günstiger.
Wie ihr aus dem Reiseverlauf seht, sind wir fast überall 3 Nächte geblieben. Zeit ist nicht mehr der limitierende Faktor, und so hatten wir genügend Zeit, Sichtungs-Orte auch mehrfach aufzusuchen.
Die Fotos dieses Berichts werden sehr tierlastig sein, Lodge-Infrastruktur, Essen und Menschen wird es weniger geben. Dies liegt daran, dass ich bisher Mahlzeiten nicht als Fotomotiv entdeckt habe sondern lieber direkt esse. Dank meiner besseren Hälfte werde ich in der Lage sein, ab und zu mal eine Toilette und ein Bett zu zeigen. Von Menschen haben wir uns wie zuvor beschrieben fern gehalten, und andere Touristen haben wir kaum getroffen.
Letzte Änderung: 25 Jan 2021 08:12 von JP K.
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25 Jan 2021 08:37 #604815
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Arusha – Serena Hotel
Eigentlich war geplant, 4 Nächte in Arusha zu bleiben. KLM hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht, unser Flug wurde gecancelt, stattdessen sind wir einen Tag später geflogen. Geplant hatte ich den Besuch der Schule der SOS Kinderdörfer, bei der ich seit 2 Jahren Pate bin, aber die haben Besuch während der Corona-Zeit strikt untersagt. So bin ich nicht zu traurig um diese Reiseverkürzung. Arusha war geplant zum Ankommen und Eingewöhnen.

Haupthaus des Arusha Serena Hotel



Das Serena Hotel war die einzige Unterkunft, in der wir nur Frühstück vorgebucht hatten, alle anderen Unterkünfte waren pauschal Full Board. Mittags hatten wir westliches Fingerfood, einmal Sandwich und das andere Mal Burger, jeweils mit Fritten. Abends haben wir a la carte gegessen, nach meiner Erinnerung ging es in die Richtung Indish Curry. Am Essen hatten wir nichts auszusetzen.
Unser Cottage war im Innern großzügig rund ausgelegt mit grossem Sanitärbereich. Wie in allen Unterkünften umgab das Bett ein Moskitonetz, was abends vom Personal geschlossen wurde. Über dem Bett gab es einen Propeller, der sehr laut, aber effektiv war.



Eigentlich wollte ich auf eigene Faust durch die Gässchen stromern und nach Fotomotiven Ausschau halten, durch Corona haben wir das aber gar nicht in Angriff genommen, sondern sind im Hotel geblieben. Die ersten beiden Nächte war noch eine amerikanische Familie dort einquartiert, die drei Generationen umfasste, die letzte Nacht waren wir die einzigen Gäste. Das Hotel steht auf einem mehrere Hektar ummauerten Areal, das wir fotografisch mehrfach inspizierten. Das Hotel liegt am Rande von Arusha am Lake Duluti, zu dem wir aber nicht gegangen sind.





Vögel gab es auch im Garten zu beobachten, u.a.:
Speckled Mousebird






Das Ehepaar African Wood Owl blieb stundenland auf dem selben Ast sitzen und hat sich auch nicht gerührt, als wir ihnen mit der Kamera immer näher gerückt sind.







Ein Drongo-Jüngling



Brown-breasted Barbet



Violet-backed Starling



Golden Weaver



White-eared Barbet



Falls meine Artenbestimmungen fehlerhaft sein sollten, bitte ich um entsprechende Hinweise. Nach unserer Rückkehr habe ich erstmal das Buch Birds of East Africa gekauft und stundenlang versucht nachzuvollziehen, was unser Guide Dennis uns alles zu den Vögeln erklärt hatte.

Es ist schon erstaunlich, wie ein solches Tier sich an der glatten Fensterscheibe unseres Cottages halten kann



Es wird noch ein bisschen blümerant:













Ich hatte noch eine Menge mehr Blumen fotografiert, aber ich lass es mal hiermit gut sein. Ich bin mit insgesamt 3.500 Bildern nach Hause gefahren, täglich hatte ich das Material gesichtet und schon vor Ort aussortiert. Trotzdem muss ich auch jetzt noch weiter reduzieren, wer will sich das alles anschauen…
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26 Jan 2021 11:18 #604980
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Arusha National Park

Am zweiten Tag sind wir dann in den Arusha NP gefahren, Dennis hat uns um 8:30 Uhr vom Hotel abgeholt, wir kamen gegen 17 Uhr zurück ins Hotel. Die Zufahrt zum Hotel ist Feldweg, danach geht’s geteert durch Arusha und Schotterpiste zum Nationalpark. Es hatte den Abend zuvor stark geregnet, die Vegetation hats gedankt. Auffällig war, dass anscheinend insbesondere Bettgestelle derzeit der ganz grosse Hit sind, die haben wir überall an den Strassenrändern zum Verkauf gesehen, auch in den kleinsten Ortschaften. Ist dies Ausdruck steigenden Wohlstands im Land? Der Großteil der Bevölkerung scheint ja immer noch in den runden Lehmhütten zu leben, aber Häuser aus gebranntem Ziegel werden wohl auch immer mehr.







Im Park wurden die Wegeverhältnisse schon viel holpriger, und daran galt es sich zu gewöhnen, es hat sich die ganze Reise so fortgesetzt. Verglichen mit Namibia sind die Strassen mE felsiger, ausgewaschener und weniger instantgehalten. Es gab aber keine Strecke, die ich mir nicht auch als Selbstfahrer zugetraut hätte. Dieses Mal hatten wir Dennis, der uns geschaukelt hat, mal sehen ob ich beim nächsten Trip selbst fahre – kostenseitig scheint es überschlägig betrachtet keinen so grossen Unterschied zu machen.
Die kleine Serengeti im Arusha NP




Das ist kein Kabel, sondern eine Schlange auf den Stufen zum Museum

Unsere ersten Colobus Monkeys hätten wir ohne Dennis nicht gefunden, wir hätten wohl gar nicht gewusst, wo wir hingucken müssen. Diese hier hat er für uns kurz vor dem Ngurdoto Crater gefunden, sie sind hoch oben ins Gebälk geflüchtet, als wir den Wagen zum Photoshooting anhielten. Alle Colobus Familien, die wir sahen, auch später in den Usambara Mountains, waren sehr scheu im Vergleich zu vielen anderen Tieren.




Crowned Eagle


Immer wieder kamen uns Baboon-Horden auf den Strassen entgegen.





Auf halber Strecke zu den Momela Lakes bei den Sümpfen:






Kenyan Rock Agame


Bushbock


Und zwischendurch in den Waldstücken immer wieder diese lustigen Kerle, Syke Monkeys




An den Momela Lakes gab es die ersten Flamingos zu sehen, nichts im Vergleich zum Lake Natron ein paar Tage später
Letzte Änderung: 26 Jan 2021 11:23 von JP K. Begründung: zu viel MB?
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28 Jan 2021 18:12 #605249
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Fahrt zum Tarangire NP

Auf dem Weg von Arusha zum Tarangire NP wurde deutlich, dass nur die Hauptstrasse geteert war, die meisten Strassen, die davon abgingen, waren Schotterpisten, auch in den vorbeiziehenden Dörfern.




Typischer Kleinbus als Linienverkehr. Die waren teilweise so vollgepackt insbesondere wenn Markt war, dass das Coronavirus leichtes Spiel gehabt hätte, wenn auch nur ein Passagier es mitgebracht hätte.


Auf dem Weg zum Tarangire gab es laut Dennis einen Abschnitt von ca. 30km Länge, auf dem Fotoverbot herrschte, es war Militärgebiet, in dem die Armee ihre Übungen abhielt. Wir haben wenig, aber doch einige, Soldaten erspäht im Gelände. Es war sowieso nichts photogenes dabei, für das es sich gelohnt hätte, das Gesetz zu brechen.



Am Eingangstor zum Tarangire NP eine Schulklasse. Hier ebenfalls kein Abstand und keine Masken.


Wild animals have the right of way


Ashy Starling


Knob-billed Duck am ersten Wasserloch hinter dem Eingangstor


Common Fiscal (Fiskalwürger)


Lilac-breasted Roller (Gabelracke)


Eine erste einsame Löwin, die unseren Weg gekreuzt hat, mit Sender. Ich stelle mir ein solches Halsband echt nervig vor, denn es ist ja recht klobig mit breitem Lederband. Gibt’s das nicht auch in kleiner? Die heutige Technologie müsste doch energiesparsame Sender in viel kleinerer Ausführung erlauben, die auch widerstandsfähig sind. Mir tun die Tiere leid, die für Zwecke der Wissenschaft ihren Beitrag leisten müssen, hoffentlich hilft es auch zur Arterhaltung und nicht nur den Spieltrieb von Zoologen zu befriedigen. Ob andere Löwen Witze über sie reissen? Guck mal, was hat die denn für eine Geschwulst da, ist ja ekelig, komm lass uns lieber abhauen, vielleicht ist es ansteckend. Oder: ist die blöd, hat sich von Menschen fangen lassen, sowas von unfähig.


Sie hat eine Impala-Herde entdeckt, aber ihre Annäherungsversuche waren halbherzig, es kamen noch drei andere Fahrzeuge hinzu, sie wollte uns ihre Jagdkünste nicht vorführen, ihr wars wohl eher unangenehm. Dennis hatte eine andere Erklärung: die Impalas haben gelernt aufmerksam zu sein, wenn Fahrzeuge anhalten, in der Nähe könnten Raubtiere sein; die Löwin weiss dass die Fahrzeuge die Aufmerksamkeit der Impala auf sich ziehen, und bricht ihre Jagd ab.

Mittags auf dem Rastplatz mit Blick auf den Tarangire-Fluss. Die Vervet Monkeys haben sich darauf spezialisiert, unaufmerksamen oder auch zu gutmütigen Touristen ihr Essen zu stehlen. Jemand hatte eine Steinschleuder mitgebracht, die Monkeys kennen anscheinend ein solches Gerät, jedenfalls nahmen sie bei dem Anblick sofort Reißaus bis in die höchsten Zweige der umliegenden Bäume.



Auch von mir ein Dik Dik


White-browed Coucal


Bei dieser Sichtung zeigte sich die ganze Klasse von Dennis. Dieser Leopard schlief hoch oben in einem Baobab, keine Chance ihn bei einem gelegentlichen Vorbeifahren auch nur erahnen zu können, es war die der Fahrtrichtung abgewandten Seite. Es war kein anderes Fahrzeug in der Nähe. Ich bezweifle auch, dass es über Funk Hinweise bekam, sonst wäre das erste Fahrzeug noch da gewesen, andere Fahrzeuge kamen auch nur mit sehr zeitlichem Abstand. Es sollten noch mehr solcher wundersamen Sichtungen folgen.



Wir haben von Dennis auch gelernt, dass Leoparden eigentlich ungerne auf Baobabs steigen, da deren Rinde recht glatt ist und sie ihre Krallen ausfahren müssen, um hoch zu kommen. Andere Bäume sind einfacher zu besteigen. Die Beute hat der Leo in einer nahestehenden Akazie abgelegt gehabt, ein Impala. Sie war schon ganz abgenagt, so dass Hoffnung bestand, dass der Leo sich irgendwann am späten Nachmittag von seinem Versteck bequemt um einen nächsten Snack zu fangen. Diese unsere Hoffnung wurde aber nicht erhört, und so fuhren wir noch ein paar Loops. Diese Elis hab ich geschossen, während wir auf eine Regung des Leos warteten.
Letzte Änderung: 28 Jan 2021 18:15 von JP K. Begründung: zu viele Bilder
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29 Jan 2021 15:50 #605363
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Am Larmakau-Sumpf nach dem Mittagsessen aus der Lunchbox. In den Sümpfen suchen insbesondere ältere Elefanten ihre Nahrung, sie müssen dann nicht ihr eigenes Gewicht tragen. Manchmal sterben sie auch vor Altersschwäche in den Sümpfen.




Reedbuck


Diesen Trupp Streifenmangusten konnte Dennis durch nachgestellte Adlerschreie in Aufregung versetzen, Sie hielten daraufhin die ganze Zeit ausschai nach der vermeintlichen Gefahr, und ich hatte genügend Zeit für diese Fotos.




Crowned Crane


African Fish-Eagle


Long-toed Lapwing


Open-billed Stork (Klaffschnabel) und White-faced Whistling Duck an den Flood Plains des LArmakau Swamp





Auf dem Rückweg vom Larmakau Swamp hatte Dennis noch diesen Leo entdeckt, er hing wie ein nasses Handtuch über seinem Ast. Mehr als ein Beweisfoto war aber nicht drin, er war zu weit weg. Auch hier hatten wir die Hoffnung, dass er sich vom Baum runterbewegt, nach ca. 1 Stunde aufgegeben. Er hatte zwar ab und zu einer Impala-Herde nachgeschaut, aber die war ihm wohl zu weit weg.


Wieder zurück am Tarangire River fragte Dennis, ob dies ein Kopf mit zwei Ohren ist, was er grade sieht. Ich auch mein Fernglas raus und in die Richtung geschaut in die auch unser Guide schaute, und siehe da, tatsächlich war es ein Fellkopf mit zwei kleinen Ohren, der Körper flach auf dem Boden im Schatten unter einem Baum. Hätten wir nie ohne Guide entdeckt. Unsere erste Gepardensichtung. Der Gepard lag etwas vom Track entfernt, aber Dennis fuhr das kleine Stück um den Baum rum für ein kurzes Fotoshooting.





Auf der gegenüberliegenden Uferseite lagen zwei Löwinnen im Schatten, der Gepard hatte sie immer im Blick. Geparden mögen Löwen nicht besonders.


Silverbird


Flying Chili – Red-billed Hornbill


Schönes Nahmittagslicht mit den Elefanten. Kurz danach kamen heftige Regenschauer, und danach gabs für die Tesetse-Fliegen kein Halten mehr. Sie wollten an unser Blut, durch alle Ritzen des Fahrzeugs versuchten sie reinzukommen. Wir haben es leider zu spät bemerkt, wir hatten viele im dann geschlossenen Toyota Landcruiser. Das grosse gegenseitige Abschlachten begann. Ich selber bin glimpflich davon gekommen, aber K war total zerstochen durch ihre Klamotten hindurch. Ihr Blut ist halt süßer als meins, ich ziehe auch sonst nie Mücken an. Am Ende des Kampfes lagen die Fliegen alle tot am Boden des Fahrzeugs, wir hatten die Oberhand behalten.


Man sieht an den folgenden beiden Fotos, wie weit das Wasser schon ans Camp gekommen ist. Nach der nächsten grosse Regenzeit in diesem Frühjahr wird das Camp möglicherweise überschwemmt sein.




Das Zelt war geräumig uns gemütlich ausgestattet. Abends haben wir noch etwas gelesen bei angeknipsten Licht. Die Folge war, dass unser Moskitonetz komplett mit Fliegen und Moskitos bedeckt war. Auch dies eine Folge des heranrückenden Wassers.
Anhang:
Letzte Änderung: 29 Jan 2021 15:55 von JP K.
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02 Feb 2021 16:51 #605887
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6. Tag – Lake Manyara NP
Morgens zum Aufstehen begrüssten uns die diversen Tiere im Camp. Hier ein erstes Photo eines Gnus, das bei weitem noch nicht dem Titel dieses Berichts gerecht wird, aber ich führe mal behutsam an das Thema ran.


Ein behinderter Superb Starling erregt unser Mitleid am Frühstückstisch und erhält ein paar Brotkrumen von uns.


Der Marabu sucht am Eingang des Maramboi Camps in Ufernähe des Sees nach lebender Nahrung


Fahrt zum Lake Manyara NP sowie ein Überblicksbild über den NP mit dem grossen Grabenbruch als Begrenzung. Da der Nationalpark nur ca 650 qkm gross ist, müsste auf diesem Bild fast der ganze Park erfasst sein. Lake Manyara ist eigentlich bekannt für seine großen Flamingo- und Pelikankolonien. Allerdings haben wir nichts davon gesehen, dafür umso mehr die Tage darauf am Lake Natron. Aufgrund der kräftigen Niederschläge in der letzten grossen Regenzeit von Februar bis Mai 2020 ist der See so voll, dass diverse Loops in Ufernähe nicht befahrbar sind, so auch der Hippo Pool. Hippos haben wir im Park kein einziges gesehen, die sind jetzt wohl über den ganzen See verteilt, mit einer See-Tiefe von nicht mehr als 3 Meter fühlen sich die Tiere überall wohl.




Kurz hinter dem Parkeingang schaut unser Guide Dennis durch das Fernglas, um durch die Blätter hindurch diese Spezies zu entdecken. Schwer im Vorbeifahren zu erkennen, auch wenn die Distanz zum Weg nicht mehr als ca. 20 Meter betrug. Andere Fahrzeuge, die kurz vor uns in den Park eingefahren sind, sind anscheinend daran vorbei gefahren. Dennis ist schon klasse. Leider hat es der Leo nicht lange auf dem Baum ausgehalten, hinter uns kamen noch 2 oder 3 andere Fahrzeuge, da wurds ihm zu unruhig und er verschwand im Dickicht des Waldes.






Wir fuhren weiter in den Park hinein, und sahen diesen Büffel im Tümpel sitzen. Alte Büffel finden den Aufenthalt im Wasser anscheinend angenehm, erklärte uns Dennis, manchmal legen sie sich zum Sterben hinein. Dieser hier war schon sichtbar abgemagert. Ein Oxpecker hat ihm wohl die schlechte Nachricht geradewegs ins Gesicht gesagt, dass sein letztes Stündchen geschlagen hat. Ein Warzenschwein leistet ihm noch letzten Beistand. Er sollte wenig später eines gewaltsamen Todes sterben.







Little Bee-Eater


Martial Eagle (juv.)


Silvery-cheeked Hornbill


Hier versuchen die Baboons, nicht nass zu werden. Ein paar Syke-Monkeys schauen ihnen dabei zu.




Diese Wanderheuschrecke hat sich in unser Auto verflogen. Sie war alleine, nicht in einem Schwarm von Milliarden Kumpels, wie in Kenia oder Somalia.


Kenyan Rock Agame


Am Ufer des Lake Manyaras


Grey-headed Kingfisher
Letzte Änderung: 02 Feb 2021 16:53 von JP K. Begründung: zu viele Bilder
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