THEMA: Auf bekannten + unbekannten Pfaden durch Tansania
18 Aug 2014 18:35 #350212
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Utengule Coffee Lodge, 10. Januar 2014
Im Dachzelt schläft sich‘s halt doch am besten. Da weiss man, was man hat und muss sich nicht immer wieder an ein neues Bett gewöhnen.
Die eine Nacht in Sumbawanga auf der Trampolin-Matratzte hat uns gereicht. :angry:



Utengule liegt sehr ruhig außerhalb der quirligen und lauten Ortschaft Mbalizi. Die Aussicht von hier oben auf die umliegenden Hügel ist sehr schön. Früher hatte hier ein sehr netter einheimischer Manager das Sagen. Nun ist ein südafrikanisches Ehepaar hier, welches absolut kein Geschäftsinteresse zeigt. Die Beiden sitzen den ganzen Tag nur rum und delegieren das Personal, und zwar ziemlich ruppig :S . Man muss froh sein, wenn die einem überhaupt grüssen. Ein paar Worte mit uns wechseln ist ihnen schon zuviel Arbeit.

Wir sitzen gerade beim Frühstück, als die aufgemotzte Wischmop-Dame zu uns getrippelt kommt und fragt, ob wir nochmals einen Tag länger bleiben.
„Ja, das möchten wir“. :)
„You must pay“ sagt sie unbarmherzig. :(
Toni sagt, es sei aber möglich, dass wir noch zwei Nächte bleiben und fragt, ob wir die Rechnung zum Schluss bezahlen können. :)
„No, you must pay now“, sagt sie knallhart. :angry:
O.k., dann bezahlen wir mal vorerst die nächste Nacht. :P

Da wir mit Lebensmitteln und Sundowner-Material total ausgeschossen sind, fahren wir nach Mbeya zum Einkaufen. Kurz vor Mbalizi überholt uns mit höllischer Geschwindigkeit vor einer Kurve auf der sehr schmalen Strasse ein Motorradtaxi mit einem Passagier hinten drauf, gerät aus dem Gleichgewicht und rast ungebremst geradeaus ins Gebüsch. :ohmy:
Ui, den hat‘s aber bös überschlagen. :sick:

Mbeya ist sehr gewachsen und um einige neue Geschäfte erweitert worden. Man muss zwar suchen, aber man findet doch dieses und jenes. In einem Tankstellenshop ergattern wir ein wohlgenährtes Halal-Huhn und dann gibt‘s da noch einen kleinen, von aussen unscheinbaren Laden, wo man auch Nicht-Halal-Produkte, wie Schinken und andere schweinische Erzeugnisse kaufen kann.

Dann fährt Toni auf der Suche nach einem Schneider durch die Stadt, und siehe da, er entdeckt irgendwo zwei Nähmaschinen vor einer brüchigen Hütte. Die Zufahrt ist zwar sehr steil und eigentlich ein Fussweglein, wo wahrscheinlich noch nie ein Auto und erst recht kein Tourist gefahren ist, aber mit dem Allrad machbar.






Hier wird das Regendach unseres Dachzeltes mit dem Schneidergehilfen Toni fachmännisch abgeändert, damit es bei Sturm nicht mehr so flattert.
(Tonis Mutter war halt Schneiderin, weshalb er sich bis heute zu Nähmaschinen hingezogen fühlt). :cheer:

Nachdem wir da und dort noch eins getrunken haben, fahren wir wieder nach Utengule zurück.



Auch heute ist es wieder sehr gewitterhaft.

Aufs Restaurant haben wir keine Lust und da wir auch heute die einzigen Gäste sind, wäre eh nichts los gewesen.

Nach dem Sundowner bereiten wir unser gut genährtes Halal-Huhn zu, als Beilage gibt es Pellkartoffeln und Salat. Lecker.


Gefahrene Kilometer: 63
Meine Reiseberichte:
1971: Mit dem VW-Bus von Kapstadt bis Mombasa
www.namibia-forum.ch...ahren.html?start=120
2013: Durch den wilden Westen Tansanias (Am Anfang war die Hülle)
www.namibia-forum.ch...g-war-die-huelle.htm
2013: Nordmosambik, mal schön - mal hässlich + ein Stück Südtansania
www.namibia-forum.ch...n-mal-haesslich.html
2014: Auf bekannten und unbekannten Pfaden durch Tansania
www.namibia-forum.ch...-durch-tansania.html
2015: Eine Reise wird zum Alptraum/Kenia
www.namibia-forum.ch...rd-zum-alptraum.html
Letzte Änderung: 18 Aug 2014 18:38 von Erika.
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19 Aug 2014 20:51 #350435
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Utentule Coffee Lodge, Mbalizi, 11. Januar 2014
Pünktlich wie eine Uhr steht die Wischmop-Trägerin auch heute wieder auf dem Parkett, als wir beim Frühstück sind. :blink:
Ja, wir bleiben nochmals einen Tag.
„You must pay“ :angry:
O.k. wir bezahlen.

Toni werkelt ein wenig an unserem Fahrzeug rum, kontrolliert alle Oelstände und macht wieder mal einen Schmierservice. Diese Arbeit verrichtet er am liebsten selbst, so weiss er, dass alles richtig gemacht ist. Mit den afrikanischen Werkstätten haben wir nämlich so unsere Erfahrungen gemacht. :evil:

Mein Mann ist eh ein Perfektionist. In unserer „Küche“ darf ich gar nichts anfassen. Nur er nimmt die Sachen raus und räumt sie auch selbst wieder ein. Jedes Ding hat genau seinen Platz. Toni kann bei stockdunkler Nacht jeden x-beliebigen Gegenstand mit einem Handgriff aus dem Auto holen. :lol:
Suchen muss er prinzipiell nie was. :kiss:

Wir erkunden zu Fuss ein wenig die Umgebung und geniessen die tolle Vegetation, die Ruhe und die schöne Aussicht. In dieser Gegend wird sehr viel Kaffee angebaut, umso erstaunlicher ist es, dass hier die Bohnen ca. doppelt so teuer sind wie bei uns.

Hier ein paar Bilder von der Lodge:



Poolbereich



Pool und im Hintergrund das Restaurant



Garten und Restaurant



Restaurant

Am späten Nachmittag kommt plötzlich die Managerin persönlich - oh Wunder - ganz aufgeregt zu uns rüber. In der nächsten halben Stunde werde hier ein Hubschrauber landen, sagt sie und da wir ja am Rande des Hubschrauber-Landeplatzes stehen, müssen wir ein Stück zurückfahren, damit er landen kann. Sie hilft sogar beim Zusammenpacken, so sehr eilt es. :ohmy:



Der Heli kommt dann auch irgendwann, das gesamte Personal inkl. Manager, Managerin und Wischmop-Tante stehen Spalier und beklatschen die zwei Männer, die da aussteigen.
Aha, mit dem Heli müsste man also anreisen…. :S

Das Nachtessen bereiten wir wieder selbst zu. Es gibt Schweinefilet mit Reis und Salat. Wirklich sehr lecker.

Utengule Koffee Lodge, 12. Januar 2014
Bei der ersten Morgendämmerung fliegt der Heli schon wieder weg. Die beiden Männer sind nur schnell von Zambia her rüber geflogen, um hier ein paar Stunden in der Zivilisation zu verbringen.

Dass die hartnäckige Dame während unseres Frühstücks wieder fragt, ob wir nochmals einen Tag bleiben, müsste ich wahrscheinlich gar nicht mehr erwähnen. Wir wissen schon seit gestern, dass wir heute bleiben, aber die soll nur jedes Mal ne neue Quittung ausstellen, ätsch. :P
Auf allen anderen Plätzen war es ausnahmslos üblich, dass man bei Abreise bezahlt.
Hier kommt man sich vor, wie ein potentieller Zechpreller. :(



Noch ein Wort zur Dusche: Sie ist sehr geräumig, heisses Wasser gibt’s im Überfluss, aber einen kleinen Haken gibt‘s trotzdem. Unser Platzwärter benutzt diese Einrichtung nämlich ebenfalls und ich muss schon sagen, wenn der gerade kurz vor uns geduscht hat, haut‘s einem fast um. :ohmy: Ich weiss ja nicht, weshalb der so ne extreme Ausdünstung hat, aber die olfaktorische Luftverpestung ist einfach unbeschreiblich und kommt einer Nasenvergewaltigung gleich. :sick:




Utengule im letzten Sonnenlicht

Am Abend essen wir zum Abschied im Restaurant und geniessen ein letztes Mal die schöne Aussicht von hier oben.

Wir sind nun zum dritten Mal hier, der Platz und die Lage der Lodge sind wirklich toll. Schade, dass der Rest nicht mehr stimmt. Eine einigermaßen akzeptable Camping-Alternative zu Utengule gibt es in dieser Gegend leider nicht.
Meine Reiseberichte:
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21 Aug 2014 17:29 #350764
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Kisolanza (old Farmhouse) Campingplatz, ca. 50 km vor Iringa, 13. Januar 2014
Letzte Nacht hat es wie aus Kübeln gegossen und stark gestürmt. Auch während wir aufstehen regnet es immer noch. Gut, dass wir die schützende Regenplane montiert haben.

Gerade, als wir unter unserem Regendach beim Frühstück sitzen, kommt wer daher getrippelt? Die Wischmoptante!
Und was fragt sie? Genau! :S
„Nein, wir fahren heute weiter“.
Und dann fragt sie doch tatsächlich, ob wir die letzte Nacht schon bezahlt hätten! :blink:
Ui, nun wird der Toni aber böse :evil: . Er bekommt einen regelrechten Wutanfall und staucht sie nach Strich und Faden zusammen. Ich wende mich ein bisschen ab und grinse still vor mich hin :woohoo: . Recht hat er, Geld scheint wirklich das einzige Interesse zu sein, das die an ihren Gästen haben. :angry:

Nach dem Zusammenpacken fahren wir in Richtung Mbeya. An einer Steigung werden wir von der Polizei gestoppt. Der Mann zeigt uns auf seiner Pistole, dass wir statt der erlaubten 50 km/h doch tatsächlich 67 km/h gefahren sind. Das kann schon sein, da wir ja mit Schwung da hoch gefahren sind :huh: .
Das koste 60‘000 TS, sagte er. :dry:
„Das kann gar nicht sein“, sage ich, „60‘000 TS ist ein Touristenpreis“. :angry:
Er besteht noch eine Weile darauf, aber als wir die Bezahlung standhaft verweigern, geht er zu seinem Kollegen, welcher gegenüber im Polizeifahrzeug sitzt. Ich muss dann zu dem Mann rüber und frage ihn, ob er einen Bussenkatalog habe. Ja, den hat er und dort steht doch tatsächlich drauf, dass unser Vergehen 30‘000 TS = 15 Euro kostet. Na also. :cheer:
„Ich möchte aber eine Quittung dafür“ sag ich ihm.
„Natürlich kriegst du eine Quittung“ erwidert der Mann freundlich. :)
Er schreibt die Quittung, drückt sie mir in die Hand und sagt lächelnd: „Ohne Quittung hätte es nur 15‘000 TS gekostet“. :S :blush: :sick: :dry: :evil:



Ein Stinker



Der legt sein Schicksal in Gottes Hände. :cheer:

Nach Mbeya ist die Strasse ziemlich schmal, wird dann aber plötzlich sehr breit mit europäischen Verkehrstafeln und Fussgängerstreifen. Auch gibt es nun nicht mehr so viele Huppels wie früher, dafür wird alle paar Kilometer Geschwindigkeitskontrolle gemacht.



Die Landschaft gefällt uns sehr gut, aber da hier die Busse wie die Irren fahren, hat man gar nicht gross Zeit und Lust, die Gegend zu geniessen.



Afrikanisches Pannendreieck :laugh:






Das Resultat sind immer wieder spektakuläre Unfälle.

Kurz vor unserem Ziel fängt es wieder an zu regnen. Auf dem schönen und gepflegten Kisolanza Campingplatz sind wir nun bereits zum dritten Mal. Das gesamte Areal ist neuerdings mit einem hohen Elektrozaun umgeben. Das wird schon seine Gründe haben. Es erstaunt uns übrigens immer wieder, wie sehr man in Tansania um die Sicherheit der Gäste bemüht ist. Am Gate werden wir von freundlichen Askaris empfangen und zum Platz begleitet. Da außer uns niemand hier ist, beschlagnahmen wir den einzigen Unterstand. Wir parkieren unser Fahrzeug davor und machen‘s uns unter dem schützenden Dach gemütlich. Es pisst nämlich immer noch und es ist ziemlich kalt, da wir auf 1‘800 m Höhe sind. Im Unterstand gibt es eine grosse Grillstelle, wo wir ein Stück Fleisch braten und uns am Feuer wärmen. Ein aufmerksamer Angestellter bringt uns noch zusätzlich einen Holzkohleofen, damit wir weniger frieren. Nett sind die hier, wir fühlen uns sehr wohl. :)

Auch die Duschen mit jeder Menge heissem Wasser, welches man extra für uns gemacht hatte, sind sehr gepflegt. Der Platz ist wirklich sehr empfehlenswert.

Camping Kisolanza: 7 U$ pro Person, kein Strom vorhanden
Gefahrene Kilometer: 313
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Letzte Änderung: 21 Aug 2014 17:35 von Erika.
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27 Aug 2014 15:42 #351540
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Chogela Camp ca. 20 km vor dem Ruaha NP, 14. Januar 2014
Am Morgen giesst es immer noch, deshalb flüchten wir zum Frühstücken in den Unterstand. Schade, dass das Wetter jedes Mal so mies ist, wenn wir auf Kisolanza sind.

Im Farmladen kaufen wir Gemüse und erkundigen uns nach Rindfleisch. Das Mädel fragt, wie viele Kilos wir haben möchten und als wir ihr sagen: „Eine Portion für zwei Personen" , fährt sie mit dem Fahrrad weg und kommt einige Zeit später mit einem riesen Pack zurück. :ohmy:
Es sind bestimmt zwei Kilo tiefgekühlte T-Bone Steaks. :S
Obwohl Toni seinen ganzen Charme spielen lässt und wirklich alle Register zieht, ist es nicht möglich, die Portion mindestens zu halbieren.
„Entweder alles, oder gar nichts" , sagt das Fräulein unerbittlich. :angry:
So kaufen wir halt wohl oder übel den ganzen Fleischhaufen und verabschieden uns von dem ansonsten angenehmen Kisolanza Campingplatz.

Die Teerstrasse bis nach Iringa ist bestens ausgebaut, die Busse fahren zwar immer noch wie die gesengten Schweine, aber da die Strasse schön breit ist, kann man gut ausweichen, wenn wieder mal einer auf der Gegenseite entgegenkommt.
Natürlich steht auch hier an diversen Orten die Polizei mit den Geschwindigkeitsmessgeräten, aber heute gibt‘s kein Geschäft mit uns. :P



Autowerkstatt in Iringa.

Nach einem Tankstop in Iringa fahren wir noch ca. 10 km auf Teer, bevor die teilweise etwas wellblechige Schotterpiste durch eine sehr schöne, hügelige Landschaft beginnt.



Brücke auf dem Weg zum Ruaha NP

Vor zwei Jahren übernachteten wir in der Tungamalenga Lodge, aber heute fahren wir ein paar Meter weiter zum Chogela Camp. Im Gegensatz zur engen Campingwiese der Tungamalenga Lodge sind hier die Parzellen riesig. Der Platz ist sehr sauber und gepflegt. Wir sind wieder mal die einzigen Gäste.






Chogela Campingplatz

Es gibt auch ein Restaurant und Mietzelte.



Toni vor einem der Mietzelte

Gleich nach unserer Ankunft werden wir gefragt, ob wir heiß duschen möchten. Natürlich möchten wir, ist doch klar. :) Nun wird auf einem Feuer Wasser aufgesetzt und wenn es heiß ist, eine Leiter hochgetragen und in einen Wassertank oberhalb der Dusche gekippt.
Irgendwann ruft der Wasserkocher: „Mama, das Duschwasser ist bereit!“
Leider haben ich‘s verpasst, zuerst die Temperatur zu testen, was zur Folge hat, dass ich mich fast verbrühe. :pinch: Während ich mich unverrichteter Dinge und ziemlich genervt wieder anziehe, fängt‘s heftig an zu regnen. Tja, und als ich so im Stechschritt über den überfluteten Platz marschiere, rutsch ich aus und liege flach im Morast :sick: . Das hat mir grad noch gefehlt :evil: . Nun bin ich von oben bis unten inkl. Badetuch und Klamotten zugepflastert :angry: .
Toni muss sich erst mal setzen. Er findet meinen Anblick zum Schreien komisch :( . Wenigstens ist er so nett und organisiert beim Wasserkocher-Mann ein paar Eimer kaltes Wasser für die Dusche, damit ich den Schlamm abspülen kann ohne mich zu verbrühen.

Der Regen hört irgendwann auf, sodass wir ein Feuerchen für unser Grillfleisch machen können. Da das Riesenpaket nicht in den Kühlschrank passte, ist das Fleisch nun aufgetaut und das ausgelaufene Blut hat eine ziemliche Schweinerei im Wageninneren verursacht :S . Heute ist irgendwie Putztag :dry: .

Nebenan im Restaurant wird das Nachtessen fürs Personal vorbereitet. Einem Huhn nach dem anderen wird unter grossem Protest der Kopf abgetrennt :S . Erst reklamieren sie lautstark, dann hört man ein gequältes Gekreische, welches mit der Zeit in ein immer leiser werdendes, verzweifeltes Jammern übergeht …….. bis es dann ganz verstummt……. :blush:

Wir liegen bereits im Bett, als wir in der Nähe das Knacken von Ästen hören und kurze Zeit später rattert ein Lastwagen wild hupend vorbei. Verdattert fragen wir uns, was da los ist. :blink:

Camping Chogela Camp: 10 U$ pro Person, kein Strom
Gefahrene Kilometer: 155
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2015: Eine Reise wird zum Alptraum/Kenia
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Letzte Änderung: 27 Aug 2014 17:59 von Erika.
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28 Aug 2014 20:37 #351728
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Ruaha Nationalpark, Public Campsite, 15. Januar 2014
Da es nachts wieder geregnet hat, ist die kurze Strecke zur Toilette abermals äußerst glitschig und morastig. Nur nicht wieder auf den Hintern fliegen, nehm ich mir vor :unsure: . Auch Toni hat seine liebe Mühe. Der Platz ist ja schon nett, aber nach einem starken Regen fast unbrauchbar.

Auf unsere Nachfrage, weshalb dieser Lastwagen letzte Nacht so wild hupend vorbei gedonnert sei, sagt uns der Manager, dass der eine Elefantenherde in den Park zurück getrieben habe. :woohoo:

Beim Rausfahren hinterlassen wir tiefe Gleise und brauchen den Allrad. :blush: Entschuldigung :dry:
Black Cotton Soil pur.

Die ca. 20 km bis zum Ruaha NP sind schnell zurückgelegt. Wir werden am Gate ausgesprochen freundlich empfangen und bezahlen die Gebühren.

Um 10.30 Uhr fahren wir in den Park. Das Permit ist 24 Std. gültig, was heisst, dass wir morgen früh um spätestens 10.30 Uhr den Park wieder verlassen müssen, falls wir nicht verlängern. Da es ziemlich stark bewölkt ist, werden wir erst morgen entscheiden, ob wir unseren Aufenthalt ausdehnen. Als Camper ist man hier klar im Vorteil, da man nichts vorbuchen muss und von Fall zu Fall je nach Witterung entscheiden kann.

Die Fotos hab ich aus unseren beiden Besuchen 2011 und 2014 zusammengewürfelt. Löwen haben wir leider weder 2011 noch 2014 gesehen, trotzdem finden wir diesen Park wunderschön. Wir sind ja auch nicht unbedingt die verbissenen Tiergucker und Big5-Sucher, sondern wir geniessen einfach die tolle Landschaft mit ihren wunderschönen Baobab-Bäumen.




Giraffen



Zebras



Flusslandschaft



Baobabbaum



Obwohl die meisten Baobabs von Elefanten arg verletzt werden, wachsen sie frischfröhlich weiter.



Baobab mit „Durchblick“



Der Durchblick



Einer mit grossem Guckloch



Ein etwas misstrauischer Elefant



Impalas



Ein fetter Bursche



Von einem Aussichtspunkt aufgenommen



Restaurant der Ruaha River Lodge



Darf der das? Ja, der darf das. :)



Elefanten im Schlaraffenland



Kleine Elefantenfamilie



Nochmals so ein wunderbar verwundetes Exemplar.
Allein wegen der malerischen Baobabs lohnt sich ein Besuch dieses Parks, finden wir.

Um 17 Uhr begeben wir uns auf den Campingplatz. Er liegt direkt am Steilufer des Ruaha Rivers. Wir sind wieder mal die einzigen Menschen hier. Auch unterwegs haben wir keine einzige Menschenseele angetroffen. Die Duschen und Toiletten sind relativ neu und sauber. Das Duschwasser ist durch den schwarzen Tank schön aufgewärmt und sogar für uns Warmduscher recht angenehm in der Temperatur. B)

Im Flussbett sehen wir in der Ferne eine kleine Elefantenherde und gegenüber in einem kleinen Rinnsal grunzen die Hippos. Der Fluss ist trotz Regenzeit, abgesehen von ein paar kläglichen Tümpeln, praktisch ausgetrocknet und wenn die Hippos nicht gegrunzt hätten, wäre uns gar nicht aufgefallen, dass da überhaupt noch Wasser vorhanden ist.



Unser Camp am Ruaha River

Wir richten‘s uns gemütlich ein, schlürfen den obligatorischen Sundowner und geniessen die totale Ruhe.

Nachdem das Feuerchen entfacht ist, grillen wir wieder T-Bone Steaks von Kisolanza.
Ein herrlicher Tag im Ruaha Nationalpark neigt sich dem Ende zu.

Eintritt: 30 U$ pro Person
Camping: 30 U$ pro Person
Fahrzeug: 40 U$ (ausländisches Nummernschild)
Bezahlung mit VISA

Gefahrene Kilometer: 135
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Ruaha Nationalpark, 16. Januar 2014
Es gibt nichts Schöneres, als vom sicheren Dachzelt aus den nächtlichen Tiergeräuschen zu lauschen. :)
Durch den dünnen Stoff nimmt man wirklich jedes Rascheln wahr. Unsere Ohren spitzend liegen wir lange wach. Besonders, wenn man irgendwo ganz allein ist, empfindet man es doppelt so spannend.

Kaum aufgestanden, fährt doch tatsächlich ein Gamedrive vorbei. :ohmy:
Wir werden wortlos angestarrt und ausgiebig fotografiert, aber auf unser freundliches Winken reagiert niemand. :(

Nach dem Frühstück fahren wir auf Umwegen Richtung Norden zum Mwagusi und Sand River.



An diesem Baobab kann man einfach nicht vorbeifahren, ohne ihn zu fotografieren



Neue Bungalows oberhalb des Ruaha Rivers. Eigentlich auch empfehlenswert, da etwa gleich teuer, wie Camping für 2 Personen.



Schreiseeadler



Schreiseeadler, Tonis Lieblingsvogel :)



Kleines Krokodil



Gabelracke



Gabelracke



Von Elefanten geschälter Baobab

Leider ziehen immer mehr Wolken auf und zwischendurch regnet es immer wieder. :dry:



Impalas



Leberwurstbaum



Leberwürste



Geschälter Stamm eines Baobabs. Interessant, wie die Wunden immer wieder heilen.



Picknickplatz am Sand River



Kandelaber-Euphorbie



Der kleine Sand River führt mehr Wasser, als der Ruaha River.



Neugierige Impalas



Impalas



Der Mwagusi River



Mr. Toni schaut in die Fluten



Verblichene Gebeine



Dik Dik



Besonders erfreut sind wir über diesen sympathischen Pillendreher



Pillendreher
Wir finden diese Tiere extrem interessant und auch hübsch.



Baobab



Tut mir leid Leute, schon wieder ein Baobab.



Familie Warzenschwein



Giraffe



Kudus



Toter Büffel

Um 10.30 fahren wir zum Gate und melden uns ab. Das Wetter ist einfach nicht so toll und im Regen rumfahren macht nicht wirklich Spass.

Wir treffen hier auf eine holländische Familie mit Guide. Auch diese Leute hatten kein Glück mit Löwen, was sie sehr stinkig macht :angry: .
Der Guide schaut ein wenig belämmert aus der Wäsche und fürchtet vermutlich um sein Trinkgeld. :S

Uns wird der wunderschöne Ruaha Nationalpark ganz bestimmt wieder sehen.

Bis bald.............................
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