THEMA: Reisebericht: Go visit Tanzania! 2012
22 Mär 2012 21:06 #229223
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  • Steffi82 am 22 Mär 2012 21:06
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Hi ihr,

@ nicole: Oje, du Arme, da wünsch ich dir gute Besserung! Und wirklich weit bin ich mit meinem Reisebericht auch noch nicht gekommen, ich bin immer noch erst bei Tag 7 von 14 B) - da fehlt noch ein bisschen was. Bis zur nächsten Namibia-Reise muss er doch fertig werden :) . Und ich bleibe dabei: Gegen deine Leoparden-Fotos stinkt mein Doku-Foto ja sowas von ab :laugh: .

@ picco: Vielen herzlichen Dank, jetzt hast du meine Liste noch zu sehender Dinge in Afrika um zwei Kandidaten erweitert ... neben Elands (nah) und Leopard (nah), Klippspringer (überhaupt einmal) und Wildhund (überhaupt einmal) stehen darauf nun auch Serval und Baum der durch Leopard wächst (beide überhaupt einmal) B) . Wo seh ich das jetzt alles? ;)

Weiter geht's!

Tag 7 - Fortsetzung No. 2 :)

Nach unserer Leopardensichtung (der mit der vielen Umgebung drumherum :laugh: ) begeben wir uns zu einem verspäteten Frühstückspicknick zum Informationszentrum. Das Informationszentrum ist wirklich sehr nett gestaltet und hat einen schönen Garten mit vielen Vögeln. Da wir recht spät dran sind, sind wir auch fast allein … fast … :)

Nun ist es ja so… auf Safari begegnet man nicht nur Tieren, sondern auch anderen Mitreisenden. Ich weiß nicht wie es euch geht, aber manchmal macht das Menschenbeobachten mindestens genauso viel Spaß wie Tiere zu beobachten :) . Da sind zum Beispiel die asiatischen Reisegruppen, die immer geballt auftreten und allesamt mit ihren I-Pads die Umgebung filmen :blink: , da ist der deutsche (Hobby-)Ornitologe, der beim Anblick eines Storches derart in Verzückung gerät, dass er zehn Minuten lang nur noch aufgeregt „Ein Storch! Ein Storch! Sieh! Ein Storch!“ von sich gibt :huh: . Da ist die klapprige alte Lady aus den Staaten, die keine drei Minuten mehr aufrecht stehen kann, aber frohen Mutes eine Heißluftballonfahrt bucht :S , und und und… :)

Und dann ist da in diesem Infrmationszentrum noch diese Reisegruppe, nennen wir sie einfach S-Reisegruppe :) . Die S-Reisegruppe besteht aus rund 20 Deutschen, die allesamt sehr nett und interessiert aussehen und einer blonden Reiseleiterin, wir nennen sie jetzt einmal Heike :) . Heike führt also ihre S-Reisegruppe in das Informationszentrum, kommt aber nicht weit. Denn gleich am Anfang steht eine Tafel auf der sich viele Tiere des Serengeti-Ökosystems finden samt ihren Namen :woohoo: . Um nun ihre Kompetenz zu zeigen, scharrt Heike ihre Schäfflein um sich ... und meinen Mann ... :pinch: !

Jetzt muss ich dazu sagen, dass mein Mann einen unglaublichen „Bloss-Nicht!“-Grusel Reisegruppen gegenüber hat. Als mir also auffällt, dass mir Christian abhanden gekommen ist, finde ich ihn zusammen mit der S-Reisegruppe um dieses Schild und Heike gescharrt mit einem extrem verzückten Gesichtsausdruck ... oh weia .. :S . Und ich muss sagen, was sich da abspielt ist wirklich einzigartig :) . Heike geht doch tatsächlich Tier für Tier auf dem Schild ab und sagt dazu den Namen. Klingt dann so: „Das ist eine Giraffe. Die haben wir heute schon gesehen. Das ist eine Hyäne, die haben wir gestern gesehen. Das ist ein XX und das ist ein YY…“ :woohoo: Und alle hören ihr total gespannt zu! :blink: An dieser Stelle hätte ich wohl meinen Mann langsam entfernen sollen, ich war nur selbst von der Lehrstunde derart fasziniert, … :whistle: ... Jedenfalls ... irgendwann waren wir beim Leoparden auf dem Schild angekommen und Heike meinte „Das ist ein Leopard, den haben wir leider noch nicht gesehen!“ woraufhin mein Göttergatte leise aber immer noch zu laut meint: „Wir schon! Wir schon!“ :S Ja, ähm … könnt ihr euch die Blicke unserer Reisegruppennachbarn und den strengen Blick von Reiseleiterin Heike vorstellen? :whistle: Ich rechne schon fast mit einem Verweis der Gruppe, aber nein – Heike ist Profi, sie macht dann einfach mit dem Gnu weiter – und das hat die S-Reisegruppe heute tatsächlich auch schon gesehen! :P

Was wir noch gesehen haben? Nun ja, nachdem ich Christian unter Gewaltandrohungen von der Reisegruppe loslösen konnte, liefen uns noch diese netten Kerlchen über den Weg…



Und einer sonnt sich tatsächlich keine 30cm neben uns! (ich muss zugeben, hier war ich kurz zuvor ihn in meine Tasche zu packen und mitzunehmen ;) ) …



Irgendwann reißen wir uns dann aber von den Klippschliefern los und steigen wieder in den Wagen. Weiter geht die Pirsch! Neben einigen Hippos (Mann können diese Viehcher stinken! :S ) sehen wir viele Impalas, Giraffen, Impalas, Giraffen, Impalas und eine badende Elefantenherde! :)

Elefanten beim Baden zuzusehen ist echt immer ein Erlebnis!



Vor lauter Plantschen scheuchen die Elis sogar einen Riedbock auf, der aufgeschreckt an uns vorbeihüpft. Was für ein Service!



Und zum Schluss wird frischgebadet an den Touris vorbeigeflitzt… :)





Dann kommt mal wieder ein Funkspruch herein. Und wieder treten unsere Guides aufs Gas (soweit das hier möglich ist). Weshalb wird uns auch diesmal nicht verraten. Es habe keine Punkte und sei kein Tiger, grinst uns Godfrey an …:P

Und? Erkennt ihr, was wir gefunden haben?



Ich darf präsentieren: Baumlöwennachwuchs in Ausbildung :laugh:



Mehr davon dann im nächsten Teil – leider erst am Samstag! Bis dahin …

LG
Steffi
Letzte Änderung: 17 Jul 2013 21:13 von Steffi82.
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24 Mär 2012 20:11 #229360
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  • Steffi82 am 22 Mär 2012 21:06
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Hallo zusammen,

ja, ich weiß, ich bin spät dran - aber noch ist Samstag ;) !

Und ich beschwere mich doch gar nicht - ich plane nur meine Tierbestellungen für die nächste Afrika-Reise :laugh: ! Mit unseren Löwensichtungen in der Serengeti waren wir megaglücklich und unseren ersten Leoparden fanden wir ja auch ganz toll. Wenn er nur 4 Meter neben dem Auto vorbeigelaufen wäre, hätten wir ja auch keine Herausforderungen für die nächsten Reisen ;).

Weiter geht's ...

Tag 7 - Forsetzung No. 3 :)

Weiter geht’s mit unseren Baumlöwen in Ausbildung :) . Wir kommen genau richtig zur heutigen Nachmittagslektion, die da heißt: Baumabsteigen leicht gemacht! :laugh:
Naja, leicht ist relativ. Für die große Mama ist es ein Katzensprung, für die beiden Kleinen ein weiter Weg nach unten. Weswegen sich die zwei auch erst einmal dafür entscheiden auf dem Baum zu bleiben …



Vielleicht kommt die Mama ja wieder…



Mama Löwin scheint aber andere Pläne zu haben und kommt nicht zurück auf den Baum. Die zwei Kleinen versuchen den besten Weg nach unten finden – was gar nicht so einfach ist …



Nachdem pro Minilöwe ungefähr 10 Absteigversuche in letzter Sekunde abgebrochen werden (was bei uns zum einen oder anderen Lacher führt :laugh: ), haben sich die beiden letztendlich doch auf eine Abstiegsvariante geeinigt…

Wir klettern auf den am tiefsten hängenden Ast (gar nicht so dumm…)…



Und dann lassen wir uns einfach wie ein nasser Löwensack fallen! :woohoo: Ein Bild für Götter. Leider habe ich kein Foto davon – wir waren zu sehr mit Lachen beschäftigt. :laugh:

Nach unserem Minilöwen-Erlebnis machen wir uns langsam wieder zurück in Richtung Ndutu-Gebiet. Auf dem Rückweg sehen wir noch dieses schöne Exemplar einer Felsagame…



Und hinter dem Naabi Hill Tor wieder Gnus, Zebras, Gnus, Gnus, Gnus, Zebras, Gnus …



Der Verkehr ist am späten Nachmittag wesentlich stärker als er am frühen Morgen gewesen ist. So haben wir die Herden diesmal nicht wirklich für uns alleine. Aber wenigstens kann man so ein paar Fotos machen, die dokumentieren, wie die Autos vom Gnu- und Zebra-Street-Crossing :) umschlossen werden.



Außerdem kann man auch gut sehen, wie es hier staubt!



Den letzten Teil von Tag 7 gibt’s dann morgen…

LG
Steffi
Letzte Änderung: 17 Jul 2013 21:14 von Steffi82.
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26 Mär 2012 19:57 #229514
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  • Steffi82 am 22 Mär 2012 21:06
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Weiter geht's! :)

Tag 7 - Ende

Wir fahren die Straße entlang der Ebene zurück in Richtung Ndutu. Und um uns herum: „Gnuuoh! Nooöh! Brrr!“ :)

Abseits des Staubs empfiehlt es sich immer mal wieder stehen zu bleiben und dem Treiben zuzusehen.

Hier ein paar lästernde Zebras…



… da kleiner Zebranachwuchs…



… und dort ein Thommy in Staub gehüllt.



Wehmütig verlassen wir wenig später die großen Herden auf der Ebene und bewegen uns langsam aber sicher wieder in Richtung unseres Camps.

Am Lake Ndutu genießen die Weißstörche derweil ihren Cluburlaub! :laugh: Die riesigen Ansammlungen von Weißstörchen erstaunen uns immer wieder aufs Neue...



Ist euch aufgefallen, wenn wir heute noch gar nicht gesehen haben? Hier ein paar kleine Hinweise: Es sind acht an der Zahl, die bevorzugt im Dreck liegen und dösen ;) . Ja, genau: Unser benachbartes Löwenrudel. :)

Und was treiben die Herrschaften am späten Nachmittag? … Wie sollte es anders sein, sie liegen im Dreck und schlafen… B) Damit die Touris ein bisschen unterhalten werden, gibt’s aber brav wieder links gedrehte und rechts gedrehte Löwen. ;)



Naja und den sterbenden Schwan… :laugh:



Kurz vor Sonnenuntergang kommen wir im Camp an.



Nach einer kurzen Dusche begebe ich mich kurz zum Hauptzelt um die Tipp-Box ein wenig zu füttern, komme aber nicht weit. Denn als ich um die Ecke des Hauptzelts biege, kommt mir der Manager des Camps mit wedelnden Armen entgegen und scheucht mich mit einem leicht hysterischen „He’s charging! He’s charging!“ ins Zelt! :blink: Huh? Im Zelt stehen die Australier vom gestrigen Abend bereits perplex umher :huh: . Und so langsam klärt sich auch, wer da gerade zum Angriff blasen wollte. Als die Australier nämlich soeben ihren Platz am Lagerfeuer einnehmen wollten, gesellte sich ein alter Büffel ans Lagerfeuer, der wohl der Ansicht war, dass es schöner allein wäre :woohoo: . Dies führte dann zur Flucht der Australier und die „He’s charging!“ Aktion des Managers.

Also beobachten wir den alten Büffel gemeinsam aus unserer Zeltdeckung heraus, bis es ihm nach gut 15 Minuten zu langweilig wird so allein am Lagerfeuer und er sich wieder in den Busch trollt. Dann dürfen auch die Menschen ans Lagerfeuer. :laugh:

Der Büffel ist dann auch Hauptgesprächsthema beim Essen. Das Essen ist abermals vorzüglich und bei uns breitet sich zum zweiten Mal an diesem Tag ein bisschen Wehmut aus: Morgen werden wir diesen schönen Fleck Erde verlassen. :(

Kleines Fazit zur Serengeti, den Ndutu-Gebiet und dem Serengeti Savannah Camp:

Toll, traumhaft, sofort wieder (bezogen auf alles drei!) :)

Nein im Ernst, der Besuch des Ndutu-Gebiets, unser Abstecher in die Zentralserengeti, die unglaublich vielfältige Tierwelt hier wie dort haben uns wirklich verzaubert. Das Serengeti Savannah Camp mit seinem unglaublich freundlichen Personal, dem leckeren Essen und die tolle Buschatmosphäre hat dem Ganzem den perfekten Rahmen gegeben. Wie schon gesagt: Hier hätten wir es auch noch 1-2 Tage länger ausgehalten! :) Sollten wir noch einmal zu dieser Jahreszeit nach Tansania reisen, so werden wir hier sicherlich versuchen einen längeren Stopp einzulegen!

Morgen müssen wir uns dann von den ganzen Gnus verabschieden: Es geht zum Lake Eyasi, wo wir uns zwei (mehr oder weniger ;) ) gemütliche Tage machen werden. Bis dann…

LG
Steffi
Letzte Änderung: 17 Jul 2013 21:15 von Steffi82.
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28 Mär 2012 19:14 #229766
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  • Steffi82 am 22 Mär 2012 21:06
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Hallo zusammen,

vielen Dank für das Lob, wobei die Fotos nur deshalb so gut geworden sind, weil die tierischen Models so fotogen waren :) .

@ uli: Wenn ich mich recht erinnere, fährt du doch fast sofort los, oder? ;) *neid*

Und weiter geht's mit Tag 8 und ganz viel Serengeti-Abschiedsschmerz...

Tag 8

Eigentlich wollen wir heute Morgen einmal ausschlafen. Naja, was heiß ausschlafen – wir wollen anstatt um 6 Uhr erst um 7 Uhr sozusagen mit Sonnenaufgang losfahren und deshalb ein Stündchen länger im Bett liegen. Eigentlich … wären da nicht die Nachbarn… :S

Nein, ich meine nicht unsere Zeltnachbarn, die sind alle schön brav und ruhig. Ich meine unsere Campnachbarn: das allerliebste Löwenrudel. Scheinbar haben die Kätzchen beschlossen, nachdem sie immer von den Touris beim Schlafen gestört werden, heute Morgen einmal zurückzuschlagen :blink: . Und so wird ab etwa 5 Uhr morgens geröhrt und gebrüllt, was das Zeug hält :pinch: . Herzlichen Dank, liebe Löwen, wir sind wach! B)

Uns wird zwar später versichert, dass die Löwen weiterhin gut einen Kilometer vom Camp entfernt sind, aber von der Lautstärke her, könnten sie auch zehn Meter neben dem Zelt stehen. Wie klingt denn dann erst ein Löwe, der wirklich zehn Meter neben jemanden zum Brüllen anfängt (also außer absolut beängstigend :S …)?

Und so schaffen wir es dank der Löwen auch heute den Sonnenaufgang mitzunehmen B) – heute allerdings nicht ganz so spektakulär, weil keine hübschen Wölkchen am Himmel.



Dafür zum Abschluss noch einmal ein Blick auf die Zeltgalerie im Serengeti Savannah Camp.



Fast schon traurig verlassen wir schließlich diesen wunderschönen Ort, verabschieden uns von unseren Dikdik-Bodyguards und besuchen schnell noch unsere katzigen Nachbarn, bei denen mittlerweile wieder etwas Ruhe eingekehrt ist. :)

Die Herrschaften scheinen dem Gesichtsausdruck zufolge sehr zufrieden mit ihrer Wecker-Leistung zu sein…. :laugh:



Noch schnell ein, zwei Fotos und dann geht’s auch schon weiter zurück in Richtung Parkeingang…



Wir verabschieden uns von den Grantgazellen und Thommys…





… und von den Zebras und den Dokumentar-Elands (auch heute lassen uns die Viehcher nicht nahe an sich ran :angry: ) – nicht zu vergessen die Hyänen im Vordergrund, die mal wieder Frühstücksbuffet begutachten… :)



Und natürlich von den Gnus… :)



Und dann sind wir auch schon wieder im Ngorongoro-Crater, wo heute an den „Einfalltoren“ schon fast stauartige Zustände herrschen :blink: . Was sind wir froh, dass wir heute nur auschecken müssen, was dann doch leidlich schnell geht (für hiesige Verhältnisse ;) ).

Danach fahren wir in Richtung Lake Eyasi. Unsere nächste Unterkunft ist das Kisima Ngeda Camp...

Weiter dann im nächsten Reiseberichtteil.

LG
Steffi
Letzte Änderung: 17 Jul 2013 21:15 von Steffi82.
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29 Mär 2012 19:18 #229937
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  • Steffi82 am 22 Mär 2012 21:06
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Weiter geht's ...

Tag 8 - Teil 2

Auf holpriger Piste geht es in Richtung Lake Eyasi. Gegen Mittag kommen wir in unserer nächsten Unterkunft an: Kisima Ngeda. Die Lodge besteht (wenn wir richtig gezählt haben) nur aus sieben Zelte und schmiegt sich als kleine Oase an den Eyasi-See an. Mit einem Wort: SCHÖÖÖÖÖN! :)

Die Lodge wird von Christian einem Deutschen und seiner argentinischen Frau Nani geführt und wir fühlen uns sofort wie zuhause. Die Zelte sind riesig, liebevoll eingerichtet, mit tollem Blick auf den See und die gesamte Lodge ist mit unglaublich viel Liebe zum Detail angelegt. :)

Unser Zelt:



Allerdings: Der Eyasi-See wurde uns als Vogelparadies angepriesen – nur: Kein Vogel in Sicht! :blink: Naja, kein Vogel ist übertrieben, aber abgesehen von fünf Flamingos und zwei Marabus lässt sich auf dem See kein Federvieh ausmachen! :huh: Also irgendwie will das mit den Vögeln nicht so ganz klappen… den für den Nachmittag angedachten Vogelbeobachtungsspaziergang sagen wir dann auch ab (sehr zur Freude unserer Guides, die sich sehr über einen touri-freien Nachmittag freuen ;) ).

Da wir morgen für unsere Buschwanderung mit den Hazabe-Buschmännern wieder früh aus den Federn müssen, beschließen wir den Nachmittag erst einmal faul im Zelt zu verbringen und später auf eigene Faust an den „Strand“ auf Vogelsuche zu gehen.

Und hier ein Tipp für alle, die einmal in Kisima Ngeda übernachten sollten: So schön es ist, draußen auf der Terrasse zu sitzen und das Wedeln der Palmzweige auf sich wirken zu lassen, geht auch mal ins Zelt, macht den Moskitaschutz runter, setzt euch still aufs Bett und wartet. Denn dann geht die Vorführung los :) . Zuerst wandert ein Nilwaran einmal von links nach rechts, dann von rechts nach links über die Terrasse (scheinbar muss er prüfen, ob wir die Terrasse auch bloß sauber hinterlassen haben ;) …).

Und dann kommt die Horde grüner Meerkatzen. Die Kerlchen haben es auf die kleinen Kokosnüsse auf den Plamen abgesehen, die sie fröhlich von den Palmen auf den Weg zu unserem Zelt herunterwerfen und dann aufsammeln, anknabbern, sich darum streiten,…! Es ist einfach nur köstlich, den Affen dabei zuzusehen, wie sie geschäftig hin- und her hüpfen, miteinander agieren und ihre Babys zurechtweisen, wenn sie mal wieder über die Stränge schlagen. Eigentlich wollten wir ja etwas dösen - das können wir vergessen – das Entertainmentprogramm ist einfach zu gut :laugh: . Ein kleines Affenbaby ist dann sogar so neugierig und versucht durch das Moskitonetz ins Zelt zu spitzen – als der Kleine uns aber auf dem Bett sitzen sieht, erschrickt er unglaublich (ich könnte schwören, dass ihm alle Haare zu Berge gestanden sind :laugh: ), schmeißt die Arme hoch und kreischt sich zu seiner Mama rennend einen ab. Vielleicht könnt ihr euch vorstellen, wie wir uns lachend auf dem Bett gekugelt haben? :laugh:

Nachdem die Affenbande abgezogen ist, spazieren wir ein wenig in Richtung See. Und tatsächlich: Auch wenn nach wie vor nur fünf einzelne Flamingos auf dem See zu sehen sind, gar keine Vögel sehen wir dann doch nicht :) . Wir sehen neben den fünf Flamingos, Marabus, Nilgänse und ein paar Reiher. Und dann noch ein paar Vögel, die ich Vogelversager (mal wieder :blush: ) nicht beim Namen nennen kann, aber auch nicht fotografisch festhalten konnte.





Beschlammt aber zufrieden kehren wir kurz vor Sonnenuntergang wieder zum Zelt zurück, machen uns kurz frisch und genießen dann einen traumhaften Sonnenuntergang. :)



Das Essen danach ist exzellent – es ist einfach unglaublich schmackhaft und rundet das Bild von der Lodge perfekt ab. Hier fühlen wir uns wirklich sehr wohl und sind froh, dass wir hier zwei Nächte gebucht haben. Zum Seele baumeln lassen der perfekte Ort. :)

Morgen treffen wir dann die Hazabe-Buschmänner, eine Schlange und lernen Bogen schießen! …

LG
Steffi
Letzte Änderung: 17 Jul 2013 21:16 von Steffi82.
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02 Apr 2012 19:48 #230377
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  • Steffi82 am 22 Mär 2012 21:06
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Guten Abend zusammen :) ,

weiter geht es...

Tag 9

Die Nacht mache ich kaum ein Auge zu. Nicht weil die Betten schlecht wären (ganz im Gegenteil) oder wir vom Fliegen geplagt wären (ebenfalls ganz im Gegenteil), sondern weil es palmwedelt :blink: . Wirklich, ich hätte nie gedacht, dass Palmen derart viel „Lärm“ machen! Der Göttrgatte findet es beruhigend und schläft selig vor sich hin :blink: - mich bringt es dieses immerwährende wie Regen klingende Rascheln um den Schlaf :S .

Dementsprechend gerädert fühle ich früh morgens um fünf dann auch :unsure: . Willkommen erster und einziger Morgen dieser Reise an dem ich mir wünsche, dass wir mal etwas weniger frühaufstehenden Urlaub machen würden… :dry: Aber wie war das nochmal: Reise nicht Urlaub, gell? B)

Jedenfalls der Service hier: ein Traum :) . Wir werden mit Kaffee und Keksen geweckt, sogar meine gestern gewünschte Banane liegt auf dem Tablett, welches es unser „Weckmeister“ reicht. Im Auftrag von Christian muss ich an dieser Stelle übrigens mal den Kaffee in Kismima Ngeda loben, der hat nämlich mal wirklich die Bezeichnung „Kaffee“ verdient und ist richtig gut :) (in anderen Unterkünften hatte der Kaffee oftmals eher weniger Ähnlichkeit zu unserem Kaffee zuhause...).

Dann machen wir uns auf zu den Hazabe-Buschmännern…

Ich hab’s ja schon einmal erwähnt: Mit Kulturtourismus fühlen wir uns eigentlich nicht ganz so richtig wohl. Nichtsdestotrotz haben wir uns für diesen Programmpunkt entschieden – erstens kann es ja sein, dass wir danach ganz begeistert sind und zweitens klang das Ganze dann doch noch halbwegs authentisch.

Wir tuckern also los und kurz nach halb sieben sind wir mit Sonnenaufgang bei „unserem“ Dorf. Ehrlich gesagt nehme ich den Hazabe hier – im Gegensatz zu den meisten Massai entlang der Touristenstrecken – auf Anhieb ab, dass sie so leben, wie sich das hier darstellt. Wir werden von den Herren des Stammes freundlich begrüßt und nach ein paar freundlichen Worten werden uns drei Jungs im Alter von geschätzt 12-15 Jahren zugeteilt, mit denen wir nun Jagen gehen dürfen. Mit von der Partie ist auch ein einheimischer Guide als Übersetzer und Godfrey, der heute Lust auf Morgensport hat :huh: .

Gejagt werden heute Vögel. Ich glaube Vögel werden immer mit Touris gejagt, da so eine Vogeljagt noch am touristenkombatibelsten und unblutigsten ist ;) . Und wir müssen sagen, die Vogejagd mit Pfeil und Bogen haben die drei richtig gut drauf. Die können das! :)

Erbeutete Vögel werden uns dann immer feierlich präsentiert … naja … und ich handle mit dann gleich mal den Touriseltsamheitsbonus ein, weil ich anfangs keine Fotos von den Jungs und ihrer Beute mache, was diese sichtlich komisch finden :unsure: .

Nachdem ich dann doch irgendwann mich überwinde und Fotos machen, sind sie aber zufrieden :laugh: . Als wir dann noch anmerken, dass sie den Vögeln nicht unbedingt hinter unserem Rücken den Hals rumdrehen müssen, werden wir reichlich verzaubert angeguckt, steigen aber auch merklich im Ansehen. :)



Wer einmal andenkt eine Tour mit den Hazabe zu machen – hier ein Tipp: Versucht erst gar nicht mit denen Schritt zu halten – das wird nicht funktionieren :laugh: . Die kennen das Terrain und vor allem sind die viel kleiner als der Otto-Normal-Tourist ;) . Während ich noch gut nachkomme, reißt Christian mit seinen fast zwei Metern den halben Busch nieder… :whistle: . Und die Jungs laufen natürlich auch immer einen Tick schneller als wir – ist ja klar :P . Nach einer guten halben Stunde entscheiden wir uns also, den dreien ihren Spaß zu lassen und ein bisschen die Hektik rauszunehmen (auch wenn es ständig anders behauptet wird, die warten natürlich auf dich, wenn man etwas langsamer läuft, die sind ja auch nur wegen dir hier draußen… ;) ). Wir machen also kurzerhand eine naturkundliche Buschführung aus dem Ganzen und löchern Godfrey, der dabei ist fröhlich, was das für eine Pflanze ist, was das für ein Vogel ist etc, etc. Und dann macht so eine Wanderung durch den Busch auch wirklich Spaß :) – auch wenn es bei Christian an der einen oder anderen Stelle in einen Kampf mit dem Busch ausartet und er so einige Kriegsverletzungen vom Kampf mit Busch X und Baum Y davonträgt B)

Nachdem ein paar Vögel gesammelt sind, machen die drei Jungs unter einem großen Baobab Rast und grillen einen Teil der Vögelchen.



Von einer erlegten Taube bekommen wir dann auch die Filetstücke angeboten und steigen nochmals im Ansehen, als wir das Ganze dann auch tatsächlich verkosten (ich muss aber sagen: Taube wird zukünftig nicht unsere Leibspeise werden B) . Wir finden sie nur sehr bedingt empfehlenswert :S ;) …). Ja, und was machen die lustigen deutschen Touris, wenn ihnen was zum Essen angeboten wird? Sie überlegen sich gleich mit was sie sich revangieren könnten … allerdings haben die deutschen Touris mal wieder nicht mitgedacht und nur TicTacs in ihrem Rucksack :whistle: . Godfrey und der einheimische Guide sind sofort Feuer und Flamme von den TicTacs (lustigerweise hat der einheimische Guide auch noch ein altes TicTac-Werbeshirt an und freut sich wie ein Schnitzel, weil er das naschen darf, was da auf seinem T-Shirt gedruckt ist :woohoo: .). Vor lauter Begeisterung vergißt er jedoch den drei Hazabe-Jungs zu erklären, dass sie die TicTacs lutschen müssen :unsure: . Was dazu führt, dass drei Hazabe herzhaft zubeißen… naja :blush: … könnt ihr euch die Gesichter vorstellen? :woohoo: :S :woohoo:

Ich glaube, die drei fühlen sich in diesem Moment fürchterlich veräbelt, unser schwerst erarbeitetes Ansehen schwinden innerhalb wenige Augenblicke :blush: :whistle: und wir können nichts anderes als betröbbelt gucken, während sich Godfrey und der andere Guide fast schlapp lachen. B)

Da versucht man sich einmal im kulturellen Brückenbau und dann das! Merke: TicTacs sind eher nichts um die Verständigung der Völker voranzutreiben. ;) :P ;)



Irgendwann begeben wir uns wieder in Richtung Dorf. Auf den Weg dorthin, geraten die drei Jungs plötzlich in Aufregung und schubsen mich ziemlich vehement von einem Baum weg unter dem ich gerade laufen wollte. Aus gutem Grund: Dort oben baumelt nämlich eine schwarze Mamba! :blink: :woohoo:



An dieser Stelle gucken wir und guckt auch Godfrey erst einmal blöd aus der Wäsche :blink: . Die drei Jungs setzen dazu an, die Mamba vorsichtig aus dem Baum zu holen – so nah an ihrem Dorf wollen sie das Tier nicht am Leben lassen. Und als sich die Schlange so nach und nach aufrollt, kann ich die drei auch ein bisschen verstehen – Tierschutz hin oder her – das Tier ist riesig und ich würde es auch nicht in meiner unmittelbaren Nachbarschaft haben wollen :S . Und angeblich ist das noch eine junge Mamba…



Nach diesem sehr beeindruckenden Erlebnis geht es zurück ins Dorf, wo wir bzw. Christian noch eine Lektion im Pfeil- und Bogenschießen bekommt :laugh: . Das ist tatsächlich sehr nett gemacht, muss ich sagen. Mit Kulturtourismus an sich werden wir an diesem Tag zwar immer noch nicht richtig warm, aber unser Besuch bei den Hazabe war kurzweilig und interessant und die drei Jungs hatten auch ihren Spaß uns davonzulaufen ;) – insofern passt scho ;) ! …

Gegen elf sind wir zurück in der Lodge und bekommen einen 5-gängigen Brunch aufgefahren. Unglaublich lecker, unglaublich tolle Ideen und der Service ist 1a. Wir sind mal wieder begeistert. :)

Den restlichen Nachmittag verbringen mit Affenbeobachtung, ein bisschen faulenzen und einen Spaziergang an den See. Flamingos sind heute noch weniger zu sehen als gestern, dafür aber ein paar andere Vögelchen.
Weiß jemand zufällig, was das hier ist? (er ist auf jeden Fall sehr laut!)



Hier die Lodge vom See aus fotografiert…



Nachdem nun die Hälfte unserer Reise vorbei ist, fangen wir schon wieder an, Pläne für unseren nächsten Januarurlaub zu schmieden :) . Recht schnell ist klar: Es wird wohl wieder Afrika werden :whistle: … Bei einem wunderschönen Sonnenuntergang engen wir das Ganze zumindest mal auf drei Länder ein, die uns so vorschweben würden: Kenia, der nördliche Teil von Südafrika und Botswana :) . Weiter kommen wir an diesem Abend aber nicht mehr…

Stattdessen lassen wir einen phänomenalen Sonnenuntergang auf uns wirken…





Selbst nachdem die Sonne am Horizont versunken ist, strahlt der Himmel noch in den schönsten Farben.



Das Essen ist abermals fantastisch und wir fallen nach interessanten Gesprächen mit den anderen Gästen gegen zehn Uhr hundemüde aber überaus zufrieden ins Bett. :)

Und morgen statten wir den Tse-Tse-Fliegen im Tarangire-Nationalpark einen Besuch ab! :S

LG
Steffi
Anhang:
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