THEMA: Staub & Schlamm (Reisebericht Kenia 2021/2022)
17 Mär 2022 23:46 #639794
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6.Tag (Do. 23.12.2021)
Tsawo West National Park
137km




Kurz bevor wir gestern Abend im Zelt verschwunden sind, haben wir weit entfernt Löwen brüllen gehört. Wenigstens ein kleines bisschen Afrikafeeling in einer ansonsten ungewöhnlich stillen Nacht.

Unser Plan für den heutigen Tag sah vor, zunächst direkt nach Süden bis an den Tsawo River zu fahren und an dessen Nordufer entlang nach Osten, bis hinter die Ngulia Berge. Dabei schiebt sich zu Anfang immer wieder der alles dominierende Kilimanjaro ins Bild.





Auch ansonsten eine landschaftlich traumhaft schöne Strecke, bei der es aber ein wenig an Tieren mangelt. Am erfolgreichsten sind wir noch bei den Schildkröten. Die sind zu langsam um sich rasch vor uns zu verstecken. In der Nähe des Flusses entdecke ich Leopardenspuren, aber nicht deren Verursacher.









Schon auf Höhe des Rhino Valleys müssen wir unseren ursprünglichen Plan begraben. Die Piste entlang des Tsawo River ist ab hier nicht mehr befahrbar. Die Piste nach Norden ins Rhino Valley ist aber auch sehr reizvoll. Schroffe Felswände und grüne Hügel bieten einen schönen Kontrast.





Im Tal gibt es auch einige ausgedehnte Grasflächen, die es einfacher machen Tiere zu beobachten. Besonders die roten Elefanten bilden einen tollen Kontrast zum saftigen Grün der üppig wuchernden Vegetation. Hier finden wir auch die ersten der berühmten roten Elefanten. Grundsätzlich verfestigt sich auch im Tsawo mein Eindruck, dass die Stoßzähne der Tiere in Ostafrika größer sind, als im südlichen Afrika.









Wir umfahren die Ngulia Berge nördlich und erkunden das Gebiet bis zum Rhino Sanctuary. Hier werde ich von einem Safari Driver/Guide nach dem Weg zur Ngulia Lodge gefragt. Ich frage mich immer, was das für Touren sind, bei denen die Fahrer noch nicht einmal den Weg zu Ihren Unterkünften kennen. Billigtouren können das bei dieser Unterkunft jedenfalls nicht sein.
Auch in diesem Teil des Parks wieder top Landschaft mit wenig Tieren.











Wobei ich das mit den wenigen Tieren relativieren muss. Eigentlich sehen wir sogar recht häufig Tiere. Nur sind diese meist genauso schnell im dichten Busch verschwunden, wie sie aufgetaucht sind. Ruhe für ein gutes Foto hat man so gut wie nie.

Für die Mittagspause beschließen wir zu den Roaring Rocks zu fahren. Toller Blick vom Aussichtspunkt ins Rhino Valley. Wir sehen sogar eine Elefantenherde von hier oben. Aber auch der Blick vom Parkplatz in die Ebenen im Westen ist klasse. Da es hier keinen Schatten gibt, kommt unsere Markise erstmals zum Einsatz. Ist schnell aufgebaut. Der Abbau und vor allem das Verstauen im Futteral ist ist dann deutlich langwieriger.









Die bestimmenden Tiere des Tages sind ganz eindeutig die Dik-Diks. Es vergeht kein Kilometer, bei dem wir nicht mindestens ein Paar dieser monogamen Zwergantilopen sehen. Die Dik-Diks zu fotografieren ist dagegen aber eine ganz andere Sache. Ungezählte Male pirschen wir uns ganz langsam mit dem Wagen an, um zumindest ein paar brauchbare Fotos auf den Chip zu bannen. Durchs Teleobjektiv beobachtet fallen einem die niedlichen Details der Dik-Diks erst richtig ins Auge. Der kleine Rüssel ist ständig am Zucken und in Bewegung. Dazu noch ein verwegener Irokesen-Haarschnitt und bei den Böckchen kleine Hörner. Das alles und die wilden Zickzack-Sprünge bei der Flucht, machen die Dik-Diks zu unseren Lieblingstieren des heutigen Tages. Deutlich sieht man auf den Portraitfotos die Drüsen, mit deren Sekret die Dik-Diks ihr Revier markieren.











Am Nachmittag fahren wir wieder in die Region rund um den Poachers Lookout. Hier hatten wir gestern die besten Tiersichtungen und werden auch heute nicht enttäuscht. Vor allem Giraffen laufen uns permanent über den Weg. Kathrin ist begeistert.















Die große Orxyherde hat sich seit gestern kaum vom Fleck bewegt.



An einer Stelle können wir den Shetani Lava Flow in seiner ganzen Ausdehnung überblicken.



Wenn man die Landschaft genauer betrachtet findet man auch an vielen anderen Stellen im Park erkaltete Lavaströme. Die sind jedoch alle schon älter und deshalb stärker bewachsen, so dass sie nicht gleich ins Auge fallen.

Heute kommen wir noch vor Sonnenuntergang zurück auf die Campsite. Die Ausstattung ist zwar sehr basic, aber Dusche und Toilette funktionieren. Was will man mehr.





Diese Nacht sind wir nicht allein auf der Campsite. Zusammen mit uns übernachtet ein englisches Selbstfahrer-Paar und Christian, ein junger Pole, der nur mit Rucksack unterwegs ist und per Anhalter angereist ist. Wenn man das vergleicht, sind wir im Laufe der Jahre ganz schön bequem geworden. Wir bieten Ihm an, unsere umfangreiche Ladeinfrastruktur zu nutzen, um all seine Akkus wieder voll zu bekommen. Darüber freut er sich riesig, denn die heutige Jugend ist zwar bereit auf jeden Komfort zu verzichten; die elektronischen Geräte müssen aber funktionieren.

Touristisch gesehen ist der Tsawo West National Park leer. Abgesehen von unseren Mitcampern haben wir den ganzen Tag über gerade einmal 2 Fahrzeuge gesehen.
Letzte Änderung: 18 Mär 2022 00:29 von Topobär.
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30 Mär 2022 15:47 #640598
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7.Tag (Fr. 24.12.2021)
Tsawo West National Park – Lumo Community Wildlife Conservency
160km




Die Nacht war wieder sehr still.

Das Highlight des Tsawo West haben wir uns für den letzten Tag im Park aufgehoben, die Mzima Springs. Bei der Fahrt dorthin haben wir wieder die ganze Zeit den Kilimanjaro vor Augen.



So früh am morgen ist es noch nicht allzu heiß und im Schatten der Bäume ist der Rundweg entlang der beiden Quellteiche sehr angenehm zu gehen. Bis zu 3.000m³ Wasser pro Minute treten hier an die Oberfläche. Ursprung des Wassers sind die regenreichen Chyulu Hills, von wo es in den durch den porösen Vulkanboden zu den Quellen gelangt.

Im ersten Quellteich befindet sich ein Unterwasser-Unterstand, wo man in dem klaren Wasser die zahlreichen Fische beobachten kann.







Im zweiten Quellteich leben Hippos. Das ist mit Sicherheit der klarste Hippopool in ganz Afrika. Gegen diese gewaltige Klospülung können selbst diese dicken Tiere nicht anscheißen.



Immer wieder sahen wir auch Affen bei unserer kleinen Wanderung. Gefährliche Tiere scheint es aber nicht zu geben, da wir uns ohne Begleitung eines Rangers frei bewegen durften.





Von den Mzima Springs ging es weiter zum Tsawo River, den wir auf einer betonierten Furt durchquerten.







Jetzt waren wir im selten besuchten Südteil des Nationalparks. Dieser Bereich ist im Gegensatz zum Nordteil topfeben und mit dichtem Busch bedeckt. Landschaftlich wenig reizvoll und schlecht zur Tierbeobachtung geeignet. Bezeichnenderweise waren die über die Büsche hinausragenden Giraffen dann auch die einzigen Tiere, die wir auf unserer Fahrt durch den Süden des Tsawo West National Parks sahen.



Über das Maktau Gate verlassen wir den Tsawo West National Park. Nur 10km auf der Asphaltstraße Richtung Osten und wir stehen am Gate der Lumo Community Wildlife Conservency, einem privaten Wildschutzgebiet auf dem Areal mehrerer ehemaliger Rinderfarmen.

Der Eintritt für 2 Tage beträgt 150US$ und ist cash am Gate zu entrichten. Übernachtung ist separat an der Campsite zu bezahlen.

Die Campsite ist dann auch unser erstes Ziel, welches wir direkt ansteuern. Wir wollen uns erst einmal einen schönen Stellplatz aussuchen. Außerdem ist der Tag ist auch schon recht weit fortgeschritten, so dass der Magen gut vernehmlich knurrt.

Die Cheeta Campsite liegt auf halber Höhe am Westhang des Lions Bluff. Von hier aus hat man einen weiten Blick über die Ebene. Es gibt separierte Stellpätze. Allerdings ist es gar nicht so einfach einen ausreichend großen Platz für unser Fahrzeug mit ausgeklapptem Dach zu finden, der dann auch noch so eben ist, dass man nicht aus dem Zelt rollt. Nach einigem Suchen werden wir aber fündig und sind sehr zufrieden mit unserer Wahl. Die Anfahrt zu unserem Platz ist allerdings so steil und ausgefahren, dass ich dafür in L4 schalten muss.

Am Nachmittag brechen wir dann zu einem kleinen Gamedrive in das Gebiet zwischen Lions Bluff und Lions Rock auf. Hier zeigt sich die eine Landschaft, wie man sie auch in Masai Mara und Serengeti findet. Weite Grasebenen mit solitär stehenden Bäumen und Galeriewälder an den Bächen. Die Tierwelt ist sehr ungleich verteilt. In manchen Bereichen stehen die Tiere dicht an dicht und nur ein paar Kilometer weiter ist die Savanne wie ausgestorben. Ich frage mich, wovon das wohl abhängt, denn ich kann keine Unterschiede zwischen den Bereichen feststellen. An Herbivoren sehen wir diesen Nachmittag die volle ostafrikanische Palette, an Carnivoren keinen einzigen.











Zum Sundowner fahren wir zur auf dem Gipfel des Lions Bluff gelegenen Lions Bluff Lodge. Die Auffahrt ist sehr ruppig und führt teilweise über den blanken Fels. Kurz vor der Lodge kann ich in einer unübersichtlichen Kurve mit einer Vollbremsung gerade noch einer auf dem Weg liegenden Puffotter das Leben retten. Der Blick vom Sonnendeck der Lodge über die Ebenen ist atemberaubend. Da schmeckt der Gin Tonic gleich noch viel besser.







Die Lodge bietet auch Nachtsafaris an. Das gibt es in Kenia nur in privaten Schutzgebieten. Wir nutzen die Gelegenheit und buchen für den nächsten Abend.

Als wir zur Campsite fahren ist es bereits stockdunkel und unsere Zusatzscheinwerfer kommen erstmals zum Einsatz. Leider sehen wir trotzdem keine Tiere.

Auf der Campsite angekommen brennt bereits ein Lagerfeuer. Außerdem wacht nachts ein Askari über uns. Ist ungewohnt für uns, aber der Askari verhält sich so zurückhaltend, dass wir ihn kaum bemerken.

Zum Abendessen gibt es Blumenkohl-Kokos-Curry.
Letzte Änderung: 30 Mär 2022 16:12 von Topobär.
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06 Apr 2022 14:55 #641233
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8.Tag (Sa. 25.12.2021)
Lumo Community Wildlife Concervency
92km


Für unseren morgendlichen Gamedrive hatten wir uns vorgenommen die gesamte Concervancy grob abzufahren und zu erkunden, um dann am Nachmittag gezielt die interessantesten Bereiche ansteuern zu können.

Unser erstes Ziel ist der Lions Rock und es wurde schnell klar, woher der Fels seinen Namen hat. Bereits auf dem Weg dorthin trafen wir auf einen Löwen, der sich anscheinend auf dem Heimweg von seiner nächtlichen Revierpatrouille befand. Er hat schon mehrere Gamedrivefahrzeuge im Schlepptau. Ich vermute, dass auch der Löwe auf dem Weg zum Lions Rock ist, weshalb ich mich nicht in die Schlange einreihe, sondern auf anderem Weg voraus zum Felsen fahre, wo wir auf den Löwen warten wollen. Wie sich nach einiger Zeit herausstellt, war der Lions Rock tatsächlich sein Ziel und der Grund dafür waren seine Damen, die oben auf dem Felsen lagen. Der Löwe wird freudig von seinen Mädels begrüßt und begibt sich dann gleich zur Ruhe. Anscheinend hat er eine anstrengende Nacht hinter sich. Leider geschieht dies alles im vollen Gegenlicht, worunter die Fotos etwas leiden. Danach passiert hier nichts mehr und wir machen uns auf den Weg.













Wir fahren weiter und müssen feststellen, dass sich die Tierwelt in erster Linie im Bereich zwischen Lions Bluff und Lions Rock aufhält. In den anderen Bereichen der Consercency zeigen sich leider nur sporadisch Tiere. Einzige Ausnahme ist eine sehr große Büffelherde unterhalb des Kudu Points.













Natürlich fahren wir auch hoch zum Kudu Point, von wo man einen weiten Blick über die gesamte Conservency hat.



Vorbei an einem kleinen Staudamm geht es zurück zur Campsite.



Mittags sind wir zurück auf der Campsite. Da ich am Vorabend sehr großzügig gekocht hatte, reicht es für mich auch noch zum Mittagessen. Kathrin bevorzugt tagsüber Obst.

Nach dem Essen machen wir wie üblich eine lange Siesta. Dafür gibt es auf der Campsite extra eine große überdachte Veranda mit Stühlen und Tischen sowie einem Lagerfeuer- und Grillplatz davor. Hier ist man sowohl vor Sonne, wie auch vor Regen geschützt, was an diesem Tag sehr vorteilhaft ist. Obwohl die meiste Zeit die Sonne scheint, ziehen zwischendurch immer wieder kräftige Schauer über die Ebene. Ein tolles Schauspiel und für mich einer der typischen Anblicke, die ich mit Afrika verbinde.



Die Campsite können wir wirklich in jeder Hinsicht empfehlen. Nicht nur die Lage ist klasse. Auch das Personal ist sehr aufmerksam und es gibt sogar warme Duschen mit gutem Wasserdruck. Beim Campen in Ostafrika beileibe keine Selbstverständlichkeit.

Für unseren Nachmittagsgamedrive beschränken wir uns auf den Bereich um den Lions Rock, weshalb wir auch erst um 16:00Uhr starten. Immer mal wieder gibt es einen Schauer, aber die Löwen haben sich davon nicht vertreiben lassen. Da es durch den Regen etwas kühler als üblich ist, sind die Katzen bereits sehr aktiv als wir ankommen. Zu unserer großen Freude stellen wir fest, dass zu dem Rudel auch 3 Cubs gehören, die jetzt am Toben sind. Da der nasse Fels teilweise sehr rutschig ist, sieht das noch tollpatschiger als ohnehin üblich aus. Auch den erwachsenen Tieren geht mitunter die katzenhafte Eleganz abhanden, wenn sie sich auf dem glatten Geläuf bewegen. Immer wieder schön ist der liebevolle Umgang der Rudelmitglieder untereinander. So richtig was mit den Cubs anfangen kann der Löwenpascha allerdings nicht. Er macht immer einen recht ratlosen und überforderten Eindruck, wenn die Jungtiere mit Ihm spielen wollen.











Zum Abend hin verziehen sich zum Glück die Schauer und wir können im trockenen Kochen und Essen.

Pünktlich um 21:00Uhr werden wir zum Nightdrive auf der Campsite abgeholt. Wir haben den Wagen mit Spotter und Fahrer allein für uns. Die beiden sind ein großartiges Team und harmonieren perfekt miteinander.

Schon nach kurzer Zeit haben wir die erste Sichtung, ein Paar Schakale. Mehrfach sehen wir afrikanische Wildkatzen und Genets. Zweimal erwischt der Scheinwerfer kurz einen Erdwolf in der Ferne, aber noch bevor wir das Tier richtig erkennen können ist es wieder aus dem Scheinwerferkegel verschwunden. Da mussten wir uns auf die Aussage unseres Spotters verlassen.

Am Lions Rock liegt der Löwe noch immer schlafend auf dem Felsen. Wahrscheinlich wartet er, dass seine Damen was zu fressen besorgen, denn von denen ist nichts zu sehen. Das dem so ist zeigt sich bald darauf, als wir insgesamt 5 Löwinnen entdecken. Die sind im Jagdmodus. Weit aufgefächert durchkämmen Sie die Ebene auf der Suche nach Beute.

Kurz vor Schluss kommt dann das Highlight dieses jetzt schon sehr guten Nightdrives. Im hohen Gras entdeckt der Spotter einen schwarzen Serval. Dies ist eine sehr seltene Farbvariante, von der es im gesamten Park nur ein einziges Exemplar gibt.





Ein großer Vorteil bei dem Nightdrive war, dass es in diesem privaten Schutzgebiet auch erlaubt ist, bei Sichtungen die Wege zu verlassen, wodurch wir die Tiere auch beobachten konnten, wenn sie weiterzogen. Offiziell dauert der Nightdrive 2h. Wir waren eine halbe Stunde länger unterwegs und für die sehr gute Leistung von Fahrer und Spotter gibt es auch ein angemessenes Trinkgeld.
Letzte Änderung: 06 Apr 2022 15:21 von Topobär.
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11 Apr 2022 14:52 #641659
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Glückwunsch zu eurer gelungenen Reise und zu dem gewählten Fahrzeug. Wir waren mit diesem super ausgerüsteten Land Cruiser vor wenigen Jahren in Tansania in der Serengeti und im Tarangire Park unterwegs (Siehe Bericht: www.safari-wangu.de/2019sep_1.html . Verstehen also eure Beschreibungen der Blicke auf den Wagen nur zu gut. Auch eure Route und die Ziele kennen wir natürlich sehr gut und haben gerade in den letzten beiden Jahren viel Zeit in den Gebieten Verbracht. Auch wir fahren natürlich nach wie vor selber, nutzen aber aktuell einen anderen Land Cruiser von Sunworld, da unser Safarischwerpunkt immer auf der Masai Mara liegt und wir dort gerne so wenig wie möglich Zeit für mit der Versorgung verschwenden und so mit Camps von Freunden und bekannten nutzen. Im Amboseli, Tsavo und Lumo Gebiet versorgen wir uns auch selber und fahren Plätze wie z.B. Leopard Lair oder Kitani Bandas an.

Aber ganz sicher werden wir in naher Zukunft auch mal wieder mit dem Camper von Sunworld unterwegs sein ;-)

Vielleicht sieht man sich ja mal im Bush.

safari njema kila wakati
Jörg
Self Drive Safaris - Reiseberichte und Infos zu Kenya, Tanzania, Namibia und einer Kanu Safari in Zimbabwe - 1990 bis heute
www.safari-wangu.de
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20 Apr 2022 14:45 #642178
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9.Tag (So. 26.12.2022)
Lumo Community Wildlife Conservency – Tiwi Beach
248km




Für heute ist lediglich die Überführungsetappe an den indischen Ocean geplant. Aus diesem Grund lassen wir uns viel Zeit beim Frühstück und genießen den weiten Blick von der Campsite über Lumo.





Ist beim Frühstück noch blauer Himmel, so zieht es im Laufe des Vormittags immer mehr zu. Auf Höhe von Voi fahren wir durch einige heftige Schauer.

In Voi gibt es auch einen Supermarkt, an dem wir unsere Vorräte ein wenig aufstocken.

Wir haben uns entschieden nicht über Mombasa zu fahren, sondern durchs Hinterland via Kinango. Die Strecke führt über holperige Pisten, ist aber nicht schwierig zu fahren. Man kommt jedoch nur langsam voran. Nach europäischen Maßstäben wären die Pisten nur mit einem Geländewagen zu befahren, aber die Kenianer sind hier durchaus auch mit modernen BMW-Sportcoupes unterwegs. Touristen scheinen sich nur selten in diese Gegend zu verirren.





Zur Orientierung und Navigation auf dieser Reise nutze ich Maps.me. Die Karten sind sehr gut und detailliert. Die Routenplanung würde ich dieser Anwendung allerdings nicht überlassen. Hin und wieder sind die empfohlenen Strecken völliger Unsinn. Da müssen die Algorithmen noch deutlich verbessert werden. Ich habe aus diesem Grund die Strecken immer selbst geplant und Maps.me nur als Karte verwendet. Das funktionierte sehr gut. Der Grund weshalb ich das hier erwähne ist, dass uns Maps.me von Kinango nach Tiwi Beach konsequent von der Hauptpiste fernhalten wollte und stattdessen über kleinste Feldwege schicken wollte.

Am frühen Nachmittag erreichen wir Tiwi Beach, wo wir auf der Campsite der Twiga Lodge übernachten wollen. Hier ist das Wetter wieder Top. Die Campsite ist ein Traum. Man darf direkt am Strand unter den Palmen stehen und obwohl die Campsite mit vielen Festtagsurlaubern gut besucht ist, finden wir noch einen schönen Platz in erster Reihe. Südseefeeling wie aus dem Bilderbuch.







Kurz habe ich mich im weichen Sand festgefahren, komme mit reduziertem Luftdruck aber schnell wieder frei. Später stelle ich fest, dass es gar nicht am Luftdruck lag, sondern ich Trottel vergessen hatte, die Naben am Vorderrad zu sperren. Nur mit Heckantrieb wird es am Sandstrand natürlich schwer.

Zu unserer großen Verwunderung ist die Campsite sehr günstig. Lediglich 500 KSH ppn. Die Sanitäreinrichtungen sind sehr einfach, aber sauber und in ausreichender Anzahl vorhanden.

Da es ein sehr schönes Strandrestaurant gibt kochen wir nicht selbst. Klar, dass wir uns für Fisch entscheiden. Kathrin nimmt Filet und ich ein Swahili-Fischcurry. Beides sehr lecker.



Als es dunkel wird, wimmelt es oberhalb der Brandungszone von Strandkrabben.
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27 Apr 2022 13:26 #642573
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10. Tag (Mo. 27.12.2021)
Tiwi Beach – Shimba Hills National Park – Diani Beach – Tiwi Beach
97km


Wir frühstücken auf unserem Stellplatz mit Blick auf den indischen Ozean. Der Sonnenaufgang fällt leider aus, da große Wolken über dem Meer stehen.

Gleich nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg zum Shimba Hills National Park, den wir in einer guten halben Stunde erreichen. Unser Hauptanliegen ist die Wanderung zu den Sheldrick Falls. Die ist nur mit einem Ranger möglich und startet um 10:00Uhr und 14:00Uhr. Wir haben uns für den frühen Termin entschieden, da es zu der Zeit noch nicht so heiß ist.

Wir haben noch etwas Zeit und fahren zunächst ein paar Viewpoints an, die halbwegs auf der Strecke liegen. Leider sieht man nicht viel. Es ist stark bewölkt und Himmel & Meer gehen ineinander über. Bei strahlend blauem Himmel muss der Blick von hier oben fantastisch sein.

Zum Glück sind wir nicht wegen der Tiere im Park, denn unsere Sichtungen fallen an diesem Vormittag sehr dürftig aus. Zwei Schildkröten auf der Piste und weit entfernt ein paar Büffel. Dazu noch ein Palmengeier auf einem Baum direkt über unserer Piste.



Pünktlich um 10:00Uhr sind wir am Ausgangspunkt der Wanderung zu den Sheldrick Falls. Diese geführte Wanderung ist im Eintrittspreis des Nationalparks enthalten. Die einfache Strecke sind ca. 2,5km und 200 Höhenmeter. Auf dem Hinweg geht es bergab, da die Wanderung an einem der Viewpoints startet. Es hat sich eine recht große Gruppe von ca. 30 Personen zusammengefunden. Überwiegend sind es Kenianer, die die Feiertage an der Küste verbringen. Das macht die Wanderung wesentlich interessanter, als wäre man nur mit europäischen Strandurlaubern unterwegs.

Gleich zu Beginn geht es auf einem gut ausgebauten Stufenweg hinunter in ein Tal. Dort läuft man dann durch dichten Bergwald, welcher hin und wieder durch kleinere Lichtungen aufgelockert wird. Unterwegs sahen wir bis auf ein winziges Chamäleon kein einziges Tier.







Die Sheldrick Falls sind den beschwerlichen Anmarsch auf jeden Fall wert. Es ist ein magischer Ort mitten im dichten Wald. Wer will kann direkt unter dem Wasserfall baden. Es gibt am Rand der Lichtung dafür extra ein kleines Häuschen mit Umkleidekabinen. Der Ranger lässt uns hier viel Zeit. Kathrin kommt ins Gespräch mit einigen schwarzen Ladys, deren Outfit eher auf eine Dinnerparty, als hier in den Wald passt.





Der Rückweg ist dann um einiges beschwerlicher als der Hinweg. Beim Aufstieg über den Treppenweg kommt man ordentlich ins Schwitzen. Die meisten unserer Mitwanderer sind aber erheblich mehr am Kämpfen. Viele haben ordentlich Übergewicht und tun sich entsprechend schwer. Ein Kontrast zu den kenianischen Langstreckenläufern, die in Deutschland das Bild dieses Landes mitprägen. Auf den letzten Metern fängt es leicht an zu regnen und wir schaffen es gerade noch ins Auto bevor ein Unwetter losgeht.

Aufgrund des Wetters sind wir gezwungen unsere Planung für den heutigen Tag über den Haufen zu werfen. Gamedrive und Picknick lassen wir ausfallen. Das hat bei dem Wetter keinen Sinn. Somit sehen wir leider auch keine Rappenantilopen, für die dieser Nationalpark berühmt ist. Auch die Weiterfahrt durch das Kidongo Gate und über kleine Bergpisten direkt nach Diani Beach lassen wir bei dem Wetter und den daraus resultierenden Pistenverhältnissen lieber weg. Deshalb geht es über die Hauptpisten des Parks zurück zum Main Gate und dann über Asphalt zurück an die Küste. Dort herrscht bestes Wetter, während sich über den Shimba Hills noch immer die Wolken auftürmen.

In Diani Beach gilt unser Interesse dem dortigen Carrefour. Der erste größere Einkauf seit mehr als einer Woche. Die Auswahl ist super. Neben den Lebensmitteln kaufe ich auch eine mäusesichere Plastikbox für unser Obst und Gemüse. Wir sind es leid, immer wieder angeknabberte Lebensmittel entsorgen zu müssen. Ein paar Samosas zum Lunch dürfen natürlich auch nicht fehlen.

Den Rest des Tages verbringen wir am Strand in Tiwi Beach. Wir lesen viel und am späten Nachmittag kriegen wir dann doch noch einmal den Hintern hoch und unternehmen einen kleinen Strandspaziergang.









Es gibt nur wenige Beachboys und die sind in den meisten Fällen auch nicht sehr aufdringlich. Nur einer läuft beharrlich mit uns mit, bis Kathrin Ihm etwas gröber klarmacht, dass wir unsere Privatsphäre haben wollen. Das hat er dann verstanden. Bei den Fischverkäufern hilft eine Notlüge. Ich erzähle Ihnen, dass wir Vegetarier sind und damit ziehen Sie dann auch sofort weiter. Ist wesentlich schneller und einfacher, als mit jedem auszudiskutieren, weshalb man jetzt gerade keinen Fisch kaufen möchte.

Zum Abendessen gehen wir wieder ins Strandrestaurant der Lodge.
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