THEMA: Staub & Schlamm (Reisebericht Kenia 2021/2022)
08 Feb 2023 09:57 #661178
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41.Tag (Do. 27.01.2022)
Massai Mara National Reserve
96km


Heute besuchen wir noch einmal die Musiara Area nördlich des Talek River.

Zunächst fahren wir entlang des Talek River bis zur Mündung in den Mara River. Im Gegensatz zu unserem Besuch der Musiara Area vor 3 Tagen, sehen wir heute erheblich weniger Tiere. Das schärft aber den Blick und lässt einen jede Sichtung intensiver genießen.













Das Quantität und Qualität bei den Sichtungen oftmals ganz andere Wege gehen zeigt sich, als wir relativ kurz hintereinander zwei Geparden entdecken. Wo Geparden sind, ist natürlich auch deren potenzielle Beute nicht weit.









In einem Tümpel unweit des Flusses treffen wir ein arg ramponiertes Hippo. Das sieht so aus, als hätte es gerade eine heftige Auseinandersetzung verloren und sei aus der Herde im Fluss vertrieben worden.





Weiter geht es zum Musiara Swamp, wo wir uns erst einmal einen Platz für die Mittagspause suchen wollen. Schnell werden wir fündig und es ist der schönste Picknickplatz, den wir bislang in der Mara gefunden haben. Südlich des Governor Camps stehen wir in einem lichten Hain auf dem Hochufer des Mara Rivers. Auf der einen Seite der Fluss mit Hippos und Krokodilen; auf der anderen Seite der Musiara Swamp mit vielen Elefanten und Impalas. Da wird die Pause diesmal besonders lang.









Irgendwann ist aber auch diese Mittagspause zu Ende und wir machen uns auf die Suche nach dem legendären Marsh Pride, welches im Bereich des Musiara Samp sein Revier hat. Leider wird unsere Suche nicht von Erfolg gekrönt. Damit sind wir aber nicht allein. Auch die Safarifahrzeuge der Lodges und Camps fahren ziellos durch das Gebiet. Heute wissen selbst die lokalen Guides nicht, wo sich das Rudel aufhält.

Es ist spät geworden, so dass wir die Allwetterpiste für unseren Rückweg nutzen. Wir halten nur noch bei wenigen Sichtungen an.



Kurz vor Ende des Gamedrives können wir dann noch ein Abstauber-Tor schießen. Wir sehen in einiger Entfernung mehrere Safarifahrzeuge beieinanderstehen und beschließen mal zu schauen, was es dort zu sehen gibt. Das Ergebnis ist ein Gepard.



Zum Abendessen koche ich Nudeln in Thunfischsauce.
Letzte Änderung: 08 Feb 2023 13:40 von Topobär.
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15 Feb 2023 11:22 #661679
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42. Tag (Fr. 28.01.2022)
Masai Mara National Reserve
98km


In der Nacht hat es leicht geregnet und in der Ferne haben wir auch den Donner von Gewittern gehört. Auf den Zustand der Tracks hatte der Regen zum Glück keine negativen Auswirkungen.

Wir fahren zunächst in Richtung Signpost Corner, da das Wetter in dieser Richtung am besten aussieht. Derzeit ist der Himmel noch überwiegend bedeckt und ich bin mir nicht sicher, ob es den Tag über trocken bleibt.

Auf der Ebene westlich der Signpost Corner steht eine große Büffelherde.



Am Westhang der Ngama Hills sehen wir eine Vielzahl an Fahrzeugen stehen. Da wir selbst gerade nichts Aufregendes sehen, beschließen wir mal zu schauen, was es dort zu entdecken gibt. Diesmal eine gute Entscheidung, denn wir sehen den ersten Leoparden dieser Reise. Leider sitzt er gut versteckt im dichten Geäst eines Baums. Zum Glück ist aber die Anzahl der Fahrzeuge nicht zu groß, so dass alle aufeinander Rücksicht nehmen und jeder mal in eine gute Fotoposition kommt.



Ganz in der Nähe ist eine Hyäne an einem frischen Kadaver zugange. Ob sie die Beute dem Leoparden abgejagt hat, bevor der sie auf dem Baum in Sicherheit bringen konnte?



Auch hier wurden wir wieder von den anderen Guides auf unser tolles Auto angesprochen, das Sie jederzeit gerne gegen Ihr eigenes Fahrzeug eintauschen würden.

Der Himmel klart allmählich auf und so beschlossen wir, als nächstes Ziel die Black Rocks anzusteuern. Auf dem Weg dahin trafen wir noch auf eine kleine Gruppe Elefanten.



Als wir die Black Rocks erreichen, scheint die Sonne. Das war wahrscheinlich auch der Grund, dass sich das Löwenrudel, welches wir nach einiger Zeit entdeckten, ins dichte Gebüsch verzogen hatte.



Löwen trifft man fast immer in den Black Rocks, aber ansonsten war nicht viel los. Da müssen die Großkatzen wohl recht weit laufen, wenn sie Hunger haben. Wir trafen lediglich noch eine Giraffe.



Wir beschlossen weiter zum Sand River zu fahren und an dessen Ufer entlang bis zur Grenze nach Tansania. Auf der Strecke wollten wir auch nach einem schönen Picknickplatz für unsere Mittagspause Ausschau halten.

Schon bald entdeckten wir den perfekten Picknickbaum, mussten beim Näherkommen aber leider feststellen, dass dieser Platz bereits besetzt war. Schaden, denn die Zufahrt und das niedrige Gras unter dem Baum zeigten, dass dieser Ort häufig als Picknickplatz genutzt wird. Uns war der Platz heute aber zu unappetitlich und zu gefährlich.









Selten habe ich Löwen so vollgefressen gesehen, wie die beiden Löwinnen unter dem Baum. Man hatte wirklich den Eindruck, als hätten sie allein das gesamte Zebra verputzt. Sie sind auch nur noch in der Lage apathisch zu hecheln.



Wir fuhren dann noch ein bisschen weiter, bis zum nächsten schönen Picknickplatz. Davon gibt es am Sand River zu Glück jede Menge. Wir waren mit der kleinen Baumgruppe direkt am Hochufer des Sandriver jedenfalls sehr zufrieden.









Am gegenüber liegenden Ufer können wir Elefanten und Giraffen beobachten. Unter uns überqueren Zebras den Fluss. So vergehen die Stunden unserer Mittagspause wie im Flug.



Als wir dann weiterfahren treffen wir gleich nach der nächsten Flussbiegung auf zwei Löwinnen, die es sich auf einer Sandbank im Fluss gemütlich gemacht haben. Der feuchte Sand sorgt sicherlich für eine angenehme Kühlung in der Tageshitze.





Langsam ziehen wieder Wolken auf und wir haben den Eindruck, als würden die Tiere daraufhin auch gleich etwas aktiver. Jedenfalls entdecken wir auf dem Rückweg nach Talek noch jede Menge Carnivoren.



Als erstes treffen wir auf eine ältere Hyäne. Wenn bei diesen Tieren im Alter die Lefzen hängen, haben Sie oft diesen fiesen Gesichtsausdruck, der leider das Bild dieser Tiere prägt. Das ist immer das Problem, wenn Tiere nach menschlichen Maßstäben beurteilt werden.





In der Nähe vom Sausage Tree Crossing treffen wir nicht nur auf einen Trupp Witwenenten, sondern entdecken etwas weiter entfernt auch eine Löwin. Gut versteckt hinter einem Hügel sind wir stolz sie entdeckt zu haben. Heute läuft's mit den Löwen.







Über den Lookout Hill und Cement Crossing machen wir uns auf den Heimweg.









Als wir kurz vor Ende des Tages noch auf einen Geparden treffen, haben wir es geschafft alle Großkatzen an einem Tag zu sehen.



Zum Abendessen gibt’s heute Western-Food. Ich koche Bohnen mit Speck und Zwiebeln in Tomatensauce.

Während wir später am Lagerfeuer sitzen, erleben wir noch ein eindrucksvolles Hörspiel. Direkt am anderen Ufer hören wir vielstimmig eine größere Gruppe Hyänen, deren aufgeregtes kichern und kreischen sich immer mehr steigert. Gleichzeitig hören wir die aufgeregten Schreie eines Zebras, die sich dann vor Panik und Schmerz immer mehr steigern, bevor sie dann in ein Röcheln übergehen und langsam ersterben. Jetzt wird das Kreischen der Hyänen sogar noch aufgeregten. Gesehen haben wir dabei die ganze Zeit nichts. Die Nacht über der Mara ist tiefschwarz. In unseren Köpfen hatten wir aber ganz deutlich das Geschehen vor Augen. Vom Einkreisen der Beute, dem Angriff und Todeskampf bis zum Kampf um die besten Leckerbissen.
Letzte Änderung: 15 Feb 2023 11:38 von Topobär.
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22 Feb 2023 10:55 #662090
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43. Tag (Sa. 29.01.2022)
Masai Mara National Reserve
92km


Unser letzter Safaritag bricht an. In der Nacht hat es wieder geregnet und auch jetzt ist der Himmel noch bedeckt.

Unser Plan ist, heute noch einmal die Regionen zu besuchen, wo wir in den letzten Tagen die besten Tiersichtungen hatten. Wir beginnen mit den Plains südlich des Talek River.

Es dauert dann auch gar nicht lange, bis wir auf eine kleine Gruppe Löwen treffen. 2 Löwinnen mit 2 Cups. Die Kleinen sind genau in dem Alter, wo das Kräftemessen untereinander und die ersten spielerischen Jagdversuche beginnen. Es ist auch noch recht frisch, so dass die Katzen sehr aktiv sind. Bei Löwen ist das schon etwas Besonderes, trifft man sie doch überwiegend schlafend an. Eine ganze Weile begnügen sich die die Kleinen damit, sich gegenseitig zu jagen und zu kämpfen. Irgendwann wird das dann zu langweilig, so dass Mutter und Tante in die Spiele mit einbezogen werden. Die machen auch mit, sind aber nicht gerade zurückhaltend gegenüber dem Nachwuchs. Da gibt es hin und wieder schon einmal einen Schlag mit der Pranke, der die Cups ordentlich umhaut.































Über eine halbe Stunde lang können wir dieses Schauspiel ganz für uns allein genießen. Deshalb räumen wir auch gleich das Feld, als die ersten Safarifahrzeuge angefahren kommen.

Weiter geht es in Richtung Lookout Hill.

Hier treffen wir auf viele Giraffen. Kathrin ist ganz begeistert vom Nachwuchs.









Kurz danach gibt es schon wieder Löwen.







Direkt am Lookout Hill mein Spotting Highlight des Tages. Ich entdecke ein Paar Milchuhus in einem Baum. Beim Spotten von Katzen bin ich ziemlich gut, aber bei Eulen eine echte Niete. Deshalb bin ich so stolz die beiden Vögel entdeckt zu haben.



Östlich des Lookout Hill sehe ich in der Ferne ein größeres Tier in einem Baum. Da hoffe natürlich auf einen Leoparden. Beim Näherkommen muss ich dann aber feststellen, dass es sich lediglich um die Beute eines Leoparden handelt. Ein frisch gerissenes Thommy; noch nicht angefressen. Wir sind so auf die Beute im Baum fokussiert, dass wir fast den Jäger übersehen hätten. Der liegt direkt am Fuße des Baums. Eine ganze zeit lang warten wir darauf, dass der Leopard zu seiner Beute in den Baum springt – leider vergeblich.







In der Zwischenzeit sind wir nicht mehr allein. Als ich die Umgebung mit dem Fernglas absuche, entdecke ich nur wenige hundert Meter entfernt einen stattlichen Löwen. Dort steht niemand, weshalb wir beschließen die Position zu wechseln. Die ganze Erscheinung des Löwen deutet auf ein sehr ereignisreiches Leben hin.







Zur Mittagspause fahren wir zum Sandriver, wo wir gestern einen weiteren sehr schönen Pausenplatz entdeckt haben, den wir heute aufsuchen wollen. Eine schöne Wiese, durch Büsche und Bäume vom Weg abgeschirmt und mit schönem Blick auf eine weite Schleife des Sand River.





Hier kommt jetzt auch ein wenig die Sonne hinter den Wolken hervor. Das hält aber nicht lange an, denn um 15:00Uhr hören wir den ersten Donner und es kommen dunkle Gewitterwolken auf uns zu. Eigentlich wollten wir noch entlang des Sand River zu den Black Rocks fahren, verzichten aber angesichts der zu erwartenden Gewitter und beschließen auf kürzestem Weg zurück in Richtung Talek zu fahren. Am letzten Tag möchte ich kein Risiko eingehen, denn bei Regen sind viele Strecken der Mara innerhalb kürzester Zeit unpassierbar. Wir beschließen deshalb den direkten Weg zu nehmen.



Kurz hinter Sausage Tree Crossing holt uns der Regen ein. In Bereichen mit Black Cotton Soil ist der Wagen kaum noch zu beherrschen.



Zum Glück betrifft der Regen nur einen schmalen Streifen und weiter Richtung Talek ist es trocken geblieben. Hier herrscht sogar strahlender Sonnenschein. Wir beschließen deshalb noch eine Extrarunde zu drehen. As erstes finden wir unsere kleine Löwenfamilie von heute Morgen wieder. Diesmal ist auch noch der Vater mit dabei. Leider sind sie aber am anderen Ufer eines Baches und wir kommen nicht näher heran. Aktivität gibt es auch keine. Die Katzen sind tief und fest am Schlafen.

Nicht allzu weit entfernt treffen wir auf einen im Gebüsch liegenden Leoparden. Nach einigem Rangieren finde ich eine Lücke zwischen den Blättern und Zweigen, um das schöne Tier auf den Chip zu bannen.





Wir fahren durch eine große gemischte Herde, die sich weit über die Ebene verteilt hat.





Ganz in der Nähe liegt ein Gepard im Gras und beobachtet die potentielle Beute aufmerksam.









Alle drei Großkatzen innerhalb einer Stunde. Das war mal ein spektakulärer Abschied aus der Mara.

Heute sind wir schon etwas früher im Camp zurück, so dass wir noch im Hellen packen können.



Ein letztes Mal koche ich am Lagerfeuer. Es gibt Nudeln mit Speck, Zwiebeln & Pesto.


Für den Rückreisetag schreibe ich kein extra Kapitel. Der Flug geht erst am Abend, so dass wir stressfrei nach Nairobi zurückfahren können. Die Fahrzeugübergabe erfolgt ohne Beanstandungen und danach werden wir zum Flughafen gefahren. Der Rückflug wird von Air France durchgeführt. Das erste Mal, dass wir mit dieser Fluglinie fliegen. Der Service ist ausgezeichnet. Noch nie hatten wir so gutes Essen auf einem Flug. Zur Begrüßung gab es auch in der Economy Champagner und es wurde großzügig nachgeschenkt. Leider fiel unser Anschlussflug ab Paris aus, so dass wir bis zum Abend auf dem Flughafen festsaßen.
Letzte Änderung: 22 Feb 2023 11:35 von Topobär.
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