THEMA: Staub & Schlamm (Reisebericht Kenia 2021/2022)
30 Nov 2022 12:00 #656510
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35.Tag (Fr. 21.01.2022)
Mara Triangle (Eluai Campsite – Oloololo Campsite)
103km


Heute Morgen wird es nicht so richtig hell. Eine hohe geschlossene Wolkendecke liegt über der Mara und schluckt das meiste Licht. Alles erscheint trist und grau. Wir sehen trotzdem zu, dass wir so schnell wie möglich zum Gamedrive starten. Zum Fotografieren ist das Wetter zwar denkbar schlecht, aber die Tiere sind viel aktiver als bei Sonnenschein und Hitze.

Nachdem wir gestern das Mara Triangle umrundet haben, wollen wir heute die zentralen Bereiche erkunden. Zunächst einmal geht es auf der Main Road Richtung Süden und nach nur wenigen Kilometern entdecken wir ein Löwenrudel an einem Wasserloch. So früh am Morgen sind Sie noch recht aktiv. Ein einzelnes Löwenjunges versucht seine Mutter zum Spielen zu animieren.









Als erstes wollen wir den Bereich zwischen Main Road und River Road erkunden. Wir nehmen einen passabel aussehenden Track, der nach Osten führt und hoffen auf diesem bis zur River Road zu gelangen. Sicher sein kann man da nie. Die Tracks werden nicht unterhalten und die Passierbarkeit schwankt stark. Wir haben Glück. Der Weg führt uns durch ein sehr schönes Tal im Bereich Nyumba Nane , welches man von den Hauptpisten nicht sehen kann und in dieser eher flachen Landschaft auch nicht vermuten würde. Auf der River Road angekommen, wenden wir uns nach Süden und nehmen den nächsten Track zurück zur Main Road.















Wir erleben aus nächster Nähe einen erbitterten Kampf zwischen zwei mächtigen alten Büffelbullen. Das haben wir in dieser Intensität auch noch nicht gesehen.





Wir bleiben nicht lange auf der Main Road und verlassen die befestigte Piste bei der nächsten Gelegenheit in Richtung tansanische Grenze. Hier hatten wir gestern die größte Tierdichte. Außerdem wollen wir noch einmal an dem Baum vorbeischauen, in dem ein Leopard Beute deponiert hat. Es handelt sich bei der Beute im Übrigen um die Reste eines großen Warans. Den Leoparden können wir aber wieder nicht finden. Dafür entdecken wir ganz in der Nähe auf einem anderen Baum einen Beutegreifer mit seinem Opfer. Ein Falke ist dabei seinen frisch erbeuteten Vogel zu rupfen.





Bei den vielen Grasfressern in dieser Gegend ist es nicht verwunderlich, dass wir in der Nähe der Army Drift auf ein großes Löwenrudel treffen.



Das Rudel wird von 2 Löwen geführt, von denen einer gerade zur Patrouille durch sein Revier aufbricht. Leider können wir ihm nicht folgen, da er in wegloses Gelände verschwindet. Das die Löwen um diese Zeit so aktiv sind verdanken wir auf jedem Fall dem schlechten Wetter. Bei Sonne würde das Rudel jetzt irgendwo platt im Schatten liegen und höchstens mal mit der Schwanzspitze zucken.

Inzwischen ist es schon Mittag und wir machen uns auf die Suche nach einem schönen Picknickplatz. Nördlich vom Mike Tango Hill werden wir fündig.









Wir genießen wieder einmal die lange Pause inmitten der Natur. Mehrere Stunden bleiben wir hier, essen in aller Ruhe, genießen den Ausblick und lesen.

Die Wolkendecke wird auch etwas dünner, so dass wir die Sonne zumindest erahnen können. Dafür bilden sich aber auch Gewitterwolken, die sich zum Glück alle am Escarpment abregnen.

Nach der ausgedehnten Mittagspause fahren wir zu dem Wasserloch, an dem wir heute Morgen die Löwen entdeckt haben. Die sind, wie vermutet, immer noch vor Ort, haben sich jetzt aber sehr fotogen auf einem Hügel drapiert. Zusammen mit dem besseren Licht, entstehen dadurch ein paar schöne Fotos.









Bei den ersten beiden Löwensichtungen des Tages waren wir ganz allein und auch jetzt kommt nur kurz ein Rangerfahrzeug vorbei, welches für ein paar Minuten zusammen mit uns die Löwen beobachtet. Hier im Mara Triangle ist derzeit sehr wenig los. Safarifahrzeuge sieht man nur sehr selten. Da sind die Selbstfahrer schon in der Überzahl.

Unser letztes Ziel vor der Oloololo Campsite ist der Picknickplatz am Hippo Pool. Der Platz befindet sich direkt am Mara River und bietet sogar eine Toilette. Wie der Name es ankündigt, befindet sich hier eine große Gruppe Hippos im Wasser.













Die Oloololo Campsite haben wir diese Nacht nicht für uns allein. Zwei weitere Fahrzeuge mit Selbstfahrern sind zusammen mit uns vor Ort. Die Campsite ist aber groß genug, so dass das überhaupt kein Problem ist.

Auch an diesem Abend lässt der Wind nicht nach, ist aber wenigstens nicht so kalt, wie in der vorherigen Nacht.

Zum Abendessen koche ich einen arabischen Gemüseeintopf. Der Vorteil als Koch ist, dass man sich nicht um den Abwasch kümmern muss. :laugh: B)
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07 Dez 2022 13:11 #657140
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36.Tag (Sa. 22.01.2022)
Mara Triangle – Mara National Reserve
129km


Was soll ich sagen; wir sind wieder sehr früh auf den Beinen und verlassen die Campsite noch bevor die anderen Camper überhaupt aufgestanden sind. Die Stimmung ist heute Morgen etwas ganz Besonderes. Es liegt leichter Bodennebel über der Landschaft.





Wir bleiben erst einmal im Norden des Triangles und fahren die zahlreichen Tracks zwischen Main Road und Saparingo Swamp.



In der Ferne sehen wir eine große Büffelherde und bald darauf überquert direkt vor uns eine Gruppe Löwinnen die Piste. So wie die durch die Landschaft ziehen, sind sie eindeutig auf der Jagd. Sie bewegen sich in Richtung der Büffel, aber leider befindet sich die Herde in einem sehr sumpfigen Gebiet, wo wir keine Chance haben, näher heranzukommen.







Jetzt geht es weiter in Richtung Süden, denn wir haben heute noch einiges an Strecke vor uns. Wir bleiben zunächst immer in der Nähe des Mara Rivers.



Schon bald treffen wir auf eine Gruppe Zebramangusten. Es sollte nicht die einzige Gruppe bleiben, die wir an diesem Tag treffen. Die kleinen Räuber sind ständig in Bewegung.









Auf Höhe der Olaro Special Campsite biegen wir ins Innere des Schutzgebietes nach Westen ab, um über Nyumba Nare die Main Road zu erreichen.





Die Löwen liegen noch immer an dem Wasserloch. Das Rudel ist selbst für Löwen erstaunlich standorttreu.





Weiter geht es in Richtung tansanischer Grenze. Das ist auf dieser Reise unser Lieblingsgebiet im Triangle.



Unser Picknick Tree von vorgestern ist leider schon besetzt, so dass wir uns nach einer Alternative umsehen müssen. Wir fahren weiter in Richtung Mara Bridge und finden in der Nähe des Flusses einen schönen Picknickbaum, keine 100m neben der Piste.



Heute wird es leider nichts mit der ausgedehnten Picknickpause. Wir sind gerade mit dem Essen fertig, da bekommen wir Besuch von 2 Rangern, die uns darauf aufmerksam machen, dass wir das Kleingedruckte in den Parkregeln nicht gelesen haben. Unter diesem Baum dürfen wir nicht Picknick machen, da wir uns im Bereich zwischen River Road und Mara River befinden. In diesem Bereich ist das Verlassen der Tracks und Pisten nicht gestattet. In den übrigen Bereichen des Triangles darf man dagegen die Wege verlassen und somit auch Picknick unter Bäumen machen. Wieder was dazu gelernt. Leider kostet uns die Nummer auch 10.000KSH Lehrgeld.

Um 14:00Uhr sind wir an der Mara Bridge und wechseln von der Mara Conservancy (Triangle) ins Mara National Reserve. Von der Brücke haben wir einen schönen Blick auf den Fluss und am felsigen Ufer tummeln sich die Agamen.





Unser erstes Ziel im Reserve ist der Lookout Hill. Von hier haben wir einen weiten Blick über die Kurzgrassavanne der Region. Es erscheint aus der Ferne, als seien die weiten Grasflächen leer, aber wenn man dann über die Wiesen fährt, wimmelt es aber nur so von Tieren.



Die nächsten Stunden verbleiben wir im Gebiet zwischen Lookout Hill, Mara River und Ashnil Camp.

Wir treffen auf eine Gruppe Hyänen, die mit prall gefüllten Mägen, zur Verdauung im Schlamm liegen, aber sofort aufspringen, als wir uns nähern. Wir sehen es bei Hyänen sehr häufig, dass Sie mit den Bäuchen im Schlamm liegen. Da würden mich mal die genauen Gründe interessieren, denn von anderen Tieren kenne ich dieses Verhalten nicht. Eine der Hyänen scheint der klare Verlierer bei den Rangkämpfen innerhalb des Cans zu sein. Dem armen Tier fehlen beide Ohren. Das ist schon ein sehr ungewöhnlicher Anblick.







Am Mara River Treffen wir wieder auf eine Gruppe Hippos. Einige sind am Ufer und direkt unter uns ist eine Mutter mit sehr kleinem Kalb.







Der erste Eindruck vom Mara Reserve ist sehr gut. Tiere gibt es reichlich und das Wegenetz ist sogar noch enger als im Triangle. Das ist bei vielen Sichtungen sehr praktisch, macht aber auch die Orientierung recht anspruchsvoll. Auch sind die Tracks häufig anspruchsvoller zu befahren als im Triangle. Sieht die Mara auf den ersten wie eine große Wiese aus, so ist sie doch von zahlreichen Gräben und Bächen durchzogen, welche sich häufige als ernsthafte Hindernisse erweisen.



Die Suche nach passierbaren Durchfahrten der Gräben und Bäche zwingt einen oftmals zu Umwegen und so muss ich mich zum Ende des Tages ganz schön sputen, um zeitig vor Toresschluss am Talek Gate zu sein. Da gibt es leider nur noch selten einen Fotostop.





Die Ratte dieses Schakals schien schon vor langer Zeit verstorben zu sein und hatte eher die Konsistenz eines Kauknochens.

Letztendlich schaffen wir es rechtzeitig das Reserve zu verlassen. Leider gibt es im Mara National Reserve keine Campsites, so dass wir nicht im Schutzgebiet übernachten können. Im Ort Talek gibt es dagegen mehrere Campingplätze.

Bevor wir uns auf die Suche nach einem Übernachtungsplatz machen, wird erst einmal der Wagen wieder vollgetankt. Danach sehen wir uns das häufig gelobte Crocodile Camp an. Hier gefällt es uns aber gar nicht. Die düstere Campsite liegt ohne Ausblick zwischen dichten Dornenbüschen und die Sanitäranlagen sind auch schon sehr in die Jahre gekommen. Da schauen wir uns lieber mal das Aruba Camp an, wo wir bei früheren Reisen übernachtet haben. Dort ist die Campsite sogar noch besser geworden, als wir es in Erinnerung hatten. Die Stellfläche ist bis an den Fluss erweitert worden, so dass man einen schönen Blick hat. Es gibt neu errichtete Abloutions und auch ein einfaches Küchengebäude. Für uns ist sofort klar, dass wir hier die restlichen Nächte der Reise verbringen werden.



Das Zelt ist schnell aufgebaut und ich will gerade mit dem Kochen anfangen, da höre ich den ersten Donner und sehe die ersten Blitze. Von Norden hat sich hinter den Bäumen ein Gewitter angeschlichen. Zunächst hoffe ich noch, dass das Gewitter vorbeizieht, aber dann wird klar, dass es uns voll treffen wird. Da können wir gleich einmal das Küchengebäude ausprobieren. Ich kann gerade noch Tisch & Stühle sowie die Kochutensilien ins Küchengebäude bringen, da bricht das Unwetter auch schon los. Über eine Stunde lang herrscht Weltuntergang. Der Regen prasselt so heftig auf das Blechdach, dass wir und anschreien müssen, um uns zu verständigen. Der Sturm peitscht die Gischt durch die unverglasten Fenster. Dazu Blitz & Donner ohne Unterbrechung.

Als das Gewitter weitergezogen ist müssen wir feststellen, dass unser Dachzelt für solch ein Wetter leider vollkommen ungeeignet ist. Die Schwachstelle sind die Abspannstangen für das Überzelt, die bei stärkerem Wind aus den Halterungen gerissen werden. Ohne Überzelt war dem Regen Tür und Tor geöffnet und es ist viel Wasser ins Zelt gelangt. Da drinnen können wir diese Nacht nicht schlafen. Zum Glück bietet das Aruba Camp auch feste Safarizelte. Wärend ich koche und die nassen Schlafsäcke im Küchengebäude zum Trocknen aufhänge, organisiert Kathrin eine Übernachtung im Safarizelt.

Mit großer Verspätung können wir dann unser Abendessen genießen. Es gibt ein vegetarisches Kokos-Curry.
Letzte Änderung: 07 Dez 2022 13:31 von Topobär.
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14 Dez 2022 11:01 #657547
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37.Tag (So. 23.01.2022)
Mara National Reserve
86km


Im Safarizelt haben wir eine angenehme und vor allem trockene Nacht verbracht. Das Dachzelt ist dagegen von innen klitschnass. Die Schlafsäcke hatten wir schon gestern Abend in Sicherheit gebracht und im Küchengebäude zum trocknen aufgehängt. Bettlaken und Kopfkissenbezüge geben wir heute Morgen beim Laundryservice der Lodge ab; dann sind sie heute Abend sauber und trocken.
Das Wetter zeigt sich mit bedecktem Himmel, aber trocken. Wir haben noch die Hoffnung auf Wetterbesserung.

Wir fahren über das Talek Gate in den südlichen Teil des Reserve. Schnell müssen wir feststellen, dass die Plains nahezu unbefahrbar sind. Hier steht an vielen Stellen noch das Wasser auf den weiten Flächen und man läuft entweder Gefahr im Schlamm zu versinken und sich festzufahren, oder schlittert unkontrollierbar über den Black Cotton Soil. Die Gräben und Bäche sind sowieso unpassierbar.

Auf die Tierwelt kann ich mich dabei nur am Rande konzentrieren. Wenn Hyänen über die weiten Flächen laufen, sind sie natürlich nicht zu übersehen und Giraffen sind sowieso immer gut zu entdecken.









Wir beschließen in den hügeligen östlichen Teil der Mara zu fahren und hoffen das dort das Wasser schneller abfließt. Tatsächlich ist die Region in weiten Teilen besser zu befahren, was auch daran liegt, dass es hier nur selten Black Cotton Soil gibt und der Boden meistens aus Sand besteht.

Wir sind nicht die Einzigen, die es aufgrund des Wetters in diese Region verschlagen hat. Südlich der Signpost Corner sehen wir eine größere Gruppe Fahrzeuge beieinanderstehen. Bei so vielen Fahrzeugen erwarten wir eine spektakuläre Sichtung und beschließen auch mal vorbeizuschauen. Obwohl Luftlinie maximal einen Kilometer entfernt, zieht sich der Weg aufgrund der vielen unpassierbaren Bäche und Gräben. Wir sind gezwungen erhebliche Umwege fahren. Endlich angekommen müssen wir feststellen, dass es sich bei der Sichtung lediglich um 3 tief im Gebüsch versteckte, schlafende Löwinnen handelt. Dafür halten wir nicht einmal an.

Südlichen der Ngama Hills fahren wir in ein schönes weites Tal Richtung Osten und biegen dann nach Süden in Richtung Main Road ab, da noch weiter Richtung Osten zahlreiche Rinderherden zu sehen sind. Zwischenzeitlich zeigt sich sogar kurz die Sonne. Da sieht die Welt gleich viel freundlicher aus.











Kurz vor Erreichen der Main Road finden wir einen schönen Baum für die Mittagspause. Kaum sind wir mit dem Essen fertig kommt aber ein Schauer auf uns zu und wir können gerade noch rechtzeitig alles wegräumen, bevor es anfängt zu schütten. Einmal ungestört Mittagspause zu machen wäre auch mal wieder nett.





Wir warten den Schauer im Wagen ab, und starten danach noch einmal auf Gamedrive. Es dauert dann aber nicht lange und der nächste Schauer hat uns erreicht, welcher dann nahtlos in einen anhaltenden Landregen übergeht, der sich über die gesamte Mara erstreckt.

Wir sind aufgrund des Wetters sehr frustriert. Seit einer Woche diktiert der Regen mehr oder weniger unseren Urlaub. Inzwischen sind wir so weit, dass wir uns fragen, ob es überhaupt noch sinnvoll ist, die Reise wie geplant fortzusetzen, sollte es so regnerisch bleiben. Ausführlich checken wir die Wetterberichte, die zu unserer großen Freude einheitlich ab morgen trockenes Wetter für die ganze nächste Woche vorhersagen. Das ist gut für die Moral. Wir beschließen den Rest des Urlaubs in der Mara zu verbringen.
Heute soll es aber erst gegen Abend besser werden, so dass wir entscheiden den Gamedrive zu beenden und auf der Mainroad zurück nach Talek zu fahren.

Unterwegs stehen wir dann aber doch noch lange neben einem großen Elefantenbullen, der sich von dem Wetter und uns nicht im Geringsten stören lässt und das frische Gras genießt.



Zum Abend hin hört der Regen wie angekündigt auf und wir können im trockenen das Zelt aufbauen und wieder einrichten.
Am Lagerfeuer koche ich dann Nudeln mit Auberginenbolognese.
Letzte Änderung: 14 Dez 2022 11:11 von Topobär.
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21 Dez 2022 10:37 #657948
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38.Tag (Mo. 24.01.2022)
Mara National Reserve
109km


Der große Vorteil an einer Campsite in Talek ist, dass man von dort die beiden vom Talek River getrennten Bereiche des Mara National Reserve gleichermaßen gut erreichen kann; sowohl die großen Ebenen südlich des Talek, als auch die Musiara Region nördlich des Talek.

Wir entschieden uns heute für die Musiara Region, da hier der Boden sandiger ist und sich somit nach den Regenfällen der letzten Tage besser befahren lässt, als der Black Cotton Soil auf den großen Ebenen.

Das Wetter macht heute einen guten Eindruck und bis auf ein paar zwischenzeitliche Eintrübungen wird es den ganzen Tag über sonnig bleiben.

Zunächst fahren wir entlang des Talek zum Ol Kiombo Airstrip. Es sind viele Tiere in diesem Bereich zu beobachten. Unter anderem treffen wir die ersten Löwen des Tages.









Hinter dem Ol Kiombo Airstrip biegen wir nach Norden ab und fahren entlang des Olare Orok zur Double Crossing. Hier schauen wir uns das Gebiet zwischen Ntiakitjak und Olalare Orok näher an. Schöne Landschaft, viele Tiere und wieder eine Löwin.









Zurück am Double Crossing machen wir uns in direkter Linie auf dem Weg zum Mara River. Hier wollen wir uns im Bereich der Crossing Points unterhalb der Mara Serena Lodge einen Picknickplatz am Ufer suchen, an dem wir die Mittagsstunden verbringen.





Am Ufer gibt es sehr schöne Plätze. Die Zufahrten zu den schönsten Plätzen am Ufer gehen oft durch dichtes Gebüsch und sind meistens kaum als solche zu erkennen. Es fällt aber auf, dass bei den Zufahrten immer ein Büffelschädel am Boden liegt. Das kann kein Zufall sein. Wir vermuten, dass die Guides die Schädel dort als Markierung platziert haben.







Unser Platz hat nicht nur einen schönen Blick auf den Fluss. Es gibt auch zahlreiche Vögel im dichten Gebüsch um uns herum. Das nutze ich und versuche mich mal wieder im Fotografieren von Vögeln. Sehr groß ist die Ausbeute leider nicht.







Für den Heimweg wählen wir den Weg über die Paradies Plains und die Rhino Rhidge zum Smelling Crossing.





Auffällig sind heute die vielen Hippos, die wir tagsüber weit entfernt vom Mara River antreffen. Wir machen Witze, dass es hier anstatt happy Hippos eher hungry Hippos gibt, denen die Nacht zum Fressen nicht ausreicht.





Vom Emarti Hill haben wir einen traumhaften Blick. In der Ferne sehen wir eine Löwin durch das hohe Gras ziehen. Von unserer Position aus haben wir aber keine Chance näher an das Tier heranzukommen.



Am Smelling Crossing ist der Wasserstand sehr niedrig, so dass die Furt einfach zu queren ist. Bei höherem Wasserstand ist die Passage durchaus anspruchsvoll, da man dann das Felsband über welches man fährt schlecht erkennen kann und Gefahr läuft, in den direkt anschließenden Hippopool zu kippen. Auf dem Foto könnt ihr das gut erkennen. Direkt links des Felsbandes befindet sich der tiefe Hippopool.





Noch ein paar Worte zum Landcruiser. So geländegängig und robust der Wagen auch ist; was er nicht mag sind Verschränkungen. Da ist der Wagen aufgrund der Starrachsen immer etwas unwillig unterwegs und quittiert die Belastung mit knarzen und knacken. Häufig stehen wir nur auf 3 Rädern. Warum ich das hier schreiben? Die Wege in diesem Teil der Mara weisen sehr viele und starke Verschränkungen auf.

Zum Abendessen gibt es Nudeln mit Speck, Zwiebeln und rotem Pesto.

Danach noch zu einem Absacker an die Bar, denn dort funktioniert heute endlich das Wifi.
Letzte Änderung: 21 Dez 2022 10:55 von Topobär.
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04 Jan 2023 10:31 #658755
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39.Tag (Di. 25.01.2022)
Masai Mara National Reserve
105km


Nachts bildet sich immer viel Tau, so dass ich bei Abbau des Dachzeltes regelmäßig eine Dusche abbekomme.

Als erstes fahren wir heute auf der Südseite des Talek Rivers entlang. Das Licht ist gut und die Landschaft sehr schön. Immer wieder treffen wir auf Tiere und haben schöne Aussichten auf den Fluss.



















Wir haben auf der Strecke viel gesehen, aber nichts, was uns zu einem längeren Verweilen angeregt hat. So sind wir früher als erwartet am Ende des Talek Rivers angekommen. Wir beschließen von hier aus in Richtung Süden zum Lookout Hill zu fahren. Da die meisten Bäche und Gräben der Region in West-Ost-Richtung verlaufen, haben wir viele Durchfahrten zu meistern.











Unterwegs treffen wir auf zwei Junge Löwenmännchen. Wir vermuten, dass sie noch ohne eigenes Rudel sind und sich auf der Wanderschaft befinden.













Wir bleiben recht lange bei den Löwen und nach einiger Zeit erscheint eine Gruppe Hyänen auf der Bildfläche. Auf dem nächsten Foto könnt Ihr rechts im Hintergrund eine sehen.



Die Hyänen halten zwar einen großen Sicherheitsabstand, sind aber gleichzeitig sehr interessiert an den Löwen. Wir fragen uns nach dem Grund, denn hier gibt es nichts abzustauben. Es befinden sich definitiv keine Reste einer Löwenmahlzeit in der Nähe. Die Löwen wiederum ignorieren die Hyänen komplett.

Am südlichen Hang des Lookout Hill finden wir den perfekten Picknickplatz unter einem großen Baum.



Durch die erhöhte Lage haben wir einen weiten Blick über die Plains. In der Nähe grast eine Gruppe Topis. Als es zu Kämpfen innerhalb dieser Gruppe kommt flieht das unterlegene Topi direkt über unseren Picknickplatz und rennt dabei fast Tisch und Stühle um. Nach dem Essen genießen wir noch ein paar Stunden diesen schönen Platz.

Für den Nachmittag haben wir uns das Gebiet zwischen Lookout Hill und Sausage Tree Crossing vorgenommen. Zweimal entdecken wir Löwen, welche aber weiter entfernt liegen und einen sehr verschlafenen Eindruck machen.







Der Tag geht zu Ende und wir machen uns auf den Rückweg nach Talek. Bei gutem Licht fahren wir über die Meta Plains. In einem dichten Gebüsch entdecken wir noch einmal Löwen. Die liegen dort aber sehr unfotogen. Ganz im Gegensatz zu den Tieren auf den weiten Ebenen.









Als wir auf unserer Campsite ankommen, ist die Sonne schon untergegangen. Trotzdem hält der Tag noch ein letztes Tiererlebnis bereit. Eine große Gruppe Zebramangusten erkundet unseren Stellplatz.







Beim Abendessen hören wir Hippos im Talek. Die gab es in den letzten Nächten nicht. Darüber hinaus ist wie jede Nacht das Lachen der Hyänen zu hören.
Letzte Änderung: 04 Jan 2023 10:54 von Topobär.
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40. Tag (Mi. 26.01.2022)
Masai Mara National Reserve
106km


Mit Öffnung des Gates sind wir wieder im Park. Die ersten auffälligeren Tiere, denen wir begegnen, sind mal wieder Hyänen. Wenn die am frühen Morgen in ihrem schwankenden Gang durch die Savanne torkeln, machen Sie auf mich immer den Eindruck, als würden sie nach durchzechter Nacht auf dem Heimweg sein.

Wir sind gerade einmal eine halbe Stunde unterwegs, da entdecken wir auf der Burungat Plain einen im hohen Gras liegenden Geparden. Erstaunlich wie gut getarnt die Tiere auf den weiten Grasflächen sind. Zunächst liegt er noch gelangweilt im Gras, interessiert sich dann aber doch für die große Herde Thommys, die ganz in der Nähe steht. Die Thommys entdecken den Geparden schnell, fliehen zu unserer Überraschung aber nicht. Die kleinen Antilopen achten lediglich darauf, immer einen ausreichenden Sicherheitsabstand zu dem Geparden zu halten, getreu dem Motto „es ist immer am besten, wenn man weiß, wo sich der Feind befindet.“ Es ist eine interessante Choreographie, wie sich die Herde immer als Reaktion auf die Bewegungen des Geparden verschiebt. Dann tauchen drei Topis auf, die dem ganzen schnell ein Ende bereiten, indem sie den Geparden attackieren und vertreiben.

Topis sind für uns die stillen Helden der Savanne. Stehen immer als Wachposten auf erhöhter Position und verteidigen die Schwachen.



















Insgesamt waren wir eine gute Stunde vor Ort und konnten das Geschehen ganz für uns allein genießen.

Unser eigentliches Ziel am heutigen Tag ist die Sand River Gorge, weshalb wir uns jetzt auf den Weg nach Süden machen, dabei aber immer die landschaftlichen Schönheiten im Auge behalten.



Beim Durchqueren des Amgorrani River fahre ich mich kurz im tiefen Schlamm fest, kann den Wagen aber mittels Rausschaukeln selbst wieder befreien.



Entlang des Ol Keju Ronkai geht es nach Süden. Auf der Strecke habe ich immer wieder mit noch feuchtem Black Cotton Soil zu kämpfen. Es macht den Eindruck, als hätte es hier in der letzten Nacht geregnet.









Die Suche nach der auf den Karten verzeichneten Sand River Gorge wird dann leider Zum Fehlschlag. Die Wege in dieser Region stimmen weder mit den Karten, noch mit Maps.me überein und wir finden keinen Weg, der uns zu der Schlucht führt. Mehrfach durchqueren wir den Sandriver, der aktuell sogar Wasser führt. Das Wasser ist aber nicht tief und der Untergrund besteht aus Sand. Die Herausforderung sind die steilen Uferböschungen.







Wir geben die Suche auf. Mich würde mal Interessieren, ob jemand von Euch die Sand River Gorge kennt und hier mal Fotos oder eine Wegbeschreibung posten kann.

Leider gibt hier in der Gegend derzeit auch keine Wildtiere zu sehen. Schuld daran dürften die vielen riesigen Rinderherden sein, die in diesem Teil des Nationalparks weiden. Da verziehen sich die Wildtiere.

Nach diesem Fehlschlag machen wir uns auf den Weg in die Black Rocks. Vorher steht aber erst einmal eine ausgiebige Mittagspause auf dem Programm, für die wir heute einen großen Sausage Tree als Schattenspender finden. Eine Schrecksekunde erleben wir, als plötzlich ein ganzes Bienenvolk den Baum umschwirrt. Unglaublich zu welcher Lautstärke das Summen bei so vielen Bienen anschwellen kann. Zum Glück verschwindet das gesamte Bienenvolk innerhalb kürzester Zeit in einer Asthöhle und lässt sich während unserer weiteren Mittagspause nicht mehr blicken.

Die Black Rocks sind landschaftlich mit das Schönste, was die Masai Mara zu bieten hat. Besonders viele Tiere sehen wir heute nicht, aber zumindest ein Rudel Löwen können wir finden. Leider haben sich die meisten Tiere im dichten Gebüsch verkrochen und stehen für eine Fotosession nicht zur Verfügung.







So langsam müssen wir uns auf den Rückweg machen. Wir fahren wieder über Sausage Tree Crossing und Meta Plain in Richtung Talek Gate.









Auf halber Strecke kommen wir an einem großen Hyänenbau vorbei. Die Tiere genießen die letzten Sonnenstrahlen des Tages. Das Schönste sind aber die vielen Jungtiere. Ausgewachsene Hyänen sind ja nicht unbedingt die hübschesten Tiere, die Welpen sind aber schon sehr niedlich.











Die letzte Sichtung des Tages ist dann eine sehr große Herde Elends, im letzten Sonnenlicht.



Zum Abendessen koche ich Nudeln mit Auberginenbolognese.

Ganz in unserer Nähe brüllt später dann noch ein Löwe am anderen Flussufer.
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