THEMA: Kenia - "Vögel im Regen"
13 Jan 2020 05:50 #577200
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Hallo Fomis!
Nach unserer Abschiedsreise nach Namibia habe ich mir vorgenommen, wenigstens noch ein paar neue bzw. andere Orte in Afrika aufzusuchen. Eigentlich war die Entscheidung dazu ja schon früher gefallen, denn die Reise nach Kenia habe ich schon rund ein Jahr zuvor geplant. Warum Kenia? Nun, zum Einen war ich noch nicht in diesem Land und zum anderen ist es ja ein klassisches Safariland und schließlich gibt es dort ein paar Tierarten, die ich unbedingt in meinem Leben noch einmal in freier Wildbahn sehen wollte. Das sind: Das Grevy-Zebra, die Netzgiraffe, die Rotschildgiraffe und das Gerenuk oder die Giraffengazelle.
Hier im Forum bin ich zudem auf einen Tour-Anbieter gestoßen, der sich auch auf Vogeltouren spezialisiert hat. Das war „Bushtrucker Tours“ geführt von der Schweizerin Elvira Wolfer. Deren Berichte über Safaris und vor allem die Bilder haben mich sehr beeindruckt. Dann war da aber auch die Möglichkeit neben vielen Vögeln gezeigt zu bekommen, dass die Tour deutschsprachig geführt wird und meine Frau sich bei der Verständigung etwas leichter tut.
Den Zeitpunkt der Reise habe ich aus zwei Gründen auf den November gelegt. Ich möchte unbedingt der kalten, grauen Jahreszeit bei uns entkommen und dann ist ja Anfang November die „kleine“ Regenzeit in Kenia, sodass die Landschaft dann schon schön grün ist. Außerdem befinden sich dann auch schon viele europäische Zugvögel vor Ort. Mit einer Regenzeit, die heftiger als in den letzten Jahrzehnten ausfiel, konnte man allerdings nicht rechnen.
Daher auch der Titel des Reiseberichtes in Anlehnung an "Gorillas im Nebel". er hätte auch lauten können "Wünsche versinken im Wasser" oder "Eine Safari ist kein Urlaub!" oder "Wieder einer für die Liste!". Erklärungen dazu im Laufe des Berichtes. Dem Titel gemäß wird der Reisebericht etwas vogellastig werden. Wer daran kein Interesse hat, kann also jetzt bereits zu lesen aufhören. Ich werde aber ab und zu auch ein paar Vierbeiner einbauen. Schon mal vorweg. Ich habe in den drei Wochen 275 Vogelarten sehen können, Elvira, unser Guide, brachte es auf etwas über 300, :woohoo: aber sie war auch ununterbrochen auf Vogeljagd und einen "Husch-weg isser-Vogel" :evil: habe ich nicht notiert, auch keinen "Gegendie Sonne-Schwarzvogel" B) ,den ich nicht identifizieren konnte. Elvira sieht außerdem Vögel schon, bevor sie überhaupt da sind! :woohoo:
Und dann muss ich mich auch gleich am Anfang für die Qualität der Bilder entschuldigen. Die Lichtverhältnisse waren oft miserabel, die Vögelchen oft weit weg oder durch einen Regenvorhang kaum zu fotografieren. Reine "Belegbilder" zeige ich aber nicht. Ich will versuchen an jedem Tag immer einen Safaritag abzuhandeln.
Na, dann kann es ja losgehen.
Das erste Abenteuer war schon der Abflug am 9. November von Nürnberg aus. Bis um 24.00 Uhr am Vortag gab es einen Streik bei der Lufthansa. Große Frage; Wird der Flug am frühen Morgen am 9.11. pünktlich gehen? :dry: :dry:
Aufstehen um 3.45 Uhr! Aber keine Sorge, der Flug ging pünktlich nach Frankfurt und von dort auch pünktlich nach Nairobi. Nach schon schlechteren Erfahrungen mit Lufthansa hier mal ein Lob. Pünktlich auf die Minute, ordentliches Essen, gutes Bord-Entertainmant.
Wir landen pünktlich um 21.45 Uhr in Nairobi und begeben uns umgehend zu den Einreiseschaltern. Ich gebe die Formulare ab und pro Person 50US$. Bei der Gepäckausgabe stehen unsere Koffer schon bereit. Alles geht relativ fix!
Josef, der von Elvira angekündigte Taxifahrer, fährt uns 35 km durch das nächtliche Nairobi und bringt uns um 23.00 Uhr zum „Max-land Hotel“.

Die nächtliche Autofahrt zum Hotel war abenteuerlich. Es war wieder Afrika, doch bereits der erste Eindruck zeigte ein anderes Afrika als das im Süden. Nairobi ist mit 6 – 7 Mill. Einwohnern eine riesige Stadt, von der wir in der Dunkelheit wenig gesehen haben. Eine Orientierung ohne Schilder in der Nacht mit einem am Flughafen übernommenen Mietwagen wäre unmöglich gewesen. Gefahren und überholt wird hier, wo gerade Platz ist. Da bin ich mal gespannt auf weitere Abenteuer.
Der erste Schock! :woohoo: :woohoo: Vor dem Hotel ist ein riesiger Rummel, es ertönt lautstarke afrikanische Disco-Musik. Von einer Buchung weiß die Rezeptionistin nichts, lässt sich aber schließlich von Josef doch überreden, uns ein Zimmer zu geben. Getränke? Gibt es in der Disco! Nein danke! Zum Glück steht auf dem Zimmer Wasser und ich habe noch ein halbes Schnitzelbrot von Zuhause.
Kurz nach Mitternacht bin ich im Bett. Schlafen? Fast trotz großer Müdigkeit nicht möglich, denn manchmal lässt der Disco-Lärm sogar das Bett erzittern. :evil: :evil:
6.00 Uhr stehe ich auf, um 6.20 Uhr wird es hell, um 6.30 Uhr kommt ein Mädchen und fragt, wann wir Frühstück wollen. Um 7.00 Uhr! Seltsames Hotel! :dry: Draußen schreit ein Hadedah. Der erste Vogel! Ich bin in Afrika! :) :)
Um 8.30 Uhr sitzen wir immer noch und warten auf das Frühstück. Inzwischen ist Elvira eingetroffen und stellt den weiteren Reiseplan vor. . Dann wird endlich Kaffee gebracht und ein Omelett und ein Würstchen. Sehr übersichtlich! Im Nachhinein das schlechteste Frühstück der Reise. :S :evil:
Um 8.45 Uhr kommen wir endlich los.
Um 9.45 Uhr sind wir bei den „Fourteen Falls“, unserem ersten Reiseziel, einem kleinen aber leider völlig vermüllten Naturparadies. In 14 Wasserfällen fällt hier das Wasser einige Meter in die Tiefe.

Die Kulisse ist beeindruckend.
Um 11.00 Uhr fahren wir weiter, das heißt, erst mal ein Stück zurück und sind dann um 11.20 Uhr am Oldonyo-Sabuk Nationalpark.

Nach den Eingangsformalitäten wandern wir erst ein wenig herum und suchen Vögel.
Ein Samtweber (Yellow Bishop) präsentiert sich auf einer Bougainvilla.

Um 12.30 Uhr beginnen wir mit der Auffahrt auf den 2200 m hohen „Gipfel“ des Oldonyo Sabuk. Es sind zwar nur neun Kilometer, aber wir brauchen gut eine halbe Stunde auf dem zum Teil sehr steilen und holprigen, engen Weg nach oben.
wir halten öfter mal für einen Vogel an, z.B. für einen Braunrücken-Pieper:


Von 13.00 bis 14.00 Uhr machen wir Mittagspause und bekommen ein Lunchpaket. Gipfel, tolle Aussicht? Denkste! Wir sitzen auf einem Rastplatz auf einer Wiese, die in Blickrichtung von Hecken und Bäumen umgeben ist und nach hinten einen Wald von Antennenanlagen aufweist.


Um 14.30 Uhr verlassen wir den Gipfel wieder und fahren langsam zurück. An der Lord McMillan Graveside halten wir kurz und schauen in die unter uns liegende Ebene.


Es ist eines der wenigen "Schönwetterbilder" dieser Reise!
16.30 Uhr sind wir im „Hotel Blue Post“, Duschen als erstes, trinken dann das erste „Tusker“ .
Eine Zwei-Mann Life-Band spielt eine zunächst nette, auf die Dauer aber ununterbrochen gleiche Melodie. Der Garten ist voll mit Tagestouristen. Nach einem recht ordentlichen Abendessen sinken wir um 20.45 Uhr erschöpft ins Bett.
Das war der erste Tag. Morgen geht es weiter!
Liebe Grüße:
Burschi
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13 Jan 2020 07:53 #577209
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Hier bin ich nochmal kurz:
ich vergaß zu erwähnen, dass sich schon am ersten Tag ein Vorteil der Reisezeit zeigte: Kenia blüht!






Bitte verlangt aber nicht von mir, dass ich jedes Blümlein identifiziere. Diese habe ich auf dem Gipfel des Oldonyo Sabuk aufgenommen.
Übrigens: das Blue Post Hotel war für eine Übernachtung eine schöne Zwischenstation.



Alles o.k., leider nur ein wenig voll mit Tagestouristen. Und kaum war ich am Abend bei einem Spaziergang am kleinen Wasserfall ...



... begann es auch schon zu regnen. Das ist dann auch der rote Faden für die nächsten Tage!
LG Burschi
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14 Jan 2020 04:46 #577276
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Guten Morgen dann zusammen,
Um 5.20 Uhr stehe ich auf. Ich habe nicht besonders gut geschlafen. Zum Glück beruhigte das Rauschen des Wasserfalls etwas. Dafür hat man den Regen nicht gehört, der fast die ganze Nacht anhielt. Pünktlich um 6.00 Uhr gibt es Frühstück und bereits um 7.15 Uhr sind die Koffer verladen und wir verlassen das Hotel wieder. kurzfristig hat der regen mal aufgehört und ich kann den Foto auf einen Gelbschnabel-Milan richten

und einen Blick auf die wunderschönen Jacarandas rings um das Hotel werfen.


Kurz nach Abfahrt - heute ist ein langer Fahrtag! - regnet es wieder und das bleibt den ganzen Tag mit einigen Pausen immer so. Um 8.40 Uhr umhüllt uns dichter „Novembernebel“. Da hätten wir auch zu Hause bleiben können!
Trotz allem versuche ich möglichst viel vom Land aufzusaugen. Als ehemaliger Geograph ist man an allem interessiert, auch wenn man eine "Vogelsafari" gebucht hat. :) ;) Leider aber behindert mich das Safarifahrzeug in meinem beobachtungsdrang doch erheblich. Wir sitzen in der zweiten Reihe hinter Fahrer und Guide ein ganzes Stück erhöht, sodass ich bei aufrechtem Sitzen mit Blick nach vorna nur den Asphalt vor uns oder das Autodach über uns sehe. Wende ich den Blick nach links sehe ich in Augenhöhe den Türrahmen, beim Blick nach rechts sehe ich meine Frau und die kenne ich schon. ;)
Also muss ich mich ständig bücken, um etwas von Land und Leuten mitzubekommen. Folge: ich steige nach Ankunft mit schmerzendem Rücken und verspanntem Nacken aus. :angry: :angry:
Mein Begehren, möglichst viel von Land und Leuten zu fotografieren und festzuhalten, wird von Elvira gebremst. Ich darf keine Fotos machen, auf denen Menschen zu sehen sind, sie befürchtet unnötigen Ärger mit der Polizei, die in solchen Fällen recht unangenehm sein soll.
Also mache ich heimlich durch die Seitenscheibe einige Fotos während der Fahrt mit einer kleinen Kamera. Und das bei Regen! Damit ist die Qualität der Bilder klar. Viele lösche ich am Abend gleich wieder, aber ein paar Eindrücke will ich euch doch vermitteln.
Wir umfahren Nyeri und biegen Richtung Nanyuki ab.
Ich bin überrascht von der Buntheit der Häuschen am Straßenrand, bemerke aber bald, dass da Farbensponsoren mitgeholfen haben. Sehr häufig Coca Cola

oder ein Mobilfunkanbieter (Safari.com)

Eine Augenweide aber sind die unendlich vielen Motorräder! :woohoo: :woohoo: Was damit alles transportiert wird! ich glaube inzwischen, dass es in Kenia mehr Motorräder als Einwohner gibt! :laugh:
Und es wird trotz Regens gefahren :laugh:

In Nanyuki selbst haben wir dann einen etwas längeren Aufenthalt, weil in einer Werkstatt die Radaufhängungen neu geschmiert werden müssen. Um 13.40 Uhr passieren wir Meru-Stadt. Nun geht es bergab, von 1600 m auf 600 m in die Meru-Ebene. Die letzten zehn Kilometer bis zur Lodge sind Gravelroad, die tief ausgewaschene, mit Wasser gefüllte Furchen hat.
Um 14.30 Uhr sind wir am Tor des „Ikweta Camps“ (Ikweta = Äquator). Die Unterkunft als „Zelthäuschen“ gefällt uns sehr gut. Es liegt mitten im Busch.





Von 15.00 bis 16.30 Uhr nehmen wir das „Mittagessen“ ein. :whistle:
Von 16.30 bis 17.00 Uhr können wir endlich mal - es tröpfelt nur noch ein wenig! - in einen Swimmingpool und die Knochen ausschütteln. Eigentlich wollte Elvira noch einen Vogelrundgang machen, doch den können wir ihr nach der langen Fahrt für uns zumindest ausreden, sie selbst ist ununterbrochen mit Kamera und Liste unterwegs. Man hört sehr viele Vögel, doch das Lodgegelände ist so dicht bebuscht, dass man kaum welche sieht. :(
Um 21.45 Uhr sind wir im Bett. Das Schlafen ist nicht so leicht, denn ununterbrochen klingelt ein Wecker. (Es ist eine Froschart! :evil: :woohoo: :laugh: ) Es singt später sogar eine Nachtigall. Damit hatte ich icht gerechnet, sie hier zu hören, aber Elvira kann das bestätigen und nimmt sie (ohne Foto!) in die Liste auf.
Ab 23.00 Uhr bricht ein Wolkenbruch über uns herein. Die Frösche stört das nicht! :evil:
LG Burschi
Anhang:
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14 Jan 2020 09:50 #577286
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Da bin ich nochmal,
zunächst noch eine kleine Anekdote vom letzten Tag.
Natürlich vergisst der Burschi beim Einpacken immer etwas. Dieses Mal war es ein Medikament. Sch... Wo finden wir eine Apotheke oder sowas?
Wir sind an etlichen Supermärkten vorbeigefahren, die mich schon interessiert hätten, was die für tolles Angebot haben.

Aber für solche unnötigen Besuche ist Elvira nicht zu haben. :laugh: Beim Halt in Nanyuki habe ich dann ein "Chemists" aufgesucht. Das Medikament hatte er natürlich nicht, aber ein Vergleichbares mit dem gleichen Wirkstoff gab sein Computer her. Ich habe es erfreut gekauft - habe zur Sicherheit nochmal nachgegoogelt - und 3,50 € bezahlt für die Packung, statt 37 € zu Hause! :woohoo:

Und weil gestern der "Fahrtag" nicht so ergiebig war, hänge ich den nächsten Tag gleich noch an.
5.25 Uhr stehe ich auf, es regnet noch immer. Wasser kommt auf der Seite ins Zelt.
Um 6.00 Uhr gehen wir mit Regenausrüstung zum Frühstück und trotz Dauerregens fahren wir um 6.55 Uhr los und sind zehn Minuten später am Tor des Meru Nationalparks. Dort erklärt der Parkwächter, dass nur der Hauptweg befahrbar ist, alle Abzweigungen sind verschlammt.
Es schüttet wie aus Kübeln. Gamedrive bei diesem Wetter? Gute Bilder??? Kannst vergessen!

Manchmal konnte ich für Fotos nicht mal das Seitenfenster aufmachen! :evil:
Und es war wirklich nur der Hauptweg befahrbar!

Aber wer Elviras Enthusiasmus für Vögel kennt, weiß, dass sie sich davon nicht abschrecken lässt und so fügte sie Vogel um Vogel auf die "Liste", z.B.:


Dreifarbenglanzstar


Weibchen vom Maronenweber


Rotflügellerche


Männchen vom Maronenweber
Und alle frisch gewaschen! Aber der Föhn war wahrscheinlich wegen Stromausfalls defekt. :P :(
Da brauchst du gar nicht so zu lachen, du doofes Zebra!


Und dann gelang uns noch die Sensation! Eine Neuentdeckung! ein Somalistrauß (Blauhalsstrauß) mit rotem Schwanz! Ich habe sofort bei der wissenschaftlichen Gesellschaft den neuen Namen eingereicht: "Struthio molybdophanes var. rubescens wolferi"

Doch es sollte nicht die einzige Sensdation bleiben! Die Fomis, die schon lange dabei sind, werden wissen, dass der Burschi Spezialist für die Schwarzen Zebras in der Etoscha ist. Zum ersten Mal in Kenia und gleich eine neue Art entdeckt!? Das "Rotbraune Kenia-Zebra!"

Und dann auch noch gleich ein Paar!
Doch gegen Ende des Tages wurde mir dann noch ein Wunsch von meiner "Kenia-Liste" erfüllt: Die Netzgiraffe!

Genüsslich lutsche sie die frischen nassen Blätter ab.

Am Nachmittag ließ der Regen nach und das Licht wurde etwas besser, keines wegs gut, aber trotzdem einige erfreuliche Sichtungen:

Ein putziges Pärchen Schopffrankoline.


Der Gelbkehlfrankolin ist noch immer nicht trocken.


Der Rotschnabeltoko ist gerade beim Trocknen.
Und was wäre das für ein schönes Bild vom Pangani-Groß-Sporn, wenn das Licht besser wäre und der Himmel blau. :( :(


Und zum Abschluss des Tages bei der Ausfahrt verabschiedete uns dann noch dieser imposante Kerl:


Am Abend geben dann neue Frösche ein beeindruckendes Nachtkonzert. :woohoo:
Bis morgen:
Burschi
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Letzte Änderung: 14 Jan 2020 10:08 von Burschi.
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15 Jan 2020 06:17 #577357
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Guten Morgen, da bin ich wieder.
In der Nacht hat es fast durchgehend leicht geregnet und in das schon bekannte Froschkonzert haben sich neue Stimmen gemischt. Vor unserem Eingang ist jetzt eine große Matschpfütze, die uns Probleme macht, unser Zelthäuschen sauber zu halten.
Um 7.00 Uhr fahren wir wieder in den Meru-National-Park. Schon bald begegnen wir einer Elefantenherde, die von einer Matriarchin mit sehr großen Stoßzähnen angeführt wird.

Es hat zu regnen aufgehört, es ist aber leicht diesig, doch die Vogelbeobachtungen werden etwas besser.


Der Weißbrauenkuckuck wird auch "Waterbottle-Cookoo" genannt, weil sein Ruf dem Entleeren einer Wasserflasche ähnelt. Das kann man sich gut merken.

Über den Weißkehlspint habe ich mich besonders gefreut.

Das Pärchen Maskenflüghühner hätte ich fast übersehen.

Auch vom Streifenliest zeigt sich ein Pärchen.

Der Rosenwürger ist mit Sammeln von Nistmaterial beschäftigt.
Doch wir haben auch Begegnungen mit recht kleinen Tieren, denn es sind nicht ausschließlich Vögel, die mich interessieren.

Für den "Pillendreher" halten wir extra an, damit er seine Kugel über den Weg rollen kann.

Nicht appetitlich, aber interessant: Schmetterlinge saugen an einem Vogelkadaver.

Und als wir eine Pause auf einer verlassenen Campsite nutzen, sorgt ein Skorpion auf der Damentoilette ein wenig für Aufregung.
Dann ist unsere Fahrt auf der Hauptstraße zu Ende und wir müssen umkehren. Die Überquerung des angeschwollenen Flusses war zu riskant.

Die Mittagspause verbringen wir im Camp. Dort sind etliche Grünfruchttauben zu beobachten. Sie sind allerdings recht scheu und erst mit viel Geduld gelingt ein Foto.

Um 16.00 Uhr starten wir zum Nachmittags-Gamedrive. Noch vor dem Parktor halten wir an einem Baum in dem kleinen Dorf, wo unzählige Webervögel im Baum an den Nestern herum-schwirren. Es sind verschiedene Arten hier zusammen auf einem Baum. Auch später im Park finden wir Bäume mit gemischten Kolonien.

kurz nach der Einfahrt in den Park später schauen wir zwei Grant-Gazellen-Männchen beim Kämpfen zu.

Aber natürlich gilt die Hauptaufmerksamkeit den Vögeln.
Über die Blaurake - ein seltener Zugvogel aus Europa, den ich hier noch nie gesehen habe - freue ich mich besonders.

Ein junger Kanpfadler posiert zuerst, fliegt dann aber schnell davon.




Und der Maronenweber ist auch wieder trocken. :laugh:


Doch es gibt zu meiner Freude auch noch andere Sichtungen.
Der Kleine Kudu ähnelt dem Kudu im südlichen Afrika, ist aber eben kleiner und deutlichere Streifen im Fell.




Eine Pantherschildkröte quert recht schnell die Straße.


Und natürlich gibt es auch wieder Vögel am Nachmittag, z.B. den Somalistrauß (dieses Mal mit normalem Schwanz :laugh: und schönem blauen Hals)

Auch Lappenstare kommen vor die Linse.


sowie ein Häherkuckuck und ein Cabaniswürger




Die Sonne nach dem vielen Regen hat auch Schmetterlinge herausgelockt, die sich nun an den Pfützen sammeln um zu trinken.




Um 17.50 Uhr rasen wir bei Sonnenuntergang auf das Parktor zu, das wir um 18.05 Uhr erreichen. Die Torwächterin schaut uns schon böse wegen der Verspätung an.
Ich bin mit der Bildausbeute einigermaßen zufrieden.
Ich habe aber noch etwas Wichtiges Vergessen. In der Mittagspause, als ich allein auf Vogelpirsch im Camp gegangen bin, sind mir noch zwei Vögelchen zugeflogen: Ein Graukopfliest, der auf der Satelitenschüssel saß und wohl einen Privatsender empfing



und zu meiner besonderen Freude ein Pirol, dem es als europäischer Gast hier wohl recht gut gefällt. Was mir gefallen hat: Da Elvira ihn nicht gesehen hat - sie glaubte zuerst an einen Maskenpirol - konnte ich mir durch das Hinzufügen auf ihre "Liste" ein Fleißpünktchen verdienen.


So heute war ich fleißig und morgen fahren wir weiter von Meru nach Samburu.
Würde mich freuen, wenn ihr wieder mitfahrt.
Viele Grüße Burschi
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16 Jan 2020 06:26 #577422
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  • Burschi am 13 Jan 2020 05:50
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Guten Morgen,
Heute Nacht haben vor allem die „Schnarch-Kröten“ Lärm gemacht. :evil: Habe trotz inensiver Suche aber kein Exemplar gefunden.
Kurz vor der Abfahrt fozografiere ich noch eine beeindruckende Blüte eines Strauches / Baumes. Ich weiß nicht, ob es ein Zierstrauch oder ein dort vorkommendes Exemplar ist. Vielleicht kann ja jemand weiter helfen.

Unterwegs im Meru-Distrikt fallen mir wieder einige Häuschen auf, die "verlockende Ziele " gewesen wären:


Ein tolles Hotel und ein Schönheitssalon daneben. :laugh:


und ein Modesalon, da würden unseren Damen doch die Herzen aufgehen. :laugh:
Aber meine Bewunderung gilt vor allem den Motorradfahrern, was die so alles transportieren können!



Um 9.00 Uhr erreichen wir die Distriktsgrenze zwischen Meru und Samburu. Hier kontrolliert eine schwerbewaffnete Polizeieinheit. Um 9.30 Uhr erreichen wir Isiolo. Früher war es eine Nomadenstadt, jetzt ist sie ein Völker- und Religionsmischgebiet. Um 9.30 Uhr sind wir in der Innenstadt und suchen im „Grande Hotel“ die Toilette auf. Auch das war ein Erlebnis. Die Toiletten liegen abseits in einem Hinterhof, man kann in Bettenlager schauen, überall arabische Atmosphäre.
Die Stadt hätte 1000 Fotomotive! Frauen, meist mit Schleier oder sogar in Burka, Männer mit unendlich vielen Motorrädern, Straßenverkäufer mit selbstgebastelten Handkarren, ein Bettler "frisst" - mit beiden Händen - Leider kann / darf ich keine Fotos machen. Spaghetti aus einer Abfalltonne, viele abenteuerliche Fahrzeuge! Um 10.40 Uhr fahren wir schließlich weiter. Neben der Straße arbeitet eine Kolonne Strafge-fangener in grau-gestreiften Anzügen auf einem Farmgelände. Mehrfach fahren wir an Ka-melfarmen vorbei. 11.05 Uhr passieren wir das Tor zum „Samburu Nationalpark“ bei Buffalo Springs.
Noch auf der Fahrt zur Lodge gibt es schon einige Tiere zu sehen:


Geierperlhuhn


Raubadler


Warzenschwein mit beeindruckenden "Warzen" :woohoo:


Kronenkraniche, die Samen von den Gräsern abpicken.
Es muss auch hier kräftig geregnet haben.


Hinter uns zieht der Regen her. Und als wir das Tor zum Park erreichen, hat er uns eingeholt und es regnet wieder. :(


Unser Quartier für die nächsten Tage ist die Samburu Game Lodge.


Und wir werden auch gebührend empfangen. Eine größere Elefantenherde quert gerade den Fluss, der ziemlich stark angeschwollen ist. In der Trockenzeit ist hier meist kein Wasser.


Doch anhand der planschenden Elefanten kann man sehen, dass er nicht zu tief ist.


Für uns Füßgänger wäre es auch wnig ratsam ihn zu durchqueren, denn das gegenseitige Ufer ist schon von einigen Hungrigen belagert.


Der im Lodgegelände herumlaufende Waran ist dagegen eher harmlos. Er ist mehr auf Krokodileier aus.


13.30 bis 14.30 Uhr Mittagessen, das hier stets als sehr reichliches und ordentliches Büfett geboten wird. Danach ist eine kurze Ruhepause, die Elvira nutzt, um schon das Lodgegelände nach neuen Vogelarten für die "LIste" abzusuchen. Der Foto ist immer dabei. Ich habe Elvira während der ganzen drei Wochen nie ohne ihren Foto gesehen. Wahrscheinlich nimmt sie ihn auch mit ins Bett. :laugh: wir, meine Frau und ich, brauchen aber ein kurzes Päuschen, denn um 16.00 Uhr steht schon der Nachmittagsgamedrive an. Und da muss ich ja für die erwarteten Grevy-Zebras fit sein!
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