THEMA: Reisebericht: Picco hüpft vom Kili zur Mara
15 Mär 2015 09:44 #377329
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Tag 12: Bruzzel-Bruzzel...

Schon früh rappelt das iPhone, denn heute fährt mich Johannes nach Moshi!
Ich fühl mich wieder gut und meine Wunde ist innerhalb des Fleckes kaum mehr zu sehen...zum Einen weil der Fleck recht dunkel ist, zum Anderen weil die Haut über dem Fleisch schon erstaunlich fertig aussieht!
Ich staune...bin aber echt froh dass es da offenbar keine Entzündung gab!!!
Duschen (Natürlich mit abgedeckter Wunde, was glaubst Du denn???), anziehen, packen, dann wird gefrühstückt, dann werden die beiden Jungs eingepackt, denn die müssen davor noch zur Schule gefahren werden.
Um pünktlich zu sein müssen wir um 07:30 los...
Ebenfalls dabei ist Jessica, zum Glück, wie sich noch herausstellen wird...und sie macht dem Gerücht dass man auf Frauen immer warten muss alle Ehre...die Haare wollten nicht wie sie wollte... ;-)
Auch ein Grund weshalb ich meine Haare nicht style... :-D
Zuerst werden die beiden Jungs zum Schulbus beziehungsweise zum Schulhaus gefahren, dann düsen wir los in Richtung Moshi.
Die Strecke dauert ewig, es sind gut 70km, davon ist nur die Hauptstrasse in gutem Zustand, aber auch da hat's 'Bumper' als Massname gegen schnelles Fahren.



Oben: Auf der Fahrt von Usa River nach Moshi schaut er so harmlos aus...

Wir benötigen ab der Schule eine gute Stunde bis wir in Moshi sind, und dann...
...ja, dann...
Geb ich falsche Anweisungen für die Route!!!
ICH!
Ich, der ich normalerweise beinahe alles wiederfinde, finde die Lodge nicht!!!
HILFE!!!
...
Und die Hilfe kommt von hinten...in Form von Jessica's Einwand, denn sie weiss noch wodurch sie vor Tagen mit Sikoyo gefahren ist!
Zu meiner Ehrrettung muss ich aber schon sagen dass wir davor nie direkt von der Lodge in Richtung Usa River gefahren sind...
...lediglich als ich ankahm vom Flughafen her, aber da war's dunkel...
Und natürlich finden wir die Lodge, die aber ziemlich weit weg vom Stadtzentrum in Richtung Kenyanische Grenze liegt...
Johannes witzelt schon dass wir bald die Grenze passieren, ich witzle zurück dass ich Pass und Visa dabei hab...
Und schon stehen wir in der Seitenstrasse zur Lodge!
Wir fahren also rein, steigen aus und ich geh schon mal zur Rezeption um mich anzumelden.
Noch während ich mich anmelde kommen Axel, Lucien und Bianca dazu und es wird wieder geplaudert und Infos ausgetauscht.
Sicher eine halbe Stunde lang haben wirs lustig zusammen, bis Jessica und Johannes wieder gehen müssen.
Noch mal kurz verabschieden, es war schön in Happy's & Johannes' 'Our little House' (klick mich), auch wenn ich Happy leider nicht kennenlernen konnte, da sie mit Kundschaft auf Tour war.
Wir andern hüpfen ins Restaurant, plaudern ein wenig, ich pack mein Zeug ins Zimmer, anschliessend wird der Pool geentert
und nicht nur Wasser-, nein, auch Luft- und erst recht Sonnengebadet!
HERRLICH!!!
Dummerweise merken wir alle viel zu spät dass die afrikanische Sonne und die europäische Haut beim Zusammentreffen schnell
mal rot ergibt!



Oben: Entspannung am und im Pool...mit zu wenig Sonnencreme bei allen!!!

Uiuiui...zu dem Zeitpunkt haben einige Rücken schon von weiss zu rot gewechselt... :-(
Und nun wirds Zeit um mal den Garten der Lodge anzuschauen:



Oben: Pentas sp. gehört in die Kaffeefamilie, Rubiaceae...was auch immer das genau bedeuten mag...



Oben: orange, könnte eine Cleome aus der Kapernfamilie sein, doch bin ich nicht sicher...und 'meine' Expertin leider auch nicht...
...irgendwie fällt es mir schwer zu glauben das diese Pflanze irgendwas kapern könnte, also das mit der 'Kapernfamilie' stimmt nicht sicher...
Kann jemand helfen?




Oben: Noch eine Pentas sp., gehört noch immer in die Kaffeefamilie, Rubiaceae



Oben: eine Commelina sp.



Oben: Könnte eine Tecomaria capensis sein...



Oben: Die Gartenanlage neben dem Pool...



Oben: Lantana trifolia - einheimisch.
Gleiche Gattung wie das Wechselroeschen, das hier in gelb und orange eingeführt wurde und sich rasend schnell verbreitet.




Oben: Callistemom citrinus, eingeführt aus Neuseeland.
Die Blüten dieses Busches hängen wie Flaschenputzer runter, was ihm seinen englischen Namen gegeben hat: 'Bottlebrush Tree'




Oben: Offenbar ein Exot, wohl auch als Touri in der Lodge am Ausspannen..



Oben: Mein Zimmer



Oben: Blick zum Klo...



Oben: ...und Blick vom Klo...

Wir hängen den ganzen Tag noch etwas rum, Romel kommt um seine Bewertungen abzuholen (zu dem Zeitpunkt hab ich noch nicht
gewusst was da betreffend Party genau abgegangen ist, ich habe nur schlechte Laune mit ihm weil die Party am Tag davor
statt heute stattfand und er nicht antwortete...er zeigt auch keine Freude mich zu sehen...ich hab die von den anderen
Dreien ausgefüllte Bewertung aber doch unterzeichnet...wenn ich damals schon mehr gewusst hätte wäre es eine ganz andere
Bewertung geworden!!!),
und schon bald ist Abend...
Schon kurz nach dem Abendessen gehts ins Bett, zur letzten Nacht in Tansania für diese Reise, denn morgen früh um sechs
düst unser Flieger hoffentlich mit uns nach Nairobi!
Gute Nacht!
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16 Mär 2015 15:41 #377571
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Tag 13: Lange Reise in die Mara...oder doch nicht?

Um 03:00 Uhr müssen wir los...und nach Mitternacht kommt eine sehr laute Truppe in die Lodge...danke!!!
Na ja, im Gegensatz zu anderen hab ich ein wenig geschlafen...
Um 02:00 beginn ich zu packen, geh zumindest für diese Reise ein letztes Mal in Tansania aufs Klo und geh kurz vor drei Uhr nach vorn zur Rezeption...
Axel kommt mir schon entgegen, ich bin offensichtlich der Letzte...dass diese Luxemburger und Deutschen auch immer überpünktlich sein müssen, tststs...
Da seh ich als Schweizer ja richtig alt aus dagegen...
Das Auto ist auch schon da, also rein mit dem Gepäck und uns und ab durch die warme Nacht zum Flughafen!
Am Flughafen zeigt sich dass nebst uns, einigen anderen Touristen und den Wachleuten noch niemand da ist...
Gähnende Leere auf jedem Platz der Angestellten...
Wir füllen schon mal die Ausreiseformullare aus und stellen unsere Taschen dorthin wo wir vermuten dass die Ticketausgabe
stattfinden wird...vieleicht...wenn denn jemand kommt...
Keine Ahnung mehr um welche Zeit, vieleicht etwas vor 05:00 Uhr erscheinen dann plötzlich drei Angestellte, die doch tatsächlich beginnen die Tickets auszustellen und das Gepäck entgegenzunehmen!
Man staunt!
Alles geht, wie es sich für diese Zeit gehört, sehr, sehr langsam...wirklich sehr, seeeeeeehhhhhhhhr langsam...
...wenn nicht sogar noch langsamer...
Die Taschen haben zum Teil ziemlich Übergewicht, aber alle zusammen sind leichter als alle zusammen sein dürfen...
...und so stellen wir auch alle Taschen gleichzeitig auf die Waage, was problemlos angenommen wird... ;-)
Es dauert und dauert, aber irgndwann hab auch ich unsere vier Boardingpässe in der Hand!!!
Und los gehts durch die erste Passkontrolle, wo ein griesgrämig dreinblickender Beamter in seinem Kabinchen sitzt und die Fingerabdrücke, die Pässe und unsere Gesichter kontrolliert und befindet dass wir das Land verlassen dürfen!
Halleluja!!!
Wir gehen direkt zu den nächsten Sitzplätzen, da das Restaurant noch geschlossen ist.
Von dort haben wir die soeben passierte Sicherheitskontolle schön im Blickfeld...
...und da latschen Leute einfach so durch!
:-D
Geradeaus durch, ohne mit der Wimper zu zucken, ohne dass der griesgrämige Beamte sich die Leute anschaut!
Wer hier also sicher ausreisen will muss sich schon selbst anstellen, sonst wird er nicht kontrolliert!!!
:-D
Herrlich, Afrika live!!!
Nach einiger Zeit gehts dann weiter durch die Handgepäckkontrolle und den Metalldetektor in die Wartehalle, erstaunlicherweise
kann ich auch hier mit meinen Bergschuhen durchlatschen.
Das hat mich schon in Zürich und Nairobi gewundert, aber offenbar haben meine Schuhe kein Metall drinn...erstaunlich!
Und schon bald gehts in den Flieger rein, wie immer am Kilimanjaro Airport erst mal zu Fuss zum Flieger und dann rein.
Plötzlich geht alles sehr schnell!
Der Flieger, der um 06:00 starten sollte, fährt um 05:40 Uhr los und startet um 05:49 Uhr!
Das hab ich auch noch nicht erlebt!
11 Minuten zu früh gestartet!
Sachen gibts, die gibts nur in Afrika! :-D
Draussen ist's noch sehr dunkel, die Scheiben sind dreckig und zerkratzt, am Horrizont sieht man erste Anzeichen dass es bald mal Tag wird...
...und den Kili?
Den Kili sieht man nur als grossen Schatten auf der rechten Seite!
Wir sind etwa 10 Minuten zu früh um einen grandiosen Sonnenaufgang mit dem Kili im Vordergrund zu erleben!
Von Ol Doinyo Lengai sieht man überhaupt nichts, stockdunkel auf jener Seite!
Nach einiger Zeit dreh ich mich dann doch noch um und kann einige Bilder durch die zerkratzte, dreckige Scheibe machen...



Oben: Der Kili hat noch die Morgenröte im Gesicht...

In Nairobi gelandet sind wir recht schnell durch die Zollabfertigung, ich kann mit meinem Single-Entry-Visa auch ein zweites Mal einreisen, die anderen Drei haben die ausgefüllten Formullare ja auch dabei und sind zum Teil sogar noch schneller als ich da durch geschlüpft!
Trotz Fiebermessung wegen der Ebolaepidemie...
Das ging echt schnell, Kompliment, Nairobi Airport!
Aber das Gepäck lässt auf sich warten...
So haben wir schön Zeit für die erste Klobesichtigung in Kenya und auch für die Feststellung dass schweizer Fränkli aufgrund der am 15.01.2015 beendeten Ankoppelung des Frankens an den Euro und der daraus resultierenden Kursunsicherheit nicht gewechselt werden!
Na ja...meine Dollar sollten reichen, aber es werden wohl nach dem Trinkgeld für den Fahrer nicht mal mehr 50$ übrigbleiben wenn ich nicht noch irgendwo mit der Kreditkarte bezahle...
Und plötzlich, TATATAAAAA, kommt unser Gepäck lässig uns Eck geschlingert!
Wir also schnell raus, wobei sich eine Zollbeamtin dann noch für mein Gepäck interessiert, es dann aber doch nicht behalten möchte.
Schon stehen wir draussen und sehen Schwärme von Fahrern die hier Touristen abholen!
Also geh ich die ganze Bande von vorne nach hinten, von hinten nach vorne, wieder nach hinten, doch noch mal nach vorne ab...
...und meine im falschen Film zu sein!
NIEMAND HAT EIN SCHILD MIT MEINEM NAMEN ODER DEM NAMEN DES SAFARIUNTERNEHMENS!!!
Und gleich noch drei Ausrufezeichen: !!!
Shit, hat der sich nur verspätet oder sind wir einem Betrüger aufgesessen?
Immerhin kennen wir ihn nicht wirklich, nur per eMail, und haben den Grossteil des Geldes vorab überwiesen!
Klar hab ich einen noch unbezahlten vierstelligen Betrag dabei, aber die überwiesene Summe ist nicht wenig!
Ich mach mir echt Sorgen!
Schon rechne ich mir aus was wir sonst noch alles machen können fals er nicht kommt...
Haben wir uns von der wirklich perfekten und sehr sehr schnellen Arbeit von Raphael in die Irre leiten lassen?
Wir haben Vertrauen in ihn geschöpft, vor allem weil er zu jeder Zeit immer sofort und kompetent geantwortet hat...
Und jetzt steht er nicht da!!!
Nach wenigen Minuten des Wartens und hoffens dass er bald aufkreuzt nehm ich das iPhone hervor und ruf ihn auf die Büronummer an...
...ring-ring...ring-ring...
Und plötzlich eine Stimme!!!
Leider eine vom Band, die mir auf Suaheli erklärt dass die Nummer unbekannt sei!!!
:-O
Mir bleibt der Mund offen stehen...ich glaubs nicht!!!
Und natürlich versuch ich's auch aufs Mobile, und da...
...
...DASSELBE IN GRÜN!!!
Scheisse!!!
Mir schwirrt ein Lied durch den Kopf, und das gefällt mir gar nicht...denn es schwirrt mit leicht abgeändertem Text da durch...ein Lied von DÖF aus den Achzigern...
"I steh in der Hitzn und wart au da Draiver abrr er kumt ned (kumt ned, kumt ned, kumt ned)
i woart auf das Brummen vo am Toyota Diesel abrr s brummt ned (brummt ned, brummt ned, brummt ned)
di Dame vom Band di sagt zu mir: "Die Telefonnummer ist ned verfügbar hier!"

:-O
HILFEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!!!
Sind wir jetzt gestrandet???
Ich überlege schon was wir nun machen, ob uns Elvira von Bushtrucker Tours (klick mich) aus der Patsche helfen kann oder wie oder was...
Ich geh etwas umher, schau mir nochmals die Schilder an, fordere jeden auf mir sein Schild zu zeigen...
...da kommt plötzlich ein sehr gepflegt aussehender Mann auf mich zu, etwas unsicher, doch als ich ihn anseh ist er sich scheinbar doch plötzlich sicher!
Er grinst mich an und entschuldigt sich für die Verspätung!
Es ist Raphael von East African Exotic Safaris (klick mich), der im Stau stecken geblieben ist...
OK...
Währen wir nicht zu früh gelandet hätten wir nur kurz warten müssen, insofern: Shit happens!
Wir gehen zum Auto, einem recht neuen verlängerten Land Cruiser HZJ79 mit der Aufschrift 'Birdwatching East Africa'...
...also ein zugemietetes Auto!
Kein Problem damit...
Der Fahrer nimmt sofort das Gepäck und beginnt es zu verstauen...normalerweise begrüsst man zuerst die Gäste...
Na ja, dann geh ich halt zu ihm hin und nachdem er fertig ist begrüsse ich halt ihn.
Er schaut mich mit grossen Augen an und sagt dass er Chege (Ausgesprochen 'Tschege') heisst.
Wir nehmen Platz und er fährt los, rein in die verstopfte Stadt, während ich dem Raphael die restliche Zahlung bar überreiche.
Es dauert ziemlich lange in der Stadt...der Verkehr ist halt wie üblich in Nairobi recht stauend...
Wir laden Raphael aus, verabschieden uns und fahren in Richtung Stadtauswärts!
Ich frage Chege nach Wasser, da keines bei den Sitzen ist, er antwortet dass er das erst mal kaufen muss wenn er gleich zur Tankstelle fährt...
Hmm...ohne Wasser und mit leeren Tanks die Touris abholen???
Etwas fragwürdig...was ich Chege auch durchgebe!
Wir fahren also zur Tankstelle, er tankt, Axel und Lucy kaufen im Tankstellenshop (!!!) ein und ich geh zum Klo...
Dann endlich fahren wir los, aus Nairobi raus!
Immer wieder faszinierend ist wie die Gegend zwischen Nairobi und dem Aussichtspunkt am Grabenbruch aussieht...
...so gar nicht afrikanisch, beinahe wie auf einem geraden Teilstück des Flüälapasses...oder ist's der Ofenpass???
Erstaunlich!
Und irgendwann kommt man eben an diesen Grabenbruch, wo Aussicht weit und die Strasse steil abfallend ist...
Ein wunderschöner Ausblick!
Unten angekommen sind wir schon bald am Abzweig nach Narok...
...und werden von einem Soldaten angehalten!
Oha! :-O
Chege spricht mit ihm und fährt dann einige Meter in Richtung Narok bis zu einer Tankstelle, wo er das Auto parkiert und dann endlich sagt dass es in Narok irgendwelche Ausschreitungen gegeben habe und die Strasse dorthin gesperrt wäre!
TOLL!!!
Er steigt aus und sagt wir sollen bitte im Auto warten...
Wir sehen ihn rumtelefonieren, da sitzen, ins Handy tippen, telefonieren, weglaufen, reden...
...während das Auto in der Sonne steht, wir drinn sitzen und warten...
Langsam kommen die ersten unzufriedenen Bemerkungen dass Chege mal endlich Infos geben könnte...
Die Stimmung im Auto verschlechtert sich langsam, ich steig aus und schau mich nach Chege um, seh ihn nicht...
Wir stehen sicher schon mehr als eine Stunde nur da, ohne eine Info...
Die Bemerkungen werden unzufriedener, die Bemerkenden ebenfalls...und ich mach etwas, was ich vorher noch nie gemacht habe!
Ich nehm den Fahrer in Schutz!
Normalerweise bin ich derjenige der beim ersten kleinen Ding das mir nicht passt gleich mal den Tarif bekannt gibt damit es nachher klappt, aber diesmal nehm ich ihn in Schutz mit der Aussage dass das für Ihn auch eine ungewohnte Situation ist und er dementsprechend überfordert ist damit und wir ihn nicht noch mehr unter Druck setzen sollten...
...
Wenn ich gewusst hätte wie sich alles danach entwickelt hätt ich ihn da schon 'in den Senkel' gestellt, wie's die anderen Drei ja wollten!
Aber nein, ich muss ja Frieden stiften...ich Depp!
Irgendwann sieht Axel Chege wieder und spricht ihn an ob er irgendwelche Infos habe...
Und...
...
...Chege hat!!! :-)
Öffenbar wurden zwei Masai-Politiker wegen Korruptionsverdacht inhaftiert, was die Bevölkerung der Masai-Stadt Narok dazu veranlasste die Strassen zu blockieren und Diverses anzuzünden!
Und: Es hat mindestens zwei Tote gegeben bei diesen Ausschreitungen!!!
Später ist dann von bis zu 5 Toten die Rede...
...
Uiuiui, unser Kenya-Teil des Urlaubes beginnt ja fröhlich, judihui!!!
:-(
Nach vielen Telefonaten ist dann mal Raphael drann, Chege gibt mir das Telefon und Raphael schlägt uns vor dass wir eine Nacht am Lake Naivasha verbringen, ohne Aufpreis.
Da wir zwar die Lodge bei der Mara gebucht haben aber einen Tag weniger in der Mara sein werden sparen wir so den Parkeintritt,
das reicht um in eine günstige Lodge zu gehen!
Sollte sich nun jemand wundern dass ich noch betone dass es ohne Aufpreis ist dem sei gesagt dass Raphael genausowenig für die Situation kann wie die Betreiber der gebuchten (und bezahlten) Lodge oder wir...dass Raphael so ehrlich ist
und das von sich aus sofort so vorschlägt spricht dafür dass wir den richtigen Touroperator gewählt haben!
Wir fahren also wieder...endlich!!!
Nach einer erstaunlich langen Fahrt kommen wir um etwa 14:00Uhr im 'Fish Eagle Inn' an und können uns endlich an den Tisch setzen und etwas essen!
Denn wir haben seit gestern Abend ja noch nichts gegessen...ausser einigen Keksen und so Zeug die Axel (wer denn sonst wenn's ums Essen gehts?) an der Tankstelle in Nairobi gekauft hat.
Und was macht das Essen?
Es lässt sich bestellen, kommt und schmeckt! :-D
Und es tut soooooooooo gut!!!
Erst nach dem Essen beziehen wir die Zimmer, wäre die Reihenfolge anders gewesen wären wir wohl auf dem Rückweg zum Restaurant elendiglich verhungert!!!
Die Zimmer die wir bekommen sind zwar klein und dunkel, aber Zweckmässig und sauber!
Einzig meine Kameraeinstellungen sind nicht so zweckmässig...
...ich vergess noch immer dauernd dass ich nicht im Automatikmodus fotografiere...
Und so kann ich halt nur wirklich miese Fotos anbieten, die vor der Bearbeitung recht speicherfreundlich platzsparend weil beinahe schwarz sind...



Oben: Das Bett! Unverkennbar!



Oben: Das Zimmerinterne Büro...



Oben: Klo, Dusche, Lavabo...weder von Links nach Rechts noch umgekehrt!



Oben: Das Restaurant...mit echt brauchbarer Küche!
Hat alles sehr gut geschmeckt!




Oben: Der Pool...



Oben: Links gehts zu unseren günstigen Zimmern, geradeaus zu den teurerern Zimmern und rechts zum Massenschlag.



Oben: Unsere Zimmer
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17 Mär 2015 14:13 #377736
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Nachdem wir uns etwas hingelegt und die Lodge erkundet haben...
...hmm....war vieleicht auch in anderer Reihenfolge...
...gehen wir zur Rezeption und buchen eine Bootstour auf dem Lake Naivasha, was irgendwo um die 30$ kosten soll für eine Stunde.
Wir gehen also runter zum Wasser, das von viel Grünzeugs begrenzt faul daliegt und gehen über einen Steg, der auch schon mal besser ausgesehen hat zu etwas Länglichem, was wohl 'unser' Boot sein wird.
Also setzen wir uns in dieses lange schwankende Etwas das da im Grünen liegt und bemerken dass unter dem Grünen ziemlich viel Wasser ist...
Kein Wunder: Das Grüne sind Wasserhyazinthen! :-D
Dementsprechend sind wir schon auf dem Steg übers Wasser gegangen...wer hätte gedacht dass ich auch mal übers Wasser gehen kann...
...damit wurden andere schon Weltberühmt! ;-)
Und los gehts!
Der Motor heult kurz auf und schon zeigt uns der Guide Vogel nach Vogel...
Es wimmelt von den Viechern!



Oben: Purpurhuhn, Porphyrio madagascariensis auf den eingefuehrten Wasserhyazinthen



Oben: Langzehenkiebitz, Vanellus rassirostris



Oben: Graufischer (Ceryle rudis)



Oben: Rallenreiher, Ardeola ralloides
Wie aufmerksame Beobachter vieleicht feststellen können gehört der Rallenreiher nicht zu den flugunfähigen Vögeln...
...wenn auch seine Flughöhe etwas gar niedrig zu sein scheint...




Oben: ...und auch Meister Kormoran versucht sich als Pilot...



Oben: ...während seine Kollegen gemütlich auf einem ziemlich dürren Bäumchen sitzen!



Oben: Wunderschön, der Papyrus...



Oben: Und jetzt bitte etwas Andacht, denn wir sehen einen Heligen Ibis, Threskiornis aethiopicus!



Oben: Oha!
Muss wohl auch mal sein...




Oben: Blaustirnblatthuhn oder Jacana, Actophilornis africanus
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18 Mär 2015 07:14 #377856
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Oben: Er fischt nicht, er reihert!
Also ist es kein Graufischer sondern ein Graureiher, Ardea cinerea!




Oben: Weissbrustkormoran, Phalacrocorax lucidus und Riedscharben, Microcarbo africanus



Oben: Auch wenns so aussieht: Nein, der hat keinen Genickbruch, das ist ein Schlangenhalsvogel (Anhinga rufa),
die sehen so aus...




Oben: Eurpäische Rohrweihe, Circus aerughinosus (ein Zugvogel), Graureiher und ein Blaustirnblatthuhn, das momentan nicht scharf ist, hübsch vereint!



Oben: Mal wieder ein Graureiher, Ardea cinerea



Oben: Edelreiher, Mesopyx intermedia und Weissbrustkormorane. Wasshyazinthen und Papyrus



Oben: Und bitte wieder etwas Andacht, ein Heliger Ibis (Threskiornis aethiopicus) übt den Striptease und zeigt uns
schon mal die verstecktesten Federn...




Oben und unten: Europäische Rohrweihe, Circus aerughinosus, und was mir wohl niemand glaubt: ich hab sie im Flug erwischt...
...mit dem langen Objektiv bei je 156mm (KB=312mmm) plus 1,7-fach Konverter (KB=530mm), ca 1600 Pixel-Bildausschnitt!
Bin schon ein wenig stolz drauf diesen sehr schneller Flieger erwischt zu haben!!!


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18 Mär 2015 19:55 #378011
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Oben und unten: Ein- und Derselbe Rötelpelikan (Pelecanus rufescens), mal von hinten, mal von Vorne genommen.





Oben: Nein, das ist kein Glubschaugenvogel und auch kein Glubschaugenfisch sondern ein Hippo...mit Glubschaugen...



Oben: ...und Zähnen!!!



Oben: Beim Anblick dieses Gebisses zieht sich sogar der Graureiher (Ardea cinerea) zusammen!



Oben: Giant Kingfisher (Megaceryle maxima), sieht man auch nicht jeden Tag...



Oben: Malachite Kingfisher (Alcedo cristata)...schwirig zu fotografieren, da die kleinen Bastarde dauernd abhauen und das Papyrus schwankt wie die Sau!
GRMPFL!!!




Oben: Und schon ist die Stunde vorbei, es geht im Schnelltempo zurück!

Hat sich gelohnt, diese Bootstour, wunderprächtig wars!!!
Auch dank des tollen Guides!
...leider hab ich seinen Namen vergessen...
Auf jeden Fall wars viel, viel besser als in den Unruhen erschossen oder erschlagen zu werden...was ich mir übrigens beides
als eher nicht so angenehm vorstelle...
Nochmals etwas hinlegen, kurz ins Internet um eine Entwarnung betreffend der Unruhen ins Facebook zu stellen und schon ist
Zeit fürs Abendessen!
Auch das schmeckt uns sehr, was uns aber nicht so schmeckt ist die Tatsache dass Chege nicht auftaucht...
Nicht dass er ins Wasser gefallen wäre, nein, denn seit dem Mittagessen haben wir ihn nicht mehr gesehen...
Infos wären ja schon nicht schlecht...zum Glück hat sich Bianca seine Nummer geben lassen, so dass ich ihm eine Whatsapp-
Nachricht senden kann...
Ich schreibe um 20:43 Ortszeit 'Hy Chege, here is Claudio. Do You have any news for us? Kind regards' und bekomme exact
10 Minuten später zur Antwort 'Hi Claudio. Waiting for the 9 o'clock news and the last few calls. But as at 6 pm today I
felt we should leave tomorrow morning at 0730hrs.'
Nun ist mein Englisch zwar nicht das Beste, aber dass die Antwort eher ein 'Vieleicht fahren wir, vieleicht fahren wir nicht' als eine klare
Ansage ist bemerk ich doch noch.
OK, denk ich mir, dann werde ich ja noch Infos bekommen ob wir morgen gehen oder nicht...
Auch ich schau mir die Nachrichten um 21 Uhr an, die Bilder von Narok sind echt furchteinflössend!!!
Mit brennenden Autos, Nagelbrettern, Bäumen usw. verbarikadierte Strassen, Menschen die anderen mit Macheten nachrennen
Soldaten die schiessen...es herscht Krieg in der Stadt durch die wir durch müssen!!!
Da mein Vertrauen in Chege schon etwas schwindet schreib ich Elvira, die Chefin von Bushtrucker Tours (klick mich),
an und frage sie ob sie was weiss.
Sofort kommt die Antwort dass seit kurzem die Strasse wieder offen ist.
Aus den Nachrichten weiss ich dass die zwei Politiker wieder freigelassen wurden und diese nun an vorderster Front der
Aufständigen stehen und mit der Regierung verhandeln...und solange verhandelt wird soll Waffenstillstand herschen...
Von Chege hören wir nichts mehr...
Wir beschliessen dass wir am Morgen um 07:30 abfahrbereit dastehen...und wehe Chege kommt nicht...
Schon früh gehts ins Bett, wir sind hundemüde, teilweise hatten wir eine Freinacht, teilweise zwei-drei Stunden Schlaf...
Aber seit 03:00 Uhr sind wir auf Reise...da darf man abends um halb zehn schon mal müde sein...
Gute Nacht!
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19 Mär 2015 18:30 #378160
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Tag 14: Fahrt durch die Barikaden in die Mara...

Schon um 03:00 Uhr herum bin ich hellwach, da noch immer erhöhte Histamin hält mich davon ab lange zu schlafen...
Zeit um die Bilder zu sichten und auszusortieren!
Um 05:30 beginn ich mal zu packen, Geschäfte zu tätigen und zu duschen, um 06:30 wollen wir uns zum Frühstück treffen.
Wie nicht anders zu erwarten bin ich zwar pünktlich, aber wieder mal der Letzte! ;-)
Wir diskutieren die Situation betreffend Narok und auch das 'sich nicht melden' von Chege...
Begeisterungsstürme hat er noch bei keinem von uns entfacht!
Trotzdem geniessen wir das Frühstücksbuffet und anschliessend schleppen wir unsere Taschen nach vorne...
Bedienstete sehen wir ausserhalb des Restaurantes noch keine...
Ich schicke Chege eine Whatsapp dass wir bereit sind für die Abfahrt...
Noch etwas im Internet surfen und tatsächlich kommt Chege um halb acht daher!
Halleluja, er lebt noch! :-/
Sofort laden wir alles ein und schon kommt der Manager der Lodge, weil er um das Geld für die Getränke fürchtet, dahergerannt...
Erstaunlicherweise rannte niemand daher als wir unsere Taschen schleppten...tststs...
Da wir (vor allem ich) fälschlicherweise der Meinung sind dass je ein Getränk pro Mahlzeit im Preis inbegriffen ist bitte ich Chege die Rechnung zu begleichen, was er verweigert.
Nach kurzem Hin und Her, bei dem auch kurz angesprochen wird dass wir bis er kam nicht wussten ob wir heute fahren oder nicht ruft Chege Raphael an, der mir das mit den Getränken genau erklärt.
Und Raphael hatte recht, korrekt wie immer!
Also bezahl ich mit Kreditkarte alle Getränke und die Andern zahlen mir ihren Anteil in Dollar zurück, so dass nun auch meine Dollars sicher bis Ende Reise reichen.
Endlich fahren wir ab, bald schon sagen wir der geteerten Strasse ade und holpern über staubige Pisten...stundenlang!
Bei einem Curioshop (Souvenierladen) hält er an, die Pause tut auch unseren Arschbacken ganz gut...
Natürlich gehen wir rein, die ganze Halle ist voll von Schnitzereien, meist Ramsch, teilweise aber auch schöne Dinge!
Aber alle, ausnamslos alle völlig überteuert beschriftet!
Schnell stürzt sich einer der Verkäufer auf Bianca, offenbar hat er ihr angesehen dass sie ernsthaft interessiert ist was zu kaufen.
Nach langem hin und her findet sie etwas was ihr gefällt...zumindest bis der Verkäufer den Preis nennt: 99$!
Dann beginnt er, der Verhandlungsmarathon!
In Kurzform etwas so: 99$!
'No, that's much to much! 20$?'
'No, 20$? Impossible! 70$!'
'No, 70$ is still to much! 30$?'
'Oh, no, i can't give it für 30$! 50$!'
'No, 50$ is more than we want to pay, 40$?'
'Oh, no, i have a wife and children...i can't give it for 40$!'
Ich habs zwar nicht selbst gehört weil ich schon früher raus bin, aber etwa so könnts gewesen sein bis Lucy und Bianca auch rausgingen und ins Auto stiegen.
...
...und der Verkäufer ans Auto kam uns folgenden Vorschlag machte: '40$ and a Coke!'
Und darauf gingen die Beiden ein!
Also wieder rein in den Curio-Shop, das Ding eingepackt und eine Coke geordert: 'A Coke? 5$ please!'
:-D
Also Souvenier und Geld wieder zurück und über den Preis einer Coke verhandelt! :-D
Schlussendlich haben sie's dann gekauft und wir hatten wieder mal was zu lachen über diese Geschichte!
:-D
Afrikanische Verkaufsmethoden, herrlich!
Wir holpern wieder weiter in Richtung des Oloolaimutia Gate des Masai Mara Natural Reserve's und kommen dabei natürlich durch Narok, wo ja gestern die Ausschreitungen waren.



Oben und unten: Spuren der brennenden Strassenblokaden des Vortages.





Oben und unten: Nagelbretter zuhauf...



Heute scheint die Stadt wieder friedlich zu sein...die Spuren der Vorfälle sind aber gut zu sehen!
Chege tankt nochmals voll und bemerkt einen schleichenden Plattfuss hinten rechts, der natürlich gleich repariert wird.
Bald hoppeln wir über Schlaglöcher mit Strassenfragmenten weiter nach Oloolaimutia, wo das 'Enchoro Wildlife Camp' (klick mich) auf uns wartet.
Je näher wir dem Dorf kommen umso verschmutzter ist die Landschaft, überall Plastik, wohin man auch schaut!
Im Dorf selbst ist es unglaublich vermüllt!
Echt eine Schweinerei!
Und der Wind treib den Plastik vor sich her...auch in die Mara!
Selbst da wo die Haustiere der Bewohner fressen ist alles voll Plastikmüll!
Ich möchte nicht wissen wie viele Tiere hier schon an verstopften Mägen elendiglich verhungert sind...
Traurig und unnötig!
Die Piste im Dorf zum 'Enchoro Wildlife Camp' (klick mich) ist ohne grosse Bodenfreiheit nicht zu meistern, Stufen von 15-20cm sind zu überwinden...
Aber direkt nach der Einfahrt ist die Piste in gutem Zustand und kein Müll mehr zu sehen!
Dafür linkerhand Zelte und Hütten in übelstem Zustand, halb überwuchert!
Wir ahnen Schlimmstes!!! :-O
Doch dann öffnet sich der Busch zu einer kleinen Lichtung wo die Rezeption und das Restaurant stehen, unsere erschreckten Gesichter entspannen sich wieder, denn hier sieht alles bestens aus!
Wir sind froh endlich angekommen zu sein und werden in der Rezeption schon über das Camp informiert.
Alles ist sehr einfach, aber sauber und sympatisch!
Geführt wird das Camp von einer Masai-Vereinigung, also dürfte das Geld direkt zu den Leuten hier fliessen und nicht in sowieso schon vollen Geldbeuteln einiger reicher Typen verschwinden..hoff ich mal ganz naiv!
Wir werden noch kurz befragt was wir essen wollen und schon gehts zum Zimmerbezug.
Der Masai, der meine Tasche trägt ist spindeldürr, ich denke er hat nur etwa das doppelte Gewicht der Tasche und nicht mal die Hälfte meines Gewichtes, aber sein Stolz verbietet es ihm sich von mir helfen zu lassen.
Er windet sich ab meine jetzt noch etwa 22kg schwere Tasche auf die Schultern zu hieven, ich kann mich kaum zurückhalten ihm nicht doch zu helfen!
Der arme Kerl...aber er will seinen Job machen, da darf ich ihm genausowenig nehmen wie seinen Stolz!
Na ja, irgendwann schaft er's dann doch noch und wir latschen los!
Ich bekomm das Zelt mit dem Namen 'Leopard'...wie passend!
Zumal der Leo klar mein Lieblingstier ist!
Bei Bianca und Lucy ist's das Zelt 'Serengeti' und bei Axel das Zelt 'Buffalo'.



Oben: Mein Zelt von innen: Das bequeme Doppel-Bett und das Einzelbett, das ich als Gepäckausbreitefläche nutze.



Oben: Die einfache Dusche aus Planenstoff und Holzlatten, bei der nach effektiv 10 Minuten warmes Wasser kommt.
Einfach, aber sauber (auch wenn die Plane nicht so sauber aussieht wie sie ist) und funktioniert!




Oben: Das Klo bietet nur genügend Beinfreiheit, ist aber ebenfalls zweckmässig und sauber!



Oben: Das Lavabo, sogar mit Spiegel...das Geschmiere stammt von mir...

Kurz nach dem Zeltbezug gehts essen, wir sind gespannt was uns da erwartet!
Da das Essen noch nicht fertig ist setzen wir uns an einen Tisch, Chege kommt auch zu uns.
Ich frag ihn ob er Kinder habe, er antwortet 'No!'...
...
...
...
Mehr kommt nicht...
...
...keine Gegenfrage, keine andere Info...
...nur betretenes Schweigen am Tisch...
Bianca, Lucy und Axel starten auch noch einige Versuche, er bleibt einsilbig wie ich's noch nie vorher erlebt habe...
Weder Infos über ihn noch über die Firma noch Fragen an uns, die Antworten völlig einsilbig, nichts, worauf man aufbauen könnte...absolut nichts...
Scheint ein sehr spezieller Mensch zu sein...
Na ja, solange er einen guten Job macht ist's auch ok, vieleicht hat er nur einen schlechten Tag...
...hoffen wirs mal...
Schon wird das Essen serviert, auf zu Tisch...einem Anderen...
Es ist definitiv sehr afrikanisch, hat nicht viel vom üblichen in den Lodges zu essenden europäisch angehauchten Zeug, und es schmeckt!!!
Im grossen Ganzen muss man sagen dass dies durchaus eine sehr preiswerte Alternative zu anderen Lodges in der Gegend ist, vorausgesetzt, man legt nicht viel Wert auf Luxus.
Die Bediensteten sind alle sehr zuvorkommend, einer spricht sogar etwas deutsch, man kann's hier aushalten!
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