BINGA - MASUMU RIVER LODGE
Nun zu der Begegnung mit der dritten Art…..
Zuerst eine Beschreibung der Bungalows.
Es sind Doppelbungalows. Jeder mit eigener Terrasse, getrennt durch eine hohe Mauer, in der Mitte ein schmaler Durchgang zur Nachbarterrasse. Jeder Bungalow hat von oben einen eigenen Zugang zur Terrasse, sodaß der Nachbar an sich unbehelligt bleibt.
Bei uns verhielt es sich anders.
Gleich am ersten Tag, als wir es uns auf der Terrasse gemütlich gemacht hatten, kam plötzlich die Gattin des Jägers um die Ecke unserer Terrasse, sah uns dort sitzen, und quetschte sich wortlos an uns vorbei zu ihrem Eingang.
Hmmm…….ich hätte ja zumindest …Sorry… gesagt, wenn ich gesehen hätte, daß dort mit mal Leute wohnen.
Unser Bungalow war ja bis dato unbesetzt, und so hatte ich ihr das Durchgehen verziehen. Aber nun wussten ja beide, dass wir da waren. Ihre Terrasse sah völlig unbenutzt aus, Tisch und Stühle standen unbenutzt in der Ecke, aber sie hatten ja auch andere Interessen.
Aber Pustekuchen…….eine Stunde später verließ besagte Dame ihren Bungalow um sich im Badedress auf den Weg zum Pool zu machen……und wieder wortlos über unsere Terrasse.
Ein wenig Fassungslosigkeit machte sich in mir breit……. Erst regte ich mich innerlich auf über soviel Unverschämtheit, dann auch verbal . Ich hoffte förmlich, dass die Tante noch einmal bei uns vorbei kam, um ihren Senf ab zu kriegen........
Ich brauchte nicht lange warten.
Schon hörte ich Stimmen, die sich über unsere Treppe näherten. Der Großwildjäger persönlich wollte sich mit seiner Gattin über unsere Terrasse zwängen.
Da hatten sie aber nicht mit mir gerechnet. Ich erwartete sie schon auf unserer Treppe……
Und wenn ich wütend bin, kann ich auch sehr gut auf englisch meckern.
Ich wies sie darauf hin, dass dies unserer Zugang ist, und sie unsere Privatsphäre verletzen würden, wenn sie ständig über unsere Terrasse latschen . Ich bot mich noch lautstark an, ihnen den Weg zu ihrem Bungalow zu zeigen, falls sie ihn noch nicht kennen würden.
Der Jäger entschuldigte sich tausendmal, zog völlig devot mit einer Verbeugung mehrmals seinen Hut vor mir und zog sich zurück.
Dann hör ich die beiden im Dunkeln über uns schimpfen, und zwar auf Deutsch. Es waren Österreicher. Das hätte ich vorher wissen sollen, dann wäre mein Gemecker noch besser gewesen.
Aber nun dachten wir, daß das Thema ausgestanden wäre.
TJ der Manager fragte abends noch, wie wir miteinander auskommen. Ich erzählte ihm von den Vorkommnissen, und dass wir die Situation geklärt hätten. Er bot noch an, zwei Stöcker in den Durchgang zu stellen. Ich meinte aber, das sei nicht notwendig.
Weit gefehlt….
Am nächsten Tag lief besagte Tusse ( sorry an alle anderen Österreicher ) erneut vom Pool kommend über unsere Terrasse, um eine Stunde später erneut zu erscheinen.
Doch dieses Mal baute ich meine 164 cm mitten im Durchgang auf und verstellte ihr den Weg. Ich versuchte ihr zu erklären, dass sie unsere Privatsphäre ständig verletzten würden, und sie einen eigenen Zugang zu ihrem Bungalow hätten. Dies stieß auf völliges Unverständnis. Sie hätten hier schließlich gebucht, und dies sei ein öffentlicher Durchgang, den sie auch nutzen würden. Ich erklärte, daß sie diesen Durchgang ab sofort nicht mehr nutzen werden. Die Alte, die deutlich kräftiger war als ich, versuchte mich zur Seite zu drängen, ich hielt dagegen…… erst als Josef auch aufstand, gab sie nach und verschwand schimpfend über ihren Weg.
Aber noch nicht genug.
Abends kamen beide zurück, lieb und brav über ihren eigenen Weg. Na gucke, geht doch…., dachte ich noch.
Die Terrassentür wurde aufgeschlossen, die Else ging rein, er guckte noch mal schnell durch den Durchgang, um uns zu zurufen…..und das laßt euch mal auf der Zunge zergehen….“ Ihr assozialen Dreckscheisser „…..
Als meine Kinnlade wieder hochging hatte er die Terrassentür schon hinter sich zu geknallt. So konnte ich ihm leider keine passende Titulierung zurück erwidern.
Wir waren fassungslos über so viel Unverschämtheit.
Ich weiß ja nicht, was für einen Umgangston solche reichen Großwildjäger zu Hause in ihrem Umfeld pflegen, aber so etwas haben wir noch nicht erlebt.
Wahrscheinlich denken solche Leute, wenn sie in Afrika sind , dass sie sich auf Grund ihres Geldes alles erlauben können, dass sie nur mit dem Finger schnippen brauchen, und alle Leute gehorchen ihnen in gebückter Haltung.
Wahrscheinlich waren sie mein Verhalten einfach nicht gewohnt. Das mit mal jemand da steht, der ihnen nicht alles durch gehen läßt.
Der Manager hat sie am nächsten Tag auch noch einmal auf ihr Verhalten angesprochen.
Auch da fühlten sich beide immer noch im Recht, und bestanden darauf, dass es sich bei dem Weg über unsere Terrasse über einen öffentlichen Durchgang handelt, den sie jeder Zeit benutzen können.
Auf die Frage, sie sollen sich vorstellen, sie sitzen auf ihrer Terrasse, und ein anders Farbiger würde ständig an ihnen vorbei laufen, ob sie das dann auch noch als öffentlichen Durchgang sehen würden, gingen sie wortlos weg, und verließen mit ihrem gesamten Tross die Lodge.
Aber wir haben auch einen tollen Tag auf der Lodge erlebt.........