THEMA: Tierischer Adventskalender 2023
19 Dez 2023 06:47 #679025
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und weiter geht es mit dem letzten Löwen-Türchen

Türchen Nummer 19



Seite 77 Zeitpunkt: November
Es wird Zeit, mal wieder an die Chobe Riverfront zurück zu kehren. Diese Familie haben wir auf dem Weg von Serondela nach Ihaha entdeckt. Zunächst haben sie dort gelegen und gedöst, aber unsere Geduld hat sich irgendwann ausgezahlt. Ich finde, dieses Bild dokumentiert die enge Beziehung zwischen Mutter und Kind recht gut.


Seite 78 Zeitpunkt: März
Wie harmlos doch so ein schlafender Löwe auf einen wirken kann. Aber ich weiß es besser. Ich erinnere mich noch genau an eine Situation in der Kalahari, als ein dösender Löwenmann, der völlig abwesend wirkte, innerhalb einer halben Sekunde auf den Beinen war und in die Richtung rannte, aus der man den klagenden Laut eines Löwenkindes hörte.


Seite 79 Zeitpunkt: Mai
Diese Szene werde ich nie vergessen. Wir erreichten am frühen Vormittag ein Wasserloch. Um das Wasser verstreut lag eine Löwenfamilie. Wie man unschwer erkennen kann, wurde in der Nacht eine unvorsichtige Giraffe erlegt. Was man nicht sieht: Gleich neben der Löwin beginnt das Wasser. Sie war so vollgefressen, dass sie nicht aufstehen konnte, sondern den Körper im Liegen zum Wasser bewegte, um ein paar Schlucke zu trinken. Das war irgendwie eine groteske Situation.


Seite 80 Zeitpunkt: April
Auch wenn das Bild nicht 100% scharf ist. Ich wollte es in dem Fotobuch haben, denn ich finde, der Blick des Löwenmannes sagt mehr, als 1.000 Worte. Oder vielleicht kann man es in einem Satz zusammen fassen: WAS WOLLT IHR DENN HIER ?

… Fortsetzung folgt …
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20 Dez 2023 07:31 #679059
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und hier kommt das nächste Türchen...

Türchen Nummer 20



Seite 82 Zeitpunkt: April
Ich finde, auf diesem Bild kann man sehr gut erkennen, dass jedes Zebra individuelle Streifen hat – oder ? Und falls es einen Betrachter gibt, dem total langweilig ist: Wieviel Zebras findet man auf diesem Bild (auch teilweise)? Ich habe sie zwar tatsächlich mal versucht zu zählen, aber dabei habe ich Kopfweh bekommen ;)


Seite 83 Zeitpunkt: April
Ein Auszug aus meinem Reisetagebuch: Neue Gruppen von Zebras erreichen das Wasserloch und sorgen dafür, dass es immer voller wird. Zwei Hengste geraten aneinander. Der eine dreht sich um und schlägt mit den Hinterbeinen aus, während sein Kontrahent mit allen Vieren hochspringt, um den heftigen Schlägen zu entgehen. Dann attackiert er selbst den Gegner. Sie drücken sich eng aneinander und versuchen, sich gegenseitig in den Nacken oder in die Beine zu beißen. Schnell nehmen die Zebras in unmittelbarer Nachbarschaft etwas Abstand und die beiden „Kampfhähne“ können ihren Kampf ungestört austragen. Man hört sie schnauben, die Hufe trappeln, der Sand spritzt hoch und bildet eine richtige Staubwolke, welche die Tiere einhüllt. Wir können die weit aufgerissenen Mäuler mit den starken Zähnen sehen und uns ist klar, dass die gegenseitigen Bisse richtig weh tun und dass es auch zu bösen Verletzungen kommen kann. Die Hengste stellen sich auf die Hinterbeine, lehnen sich gegeneinander und kämpfen, was das Zeug hält. Dabei werden sie von einem durchaus interessierten Publikum beobachtet. Auch ich bin natürlich begeistert, denn dieser Kampf bringt mir richtig aufregende Action-Bilder.
Für einige Sekunden liegen die gestreiften Kämpfer sogar mit angezogenen Beinen auf der Erde, teilen weitere Bisse aus, um dann wieder aufzuspringen und sich – Körper an Körper – zu umkreisen. Trotz scheinbar schmerzhafter Bisse bewegen sich beide allerdings so geschickt, dass keine einzige blutende Wunde zu sehen ist. Nach etwa zwei Minuten wird der Kampf beendet, ohne dass wir erkennen können, wer genau den Sieg davongetragen hat. Die Situation am Wasserloch entspannt sich wieder.


Seite 84 Zeitpunkt: April
Dieses Foto habe ich in der Savuti Marsh aufgenommen. Ich finde, der vorbeiziehende Eli im Hintergrund macht den Größenunterschied zwischen einem Zebra und einem „grauen Riesen“ recht gut deutlich.


Seite 85 Zeitpunkt: April
Bei der Beschreibung dieses Fotos habe ich mal wieder meine Fantasie spielen lassen: Drei Zebradamen stehen bei einer Party zusammen und lästern gerade über ein anderes Mädel in der Nähe: „Hast du gesehen, wie DIE ihre Streifen heute trägt? Das geht ja gar nicht!“ :laugh: :laugh:

... Fortsetzung folgt ...
Letzte Änderung: 20 Dez 2023 07:32 von leofant.
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21 Dez 2023 07:07 #679100
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der heutige Tag ist den Reptilien gewidmet

Türchen Nummer 21



Seite 86 Zeitpunkt: November
Es ist früher Morgen. Wir sind mit dem kleinen Boot auf dem Chobe unterwegs. Ein Tierkadaver im Wasser hat die Aufmerksamkeit der Crocs auf sich gezogen. Natürlich lässt Freund Phil das Boot immer wieder in deren Nähe treiben, auch wenn es wegen des intensiven Aasgeruchs eher grenzwertig ist. Man kann im relativ trüben Wasser auch nicht immer erkennen, wo die Reptilien sich gerade befinden. Aber egal, da muss ich jetzt durch! Ich beuge mich etwas aus dem Boot hinaus, nähere mich so der Wasseroberfläche und werde ich mit einer netten Perspektive und der Spiegelung dafür belohnt.


Seite 87 Zeitpunkt: April
Manchmal ist es mir zwar lästig, immer konzentriert die Umgebung zu scannen und bereit für ein hoffentlich schönes Foto zu sein, aber dafür freue ich mich, wenn ich – zumindest meiner Meinung nach - bei der Sichtung der Bilder nette Bildkompositionen „herausfischen“ kann. Das war in diesem Fall auch Glück, denn das Croc fühlt sich durch unser Boot gestört und will schnell ins Wasser. Mir gelingen noch zwei, drei Bilder bevor es mit einem großen Platscher abtaucht. Zu diesem Foto habe ich eine besondere Beziehung. Mit einem Jahreskalender sollte den Kunden einer Druckerei die vielen Druckmöglichkeiten gezeigt werden. Ich beschreibe es mal laienhaft: Das Croc erscheint als „3D-Druck“, man kann die Haut also tatsächlich fühlen. Irgendwie war ich schon stolz, dass es dieses Foto auf eine so besondere Art in diesen speziellen Kalender geschafft hat.


Seite 88 Zeitpunkt: Juni
Hier sind wir wieder bei einem meiner Favoritenthemen: Spiegelungen. Mehr gibt es zu diesem Foto eigentlich nicht zu sagen.


Seite 89 Zeitpunkt: Oktober
Es ist immer ein Geduldspiel, wenn man den Nilwaran mit herausgestreckter Zunge ablichten will. Aber wie das bei der Tierfotografie so ist: Dranbleiben ist die halbe Miete. Wir befinden uns gerade mit dem Boot am Rand einer der Inseln im Chobe: Der Wasserstand ist niedrig, ich beuge mich aus dem Boot und lege mich mit dem Oberkörper halb ins Gras, dadurch kommt das Reptil tatsächlich in Augenhöhe auf mich zu.


Seite 90 Zeitpunkt: April
Ein Auszug aus meinem Reisetagebuch: Vom Sedudu Gate kommend cruisen wir gemütlich durch den Park in Richtung Serondela. Guide John erhält einen Anruf. „Da vorne gibt es eine ungewöhnliche Sichtung, nämlich eine Python“ sagt er. Ok, auf geht´s, dann wollen wir mal schauen, was diese Schlange so treibt. An einer Stelle – da wo sich zwei Pisten kreuzen – steht ein Fahrzeug. Dort muss wohl die Python sein. Was wir jetzt sehen, ist absolut ungewöhnlich. So etwas haben wir beide noch nie erlebt. Die Würgeschlange hat einen Impalabock getötet. Das Reptil hat den Antilopenkörper komplett umschlungen, der – im Vergleich zum Impala – relativ schmale Kopf bewegt sich hin und her und die Schlange züngelt unentwegt. John vermutet, sie lag in den Ästen des Baumes und hat sich auf den Bock fallen lassen, als er hier ein schattiges Plätzchen suchte. Eine Python kann sich blitzschnell um ihr Opfer wickeln, schafft sie das, dann gibt es kein Entrinnen mehr. Sobald sich die Beute bewegt, zieht sich die „Schlinge“ immer weiter zu, bis das Tier erstickt. Aber wie bitte will sie den Bock fressen? Ist es für sie möglich den Unterkiefer wirklich so weit aushängen, dass sie die Antilope komplett verschlingen kann? Was für die Schlange ziemlich ungünstig ist: Mit ihrer Beute liegt sie – wie bereits geschrieben - direkt am Pistenrand. Während wir warten, halten hin und wieder Fahrzeuge und die Gäste wollen Fotos machen. Unter solchen Umständen haben wir natürlich überhaupt keine Chance zu beobachten, was sie jetzt mit ihrer Beute anstellt. Die Python fühlt sich gestört und bleibt lieber mal in Lauerstellung. Wir verlassen die Stelle und stoppen bei Serondela für eine kurze Pause. Auf dem Rückweg besuchen wir natürlich noch einmal die Schlange, aber es hat sich nichts verändert. Uns ist klar, dass erst einmal nichts mehr passieren wird, also steuern wir in Richtung Parkausgang.
Am nächsten Morgen besuchen wir noch einmal den Platz, an dem wir gestern die Python mit ihrer Beute angetroffen haben. Schlange und Beute sind verschwunden. Wir können allerdings noch eine Schleifspur sehen. Während der Nacht hat sie es anscheinend geschafft, das Impala an eine versteckte Stelle zu ziehen. Schade, ich hätte natürlich nur allzu gerne miterlebt, ob und wie die Python es geschafft hat, die Beute zu verschlingen.

… Fortsetzung folgt …
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22 Dez 2023 07:12 #679155
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Um die Begegnung mit der Phyton beneide ich dich - da würde ich so manches Kätzchen dafür eintauschen!
Liebe Grüße Konni

Hallo Konni,
ja, es ist mir bewusst: Das war garantiert ein "once in a lifetime" Erlebnis. Davon hatte ich nicht sehr viele auf meinen
Touren. Aber so etwas passiert meistens, wenn man - wie ich an diesem Tag - nichts besonderes vorhat, also auf kein
bestimmtes Tier fokussiert ist. Das hatten mir schon einige Jahre vorher die Leoparden und Wilddogs beigebracht.
Die erschienen immer dann, wenn ich sie NICHT "auf dem Zettel" hatte :)

Die nächsten zwei Türchen sind den Vögeln gewidmet, die dürfen - so finde ich - in einem tierischen Kalender
einfach nicht fehlen.

Türchen Nummer 22



Seite 91 Zeitpunkt: November
Die nächsten 10 Seiten des Fotobuchs habe ich der Vogelwelt gewidmet, denn auch da gibt es meiner Meinung nach viele interessante Momente, die man dokumentieren kann. Der African Skimmer ist sehr oft eine Herausforderung für mich gewesen. Ein Foto mit fast perfekter Spiegelung? Die Antwort: Und noch einen Versuch … und noch mal … und noch mal… irgendwann MUSS es doch mal klappen! An diesem Abend kurz vor dem Sonnenuntergang stoppen wir wieder einmal am Rand einer Insel im Chobe, um einige Hippos zu beobachten und uns auf den Sundowner vorzubereiten. Plötzlich schwirren zwei Skimmer um uns herum. Ich zücke natürlich sofort die Kamera und versuche, den Flug zumindest eines Vogels zu verfolgen, also „mitzuziehen“. Das Problem: Wir sind mit dem großen Boot unterwegs. Da sind an der Seite Stangen angebracht, an welchem das Dach befestigt ist. Natürlich geraten diese Stangen dann immer wieder ins Bild. Ich lehne mich etwas aus dem Boot und gebe nicht auf. Und siehe da! Nach dem (gefühlten) 99. Versuch klappt es dann wirklich, weil einer der Skimmer so nett ist, ganz dich an meiner Position vorbei zu fliegen. Und schon hat der folgende Sundowner gleich doppelt so gut geschmeckt :laugh: :laugh:


Seite 92 Zeitpunkt: April
Der African Fisheagle ist einer meiner besten Freunde. Er schwirrt nicht innerhalb einer halben Sekunde davon, sondern man kann sich auf ihn einstellen, das macht ihn für mich so sympathisch. In diesem Fall war es gar nicht so schwer, ihn beim Trinken zu fotografieren, denn die Bewegungen sind ja – ähnlich wie bei trinkenden Giraffen – meistens vorhersehbar.


Seite 93 Zeitpunkt: Oktober
Während der Brutperiode sind die Skimmer sehr aggressiv, da kennen sie auch keinen Respekt vor großen Raubvögeln. Der Fisheagle fühlt sich sichtlich genervt von dem wendigen Angreifer, aber genau das ist ja das Ziel. Meistens dauert es nicht lange und der Störenfried räumt das Feld. Dieses aggressive Verhalten gegenüber den Räubern kann man auch bei vielen weitaus kleineren Vögeln beobachten. Wenn es um den Nachwuchs geht, dann kennen die Eltern eben kein Pardon.


Seite 94 Zeitpunkt: November
Viel Geduld, aber auch ein wenig Glück gehört beim Fotografieren der wilden Tiere einfach dazu. In diesem Fall will ich eigentlich den kleinen Nilwaran in Szene setzen, aber fast aus dem Nichts heraus erscheint der Marsh Harrier auf der Bildfläche. Diese Störung der eigentlich anders geplanten Bildkomposition nehme ich in diesem Fall natürlich gerne in Kauf :woohoo:

... Fortsetzung folgt ...
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23 Dez 2023 08:12 #679201
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Hallo JP,
schön, dass du deinen Spass an den Bildern hast und Danke für den Kommentar. Und ja! Viele, viele Versuche sind nötig. Obwohl: Es gibt durchaus Ausnahmen. Wenn ich z.B. Schildkröten fotografiere, dann ist die Chance auf schnelle Erfolge sehr hoch :laugh: :laugh:
Und wo du gerade den Ausschuss deiner Ecuador-Bilder ansprichst. So etwas habe ich reichlich - also ich meine "Müllbilder".
Wobei ich denke, du hast garantiert auch einige "Schätzchen" mitgebracht.

So, kommen wir zum vorletzten Türchen.
Bele, falls du das liest: Das zweite Bild (LBR) ist dir gewidmet. Du hast die Mühen, das liebe Vögelchen im Flug zu fotografieren,
ja auch beschrieben ;)

Türchen Nummer 23



Seite 95 Zeitpunkt: Mai
Ich gebe zu, diese Aufnahmen sind ein purer Glücksfall. Bei den Ground Hornbills bin ich es gewohnt, dass sie bei einer Annäherung schon ab mittlerer Entfernung eilig das Weite suchen. An diesem Tag hat es aber dann doch einmal (nach vielen Begegnungen) geklappt, einige Portraitfotos zu schießen. Wir stehen seit einigen Minuten mitten auf einer Grasfläche und möchten eigentlich ein paar Vierbeiner beobachten. Plötzlich taucht die Vogelfamilie auf und nähert sich unserem Fahrzeug. Ich bin wirklich entzückt und nehme dieses Angebot natürlich dankend an. Ich mag die langen Wimpern des Vogels sehr.


Seite 96 Zeitpunkt: November
Wie bei dem Skimmer ist dieses Bild das Ergebnis von vielen, vielen Versuchen an vielen verschiedenen Plätzen in vielen verschiedenen Situationen. Irgendetwas hat nie gepasst in der Vergangenheit. Mal flog das Vögelchen in die falsche Richtung, mal flog es zu schnell weg, mal gar nicht. Aber aufgeben gilt nicht. Warte nur, mein lieber LBR (Lilac Brested Roller). IRGENDWANN ist es soweit. Und tatsächlich! An diesem besonderen Tag am Lake Kariba hat es geklappt. Das Objekt meiner Begierde hatte scheinbar gute Laune, tat mir einen großen Gefallen und ich konnte die restliche Pirsch so richtig entspannt angehen :cheer:


Seite 97 Zeitpunkt: November
Dieses Foto war wesentlich einfacher zu machen, als der vorherige Schnappschuss. Wenn man erst einmal die Lieblingsplätze des Pied Kingfishers kennt, dann muss man sich eigentlich nur noch optimal postieren und abwarten. Irgendwann kommt „das Vögelchen geflogen“ :woohoo:


Seite 98 Zeitpunkt: November
Die Vorgehensweise für dieses Bild ist gut mit jener beim Fotografieren des Pied Kingfisher zu vergleichen. Zusammen mit Guide John (dem Vogelexperten) haben wir die Lieblingsplätze des Giant Kingfishers „ausspioniert“ und diese immer wieder besucht. Die einzigen zwei unkalkulierbaren Einflüsse waren die Strömung des Chobe und vorbeifahrende Boote, die Schaukelbewegungen auslösten. Es kann natürlich auch sein, dass der Kingfisher irgendwann Mitleid mit mir hatte, weil er mich jeden Tag an den gleichen Stellen „herumlungern“ sah und sich deshalb ideal postierte.


Seite 99 Zeitpunkt: Dezember
Das ist ein Schnappschuss von einem der Lieblingsvögel meiner Frau. Warum? Weil sich der Vater um den Nachwuchs kümmert, während die Lady ihren eigenen Vergnügungen nachgeht :) Ich jedenfalls freue mich immer wieder, wenn meine Geduld sich durch ein nettes Bild am Ende auszahlt.

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24 Dez 2023 09:13 #679267
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So, hier kommt das letzte Türchen. Eigentlich ist es ganz schön schwierig für mich, denn dieses Türchen ist im Kalender eigentlich immer das grösste. Keine Ahnung, ob ich die Erwartungen erfüllen kann :blink:

Vorher noch ein kurzer Kommentar zu Beles Frage:
und was um alles in der Welt hat denn der Giant Kingfisher gefangen
Soweit ich mich erinnern kann, gibt es im Chobe eine Art kleine Süsswasser-Krabben (keine Ahnung, ob die Beschreibung richtig ist).
In einer anderen Situation habe ich dieses Tier schon einmal als Beute eines Kingfishers gesehen.

Türchen Nummer 24



Seite 44 Zeitpunkt: April
Ein Auszug aus meinem Reisetagebuch. Es ist früher Morgen und wir sind im Timbavati Reservat unterwegs. Wir fahren in die Richtung, in der wir gestern die Leoparden verlassen haben. Nach ein paar Minuten müssen wir anhalten, denn eine Hyäne liegt quer über der Piste und blinzelt uns mit verschlafenen Augen an. Sie macht auch keine Anstalten, den Weg freizugeben. Sie reckt und streckt sich, rollt sich hin und her, dann legt sie sich wieder lang und schließt die Augen. Wir sind gezwungen, die Piste zu verlassen und außen herum zu fahren. Guide Remember ist etwas beunruhigt, denn der Baum, neben dem wir gestern den kleinen Leo gefunden haben, ist nur zwei Autominuten entfernt. Dort treffen wir auf die Leopardenmama. Sie hat wieder oben in den Ästen Position bezogen. Wir erkennen ein Stück blutiges Fleisch, sie war also in der Nacht erfolgreich. Wir schauen uns in der näheren Umgebung um, können das Kleine aber nicht entdecken. Die Mama wird langsam unruhig, läuft im Baum hin und her, schnuppert an verschiedenen Stellen, dann lässt sie sich – mit den Hinterbeinen voran – am Stamm hinunterrutschen. Wie eine verspielte Katze legt sie sich auf den Rücken und räkelt sich mit ausgetreckten Beinen. Dann steht sie auf und gibt leise Töne von sich. Für uns ist es klar, sie sucht ihr Kind. Sie läuft im Halbkreis herum, erhält aber keine Antwort. Dann macht sie sich auf den Weg zur Piste. Immer wieder schaut sie herum und maunzt leise, aber nichts passiert. Wir starten den Motor und folgen ihr – natürlich mit einem gewissen Respektabstand. Sie läuft immer weiter weg vom Baum und sucht und sucht. Langsam werden wir unruhig. Sollten vielleicht doch die Hyänen das Kleine aufgespürt haben? Die Mutter sucht und maunzt weiter, wir folgen ihr. Jetzt sind wir bereits 10 Minuten unterwegs und sie findet ihren Nachwuchs nicht – was ist da passiert?
Die Spannung im Fahrzeug – auch bei unserem Guide – steigt immer weiter an. Dann plötzlich hören wir eine zarte Antwort. Wir umkurven einen Busch und finden die kleine Familie wieder glücklich vereint. Zufrieden seufzen wir. Alles ist noch mal gut gegangen. Das Kleine wird von der Mama gründlich abgeleckt, dann ziehen sich beide in dichtes Buschwerk zurück. Also fahren wir weiter. Zum Glück war ich vorbereitet und konnte meine Fotos in den entscheidenden Momenten machen.


Seite 58 Zeitpunkt: Dezember
Sobald gegen Jahresende die Regenzeit einsetzt, explodiert die Natur auch in der sonst relativ trockenen Gegend an der Chobe Riverfront. Es braucht nur ein oder zwei Regengüsse, schon findet man überall blühende Wiesen. Das ist immer ein schönes Bild. Wenn dann auch noch die Neugeborenen Impalas das dichte Gras mit all den gelben Blumen als „Bett“ benutzen, ist die Bildkomposition eigentlich perfekt.


Seite 81 Zeitpunkt: November
Ein Auszug aus meinem Reisetagebuch: Der High Tea ist getrunken, es wird Zeit, endlich wieder auf die Pirsch zu gehen! Statt wie meistens, vor der Stahlbrücke über den Savuti Channel nach Süden abzubiegen, überqueren wir sie heute und fahren nordwärts. Der Boden ist sandig, aber mit frischen Gräsern bewachsen. Ein gutes Gebiet für den Kori Bustard, der neben unserem Weg entlang stolziert. Am Rand einer Pfanne suchen einige Abdim´s Storks nach Fressbarem. In den Büschen dahinter ragen ein paar Giraffenhälse empor. Die Langhälse starren allesamt gebannt in eine Richtung. Warum nur?
Der Grund ist schnell gefunden, eine Löwin betritt das Terrain. Unser Guide Obed wird plötzlich euphorisch. „Wir kommen genau richtig zur ersten Vorstellung der Familie!“ ruft er. Wie meint er das? Nur wenige Sekunden später erscheint aus einer anderen Richtung noch eine Löwin, die allerdings ist nicht alleine unterwegs, sondern führt ihren Nachwuchs mit sich. Wir sind natürlich absolut begeistert. Knapp hinter der Mama laufen drei kleine Löwenjunge, „verfolgt“ von einem etwas Älteren. Ich zücke die Kamera und knipse drauf los. Wir stehen in der Mitte einer Senke. Die Löwen laufen etwas oberhalb, das gibt mir eine schöne Perspektive, denn ich bin fast auf Augenhöhe mit ihnen. Ich finde, diese Bilder sind interessanter, als Fotos aus einer höheren Warte, wenn man also eher von oben nach unten fotografieren muss. Auf Augenhöhe wirken alle Tiere etwas eindrucksvoller. Während die Mutter würdevoll entlangschreitet, wuseln die Jungen herum. Man hört auch ihre Stimmen – oder sollte ich sagen Stimmchen? Sie klingen tatsächlich so hell, wie die von junge Hauskatzen. Besonders die Frauen in unserem Fahrzeug – einschließlich Ruth – sind hingerissen von diesem Auftritt. Immer näher kommt die muntere Truppe. Die Mama schaut nach links und rechts, aber da ist nichts, was sie beunruhigen müsste. Safarifahrzeuge kennt sie ja zur Genüge, sie weiß, dass diese zwar laut, aber harmlos sind.
Ich konzentriere mich auf die Kleinen und bin fasziniert, wie groß ihre Pranken im Verhältnis zum Körper sind. Natürlich wird sich das in den nächsten Wochen noch ändern, aber zurzeit sieht es witzig aus. Es erinnert mich an Kinder, die in zu groß geratenen Schuhen herumlaufen. Ein Kleines rennt los, das weckt den Jagdtrieb des etwas Älteren. Zack, fegt er mit seiner Pranke den Hinterlauf des Löwenkindes beiseite. Sofort wird er von der Mama zurechtgewiesen. „Das ist nicht ganz ungefährlich für die Kleinsten“ sagt Obed. „Wenn die Älteren zu heftig auf den Rücken hauen, kann das schlimme Folgen haben. Die Kleinen können sich das Rückgrat brechen!“ Was er sagt macht Sinn, denn der zarte Körper muss ja erst noch stabiler werden. Inzwischen sind noch mehr Jungtiere aufgetaucht. Nachdem Obed uns das Risiko für die ganz Kleinen erklärt hat, halten wir jedes Mal die Luft an, wenn ein Älteres wieder „auf Beutejagd“ geht.
Die Giraffen sind inzwischen aus den Büschen herausgekommen und beobachten scheinbar fasziniert die Löwenfamilie. Die erste Löwin hat sich unserem Fahrzeug genähert. Das ist aber nett, denn jetzt kann ich ein paar Aufnahmen von Kopf und Maul einstreuen, das mache ich doch gerne! Eines der Jungtiere ist der ersten Löwin gefolgt. Jetzt haben die Giraffen genug gesehen. Sie drehen ab und rennen im typischen Giraffengalopp davon. Der kleine Löwe schaut ihnen hinterher. Vermutlich ist er gerade sehr stolz, er wird den Geschwistern erzählen, dass er drei Giraffen in die Flucht geschlagen hat :whistle: .
Die Löwin hat das Ufer erreicht und beginnt, zu trinken. Natürlich denke ich sofort an die Spiegelung, aber ihre Position ist dafür nicht geeignet. Jetzt nähert sich der Junglöwe, also der „Giraffenjäger“. Er drängt sich ganz nah an die Mutter und trinkt ebenfalls. Dabei schaut er immer wieder etwas ängstlich in unsere Richtung. Vielleicht fühlt er sich im offenen Gelände und am Wasser nicht wirklich wohl. Meine Aufgabe besteht darin, dann ein Foto zu machen, wenn die rosa Zungen das Wasser berühren und aufschlabbern. Leider hat sich eine Wolke vor die untergehende Sonne geschoben, deshalb werden die Bilder nicht so knackscharf, wie ich es gerne hätte. Naja, da muss ich jetzt durch.
Eine halbe Stunde später zieht sich die Familie zurück und verschwindet im Busch. Obed schaut in die Runde. Alle Gäste sind hochzufrieden mit diesem Nachmittag, so hat er es gerne.


Seite 100 Zeitpunkt: April
So, hier kommen die letzten zwei Bilder im Adventskalender. Das erste Foto passt sehr gut, wie ich finde. Love and Harmony – so soll(te) es sein an Weihnachten. Klappt nicht immer, aber zumindest bei diesem Paar der Little Bee-Eater. Geteilte Freude ist doppelte Freude.


Das wirklich letzte Foto ist auf der Rückseite meines Fotobuchs zu finden und zeigt zwei verliebte Löwen. Auch ein schönes Weihnachtsmotiv, wie ich finde.
An alle Leser und Betrachter dieses Kalenders (und alle anderen natürlich auch):
HABT EIN ENTSPANNTES UND FRIEDLICHES WEIHANCHTSFEST

Liebe Grüße vom „Tau ya monna mogolo“. Das heißt auf Setswana „Alter Löwe“ - mein Spitzname in Botswana … weil ich gerne an jedem Wasserloch auf der Lauer liege :laugh:

.... ach, und einen hab ich noch:
In etwas mehr als 11 Monaten hätte ich tatsächlich Fotobuch Nummer 2 als Adventskalender 2024 zu bieten
Anhang:
Letzte Änderung: 24 Dez 2023 09:17 von leofant.
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