THEMA: Die Hunde von Sambia
14 Dez 2019 19:48 #575277
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Bei der Weiterfahrt nach Norden kreuzen wir erneut den Nsefu-Sektor, sehen viele Zebras, machen noch mal den Abstecher über die Hot Springs, sehen die Kraniche aber nur aus Entfernung und keine Wildhunde. Haben wir gestern ein Glück gehabt! Na, immerhin kommen wir den sonst so scheuen Hornraben mal etwas näher.




Auf dem weiteren Weg durchfahren wir den kleinenLuambe NP. Der Transit ist hier ebenfalls kostenlos und bis auf –trockene- Flussdurchfahrten auch ereignislos.



Um die heutige Fahrtstrecke abzukürzen, suchen wir das Kamukonzo Community Camp auf (direkt hinter dem Luambe Parkausgang links). Es ist nach den bisherigen Erfahrungen erstaunlich gut ausgeschildert.

Das Camp liegt in der Nähe eines Dorfes, sehr nett am Fluss. Es ist alles einfach, aber sehr liebevoll gestaltet – Seife und Handtuch bekommt man längst nicht überall. Es gibt sogar eine „Bar“ mit solarbetriebenem Kühlschrank.


Wir bleiben jedoch nicht lange alleine. Als eine uns bereits bekannte Reisegruppe (ca 12 Personen) eintrifft, bricht plötzlich Hektik aus. Die Wasservorräte für Toilette und Duschen müssen aufgefüllt werden und die Dorfbewohner legen sich mächtig ins Zeug – Wasserpumpen, Eimerkette…







Für so viele Leute ist das Camp eigentlich etwas klein, aber die Gruppe ist echt nett und sehr rücksichtsvoll.

Am nächsten Tag stehen nur 157 km auf dem Plan, aber die haben es in sich. Es geht teilweise mitten durch die Dörfer, nichts ist ausgeschildert, die Abzweige finden wir nicht immer auf Anhieb, kein anderes Auto ist unterwegs.



Hier geht der Weg mitten über ein Schulgelände, zum Glück ist gerade keine Pause.


Sobald wir in Hör-/Sichtweite sein, kommen Kinder angerannt und rufen nach sweeties oder wollen Mangos verkaufen, winken aber auch nur freundlich zurück.
Irgendwann kommen wir zum Ponton über den Luangwa. Keiner da.


Wir überlegen kurz, ob wir selber übersetzen sollen… suchen dann aber doch lieber das nahegelegene Buschcamp auf und siehe da, auch der örtliche Ranger ist hier ansässig.


Einige Dollar später fahren wir durch den nicht mal knietiefen Luangwa in Richtung Nordluangwa NP.



Es schließt sich eine weitere eintönige Gurkerei, tierarm (von den Tausenden Tsetse einmal abgesehen) , bis zum Buffalo Camp an.
Letzte Änderung: 14 Dez 2019 20:26 von Mabe.
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15 Dez 2019 16:30 #575310
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Das Buffalo Camp wird nur von Mai bis November betrieben und dann komplett ab- und in der nächsten Saison wieder aufgebaut. Von den ursprünglich sieben Chalets stehen bei unserer Ankunft noch vier und wir sind mit zwei weiteren Pärchen die letzten Gäste für diese Saison.

Im ganzen NLNP gibt es keine Campsite. Die Chalets im Buffalo Camp sind als Selbstversorgerchalets angekündigt und bieten bei einem sportlichen Preis zwar einen ganz hübschen und offen gestalteten Schlaf-/Wohnbereich und ein eigenes Bad, aber keine weiteren Einrichtungen. Die Dachkonstruktion löst sich bereits auf und berieselt uns mit einem hellen Pulver. Immerhin wird Trinkwasser rund um die Uhr zur Verfügung gestellt. Man könnte die Campküche mitbenutzen, dort auch mitgebrachte Lebensmittel kochen lassen oder auf das Angebot des Camprestaurants zurückgreifen. Wir haben jedoch alles, was wir brauchen in unserem Bushcamper vor dem Häuschen.




Ich bin ja sonst auch kein Fan von "Klo-Bildern", aber das hier finde ich schon toll!


Im "Chalet"



tierischer Mitbewohner


Abendstimmung am Mwaleshi River


In diesem Park sind walkingsafaris angesagt, selbst fahren ist weitestgehend nicht gerne gesehen.Wir freuen uns auf etwas Bewegung und brechen um 6.00 Uhr zu einem Morningwalk auf. Wir sehen einen -leider sehr weit entfernten- Schalowi-Turako …ansonsten bleibt der Walk ohne besondere Vorkommnisse. Nur die TseTse-Fliegen sind extrem lästig und verleiden den Spaziergang ordentlich. Hier hätte ich jetzt auch keine Lust auf einen gamedrive im offenen Fahrzeug…

Nachmittags sitzen wir etwas im Mwaleshi. Dieser Zufluss des Luangwa ist so flach, dass man nicht einmal im Liegen vollständig überspült wird.

Am nächsten Tag ist spürbar Aufbruchstimmung. Kaum haben unsere Nachbarn ihr Chalet geräumt, rückt auch schon das Abräumkommando an und wirft einfach das Baumaterial Richtung Fluss…so einfach kann Entsorgung sein.Die Installationen werden etwas landeinwärts eingelagert.

2Std 30 benötigen wir für die 55 km zum nördlichen Mano Gate.

Ereignislos, ein paar Elefanten und hunderte TseTses, die sich regelrecht am Auto festkrallen. Am Gate wollen wir kaum das Fenster öffnen, um uns in das dicke Buch einzutragen.


Zwischenfazit:
Der Südluangwa hat uns sehr gut gefallen. Die beiden von uns besuchten Camps waren prima, die vielfältigen Landschaft sehr schön und mit den Sichtungen kamen wir auch auf unsere Kosten. Nur die angeblich so zahlreichen Leoparden liessen sich leider nicht blicken. Jedenfalls hatten wir hier das Gefühl, dass unsere Dollars gut investiert waren.

Der Nordluangwa und auch das Buffalo Camp dagegen stehen jetzt nicht auf der „Da-muss-ich-unbedingt-noch-mal-hin-Liste“: Aufwändige Anreise, hochpreisig, tierarm, definitiv zuviele Tsetse-Fliegen.
Der Park braucht vielleicht noch ein bisschen Zeit sich zu entwickeln.

Aber nun gut, wenn man vom Südluangwa nach Kapishya will, gibt es nicht zu viele Möglichkeiten. Durch den NLNP einfach durchfahren wäre evtl eine Option…
Letzte Änderung: 15 Dez 2019 16:47 von Mabe.
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15 Dez 2019 17:10 #575312
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Auch die weitere Strecke zu den Kapishya Hot Springs zieht sich. Es geht über Shiwa Ngandu, eigentlich nur eine Strassenabzweigung mit vielen Marktständen und ein paar Geschäften. Wir kaufen Gemüse und Bier und mögen doch bitte unbedingt auf dem Rückweg das Leergut wiederbringen.

Auf dem Abzweig von der Hauptstrasse geht es durch eine etwas unwirkliche Gegend mit Eukalyptuswald , englischem Herrenhaus, alter Dampflok und imposanten Baumalleen.




Die Lodge (Kapishya) liegt total im Grünen mit einem tollen Garten und Pool. Die Campsite ist ebenfalls relativ grün und direkt an einem Fluss - hübsch.


Die Hot Springs sind sehr nett, aber 36 Grad Wassertemperatur machen nach ein paar Minuten auch zu schaffen. Der Pool verschafft Abkühlung.

Es gibt ein paar birdtrails und einen Beobachtungsstand auf Baumhöhe. Die angekündigten Spazierwege sind leider nicht mehr existent.

Auf den ersten Blick entdecken wir auf den birdtrails ebenfalls nichts…aber es ist wie so oft, man muss sich etwas Zeit nehmen.

Dieser Geselle, ein Schwarzkehllappenschnäpper, ist mein absoluter Favorit.


Aber es gab auch ein paar junge Paradiesfliegenschnäpper, nebst fütternden Eltern,





ein noch unbenamster Rötel(?)


Rosenbauchbartvogel


Amethystglanzstar



und das eher unscheinbare Weibchen dazu


Kleinelsterchen


Nach zwei Nächten fahren wir weiter, heute soll es bis Kasanka gehen.
Bis ShiwaNgandu fahren wir dieselbe Strecke zurück. Kurz hinter der imposanten Baumallee, im Eukalyptuswald, nehmen meine Augen plötzlich etwas ungewöhnlich gelbes auf der Strasse wahr…STOOOOP! Zwei Meter zurück fahren…

Zwischen den grünlich, gelben Blättern entdecken wir ein Chamäleon (!), das gemütlich im Wiegeschritt die Strasse überquert…



Zurück über ShiwaNgandu (die Pfandrückgabe!) fahren wir gen Mpika, in der Hoffnung dort etwas einkaufen zu können. Es ist Sonntag - Fehlanzeige. Wir tanken und finden im Tankshop immerhin leckere Samosas und Milch. Tomaten gibt es überall und wir kaufen nochmal Bier nach (gibt es zum Glück auch überall).

Die Fahrt zieht sich, viele LKW liegen im Graben oder sogar quer auf der Strasse. Erst gegen 15.45 Uhr erreichen wir das Kasankagate.



Zunächst müssen wir zur Wasa Lodge, um uns dort zu registrieren. Schlappe 30 Minuten ... wir wollen natürlich heute noch die Flughunde sehen und idealerweise vorher zur Campsite. Wir sind auf der etwas weiter entfernten Kabwe-Campsite und düsen los..Dort angekommen müssen wir direkt wieder los, um pünktlich zum publicviewing beim BBC Parkplatz zu kommen.

Das kommt dann aber erst morgen :whistle:
Letzte Änderung: 15 Dez 2019 17:41 von Mabe.
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16 Dez 2019 20:02 #575398
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Kaum sind wir am Parkplatz angekommen, geht´s auch schon los. Mit uns ist noch ein Selbstfahrer vor Ort und ein Safari-Fahrzeug von der Wasa Lodge. Zudem scheint heute das gesamte Personal mal zum Schauen vorbei zu kommen.
Zwei bewaffnete Ranger begleiten den Trupp durch hohes Schilf zum public viewing, eine große Wiese mit ausreichenden Sitzmöglichkeiten.

Langsam sammeln sich die fruitbats über den Bäumen wie ein Mückenschwarm. Mit zunehmender Dämmerung machen Sie sich auf den Weg und fliegen über uns hinweg, Millionen Flughunde- ein irres Spektakel.



Ich habe an diesem ersten Abend fast keine Bilder gemacht...und schon gar keine Brauchbaren. Ich war wegen der hektischen Anfahrt etwas unvorbereitet und habe das Schauspiel einfach nur genossen. Aber es kommt noch was :)

Im Dunkeln geht es zurück zum Camp – unsere erste eigene Nachtfahrt. Gut, dass wir die Strecke vorher schon einmal gefahren sind.
Das Feuer brennt schon und flugs wird sogar die Eimerdusche von unseren camp attendants mit warmem Wasser bestückt, sehr aufmerksam.

Das Kabwe Camp besteht aus zwei Stellplätzen, die hinreichend voneinander entfernt sind. Der andere Platz ist aber ohnehin nicht belegt. Es gibt jeweils eine eigene Grillstelle, eine überdachte und eine offene Sitzgelegenheit, WC und eine Freiluft-Eimerdusche.
Zwei Camp attendants haben ihr Quartier in der Nähe und kümmern sich unauffällig um alles.





Wir haben einen schönen Ausblick, leider ziehen nur selten ein paar Antilopen vorbei.

Eigentlich wollten wir lieber auf die Pontoon Campsite, weil sie näher an den Flughundeplätzen liegt. Kabwe ist schon rund 20-30 Minuten entfernt. Im Nachhinein bin ich froh, dass wir auf Kabwe gelandet sind, dort ist es viel schöner.

Bei Pontoon gibt es drei etwas näher beieinander liegende Stellplätze und man teilt sich einen (geschlossenen) Ablutionblock. Unmittelbare Aussicht hat man dort nicht, allerdings gibt es einen Beobachtungsplatz von dem man relativ sicher Sitatungas sehen kann, wie wir am nächsten Tag feststellen.



Über Mittag machen wir eine Rundfahrt durch den Park und stossen neben zahlreichen TseTses auch auf eine nette Kolonie von diversen Störchen.



Um 16.00 Uhr müssen wir schon wieder los. Der "Pontoon" ist übrigens eine Betonbrücke, wenn auch nicht besonders breit...



Wir schauen kurz nach den Sitatungas und um 17.00 Uhr treffen wir am BBC Parkplatz unseren Ranger (kommt mit dem Moped). Heute haben wir eine „bat experience“ im BBC hide, einer Aussichtsplattform hoch oben im Baum.

Auf halber Höhe hat sich bereits ein südafrikanisches Pärchen mit Weisswein niedergelassen - sie schaffen es and em Abend nicht bis oben. Etwas später kommt noch eine Familie mit Kind. Zu fünft + Ranger, viel mehr sollten es auf der Plattform auch nicht sein.

Das Flugspektakel gibt es heute auf Augenhöhe - einfach gigantisch und gefühlt sogar noch mehr Flughunde als gestern!





Letzte Änderung: 16 Dez 2019 20:15 von Mabe.
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16 Dez 2019 20:23 #575400
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Irgendwann macht das Fotografieren aufgrund der zunehmenden Dunkelheit keinen Sinn mehr...
Gefühlt schauen wir mindestens eine weitere halbe Stunde dem geräuschlosen Geflatter zu.

Als wir schließlich auch aus dem Baumhaus herabsteigen, sind wir mit dem Ranger alleine. Die anderen hatten offensichtlich schon nach kurzer Zeit genug und unten den schönen Abend ausgiebig begossen. Ich glaube, ich möchte in der Dunkelheit nicht betrunken Auto fahren und schon gar nicht über die Pontoonbrücke...
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17 Dez 2019 20:34 #575453
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Hi picco,
ja, so ist das mit der subjektiven Wahrnehmung :)
Vielleicht liegt es daran, dass ich auch schon 50 bin?

:laugh:

Salü
Mabe
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