THEMA: Unser Sambia 2014 - Trotz 4x4-Tragödie ein Traum
01 Sep 2014 10:42 #352122
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  • ALM am 01 Sep 2014 10:42
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Hier unser kleiner Reisebericht in übersichtlicher Form:

Zeitraum Ende Juli bis Ende August 2014 – Gesamtreisezeit 33 Tage

Hin- und Rückflug mit Lufthansa/Southafrican Airways Mailand-München-Johannesburg und zurück
Preis pro Ticket 630 EURO

Vertraglich gebuchter Mietwagen ab/bis Johannesburg Intern. Flughafen über Southafrica4x4:
Land Rover Defender mit einem Dachzelt, zwei Tanks, Wassertank, etc. das Übliche Tagespreis 1.275 Rand
Uns zur Verfügung gestellter Mietwagen: Land Rover Freelander ohne übliche Safari-Features, dafür mit nur einem Tank und Bodenzelt dafür inklusive zweier riesengroß aufrollbarer Materatzen


Tag 1

Ankunft J’burg Intern. Flughafen gegen 7.45 Uhr; es folgten Immigration, Kofferband, Zoll und das erste Zusammentreffen mit Soutafrica4x4. Anstatt uns den vertraglich gebuchten Defender mit allem Schnickschnack zu übergeben, überbrachte uns der sich selbstbezeichnende Direktor von Southafrica4x4, welcher in der Ankunftsempfangshalle des Flughafens wie Falschgeld dastand, eine schlechte aber auch eine gute Nachricht, wie er sich auszudrücken pflegte. Die schlechte Nachricht: Der von uns vor mehr als acht Monaten gebuchte Defender hätte einen schweren Unfall gehabt und sei deshalb nicht verfügbar. Die gute Nachricht: Am folgenden Tag könnte er uns einen Ersatzwagen zur Verfügung stellen; jedoch nicht der gleiche Wagentyp und somit auch nicht die gleiche Ausstattung wie in diesem Falle vertraglich vereinbart. Wir mögen es uns überlegen; die Alternative hierzu wäre, uns die Anzahlung zurück zu zahlen. Toll. So fing der Urlaub ja bestens an. Lust auf ein Bodenzelt hatten wir keine. Lust auf einen Wagen mit niedrigerer Clearance ebenfalls nicht. Noch weniger Lust hatten wir jedoch, unvorbereitet einfach einen einmonatigen Lodge-Hopper-Roundtrip durch Südafrika zu machen, auch wenn es ein einfaches gewesen wäre, zu Avis und Genossen zu gehen und einen schlichten Personenwagen für einen Monat zu mieten. Mit diesem Status quo wurden wir also in eine flughafennahe Lodge gebracht. Aus Kosten von Southafrica4x4 selbstverständlich…ja, so brüstete sich das eineinhalb Meter große Michelin-Männchen im pseudoprofessionell-beigem Agency-Outlook. In der Lodge angekommen machten wir uns auf die vergebliche Suche nach einem alternativen 4x4 mit Dachzelt. Klar, keiner von uns beiden hatte diesbezüglich große Hoffnung. Nach wenigen Telefonaten unterließen wir das Ansinnen und genossen so gut wie es ging die unvorhergesehenen Stunden in dieser Lodge. Das Ambiente war nett, wir waren die einzigen Gäste und die Lodgebetreiberin bekochte uns am Abend. Anschließend unterhielten wir uns mit ihr, ihrem Gatten und ihren anwesenden zwei jungen Freunden. Der Abend war wirklich lustig, wir lachten und spaßten viel und somit war der erste Frust schon einmal marginal eingedämmt.

Hier der uns zur Verfügung gestellte 4x4.... anstatt des vertraglich vereinbarten Land Rover Defenders mit Dachzelt




Tag 2

Ankunft des Michelin-Männchens –wie vereinbart- um 6 Uhr in der Lodge. 15 minütiges Warten auf einen seiner Mitarbeiter, der den Freelander brachte. Es wurden uns die Charakteristika des Wagen, seine spritsparende Motorirsierung, das Campingzubehör, der Riesenkühlschrank mit Freezer und die nur 117 km auf dem Wagentacho in höchsten Tönen und sublimer Art angepriesen. Unser Gepäck war umgehend verstaut, der verfügbare Stauraum des Freelanders über Gebühr ausgereizt und los ging es. Unser Ziel war der Marakele Nationalpark; die Campsite dort war ja für zwei Tage bereits gebucht und bezahlt. Der erste Tag war also schon verschenkt. Nach einem kurzen Einkaufsstopp in Bela Bela erreichten wir das Bontle Camp des Marakele NPs. Wie immer… die Nashörner sind uns treu und beglücken uns mit ihrer Anwesenheit in unmittelbarer Nähe zur Campsite, welche für unseren Geschmack dieses Jahr etwas überfüllt war. Da uns unsere erste afrikanische Nacht in einem Bodenzelt bevorstand, bevorzugten wir das Malheur lieber gleich anzugehen und bauten das Zelt auf, um somit auf Tuchfühlung zu gehen. Schuppdiewupp stand es auch. Es wurden die Stühle aus dem Wagen geholt, ein Bierchen aufgemacht und angestoßen. Endlich angekommen. Fehlte nur noch der Campingtisch, welcher sich in einer Art großer Tasche befand. Diese aufgemacht und die Einzelteile ausgepackt, durften wir zur Kenntnis nehmen, dass lediglich eine Hälft der Tischplatte vorhanden war. Also den Rest des ersten kühlen Bierchens abgekippt und auf nach Thamazimbi in den Spar…immer in der Hoffnung einen stinknormalen Campingtisch zu finden. Yes, we have one. Gut so. Die 350 Rand hierfür wurden auf den Tresen gelegt; jetzt noch rasch zum Auftanken, dann kann es morgen ohne viel Zeitverlust nordwärts gehen. Der erste Braai wurde zelebriert und die Monsterrollmatratzen erwiesen sich als recht komfortabel.

Impressionen - Marakele NP










Tag 3

Marakele Nationalpark ---> Elephant Sands Campsite

Um Punkt 6 Uhr lief unser Freelander von der Campsite und wir fuhren gen Martins Drift Border. Dort nach dreieinhalb Stunden angekommen stellten wir fest, dass man uns mit den Wagenpapieren zwar auch das Genehmigungsschreiben für die Wagenverbringung nach Namibia, Botswana und Zimbabwe beilegte, doch unser primäres Ziel war Sambia, welches auf dem Schrieb nicht genannt wurde; ferner waren die Daten in weiteren Dokumenten auch nicht konform untereinander. Trotz Durchsicht der Schreiben ist uns dies in J’burg nicht weiters aufgefallen. Wir schrieben dies dem emotionalen Durcheinander zu, welches uns Southafrica4x4 hat zuteilwerden lassen. Eine SMS an Letztgenannte mit der Bitte um Zusendung der korrekten Dokumente via E-Mail an die Rezeption von Elephant Sands wurde auf den Weg gebracht. Endlich in Botswana angekommen. Es ging weiter über Palapye nach Francistown. Dort wurde von uns der obligatorische Stop bei Nandoo’s sowie ein größerer Einkauf im Pick ‚n Pay unternommen. Unseren mickrigen 75 Liter Tank füllten wir auch nochmals. Auf der Weiterfahrt Richtung Nata besprachen wir den weiteren Verlauf unseres Trips, denn mit einem eingeschränkten, nicht unseren Routenansprüchen gerecht werdenden Vehikel waren Routenmodifizierungen unumgänglich. Die Nanzhila Plains und die Konkamoya Lodge im südlichen Kafue Nationalpark fanden (leider) in unserer Streichliste ihren zukünftigen Platz. Die uns so zur Verfügung stehenden drei Nächte teilten wir folgt auf: eine zusätzliche Nacht im Kubu Cabins Camp (Livingstone); eine Nacht als Stop-over im Eureka Camp in Lusaka, denn eine Ein- und Durchfahrt in/im südlichen Kafue Nationalpark trauten wir uns mit dem Freelander nicht zu, auch wegen der unsicheren Dieselsituation, deshalb entschieden wir uns für eine Einfahrt in den Kaufe NP von Lusaka aus kommend über die M9; für die dritte Nacht fragten wir in der Kaingu Lodge an, ob wir bereits einen Tag früher und somit drei Nächte dort bleiben konnten. So fuhren wir über Nata und erreichten am späten Nachmittag Elephant Sands. Was wir dort antrafen, ließ uns erst einmal mit offenem Mund dastehen. Alles neu, alles vergrößert, Massen an Menschen und Overlander, die uns bekannte, kleine Terrasse mit dem Schwimmbecken bot sich uns nun als mittels Betonguss enorm vergrößert da, über ein Duzend Thatched Tents im Halboval um das Wasserloch… Kurz um… Alles andere als das, was wir 2012 noch als staubiges, ungepflegtes, aber ruhiges und wildes Camp kannten. Aufgrund unseres recht späten Eintreffens entschieden wir uns am abendlichen Buffet zu laben. Die viel besagte Anzahl an Elefanten, die das Camp sonst besuchten, ja, die kamen uns nicht zu Augen. Kein Wunder, bei dem Geräuschpegel, der Menschenansammlung und dem eingeschränkten Raum, um an das Wasserloch zu kommen.

Unsere 2014er Bewertung der Elephant Sands Campsite: 3-
Hinweis/Tipp/Bemerkung: Als Stop-over gerade noch zu empfehlen; große Naturverschandelung nach baulicher Erweiterung
Preis: 80 BWP/Person



Elephant Sands Campsite




Tag 4

Elephant Sands ---> Kubu Cabins Camp

Wieder um 6 Uhr auf unserem Weg Richtung Sambia genossen wir die für uns (komischerweise stets) reizvolle Strecke und hielten anlässlich eines Tankstopps kurz in Pandamatenga. Dann rasch weiter nach Kazungula. Die übliche LKW-Schlange vor den Grenzabfertigungsgebäuden Botswanas hielt sich dieses Mal in Grenzen (betraf und eh nicht). Die Grenzformalitäten auf Botswana-Seite betrugen 10 Minuten. Dann ging es vor an den Fähranleger. Von den vor unseren Augen liegenden drei Fähren (zwei sambische und eine botswanische) war lediglich eine sambische in Betrieb. Dies bedeutete, dass wir die Überfahrt in Kwacha zahlen mussten, diese aber selbstverständlich nicht hatten. Wie immer stellte sich ein freundlicher Herr zur Verfügung, um das Anliegen diskret zu unserer Zufriedenheit zu regeln. Nach kurzer Überfahrt über den mighty Zambesi waren wir in Sambia angekommen. Der nette Herr begleitete uns zum Immigration office; der Beamte war sehr nett, wir zahlten 50 US Dollar/Person für das Visum und dann begann die Hetzjagd nach all den notwendigen Dokumenten, Bescheinigungen für die Einfuhr des Wagens, Road tax, Pollution-Abgabe etc.. Nach 1 Stunde und 30 Minuten hatten wir es geschafft und das Gatter öffnete sich. Dem netten Herrn zahlten wir 200 US Dollar; damit waren alle seine Spesen, die er für uns verauslagt hatte inklusive seiner Dienstleistungen abgegolten. Die Summe erschien uns zwar erst recht hoch, doch nach exaktem Nachrechnen sowie der Berücksichtigung des herrschenden Chaos und dem damit einhergehendem Risiko eines noch größeren Zeit- und Nervenverlustes, verbuchten wir den Betrag unter „Quantitative Easing der sambischen Privatwirtschaft“. Nach kurzer Fahrt (ca. 40 km) erreichten wir den Abzweig zum Kubu Cabin Camp, bogen ab und fuhren die noch rund 4 km zum Sambesi-Ufer runter. Sogleich wurden wir herzlich vom Caretaker empfangen. Da wir die einzigen Gäste im gesamten Camp waren, durften wir uns ausbreiten, wo wir wollten. Das Camp trafen wir in einem einwandfreien und äußerst gepflegtem Zustand an. Die Lage war wunderschön oberhalb des Sambesis; es gab sogar einen „Privatstrand“. Feuerholz war im Camppreis inbegriffen, der Donkey sowohl abends als auch frühmorgens unter Feuer und einen Wächter gab es obendrein noch dazu. Letzterer war etwas unangenehm im Sinne von störend. Nicht dass er aufdringlich gewesen wäre, jedoch die reine Präsenz störte etwas die Intimität der wunderschönen, vollständig zu unserer Verfügung stehenden Campsite. Nach kurzem Geldwechseln in Livingstone (Wechselkurs 1 USD = 6,2 ZMW bzw. 1 EUR = 8,1 ZMW) genossen wir den ersten Abend dort den Sonnenuntergang und den Blick auf den Zambesi Nationalpark am gegenüberliegenden zimbabwischen Sambesiufer.

Auf dem Weg zu unserem diesjährigen Ziel - Sambia



Kubu Cabins Camp











Tag 5

Viktoria Fälle ---> sambische Seite

Heute schliefen wir etwas länger, denn unser Tagesziel waren die nahen Viktoriafälle, der Einkauf im neuen Shoprite Livingstones sowie eine Mittagspause im Kubu Cafè. Auf der Fahrt vom Kubu Cabin Camp durchquert die Asphaltstraße (Sambisch-Kazungula  Livingstone) für ein kurzes Stück den Mosi-oa-Tunya-Nationalpark und bot uns somit einen ungeplanten Minigamedrive. Für uns war es das erste Mal, dass wir die Vic Falls von sambischer Seite aus bewundern durften. Unser Eindruck: Zwar ist nur ca. ein Drittel der Fälle auf Frontsicht zu betrachten, doch das diverse Angebot (Boiling Pot, Devil Pools, Wanderweg zur Eisenbahnbrücke) macht diesen Fakt wieder wett. Wir waren auf alle Fälle wieder hin und weg von dem Naturschauspiel, auch wenn wir den geplanten Besuch der Devil Pools wegen des hohen Wasserstandes nicht durchführen konnten. Anmerkung: 2011 war dies bereits Ende Juli schon möglich. Schade, aber ein Grund mehr, wieder die Vic Falls anzusteuern. Den Nachmittag verbrachten wir beschaulich mit Lesen und Dösen auf unserer „ganz eigenen“ Campsite.







Tag 6

Mosi-oa-Tunya-Nationalpark

Gemäß „Nur der frühe Vogel fängt den Wurm“ begannen wir den Tag sehr früh, um ebenso früh einen Morning Drive zu unternehmen. Der Mosi NP mag zwar klein und manchem wie ein enormer Zoo erscheinen, jedoch seine große Dichte und Tiefe an Tieren macht ihn unseres Erachtens nach sehr sehenswert. Die Pisten waren in einwandfreiem Zustand und das war auch gut so, berücksichtigt man unsere eingeschränkte Bodenfreiheit. Gegen 10.30 Uhr hielten wir auf der Picnic-Site am westlichen Ende des Parks ein zweites Frühstück ab und befragten am NP-Wärterhäuschen nach den Nashörnern. Da sich diese wegen Aufzucht der Jungen derzeit auf dem nördlich der Asphaltstraße liegenden Teil (Richtung Flughafen) aufhalten, bot man an, uns dort hin zu begleiten. Wir hatten dann aber doch keine rechte Lust darauf. Mag deshalb sein, weil wir die Rhinos ja wieder als Auftakt im Marakele NP so hautnah bewundern durften. Wir fuhren gemütlich zurück zum Main Gate und steuerten nochmals kurz das Kubu Cafè an, um unsere E-Mail zu checken und den Daheimgebliebenen nochmals schnell ein Lebenszeichen aus der Zivilisation zu senden.

Unsere Bewertung der Kubu Cabins Campsite: 2+
Hinweis/Tipp/Bemerkung: Äußerst gepflegte, grüne Campsite in idyllischer Alleinlage über dem Sambesi
Preis: 90 ZMW/Person

Impressionen - Mosi-oa-Tunya NP











Tag 7

Livingstone ---> Lusaka

Aufgrund der unabdingbaren Anpassungen unserer Reiseroute stand heute die Strecke Livingstone – Lusaka auf dem Programm. Nach kargem Frühstück (nur Milchkaffee) ging es los. Der Asphalt war die ersten 300 km frisch und somit war ein zügiges Vorankommen gegeben. Die Landschaft u. a. mit Ihren Riesentermitenhügeln hat uns sehr gut gefallen. Leider kam es ab der Kafue-Brück bis nach Lusaka zu Verkehrsbehinderungen, die auf die Baustelle zurückzuführen waren. Gegen Nachmittag kamen wir auf dem Eureka Farm Camp an. Eine große, auch von Overlandern gern besuchte Campinganlage; recht gepflegt mit Impala, Zebra und gelegentlich Giraffenbesuch (alle gehören zur Anlage).

Unsere Bewertung der Eureka Farm Campsite: 2-
Hinweis/Tipp/Bemerkung: Beste Stop-over-Adresse in Lusaka
Preis: 40 ZMW/Person



Auf dem Weg nach Lusaka



Eureka Farm Camp Lusaka





Tag 8

Lusaka ---> Kaingu Lodge (Kafue NP)

Endlich ging es in den Kafue NP, eines unserer diesjährigen Wunschziele. Frühmorgens um 6 Uhr starteten wir in Lusaka, streiften den dichten und chaotischen Berufsverkehr des westlichen Stadtrandes um fluchs auf die M9 gen Westen zu stoßen. Noch schnell in der Kapitale aufgetankt fuhren wir die ersten ca. 150 km, um in Mumbwa ebenfalls nochmals Diesel nachzutanken. Wir wollten wenigstens mit 75 Liter vollem Tank in den Kafue NP einfahren. Die Cordon Road bot sich uns in bester gegradetem Zustand und die ca. 50 km bis zum Abzweig des Bushtracks, der uns zur Kaingu Lodge bringen sollte, waren mühelos zu bewältigen.









Dafür waren die 45 km Bushtrack einen einzige Anspannung, denn aufgrund der geringeren Bodenfreiheit hörten wir ständig das trockene Gras und die Ästchen unter unserem Hintern. Für diese Tse-Tse-verseuchte, fast ausschließlich im dichten Dickicht/Wald liegende Strecke benötigen wir knapp etwas über zwei Stunden. Dann war es endlich geschafft: Wir standen vor der Tse-Tse-Kontrollstelle. Pflichtgemäß warteten wir die geforderten fünf Minuten und siehe da… die Biester verschwanden doch tatsächlich. Wir stiegen aus und sprühten wie verordnet in kräftigen Schüben das (Gift)Spray unter die Kotflügel. Danach waren es noch ca. drei Kilometer und wir kamen (endlich) im wahrsten Sinne im Paradies an. Die Kaingu Lodge mit drei Campsites (zwei Campsites direkt am Kafue und eine etwas rückwärtig gelegene, genannte Bush Campsite). Da wir ja vor Monaten nur zwei Nächte reserviert hatten, aufgrund unserer notwendig gewordenen Umplanungen eine dritte Nacht dort verbringen wollten, wurde uns für die erste Nacht die Bush Campsite zugewiesen. Nach dem Aufbau unseres Bodenzeltes, Positionierung der anderen Campfacilities inspizierten wir kurz die Lodgeanlage und sprachen mit Lynda, Australierin, die gemeinsam mit Ihrem Gatte, Julia, einer Deutschen, und derem schottischen Partner dieses paradieshaft-idyllische Kleinod betreibt. Man beschrieb uns sämtliche, von der Lodge angebotene Aktivitäten. Zwei dieser sollten in den nächsten Tagen uns die Umgebung etwas näher bringen. Lediglich einen kurzen Abstecher zu den Rapids wurde von uns bei langsam sich senkender Sonne unternommen. Das vom Caretaker herbeigeschaffte Holz wurde nach unserer Rückkehr zum abendlichen Braai vorbereitet und die übrige Zeit zum Lesen und Schmökern genutzt. In der Nacht hörten wir Löwengebrüll und überlegten uns, ob wir wohl im Bodenzelt sicher wären. Aber welches Raubtier hätte wohl Geschmack an uns….



Tag 9

Kaingu Lodge (Kafue NP)

Der heutige Tag stand komplett im Zeichen des Ausruhens und so genossen wir nach unserem Umzug vom Bush Campsite auf die River Campsite 2 die himmlische Ruhe und die Idylle dieses phantastischen Fleckchens Erde. Wir buchten für den nächsten Tag die morgendliche Bootstour (Kosten 90 US Dollar pro Boot) sowie den abendlichen Guide-Spaziergang zum Mpungo-Felsen mit obligatorischem Sundowner.














Tag 10

Kaingu Lodge (Kafue NP)

Da wir für die morgendliche Bootstour die einzigen waren, fühlten wir uns umso wohler, als wir die spektakuläre Fluß- und Insellandschaft des Kafues erleben durften. Der Kafue war durch kein einziges Wellchen geschüttelt, sodass die am und im Fluß liegenden Objekte sich im Wasser spiegelten und sich vor unseren Augen ein einmaliges Reflexschauspiel darbot. Wir waren nur am Staunen und nannten das, was wir um uns herum wahrnahmen als „flying arrows“. Fliegende Pfeile aus Steinen, Felsen und Pflanzen. Wahrlich und ohne Wenn und Aber ein Spektakel für die Augen.
















Am Abend unternahmen wir dann die geführte Wanderung zum Mpungo-Felsen. Isaak erklärte uns mit authentischer Euphorie die Details des Bushs und ging auf unsere Detailfragen mit echtem Enthusiasmus ein. Die Krönung war der Sundowner auf dem Felsen, der uns eine 360°-Sicht über den Nationalpark und die sich anschließende GMA bot. Zurück ging es dann mit dem Lodge-eigenen Landi, dessen Kupplungshebel während unserer Fahrt im Dunkeln plötzlich aus der Verankerung riss, wir im ersten Gang zur Lodge zurück fahren mussten und uns dabei köstlich mit Isaak amüsierten. Diese Sundowner-Abend-Wanderung hat in unsere diesjährigen Top-10-Highlight-Liste eine festen Platz ergattert. Einfach phänomenal.










Unsere Bewertung der KaingU Lodge: 1-
Hinweis/Tipp/Bemerkung: Tadellos gepflegte Lodge/Campsite in absolut idyllischer Traumlage; eingeschränkte Self-Doing-Möglichkeiten; atemberaubende Fluß- und Insellandschaft; nicht unbedingt preiswertes Lodgeangebot von vielseitigen Activities, dafür jedoch äußerst professionell; für Self-Driver mit Campingequipment derzeit nur über 45 km langen, nervigen Tse-Tse-verseuchten Bushtrack zu erreichen (Alternative für Lodgegäste: Fahrt über die neue Spinal Road zum Lodge-Parkplatz mit Wagendeponierung dort und Boottransfer über den Kafue zur Lodge).
Preis: 25 US Dollar/Person


Tag 11

Kaingu Lodge---> Mayukuyuku Camp (Kafue NP)

Am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen von Kaingu. Ein Ort, an den wir gerne wieder zurückkehren werden und den wir Sambia bzw. Kafue NP-Interessierten nur wärmsten empfehlen können. Unser nächstes Ziel war das Mayukuyuku Camp im südlichen Streifen des nördlichen Kafue NPs. Es standen uns die nervigen 45 Kilometer Bushtrack bevor. Zwar wimmelte es diese Mal nicht vor Tse-Tse-Fliegen, dafür mussten wir uns jedoch durch flache Buschbrände durchkämpfen, deswegen häufig aussteigen und noch glimmende Baumstämme und Äste vom Track räumen. Es war nicht angenehm, zumal es an allen Ecken und Enden noch loderte und wir keine Lust hatten, auf dieser Strecke invertieren zu müssen, da
blockiert. Nach mehr als zwei Stunden kamen wir heile auf der Cordon Road an und fuhren zügig weiter.
Im Mayukuyuku Camp angekommen, wurde uns die schönste Campsite mit dem Hinweis, wir hätten ja schließlich vor Monaten reserviert, zugeteilt. Phantastisch! Direkt über dem Kafue. Das Camp im ganzen gefiel uns sehr gu. Nach einem Aufenthalt im Kaingu fiel uns jedoch sofort die saloppe Art der Campmaintenance ins Auge, denn das Camp fristete ein…sagen wir einmal… etwas verlottertes Dasein. Schade, denn es hat unseres Erachtens beste Möglichkeiten, die vorhandene Infrastruktur, Lage und Kapazität für sich zu nutzen. Aber wie geschrieben… Vielleicht lag es ja auch an der perfekten Idylle Kaingus, dass uns solche Gedanken hier in den Kopf kamen. Nichtsdestotrotz ein sehr schönes und vor allem zentral gelegenes Camp. Der Nachmittag wurde zum Ausruhen und Wäsche waschen genutzt.

Impressionen - Mayukuyuku Camp (Kafue NP)















Tag 12

Mayukuyuku Camp (Kafue NP)

Wir entschieden uns, zum Chunga Camp der Zambian Wildlife Authority zu fahren. Es sollte ein kleiner Ausflug werden. Da bereits die Zufahrt vom/zum Mayukuyuku Camp bzw. die asphaltierte M9 uns hervorragende Tiersichtungen boten, verzichteten wir auf eine ausgeprägtere Pirschfahrt. Wir kamen am frühen Nachmittag zurück und genossen die Campidylle. Kaum hatten wir das Abendessen hinter uns, hörten wir vom nahen, unter uns dahin fließenden Kafue die Geräusche zweier ankommender Flußpferde. Wir packten daraufhin unser Zeug zusammen und beobachteten anschließend die Situation. Nach dem sie die beiden Zeitgenossen am kurzen Gras labten, widmeten wir unsere Aufmerksamkeit wieder unserer Campstelle zu. Plötzlich tauchte aus dem nicht eine Löwin auf, die auf dem Rückweg vom Fluß wohin auch immer war. Die Distanz betrug ca. 20 Meter und wir entschieden uns für die Flucht in den Freelander. Nach viertelstündiger Diskussion, ob im Bodenzelt oder im Wagen zu schlafen, überzeugten wir uns mit den Behauptungen, sofern das Bodenzelt gut geschlossen wäre, wäre auch keine Gefahr in Verzug. Trotz allem verschwanden wir mit äußerst mulmigem Gefühl in unserem Supermarkt-drei-Euro-achtzig-Bodenzelt und bedankten uns nochmals gedanklich beim Michelin-Männchen für diese nicht benötigte Gratiserfahrung.

Unsere Bewertung der Mayukuyuku Campsite: 2-
Hinweis/Tipp/Bemerkung: Toll gelegene Campsite über dem Kaufe, die ihr Potenzial weiter ausschöpfen könnte, sofern etwas besser gepflegt; hauptsächlich die Plastikabfalleimer sind keine Lösung, weil von Affen -trotz mit schweren Steinen beschwert- umgeworfen werden und der ganze Müll verteilt wird.
Preis: 100 ZMW/Person
















Tag 13

Geplant war Mayukuyuku Camp (Kafue NP) ---> Pioneer Camp Lusaka

----> Was jedoch geschah:


Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des “Vorankommens”. Die aufgrund der Umstände des uns unkorrekt überlassenen 4x4-Fahrzeuges verlorenen Tage und Ziele sollten nicht noch weitere negative Folgen mit sich bringen und so beschlossen wir, anstatt bis zum Pioneer Camp in Lusaka am heutigen Tag so weit wie möglich gen South Luangwa NP zu fahren. Gehofft hatten wir, bis zum Luangwa Bridge Camp zu gelangen. Wir sollten eines Besseren belehrt werden. Um Punkt sechs Uhr fuhren wir im Mayukuyuku Camp ab. Die M9 wies keine hohe Verkehrsdicht auf und so kamen wir gut voran. Gegen neun Uhr ca. zeigte uns das Display des Bordcomputers plötzlich REDUCED PERFORMANCE an. Nach wenigen Augenblicken wurde der Wagen immer langsamer und langsamer und kam sodann komplett zum Erliegen. Gott sei Dank kamen wir mit den beiden linken Reifen noch auf die Seite, sodass wir zumindest nicht ganz und gar auf der Fahrbahn stehen blieben. Der Wagen machte keinen Mucks mehr. Reduced performance… was könnte das sein, fragten wir uns. Schmutziges, verwässerter Dieseltreibstoff. So dachten wir. Gleichzeitig erinnerten wir uns jedoch an die Aussage des Michelin-Männchens, dass, sollte dies einmal der Fall sein, der schicke Computer des Freelanders das Wasser vom Diesel trennt und somit diese Art von Vorkommnis kein Problem darstellen würde. Pustekuchen! Zunächst versuchten wir das Michelin-Männchen mittels des uns von diesem zur Verfügung gestellten Satellitentelefons zu erreichen. Keiner nahm den Anruf entgegen. Der erste vorbeifahrende Wagen hielt und wir probierten es mit dessen Starthilfe. Nix da. Derweil kamen drei junge Kerle die Straße entlang und gesellten sich zu uns armen Teufeln. Sie sollten bis zum Ende an unserer Seite bleiben. Weitere Versuche wurden unsererseits unternommen, um Hilfe herbeizuführen. Wir kontaktierten die Land Rover Emergency Number für Sambia, welche wir im Wagen fanden. Endlose Gespräche und Rückrufe, Rückfragen, erneute Anrufe etc. nicht nur mit dem vermaledeiten Satellitentelefon, welches mehr schlecht als recht und wenn, dann nur in ca. 500 m Entfernung funktionierte. Das gleiche mit unseren privaten Mobiltelefonen (europäische Anbieter plus ein sambischer). Immer musste einer von uns den Wagen verlassen, um irgendwo auf der Landstraße ein Signal zu erhalten. Die Zeit lief und lief und lief. Ich entschied mich, mit dem einen jungen Kerl ins nächste Dorf zu laufen. Laufen und frische Luft hält den Kopf frei und die Nerven zusammen… dachte ich. Wir kauften Getränke, ein halbes Kilo Tomaten und frisch abgebrühte Hühnchenteile. Auf dem Weg zum liegengebliebenen Wagen kamen wir bei einem ebenfalls liegengebliebenen LKW vorbei. Dort philosophierten und werkelten zwei Toyota-Mechaniker am und unter dem Lastwagen rum. Mein Begleiter erklärte unsere Situation und die netten Mechaniker versprachen, später bei uns vorbei zu schauen. Das daraus fünfeinhalb Stunden wurden, das wussten wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Gut. Wieder bei unserem Freelander angekommen, hielten weitere vorbeifahrende Fahrzeuge, erkundigten sich, telefonierten mit wem auch immer, versuchten Hilfe für uns zu organisieren. In der ganzen Zwischenzeit diverser Anrufe beim Michelin-Männchen, welcher -sofern erreichbar- stotterte und Assistenz und Hilfe außer seinen Rückrufen versprach. Auf die Rückrufe warten wir noch heute! Weitere Personen hielten an, andere am Morgen vorbeikommende, hielten erneut auf ihrer Rückreise von Lusaka. Es schien uns so, als ob sich ganz Sambia um uns kümmerte. Dies im krassen Gegensatz zu unserem Wagenverleiher, der trotz Erlaubnis, seine Fahrzeuge in fremde Länder verfrachten zu dürfen, keinen blassen Schimmer hatte, bei wem und wo dort Assistenz und Hilfe im Falle einer Mobilmachung zu bekommen wäre. Ein vorbeikommender LKW hielt an, der Fahrer stieg aus und überbrachte mir ein klingelndes Handy mit dem Hinweis, dass der Anruf für mich wäre. Unglaublich. Auch dieser Strohhalm an Hilfe wurde gerne von uns in Anspruch genommen. Schließlich war es bereits Nachmittag. Mental machten wir uns bereits mit einer Übernachtung am Straßenrand der M9 vertraut. Letzte verzweifelte Anrufe wurden getätigt, nachdem wir uns unsere sambischen Helfer den derzeitigen Land Rover-Vertragshändler in Lusaka ausfindig gemacht hatten. Gegen 17.30 Uhr traf ein Abschleppwagen ein. Wer diesen organisiert hatte, dies entzieht sich bis heute unserer korrekten Kenntnis. Es waren derart viele Sambier in die Aktion involviert, dass wir keinen Überblick mehr hatten, wer was und wen mobilisiert hatte. Fakt war jedoch: Southafrica4x4 hat sich einen feuchten Kehricht…nein, jetzt entscheide ich doch Scheißdreck zu schreiben… um unsere Panne gekümmert. Gegen 19.00 Uhr kamen wir im Abschleppwagen mit obendrauf dem Freelander endlich in Lusaka an. Übernachten sollten wir in einem dem Abschleppunternehmen nahegelegenen Guesthouse. Wir gönnten uns am Abend einen Chicken-Kebab und ein Bier und fielen ins Bett. Das Michelin-Männchen hatte sich bis dato nicht gemeldet. Ohne Worte!!!












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04 Sep 2014 15:21 #352535
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Und weiter gehts....


Tag 14

Lusaka – Land Rover Zentrum

Früh um 7.30 Uhr machten wir uns gemeinsam mit dem Abschleppwagen auf den Weg zum Land Rover – Vertragshändler in Lusaka. Dort angekommen wurde die Reparatur sogleich in Angriff genommen. Unser ganzes Zeug, die Campingausstattung und auch wir wurden dort im Hof untergebracht. Gegen 17 Uhr hatte man, nach Ausbau sämtlicher untenliegenden Wagenteile, festgestellt, dass die Pumpe im Inneren des Tanks nicht defekt war; das Problem konnte also nur die Einspritzpumpe sein. Gott sei Dank war diese als Ersatzteil verfügbar und sollte am nächsten Tag auf Garantie ausgetauscht werden. Dies bedeutete für uns einen weiteren Tag Urlaubsverlust und eine weitere Nacht im Guesthouse. Alle Mitarbeiter des Land Rolver Zentrums waren sehr hilfsbereit und nett und würden von uns den alternativen Nobelpreis in der Sparte „Sich um Kundenbelange ausreichend im Kundeninteresse zu verhalten“ überreicht bekommen.



Tag 15

Lusaka – Land Rover Zentrum ---> Pioneer Camp

Wie vereinbart kamen wir gegen 14.30 Uhr ins LR-Zentrum und staunten, als wir den Wagen innen und außen frisch geputzt auf dem Hof stehen sahen. Nach Begleichung der Abschleppkosten und vielmaligem Bedanken bei allen Mitarbeitern packten wir unsere sieben Sachen, welche die Nacht über dort unter Verschluss waren, in den Wagen. Unsere erste Station war ein Autoelektrikservicezentrum, welches uns von unserem Vermieter für die Reparatur des defekten Kühlschranksteckers angedient wurde. Dieser ging kaputt, weil der Wagen ja keine Vorrichtung zur Befestigung des Kühlschrankes hatte und Koffer und Boxen etc. die wenigen Millimeter Raum zwischen sich zum Rutschen ausnutzten. Leittragender war der Stecker des Kühlschrankes. Nix da. Die genannte Firma hatte nichts mit derartigen Steckern zu tun. Nun gut dachten wir. Dann müssen wir uns eben weiterhin mit Eiswürfeln über Wasser und unser zu kühlenden Gut gekühlt halten. Die Wasserspiele aufgrund der schmelzenden Eiswürfel kann sich jeder lebhaft vorstellen. Weiter ging es in die Manda Hill Shopping Mall, um dort im Shoprite oder Spar die für die nächsten Tage anstehenden Lebensmittel zu besorgen. Aufgrund unseres Steckerproblems mussten wir strategisch vorgehen, das heißt erst Eiswürfel in ausreichender Menge in den unmittelbaren Beitz zu erlangen, um anschließend Fleisch, Milch, Säfte und Butter kaufen zu können. Ohne Ice Cubes also auch kein Meat. Das war die notwendigerweise zu folgende Devise, ob es uns gefiel oder nicht. Shoprite und Spar konnten uns keine Eiswürfel bieten, doch ein Gastrounternehmen im ersten Stock war so nett, uns mit Eiswürfel in industrieller Menge zu helfen. Bestens. Wir wieder in den Shoprite und die Einkäufe getätigt. Mittlerweile war es bereits 18 Uhr und wir fuhren ins Pioneer Camp. Die Anfahrt von der Great East Road dorthin war sehr ruppig und wir nach dem Pannendesaster noch ungläubig, ob die Reparatur bzw. Austausch der Einspritzpumpe das hält, was wir uns davon versprachen. Das Pioneer Camp liegt idyllisch im Osten Lusakas. Das Gelände ist abschüssig und die Campsite befindet sich im unteren Teil der Anlage. Wir empfanden den Campbereicht als etwas ungepflegt und waren enttäuscht, dass es keine Vorrichtung zum Braai gab. Also wurde das Fleisch in die Pfanne gehauen. Die Sanitäranlagen waren indes jedoch sehr sauber und die beiden britischen Betreiber sehr freundlich und zuvorkommend. Wir durften nämlich, unser Kühlschrankproblem schildernd, den selbigen an das campeigene Stromnetz anschließen. Somit konnten die Eiswürfel im Inneren über Nacht nicht dahin schmelzen.

Unsere Bewertung der Pioneer Campsite: 3-
Hinweis/Tipp/Bemerkung: Unattraktiver Campbereich ohne individuelle BBQ- bzw. Feuervorrichtung; nettes und zuvorkommendes Personal; einwandfreie Sanitäranlagen; als Stop-Over absolut ok.
Preis: 100 ZMW/Person



Tag 16

Pioneer Camp ---> South Luangwa Nationalpark (Wildlife Camp)

Ein harter Fahrtag stand auf unserer Agenda. Das ist zwar nicht unser Ding, jedoch die Umstände unserer bisherigen Tour berücksichtigend, kamen wir doch nicht drum herum. Um viertel vor Sechs fuhren wir los. Der erste Streckenteil bis hinter die Luangwa-Brücke war landschaftlich sehr reizvoll und abwechslungsreich.










Danach wurden wir mit diversen kleineren und größeren Baustellen beglückt. Ab Petauke wurde die Great East Road eintönig; in Petauke selbst gab es außerdem keinen Dieseltreibstoff. Nächstes Städtchen auf unserem Weg war dann Katete, wo wir auftanken konnten. Dann nochmals ca. 80 km und wir kamen in Chipata an. Nochmals schnell das Fehlende im Spar einkaufen und auftanken, auch wenn nicht mehr viel in den Tank passte, und los ging es, die restlichen 125 km bis zum Wildlife Camp hinter uns zu bringen. Wir erwarteten eine gute Graveled Road wurden aber mit nagelneuem Asphalt beglückt. Hinzu kam die landschaftlich unserer Meinung nach sehr schöne Strecke. Als es dann das Escarpment runter ins Luangwa Valley ging, staunten wir nicht schlecht. Welch ein phantastischer Blick. Nach insgesamt zehneinhalb Stunden On-the-road kamen wir an, schlugen unser Zelt und das erste Bier auf. Währenddessen neigte sich die Sonne und hüllte uns in eine märchenhafte Szenerie ein. Im Licht des Sonnenuntergangs überquerte eine komplette Elefantenfamilie den Luangwa von West nach Ost. Vor lauter Staunen über diese National Geography-Szene vergaßen wir ein Foto davon zu schießen. So, nun waren wir endlich angekommen und sollten vier (statt fünf) Nächte dort verbringen. Die schweizer Dame, welche die Rezeption führe, teilte bei unserem Einchecken mit, dass das Camp „ziemlich crowdy“ wäre. Dem war auch so und zwar für die ganzen vier Tage. Der Geräuschpegel hielt sich zwar in Grenzen, doch die Maße an Menschen (sehr viele Overlander) waren der Grund, weshalb nur eine, sich tagsüber einzustellende, Intimität aufkam. Schade, denn die Lage des Camps ist traumhaft schön.







Tag 17

Wildlife Camp (South Luangwa NP)

Der Tag stand im Zeichen des Nichtstuns. Camp erkunden, Activities erfragen, mit netten Campnachbarn plauschen, lesen, dösen und die Seele baumeln lassen.







Tag 18

Wildlife Camp (South Luangwa NP)

Heute wurde ein geführter Morning Walk im NP durchgeführt. Mit unseren netten holländischen Campnachbarn marschierten wir durch den Nationalpark, wobei der Walk mit vielerlei Erklärungen geschmückt, die Kosten dieser Activity jedoch mit 55 US Dollar/Person unserer Meinung überhöht war.









Den späten Vormittag und Nachmittag verbrachten wir auf der Campsite. Um 16 Uhr wurden wir gemeinsam mit den Holländern zum Evening Game Drive inklusive Sundowner am Luangwa-Strand abgeholt. Dieser hatte mit insgesamt viereinhalb Stunden einen angemessenen Preis von 50 US Dollar/Person. Gleich zu Beginn kurz hinter dem Main Gate sahen wir endlich einmal wieder African Painted Wilddogs, die sich nach (vermutlich) anstrengender Jagd die späte Nachmittagsonne auf den Pelz scheinen ließen. Spektakulär empfanden wir die Massen an Pukus und Impalas, die sich nach Einbruch der Dunkelheit auf den Dambos zusammenfanden. Ansonsten war der Evening Game Drive eher wenig aufregend, wenn wir einmal von den zwei Tüpfelhyänen absehen, die kurz vor dem Wagen über die Piste liefen. Mit Leopardenglück, wie andere Campnachbarn, wurden wir nicht beschieden.



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Weiter gehts.....


Tag 19

Wildlife Camp (South Luangwa NP)

Heute erkundeten wir den NP, beginnend mit einem Morning Drive, auf eigene Faust. Weit in den NP mussten wir nicht eindringen, denn bereits kurz hinter dem Main Gate und von dort in einem Umkreis von ca. 8 km tummelte sich so ziemlich alles… Außer Raubkatzen. Die abwechslungsreiche Landschaft des NPs mit ihren diversen Farben und Farbspielen zog uns erneut in den Bann. Gegen zehn Uhr fuhren wir ins Camp zurück. Zeit also um einen ordentlichen Brunch zuzubereiten. Gegen 15.30 Uhr starteten wir zu unserem Nachmittagsdrive. Am Main Gate angekommen fragten wir spaßeshalber nach den famosen Löwen. Der nette Gatewärter teilte uns mit, dass sich jede Menge Löwen an einem gerissenen Büffel laben; wir ließen uns den genauen Ort der Sichtung auf der Karte zeigen und fuhren einsam immer Richtung Norden den Luangwa rauf. Nach ca. 15 km sollten wir gemäß Auskunft des Wärters eigentlich angekommen sein, aber eine Löwenbande erblickten wir nicht. Nach weiteren drei Kilometern beschlossen wir, umzukehren. Denn nach unserem Debakel auf der M9 waren wir etwas besorgt, dass der gleiche Vorfall nochmals vorkommen könnte und da wäre ein Liegenbleiben mitten im South Luangwa NP wohl unsagbar unangenehmer als auf einer stark frequentierten Asphaltüberlandstraße. Wir drehten um und nach ca. fünf Minuten kam uns der 4x4-Landi des Wildlife Camps entgegen. Wir hielten kurz um den Fahrer zu fragen, ob er denn den exakten Ort der Löwensichtung kennen würde. Zögerlich bekamen wir eine knappe Antwort. Wir entschieden uns, wieder umzudrehen und einfach seiner Staubwolke nachzufahren. Nach weiteren 13 km waren wir dann am Zielort der Begierde. Mitten auf der Pistee tummelten sich elf Löwinnen genüsslich um einen gerissenen Büffel. Die Damen ließen sich von den weiteren ankommenden Fahrzeugen nicht weiter stören. Ein Grünschnabel labte sich an Mammas Brust. Eine wirklich beeindruckende Tiersichtung. Wir schätzten, dass sich hier mittlerweile alle verfügbaren Safarifahrzeuge der umliegenden Lodges versammelt hatten. Wenn ich mich recht erinnere, dann waren es elf an der Zahl. Der Lärm der Motoren, das hin- und herfahren, invertieren der Fahrtrichtung etc. störten uns und so entschieden wir nach noch nicht einmal zehn Minuten, wieder zurück zu fahren. Unser Navigationsgerät zeigte an, dass wir 35 km vom Wildlife Camp entfernt waren. Berücksichtigt man die Pistenverhältnisse (drei trockene Flußbetten mit Tiefsand waren zu durchqueren, enge und sehr unübersichtliche Passagen entlang des Luangwas) und die Uhrzeit (es war kurz nach 17 Uhr), dann mussten wir uns sputen, um pünktlich um 18 Uhr aus dem Park auszuchecken. Auf unserem Weg zurück zum Main Gate sahen wir wieder, wie sich Hunderte von Impalas und Pukus zu großen Herden zusammenschlossen, um die Nacht im behütenden Miteinander zu verbringen bzw. überleben. Der Sonnenuntergang war wieder spektakulär und Glück bzw. Pech hatten wir dann mit einer ca. 200 Tieren umfassenden Büffelherde, die sich Richtung des Luangwas bewegte und unsere Piste blockierte. Zufrieden kamen wir im Wildlife Camp an und freuten uns auf ein romantisches Lagerfeuer.

Unsere Bewertung der Wildlife Campsite: 2-
Hinweis/Tipp/Bemerkung: Wunderschön gelegenes Camp oberhalb einer Luangwa-Schleife; aufgrund der Weitläufigkeit des Camps und der zahlenmäßig stark reduzierten alternativen Campmöglichkeiten jedoch von Overlandern frequentiert; dadurch leidet die Idylle; vielseitiges Campangebot betreffend Activities.
Preis: 12 USD/Person





















Tag 20

Wildlife Camp ---> Luangwa Bridge Camp

Nach dem obligatorischem Milchkaffee bauten wir rasch unsere Bodenbehausung ab, verpackten alles (auch den Kühlschrank, der Dank eines zweiten Kabels im Wildlife Camp an das Stromnetz angeschlossen werden konnte) und um acht Uhr ging es los Richtung Chipata. Die landschaftlich schöne Strecke verzückte uns aufs Neue. Nach einem kurzen Stop-over im Spar und an der Tanke ging es dann weiter auf der Great East Road Richtung Lusaka. Die auf dem Hinweg nervigen Baustellen kamen uns nun weniger aufreibend vor. Kurz hinter der Luangwabrücke erstanden wir drei wunderschöne handgefertigte Körbe, bevor wir dann von der Hauptstraße abbogen, um ins Luangwa Bridge Camp zu fahren. Das kurze Stück Straße war sehr steinig und holprig. Das Camp als solches lag im Schatten und machte auf uns einen etwas verlotterten Eindruck. Mit etwas Mühe könnte es auch in der Trockenzeit adretter, heimeliger und weniger staubig aussehen.

Unsere Bewertung der Luangwa Bridge Campsite: 3-
Hinweis/Tipp/Bemerkung: Grau und staubig; jedoch saubere Sanitäranlage mit heißem Wasser; als Stop-over ok.
Preis: 90 ZMW/Person










Tag 21

Luangwa Bridge Camp ---> The Moorings Farm

Unser Tag begann wieder früh mit Abfahrt gegen sieben Uhr. Die Great East Road verzauberte uns wieder mit ihren landschaftlichen Reizen. Wir quälten uns durch Lusakas heavy traffic und über Kafue ging es dann auf die uns bekannte Asphaltstraße Richtung Livingstone. In Mazabuka kauften wir am Straßenrand etwas Obst und Tomaten und im Shoprite Getränke. Gegen 15 Uhr kamen wir auf der Moorings Farm an. Die Campsite ist sehr weitläufig und schön gepflegt, das Badhäuschen tiptop sauber. Nach dem Zeltaufbau statteten wir der Farm einen Besuch ab. Kühe liefen friedlich umher. Irgendwie erinnerte uns die Farm etwas an die Southfork Ranch. Wir genossen den verbleibenden Nachmittag und den Abend unter dem Sternenzelt. Nachts gegen halb Eins fingen die Hähne der Farm an zu krähen. Zu deren Rufen gesellten sich dann die Schreie der Schweine. Dies war lästig, denn die Nachtruhe war damit zu Ende.

Unsere Bewertung der Moorings Campsite: 2
Hinweis/Tipp/Bemerkung: Als Stop-over zu empfehlen; störend wirkt der Schweinelärm (besonders in der Nacht)
Preis: 80 ZMW/Person









Tag 22

The Moorings Farm --> Senyati Restcamp

Heute ging es zurück nach Botswana. Nach frühem Aufbruch erreichten wir Livingstone ebenso früh, stärkten uns im Kubu Café, bevor es nach Kazungula ging, um uns über den Sambesi verschiffen zu lassen. Die Ausreise- und Zollmodalitäten benötigten auf sambischer Seite ca. 20 Minuten und schwupps, da waren wir auch schon in Botswana zurück. In Kasane tankten wir und füllten unsere Vorräte im Spar auf, bevor es ins Senyati Restcamp ging. Bereits während der Anfahrt sahen wir, dass sich vieles dort verändert hatte. Wir waren das letzte Mal 2012 dort. Nun erstreckte sich die Anlage weit gen Norden; es kamen Chalets und weitere Campsites mit Sanitäranlagen hinzu. Angekommen, checkten wir sogleich bei Karen ein. Unsere bereits im Januar vorgenommene Reservierung konnte diese nicht erblicken. Sie verschwand für etliche Minuten um uns dann eine Campsite in der letzten Reihe nordnordostwärts gelegen zuzuweisen. Diese wiesen wir vehement zurück, denn bei unserer Buchung wurde die von uns gewünschte Campsite No. 1 sowohl von Senyati selbst als auch von Temba zugesichert. Ein Blick aus dem Rezeptionshäuschen hinaus sprach Bände, denn die Campsite No. 1 lag unbesetzt vor aller Augen. Wir bestanden auf die No. 1, worauf Karen wieder für einen halbe Ewigkeit im Never Never verschwand um uns dann mitzuteilen, dass die No. 1 zu unserer Verfügung stünde. So, nun brauchten wir nur noch unser Zelt aufzuschlagen und die uns bekannte Senyati-Szenerie zu genießen. Karen wies uns bereits beim Einchecken daraufhin, dass die Bar im Hide nun nicht mehr offen stünde und die Getränke, aufgrund unehrlicher Besucher, nun nur noch gegen cash payment von einem Staffmitglied ausgegeben werden würden. Wir genossen also die ersten Elefantenfamilien, entdeckten den für uns neuen Bunker und durften gegen 17 Uhr feststellen, dass aufgrund der Erweiterung des Restcamps demzufolge sich auch die Anzahl der Gäste eklatant erhöhte. Dies brachte unweigerlich eine größere Geräuschkulisse mit sich. Sehr störend empfanden wir die Klingel an der Bar des Hides, die jedesmal schrill läutete, wenn Gäste im Rezeptionshäuschen den entsprechenden Knopf drückten. Unser Sanitärhäuschen war –wie gewohnt- gepflegt und tadellos sauber. Bei einem Rundgang über die Anlage konnte ich den uns in den letzten Monaten zu Ohren gekommenem umherliegenden und im Camp verstreuten Müll sowie eine „Verlotterung im Allgemeinen“ nicht erkennen. Nach Gesprächen mit Gästen, die in den Chalets untergebracht waren, bestätigen uns diese, dass die Behausungen sehr gepflegt wären. Da hat man sich seitens des Campmanagements wohl in der letzten Zeit ins Zeug gelegt. Was uns jedoch oft in den drei Tagen, in den wir im Senyati waren, auffiel, das waren die endlosen Diskussionen der neuankommenden Gäste mit Karen, die die von Gästen im Voraus gebuchten Campsites nicht in Ihrer „Booking amminstration“ finden konnte. Ja, da herrschte etwas Belegungs- und Zuordnungschaos.



Tag 23

Senyati Restcamp

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des Relaxens. Wir bewegten uns lediglich von unserer Campsite zum Hide und Bunker und wieder zurück. Somit konnten wir tagsüber die emsige Senyati-Staff beobachten, welche das Camp in Ordnung brachte. Lustig fanden wir, dass einige der Staff nun auch einen „Senyati-Blaumann“ anhatten.

Senyati Impressionen

























Tag 24

Senyati Restcamp

Für heute hatten wir einen Besuch der Chobe Waterfront geplant, dementsprechend standen wir früh auf, um pünktlichst um sechs Uhr am Sedudu Gate zu sein. Dort wimmelte es bereits von Lodge-Safarifahrzeugen. Man teilte uns am Gate mit, dass die „Einbahnstraßenregelung“ strengstens zu befolgen sei. Sprich gleich hinter dem Gate rechts runter zum Chobe zu fahren und dann immer am Fluß entlang. Ein hin- und herfahren nach Gutdünken war somit wie in den vergangenen Jahren nicht mehr möglich. Wir konnten diese Regelung bestens nachvollziehen, denn die Menge an Fahrzeugen überstieg die Quantität, die wir in den Vorjahren dort vorfanden. Schön und angenehm empfanden wir die Regelung zwar nicht. Aber egal…Ordnung muß sein. Die Tiersichtungsausbeute war ungewohnt gering. Ein paar Elefanten, Impalas und Giraffen tummelten sich, ebenso in dritter Waterfrontreihe eine große Herde Rappenantilopen. Das war es dann aber auch. Enttäuscht fuhren wir um kurz vor Zehn wieder aus dem Park, um in der Chobe Safari Lodge unser obligatorisches zweites Frühstück einzunehmen. Danach erkundeten wir das sich ausgedehnte Kasane mit seinen „Neubaugebieten“, bevor wir ins Senyati zurückfuhren. Auf einen nachmittäglichen Gamedrive an der Chobe Waterfront verzichteten wir; stattdessen widmeten wir uns der intimen Nähe des Senyati Wildlifes.

Unsere 2014er Senyati Bewertung: 2
Hinweis/Tipp/Bemerkung: Trotz scheinbar eklatantem Reservierungssystemchaos und nun mehr hohem Preis immer wieder schön.
Preis: 19 EUR/Person



Tag 25

Senyati Restcamp ---> Francistown (Tachila Nature Reserve)

Nach nächtlichem Elefantenärger und entsprechendem animalischem Lärm frühstückten wir und brachen gen Süden auf. Ziel sollte das Tachila Nature Reserve werden. Wir suchten einen Stop-over in der Nähe von Francistown und da ein Übernachtung in der Stadt für uns nicht in Frage gekommen wäre, empfanden wir es als ein Glückstreffer, eine Campsite in einem stadtnahen Nature Reserve zu finden. Zur Mittagszeit kamen wir in Franci an, stärkten uns im Nandoos, tankten und kauften ein paar Kleinigkeiten im P’n P‘ ein, bevor wir das fast unbekannte Tachila Nature Reserve ansteuerten (unsere T4A-Navi-Karte kannte es noch nicht). Es liegt ca. 6/7 km südlich des Stadtzentrums und das Eingangsgate versprach viel. Wir hatten uns im Vorfeld angekündigt, doch das Gate war verschlossen. Wir riefen die dort genannte Mobilnummer an und nach ca. 15 Minuten kam ein junger Mann, der uns aufschloss. Wir fragten nach der Campsite und uns wurde mitgeteilt, dass nach ca. zwei Kilometern auf der linken Seite diese zu finden wäre. Alternativ könnten wir auch acht Kilometer weiter im Inneren des Reservats unser Zelt aufschlagen, dort gäbe es jedoch keine Facilities. Nun gut…wir machten uns auf den Weg gen Campsite. Vergeblich. Wir fanden sie nicht. Das Reservat bot außer der sehr steinigen Piste keine weiteren Wege und generell machte es einen eher trübseligen Eindruck. Wir beschlossen, zurückzufahren und in einem der beiden Anwesen nach der exakten Lage der Campsite zu fragen. Das erste Anwesen, welches wir östlich der Piste ausmachen konnten, machte den Anschein eins ehemaligen Farmanwesens, welches sich in physischer Komplettauflösung befand. Nur Trümmer. Das zweite Anwesen, welches wir auf dem kurzen Hinweg sahen, lag auf der anderen Seite der Piste. Wir wollten gerade dorthin hochfahren, als uns ein älteres Ehepaar über die Piste fuhr. Wir teilten mit, dass wir die Campsite nicht fanden und man gab uns eine genaue Wegbeschreibung. Sprich… wir hätten noch ein paar Hundert Meter weiterfahren müssen als zuvor. Dann würden wir dort ankommen. Nun gut…wir drehten um und fuhren die gleiche Piste abermals. Dieses Mal ca. einen Kilometer weiter und da lag es auch schon….das Camp. Es bestand aus einem großen Zelt (für Feste und Feierlichkeiten), zweier Duschvorrichtungen (zuletzt vermutlich Monate zuvor in Gebrauch) und einer recht neuen Toilettenanlage sowie eines Wasseranschlusses. Im Großen und Ganzen ein ziemlich desolate Campsite direkt über dem Tati River. Zwar hätten wir hier einen romantischen Abend mit Sternenhimmel und Hyänengeheul erleben dürfen, doch so richtig sagt uns die Sache nicht zu. Wir entschlossen uns dann auch, die Nacht dort nicht zu verbringen. Stattdessen steuerten wir die Woodland Lodge mit Campsite an. Diese liegt jedoch ca. 10 km nördlich von Francistown auf dem Weg Richtung Nata. Also wieder durch Franci durch. In der Woodland Campsite angekommen, bot sich uns ein Bild einer äußerst gepflegten, grünen Anlage mit kleinem Swimmingpool, großem Sanitärhäuschen und individuellen Campstellen. Es gefiel uns sehr gut und wir hatten sogar noch etwas Zeit, die Sonne und den Swimmingpool zu genießen, bevor wir uns einem leckeren Braai zuwandten. Wir bedauerten etwas den desolaten und wenig einladenden Zustand der Tachila NR Campsite und hoffen, dass sich diese in Zukunft etwas mausern wird. Denn mit Sicherheit wäre es eine tolle naturnahe alternative Stop-over-Gelegenheit auf dem Weg gen Norden.

Unsere Bewertung für Woodland Campsite: 2+
Hinweis/Tipp/Bemerkung: Schöne, sehr gepflegte, im Grünen gelegene Campsite etwas nördlich von Francistown; kleiner Swimmingpool; saubere Sanitäranlagen.
Preis: 150 BWP/Person



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Und nun der Rest....



Tag 26

Woodland Campsite (Francistown) ---> Khama Rhino Sanctuary

Unsere heutige Wegstrecke war wenig anstrengend und so kamen wir nach kurzem Einkaufsstopp in Serowe zeitig im Khama Rhino Sanctuary an. Mit der neuerlernten Routine bauten wir das Bodenzelt auf und richteten uns auf unserer Campsite ein. Nach deftigem Mittagessen pflegten wir unsere Füße in kaltem Wasser und lasen. Gegen halb Vier nachmittags brachen wir zu unserem Game Drive auf. Wir sichteten zwölf Nashörner, eine große Herde Gnus, Zebras, Impalas, Kudus, einen Springbock und zahlreiche Geier. Lediglich die dem Khama nachgesagten Giraffen bekamen wir nicht zu Gesicht. Mit unserem Freelander klappte es recht gut an den tiefsandigen Passagen.

Unsere 2014er Bewertung der Khama Campsite: 2-3
Hinweis/Tipp/Bemerkung: Nette Campsite mit direktem Wasseranschluss; der Ablutionblock bot jedoch, wie die Male zuvor auch, kein heißes Wasser und das Licht funktionierte nicht; Kaltduschen im Dunkeln also; der Restaurantbereich mit Swimmingpool befand sich im Wiederaufbau (machte den Anschein, dass alles durch einen Brand zerstört worden war).
Preis: 75 BWP/Person


Impressionen - Khama Rhino Sanctuary











Tag 27

Khama Rhino Sanctuary ---> Mokolodi Nature Reserve (Gaborone)

Zum ersten Mal begaben wir uns auf den Weg Richtung Gaborone, welches ja nicht unbedingt auf den frequentierten Self-Drive-Safari-Strecken liegt. Nachdem wir ja Lusaka mit all seinem Chaos für zwei Tage live erleben durften, beeindruckte uns die Sauberkeit und Ordentlichkeit Gaborones. Wir schlenderten über die Mall, welche vor Jahren vermutlich bessere Zeiten gesehen hatte. Nun präsentieren sich ja zahlreiche, an den Stadträndern emporgewachsene Shopping Malls neueren Stils, welche die Kundschaft mit all ihren Angeboten wohl eher anspricht. Nach einen kurzen Snack bei Nandoos und einem kleinen Shopritebesuch fuhren wir die restlichen paar Kilometer südwärts und checkten im Mokolodi Nature Reserve ein. Die Hauptgebäude befinden sich direkt am einzigen Gate. Die Campsite lag etwa drei, vier Kilometer vom Gate entfernt in einem kleinen Tal. Der Weg dorthin war äußerst steinig. Die Campsite mit ihren acht Plätzen selbst lag etwas verlassen und staubig da. Uns wurde No. 1 zugeteilt, doch deren Donkey zum Selbstheißwassermachen war defekt bzw. wurde nur halb repariert. So fuhren wir die anderen Plätze ab und suchten uns den schönsten (nach Westen ausgerichteten) Platz aus. Da wir für zwei Nächte blieben, fragten wir am Main Office um Genehmigung des Campsitewechsels. Dies ging ok und somit machten wir es uns gemütlich. Die einzelnen Campplätze sind sehr weitläufig, haben ein Toilettenhäuschen, eine Open-Air-Dusche, einen Bereich für das Zelt sowie einen separaten Bereich um die Feuerstelle mit Waschbecken und gemauerter Zubereitungsvorrichtung. Da wir auf der ganzen Strecke vom Khama bis zum Mokolodi keine Feuerholzverkäufer sahen, nahmen wir drei Packungen Feuerholz am Main Office des Mokolodi mit. Den verbliebenen Nachmittag verbrachten wir mit Lesen, danach zündeten wir das Feuer an. Gegen sieben Uhr besuchten uns zwei Wächter, welche in der Mitte der ganzen Campanlage ihr Nachtlager hatten, um uns ihre Präsenz mitzuteilen. Der Abend war recht windig und wir erwarteten ein Gewitter, denn am späten Nachmittag hatte es bereits kräftig gedonnert. Der Regen blieb jedoch aus und der Wind legte sich auch während der Nacht.



Tag 28

Mokolodi Nature Reserve

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des Relaxens. Wir machten eine kleine Drive-Erkundungstour durch das Naturreservat. Fuhren auf den Hügel mit dem Convention Center „Worlds View“ von wo aus man einen schönen Blick über das ganze Reservat hat. Anschließend ging es zum See und zu den Chalets unterhalb der Campanlage, welche oberhalb eines kleinen Dams liegen. und wieder zurück zur Campsite. Tiersichtung war gleich Null. Auch das steinige, staubige Buschland sagte uns nicht recht zu und so entschieden wir uns nochmals nach Gaborone zu fahren. Im Bookstore der Mall stöberten wir ein wenig und schauten dem Treiben der Stadt zu. Nach einem Tankstopp ging es dann wieder zurück. Der Abend verlief so wie viele andere zuvor auch. Zwar mag das Nature Reserve Ende August nicht unbedingt das ansehnlichste sein, weil staubtrocken und braun-grau, aber irgendwie empfanden wir die völlige Einsamkeit dort beeindruckend. In der kommenden Nacht sollten wir dann Hyänenbesuch am Zelt haben.

Unsere Bewertung des Mokolodi Nature Reserve: 3
Hinweis/Tipp/Bemerkung: Nette, großzügig angelegte Campsites mit direktem Wasseranschluss, Open-Air-Dusche und sauberem Toilettenhäuschen; keine großen Tiersichtung zu erwarten; die Geparden sind mittlerweile auch verstorben.
Preis: 125 BWP/Person







Tag 29

Mokolodi Nature Reserve ---> Pilanesberg National Park

Früh brachen wir auf, um über Lobatse Richtung Pilanesberg zu fahren. Kurz vor dem Grenzübergang nochmals schnell den Tank gefüllt, die Grenzformalitäten erledigt (alles zusammen ca. 15 Minuten), waren wir auch schon wieder zurück in Südafrika. Die an uns vorbeiziehende Landschaft fanden wir schön und abwechslungsreich. Hinter Rustenberg mühten wir uns dann auf diversen Baustellen ab und somit kamen wir gegen 14 Uhr im Manyane Camp an. Für uns war es das erste Mal, dass wir den Pilanesberg NP besuchten; irgendwie lag er nie so richtig auf unserer Streckenführung und blieb somit links liegen. Das Einchecken und zahlen (wir hatten die letzten beiden Nächte nicht verplant und somit nicht vorgebucht) lief rasch über die Bühne und wir konnten uns auf der riesigen Anlage ein Campplätzchen mit Stromanschluss selbst aussuchen. Ja, den Stromanschluss benötigten wir ja für unseren Kühlschrank. Sicher ist das Manyane Camp nicht unbedingt wegen seiner Intimität aufzusuchen, die gibt es dort nämlich nicht, doch als einzige nahe dem Pilanesberg NP gelegene Campmöglichkeit mit allen Facilities war sie für uns ein schöner Kompromiss zum Ausklang unserer diesjährigen Tour. Nachdem wir uns wieder gemütlich eingerichtet hatten, aßen wir Sandwich im angegliederten Restaurant. Danach machten wir uns auf den Weg in den NP, um einen kleinen Nachmittagsvorabendrive durchzuführen. Als Campgast des Manyane zahlten wir für zwei Personen 150 ZAR (65 pro Person zzgl. 20 für den Wagen) und dieses Entrance Permit hatte die ganze Campzeit Gültigkeit, sprich bis zum Tag unserer Abreise. Bereits nach den ersten Kilometern innerhalb des NPs waren wir über dessen landschaftlichen Reize sehr positiv überrascht. An den diversen Dams tummelten sich Gnu- und Zebra-Herden und es wimmelte nur so vor Giraffen. Das Road Net ist zu einem Teil gut asphaltiert und die Gravel Roads in einwandfreiem Zustand. Dies alles kam uns und unserem vermaledeiten Freelander entgegen. Nach Sonnenuntergang kamen wir auf der Campsite an und begannen, unseren letzten Braai für unsere diesjährige Sommertour vorzubereiten. Auch genossen wir die Möglichkeit bis spät abends draußen zu sitzen und zu schmökern.



Tag 30

Pilanesberg National Park

Der Tag stand ganz im Zeichen der Erkundung und so standen wir früh auf und brachen nach einem schnellen Milchkaffee auf zu unserem Morning Drive. Da der NP recht überschaubar ist und hervorragende Straßen- und Pistenverhältnisse vorzuweisen hat, kommt man recht zügig von A nach B. Wir durchquerten den NP von Ost nach West bis zum Ruighoek Hide. Auf dem Weg dorthin freuten wir uns über die Sichtung von fünf Rhinos und sagten uns, dass wir wirklich vom Glück verfolgt sind, denn wann immer wir in Afrika unterwegs waren…an Nashornsichtungen hat es uns nie gemangelt. Höhepunkt war dann die Begegnung mit einer Löwin, die gemächlich unter dem Laub eines großen Busches vor sich hin döste. Gemütlich streiften wir weiter durch die tierreiche Landschaft. Gegen elf Uhr fuhren wir zurück, um unsere sieben Sachen etwas zu ordnen, denn am nächsten Tag sollte es ja nach Johannesburg zurückgehen. Gesagt, getan. Dann noch etwas chillen und gegen 15 Uhr starteten wir zu unserem letzten Game Drive. Auf dem Weg zum Mankwe Dam erblickten wir von Weitem bereits die große Ansammlung von Autos. Wir gesellten uns kurz dazu, denn es wurden zwei Leoparden gesichtet, die sich aber im hohen Gras ein Schläfchen gönnten. Wir entflohen der Masse und wurden mit einem tollen Giraffen Encounter belohnt. Die untergehende Sonne im Rücken fuhren wir zur Campsite, duschten uns und labten uns dann dem üppigen, sehr leckerem Büffet des Restaurants.

Unsere Bewertung der Manyane Campsite: 2-
Hinweis/Tipp/Bemerkung: Große Anlage mit Chaltes, Thatched Tents, Campsits mit und ohne eigenen Stromanschluss, Restaurant, Swimmingpool, vielen Ablutionblocks etc.; vermisst haben wir auf solch einer professionell ausgerichteten Anlage ausreichend Wasseranschlüsse, was den Abwasch und das zwischendurch notwendige Händewaschen mühselig machte; leckeres Essen im Restaurant; wer sich von der Masse an Menschen nicht abschrecken lässt, hat einen bequemen Ausgangspunkt für einen wunderschönen, wenn auch kleinen Nationalpark quasi vor den Toren Johannesburgs/Pretorias.
Preis: 160 ZAR/Person für Campsite mit eigenem Stromanschluss


Impressionen - Pilanesberg NP















Tag 31

Pilanesberg National Park ---> Johannesburg Intern. Flughafen

Unsere Abreise erfolgte früh, da wir auf dem Weg zum Flughafen noch persönliche Dinge in Johannesburg zu erledigen hatten.
Den Freelander gaben wir vereinbarungsgemäß um 15 Uhr am Flughafen ab. Die von uns für die Panne verauslagten Spesen wurden uns vom Wagenvermieter selbstverständlich nicht erstattet; ebenso nicht die 350 ZAR für den von uns gekauften Campingtisch. Nach dem bereits stattgefunden E-Mail- und SMS-Verkehr konnten wir von unserem Vermieter selbstredend nicht das Geringste erwarten. Auch diese Gelegenheit wurde von ihm nicht genutzt, uns das vertraglich Vereinbarte zukommen zu lassen.




Fazit:

Sambia – eine aufregende Nation mit landschaftlich atemberaubenden Reizen, verbunden mit einer artenreichen Flora und Fauna und liebevollen, hilfsbereiten Menschen. Der Werbeslogan „Zambia – the real Africa“ kann von uns nur unterstrichen werden.
Trotz einiger fester Polizeikontrollen wurden wir bis auf zwei Mal immer durchgewinkt.
Wir fühlten uns zu jeder Zeit sicher und wohl.
Das Einkaufsangebot in den zahlreichen Spar und Shoprite-Märkten war hervorragend, varierte aber etwas, wobei der Spar in Choma und Chipata das nachweislich schlechteste Fleisch im Sortiment hatte.
Diesel gab es bis auf eine Ausnahme in Petauke an allen Tankstellen. Der Preis betrug 10,01 ZMW/Liter.
Generell ist das Supermarktpreisniveau in Sambia höher als in Botswana oder Südafrika. Frisches Obst und Gemüse am Straßenrand und den Dörfern ist jedoch mehr als günstig und stets frisch und bester Qualität.
Gefahren sind wir 7.100 km in vier Wochen. Dies mag viel vorkommen, doch gab es lediglich ein paar wenige Tage an denen wir viele Kilometer geschrubbt hatten. Die längste Strecke war vom Lusaka Pioneer Camp ins Wildlife Camp im South Luangwa mit 10 ½ Stunden Fahrtzeit (inkl. Pinkelpausen, Tank und Einkaufsstopp in Chipata).

Unberücksichtig lasse ich hier die verflixten und widrigen Umstände, die wir mit dem Wagen hatten. Fakt diesbezüglich ist und bleibt: Nie mehr Southafrica4x4.

Sambia hat uns auf alle Fälle in seinen Bann gezogen und wir werden mit Sicherheit so bald als möglich wiederkehren, um dann auch das zu unternehmen, welches wir aufgrund des Wagens nicht durchführen konnten. Ferner stehen ja noch auf unserer Agenda der Kasanka NP, der Lavushi NP, das Mutinondo Wilderness, der North Luangwa NP, der Luambe NP und natürlich wieder der großartige South Luangwa NP.
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Letzte Änderung: 19 Sep 2014 11:27 von ALM.
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