Swakop52 schrieb:
Was sich Länder wie Deutschland, aber auch einige andere EU Staaten, im Reiseverkehr leisten, ist die pure Unverschämtheit.
[...]
Daß dieser unfaire Umgang miteinander den südafrikanischen Staaten langsam zum Halse heraus hängt, das muß man verstehen. Zumal Monteure im Einsatz ganz gewiß keinen Asylantrag stellen werden, oder irgendjemanden den Arbeitsplatz wegnehmen.
Das ist nur noch krankhafter Bürokratismus in abwegigster Form. Einseitig und unfair. Weil nicht nur die Wirtschaft behindert wird, sondern auch der private Reiseverkehr.
Deinen Frust, bzw. den der meisten Betroffenen, wird wohl jeder verstehen, nur hat das mit "Bürokratismus" nicht im geringsten etwas zu tun. Wie du selbst schreibst, wird "der Monteur im Einsatz keinen Asylantrag stellen", nur gibt es für den Zöllner an der Grenze keine Möglichkeit, festzustellen, ob jemand ein Monteur im Einsatz ist, oder aber eben ein arbeitssuchender Wirtschaftsflüchtling. Genau dafür ist das Visaverfahren da, dies im Vorfeld so gut es geht abzuklären.
Die (Wieder-) Einführung einer Visumpflicht für Reisende aus Deutschland & Co. seitens Namibia ist das gute Recht von Namibia, aber nach meinem Dafürhalten (und dem der Masse aller Unternehmer im Tourismus) reine Dummheit, wenn auch vermutlich ohne allzu große Auswirkungen.
Der wahre Grund ist doch hierzulande ein offenes Geheimnis: die SWAPO versucht derzeit, kurz vor den Wahlen, möglichst viele populäre Kleinigkeiten abzuhaken, um vielleicht irgendwie doch noch die 50% zu erreichen.
Ein bisschen was gegen die "böse EU, die uns keine Visumsfreiheit gibt" kommt beim kleinen Mann eben gut an, ebenso wie die Steuererstattung für Einkommen zwischen 50.000 & 100.000, die ausgerechnet einen Monat vor der Wahl kommt.
Honni soit qui mal y pense.
Um zum Visum zurückzukommen: sinnvoll wäre eventuell ein kostenpflichtiges Visum, wenn im Gegenzug die Eintrittsgebühren für die Nationalparks gesenkt werden, das könnte tatsächlich im Tourismus zu leichten Verschiebungen zugunsten längerer Aufenthalte führen (wobei der Effekt wahrscheinlich so oder so eher homöopathische Dimensionen erreichen dürfte). Momentan sind Langzeitaufenthalte mit Besuch zahlreicher Parks verhältnismäßig teurer als Kurzzeitaufenthalte, in denen nur Sossusvlei & Etosha besucht werden. Das begünstigt den Massentourismus an diesen Standorten, während gleichzeitig die unverhältnismäßig hohen Gebühren kleinere Attraktionen (bspw. Organ Pipes, Hoba Meteorit) weniger attraktiv werden lassen.