THEMA: grünes Namibia 26.2.-5.3.
01 Jul 2022 19:21 #646366
  • rik m.
  • rik  m.s Avatar
  • Beiträge: 568
  • Dank erhalten: 1619
  • rik m. am 01 Jul 2022 19:21
  • rik  m.s Avatar
1.3.

Nach einer relativ angenehmen Nacht - weniger angenehm war, dass mein Feldbett ziemlich durchgelegen war - erwachte ich wohl durch die ersten Geräusche des Morgens oder aus dem Camp. Als ich die Augen öffnete, sah ich die ersten Farben im Osten. Und da kam auch schon Sebastian, um uns zu wecken und warmes Wasser für die Waschschüssel zu bringen. Gefroren hatte ich nicht in der Nacht, aber das warme Wasser tat trotzdem gut. Interessanterweise war alles sehr klamm, es hatte ordentlich Tau! Schnell war ich fertig und schlenderte in Campnähe mit dem Fotoapparat herum.









Bald schon gab es Frühstück und dann brachen wir auf. Düne rauf und Düne runter, unten viel Gras, oben tolle Ausblicke auf die grüne Weite, dazwischen Bäume und verschiedene Blumen und zwei Chamäleons. Je höher wir kamen, umso steiniger wurde es zwar, aber umso vielfältiger leuchtete die Blumenpracht. Sebastian erklärte die Besonderheiten der Pflanzen und nannte uns die Namen.

















Auf der "Passhöhe" machten wir eine kleine Rast, warfen dann einen letzten Blick zurück. Mir hatte es v.a. dieser kegelartige Berg in der Ferne angetan; das ist der "Chocolate-Mountain" am Geländer der Greenfire Lodge, wo ich bei meiner ersten Reise war.



Auf der anderen Seite konnte man in der Ferne Dünenzüge erblicken - natürlich mit Grün überzogen:







Inzwischen war es richtig heiß geworden. Der Abstieg war teils etwas steinig, aber mit den Birkis noch gut zu bewältigen. Alle anderen trugen nun feste Schuhe. Wir hörten Trappen, sahen in der Ferne ein paar Oryxantilopen und in der direkten Nähe viele Skorpionlöcher; gegen Mittag kamen wir an "Picknick-Platz", wo ein großes Zelt aufgebaut war und Liegenstühle darunter im Schatten standen. Aus zwei Vorratsboxen reichte uns Sebastian unseren Lunch. Und dann dösten alle, was mir aber schnell zu langweilig wurde. Ich beobachtete die Webervögel, die hier ein riesiges Nest hatten, bis Sebastian dann mit einem vorhandenen Solar-Kocher Wasser für Kaffee heiß machte und die Gespräche übers Land und Reisen wieder in Gang kamen.





Letzte Änderung: 01 Jul 2022 19:51 von rik m..
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: helen, tigris, Lotusblume, urolly, loeffel, Daxiang, Malbec, Sadie, Flash2010, Beatnick und weitere 6
07 Jul 2022 19:19 #646777
  • rik m.
  • rik  m.s Avatar
  • Beiträge: 568
  • Dank erhalten: 1619
  • rik m. am 01 Jul 2022 19:21
  • rik  m.s Avatar
1.3. (Fs)

Die Mittagspause neigte sich dem Ende, als nah an unserem Rastplatz ein Oryx vorbeitrottete und sich in den Schatten eines Baumes stellte… Wir hingegen verließen den Schatten und gingen in die andere Richtung weiter. Kleinen Dünen hieß es zu überqueren. Es war warm und sonnig, schön zu gehen, nicht wirklich anstrengend – so hatte ich es mir vorgestellt. Je nachdem, ob man sich oben am flachen Dünenkamm oder unten im weiten Tal befand, war mehr oder eben weniger Grün zu sehen. So ganz hatte ich mich immer noch nicht daran gewohnt.











Unterwegs begegneten wir v.a. kleinen Tieren. Die Eidechse war sehr gut getarnt, nur durch ihre Bewegungen sah ich sie überhaupt. Witzig, wo sie dann anhielt! Sie suchte den Schatten genauso wie meine Mitgeher, die unter jedem Baum im Schatten stehen blieben, um sich abzukühlen. Ich empfand es nicht als sonderlich heiß, oder besser gesagt, mich belastete die Hitze nicht.



Immer wenn ich mit dem Fotoapparat hantierte, hörte ich nur mit einem Ohr zu, was Sebastian erklärte; daher weiß ich leider nicht mehr, welches Tierchen das hier war.







Grotesk war der Kampf zwischen einer Heuschrecke und einem Käfer, der seiner Gegnerin in die Flanke gebissen hatte und nicht locker ließ und sich immer weiter fressen wollte…






Bald schon kamen wir an Camp II an. Auch dieser Lagerplatz war sehr schön gewählt, man konnte auf Dünenzüge und „Berge“ blicken und weit entfernt sogar die Unterkünfte von Wolvedans sehen. Dieses Mal nahm jeder von uns eine wohltemperierte Dusche. Dann verbrachten wir die Zeit bis zum Abendessen an der „Bar“ bzw. mit Herumschlendern oder Fotographieren.











Wie schon gestern gab es kurz nach Sonnenuntergang nochmals einen Moment, wo der Sand extrem zu leuchten begann; leider hatte ich da schon den Fotoapparat weggesteckt.

Das Abendessen war genauso gut wie gestern. Danach saßen wir noch mit einem Getränk zusammen, doch wieder einmal war ich für längere Gespräche zu müde. Als ich in mein „Schlafzimmer“ kam, stand das Bett anders als vorher. Wegen des Windes hatte es der nette Mann der Crew (Leider weiß ich seinen Namen nicht mehr) anders hingestellt. Dieses Mal traf ich keinen Skorpion und ging bald zu Bett – ich traf keinen, ja, aber dafür ging es an der Bar und im „Esszimmer“ skorpionsmäßig so ziemlich ab, wie man mir am nächsten Morgen berichtete: Gleich als ich weg gewesen sei, habe Sebastian einen Skorpion entdeckt (es sei nur wenige cm von der Stelle entfernt gewesen, wo ich dem Abdruck im Sand nach zuletzt gestanden sei) und dann noch einige weitere. Wie am Tag zuvor seien diese mit der Schaufel in einen Eimer befördert worden. Dort drinnen seien dann zwei aufeinander losgegangen. Sebastian sei dann weit gegangen, um sie in sicherer Entfernung wieder frei zu lassen… Unglaublich!
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, tigris, Lotusblume, urolly, loeffel, Daxiang, Malbec, Flash2010, Beatnick, Sangwali und weitere 4
11 Jul 2022 20:29 #647037
  • rik m.
  • rik  m.s Avatar
  • Beiträge: 568
  • Dank erhalten: 1619
  • rik m. am 01 Jul 2022 19:21
  • rik  m.s Avatar
2.3.

Die Nacht war angenehm, ohne Tau und mit besserem Feldbett! Der Wind hatte auch nachgelassen, ich habe gut geschlafen. Das Morgenprozedere glich dem des Vortags: morning-call, warmes Wasser, sich verfärbender Himmel... Wieder nutzte ich die Zeit bis zum Frühstück für Herumschlendern und Fotographieren:













Letzte Änderung: 12 Jul 2022 07:39 von rik m..
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: tigris, freshy, urolly, regsal, loeffel, Daxiang, Gromi, CuF, Malbec, Sadie und weitere 6
12 Jul 2022 08:00 #647062
  • rik m.
  • rik  m.s Avatar
  • Beiträge: 568
  • Dank erhalten: 1619
  • rik m. am 01 Jul 2022 19:21
  • rik  m.s Avatar
2.3. Fs

Kurz nach 8 Uhr brachen wir dann zu unserer letzten Wanderung auf. Wieder war das Tempo für mich sehr angenehm, ich konnte schauen, stauen und fotographieren. Diese wunderbaren Farben: der gelbrote Sand, darüber wolkenloser, blauer Himmel! Dazwischen Bäume in allen erdenklichen Verrenkungen! Diese Weite und Ruhe! In der Ferne grün schimmernde Flächen und Berge. Auch allerhand Kleingetier sahen wir wieder (leider sind die Fotos davon nicht sonderlich zeigenswert), ebenso einen einsamen Oryxmann oder eine frische Schlangenspur ohne Schlange. Wir querten wieder die Dünen, es ging wellig auf und ab, bereitete mir aber keine Schwierigkeit; im Sand zu gehen bin ich ja gewohnt, mal mit Birkis, mal barfuß.















Nach kurzweiligen 3 Stunden waren wir wieder am Farmhaus angekommen. Es gab noch Erfrischungsgetränke und einen Kuchen und dann war der Tok-Tokkie-Trail leider auch schon wieder vorbei...
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, tigris, freshy, urolly, loeffel, Daxiang, Gromi, CuF, Malbec, Sadie und weitere 7
30 Jul 2022 14:31 #648171
  • rik m.
  • rik  m.s Avatar
  • Beiträge: 568
  • Dank erhalten: 1619
  • rik m. am 01 Jul 2022 19:21
  • rik  m.s Avatar
Ehrlich gesagt ist meine Motivation, den RB fortzusetzen, aufgrund des geringen Interesses daran mehr oder weniger im Keller. Weil ich aber keine halben Sachen mag, werde ich die Fortsetzung tippen - schneller und schlanker.


2.3. Fs

Gegen Mittag brachen wir Richtung Norden auf. Die C 27 war an einigen Stellen nicht gut in Schuss, sehr ausgewaschen und löchrig vom kürzlichen Regen. Unterwegs trafen wir auf große Zebra-Herden und große Gruppen von Springböckchen. Auch hier dominierte die Farbe Grün...











Unser Ziel war die Namib Dessert Lodge. Nach langem Überlegen hatte ich mich gegen das Dune Star Camp entschieden und ein normales Zimmer in dieser Lodge gewählt. Die Belegung war weit, weit unter dem, was hier möglich wäre. Der Tourismus kam im Februar langsam erst wieder in Schwung. Das merkte man auch deutlich am Personal. Der Service vom Restaurant (Dinner bzw. Frühstück) war äußerst langsam und so gar nicht auf Zack...

Abends hatte ich eine Sundowner-Fahrt gebucht; C. kam natürlich mit und mit uns war noch ein Pärchen aus Deutschland dabei. Wir mussten sicher mehr als eine Viertelstunde über den vereinbarten Zeitpunkt hinaus warten, bis der Guide kam. Er war sehr wortkarg, stellte sich nicht mal vor, ließ uns einsteigen und fuhr dann erst mal ohne Stopps und Erklärungen ein ganzes Stück durchs Gelände. Im Laufe der Fahrt taute er ein wenig auf bzw. besserte sich seine Laune etwas - wie er später gestand, war er sehr verärgert gewesen, weil er kurzfristig diesen Drive übernehmen musste. C. verstand es auf seine nette Art, ihn zum Reden zu bringen, und so wurden die Stopps und Erklärungen auch immer besser. Oben am Plateau trafen wir auf eine große Oryx-Herde und genossen die Ausblicke.

















Zum Sonnenuntergang fuhren wir dann auf einen der Aufsichtspunkte direkt an der Kante. Aufgrund der Wolken gab es tolle Lichtstimmungen.









Bei Dunkelheit kamen wir zurück und nahmen das Abendessen auf der Terrasse ein.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, tigris, panther, Lotusblume, urolly, Wild Dog, loeffel, Do, Daxiang, Grosi und weitere 14
30 Jul 2022 21:12 #648185
  • rik m.
  • rik  m.s Avatar
  • Beiträge: 568
  • Dank erhalten: 1619
  • rik m. am 01 Jul 2022 19:21
  • rik  m.s Avatar
3.3.

Als ich erwachte und einen Blick nach draußen warf, sah ich, dass die Dämmerung schon eingesetzt hatte. So schnell ich konnte, zog ich mich um und schnappte den Fotoapparat. Nicht mehr ganz rechtzeitig schaffte ich es: Die versteinerten Dünen leuchteten nur noch schwach, vorher hatten sie richtig gestrahlt.



Ich unternahm einen ausgiebigen Morgenspaziergang und war von der Landschaft sehr begeistert; hier und jetzt störte mich das Gras nicht. Heute gefiel es mir! Eine Wolkenfront im Osten spielte ihr Spiel mit der Sonne: Mal fiel Licht auf die Dünenwand, mal lag alles im Schatten. Außer mir war niemand unterwegs. Es war so ruhig und friedlich, und von kleinen Kuppen aus hatte ich einen wunderbaren Weinblick auf die grüne Wüste...



















Gegen 8.30 Uhr war ich zurück und ging zum Frühstücken. Heute musste ich allein frühstücken, weil C. ausschlafen wollte. Wie schon beim Abendessen dauerte es ewig, bis ich am Tisch hatte, was ich bestellt hatte. Aber egal, ich hatte ja Zeit. Es waren nur noch 2 oder 3 weitere Tische besetzt; viel los war also wahrlich nicht; aber das war mir ganz recht. Überraschend gab es immer noch kein Wifi; an der Rezeption sagte man mir dasselbe wie gestern: es sei plötzlich ausgefallen, man arbeite an einer Wiederherstellung. So hing ich mit meinem Gedanken noch dem Morgenspaziergang nach und freute mich schon auf die längere Wanderung, die ich nun unternehmen wollte.
Letzte Änderung: 31 Jul 2022 08:46 von rik m..
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, urolly, loeffel, Daxiang, Grosi, Malbec, Flash2010, Sangwali, Dandelion, HartmutBremen und weitere 3
Powered by Kunena Forum