THEMA: grünes Namibia 26.2.-5.3.
31 Jul 2022 09:25 #648199
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3.3. Fs

Nach dem Frühstück fragte ich in der Rezeption nach einer Wanderkarte bzw. einem Plan. Es gibt verschiedene Routen und ich wollte auf die Dünen hinauf. Leider fanden die Rezeptionisten trotz längeren Suchens das entsprechende Kartenmaterial nicht und verwiesen mich auf die Markierungen. Nun gut, Schilder mit verschiedenen Nummerierungen hatte ich schon in der Früh gesehen.

So ging ich einer bestimmten Route folgende Richtung Süden. Mal führte mich diese nahe an die Dünenwand heran, dann wieder durchs ausgetrocknete Flussbett, schließlich ging es steinig hinauf. Die Landschaft direkt am Fuße der Wand und bei Aufstieg war karg und trocken, trotzdem fand ich verschiedene Blumen und Blüten.











Oben angekommen war ich noch gar nicht ganz oben. Das Plateau erstreckte sich weit, weit nach hinten, sehr viel Grün. Grüne Wiesen, grüne Flächen, grüne Wellen. Und dazwischen dann echte Sanddünen, noch nicht versteinert. Dorthin wollte ich gehen. Unterwegs traf ich auf ein Oryx, das leider davongaloppierte. Mir tat leid, dass ich das Tier verscheucht hatte und es Energie für die sinnlose Flucht aufbringen musste, glücklicherweise blieb es aber bald wieder stehen und beäugte mich kritisch.









Oben auf der Düne war der Sand schon sehr heiß, sodass barfuß gehen keine gute Idee war. Außerdem wuchs hier wieder das fast schilfähnliche Gras, das sehr harte und schneidende Blätter hat. Immerhin war es hoch genug, sodass ich mich mit etwas Vorsicht in seinem Schatten etwas ausruhen konnte. Doch schon bald marschierte ich weiter nach Norden. Hier gefiel es mir total gut! Tote Bäume inmitten des grünen Grases, die Abbruchkante, die Hügel und Berge in der Ferne - fantastisch! Ich war alleine unterwegs; die Lodge unter mir klein, wie Spielzeughäuschen, nicht erkennbar, was dort unten los war; von oben schien die Sonne vom nahezu wolkenlosen Himmel herab, es war knackig heiß, was ich ja so liebe.











Auf diese Weise ging ich ein ziemlich langes Stück dort oben entlang, bis ich an einer geeigneten Stelle den Abstieg wagte. Unten folgte ich den ausgetrockneten "Bachläufen" oder Wildwechseln; nur dort konnte man gehen; das Gras war hüfthoch und wogte im Winde. Wahnsinn! Wieder traf ich auf einen Oryx, der mich ziemlich nahe passieren ließ und nicht davonrannte.









Irgendwann kam ich auf einen Fahrweg und dann sah ich meine Fußspuren vom Morgen und schon war ich in der Lodge. Insgesamt war ich wohl 5 Stunden unterwegs gewesen.
Ich legte mich dann auf eine Liege am Pool, C. kam und gesellte sich zu mir. Das Wifi ging immer noch nicht, wie wir feststellten. Wir bestellten an der Poolbar einen leckeren antialkoholischen Cocktail und beobachteten neu ankommende Gäste, darunter eine 3-Personen-Gruppe mit Reiseleiterin. Auch sie bemerkten, dass das Wifi nicht funktionierte, was der Reiseleiterin gar nicht gefiel. Sie verschwand Richtung Rezeption und als sie wieder kam, hatten alle plötzlich ein WLAN. Was ich davon halten soll, weiß ich nicht recht.
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31 Jul 2022 16:00 #648237
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3.3. Fs

Auch für diesen Abend hatten wir eine Ausfahrt gebucht. Mit uns war ein junges Paar aus Südafrika im offenen Fahrtzeug. Ich hatte für meine Fototasche und das Stativ also wieder genügend Platz. Das war gut. Was den Guide betraf, so war es heute das Gegenteil: Sehr nett und um die Gäste bemüht, doch wenig kompetent und ziemlich schlecht im Englischen. Obwohl er im (weit) fortgeschrittenen Alter war, so arbeitete er doch völlig neu als Guide und war eigentlich erst am Lernen... Nun ja... So übernahm C. für die Südafrikaner viele Erklärungen (die Route glich der gestrigen), und mir war es eh mehr oder weniger egal, weil ich hauptsächlich schauen, genießen und fotographieren wollte. Ohne Wolken war die Stimmung heute eine ganz andere! Und wir sahen Tiere, die ich gestern nicht gesehen hatte!









Und oben am Plateau war es mit der tief stehenden Sonne auch ganz anders als zu Mittag während meiner Wanderung!

















Der Sonnenuntergang war weniger dramatisch als am Vortag und irgendwie wurde ich langsam fotographiermüde, sodass ich in Ruhe mein Getränk und die Stimmung genießen konnte. Bei weitfortgeschrittener Dämmerung brachen wir auf, schnell wurde es dunkel. Der Abend klang mit einem Dinner auf der Terrasse aus.
Letzte Änderung: 31 Jul 2022 16:02 von rik m..
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02 Aug 2022 11:31 #648357
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4.3.

Letzter Standortwechsel. Von der Namib Desert Lodge fuhren wir nach Norden. An besonders prachtvollen "Blumenwiesen" musste C. für mich anhalten.







Dann gab es den obligatorischen Stopp in Solitaire. Allerdings verzichtete ich auf Kaffee und Kuchen; so gut hatte ich vom letzten Besuch nicht in Erinnerung. Ich streifte mit dem Fotoapparat umher und machte Bekanntschaft mit einer Türkin, die allein mit ihrem Motorrad durch Afrika fährt. Ich bewundere Frauen, die so viel Mut und Power haben!










Nun kam das Teilstück, das mir am vertrautesten war. Rechts hinter den Bergen wohnen Gerda und Niekie; ständig schwärmte ich C. von meinem Aufenthalt dort vor. Dann folgte die Gegend, in der ich mit "Bushman" meine Wanderung gemacht hatte.







Und dann kam die Einfahrt zu Rostock Ritz.



Ich bat C. die Lodge anzufahren; das Restaurant hatte ja geöffnet und da es Mittagszeit war, könnten wir vielleicht zumindest etwas trinken und ich mit Conny plaudern, wenn sie da war. War sie auch. Bei Ankunft begegneten wir auch Hainer, doch er war wortkarg, wenn nicht gar mürrisch und abweisend; ähnlich präsentierte er sich während meines Aufenthalts vor 1,5 Jahren. Ganz anders ging Conny jedoch mit den Gästen um; sie erinnerte sich noch an mich und wir plauderten über dies und jenes und v.a. das viele Grün. Auf meine Frage, ob ich denn einfach so jetzt eine kurze Wanderung machen dürfte, bejahte sie; sie wisse noch, dass ich während der Mittagshitze gerne unterwegs sei. Und so ging ich relativ flott zum Lions Head und war baff, wie anders die Landschaft aussah. Wieder dachte ich, dass es mir anders besser gefällt.





Als ich zurück kam, war C. auch mit seinem Lunch fertig und unterhielt sich mit dem Barmann im Inneren. Noch einige Worte zu Conny und dann fuhren wir weiter. Hainer oder Yvonne waren nicht mehr aufgetaucht. Mhm, die Stimmung war irgendwie komisch, auch C., der noch nie dort war, fand das. Die Angestellte so nett, der Chef das Gegenteil.







Unterwegs sahen wir ein Oryx, das sich komisch benahm, rannte, sprang, fiel hin, buckelte, rannte weiter. Irgendwann blieb er stehen und ich konnte ein scharfes Foto machen. Dann querten wir den Gaub. Auch hier gab es mehrere Fotostopps.





Schließlich bogen wir auf die C 26 ein. Die Einfahrt zu unserer letzten Station Valley of 1000 hills war gut ausgeschildert.
Letzte Änderung: 02 Aug 2022 13:11 von rik m..
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03 Aug 2022 09:09 #648415
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Die Zufahrt über das Farmgelände bis zu Lodge war weniger problematisch als ich es mir aufgrund mancher Beschreibungen vorgestellt hatte. Vielleicht habe ich aber auch keine Ahnung und C. fährt einfach nur gut. Wie auch immer, es gab nur wenige Fotostopps, weil wir nach dem Einchecken ohnehin herumfahren wollten, und nach einer knappen halben Stunde waren wir "oben" am Haus.





Welch eine Lage! Welch ein Ausblick! Unglaublich! Die Besitzerin (ihren Namen habe ich leider vergessen) zeigte uns unsere Chalets. Nachdem C. geduscht hatte (darauf war er sehr versessen, er duschte zu jeder sich bietenden Möglichkeit, was ich ein wenig als Wasserverschwendung ansah) und ich die Köcherbäume in der Nähe aufgesucht hatte, rumpelten wir auch schon wieder die Piste hinunter.







Die "Sehenswürdigkeiten" waren ausgeschildert; überall konnten wir anhalten, aussteigen und rumlaufen und so sammelten wir sehr entspannt die Eindrücke von dieser eigenartigen Gegend:

















Letzte Änderung: 04 Aug 2022 09:04 von rik m..
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03 Aug 2022 17:46 #648459
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Zurück im Chalet nahm ich einen Schluck von diesem wunderbaren Likör, der als Willkommensgruß bereit stand, und machte mich auf den Weg zum meinem ausgewählten Sonnenuntergangsplatz: Ich "kraxelte" den Hausberg ein Stückchen bis zu den Köcherbäumen hinauf. So hatte ich beides: einen sagenhaften Ausblick auf eine bizarre Landschaft und im VG diese fotogenen Bäume !





Ich sah sogar den "Tafelberg", auf den ich im Herbst damals gestiegen sind. Und wenn ich das Tele weiter nach links, also Osten, schwenkte, meinte ich ganz im HG die Berge zu sehen, in deren Talkessel die Barkhan Dune Retreat Lodge liegt; ganz sicher bin ich mir aber immer noch nicht.





Beim Abstieg entdeckte ich dieses Wolfsmilchgewächs mit Knospen. Ich war ganz begeistert, weil ich so etwas noch nie gesehen hatte.






Wieder unten setzte ich mich auf die Terrasse der Lodge und die Hausherrin bot mir einen Wein an. Im Gespräch stellte sich heraus, dass sie die Schwester von Bushman ist, mit dem ich im Herbst die Wanderung gemacht hatte. Auf sein Stückchen Land konnte man auch von der Terrasse aus wunderbar blicken.







Als die Sonne dann endgültig weg war und Dunkelheit hereinbrach, kamen auch die anderen Gäste mit dem Auto an: ein junges Paar aus Südafrika, die nach Walfishbay geflogen waren und von dort direkt hierher kamen.

Das Essen war sehr gut, der Wein auch. Und obwohl alle "Paare" (also auch C. und ich) an Einzeltischen saßen, ergab sich ein gemeinsames Gespräch. Es war ein netter Abend. Mit meiner Stirnlampe fand ich dann den Weg ins Chalet und ins Bett.
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04 Aug 2022 08:56 #648500
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Mit Einsetzen der Dämmerung wurde ich wach und besuchte nochmals die Köcherbäume unterhalb meines Chalets. Es war eine gute Entscheidung, den für diese Reise letzten Sonnenaufgang in Namibia hier zu verbringen.









Relativ früh konnten wir frühstücken und nachdem ich alles ordentlich gepackt und nochmals das Panorama fotographiert hatte, ging es auf die letzte Strecke zurück nach Windhoek.





Wir fuhren logischerweise die C 26 am Gamsberg vorbei. Ich kannte die Straße noch nicht - und auch C. war hier noch nie gefahren! Er freute sich wie ein kleines Kind über die neue Erfahrung. Für mich musste er immer wieder anhalten und fotographierte selbst viel mit seinem Handy.











Gegen Mittag waren wir in der Stadt und C. brachte mich gleich zu einem Testzentrum. Alles ging sehr zügig und schon waren wir wieder draußen; er hatte ein paar Dinge zu erledigen, währenddessen ich immer im Auto blieb. Dann fuhren wir auf eher touristischen Wege durch die Stadt. Fotographiert habe ich nicht mehr, weil mir die Stadt nicht sonderlich gefiel. Im Independence Museum fuhren wir mit Lift nach ganz oben und stellten uns auf den Aussichtsbalkon des Restaurants, nicht aber ohne ein Getränk zu bestellen. Mittagessen wollten wir hier nicht; ich war auf das legendäre Joe’s Bierhaus neugierig. Also lud ich C. dort zum Essen ein. Dort kam dann auch das Testergebnis und so war die Reise wirklich vorbei, keine Quarantäne-Verlängerung...
Wir brachten das Auto zurück, nicht ohne vorher aufzutanken. Noch nie hab ich ein derartiges Rütteln und Schütteln erlebt, um die Tanks auch wirklich voll zu bekommen. Und dann fehlte tatsächlich bei der Rückgabe 1 Liter?! Nun gut. Ich verabschiedete mich von C. und wurde mit einem Shuttle zum Flughafen gebracht. Dort ging alles seinen gewohnten Gang und ohne Problem war ich dann am Sonntag Vormittag wieder daheim.
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