THEMA: Die Loeffels auf 8 Rädern mit Freunden im Caprivi
19 Jun 2022 16:24 #645518
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Samstag 23. April: Volles Programm Bwabwata – Teil 2

Heute Nachmittag fahren wir zur Buffalo Core Area. Die ist auch für uns Loeffels Neuland, denn vor 8 Jahren hatten wir diesen Bereich aus Zeitgründen ausgelassen.
Wir haben die Tour bei der Lodge gebucht. Der Riesenvorteil: Wir müssen nicht den Riesenumweg über die Brücke bei Divundu fahren, denn bei der gebuchten Tour setzt man mit dem Boot über den Okavango und steigt dann ins Safarifahrzeug um. Die Buffalo Core Area liegt ja gerade am gegenüberliegenden Ufer des Okavango. Zudem profitieren man bei geführten Touren grundsätzlich von der Erfahrung der Guides, was wir sehr schätzen :) .

Heute ist Klaus unser Guide. Er ist Miteigentümer der Lodge, allerdings aber nicht immer hier, sondern pendelt mehrmals im Jahr zwischen Deutschland und Namibia.
Er hat sich hier in Namibia zum Guide ausbilden lassen und kennt die Parks rund um die Lodge wie seine Westentasche.

Es gibt am anderen Ufer keinen Bootsanleger. Deswegen gab es im Vorfeld auch wieder jede Menge Überlegungen wegen Beates Rolli und wir nehmen mehrere Holzplanken mit, um Beate mit Rolli von Bord zu bekommen. Aber das Ufer ist relativ flach, und Beate lässt sich auch hier mitsamt Rolli problemlos von Bord tragen B) .

Wir sind zu viert mit Klaus unterwegs. Ein weiteres Fahrzeug nimmt noch ein paar Gäste der Nachbarlodges mit. Man kooperiert gut nachbarschaftlich.

Klaus als Guide erweist sich für uns als absoluter Glücksfall. Er erklärt uns sehr kundig und informativ diverse ökologische und auch historische Zusammenhänge, in dieser Beziehung eine der besten Touren, die wir auf unseren bisherigen 5 Namibiareisen erleben durften. Daumen hoch :woohoo: !

Ein „paar“ Bilder sind auf dieser Tour natürlich auch entstanden :whistle: :





Gabelracke (Bild: Thomas)


Kudus auf Mineraliensuche


Grautoko


Unvermittelt liegt hinter einer Kurve plötzlich eine Löwin an der Piste.



Sie trägt einen Sender. Hier in der Region sind einige Löwen mit Sendern versehen, um ihre Wanderbewegungen zwischen Angola. Namibia und Botswana besser verfolgen und erforschen zu können.
Nach einem ausgiebigen Gähner verkrümelt sie sich allerdings rasch ins Unterholz. (Bilder: Thomas)




Ein unerwartetes, aber kurzes Vergnügen. Es bleiben nur Spuren.



Ansonsten gibt es auch immer wieder weite Ausblicke auf die Floodplains.





Und der Himmel hängt voller Leberwürste:



Irgendwann gibt es auch mal in Treffen mit den anderen Gamedrive-Fahrzeugen und eine Pause.



Dabei entdeckt eine Teilnehmerin von einem erhöhten Standort aus einen einzelnen Elefanten, der genau auf uns zusteuert. Aber er dreht vorher ab und behelligt uns nicht.



Im weiteren Verlauf wird die Landschaft schon langsam in warmes Spätnachmittagslicht getaucht:











Bild: Thomas


Bild: Thomas


Wir fahren auch an den Überresten der südafrikanischen Militärbasis vorbei. Irre, was hier für die Militärs aus dem Boden gestampft wurde, inklusive Läden, Kino, Turnhallen und und und … Alles rottet nun so vor sich hin und verfällt, aber schon durch die schiere Größe der Anlage ist beeindruckend. Fotos haben wir hier im Vorbeifahren allerdings keine gemacht.

Ein Frankolin scheucht vor uns seinen Nachwuchs von der Piste

Bild: Thomas




Und ein stattlicher Kudu steht malerisch im Gegenlicht



Bild: Thomas


Hier lasse ich mich auch mal zu einem nostalgisch anmutenden Schwarzweiß-Bild hinreißen:



Im Schein der tiefstehenden Sonne erreichen wir wieder unser Boot ...

Bild: Thomas


... und sind rechtzeitig zum Sonnenuntergang wieder auf dem Wasser.





Bild: Thomas


Was wir aber in der Buffalo Core Area nicht gesehen haben, sind Büffel ...

Kurz danach ist schon wieder Zeit fürs Dinner. Heute sind etwas weniger Gästen da, deswegen passen heute alle gemeinsam an einen großen Tisch.

Gerade freue ich mich über den ersten Bissen des beeindruckend großen Zebrasteaks auf meinem Teller, da durchzuckt mich urplötzlich ein stechender Schmerz im linken Bereich des Rückens :sick: . Ein Krampf, ein eingeklemmter Nerv ? Ich rutsche unruhig auf meinem Stuhl hin und her, aber es wird nicht besser :S . Im Gegenteil, der Schmerz wird noch heftiger, ich kann nicht weiter essen. Mit einer Entschuldigung verlasse ich das Dinner in Richtung unserer Unterkunft, durchsuche dort unsere Reiseapotheke und werfe eine ordentliche Dosis Schmerzmittel ein. Hoffentlich wirkt es bald, denn ich kann nicht stehen, sitzen liegen. Nur das unruhige Hin- und Herlaufen lenkt minimal ab :( .
Was das wohl ist ? Rücken, eingeklemmter Nerv, Niere ? Ich kann den Schmerz nicht eindeutig lokalisieren und einordnnen.
Eine Viertelstunde später setzt die erste leichte Wirkung der Schmerzmittel ein und ich schleppe mich wieder in Richtung Restaurant.
Unterwegs kommt Thomas mir entgegen um nach dem Rechten zu sehen. Ich sei urplötzlich am Tisch kalkweiss geworden und sehe aktuell wohl aus wie ein Zombie :sick: , erzählt er mir.
Im Restaurant entschuldige ich mich für heute endgültig, denn ich bin zu nichts mehr fähig, wie in Trance schleppe ich mich zurück in unser Häuschen :( .
Später kommen Beate, Sabine und Thomas vorbei, schauen nach dem Rechten.
Keine Sorge, die Schmerzen lassen langsam nach, die (vielen) Tabletten wirken. Ich bin zwar nach wie vor wie in Trance, kann aber Beate beim Zubettgehen wie gewohnt unterstützen.

Dann bin ich aber auch fix und fertig und schlafe relativ schnell ein. Über etwaige Konsequenzen meiner Unpässlichkeit kann ich gar nicht nachdenken. Aber morgen verlassen wir die Lodge ...
LG Stefan

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23 Jun 2022 10:41 #645754
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Sonntag 24. April: Abschied vom Caprivi

Heute bin ich schon wieder früh wach. Ich habe gut geschlafen, fühle mich besser, wenn auch nicht komplett schmerzfrei. Aber ich kann rechtzeitig zum Sonnenaufgang schon wieder die Kamera halten:





Bild: Thomas


Nicht ganz so farbenprächtig wie gestern, aber trotzdem toll. Und noch besser: ich kann ihn tatsächlich auch genießen :) .

Auch das Frühstück schmeckt, und danach ist leider Zeit für den Abschied. Wir müssen heute Ndhovu und das Team um Ralf und Klaus verlassen :( . Schade, denn auch wenn unser „Elefantenhaus“ für uns nicht optimal war, haben wir uns doch sehr wohlgefühlt. Eine unkomplizierte, herzliche und familiäre Atmosphäre, die jeder Gästefarm alle Ehre machen würde. Dazu klasse Game- und Sundownerdrives, leckeres Essen und nach dem ersten Falscheindruck auch nette Zeltunterkünfte, einwandfrei. Da kommt auf unserer Namibia-Unterkunftsliste ein dickes Plus dran :) .

Hier noch Bildeindrücke von Sabine & Thomas’ Zelt (Bilder: Thomas):




Knapp 480 Kilometer liegen heute vor uns. Wir verlassen den Caprivi und fahren bis Grootfontein, genauer gesagt bis zur Dornhügel Guestfarm.
Thomas übernimmt die erste Etappe, denn so ganz schmerzfrei bin ich noch nicht. Inzwischen ist auch die Ursache klar, denn ich hatte heute morgen etwas Blut im Urin :ohmy: . Damit ist mir klar: Eine Nierensache, ich vermute einen Nierenstein. Also zunächst mal Schmerzmittel und viel trinken, dann sehen wir weiter.
Die Schlagloch-Strecke zwischen Divundu und Rundu ist meinem Zustand erst mal nicht förderlich. So fährt Thomas heute durch, gibt mir die Gelegenheit zur Erholung (und zu etlichen Pipipausen), und tatsächlich geht es mir nach Rundu zunehmend besser.
Als wir die Dornhügel Guestfarm erreichen, bin ich nahezu schmerzfrei und kann auf die Schmerztabletten jetzt sogar verzichten :woohoo: .



Bild: Thomas


Dornhügel haben wir leider nur als Zwischenstation auf dem langen Weg zurück nach Windhoek vorgesehen.
Begrüßt werden wir von John, der hier als rechte Hand von Melanie und Götz fungiert.
Unsere Gastgeber selbst lassen sich entschuldigen. Denn sie sind erkältet und meiden daher vorübergehend den Kontakt mit ihren Gästen. Das empfinden wir als sehr rücksichtsvoll uns Gästen gegenüber. Andererseits ist es aber auch schade, da durch den fehlenden direkten Kontakt mit der Gastgeberfamilie natürlich auch etwas von dem verlorengeht, was wir auf einer Gästefarm als das Besondere empfinden.
Während wir uns mit Kaffee und Kuchen verwöhnen lassen, kommt Götz dennoch auf ein kurzes Hallo und einen kleinen Plausch in respektvollem Abstand vorbei. Nett.

Wir bekommen das Surricat-Zimmer. Es ist barrierefrei und tatsächlich ist hier alles problemlos, inklusive des unterfahrbaren Waschbeckens :) .









Die Zimmer sind hier übrigens immer ihrem Namen entsprechend dekoriert. Bei uns im Surricat-Zimmer gibt es Erdmännchen-Bilder, - Bettwäsche usw. Sabine & Thomas haben das Gecko-Zimmer. Entsprechend gibt es hier überall Geckos als Bilder, Bettwäsche etc.

Gecko-Zimmer (Bilder: Thomas)




Ansonsten passiert hier heute nicht mehr viel. Unsere Damen nehmen eine kleine Auszeit, Thomas und ich führen unsere Kameras an die frische Luft und wir erfreuen uns an den vielen Details, liebevollen Deko-Elementen, Katzen und Hunden in dieser wirklich schönen und gepflegten Anlage.

Bild: Thomas


Bild: Thomas










Bild: Thomas










Abends genießen wir noch einen Sundowner am Feuer ...





... später dann ein leckeres Dinner, wobei uns John Gesellschaft leistet. Mit uns ist heute noch eine französische Familie mit zwei kleinen Kindern zu Gast.

Danach endet für uns dieser lange und auch recht anstrengende Fahrtag.
Erfreulich: Mein Nierenproblem scheint ausgestanden, keine Schmerzen und keine Probleme mehr. Juhuu !
LG Stefan

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23 Jun 2022 19:57 #645788
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Montag 25. April: Teil 1 - Auf zur letzten Unterkunft

Die Überschrift verrät es: So langsam neigt sich unsere Reise dem Ende entgegen und wir müssen heute schon unsere letzte Unterkunft ansteuern.
Vorher genießen wir aber ein ausgiebiges und sehr leckeres Frühstück, von dem mir vor allem das selbstgebackene Brot und die Vielzahl der zum Teil exotischen selbstgemachten Marmeladen als total lecker in Erinnerung geblieben sind :) .
Gut hat es uns hier gefallen, wie immer hätten wir länger bleiben wollen. Aber wie immer ist die Urlaubszeit begrenzt und man muss Prioritäten setzen.
Hier haben wir noch die Gelegenheit für ein paar Gruppenfotos zusammen mit unserem „Biest“. Irgendwie hatte es sich während der ganzen Reise bislang nie ergeben. Hier können wir aber unseren Hilux vor einem attraktiven Hintergrund postieren und John erweist sich als engagierter Fotograf :) .





Die letzte Unterkunft unserer Reise ist für die verbleibenden beiden Nächte die Frans Indongo Lodge. Beate und ich sind hier nach 2013 und 2014 bereits zum dritten Mal zu Gast. Damit dürfte klar sein, dass es uns hier besonders gut gefällt und die Lodge für uns einen gelungenen Abschluss unserer ganz speziellen Tour mit unseren Freunden bildet.

Tatsächlich sind die beiden von der Lodge sehr angetan und auch wir freuen uns über die Willkommens-Deko in unserer barrierefreien Nr. 7:









Den Rest des Tages verbringen wir mit dem Erkunden der Lodge, einigen Leckereien zwischendurch und der Planung unseres Aufenthaltes hier.
Der heutige Gamedrive zum Sundowner ist gesetzt. Und morgen ?
Beate und ich würden morgen gerne zum CCF fahren. Das ist ein netter Halbtagesausflug, und unser Besuch dort war 2013 und ist damit schon eine Ewigkeit her.
Sabine winkt ab. Schon wieder rund 3 Stunden im Auto, nee nee, dafür kann sie sich für den letzten Urlaubstag nicht mehr begeistern. Und Geparden haben die beiden ja schon 2019 in Kenia/ Tansania reichlich gesehen.
Lieber noch ein letztes Mal poolen und relaxen. Also gut.
Auch Thomas verzichtet, er möchte Sabine nicht alleine in der Lodge lassen.
So entscheiden wir Loeffels, morgen ohne die beiden zum CCF zu fahren und besorgen schon mal die Vouchers an der Rezeption.

Bis zum Gamedrive ist noch etwas Zeit, bis dahin entstehen noch ein paar Bilder von der Lodge:

Unsere Unterkünfte (links Sabine & Thomas, rechts wir Loeffels) (Bild: Thomas)


Am Pool


Poolgast


Dann startet auch schon der nachmittägliche Gamedrive. Dafür gibt es dann ein neues Kapitel.
LG Stefan

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28 Jun 2022 18:48 #646113
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Montag 25. April: Teil 2 – Der letzte Gamedrive

Heute Nachmittag starten wir zum letzten Gamedrive unserer Reise. Der geplante Höhepunkt bei diesen Gamedrives hier auf der Lodge ist ja immer eine Begegnung mit den Nashörnern. Wir sind also gespannt.

Der Gamedrive selbst birgt zunächst keine Überraschungen, wir sehen die üblichen Verdächtigen:

Wießschwanz-Gnus:




Erdhörnchen (Bild: Thomas)


Ohrengeier


Und ein paar andere Geier


Bild: Thomas


Den Giraffenbestand hat man seit unserem letzten Besuch offenbar deutlich aufgestockt. 2013/14 gab es nur einen einsamen Bullen.





Bild: Thomas


Bild: Thomas


Als wir endlich auf einen einzelnen Weißen Nashornbullen treffen, ist es schon ziemlich dämmerig.
Wir dürfen aussteigen und dem Bullen in respektvollem Abstand folgen. Die Damen bleiben im Auto, das uns langsam folgt.





Bild: Thomas




Trotz der gut 100 Meter Abstand haben wir Respekt vor diesem friedlichen Koloss, der sich langsam aber sicher von uns entfernt.

Dann ist Sundowner-Zeit:




Nach dem leckeren Dinner sitzen wir noch eine Weile zusammen, dann heißt es „Gute Nacht“.

Schon vor Mitternacht ist die Nacht für mich zu Ende. Die Nierenschmerzen sind wieder da … :ohmy: :S :ohmy: :S :ohmy: :S
LG Stefan

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29 Jun 2022 19:48 #646170
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Dienstag 26. April: CCF oder doch ein anderes Ausflugsziel ?

Ich habe schlecht geschlafen :( . Genauer gesagt: nach Mitternacht habe ich gar nicht mehr geschlafen. Die Niere quält mich, und die Schmerztabletten helfen nur unzureichend.
CCF heute Vormittag ? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.
Zum Glück kann ich die gestern gebuchten Vouchers für Beate und mich problemlos stornieren.
Der Manager schlägt vor einen Arzt in Otjiwarongo zu konsultierten, er kann gerne dort anrufen und mich ankündigen.
Ich bin unschlüssig. In zwei Tagen bin ich ja wieder zuhause, da gehe ich auf jeden Fall zum Arzt. Jetzt noch im Ausland ?
Während des Frühstücks überlegen wir, und es gibt neben den anhaltenden Schmerzen auch andere gute Gründe für einen Arztbesuch.
Also ja, der Manager ruft an und nach dem Frühstück (für mich nur Saft und Joghurt) fährt Thomas mich nach Otjiwarongo. Die Fahrt ist für mich der Horror, denn ich verzichte bewusst seit meiner Entscheidung für den Arztbesuch auf Schmerzmittel, um die Untersuchung dadurch möglichst nicht zu beeinflussen.
Die Praxis liegt mitten in der Stadt, ein richtiger Gesundheits-Komplex mit Labor und Apotheke, alles unmittelbar benachbart. Es ist ein Family Doctor, also vergleichbar mit einem Hausarzt.
Nach dem Ausfüllen eines Fragebogens muss ich gar nicht lange warten, ein männlicher nurse macht erste Checks, dann bin ich auch schon beim Arzt. Die Untersuchung ist gründlich, inklusive Ultraschall. Erste Diagnose: Tatsächlich höchstwahrscheinlich ein Nierenstein. Eigentlich müsste ich sofort zum Spezialisten, aber angesichts meines momentanen Zustandes und der morgigen Heimreise hält er es medizinisch für vertretbar, damit bis zu meiner Rückkehr nach Deutschland zu warten. Dort soll ich aber sofort zum Urologen. Ich bekomme ein Rezept für Schmerzmittel und ein Mittel zur Weitung der Harnleiter.
Und ich bekomme meine Blutproben, die ich höchstpersönlich im Labor im Nachbargebäude abgeben darf. Dort ist übrigens nur Barzahlung möglich, die Arztrechnung und auch die Apotheke kann ich mit Kreditkarte zahlen.
Wenn das Laborergebnis der Blutuntersuchung da ist, wird der Arzt mich in der Frans Indongo Lodge kontaktieren.
Die Praxis ist übrigens tiptop und auch mit modernen Geräten ausgestattet. Kein Vergleich zu Bereichen unseres altehrwürdigen Universitätsklinikums zuhause, in dem ich arbeite.

Gegen Mittag sind Thomas und ich zurück, wir berichten unseren Mädels und dann brauche ich erst mal eine Auszeit.
In der Zwischenzeit genießen Sabine und Thomas die Annehmlichkeiten der Lodge.
Dabei entstehen die letzten Bilder unserer Reise (alle Bilder: Thomas):











Nachmittags ruft der Arzt an. Es wütet offenbar auch eine Entzündung, da will er mir noch ein Antibiotikum verschreiben. Das Rezept werde ich morgen auf dem Weg zum Flughafen abholen und dann auch gleich in der Apotheke einlösen.

Immerhin wirken die verordneten Tabletten so einigermaßen, trotzdem ist mit mir heute nicht mehr viel anzufangen :( .
Auch für das Dinner habe ich keine Lust, es ist ein Jammer, gerade hier.
Es ist nun schon das zweite Mal, dass ich hier auf ein Dinner verzichten muss, denn 2014 hatte ich hier noch mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen und konnte auch nichts essen.
Offenbar steht mein Aufenthalt hier in der Frans Indongo Lodge unter keinem guten Stern …

Es ist unser letzter Abend, an dem wir eigentlich zum Abschluss auf eine wundervolle gemeinsame Reise anstoßen wollten. Das müssen wir leider verschieben.
LG Stefan

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30 Jun 2022 16:33 #646248
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Mittwoch/Donnerstag 27./28. April: Das Ende einer ganz besonderen Reise

Heute ist Abreisetag.
Ich habe einigermaßen gut geschlafen, die Medikamente leisten gute Arbeit :) .
Dennoch: die gesamte Rückreise überstehe ich nur dank regelmäßiger Einnahme der Tabletten und ich bin heilfroh, hier in Namibia einen Arzt aufgesucht zu haben.
Die Schmerzen sind auf diese Weise erträglich, das Frühstück schmeckt, die Stimmung ist gut aber etwas wehmütig.
Die 2 ½ Wochen gingen viel zu schnell vorbei :( .
Wir lassen uns von der Lodge Lunchpakete richten, denn der Tag wird lang.
Am späteren Vormittag brechen wir auf. Bis spätestens 15 Uhr sollen wir das Auto bei Africa On Wheels abgegeben haben, unterwegs machen wir ja noch einen Stop beim Arzt in Otjiwarongo wegen des Antibiotikums.
Während ich Arzt und Apotheke aufsuche, tankt Thomas an der Shell direkt nebenan.
Dann fahren wir direkt durch bis Windhoek, tanken vereinbarungsgemäß voll und sind schon gegen 13:30 Uhr da. Dumm: Africa On Wheels hat Mittagspause, die Hofeinfahrt ist verschlossen. Wir haben keine Lust mehr durch Windhoek zu gurken und bleiben einfach in der Hofeinfahrt stehen :whistle: . Zum Zeitvertreib plündern wir unsere Lunchpakete, die wirklich reichhaltig ausfallen und eigentlich für zwei Mahlzeiten reichen.
Die Fahrzeugrückgabe erfolgt reibungslos, es ist alles in Ordnung. Keine Platten, keine Blessuren und 3439 km mehr auf dem Tacho.
Während wir uns im netten Innenhof im Schatten aufgespannter Sonnenschirme noch die Zeit bis zum Flughafentransfer vertreiben, wird unser „Biest“ schon wieder für die nächsten Kunden flottgemacht. Morgen wird es schon wieder auf Tour sein, diesmal mit Dachzelten, die gerade montiert werden.

Flughafentransfer, Check In und Security verlaufen zügig und unspektakulär, reichlich früh finden wir uns in der Wartehalle am Abflug wieder.
Wirklich doof: Unser Flug hat Verspätung und zwar reichlich :angry: .
Damit uns Wartenden ja nicht langweilig wird, werden in der Wartehalle Absperrbänder gezogen und zusätzliche Sicherheitskontrollen aufgebaut. Getrennt nach Männlein und Weiblein soll man sich einreihen um erneut das Handgepäck kontrollieren zu lassen. Die bereits Abgefertigten finden sich eingepfercht in einem abgesperrten Bereich wieder, die Wartenden eingepfercht in einem anderen Bereich. Keiner weiß was da eigentlich abgeht und wie, die Stimmung ist aufgeladen und fast schon aggressiv :angry: . Der Witz: Bereits Abgefertigte, die aufs Klo müssen, dürfen sich danach erneut anstellen und werden nochmals kontrolliert :angry: :angry: .
Für Beate und mich macht man zum Glück eine Ausnahme in allen Punkten, wir werden durchgewunken, bei uns wird gar nichts kontrolliert.

Beim völlig unkontrollierten Einsteigen werden Bodenpersonal und Kabinencrew nahezu überrannt, das normalerweise priorisierte Boarden von Rollstuhlfahrern ist damit schlicht und ergreifend nicht möglich :( :angry: . Die Kabinencrew fürchtet angesichts der aufgeheizten Stimmung um ihre Sicherheit, wie man uns später erzählt :ohmy: .
So sind wir dieses Mal tatsächlich die letzten, die an Bord kommen :angry: .

:angry: :angry: :angry: Also Daumen hoch für die Security am Hosea Kutako International Airport, :angry: :angry: :angry:
:evil: :evil: :evil: Leute, das habt ihr richtig gut gemacht !!! :evil: :evil: :evil:

Mit rund zwei Stunden Verspätung heben wir ab. Die Stimmung beruhigt sich schnell wieder und der Flug verläuft ruhig und unspektakulär, wir können sogar einiges der Verspätung wieder aufholen. Dank regelmäßiger Schmerzmitteleinnahme überstehe ich den Flug irgendwie, und so gegen 6 Uhr morgens landen wir in Frankfurt.

Nach der Gepäckausgabe heißt es Abschied nehmen. Sabine und Thomas sind mit ihrem Auto hier und werden Richtung Heimat aufbrechen, wir werden von unserem Haus- und Hof- Flughafentransfer abgeholt.
Wir fallen uns in die Arme. Sooo schön war die gemeinsame Zeit, für uns vier eine völlig neue Erfahrung, eine solche Reise gemeinsam mit Freunden zu planen und zu unternehmen :woohoo: :woohoo: :woohoo: .
Für uns vier ist klar: Das war nicht unsere letzte gemeinsame Reise :) .
Und tatsächlich werden wir auf den beiden nächsten anstehenden Reisen wieder gemeinsam unterwegs sein :) .

Das war sie also, unsere Reise auf 8 Rädern mit Freunden im Caprivi. Unvergesslich, wunderschön, sehr entspannt und mit einem runden Geburtstag als absolutes Highlight. Und zum Glück nur leicht getrübt von meinem Quälgeist in den letzten Tagen.

DANKE euch allen, die ihr hier fleißig gelesen, Danke-Button gedrückt und mit netten Kommentaren meine Schreiblaune hochgehalten habt. So macht das Reisebericht-Schreiben Spaß :) .

In den nächsten Tagen wird es noch ein Fazit geben. Ich habe ja vorwiegend unsere Erlebnisse geschildert. Infos zur Buchung, Flügen, Mietwagen und Unterkünften sind dabei zu kurz gekommen, das hole ich in einer Zusammenfassung nach.

Aber noch eine letzte Info zum Schluß:
Den Nierenstein bin ich los :) . Er hat es von ganz alleine ans Tageslicht geschafft :P . Außer ein paar Schmerzmitteln und ein paar Tagen Krankschreibung war von Seiten meines Urologen keine weitere Maßnahme erforderlich. Bereits wenige Tage nach unserer Rückkehr war ich beschwerdefrei.
LG Stefan

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