THEMA: 100 Tage quer durch das Südliche Afrika
02 Apr 2022 23:05 #640840
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Reisetag 36 (6. September 2021) – Kruger NP (rund um Olifants)

Zwei Nächte in einem Quartier bringen es mit sich, dass man nicht jeden Tag seine Koffer packen muss. Auch heute können wir wieder sofort loslegen und haben dabei natürlich ein Ziel: Wir wollen nachsehen, was aus dem Impala im Baum geworden ist…
Wir stehen nach wenigen Minuten unter dem Baum und stellen fest, dass der Kadaver deutlich an Volumen eingebüßt hat – die Raubkatze hatte während der Nacht großen Appetit und liegt nun auf einem anderen Ast und döst vor sich hin…





Wir parken unser Auto so ein, dass wir gute Sicht auf die Katze haben und werden dabei genau beobachtet.



Immer wieder fallen ihr die Augen zu und der Kopf gleitet runter – die Leopardin ist sichtlich noch müde.



Wir warten darauf, dass ersten Sonnenstrahlen auf ihren Rücken fallen und genießen den Anblick…







Mehr als eine Stunde verbringen wir hier in aller Ruhe, dann entscheiden wir uns, wieder weiterzufahren. Auch am Abend am Rückweg wollen wir nochmals hier vorbeikommen, der Weg zum Camp ist ja ein sehr kurzer.
So kann ein Morgen beginnen – was gibt es Schöneres?
Wir stoppen für einen Raubadler (Tawny Eagle) und fahren dann weiter Richtung Balule.



Auch heute treffen wir wieder auf Tüpfelhyänen, während die Jungtiere auf der Straße herumtollen, schlummern die älteren Tiere und genießen die wärmenden Sonnenstrahlen.





In der Flussniederung sind relativ große Herden anzutreffen – eigentlich das erste Mal, seit wir im Park sind. Zebras, Impala und Gnus zupfen hier das frische Grün aus, das aus dem verkohlten Boden sprießt. Auch eine Elefantenherde zieht vorbei.





Langsam bricht auch heute die Sonne durch, zwischenzeitig war wieder so etwas wie ein Morgennebel aufgezogen. Es ist drückend schwül, der Tag wird wohl wieder sehr warm werden.
Die Elefanten treten mit Getöse auf, zwischen einzelnen Tieren gibt es offenbar Unstimmigkeiten, manchmal werden die Auseinandersetzungen durchaus heftig.













Es wird ordentlich Staub aufgewirbelt, letztendlich sind die Streithähne aber wieder versöhnt und sie reichen sich den Rüssel…









Der vierte Tag im Park und wir treffen schon wieder auf eine Gruppe von Löwen. Mussten wir bei früheren Besuchen oft tagelang ohne diese Katzen auskommen, so sind sie bisher zu ständigen Begleitern geworden. Aber der Anblick dieser wunderbaren Tiere ist immer wieder ein besonders Highlight und wir möchten das natürlich keinesfalls missen. Die Gruppe, die wir heute gegen Mittag vorfinden, ist schlapp und vollgefressen… Vermutlich gab es während der Nacht- oder Morgenstunden ein üppiges Festmahl. Die jungen Mähnen sind stellenweise blutverklebt, die Kater müssen sich erst wieder frisch machen…

















Eine große Büffelherde kann nicht zum kleinen Wasserloch vordringen, weil sich dort Elefanten breitgemacht haben – die Dickhäuter verweilen lange und stillen genüsslich den Durst.





An der S90 südlich von Balule sehen wir neben Büffeln auch noch Zebras und Wasserböcke.











Aber auch ein paar Vögel kommen uns wieder vor die Linse, darunter Rotbrustschwalben (Red-breasted Swallow), eine weitere Gabelracke (Lilac-breasted Roller), Hornraben (Southern Ground Hornbill), ein Schwarzkehlchen (African Stonechat) und ein Graufischer (Pied Kingfisher).













Als wir dann in größerer Entfernung einen weiteren Leoparden auf einem Baum liegen sehen, entscheiden wir uns zur Rückfahrt. Wir wollen nicht zu weit Richtung Satara, denn auch dort werden wir ja zwei Nächte verbringen. Zudem haben wir unsere Augen heute bereits genug angestrengt und sind dafür auch reichlich belohnt worden…



Am Olifants-Fluss beobachten wir nochmals eine Herde von Elefanten sowie Wasserböcke und Impala. Später am Abend landet ein wunderschöner Raubadler im Camp, leider ist das Licht schon etwas schwierig…





Wir verbringen den restlichen Nachmittag mit Lesen und Schreiben, zudem putze ich wieder an meiner Kamera herum. Außerdem gehen wir zum Shop und kaufen Eiscreme. Auf der Lehne eines Stuhls sitzt ein Haubenbartvogel in der Nachmittagssonne – der Kontrast zum dunklen Hintergrund ist enorm, da kann ich mich etwas mit meinem Fotoapparat spielen…





Das Abendessen nehmen wir heute im Restaurant des Camps ein, ich habe aber leider auf die Aufzeichnungen dazu vergessen – daher gibt es keine Info an dieser Stelle zur Qualität der Speisen – ich kann nur anfügen, dass mir dieses Mahl nicht als besonderes Highlight in Erinnerung geblieben ist…

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05 Apr 2022 16:12 #641123
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Reisetag 37 (7. September 2021) – Kruger NP (Olifants – Satara)

Heute müssen wir auch Olifants schon wieder verlassen – das Procedere ist überall das gleiche: Schlüssel in den dafür vorgesehenen Kasten am Ausgang einwerfen und schon kann es losgehen – das Gate wird wieder einmal pünktlichst geöffnet, jedenfalls keine Minute früher als vorgesehen. Es stehen schon mehrere Wagen aufgereiht und die Fahrer tauschen sich aus, in welche Richtung es gehen soll. Bei uns ist das heute mehr als klar: Wir fahren langsam über die Hauptstraße nach Satara. Gestern hat uns die S90 auch sehr gut gefallen – aber wir wollen dennoch nicht nochmals dort entlangfahren, zumal fest eingeplant ist, von Satara aus eine Schleife über die S100 – eine meiner Lieblingsstrecken im Park – und die S41 zurück auf die S90 zu fahren.
Wir rollen also langsam den Berg runter und fahren gleich wieder zu dem Baum, auf dem wir gestern die Leopardin gesichtet hatten. Das Impala-Skelett ist inzwischen vom Baum gestürzt und auch die Leopardin ist nirgendwo auszumachen. Also fahren wir weiter in südlicher Richtung.
Tiertechnisch beginnt der heutige Tag mit einem Zebra, das vor uns die Straße kreuzt, weitere Artgenossen warten zunächst an der Seite, stürmen dann aber auch hinterher.







Eine Riesentrappe (Kori Bustard) stolziert im schönen Morgenlicht durch das hohe Gras.





Wir haben inzwischen bereits einige Giraffen gesehen, aber ich finde immer, dass es schwer ist, diese Tiere gut abzulichten. Das weiche Licht am Morgen ist dabei aber eine große Unterstützung.





Auf einem Baum sitzen zwei Gaukler (Bateleur) – auch da bin ich froh, diese wunderschönen Vögel im Morgenlicht anzutreffen, weil sich dadurch die Farben viel besser abheben.







Natürlich sind auch wieder Impala zu sehen, das sind mit Sicherheit jene Tiere, denen wir am häufigsten im Park begegnen…





Wir entschließen uns dazu, über den Picknickplatz Timbervati zu fahren, eine Strecke, die auch oft schon für viel Freude gesorgt hat. Die S127 und die S40 sind sehr schöne Pisten, die auch in den Foren als sehr wildreich angesehen werden.
Unterwegs begegnen uns hier Honigdachse, die sich aber leider auf der falschen Straßenseite aufhalten, sodass wir die Sonne gegen uns haben – aber es ist immer wieder schön, diese putzigen Kerle anzutreffen.





Wir sehen einen Riesenglanzstar (Burchell’s Starling), einen Angola Schmetterlinksfink (Blue Waxbill), ein Natalfrankolin (Natal Spurfolwl), weitere Gabelracken (Lilac-breasted Roller) und eine Sabota-Lerche (Sabota Lark).













Das tägliche Löwenrudel darf auch heute nicht fehlen – wir haben schon darüber gewitzelt, dass wir heute vielleicht leer ausgehen, aber auf die Katzen ist in diesem Jahr Verlass: Wir können die genaue Zahl der Tiere nicht wirklich ausmachen, denn sie liegen verstreut im Schatten der Büsche – lediglich ein Jungtier spielt noch mit den Resten eines Warzenschwein-Kopfes…









Wir sehen ihm eine Weile zu, dann erhebt sich aber eine der Löwinnen und schlendert mit ihm auch in die nächste Buschreihe…



Bei Timbervati legen wir eine Pause ein, freuen uns, die Füße vertreten zu können. Wir packen ein paar Snacks aus und setzen uns an einen der Tische. Der Platz ist gut besucht, einige Gäste haben auch den Griller angeheizt – uns wäre das hier Mitten am Tag definitiv zu warm – wir sind froh, dass wir die Kühlbox für kalte Getränke im Auto haben. Wir beobachten die Rotschnabeltokos (Southern Red-billed Hotnbill), die am Picknickplatz tatsächlich sehr zutraulich sind…








Daneben beobachten wir auch ein kapitales Warzenschwein, das die Reste der Besucher fein säuberlich aufsammelt.







Auf der Weiterfahrt begegnen wir weiteren Giraffen, einigen Kudus und einem Kampfadler (Martial Eagle), der aber leider etwas zu weit entfernt auf einem Busch sitzt.













Irgendwie habe ich es geschafft, bei Timbervati nicht auf die S40, sondern auf die S39 abzubiegen. Zunächst fällt uns das nicht auf, aber irgendwann werden wir stutzig und ich schalte das Navi an… da müssen wir nun durch, aber es ist ja noch genügend Zeit vorhanden, also können wir da auch weiterfahren.
Langsam wird nun auch das Licht am Nachmittag wieder besser und wir bestaunen eine Gabelracke (Lilac-breasted Roller), die brav neben der Straße auf einem Baumstumpf sitzen bleibt…









Als wir plötzlich einen Büffelkadaver neben der Straße entdecken, vermuten wir, dass Löwen nicht allzu weit entfernt sein könnten…



Wir entschließen uns, hier etwas zu warten, denn wir sind nun bereits relativ nah an der Einmündung der S39 in die H7, die uns dann nach Satara bringen wird.
Zunächst ist tatsächlich keine Spur von einer Katze – plötzlich erhebt sich eines der Tiere aus dem hohen Gras und starrt uns vollgefressen entgegen.



Das junge Männchen kann sich kaum bewegen – sein Buch ist mehr als gefüllt. Nach einiger Zeit nähern sich zwei weitere junge Löwen-Kater dem Büffelkadaver. Die Sonne ist leider etwas ein Spielverderber, denn sie nähert sich dem Horizont und strahlt uns entgegen. Es wird kaum gefressen – eher nur geknurrt und bewacht…









Fast übersehen wir ein kleines Vogelküken, das neben dem Auto steht. Da die Mutter nicht auszumachen ist, kann ich da leider auch keine Aufklärung geben, wer sich uns so weit genähert hat…



Auf der anderen Seite der Pad stehen einige Zebra – die haben nun sicher nichts von den Löwen zu befürchten, denn der Geschwindigkeitsvorteil wäre in diesem Fall eindeutig aufseiten der Pferde…



Kurz vor Satara halten wir noch bei einigen Gnus, Zebras und einer weiteren Giraffe, die wunderschön im Abendlicht stehen. Auch die Büffelweber (Red-billed Buffalo Weaver) sind inzwischen zu ihren Nestern zurückgekehrt.











Satara ist für mich eines der schönsten Camps im gesamten Kruger NP und eigentlich jedes Mal fixer Bestandteil unserer Reisen. Die Straßen rund um das Camp sind extrem wildreich – einen kleinen Vorgeschmack dazu haben wir auch heute bereits erhalten. Wir checken im Camp ein und entschließen uns, heute das Abendessen im Restaurant einzunehmen, denn wir sind doch einigermaßen müde.

Gefahrene Tageskilometer: 162
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06 Apr 2022 21:52 #641260
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Reisetag 38 (8. September 2021) – Kruger NP (rund um Satara)

Die Nacht im Camp war ereignisreich, denn immer wieder wurden wir durch sehr nahes Löwengebrüll geweckt. Die Tiere dürften nicht weit vom Camp ein Meeting gehabt haben. Auch der eigenwillige Ruf der Hyänen war zwischendurch immer wieder zu vernehmen. Wir freuen uns also bereits auf den neuen Tag, als wir mit der Gateöffnung wieder auf Piste sind. Die
Fahrt führt uns zunächst in südlicher Richtung zur H7 und dort dann weiter Richtung Orpen Gate. Vor allem die Gegend rund kleinen See, der sich dort ausbreitet und dem wir gestern zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben, wollen wir erkunden. Anschließend soll es über die S100 in östliche Richtung gehen – eine meiner Lieblingsstrecken im gesamten Park.
Der Morgen beginnt etwas wolkenverhangen, die Sonne blinzelt nur zwischenzeitlich etwas durch. Die Stimmung mit den vielen knorrigen Bäumen südlich von Satara ist aber ganz wunderbar.









Ein Waffenkiebitz (Blacksmith Lapwing) ist bereits unterwegs, ein Perlkauz (Pearl-spotted Owlet) dreht uns seinen Kopf zu und öffnet die großen Augen. Ein Kudu schreckt auf und zieht sich zurück.









Rund um den See ist noch sehr ruhig, die Bäume spiegeln sich im glatten Wasser – eine wunderbare Idylle, die sich hier ausbreitet.





Es ist tatsächlich wie im Traum – wir parken unweit des Wassers und sind begeistert von diesem herrlichen Morgen, als unmittelbar vor unserem Auto eine Löwin die Straße quert – sie spaziert direkt an uns vorbei. Kurz hinter ihr folgt eine zweite Katze, beide verschwinden sie Richtung Satara im hohen Gras… Die Sonne ist eben damit beschäftigt, sich durch ein Nebelband zu fressen und beginnt die Szenerie auszuleuchten – schöner geht nicht!













Wir werfen einen Blick zurück und fahren dann weiter in östliche Richtung zur S100.



Wir beobachten eine Giraffe beim Fressen und sind fasziniert, wie viele Madenhacker sich auf ihrem Rücken befinden.





Die S100 folgt einem kleinen Flussarm und ist meist eine „Bank“ wenn es um Tiersichtungen geht – viele bezeichnen sie sogar als die beste Straße im gesamten Kruger Nationalpark. Diese Wertung überlasse ich anderen, ich weiß aber, dass es hier landschaftlich sehr schön ist!
Wir sind noch nicht weit gefahren und steuern auf eine kleine Einbuchtung zu, wo bereits ein Auto steht – der Fahrer zeigt ganz nervös nach unten und da sehen wir ihn – ein Leopard liegt am Ufer auf einer Steinplatte und schläft. Wir parken das Auto ein und stellen den Motor ab… Ich wage es nicht zu reversieren – deshalb bleibt leider ein Grashalm in den Bildern bestehen.



Bald darauf hebt die wunderschöne Katze ihren Kopf, erhebt sich und schlendert gemächlich davon… nicht ohne vorher noch kräftig zu gähnen.













Wir sind heute noch keine Stunde unterwegs und eigentlich ist auch dieser Tag schon wieder einer, über den man viel berichten kann.
Wenig später begegnen wir einem Kuckuck (Burchell’s Coucal), der sich ebenfalls gut ablichten lässt. Meistens sind diese Tiere sehr scheu und wollen keine Bilder. Daneben sehen wir noch einen Rotscheitel Zistensänger (Rattling Cisticola) - danke Maddy!







Im Verlauf des weiteren Vormittags sehen wir entlang der Piste ein paar Nilgänse und große Gruppen von Wasserböcken und Zebras.













Sogar ein Flussuferläufer (Common Sandpiper) kommt uns vor die Linse.





An einem kleinen Tümpel stehen einige Impala und Warzenschweine zusammen, als plötzlich eines der Schweine ins Wasser springt und mittendurch läuft.







Ein Buschbock liegt am Rand einer kleinen Einbuchtung und genießt den Schatten.



Mehrere Hornraben spazieren durch das hohe Gras, darunter diesmal wieder einige Jungtiere. Die beiden Steinböckchen übersehen wir beinahe, denn das Gras ist deutlich höher und sie können sich gut verstecken.









Bevor wir wieder nach Satara zurückkommen, wo wir unsere Mittagspause genießen wollen, stoßen wir noch eine riesige Gruppe von Büffeln, die Kolonne scheint überhaupt nicht enden zu wollen und es dauert, bevor uns der Weg freigegeben wird.









Wenig später stoßen wir auch noch auf die Reste eines Büffelkadavers. So enden viele dieser Tiere rund um Satara, wo es offensichtlich vor Löwen nur so wimmelt…



Eine Gruppe Giraffen wandert zu einem kleinen Wasserloch, dort trinken die Tiere abwechselnd, aber bereits nach kurzer Zeit sind sie auch schon wieder weg.









Die Mittagspause verbringen wir heute im Camp. Hier haben wir die Möglichkeit uns auch ein wenig auszustrecken und wir beschließen, dass wir erst später gegen Abend wieder aufbrechen wollen. Wir haben am Vormittag wahnsinnig viel gesehen und sind inzwischen auch schon etwas müde. Außerdem wollen wir den Salat zubereiten, den wir am Abend zum selbst gegrillten Steak essen wollen. Zunächst trinken wir aber einen Cafe.
Den Nachmittag, der sich nun etwas kürzer gestalten wird, starten wir mit Kudu und Elefant, wobei der riesige Elefantenbulle auf der Straße ordentlich mächtig auf uns zukommt. Da weiß ich nie, wie ich richtig reagieren soll – langsam fahren und auf eine Reaktion warten, das ist mein Zugang – diesmal kommt aber keine Reaktion und so fährt unsere Tochter mit Sicherheitsabstand an ihm vorbei, während ich noch schnell ein Foto schieße…







Wir sehen weitere Steinböckchen und einen Gelbschanbeltoko (Southern Yellow-billed Hornbill)







Der Nachmittag verläuft etwas weniger aufregend, die Tiere sind nur vereinzelt und dann auch nur in größerer Entfernung auszumachen. Umso mehr freuen wir uns über eine Schildkröte, die direkt neben der Straße liegt.



Daneben gelingen noch Bilder eines Cabaniswebers (Lesser Masked Weaver) und von einer kleinen Gruppe mächtiger Elefanten. Im Unterholz rund um den Nsemani-Damm sind einige Nyala im Unterholz.













Für uns geht es zurück ins Camp, wir hatten einen wunderbaren Tag und nun müssen wir nur noch das Holz anzünden, mit dem Bier in der Hand ein wenig warten und schließlich das Fleisch auflegen, das wir mittags bereits mariniert haben. Einem guten Ausklang dieses Abends steht nichts mehr im Weg…





Gefahrene Tageskilometer: 116
Letzte Änderung: 07 Apr 2022 09:45 von Luigi15.
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07 Apr 2022 23:33 #641368
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Reisetag 39 (9. September 2021) – Kruger NP (rund um Lower Sabie)

Diese Nacht verläuft völlig ruhig, nicht ein einziges Mal werden wir durch ein Geräusch geweckt, das ist vielleicht auch der Grund, dass wir heute nicht bei den Ersten sind, die am Morgen auf Pirsch fahren… Es wird der einzige Tag sein, an dem wir nicht pünktlich mit Gateöffnung loslegen, aber bis wir unser Gepäck im Auto haben dauert es doch ein wenig. Zudem hatten wir gestern am Abend keine Gedanken mehr daran verschwendet, für einen Vormittagssnack etwas herzurichten. Egal – wir sind hier auf Urlaub und nicht auf der Flucht.
Gegen 8:00 Uhr legen wir los, geben den Schlüssel unseres Chalets retour und rollen auf die H1-3 in südlicher Richtung. Wir werden bis Tshokwane durchfahren, dort dann eine Pause einlegen, da gibt es dann auch Cafe.

Die Sichtungen sind zunächst etwas rar, aber einen Raubadler (Tawny Eagle) können wir dabei beobachten, wie er einen kleinen Vogel zerlegt.





Vermutlich am Kumana-Damm stoßen wir auf eine Gruppe Giraffen, die hier ihren Durst stillt. Es ist immer wieder lustig, diesen Tieren beim Trinken zuzusehen. Auch ein einzelnes Gnu steht am Wasser.







Auf einem Baum in unmittelbarer Nähe zur Tränke sitzen zwei Afrikanische Habichts-Adler (African Hawk Eagle).



Als wir weiterfahren wollen, biegt ein anderes Auto zum Parkplatz ein und der Fahrer erklärt uns, dass etwas weiter südlich, in unmittelbarer Nähe zum „südlichsten Baobab-Baum“ Löwen an einem Büffel-Kadaver fressen. Natürlich wollen wir uns das nicht entgehen lassen…
Die Fahrstrecke zu diesem Platz ist nicht sonderlich weit, wenige Minuten später sind wir auch schon dort angekommen – nur leider sind weit und breit keine Löwen zu sehen, zumindest nicht „links der Straße“, so wie uns mitgeteilt worden war. Wir fahren mehrfach auf und ab, fahren auch den kleinen Loop zum großen Baobab-Baum, finden aber nichts.
Wir sind gerade dabei die Segel zu streichen und weiterzufahren, als uns die zahlreichen Geier auffallen, die sich plötzlich hier einfinden – wir haben so etwas noch nie zuvor gesehen: Aus allen Richtungen trudeln wie auf Kommando die großen Vögel ein und setzen sich in die umliegenden Bäume. Wir werden hier mehr als eine Stunde verbringen…
Die Löwen dürften sich offenbar von ihrer Beute zurückgezogen haben, denn nun treffen auch immer mehr Hyänen ein, die sich mit den Geiern um die Reste des Büffels streiten. Hier einige der Fotos die dabei entstanden sind:































An ein und demselben Platz sehen wir hier Weißrückengeier (White-backed Vulture), Kapgeier (Cape Vulture), Kappengeier (Hooded Vulture), Wollkopfgeier (White-headed Vulture) und Ohrengeier (Lappet-faced Vulture) – wir sind echt überwältigt!
Da stört es uns überhaupt nicht, dass die Löwen vermutlich irgendwo unter einem Baum liegen…
Auf der Fahrt von hier nach Tshokwane sehen wir noch einige Elefanten, ein Steinböckchen und eine ganze Reihe Vögel, darunter Nachtflughühner (Double-banded Sandgrouse), einen Rotschnabeltoko (Southern Red-billed Hornbill), einen Riesenglanzstar (Burchell’s Starling) und Maidschwalben (Lesser Striped Swallow).













Wir halten dann auch noch an einem weiteren kleinen Wasserloch (Mazithi-Dam ?), dessen Namen ich mir leider nicht notiert habe und sehen hier Gnus, Nyala, Impala und zwei Warzenschweine, die sich mächtig in die Haare kriegen und dabei offenbar vergessen, dass ein Krokodil beträchtlich nahe rückt…





















Auch einige weitere Hornraben und eine Bronzeflecktaube (Emerald-spotted Wood Dove) können wir noch vor die Linse bekommen, ehe wir nach Tshokwane gelangen.







In Tshokwane haben wir ein etwas skurriles Erlebnis: Ich bestelle Cafe und einen Toast und erhalte dafür ein Plastikteil mit einer Nummer in die Hand gedrückt. Damit gehen wir zu unserem Tisch und warten. Plötzlich beginnt das Plastikteil zu blinken und zu vibrieren – ich glaube ich bin im falschen Film: Diese Technik inmitten des Nirgendwo?!
Von Tshokwane weg entscheiden wir uns über die H10 direkt nach Lower Sabie zu fahren – das stellt sich als nicht sonderlich gute Wahl heraus, denn die Tiere sind vielleicht auf der H1-2 unterwegs, aber sicher nicht auf unserer Seite.
So freuen wir uns, eine Pavian-Familie beobachten zu können, vor allem das Verhalten der Jungen ist einzigartig. Ein sehr junges Affenbaby sitzt zunächst bei seiner Mutter und beobachtet etwas ältere Tiere beim Spielen – irgendwann will es offenbar mit den anderen herumtollen, wird von den „Spielgefährten“ aber nur geärgert und flüchtet schließlich wieder zurück in die Arme der Mutter – auch hier sind zutiefst menschliche Züge erkennbar…





















Schließlich kommen wir an den Sabie Fluss und überqueren ihn auf der Brücke, auf deren Geländer ein Schwarzmilan (Yellow-billed Kite) sitzt. Dazu sitzt im Bachbett ein Wollhalsstorch (Woolly-necked Stork). In etwas größerer Entfernung sitzt ein Schreiseeadler (African Fish Eagle) im trockenen Flussbett.









Von hier fahren wir nun direkt in das Camp, holen uns den Schlüssel von der Rezeption und machen zunächst einmal eine Pause. Wir beschließen, eine gute Stunde hier zu bleiben, um anschließend noch einen kurzen Ausflug entlang des Sabie-Flusses Richtung Skukuza zu unternehmen. Lower Sabie ist natürlich auch eines meiner Lieblingscamps – na klar, von wem auch nicht?
Im Camp sehen wir direkt vor unserem Chalet einen Halsband-Bartvogel (Black-collared Barbet) und einige Buschböcke, die das dürre Laub fressen, das hier noch am Boden liegt. Ein Graufischer (Pied Kingfisher) sitzt auf einer Brüstung.











Am späteren Nachmittag fahren wir zunächst zum Sunset Damm, wo wie immer einige Krokodile in der Sonne liegen, auch im Wasser tummeln sich einige der teils riesigen Echsen.









Am Ufer laufen einige Vögel auf uns ab, aber da andere Autos herumstehen, ist es für uns schwer, einen guten Blickwinkel zu ergattern.
Schließlich geht es ein kurzes Stück in westliche Richtung, wo am Straßenrand bereits einige Wagen stehen. Auf der gegenüberliegenden Flussseite haben einige Löwinnen ein Flusspferd gekillt, das bereits leicht aufgebrochen in der Sonne liegt.





Aber auch auf „unserer“ Flussseite liegen einige Löwen herum, teilweise auch schwer erkennbar unter den Büschen, jedenfalls aber sehr entspannt…





Da zahlreiche Autos rundherum aufgereiht stehen, entscheiden wir uns noch ein Stück weiter zu fahren. Dabei entdecken wir einen Milchuhu (Verreaux’s Eagle-Owl) in einem Baum, der aber leider gegen die Sonne sitzt, sodass Bilder sehr schwer zu knipsen sind.





Ein Weißscheitelkiebitz (White-crowned Lapwing) ist da schon netter zu uns.



In der Nähe vom Picknickplatz Nkuhlu gibt es auf der südlichen Straßenseite einen kleinen See, in dem sich zahlreiche Flusspferde tummeln. Hier stehen keine weiteren Autos und so parken wir uns ein. Es ist lustig diesen Tieren zuzusehen, die irgendwie immer Stress in ihren Clans haben. Im Hintergrund kommen zahlreiche andere Tiere zur Tränke. Ein Silberreiher (Great Egret) fürchtet um seine „Insel“, die unterzugehen droht…



















Wir fahren von hier aus wieder zurück nach Lower Sabie – schließlich werden wir auch am nächsten Tag hier nochmals vorbeikommen, denn die Strecke H4-1 entlang des Sabie-Flusses ist natürlich prädestiniert, um hier Tiere zu sehen.
Wir stoppen noch kurz bei einem Kudu.







Als wir schon mehr an das bevorstehende Abendessen als an Tiere denken, kriecht plötzlich eine große Schlange vor uns über die Straße. Das heißt, sie will über die Straße, stoppt aber, als wir uns nähern…











Ich habe inzwischen mehrere Personen – darunter auch zwei Ranger im Park selbst – gefragt, um welche Schlange es sich hier handelt – die Antworten waren sehr unterschiedlich… Vielleicht gibt es hier im Forum eine schlüssige Einschätzung…
Mit gezückter Kamera lichten wir schließlich auch noch einen Pavian ab, der sich auf der Straße breit gemacht hat, eine Halbmondtaube (Red-eyed Dove) und einen weiteren Gaukler (Bateleur),









Unmittelbar vor Lower Sabie legt sich auch noch ein Leopard auf einen Ast – leider etwas im Verborgenen und nur schwer sichtbar – und genießt die Abendsonne… Wir sind wahre Glückskinder auch an diesem Tag!








Heute essen wir wieder im Restaurant auf der Terrasse zum Fluss – leider wieder ziemlich im Dunkel, aber Service und Speisen sind in Ordnung. Dazu genehmigen wir uns das eine oder andere kühle Bier.

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Reisetag 40 (10. September 2021) – Kruger NP (rund um Lower Sabie)

Die Zeit vergeht wie im Flug – nur noch zwei Tage hier im Kruger NP. Der Süden des Parks ist aber voraussichtlich der Teil, in dem der Wildreichtum am höchsten ist. Auch aus diesem Grund wollen wir die Zeit hier in Lower Sabie und dann auch noch in Berg-en-Dal natürlich nutzen. Auch diese Nachtruhe war wieder unterbrochen durch Löwengebrüll, immer wieder hörte man diese wunderbaren Rufe durch die Nacht hallen.
Der Plan für den heutigen Tag ist, dass wir zunächst entlang des Sabie Flusses nach Skukuza fahren, wo wir uns dann anschließend Zeit im Bird-Hide am Lake Panic nehmen wollen. Sollte die Fahrt nach Skukuza aber zu lange dauern, dann könnten wir auch schon vorher in Skukuza einen kurzen Stopp einlegen, um uns die Beine zu vertreten und einen Cafe zu trinken – denn eine Cafe-Pause pro Tag muss (wo möglich) zumindest sein…

Wir sind wieder bei den Ersten am Gate, das sehr pünktlich geöffnet wird. Die Autos teilen sich dann rasch auf, denn etwa die Hälfte biegt sofort Richtung Crocodile Bridge ab. Wir fahren aber nach rechts und bleiben zunächst einmal am Sabie Fluss.
Am Sunset-Dam ist es im Moment noch ruhig, die Hippos grunzen im Wasser vor sich hin, Vögel sind keine Ufer und auch die Krokodile – bis auf ein riesiges Exemplar – haben sich in das Wasser zurückgezogen. Wir müssen hier aber dennoch kurz anhalten, denn eine Hyäne kommt entlang der Straße direkt auf uns zu.









Ich liebe diese Morgenstunde, wenn die Sonne über den Horizont klettert und die Landschaft in schönstes, wärmendes Licht hüllt.
Erst jetzt fällt uns der Wassertriel (Water Thick-knee) auf, der am Ufer hockt.



Ein Kappengeier (Hooded Vulture) erhebt sich aus einem Baum und nimmt dabei gleich einen guten Teil der Blätter mit sich. Er landet aber nicht weit entfernt auf einem dürren Ast.





Weit müssen wir nicht fahren, um auch heute wieder „unsere“ Löwen aufgespürt zu haben: Vater und Sohn (?) liegen direkt neben der Straße und gähnen vor sich hin – leider sind die Lichtverhältnisse noch nicht optimal für wirklich gute Bilder…









Die beiden haben offensichtlich in der letzten Nacht nichts gefressen, der ältere Kater macht generell keinen wirklich guten Eindruck mehr…
Es geht hier aber Schlag auf Schlag, denn wir stoppen fast permanent, weil immer wieder Tiere sehr nah an der Straße zu sehen sind. Zebra, Kronenducker und Kudu sind zu sehen.







Aber auch zahlreiche verschiedene Vögel meinen es gut mit uns. So sehen wir ein Schopffrankolin (Crested Francolin), ein Swainson’s Frankolin (Swainson’s Spurfowl), einen Gelbkehlpieper (Yellow-throated Longclaw) sowie die omnipräsenten Gabelracken (Lilac-breasted Roller). Sogar einen Milchuhu (Verreaux’s Eagle-Owl) können wir wieder finden – dieser verrät sich durch seine Rufe, die wir wahrnehmen, während wir die anderen Vögel ablichten.











So früh am Morgen hätten wir nicht unbedingt mit einem Elefanten gerechnet – aber eben, als wir einen Schreiseeadler (African Fish Eagle) fotografieren, sehen wir, dass ein Dickhäuter vom Sabie-Fluss Richtung Straße kommt.





Es folgen bald weitere Zebras sowie ein Leopard (!), den ich aber nur der Vollständigkeit halber erwähne, denn der ist schwer auszumachen und zudem extrem scheu… er steht sofort auf und verschwindet im Unterholz.







Wir stoppen zudem noch für weitere Zebras, Giraffen, Impala, Wasserböcke, Kudus, eine Fuchsmanguste und Nyala sowie für eine Kaptaube (Ring-necked Dove), ein weiteres Swainson’s Frankolin und einen weiblichen Cabanisweber (Lesser Masked Weaver) - vielen Dank Maddy!





















Der Lake Panic Birdhide ist für mich immer ein Highlight in diesem Park, ich kann stundenlang dort sitzen und schauen, warten, fotografieren… Eigentlich ist das vielleicht sogar der liebste Platz für mich in diesem Park, eine wahre Idylle (wenn nicht lärmende Gesellen rundum die Stimmung trüben).
Auch diesmal gibt es hier wieder einiges zu sehen – wenn auch vielleicht weniger als bei früheren Besuchen.
Am Weg vom Parkplatz, wo Gott sei Dank nur ein weiteres Auto steht, zum Hide fotografiere ich noch rasch eine Baumagame, die tatsächlich hervorragend getarnt ist.





Im See befinden sich diesmal überraschend viele Flusspferde, auf denen teilweise sogar Gezahnte Pelomedusen ruhen. Insgesamt herrscht hier eine sehr friedliche Stimmung.













Relativ nahe am Ausguck liegt ein großes Krokodil im Schatten.



Besonders fasziniert beobachten wir einen Mangrovenreiher (Green-backed Heron) beim Fischen. Er verharrt lange regungslos am Ufer und schnappt plötzlich blitzschnell zu…









Dabei wird er auch von einem Braunkopfliest (Brown-hooded Kingfisher) beobachtet.



Eine Schwarzkielralle (Black Crake) marschiert ebenso am Ufer entlang wie ein junges Blaustirnblatthühnchen (African Jacana) und ein Angola Schmetterlingsfink (Blue Waxbill). Weitere Schmetterlingsfinken und ein Rosenamarant (Jameson’s Firefinch) sitzen in den umliegenden Büschen.















Zudem sehen wir Weißstirn-Bienenfresser (White-fronted Bee-eater), Graufischer (Pied Kingfisher), Zwergspinte (Little Bee-eater) und Graureiher (Grey Heron). Etwas weiter weg breitet ein Schreiseeadler seine Schwingen aus.











Im Hintergrund wühlen Warzenschweine und zwischenzeitlich kommen sogar ein Buschbock und Wasserböcke zum Trinken.















Wir verbringen gut zwei Stunden hier, es wird uns dabei aber nie langweilig. Getränke und Knabbereien sind dabei das einzige Problem hier ist, dass es am Lake Panic keine angeschlossenen WC’s gibt… Da es inzwischen bereits relativ spät geworden ist, fahren wir gleich weiter nach Skukuza, um dort eine Pause einzulegen, bevor wir am späteren Nachmittag dann wieder entlang des Sabie Flusses nach Lower Sabie zurückfahren wollen.
Während der Pause in Skukuza werfe ich natürlich auch einen Blick auf das „neue“ Zughotel, das auf der Brücke über den Sabie-Fluss angelegt wurde. Schaut interessant aus – ob ich da wohnen möchte, weiß ich nicht… Ansonsten bewundern wir im Camp die vielen Baumagamen und einige Vögel, darunter einen Buntastrild (Green-winged Pytilia), einen Orangebrustwürger (Orange-breasted Bushshrike), einen Kap-Brillenvogel (Cape White-eye), einen Gelbschnabeltoko und eine schlafende Bronzeflecktaube.

















Bei der Rückfahrt nach Lower Sabie gibt es zunächst einen ordentlichen Verkehrsstau…





Als es dann endlich weiter geht, treffen wir noch auf einige kapitale Kudu-Böcke. Das Geweih einiger der Tiere ist tatsächlich gigantisch. Auch kleinere Gruppen von Elefanten sind immer wieder entlang des Flusses auszumachen – wobei ich es überhaupt nicht schätze, am Nachmittag gegen die Sonne Richtung Osten zu fahren. Da ist die Gefahr, dass plötzlich ein Elefant auf der Straße steht, leider sehr groß…



Bis zum Picknickplatz von Nkuhlu passiert dann eigentlich nichts mehr, natürlich gibt es gelegentlich Tiere zu sehen, aber alle sind relativ weit von der Straße entfernt. Kurz nach dem Picknickplatz, der bereits geschlossen hat, stehen zwei Autos und Straßenrand und natürlich bleiben auch wir stehen… Was dann folgt, werde ich ganz sicher nie wieder vergessen: Ein Leopard marschiert direkt neben der Straße.



Zunächst scheint es so, als würde er sich von der Straße direkt in das Dickicht begeben, doch plötzlich bleibt er stehen und spaziert dann sogar wieder auf uns zu.





Als die wunderschöne Katze dann auch noch auf einen Baumstamm steigt, kann ich unser Glück kaum fassen – auch unsere Tochter ist völlig aus dem Häuschen.







Hier verharrt er einige Zeit und erst als er alles rund um sich genau inspiziert hat, steigt er völlig entspannt wieder herunter und entfernt sich langsam.





Von der Tierbegegnung her ist das sicher einer der schönsten Momente, die wir bisher erleben durften, vor allem, weil es völlig entspannt ablief und weil ausreichend Zeit war zur Beobachtung.
Völlig begeistert fahren wir weiter Richtung Lower Sabie. Doch dieser Abend ist noch nicht vorbei, da verkommt der Raubadler (Tawny Eagle), der malerisch auf einem Baum thront, fast zu einer Nebensächlichkeit.



Wenige Kilometer weiter, sehen wir einen zweiten Leoparden – weit nicht so spektakulär wie jenen zuvor, aber immerhin, er ist da:





Es ist schwierig zu beschreiben, was genau hier an diesem Nachmittag vorgegangen ist, aber innerhalb der kurzen Strecke von rund 30 km haben wir drei Leopardensichtungen, denn kurz vor Lower Sabie sitzt ein weiterer Leo in einem Baum und frisst an seiner Beute:







Wie viele Reisen in das Südliche Afrika habe ich unternommen, ohne einen einzigen Leoparden zu sehen und dann gleich drei dieser wunderschönen Katzen an einem einzigen Nachmittag…
Am Sunset Damm steht heute noch ein Wasserbock im schönsten Abendlicht, ein Flusspferd reißt malerisch das Maul weit auf und ein Nimmersatt (Yellow-billed Storch) kommt in den letzten Sonnenstrahlen beim Fressen einem dahinter lauernden Krokodil beträchtlich nahe…













Dieser Tag wird immer etwas Besonderes für uns bleiben, wir werden noch lange darüber sprechen und die Bilder immer wieder gerne ansehen. Vor allem die letzten 30 Kilometer westlich von Lower Sabie werden immer mit den Leoparden in Verbindung stehen… Gleichzeitig wissen wir aber auch, dass es vermutlich keine Steigerung mehr geben wird an den weiteren Safaritagen.
Megahappy kehren wir in das Camp zurück und genießen den lauen Abend auf der Plattform über dem Sabie-Fluss. Afrika ist einfach sooo schön!

Gefahrene Tageskilometer: 136
Letzte Änderung: 12 Apr 2022 10:11 von Luigi15.
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Reisetag 41 (11. September 2021) – Kruger NP (Lower Sabie – Berg-en-Dal)

Der letzte volle Tag im Kruger Nationalpark ist angebrochen. Einerseits sind wir alle drei doch etwas ermüdet von den vielen Tieren, auf der anderen Seite ist jede gute Sichtung natürlich ein überragendes Erlebnis. Außerdem wissen wir, dass die kommenden Tage an der Ostküste überwiegend von der Landschaft bestimmt sein werden, dass Tiersichtungen dort eher zur Ausnahme werden würden. Dennoch freue ich mich schon auf das Gebiet rund um Kosi-Bay, das wir alle drei erstmalig sehen werden…
Doch heute ist noch Kruger NP. An diesem Tag verlassen wir das Camp erst gegen 07:30 Uhr, natürlich wollen wir nichts versäumen – wir sind (unsere Tocher vielleicht ausgenommen) keine Langschläfer, das Aufstehen fällt uns also überhaupt nicht schwer. Wir sind aber andererseits auch schon etwas müde, das anstrengende Beobachten hinterlässt langsam seine Spuren… Wir frühstücken zunächst einmal, erst dann soll es losgehen.

Wir wollen zunächst von Lower Sabie entlang der Mativuhlungu Road weiter nach Crocodile Bridge fahren und von dort dann über die S25 nach Berg-en-Dal.
Doch bevor wir in südliche Richtung abzweigen, geht es nochmals zurück an den Sabie-Fluss, denn in der Leoparden-Euphorie von gestern haben wir das gekillte Flusspferd auf der gegenüberliegenden Flussseite total vergessen.
Vom Flusspferd ist nicht mehr viel übrig, die Löwen haben sich zurückgezogen, dafür lungern dort zahllose vollgefressene Krokodile rund um den Kadaver herum, dazu sind natürlich viele Geier unterwegs…





Auch eine Hyäne ist in der Nähe des Flusses sanft entschlummert.



Am Sunset-Damm liegen die ersten Krokodile neben dem Wasser, auch einige Vögel sind schon unterwegs, darunter auch ein Stelzenläufer (Black-winged Stilt) und weitere Nimmersatt.













Wir machen noch einen kurzen Abstecher zur Brücke über den Sabie-Fluss, wo ein Flusspferd aus dem Wasser gestiegen ist und grast. Auch ein Elefant schaut hier noch vorbei und auf einem Grashalm sitzt ein Malachiteisvogel (Malachite Kingfisher).





Von hier weg verlassen wir Lower Sabie aber nun endgültig, fahren das kurze Stück zurück, um dann Richtung Süden auf die S82 abzuzweigen.
Weit kommen wir nicht, da treffen wir auch heute wieder auf einen Löwen. Ein großer Löwen-Kater liegt im hohen Gras. Wir bleiben stehen und beobachten ihn eine Weile bei der Fellpflege. Erst nach einiger Zeit erhebt er sich und marschiert in östlicher Richtung davon…















Die restliche Strecke bis zur Einmündung in die H4-2 haben wir keine Sichtungen, nämlich überhaupt keine, nicht einmal ein Impala oder irgendein Vogel wird von uns erspäht.
Kurz vor der Abzweigung der S130 kommt es dafür knüppeldick: ein Leopard steht auf der Straße – mitten auf der Straße. Wir sind so perplex, dass es braucht, bis wir so zum Stehen kommen, dass aus dem Autofenster ein Foto geschossen werden kann. Natürlich wollen wir auch nicht zu nahe stehen, denn dann wäre das Tier weg, bevor wir irgendeine Chance haben…







Als wir uns dann doch etwas annähern wollen, ist das Vorhersehbare auch geschehen: Der gute Leo ist so schnell verschwunden, wie er zuvor erschienen war.
Richtung Crocodile Bridge wird der Verkehr etwas dichter, so viele Autos haben wir in den letzten Tagen nur in den Camps gesehen.
Erst unmittelbar auf der großen, weiten Fläche südlich des Gezintfimbi-Damms werden wir wieder fündig – beziehungsweise wir werden durch die Anwesenheit anderer ohnehin darauf hingewiesen: Im Westen liegen, relativ weit von der Straße weg, angeblich drei Geparden – wir können trotz genauer Kontrolle immer nur ein Tier ausmachen.



Unweit davon steht eine einsame Giraffe und starrt in Richtung des Raubtieres.



Unweit von uns steht inzwischen eine kleinere Kolonne von sicherlich sieben, acht Wagen – also muss auch hier etwas zu „erben“ sein… Wir schließen uns dem Tross an und sehen die erste Gruppe von Wildhunden bei unserem diesjährigen Besuch.





Es handelt sich tatsächlich um ein großes Rudel, nur einige der Tiere liegen nahe genug an der Straße und sind dadurch nicht von Zweigen verdeckt. Es dauert, bis wir einen Platz finden, der geeignet ist, um von dort aus auch fotografieren zu können.









Wir fahren dann aber bald weiter nach Crocodile Bridge, um dort eine kurze Pause einzulegen, denn es inzwischen kurz nach Mittag und die Hektik bei den Wildhunden ist nicht so unser Ding.
Die Fahrt entlang der S25 entpuppt sich lange Zeit als nicht sonderlich gute Wahl, denn es ist sehr ruhig rundum, dafür sind auch kaum andere Autos unterwegs – vermutlich wissen die, wo sich die Tiere hier aufhalten.
Irgendwo zwischendurch halte ich kurz und fotografiere zumindest die Landschaft…



Erst als wir schon kurz vor der Abzweigung in die S114 sind, stoßen wir wieder auf Tiere. Wir sehen eine Rotschopftrappe (Red-crested Korhaan) und einige Impala sowie einen Wasserbock.







Vor allem freuen wir uns aber über den Senegalkiebitz (African Wattled Lapwing), der uns hier über den Weg läuft.





Wenig später sehen wir das erste Breitmaulnashorn dieser Reise – oder zumindest Teile davon…



Wir sind so überrascht, dass uns am helllichten Tag eine Hyäne über den Weg läuft, das heißt, direkt entgegenkommt, dass wir nicht wirklich reagieren können und dass somit kein gutes Foto gelingt. Das Tier hat sogar ein Stück Beute im Maul…





Mitten auf der Hauptstraße sehen wir plötzlich eine Hyäne liegen – wir sind der festen Überzeugung, dass es sich dabei um ein totes Tier handelt, das überfahren wurde – aber weit gefehlt… das Muttertier säugt hier am Asphalt ihre Jungen!









Nach der Abzweigung auf die S110 wird die Landschaft noch etwas gebirgiger, immer wieder geht es auf und ab zwischen den Granitkuppen hindurch.



Auch hier treffen wir auf den Kadaver eines Büffels – aber von Löwen ist weit und breit keine Spur – wie wir im Camp später erfahren sollten, waren die Löwen die vergangenen zwei Tage hier vor Ort!



Hier treffen wir schließlich kurz vor dem Matjulu-Wasserloch auf eine Gruppe Büffel. Sie werden von Zebras begleitet.











Wir fahren schließlich auch kurz zum Matjulu Wasserloch, bleiben dort aber nicht sehr lange, denn es haut aus unserer Sicht keinen Sinn auf die Büffel zu warten, denn hier wird das Wasser mittels Tankwagen angekarrt und die Tiere kommen sicher erst, wenn wieder etwas Ruhe eingekehrt ist…
Wir entschließen uns dazu, nun zum Camp von Berg-en-Dal zu fahren, denn auch dieser Tag war wieder sehr ereignisreich…
Auf einem Baum sitzt ein Ohrengeier (Lappet-faced Vulture).



Hier sehen wir, schon bei viel besseren Lichtverhältnissen, die ersten Elefanten des heutigen Tages.









Kurz vor dem Camp stoßen wir auf weitere Breitmaulnashörner, denen aber leider das Horn abgetrennt worden war.





Sehr zufrieden kommen wir ins Camp und freuen uns auf unseren letzten Braai, den wir heute zum Abschluss unseres Aufenthaltes im Park vor unserem Chalet zelebrieren wollen…

Gefahrene Tageskilometer: 164 km
Letzte Änderung: 09 Apr 2022 18:47 von Luigi15.
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