THEMA: Viele Highlights und ein Missgeschick
18 Nov 2021 21:16 #630407
  • take-off
  • take-offs Avatar
  • Beiträge: 1480
  • Dank erhalten: 4941
  • take-off am 18 Nov 2021 21:16
  • take-offs Avatar
Tag 6: 13.10.21 Von Mirabib zur Spitzkoppe

So lieben wir es, den Tag zu beginnen.





Unser ursprüngliches Ziel für den heutigen Tag wäre eigentlich Swakopmund gewesen.
Dort wollten wir eine Freundin besuchen. Aber wie das Leben so spielt, macht sie ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt Urlaub in Deutschland.

Für nur eine Nacht nach Swakopmund zu fahren haben wir keine Lust. Also planen wir kurzfristig um und fahren mal wieder zur Spitzkoppe.

Zwischenzeitlich nähern wir uns mal kurz der Zivilisation.





Mein Plan, über den Welwitchia Drive auf die D1914 zu fahren, geht nicht auf.

Ich war mir hier schon im Vorfeld unsicher. Denn in meiner Erinnerung hat Wüstenquell das Gate geschlossen. Und tatsächlich steht hier das Schild „Gate closed ahead“ und NO ENTRY.
Das ist eindeutig.
Wir fahren ca 15 km zurück. Unser Weg führt uns nun über die Mondlandschaft nach Goanikontes und dann über die langweilige B2 zur Spitzkoppe.

Mondlandschaft:








Gegen 16.00 Uhr erreichen wir die Spitzkoppe. Wir hatten hier nichts vorgebucht, war jedoch kein Problem.
Zielsicher fahren wir Richtung Bridge. Campsite 4 ist noch frei. Diese liegt in unmittelbarer Nähe zur Bridge.
Platz 5 und 6 sind besetzt. Und überhaupt füllt sich die Spitzkoppe doch allmählich.
Campsite 4 hat auch den Vorteil, dass hier 2 Bäume stehen, die exakt zu Jürgens Hängematte passen.



Während Jürgen hier relaxt, mache ich mich auf den Weg zur Bridge.







Unsere Campsite von der Ferne









Als ich zurückkomme, geht auch schon langsam die Sonne unter.






Gefahrene Km: 315
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

Zu den Reiseberichten:
www.namibia-forum.ch...n-afrika.html#471572
Letzte Änderung: 18 Nov 2021 21:30 von take-off.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, casimodo, Fluchtmann, peter 08, aos, maddy, speed66, Logi, regsal, Old Women und weitere 11
20 Nov 2021 20:28 #630484
  • take-off
  • take-offs Avatar
  • Beiträge: 1480
  • Dank erhalten: 4941
  • take-off am 18 Nov 2021 21:16
  • take-offs Avatar
Tag 7: 14.10.2021 Auf dem Weg zum Messumkrate

Sonnenaufgang





Bevor wir unser Lager an der Spitzkoppe endgültig abschlagen, gehen Jürgen und ich nochmals gemeinsam zur Bridge.



Wir verlassen die Spitzkoppe über die D1925.
Geplant war an der kleinen Spitzkoppe vorbei auf Wegen ohne Bezeichnung zum Messum Krater zu fahren.
Allerdings verfahren wir uns angesichts der vielen Fahrspuren hoffnungslos.
Da wir nicht wirklich wissen wo wir sind, fahren wir nun nach Himmelrichtung. ;)





Landschaftlich ist es sehr schön und nach 1 Std. kommen wir wieder auf die D1925. :woohoo:

Den Versuch, die richtigen Fahrspuren zu finden geben wir nun auf, ändern unseren Plan und fahren die langweilige D1918 Richtung Henties Bay.
Auf der Fahrt schließen Jürgen und ich eine Wette bezüglich der Temperaturen dort ab.
Ich gewinne … in Henties Bay sind es sage und schreibe gerade mal 17°C.

Aber wenn wir schon mal hier sind, füllen wir mal wieder unsere Vorräte auf, ziehen etwas Bargeld und essen im Misty Bay zu Mittag.

Durch die Planänderung kommt nun auch wieder Cape Cross ins Spiel.

Puh ist das kalt hier und der starke Wind verstärkt dieses Empfinden noch. Einen Schönheitspreis würden wir hier nicht gewinnen.
Hose über Hose, Pulli über T’Shirt und Pulli über T’Shirt und Pulli. Nun sehen wir aus wie die Michelin Männchen, haben aber einigermaßen warm.

Wir bleiben etwa 1 Std. hier und schauen dem Treiben der Robben zu.
Irgendwann habe ich mich an den Gestank gewöhnt und nehme ihn schon gar nicht mehr war.















Die Zeit drängt und wir müssen los.
Wir folgen der C34 und möchten dann durch das Flussbett in den Messum Krater fahren.
Der Abzweig ins Flussbett ist etwas schwierig zu finden, doch danach wird es einfach.
Die Landschaft hier ist einfach herrlich anzusehen. Viel zu schade, um einfach nur durchzufahren.

Wir achten genau darauf, dass wir den Dorob Nationalpark verlassen haben, bevor wir uns einen Übernachtungsplatz suchen.



Wir entscheiden uns für einen Platz, der noch möglichst lange Sonnenlicht hat.



Hier genießen wir wieder die absolute Ruhe und die Einsamkeit.

Zwischendurch hat sich Jürgen wieder unserem Hecktür-Problem gewidmet.
So viel sei schon mal gesagt: Bei der Wagenabgabe ließ sich die Hecktür sowohl von innen als auch von außen kinderleicht öffnen.

Gefahrene Km: 291
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

Zu den Reiseberichten:
www.namibia-forum.ch...n-afrika.html#471572
Letzte Änderung: 20 Nov 2021 20:43 von take-off.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, casimodo, Fluchtmann, freshy, Yawa, speed66, Logi, regsal, Old Women, Daxiang und weitere 8
22 Nov 2021 23:10 #630606
  • take-off
  • take-offs Avatar
  • Beiträge: 1480
  • Dank erhalten: 4941
  • take-off am 18 Nov 2021 21:16
  • take-offs Avatar
Tag 8: 15.10.2021 – Unser Weg zur White Lady Campsite

Kein Sonnenaufgang heute morgen, stattdessen ziehen die Nebel der Küste über die Bergketten.
Es sind nur 12°C.

Dies sind definitiv nicht unsere Temperaturen.
Ohne Frühstück fahren wir Richtung Norden bis wir wieder das Messum Flussbett erreichen.

Die Fahrt durch das Flussbett ist wunderschön für alle, die viel Nichts lieben.



Doch bei genauem Hinsehen ist es nicht viel Nichts, sondern hier gibt es blühende Pflanzen,
Welwitchias und natürlich auch kleine Tiere und Vögel.











Wir sind rundum gllücklich und suchen uns in der wärmenden Sonne einen Platz zum Frühstücken.



Bei unserer Weiterfahrt sehen wir mitten im Nirgendwo ein Haus.
Die Rückansicht sieht nach Baustelle aus,



als wir näher kommen, das Haus durch die Straße umrunden, sehen wir einen gepflegten Garten.



Natürlich halten wir an. Jürgen steigt ganz ungezwungen aus dem Auto, um ein Foto zu machen und lässt die Fahrertür geöffnet.
Ich sehe nur noch einen der kleinen Hund auf das Auto zu rennen und mit einem Satz sitzt er auf dem Fahrersitz. :woohoo:
Ich glaube der Kleine war genau so erschrocken wie ich. Er - weil ich nicht sein erhofftes Herrchen war - und ich weil plötzlich ein fremder Hund neben mir sitzt und ich noch nicht weiß, ob er gut gelaunt ist. ;)
Jedenfalls verlässt er nach seinem Irrtum und ein paar auffordernden Worten von Jürgen wieder das Fahrzeug.

An diesem Haus, das mitten im Nirgendwo steht und auf dessen Zufahrt Steine mit biblischen Botschaften beschrieben sind, sind wir bei unserer Tour 2017 schon einmal vorbeigekommen.



Damals war es des Grund für mein Kopfkino.

Und hier ein Bild von 2017. Hier hat sich viel getan.




Unserer Weg zum Ugab Viewpoint führt uns an dem Selltlement der Small Miners vorbei.
Unglaublich, welche Erdbewegungen hier von Menschen von Hand gemacht werden.



Der Weg zum Viewpoint ist zwar beschwerlich, hat sich aber wieder einmal gelohnt.
Unglaublich schön ist der Blick über das Ugab Valley und den Doros Krater.







Auf der Rückfahrt vom Viewpoint haben Jürgen und ich noch eine kleine Diskussion. Er möchte im Small Miner Settlement anhalten - ich nicht. Nicht weil ich etwa Angst hätte, ich frage mich nur, über was soll ich mich mit diesen hart arbeitenden Menschen unterhalten?!

Also fahren wir weiter, halten in Uis an, um zu tanken, kaufen einem Straßenhändler ein paar Seine ab (die wir eigentlich nicht brauchen) und setzen unsere Fahrt zur Brandberg White Lady Lodge Campsite fort.

Es sind nur wenige Campsites belegt und wir können uns eine aussuchen.
Wir entscheiden und für eine Campsite mit großem Schattenbaum.



Die Campsites sind sehr gepflegt. Jede Campsite hat eine Feuerstelle und Spüleinrichtung. Dusche und WC sind immer für 2-3 Campsites … das ist vollkommen ok .

Der Pool kann auch von Campern benutzt werden – haben wir jedoch nicht gemacht.

Den Abend verbringen wir gemütlich auf unserer Campsite -allerdings nicht in der gewohnten Ruhe.
Heute werden wir in den Abend gesungen.
Eine Gruppe von Damara-Sängern singt für uns afrikanische Lieder (ähnlich den Vocals).
Die Lebensfreude, die die Gruppe ausstrahlt ist sagenhaft. Wir sind total beseelt und ruhen in uns selbst.



Anschließen können wir, wenn wir möchten, einen Obolus für diese Darbietung in eine Mütze legen.
Haben wir natürlich gemacht. :cheer:


Dies war wieder ein so schöner Tag mit einem - für mich - sehr ergreifendem Ende.

Gefahrene Km: 169
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

Zu den Reiseberichten:
www.namibia-forum.ch...n-afrika.html#471572
Letzte Änderung: 22 Nov 2021 23:26 von take-off.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, casimodo, Fluchtmann, peter 08, ANNICK, maddy, rofro, speed66, Logi, regsal und weitere 11
23 Nov 2021 22:03 #630680
  • take-off
  • take-offs Avatar
  • Beiträge: 1480
  • Dank erhalten: 4941
  • take-off am 18 Nov 2021 21:16
  • take-offs Avatar
Tag 9: 16.10.2012 – Nicht unser Tag Heute

Dabei beginnt er eigentlich sehr schön!

Wir verlassen die Brandberg White Lady Campsite auf einem Two Spoor Weg Richtung Norden.
Der Weg führt uns an einer Farm vorbei auf eine schöne Hochebene.
Es gibt die ein oder andere tiefsandige Stelle.





Wir kommen von der „Rückseite“ nach Madisa , und fahren dort auf die D2612.



Unser heutiges Ziel ist die Fahrt durch den Upper Huab.

Achtung, ab jetzt wird es textlastig.

11.00 Uhr
Weil wir noch etwas aus dem Auto benötigen, halten wir gegenüber der Einfahrt zum Upper Huab Trail an.
Doch was für ein Schock!
Die Hecktür lässt sich nicht mehr öffnen. Es hat den Anschein, dass sie sich von innen verriegelt hat.
In der Nähe steht eine „Big 3“ Abfalltonne.
Diese haben einen Metallgestell, damit sie entleert werden können. Jürgen fährt unseren Landy rückwärts bis knapp an die Tonne. Dann klappen wir das Dachzelt auf. Nun klettert er mit Hilfe des Metallgestells auf den Ersatzreifen, öffnet die Reisverschlüsse und klettert durch das nun offene “Fenster“ des Dachzeltes in den Innenraum.

Das Schloss hängt nur noch an einer Schraube.
Jürgen gelingt es die Tür zu öffnen und repariert nun das Schloss so, dass es sowohl von innen als auch von außen butterleicht zu öffnen ist. (Gut wenn man einen Mann hat, der technisch versiert ist).
Für diese Aktion benötigen wir 1 Std.
(Der Feinschliff der Türreparatur erfolgt später in Camp Aussicht)

Ca 12.00 Uhr
Endlich können wir in Upper Huab fahren.
Anfangs ist der Weg sehr breit und geschottert, wirklich einfach zu fahren.
Dann kommen wir an einen wunderschönen Platz. Ruhig fast paradiesisch. Umgeben von Bergen ein kleiner See.





Während wir das erst mal genießen, schaue ich schon mal nach einer Furt zur Durchquerung der Wasserpassage. Und werde fündig.



Der Untergrund ist fest und wir kommen gut durch. Das gleiche Spiel wiederholt sich noch 4-5 mal.

Nun wird die Wegführung allerdings etwas undurchsichtig. Wir fahren verschiedene Trails, kehren um, suchen nach anderen Trails.
Letztendlich stehen wir vor einer Durchfahrt, die etwas „tricky“ aussieht, heißt die Ausfahrt ist schon ziemlich verfahren und schlammig.
Da das Wasser, wenn man die trübe Brühe so nennen kann, aber nicht sehr tief ist, wagen wir die Durchfahrt …. und bleiben stecken !!!



Es ist 13.30 Uhr - also noch genügend Zeit, um uns aus dem Schlamassel zu befreien.

- Wir versuchen es mit der Untersetzung -- ohne Erfolg
- Dann buddeln wir in ca 20 m Entfernung ein etwa 1,50 m tiefen und 1 m im Durchmesser breites Loch in den Sand. Eine Sisyphusarbeit, da der Sand vom Rand immer wieder nachrutscht.
Wir rollen gemeinsam einen schweren Stein die Anhöhe hoch bis zu dem Loch
Dann rollen wir den Ersatzreifen hoch und lassen ihn in die Mitte fallen. Befestigen das Seil der Winch an dem Reifen, legen den schweren Stein darauf, füllen wieder alles mit Sand auf und verfestigen es mit unseren Füßen.
Nun starten wir die Winch - Ergebnis: ganz langsam kommen Stein und Ersatzrad aus dem Sand. Das Fahrzeug bewegt sich keinen mm.

- Als nächstes buddeln wir den Schlamm unter dem Auto weg. Doch dieses sitzt in der Mitte auf. Abgerutscht in eine tiefe Fahrspur.

16.15 Uhr
Wir brauchen Hilfe, denn hier kommen wir alleine nicht mehr raus.
Ich schaue mal zufällig auf die Uhr des Handys und wir stellen fest, es ist Samstag 16.30 Uhr.
Na Prima! :woohoo:

Mittels Satphone erreichen wir Bianca von Savanna.
Sie will nachschauen, wen sie in der Umgebung findet, der uns noch heute hier rausholen kann und will dann nochmals zurückrufen.
Worst case scenario wäre – eine Nacht hier im Dachzelt zu übernachten.

Wir setzen uns zur kurzen Erholung in unser Fahrzeug.
Als ich in den Seitenspiegel blicke … traue ich meinen Augen nicht … das steht ein Fahrzeug hinter uns.
„Das ging aber schnell mit der Hilfe“ war mein erster Gedanke.

Wir steigen aus – immer schön durch den Schlamm.
Es ist ein Fahrzeug der Doro Nawas Wilderness Lodge.
Und die fahren genau diese Strecke zum Sundowner mit ihren Gästen! Glück muss der Mensch haben. :silly:

Der Fahrerguide lässt seine Gäste aussteigen und will sein Fahrzeug durch eine andere Furt fahren und uns von vorne rausziehen.
Mein erster Gedanke: Wie blöd waren wir denn, dass wir diese Furt nicht gesehen haben.

Er fährt also los …. und …. bleibt stecken.
Nun stecken wir hier mit 2 Autos fest. :woohoo:

Seine Gäste: eine Familie – der Vater so um die 60, mit 2 Töchtern, einem Schwiegersohn und 2 Kindern (7 und + 8 Jahre)
Zumindest die Frauen und die Kinder waren von diesem „Abenteuer“ sehr angetan und fanden es besser als die Sundownerfahrt.

Zwischenzeitlich meldet sich Bianca und ich teile ihr die Situation mit. Da nun Rettung von der Lodge angefordert wurde, versichere ich ihr mich bei ihr zu melden, sobald wir „gerettet“ sind.

18.00 Uhr
Die Rettungsmannschaft der Lodge kommt mit 2 Fahrzeugen.



Zuerst versuchen sie das Lodge-Fahrzeug rauszuziehen – ohne Erfolg.
Jetzt kommt der Hi-Lift Jack zum Einsatz, die beiden Hinterräder werden einzeln hochgebockt und Steine untergelegt – dann nach ca ½ Stunde ist das Fahrzeug frei.

18.30 Uhr
So langsam geht es Richtung Sonnenuntergang.
Der 1. Versuch uns rauszuziehen scheitert.





Auch hier der Einsatz des Hi-Lift Jacks und der Unterbau mit vielen Steinen.



Dann der Versuch uns mit 2 Fahrzeugen rauszuziehen.
Angesichts der fortgeschrittenen Zeit sind wir alle sehr gespannt.
Und siehe da, unser Fahrzeug bewegt sich. Unter dem Applaus der Anwesenden sind auch wir aus dem Schlamassel befreit und „gerettet“.
Es ist Punkt 19.00 Uhr.



Wir fahren ca. 100 m zurück zu einer trockenen Stelle und beschließen heute Nacht hier zu bleiben.
Natürlich gibt es ein dickes Trinkgeld für die Helfer!
Gemeinsam trinken wir noch ein kühles Bier auf diese Aktion und dann fahren unsere „Retter“ zurück.

Wir genehmigen uns jetzt erstmal eine ausgiebige Dusche, um uns von dem Schlamm zu befreien.

Anschließen kochen wir noch Nudeln mit Thunfisch-Tomaten-Soße und lassen uns müde und erschöpft von der vielen Buddelei in unsere Schlafsäcke im Dachzelt fallen.

Anmerkung:
Fantastisch ist, dass keiner der Helfer fragt: „Wie konntet ihr nur…..? „
Nein, die Situation ist so und dann wird geholfen.

Natürlich haben wir einen Fehler gemacht und die Situation falsch eingeschätzt – keine Frage.
Jedoch war diese Situation in keinster weise lebensbedrohend. Im schlimmsten Fall, hätten wir hier für 1 oder 2 Tage gestanden. Genügend Wasser und Essen hatten wir dabei.

Und so abseits von den beaten tracks waren wir gar nicht, wenn sogar Fahrzeuge einer Lodge diesen Weg nehmen. :unsure:

Warum schildere ich dies:

Natürlich hätte ich diesen Teil einfach weglassen können.
Aber ich möchte insbesondere Neulinge auch dafür sensibilisieren, dass wenn man solche Strecken fährt,
a) so etwas passieren kann und
b) ein Sat Phone wichtig ist und unter Umständen lebensrettend ist.

Auch sind die Hinweise einiger Formis, die schwierige Strecken mit „easy“ beschreiben immer mit Vorsicht zu genießen.
Die Strecke, die gestern noch easy war, kann in 1, 2 oder mehreren Wochen eben nicht mehr easy sein.

Und zum Schluss:
Bitte keine besserwisserischen Kommentare.
Wir fahren schon seit vielen Jahren durch Namibia und das südl. Afrika und können Gefahren einschätzen.
Diese Fehler können passieren und wie wir gesehen haben nicht nur uns.
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

Zu den Reiseberichten:
www.namibia-forum.ch...n-afrika.html#471572
Letzte Änderung: 24 Nov 2021 20:19 von take-off.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, Rocky, panther, casimodo, Fluchtmann, peter 08, aos, erdferkel, maddy, bayern schorsch und weitere 19
26 Nov 2021 20:41 #630930
  • take-off
  • take-offs Avatar
  • Beiträge: 1480
  • Dank erhalten: 4941
  • take-off am 18 Nov 2021 21:16
  • take-offs Avatar
Tag 10 und 11: 16. / 17.10.2021 - Hoanib

16.10.21
Wir sind heute schon früh wach und schon um 7.30 Uhr abfahrbereit.
Von unserem Übernachtungsplatz geht es jetzt wieder zurück auf die C39.
Das heißt aber auch, dass wir noch 4-5 Wasserdurchfahrten vor uns haben, bevor wir wieder auf die Schotterstraße kommen.
Bei der ersten Durchfahrt sind wir schon fast übervorsichtig … naja, so ein Tag prägt.
Alles geht aber gut und für uns hat sich, zumindest für dieses Jahr ;) , der Upper Huab Trail erledigt.

Wir befinden uns dann auf der C43 und beschließen, nicht in die Palmwag Day Visitors Area zu fahren um dort zu übernachten, sondern gleich zum Elephant Song Camp im Hoanib zu fahren.

Ich kann es gar nicht glauben … am 16.10. habe ich nur 5 Bilder gemacht.
Davon 1 unscharfe Giraffe und 4 unscharfe Vögel.
Daher keine Bilder hier.

Wir fahren also über Sesfontein in den Hoanib.
An dem Toll Gate werden wir gefragt, wo wir übernachten und wie viele Nächte wir bleiben.
Wo wir übernachten, wissen wir eigentlich noch nicht. Ich sage aber mal Elephant Song Camp.

Die Parkfee beträgt 100 N$ pro Person und 100 N$ für das Auto pro Tag.
Das sind also für 2 Tage gerade mal 600 N$.
Daher kann ich auch nicht verstehen, dass diese Gate von manchen Touris gerne umfahren wird … wenn ich in Deutschland mit 2 Personen 2 Tage in einen Tierpark gehe, bezahle ich ein vielfaches und sehe eingesperrte Tiere.

Wir zahlen die Fee für 2 Tage und fahren zum Elephant Song Camp .
Wir lieben die Landschaft, die „Wildnis“ und „Unberührtheit“ der Trockenflüsse (Hoanib, Ganamub, Obias).

Seit der Neuerrichtung der Elephant Song Campsites sind wir nun zum 2.Mal hier.
Wir haben beschlossen, dass wenn immer wir wir 2 Nächte im Hoanib bleiben, wir eine Nacht in Elephant Song campen und eine Nacht wild campen.
Warum? Weil wir die Anstrengung das Camp hier am Laufen zu halten einfach unterstützen möchten. Denn wir möchten noch öfters in diese wundervolle Landschaft.

Wir kommen also ohne Reservierung an und haben wieder Glück. Abgesehen von Campsite 1( auf der einer Gruppe nach uns aufschlägt) können wir wählen.
Wir entscheiden uns wieder für Nr. 4, ganz links außen.

Der Blick in die Ebene gefällt uns.
Hier das einzige Foto dieses Tages. (und dies ist noch nichtmals gut)



Heute fahren wir auch nicht mehr weiter.
Denn es ist Waschtag angesagt. Der Schlamm muss nun auch noch aus den Kleidern.
Es weht wie auch schon bei unserm letzten Besuch hier ein starker Wind.
Nachteil: das Kochen ist schwierig.
Vorteil: die Wäsche trocknet schnell.

Trotz der Windverhältnisse schaffen wir es ein gutes Essen zu zubereiten.
Es gibt Kudu-Filet, Bratkartoffeln und Apfel-Lauch-Salat.

17.10.21

Gegen 8.30 Uhr brechen wir in grober Richtung Amspoort auf.

Natürlich finden wir wieder Tracks, die vom Hauptweg abzweigen. Es ist noch immer sehr windig und die Luft ist mit Sand gefüllt.

Es zeigen sich nur wenige Tiere.





Und die wundervolle Landschaft des Hoanib.



Insgeheim hoffe ich natürlich, dass wir wieder Wüstenelefanten finden.
Für uns ist schon das Entdecken der Tiere ein Highlight.

Und dann … wir können unser Glück kaum fassen, entdecken wir sie in noch weiter Ferne.
Natürlich finden wir auch einen Weg zu ihnen.

Mutter mit Baby



Und hier die ganze Familie.
7 Wüstenelefanten. Jetzt sind wir wieder im 7. Afrika-Himmel.







Wir können ihrem Weg autotechnisch nicht ganz folgen.
Es gibt ja auch noch andere Tiere hier.



Irgendwo in einem Seitental machen wir mal Siesta.



Um dann …. wieder auf „unsere“ Elefanten-Familie zu treffen.



Es scheint, als würden die Elefanten ganz langsam gehen.
Aber in Echtzeit ist das Tempo schon beachtlich. Schritt für Schritt, Tritt für Tritt, stets voran.
Irgendwie sind wir immer hinter ihnen.

Hier hilft nur eins ... überholen.
Nachdem wir die Truppe schon eine Weile begleitet haben, wissen wir, dass sie schon sehr relaxt sind.
Und so fahren wir im Abstand von etwa 2m ganz langsam an ihnen vorbei. Die Elefanten haben uns während des Überholmanövers keines Blickes gewürdigt.

Und nun von vorne.







Wir verlassen unsere Truppe, um kurz darauf nochmals auf 2 Einzelgänger zu treffen.
Wegen der Lichtverhältnisse diese in S/W.



Wir sind total happy und müssen uns nun langsam Richtung Übernachtungsplatzsuche machen.
Zwischendurch die jungen Oryx Antilopen mit noch braunem Feöö





Noch ein letzter Blick auf die grandiose Landschaft,





und ein Abschiedsgruß einer einsamen Giraffe.



Es ist 16.30 Uhr, wir biegen in den Obias ab und halten Ausschau nach einem schönen Übernachtungsplatz.
Diesen haben wir in wunderschönem Nichts gefunden.







Wir finden den Mond …



fangen ihn auf …



und genießen einen wunderschönen Sonnenuntergang in dieser Einsamkeit.



Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

Zu den Reiseberichten:
www.namibia-forum.ch...n-afrika.html#471572
Letzte Änderung: 27 Nov 2021 11:56 von take-off.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, tigris, Fluchtmann, peter 08, ANNICK, maddy, bayern schorsch, speed66, tiggi, Logi und weitere 11
28 Nov 2021 15:34 #631064
  • take-off
  • take-offs Avatar
  • Beiträge: 1480
  • Dank erhalten: 4941
  • take-off am 18 Nov 2021 21:16
  • take-offs Avatar
Tag 12: 19.10.21 - Vom Obias nach Camp Aussicht

Wir haben wunderbar geschlafen.

Wir folgen dem Obias, am Signal Hill worbei durch die Giribes Plains auf die D3707 .





Unser Plan war … in Sesfontein zu tanken.
Doch hier gibt es keinen Diesel :woohoo: .
Vielleicht in 2 Tagen wieder … aber genau wissen sie es nicht.

Unser Tagesziel heute ist Camp Aussicht, wo wir 2 Nächte bleiben wollen.
Da wir von dort in die Etosha wollen, allerdings dann nicht über Opuwo fahren wollen, ändern wir unseren Plan und fahren zuerst mal an Camp Aussicht vorbei nach Opuwo.

Hier herrscht das übliche Gewusel.
Da aber nur wenige Touristen unterwegs sind, werden wir natürlich noch mehr von den Straßenverkäuferinnen umdrängt wie sonst.
Ich kaufe ihnen mal wieder ein paar Armreifen ab (ich könnte damit auch schon einen Marktstand aufmachen ).



Dann noch in den Supermarkt. Nicht einfach zu entscheiden, wer von den Jungs unser Auto bewachen darf.
2 der „Bewacher“ möchten Geld, andere Fragen nach Essen.
Somit ist die Entscheidung einfach. Die beiden Jungs bekommen ein paar Dollar und für die anderen gibt es Toastbrot, Butter und Käse. Besonders über die Butter haben sie sich sehr gefreut.

Da gibt es einem mal wieder so richtig bewusst, wie gut es uns und unseren Kindern geht.

Anschließend kaufen wir 2 Marktfrauen, bei denen wir schon bei unserem letzten Besuch etwas gekauft haben, jeweils noch ein paar kleine Mitbringsel ab





und gehen dann ins Kaokoland Restaurant zum Mittagessen.


Gegen 16.00 Uhr erreichen wir dann Camp Aussicht.
Wir werden von Marius sehr nett empfangen.

Wo wir stehen möchten, können wir selbst auswählen.
Die oberste ist die einzige, die belegt ist. Wir suchen uns eine Campsite mit etwas Abstand.
Wenn schon alles frei ist, muss man ja nicht unnötiger Weise eng aufeinander hocken.

Die Stellplätze liegen nach unserem Empfinden alle schön.
Die Ausstattung ist einfach, doch sehr gepflegt.

Die Dusche besteht aus einer Eimerdusche.
Es ist schon erstaunlich mit wie wenig Wasser man duschen kann.

Abends gehen wir dann noch zum Haupthaus zur Stachelschweinfütterung.








Gefahrene km: 286
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich.

Zu den Reiseberichten:
www.namibia-forum.ch...n-afrika.html#471572
Letzte Änderung: 28 Nov 2021 18:26 von take-off.
Der Administrator hat öffentliche Schreibrechte deaktiviert.
Folgende Benutzer bedankten sich: Hanne, tigris, Fluchtmann, ANNICK, tiggi, Logi, Papa Kenia, regsal, Old Women, Daxiang und weitere 5
Powered by Kunena Forum