THEMA: 3 Wochen NAM im Juni 21 - genau zur richtigen Zeit
23 Jul 2021 14:26 #621617
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3. Juni – Etosha NP
Noch im Dunkeln klingelte der Wecker, denn wir wollten natürlich pünktlich mit Toröffnung los.
Im schönsten Morgenlicht stillten unzählige Springböcke und Zebras ihren Durst am Bitterwater Wasserloch.



Die Strecke zwischen Bitterwater und Sonderkop fanden wir landschaftlich super schön und wohin man auch schaute, es war immens viel los … Springböcke, Oryx, Gnus und mitten auf der Pad eine Löffelhundfamilie. Für uns eine Erstsichtung. Sie waren leider sehr scheu und rannten vor uns weg. Wir freuten uns (zu früh), als sie langsam wieder in unsere Richtung liefen, nachdem wir den Motor abgestellt hatten. Leider irritierte sie das Geräusch des Fensterhebers so sehr, dass sie sofort wieder Reißaus nahmen und uns nur die unscharfen (Beweis)Fotos durch die Frontscheibe bleiben. Selbst Schuld, wer sein Fenster zum Fotografieren zu spät öffnet. :whistle:


Es war ein richtig windiger Tag heute. Und das wurde am Sonderkop Wasserloch überaus deutlich: Der Staub wirbelte wie verrückt und „verschluckte“ teilweise fast alle Tiere, obwohl es doch auch hier so wahnsinnig viele waren.





Danach ging es für uns auf direktem Wege nach Okaukuejo. Wir wollten uns auf unserem Campingplatz häuslich einrichten, etwas snacken, Abendbrot vorbereiten, damit wir abends ganz viel Zeit am Wasserloch hatten und am Nachmittag noch eine Runde drehen. Nebenbei bemerkt, der Campingplatz war ca. zu 20% gelegt. Eine himmlische Ruhe für uns, aber trotzdem auch sehr traurig das Land mit so wenigen Touristen zu sehen.
Ein kurzer Besuch des Wasserlochs musste jetzt trotzdem schon sein und es lohnte sich. 3 Elefantenbullen verbrachten hier auch ihre Mittagspause.



Zur Nachmittagspirsch schienen noch nicht alle ausgeschlafen zu haben…


Die Schakale waren jedoch fleißig beim Einfangen ihres Abendmahls ... Heubschrecken und Grillen standen heute auf dem Speiseplan.



Direkt am Wasserloch Gemsbokvlakte waren nur Strauße durstig, alle anderen ruhten bzw. schliefen in der Nähe.


Olifantsbad und Aus waren wie leergefegt und so machten wir uns langsam auf den Rückweg. Aber wie es immer so ist: Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt. Schon an Gemsbokvlakte vorbei, sah ich doch aus dem Augenwinkel ein großes graues Etwas, was sich langsam Richtung Wasserloch bewegte. Immer wieder schaute es sich vorsichtig in alle Richtungen um und wir wussten, dass die Zeit bald drängen würde. Aber so eine Sichtung kann man sich doch nicht entgehen lassen! Also mal wieder umgekehrt und am Wasserloch Stellung bezogen. Unsere Geduld wurde belohnt und wir erlebten ganz besondere Momente mit diesem Tier, ganz für uns allein. Mann, waren wir begeistert!



Irgendwann rissen wir uns los und gerade noch rechtzeitig schafften wir es zurück ins Camp. Schnell ein Bierchen und Savanna geschnappt und auf zum camp-eigenen Wasserloch. Und was soll ich sagen: Uns erwartete ein krönender Tagesabschluss! Ein Verwandter unserer letzten Sichtung am Gemsbokvlakte Wasserloch wurde von einer ca. 25-köpfigen Elefantenherde, die wie aus dem Nichts aus der Dunkelheit heraus auftauchte, zeitweise verscheucht. Später, als die Ellis ihren Durst gestillt hatten und lautlos wie sie gekommen waren im Busch verschwanden, übernahmen die anderen Grauen wieder den Platz. Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier … wir zählten bis zu 9 dieser imposanten Tiere zur gleichen Zeit am Wasserloch. Was für ein Abend! Erst kurz nach 23 Uhr krochen wir ins unser Bett.




Ich weis, die Bilder sind nicht der Hit. Ich möchte sie aber trotzdem zeigen, weil es einfach so toll war und ihr euch so vielleicht doch ein bisschen in unseren Abend in Okaukuejo reinversetzen könnt.

Übringens: Zur unserer Zeit in Namibia schien es, als ob (noch?) genügend Impfstoff vorhanden war .. zumindest in Okaukuejo:
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29 Jul 2021 09:14 #621934
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4. Juni – Etosha NP – Onguma Leadwood campsite
Uns war ja klar, dass die Nächte im afrikanischen Winter kalt werden können, wir waren (eigentlich) vorbereitet und sind auch einiges gewohnt. Um 23 Uhr war es schon ziemlich frisch, aber es wurde noch richtig kalt. Und mit kalt meine ich ar***kalt! Ich kann es nicht anders beschreiben. Zusätzlich zu Leggings, Skisocken, diversen Kurz- und Langarmshirts, Schal und (bei meinem Mann sogar Mütze) mussten neben der 3. Decke als weitere Zudecke außerdem noch die Fleecejacken herhalten. Mann oh Mann! :unsure: Glücklicherweise sollten die vergangene und die kommende Nacht die beiden einzigen sehr kalten Nächte auf unserer Reise bleiben. Die Wärmflaschen waren jedoch ab sofort jeden Abend im Einsatz und somit gab es wenigstens keine kalten Füße mehr.
Neben der Kälte, die uns immer wieder wach werden ließ, wurden wir in der vergangenen Nacht auch kurz von lautem Löwengebrüll geweckt. Wären wir doch bloß mal aufgestanden und hätten am Wasserloch geschaut…ein anderer Camper erzählte uns am heutigen Morgen, dass zwischen 2 und 3 Uhr zwei Löwen hier ihren Durst stillten.

Am Okaukuejo Wasserloch war es ruhig kurz vor Sonnenaufgang

Pünktlich zur Toröffnung waren wieder fahrbereit und ich sagte zu meinem Mann: „Heute ist Löwen-Tag. Das nächtliche Gebrüll muss ein gutes Omen gewesen sein!“ Meine bessere Hälfte lachte nur skeptisch. „Wirst schon sehen.“ entgegnete ich ihm.
Bevor wir heute bis nach Onguma durchfahren mussten, wollten wir in der Früh noch in Richtung Adamax Pan fahren. Irgendwo noch vor Wolfnes trafen wir ein erstes Auto, dessen Insassen angestrengt mit Fernglas in eine Richtung schauten. Hier musste was sein! Wir hielten an und fragten nach. (Tatsächlich können wir es nur empfehlen, mit so vielen Leuten wie möglich auf Pad zu schnacken. Es ergeben sich mitunter die interessantesten Gespräche, Tipps zu aktuellen Sichtungen und vielleicht sogar die Erkenntnis, dass man die nächsten Tage in die gleiche Richtung fährt und sich auf ein Bierchen auf dem ein oder anderen Campingplatz verabreden kann. Natürlich begegnet man auch im Etosha den typischen „Stinkern“ :whistle: , die es in jeder Lebenssituation gibt und die lieber ihr Ding allein machen und stur weiterfahren bzw. ihr Fenster lieber nicht öffnen wollen. Auch in Ordnung für uns, aber wir können uns beim besten Willen nicht vorstellen, dass sie auch all die Tiere sehen, die wir (und unsere Gesprächspartner) gesehen haben.)
Jedenfalls bekamen wir von den anderen Reisenden die Auskunft, dass ganz hinten am Horizont zwei Löwinnen lägen. „Siehst du!“ rief ich aufgeregt zu meinem Mann und schnappte mir unser Fernglas. Und tatsächlich, ganz weit weg, an Ihren Ohren gerade noch so erkennbar, lagen sie. Das ging doch gut los an unserem Löwen-Tag! Mein Mann hat aber wohl nicht so gute Augen wie ich, denn er konnte partout nix sehen. :laugh:

Sonst war auf dieser Strecke kaum was los und auch Okondeka war leer.

Ich fragte meine bessere Hälfte schon, ob wir umkehren sollten, auch weil ich unsere lange Fahrstrecke im Hinterkopf hatte. „Nein“ war die Antwort und es sollte sich auszahlen. Keine 500 m weiter, ich konzentrierte mich gerade auf die Ebene zu unserer linken Seite, schrie er mich quasi an: „Guck, guck, ein LÖWE!“ Das gibt’s doch nicht! :woohoo: Direkt rechts neben der Pad lag er und er war nicht allein. Weiter hinten konnten wir einen zweiten, jüngeren Löwe ausmachen. Wir hielten in Poleposition und harrten der Dinge, die da kommen.


Nach einer Weile stand der Löwe in der Ferne auf und lief in Richtung des Löwen vor uns. Ich bin ein absoluter Katzennarr und konnte mir denken, was gleich in typischer Katzenmanier passieren würde. Meine Kamera auf Anschlag für Fotos „befahl“ ich meiner besseren Hälfte das Handy fürs Video bereit zu halten. Und hier muss ich euch leider ein wenig enttäuschen: Meine Aufregung war so groß und mein fotografisches Können so klitzeklein, dass ich von der nachfolgenden atemberaubenden Begegnung ganz viele verwackelte und nur wenig tolle Fotos habe. Trotzdem möchte ich euch ein paar zeigen. (Gut, dass wir das Ganze halbwegs ordentlich auf Video haben.) :whistle:




Die beiden waren furchtbar müde. Nicht mal die Springböcke, die hin und wieder vorbeizogen, interessierten sie. Mehr als Gähnen und in der Sonne räkeln war nicht drin. Aber wir waren happy und verbrachten eine gute Stunde bei ihnen, zwischendurch mit nur noch einem(!) weiterem Fahrzeug, sonst ganz allein.




Auf dem Rückweg am Okondeka Wasserloch erlebten wir eine dieser Situationen, aus der wir unsere Schlussfolgerungen bezüglich „Begegnungen und Gespräche im Etosha“ ziehen: Zwei Autos standen hier. Das Erste, besetzt mit einem grimmig dreinblickenden älteren Paar, ignorierte unser Bemühen mit ihnen zu reden und sie fuhren in die falsche Richtung davon. Der Fahrer im zweiten Fahrzeug war überglücklich über unseren Löwen-Tipp und machte sich sogleich auf den Weg zu ihnen.

Es war mittlerweile ca. 10 Uhr und wir mussten uns nun langsam etwas beeilen und fuhren auf direkten Weg Richtung Osten. Erst am Wasserloch Rietfontain wollten wir wieder länger halten. Hier war die Hölle los. Rietfontain schien DER Treffpunkt für jegliche (Huf)tiere im Etosha zu sein. Der absolute Wahnsinn!


Wir sahen, dass es hier außerdem eine Ansammlung vieler Pickups gab.

Ich sollte noch einmal Recht behalten mit meiner Vorahnung heute Morgen. Etwas entfernt, aber leider schlecht sichtbar, lagen einige Löwen im hohen Gras. Wir zählten 4 bis 5. Tatsächlich müssen es insgesamt ca. 8 bis 9 Löwen gewesen sein, wie uns am nächsten Tag wieder einmal ein anderer Tourist erzählte. Er hatte mehr Zeit als wir und konnte am späten Nachmittag beobachten, wie sich die Löwen auf die nächtliche Pirsch machten. Der heutige Tag war der einzige Tag im Etosha, an dem wir Löwen sahen. Wir waren trotzdem mehr als zufrieden damit.

Auf dem Weg zum Von Lindequist Gate sahen wir unter anderem eine kleine Elefantenherde, ein paar Kuhantilopen, natürlich wieder ganz viele Zebras mit ihrem fluffigen Nachwuchs und endlich auch ein paar Impalas.




Wie bereits in einer vorherigen Antwort an Christian/chrischris und Nette geschrieben, warten wir immer noch auf unsere erste Leopardensichtung und wie gern hätten wir einen gesehen. Wir überprüften wirklich jeden Baum, der nur annähernd groß genug war für einen Leoparden, aber wie man eben so sagt: „Wer einen Leoparden sucht, sieht nur Vögel.“ Auch nicht übel, so entging und wenigstens nicht dieser Adler. Frage an die Vogelkenner: Ist das ein Kampfadler?

Zwar im schlechtesten Gegenlicht, aber dennoch bemerkenswert. Er hatte sich gerade ein Perlhuhn gefangen und seine Krallen fest um dessen Hals geschlungen. Ich weiß, so ist das Leben in der Natur, aber mir tat das kleinere Vögelchen trotzdem leid, vor allem weil es noch am Zappeln war. :unsure:

Bevor wir uns für heute vom Etosha verabschiedeten, checkten wir noch schnell das Sichtungsbuch in Namutoni, um uns anhand der aktuellen Sichtungen für morgen unsere Runde zu überlegen.

Bei Onguma checkten wir auf dem Leadwood campsite ein. Ein ganz toller Campingplatz und in unseren Augen jeden Cent wert. Die Regendusche im eigenen Badehäuschen war einfach phänomenal. Heute (und auch am nächsten Abend) gönnten wir uns zur Abwechslung mal ein 3-Gänge-Abendessen in der Onguma Bush Lodge und lernten wieder sehr nette Leute (Gäste als auch Personal der Lodge) kennen. Das Abendessen fand draußen auf der Terrasse statt. Alle Tische standen mit großem Abstand zueinander und alle Angestellten trugen vorbildlich ihre Masken.

Hier möchte ich außerdem noch erwähnen, dass auch überall im Etosha die Angestellten ihre Masken trugen, soweit wir das beurteilen können. Auch in den Rezeptionen der NWR-Camps wurde bei den Gästen peinlichst darauf geachtet und auf vorhandene Desinfektionssprays hingewiesen.
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04 Aug 2021 14:07 #622423
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5. Juni – Etosha NP
Das Sichtungsbuch in Namutoni verriet uns, wo in den letzten Tagen Geparden gesehen wurden. Ich wollte unser Glück noch einmal direkt herausfordern und betitelte den heutigen Tag mit „Gepardentag“. Hat doch schließlich gestern auch geklappt mit den Löwen! :whistle:
Wir fuhren den Fischer’s Pan Drive in Richtung Twee Palms. Weit kamen wir nicht, denn alle Gäste auf einem offenen Geländewagen vor uns schauten fokussiert in eine bestimmte Richtung. Die Rangerin verriet uns, wo sich ein Gepard gerade die Morgensonne auf den Bauch scheinen ließ. Wir suchten und suchten, fanden ihn jedoch nicht…viel zu weit weg. Aber ok, es fing doch schon mal genauso gut an wie gestern...
Wir fuhren weiter und tatsächlich hatten wir Glück! 2 Geparde gingen nicht allzu weit entfernt ihrer Katzenwäsche nach. Mithilfe des Fernglas konnten wir erkennen, dass einer der beiden frisches Blut an einer Pfote und rund um’s Maul hatte. Sie mussten bei der Jagd erfolgreich gewesen sein. Nach einer Weile machten sie sich auf den Weg, beschnupperten und markierten hier und da ihr Revier, ruhten wieder aus, scannten die Gegend und verschwanden irgendwann im hohen Gras der Ebene.








Ein uns unbekannter Vogel genoss die Aussicht. Wer kann mir bitte mit der Bestimmung helfen?


Keine 10 Minuten später trafen wir auf eine kleine Ansammlung an Fahrzeugen: Schon wieder eine Katze! Dieses Mal eine Gepardenmama mit ihrem Nachwuchs! :woohoo:


Diese Sichtung muss sich wahnsinnig schnell herum gesprochen haben, binnen kurzer Zeit waren hier fast 10 Fahrzeuge. Jeder wollte den besten Platz und das beste Foto. Es überholte jeder jeden auf sehr respektlose Art und wir waren davon ziemlich geschockt. Unglaublich, wie rücksichtslos (gegenüber Mensch UND Tier) sich hier verhalten wird! Das hatten wir so noch nicht erlebt; passiert aber bestimmt leider öfters, wenn zu „normalen Zeiten“ viel mehr Touristen im Etosha unterwegs sind, oder?
Nach einer ganzen Weile hatte der Fahrer eines sehr großen Trucks wohl die Nase voll und stellte sich ganz vorn auf der Pad quer. Jetzt fingen manche Leute auch noch an mit Hupen! Und das im Park! Wir waren sprachlos! :angry: Jedenfalls kreuzten die Geparde nun die Straße und verschwanden schnell im Gebüsch. Zwischen einigen Touristen entbrannten derweil heftige Diskussionen. Wir konnten nur abwarten bis nach einer Weile fast alle davonfuhren und die Straße wieder frei war. Zusammen mit dem Truck waren wir schlussendlich die letzten verbliebenen Fahrzeuge vor Ort. Auf unsere Nachfrage berichtete das Paar im Truck, dass sie gesehen hatten, wie die Gepardenmama immer nervöser wurde, weil sie wieder und wieder versuchte die Straße zu queren und sich jedes Mal wieder ein Auto in den Weg stellte. Es entwickelte sich ein sehr interessantes Gespräch zwischen uns und erst nach ca. einer viertel Stunde fuhr das Pärchen in Richtung Namutoni davon. Wir erfuhren unter anderem, dass die Gepardenmama 3 Junge gebar und nur eins überlebt hatte, welches jetzt ca. 3 Monate alt war.

Ursprünglich war unser Plan die komplette Runde zu fahren, aber da wir schon viel Zeit „verloren hatten“ und die Geparde offensichtlich im Gebüsch verschwunden waren, fragte ich meine bessere Hälfte wiedermal, ob wir nicht lieber umkehren sollten. Wenn ihr unseren gestrigen Tag verfolgt habt, könnt ihr euch seine Antwort vielleicht denken. Wir fuhren also weiter und scheinbar muss mein Mann einen siebten Sinn haben. Keine 500 m weiter erlebten wir unsere beste Sichtung überhaupt … wieder exklusiv nur für uns: Direkt neben der Pad hielt die Gepardenmama auf einem Termitenhügel Ausschau während ihr Kleines im Schatten saß. :woohoo:


Wir waren hin und weg! Die Beiden schienen mittlerweile wieder zur Ruhe gekommen zu sein und liefen parallel der Straße, jedoch im Dickicht, davon. Wir wollten sie nicht erneut stressen und so schlug ich vor, ein ganzes Stück weiter an die nächste Wegbiegung zu fahren und zu hoffen, dass sie sich noch einmal sehen ließen. Was sie auch taten und zwar ohne uns direkt eines Blickes zu würdigen:




Völlig geflasht fuhren wir später weiter. Twee Palms hielt eine Menge Pelikane für uns bereit.

In dieser Gegend war reichlich Wasser vorhanden und lockte sehr viele (größere) Vögel an.

Die Marabu’s und Flamingos waren leider sehr weit entfernt.


Was ist das für einer?



Vorbei an diversen Springbok-, Gnu- und Giraffenherden ging es zur Nachmittagssiesta zurück auf den Campingplatz.

Letzte Änderung: 04 Aug 2021 16:13 von Ndlovu.
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12 Aug 2021 14:29 #622989
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5. Juni – Etosha NP Nachmittagspirsch
Noch auf dem privaten Onguma-Gelände begegneten uns wieder große Zebraherden…und in einer Herde mittendrin ein einzelnes Gnu. Kleines Zwischenquiz: Wer weiß, warum sich einzelne Gnus hin und wieder einer Zebraherde anschließen?


Am Namutoni Wasserloch war einiges los. Der Giraffennachwuchs rannte übermütig von A nach B, während die erwachsenen Langhälse lieber in Ruhe ihren Durst stillten. Auch ein Gaukler sowie andere kleinere Vögelchen genossen das kühle Nass.



Auf den Dik Dik Drive freute ich mich schon seit langem. Ich wollte endlich einmal Dik Diks sehen! Ich finde sie einfach besonders knuffig, so klein wie sie sind.

Wo Herr Dik Dik sich aufhält…

…ist Frau Dik Dik meist nicht weit entfernt.

Zum Sonnenuntergang fuhren wir zu Klein Okevi und konnten lange Zeit einen Elefantenbullen beobachten, der uns ziemlich nahe kam, da er letztendlich in unmittelbarer Nähe an uns vorbeistapfte.


Nach und nach kamen noch bis zu 6 Giraffen zum Trinken. Und das im schönsten Abendlicht!


Irgendwann mussten wir uns wieder einmal losreißen, denn wir wollten ja nicht im Park übernachten. Kurz vor dem Gate bekam ich endlich noch einen Kudubullen vor die Linse. Sie waren bis dato ziemlich scheu gewesen.


Die Sonnenuntergänge in den Weiten des Etosha‘s als Kulisse sind einfach atemberaubend. Faszinierend, wie im Westen die Sonne in orange-roten Farben untergeht und im Osten gleichzeitig der Himmel in lila-bläulichen Farben leuchtet.


6. Juni – Fahrt in den Caprivi – Ngepi Camp
Wir hatten heute eine lange Fahrt vor uns. Als die Sonne durch die umstehenden Bäume lugte, waren wir bereits abfahrbereit. Eine Schakal-Familie verabschiedete uns und wir sagten: „Auf Wiedersehen Etosha, bis ganz bald!“ Nach unseren wundervollen Tagen hier hatten wir bereits entschieden, unsere beiden zusätzlichen Nächte (die sich durch die geänderten/erleichterten Rückreisebedingungen kurzfristig ergaben) auch im Etosha zu verbringen.

Mit einem kurzen Boxenstop in Grootfontain, um unsere Essensvoräte aufzustocken, kamen wir gut voran. Die Strecke ließ sich entspannt fahren. Es gab kaum Schlaglöcher, auch nicht die nächsten Tage auf unserem weiteren Weg auf dem Caprivi-Highway. Nur auf immer wieder kreuzende Rinder- und Ziegenherden sollte man hier besonders aufpassen.

Kurz nach 16 Uhr erreichten wir die Zufahrt zum Ngepi Camp. Fahrzeit von Onguma ca. 8 ½ Std. – auf jeden Fall machbar. Bis heute hatten wir uns über den Reifendruck noch nicht viele Gedanken machen müssen, hier erwischte es uns allerdings unmittelbar auf dem sandigem Weg zum Camp. Relativ unerfahren mit Tiefsand blieben wir stecken. :whistle: Aber das Problem war schnell gelöst und ab sofort waren wir „experienced“ mit Kompressor und Co.

Wir bezogen unseren Bungalow, waren gespannt auf die erste Nacht ohne feste (Zelt)wände um uns herum und erfreuten uns am wunderbaren Sonnenuntergang mit grunzenden Hippos im Fluss.
Letzte Änderung: 12 Aug 2021 15:20 von Ndlovu.
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7. Juni – Ngepi Camp
Wir schliefen hervorragend. Die Decken waren richtig warm und das Moskitonetz hielt alle möglichen Käferchen fern.
Heute wollten wir es ruhig angehen. Zeitiges Aufstehen war aber trotzdem angesagt. Um 7 Uhr saßen wir warm eingepackt und mit einer Thermoskanne Tee auf der Terrasse. Nach und nach vertrieb die aufgehende Sonne die Nebelschwaden auf dem Fluss. Eine ganz tolle Stimmung!



Unsere Ouma-Rusks teilten wir nur allzu gern mit diesen sehr zutraulichen und teils frechen Vögelchen. Das sind keine Webervögel, oder?



Uns erschienen diese beiden einheimischen Fischer sehr mutig. Oder doch lebensmüde? Sie werden aber wohl hoffentlich wissen, was sie tun; schließlich sind sie mit dem Fluss und all seinen darin vorkommenden Lebewesen aufgewachsen.

Wir lassen die Seele baumeln und genießen die Stille, waschen zwischendurch ein paar Kleidungsstücke und springen am späten Vormittag todesmutig unter die eiskalte Dusche. Das Wasser kommt hier direkt aus dem Fluss und wird mit Solar geheizt. Leider stehen die Wasserbehälter (je einer pro Bungalow) teilweise lange im Schatten, sodass warmes Wasser wahrscheinlich erst ab späten Nachmittag verfügbar ist. Weil wir „Frühduscher“ sind, wäre dies unser einziger negativer Punkt für Ngepi. Das könnte bestimmt besser gelöst werden.

Unser Brunch bzw. Mittagessen lassen wir uns in der Nähe der Rezeption schmecken und beobachten währenddessen ein paar Springböcke und Hippos am gegenüberliegenden Flussufer.

Am späten Nachmittag geht es mit Mokoros in den Sonnenuntergang hinein. Unsere beiden Guides geben uns unzählige Informationen über die Flora und Fauna und Einblicke in ihr tägliches Leben hier im Caprivi. Wirklich sehr empfehlenswert!


Die Hippo-Familie nimmt leider schon Reißaus, sobald sie uns entdeckt hatten.





Den restlichen Abend verbringen wir in Gesellschaft lieber Bekannter, die wir im Etosha NP kennengelernt haben und mittlerweile auch im Ngepi Camp angekommen sind.
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19 Aug 2021 15:30 #623569
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8. Juni – Mavunje Camp
Vorab: Es scheint, als ob niemand unsere Quizfrage beantworten kann bzw. keiner mitliest, der es vielleicht wüsste… Wir wissen es auch nicht zu 100 %, haben aber in Onguma nachgefragt. Der Ehemann einer Servicemitarbeiterin arbeitet als Guide im Onguma Reserve und folgendes ließ er uns ausrichten: Einzelne Gnus schließen sich hin und wieder einer Zebraherde an, weil sie
(a) als Jungbullen aus der eigenen Herde ausgeschlossen wurden und erst eine neue Herde finden müssen.
(b) als ältere Bullen von Jüngeren herausgefordert, den Kampf verloren haben und somit verdrängt wurden.
Instinktiv wissen diese Gnus, dass sie allein in größerer Gefahr vor Raubtieren sind und diese Gefahr verringern können, indem sie sich für eine gewisse Zeit einer Zebraherde anschließen…solange bis sie
(a) als Jungbulle bereit sind, den ältesten Bullen einer neuen Herde herauszufordern.
(b) als alter Bulle wieder genug Kraft getankt haben, um den Jüngeren vielleicht wieder als „Platzhirsch“ abzulösen.


Bevor wir uns auf den Weg zu unserem nächsten Ziel machten, statteten wir der Mahango Core Area im Bwabwata NP noch einen Besuch ab.

Im Park begegneten wir nur 1 oder 2 anderen Fahrzeugen. Tiere findet man hier nicht ganz so leicht wie im Etosha NP; jedoch waren Springböcke, Zebras und Pumbas (vereinzelt auch Kudus, Giraffen, Strauße und Affen) auf den Plains zahlreich vertreten.






Wasser gab es reichlich in den Flussläufen, wobei es abseits davon jedoch mehr oder weniger trocken und teilweise sehr verbrannt war.



Wir sahen in der Mahango Core Area nur einmal 3 Elefanten (im schlechtesten Licht) und nahmen an, dass sie sich aufgrund der derzeitigen Fülle an Wasser tiefer im Park bzw. im angrenzenden Botswana befanden.

Dieser, von Elefanten bearbeitete, Baobab wird es wohl nicht mehr allzu lang überleben.


Ein einzelner, weit entfernter, Büffel sollte unsere einzige Sichtung dieser Spezies während unseres gesamten Urlaubs sein.

Eine Vielfalt an größeren und kleineren Vögelchen fühlte sich in der Mahango Core Area augenscheinlich wohl.
Gabelracke


Bist du ein Zwergspint?

Obwohl Warzenschweine Pflanzenfresser sind, sahen wir sie hier das erste Mal überhaupt an Zebraknochen nagen. Holen sie sich so ihre nötige Portion Kalzium? Wir sind uns nicht sicher…


Ohne Elefanten auf der Straße ging es am Nachmittag auf der B8 durch den Bwabwata NP zu Dan im Mavunje Camp. Die letzten Meter Anfahrt durch diverse Tiefsandpassagen war etwas abenteuerlich, aber machbar und wir ließen den Tag ruhig ausklingen. Die nächsten 3 Nächte waren wir (leider nur) die einzigen Gäste.
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