THEMA: Namibia Juli 2018 - Die Winteredition!
27 Nov 2018 19:18 #540709
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Guten Morgen, Namibia!

Wir kommen schnell durch die Kontrollen, ziehen etwas Geld am ATM und da ist auch schon der Transporter von Savannah, der uns und ein paar andere Leute nach Windhoek zu Savannah bringen soll. Ich stelle die Uhr eine Stunde zurück. Bei Savannah regeln wir den Papierkram, lassen uns den Hilux erklären, vor allem die beiden Wagenheber. Ich habe noch nie einen Reifen gewechselt. An unseren privaten Autos ins Botswana hatten wir immer gute Reifen und in den ganzen 5 Jahren, die wir in Botswana gelebt haben, keinen Platten. Hoffentlich bleibt das so! Die Reifen sehen jedenfalls gut aus. Der Hilux ist ein älteres Modell und ich mache Fotos von den vorhandenen Kratzern.

Nach der Wagenübernahme fahren wir erst mal ins Craft Center. Ich habe das Craft Center schicker in Erinnerung, aber es ist trotzdem nett, dort auf der Terrasse zu sitzen und zu akklimatisieren. Wir beschließen, heute Nachmittag zum Daan Viljoen Game Reserve zu fahren und uns ein wenig die Beine zu vertreten. Nachdem wir erst noch tanken, gewöhne ich mich wieder ans Linksfahren und wir finden ganz gut zum Daan Viljoen anhand der Straßenbeschilderung.










Wir gehen ein bisschen spazieren und fahren dann zum Restaurant und bestellen uns Salat und ein Clubsandwich, beides sehr lecker und außerdem Rock Shandy – für Inga zum ersten Mal.




Das Restaurant im Daan Viljoen

Nach einiger Zeit begrüßt uns eine sportlich aussehende, blonde Frau im mittleren Alter, offensichtlich die Managerin hier und Inga ruft: Ich kenne Sie doch! Aus dem Fernsehen! Es stellt sich heraus, das Frieda früher die Mount Etjo Lodge gemanagt hat. Offensichtlich gab es im deutschen Fernsehen eine regelmäßige Sendung über Frieda und diese Lodge, die Inga ab und zu geschaut hat. Ich habe diese Sendung allerdings nie gesehen. Wir unterhalten uns eine Weile mit Frieda über das woher und wohin und sie erzählt uns, dass sie lieber näher an Windhoek leben wollte und deshalb das Management hier übernommen hat. Wir sind die einzigen Gäste und es statten uns noch der Kellner und eine weitere Angestellte, die wohl mit Einkäufen aus Windhoek zurückkehrt, ebenfalls einen Besuch ab, um ein Schwätzchen zu halten. Das ist ein netter und entspannter Beginn unserer Reise, es ist zwar auch nicht gerade hektisch hier, trotzdem, dass die Leute sich Zeit für ein Gespräch nehmen, ist schon sehr anders als in Deutschland und wir fühlen uns entschleunigt. Frieda duzt uns auch sofort, ich denke, das ist in Namibia üblicher als in Deutschland.





Wir kämpfen etwas gegen die Müdigkeit und die Liegen am Pool sehen echt verführerisch aus. Ich überrede Inga noch zu einem schnellen Gamedrive, auf dem wir aber nicht viel sehen, außer ein paar Perlhühnern und einem Strauß.








Das Daan Viljoen ist zwar klein, aber landschaftlich ganz hübsch zwischen Hügeln gelegen, auf denen das Gras zu dieser Zeit in Gelb wogt.


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28 Nov 2018 21:49 #540857
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So, jetzt wollen wir aber zur Immanuel Wilderness Lodge, meine Inga ist müde an der Grenze zum Granteln. Ich habe alle GPS Points schon zu Hause in unser Garmin Navi eingespeichert und dem Garmin Navi folgen wir jetzt. In Katutura hängen wir scheinbar ewig fest. Das Busch Navi führt uns immer wieder zu Sackgassen und wir müssen den Weg anpassen. Auf der Straße sind viele Kinder und Teenager in Schuluniformen unterwegs und Leute auf dem Heimweg nach ihrem Arbeitstag.

Ich finde es dauert doch alles etwas lange, wir müssten doch längst da sein?

Zwischendrin fängt das Diff-Lock Symbol an, orange zu blinken. Nicht sehr beruhigend. Ich hätte jetzt echt keine Lust, hier liegen zu bleiben. Die Sonne steht auch schon ganz schön tief. Langsam bin ich echt gestresst. Es fühlt sich so an, als ob wir im Kreis unterwegs sind und es sieht ja auch alles ziemlich ähnlich aus mit den flachen Bauten in Katutura.

Irgendwann kommen wir aber zurück in die Innenstadt und von da aus sieht es nun ein wenig anders aus, dann wird es ländlicher und dann sind wir da, endlich, gerade so mit dem Sonnenuntergang. Es gibt keine Zeit Umstellung mehr in Namibia (ich hatte einfach aus alter Gewohnheit umgestellt) und so war es schon beim Losfahren ein ganze Stunde später gewesen, als ich gedacht hatte. Das erfahre ich beim Einchecken. Inga hat mich während der stressigen Fahrt gut unterstützt und bei Laune gehalten, jetzt ist aber Schluss bei Ihr. Sie beschließt, direkt schlafen zu gehen und hat auch keine Lust mehr auf das Abendessen, das ja bei der Immanuel Lodge sehr gerühmt wird.

Da mich das Abendessen interessiert, ziehe ich alleine los. Außer mir ist eine Familie anwesend, die schon seit meinem Heimatort mit mir im selben Zug gesessen hat, danach im Flugzeug, aber sie geben kein Zeichen des Erkennens von sich. Außerdem sind 2 Damen vom Personal des Condor Flugs anwesend, die freundlich grüßen und ein französisches Paar. Alle Gruppen sitzen hier an separaten Tischen. Das Essen ist wirklich nicht schlecht, die Suppe sehr gut, der Salat auch. Die Kombination Hartebeest Steak mit Nudeln als Beilage finde ich ein wenig ungewöhnlich, aber es ist auch beides sehr lecker. Stephan, der zusammen mit seiner Frau Sabine diese Lodge betreibt, kocht persönlich und man kann ihm am Grill dabei teilweise zusehen, Sabine bedient. Die beiden sind aus Deutschland nach Namibia ausgewandert. So ohne Ablenkung durch einen Gesprächspartner kann ich die Augen auch nicht mehr aufhalten und lasse das Dessert ausfallen.
Schlafen!
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29 Nov 2018 23:16 #540984
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Mit dem ersten Sonnenlicht sind wir wach und gehen schon früh zum Frühstück. Inga ist jetzt wieder ansprechbar.



Sie hadert ein bisschen mit der Frage, ob man eigentlich nach Afrika reisen sollte oder ob man die Menschen und Tiere dort nicht lieber in Ruhe lassen sollte? Dieser Frage wird sie in den nächsten Tagen in persönlichen Gesprächen nachgehen. Und so unterhält sie sich erstmal mit Stephan, der morgens wieder persönlich da ist, um Eier und Omelettes zu braten, darüber, wie das Leben in Katutura, wo wir gestern herumgefahren sind, so ist und ob die Angestellten, die hier arbeiten, auch zufrieden sind? Stephan berichtet ihr, dass die meisten Angestellten, die hier arbeiten auch in Katutura leben und das er der Meinung ist, das sie zufrieden sind – jedenfalls zufriedener als manche Touristen, die hier her kommen.



Immanuel Lodge am Morgen

Die Angestellten machen wirklich einen recht zufriedenen Eindruck, summen bei der Arbeit und lächeln viel und man hat das Gefühl, das sie stolz auf ihre Arbeit sind.



Das Frühstück ist sehr gut, mit selbstgebackenen frischen Brötchen, Obst und vielen Spezialitäten in Sachen Käse und Wurst, die man ja gar nicht so einfach bekommt im südlichen Afrika. Deswegen sind Eierspeisen sehr verbreitet – Eier werden vor Ort erzeugt und sind überall günstig zu kaufen.



Wir unterhalten uns noch ein bisschen mit den Damen von Condor. Die beiden haben jetzt noch 2,5 Tage Zeit, bis ihr Rückflug nach Deutschland geht und wollen ins Erindi Private Game Reserve fahren. In der Immanuel Lodge sind sie schon ganz oft gewesen und kommen immer wieder. Auch nicht schlecht! Ich hatte mir das Leben als Flugbegleiter stressiger vorgestellt.

Ich telefoniere noch etwas mit einem Mechaniker von Savannah wegen dem blinkenden Diff Lock Symbol und er lässt mich genau beschreiben, wo und in welcher Farbe das Symbol leuchtet. Er sagt, dass ich das ignorieren kann, das hätte mit der Verkabelung wegen Geschwindigkeitsübertretung zu tun und nicht mit einem wirklichen Problem. Na dann, kann es ja jetzt weiter gehen!

Fazit Immanuel Wilderness Lodge:

Gepflegte Lodge Anlage am Rand von Windhoek mit schönem Garten und einer Handvoll Zimmern, jeweils immer 2 pro Haus, die etwas weiter vom Hauptgebäude liegen. Es gibt ein großes Haupthaus mit Restaurant, Gemeinschaftsraum und Rezeption. Die Stadt nähert sich immer mehr an und so richtig in der Wildnis liegt die Immanuel Lodge jetzt nicht mehr – trotzdem, schöner Ausblick auf die Landschaft ringsum. Die Zimmer sind ausreichend groß und gut ausgestattet mit Wifi im Zimmer und Fön und allem, was man so braucht. Die Poolanlage mit Liegen kann man sicher im Sommer auch sehr schön nutzen. Die Besitzer sind freundlich, wenn auch nicht total entspannt, keinen Koch zu beschäftigen und den Service selbst zu machen, fordert sicher seinen Tribut. Andererseits: hier kocht der Chef noch selbst – wer gutes Essen und Wein mag, ist hier gut aufgehoben. Für das, was geboten wird, ist die Immanuel Lodge mit 850 N$ im EZ sicher nicht zu teuer.
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30 Nov 2018 23:17 #541077
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Auf dem Weg zur Waterberg Wilderness machen wir in Okahandja halt, um Geld zu ziehen, zu tanken und Einzukaufen. Wir haben ausgemacht, wenn wir in einer Stadt sind, unsere Wertsachen nicht im Auto zu lassen und so haben wir beide unsere Rucksäcke mit allem Wichtigen drin auf dem Rücken als wir zum ATM gehen. Dort ist eine lange Schlange und wir sind nicht die einzigen, die Geld ziehen wollen. Ein Security Mann steht neben dem ATM. Vor uns steht eine weiße Namibianerin und hinter uns ein junger schwarzer Mann. Beide wollen sich mit uns internationalen Besuchern unterhalten und so geht die Wartezeit schnell rum. Wir erfahren, das eine Kaltfront im Anmarsch ist. Dann geht es für uns noch zum Tanken und zum Einkaufen in Spar. Im Spar hängt sich ein Hawker an uns ran und will irgendetwas verkaufen. Das verhagelt Inga so richtig die Stimmung und sie faucht noch eine ganze Weile. Ich bin der Meinung, sie soll das nicht so persönlich nehmen. Es gibt hier halt keine Sozialhilfe und manche Leute werden aggressiv bis an die Grenze zur Belästigung, bei ihren Versuchen etwas zu verkaufen.

So, nun sind wir auf dem Weg gen Norden, ausgestattet mit Knabberzeug, Obst und Getränken für unterwegs. Die Straße ist super. Ein bisschen gefahren und gequatscht, da kommt auch schon rechts der Abzweig auf die Schotterpiste zur Waterberg Wilderness. Man kann den Tafelberg schon von weitem sehen und es ist landschaftlich ganz schön hier.

Die erste Nacht verbringen wir in der Valley Lodge in den festen Zelten.



Inga gefallen die Zelte gar nicht, weil sie nicht komplett abgedichtet sind, zur Terrasse hin gibt es einen kleinen offenen Spalt unten.



Über den Betten hängen Moskitonetze, sie könnten ein bisschen größer sein, um komplett dicht zu sein, ein paar Wäscheklammern wären dafür nicht schlecht, um sie zu verschließen.



Jetzt ist es allerdings Winter, und Krabbelviecher, vor denen Inga sich sorgt, bekommt man jetzt kaum zu sehen. Ich finde es eigentlich ganz hübsch hier.



Warmes Wasser wird in Donkeys mit Feuerholz erzeugt und am frühen Abend riecht es schön nach den Feuern, mit denen die Donkeys beheizt werden und ganz romantisch sieht das auch aus. Umweltfreundlich ist es auch. Die Vegetation sieht hier komplett anders aus, als alles, was ich bisher im südlichen Afrika gesehen habe und eine Pflanze, die ein bisschen wie Aloe aussieht, bedeckt hier oft die Ebene.

Das Ganze ist praktisch umschlossen von Felswänden und bildet eine Art Talkessel.



Als ich auf meine Terrasse komme und herunterschaue, sitzt ein Hase direkt davor. Nein, wie süß! Und mir gelingt sogar ein Foto!



Riechen tut es auch gut – ich mag den Geruch der Vegetation hier im Tal.

Nach einem kurzen Abendspaziergang ist es schon Zeit für das Abendessen, das im Hauptzelt serviert wird.



In dem offenen Restaurant wird ein Lagerfeuer angezündet, da der angekündigte kalte Ostwind eingesetzt hat. Es gibt Suppe, einen kleinen Salat, Bobotie, das südafrikanische Nationalgericht und ein Dessert. Es schmeckt alles sehr lecker.

Wir unterhalten uns nach dem Essen noch ein bisschen mit den Angestellten. Sie erzählen uns, das ihre Familien weiter weg leben und dass sie, wenn sie hier arbeiten, auch hier übernachten. Das geht wohl immer so im Wechsel von ein paar Wochen arbeiten und dann haben sie 1-2 Wochen frei. Obwohl sie ihre Familien nicht immer sehen können sind sie froh über das Einkommen. Nachdem wir eine Weile geschnackt haben, fordern sie uns auf, doch mal mit zu kommen, sie möchten uns etwas zeigen! Hinter der Küche hofft ein Stachelschwein darauf, dass etwas Essbares abfällt und eine Ginsterkatze sitzt im Baum. Wahnsinn! Das ist meine allererste Ginsterkatze überhaupt. Eine Kamera habe ich natürlich nicht dabei und es ist auch viel zu dunkel für Fotos.

Die Tür an Inga’s Zelthäuschen lässt sich nicht richtig schließen und so kommt noch ein Mechaniker, der den Mechanismus wieder an der richtigen Stelle anschraubt – offensichtlich hatte das Holz sich verzogen…. dann ziehen wir uns jede in ihr eigenes Zelt zurück.

In der Nacht rüttelt der Ostwind an den Zeltwänden und mitten in der Nacht bricht ein wahnsinniges Geschrei los, welches in dem Talkessel wirklich ohrenbetäubend widerhallt. Für mich klingt es nach Pavianen. Nachdem das Geschrei aufhört, schlafe ich weiter. Das Bett ist sehr gemütlich und kalt ist es auch nicht unter der dicken Decke. Das Klappern der Zeltwände durch den Wind nervt mich etwas. Inga hat wohl die meiste Zeit kein Auge zugetan wegen der Geräusche und der ungewohnten Umgebung.
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03 Dez 2018 20:13 #541382
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Beim Frühstück fragen wir den Kellner, was denn da so geschrien hat in der Nacht? Er antwortet: „Das waren die Paviane, die ihre Babys gegen die Leoparden verteidigen wollen.“ Leoparden?? Oh, oh. Inga schaut äußerst alarmiert drein. Paviane? Leoparden? Der Kellner sagt, sie müsse sich aber keine Sorgen machen, die Paviane seien total scheu und würden weglaufen, wenn sie Menschen sehen und die Leoparden würde man normalerweise auch nicht zu Gesicht bekommen.

Nach dem Frühstück ziehen wir um in die Wilderness Lodge, das ehemalige Farmgebäude, aus der Zeit, als die Waterberg Wilderness eine Farm war.





Die Gebäude sind schon etwas älter, es gibt einen künstlichen Teich und tolle Bepflanzung rund um die Lodge.



Inga ist sehr froh, jetzt in einen Raum mit gemauerten Wänden umzuziehen.

Um die Mittagszeit gehen wir wandern, das Wetter ist jetzt, während der Kaltfront, auch Mittags angenehm zum Laufen.







Nachmittags schläft Inga ein bisschen, während ich versuche, ein paar dringende Emails loszuschicken. Das versuche ich schon seit gestern – ohne Erfolg! Das Netz ist hier im Restaurantbereich „am besten“.





Was das angeht, muss ich immer wieder auf dieser Reise an den Hummeldumm Roman denken. Der Roman ist zwar schon älter, aber das Problem des nicht vorhandenen Netzes ist so aktuell wie eh und je. Na ja, es hat ja auch was, mal ein paar Tage nicht erreichbar zu sein. Während der erfolglosen Versuche, Emails zu verschicken, trinke ich Kaffee und unterhalte mich mit ein paar Niederländern, die hier ebenfalls Kaffeepause machen.

Dann kommt Inga und schon bald werden wir abgeholt zum Gamedrive und verlassen das Gelände. Auf dem Gamedrive sehen wir Giraffen, Zebras und Gnus, Perlhühner und Nashörner. Die Nashörner hier sind fast zahm und ich bin noch nie so nah dran gewesen. Wir dürfen den Wagen verlassen und sie ziehen um uns herum…. Das ist schon beeindruckend.









Mit uns sind hauptsächlich ein paar Paare in ihren Zwanzigern unterwegs, die sehr viel miteinander quatschen. Der Guide ist recht nett und erzählt ein paar Anekdoten aus der namibischen Politik.



Perlhühner im Abendlicht



Ein Nashorn läuft ganz lange vor uns her.



Dann wird es langsam zu dunkel für Bilder.

Wir kehren im Dunkeln zurück und gehen direkt zum Essen. Das Abendessen mit der üblichen Speisefolge (Suppe, Salat, Hauptgericht, Dessert) ist lecker und wir kommen langsam auf einen neueren Stand im Leben des anderen.
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07 Dez 2018 00:21 #541747
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Am nächsten Tag fahren wir hoch zur Waterberg Plateau Lodge. Der freundliche Manager der Wilderness Lodge hat uns den Tipp gegeben, das dort das Netz funktionieren soll und außerdem wollen wir uns die Lodge sowieso noch anschauen. Die Auffahrt zur Lodge ist steil und so eng, das nur ein Auto auf die Straße passt. Ich bin froh, dass mir weder beim Hochfahren noch beim Runterfahren jemand entgegen kommt. Ich hasse Rückwärtsfahren und auf dieser Straße müsste jemand rückwärtsfahren.

Oben genießen wir die tolle Aussicht von der Restaurantterrasse über das Land,







schauen ein paar Klippschliefern beim Spielen in den Felsen zu,



trinken ein paar Rock Shandys und - yeah – ich kriege meine Emails endlich losgeschickt!



Viel auf eigene Faust rumlaufen kann man hier oben nicht, auf das Plateau aufzusteigen ist nur mit Guide erlaubt.

Ein paar Klippspringer Antilopen sind hier unterwegs.



Nachmittags laufen wir den History Trail über die Geschichte der Vertreibung der Herero vom Waterberg in die Wüste durch General Trotha während der damaligen kriegerischen Handlungen. Das ist ein kleinerer Wanderweg entlang dessen immer wieder Tafeln aufgebaut sind, auf denen man die Ereignisse der damaligen Zeit nachlesen kann.



Es ist jetzt keine tagfüllende Beschäftigung, aber die Tafeln sind ganz informativ gestaltet und ich finde es auch passend, dass sich an diesem Ort mit der Geschichte auseinander gesetzt wird.

Wir haben das Auto am Eingang zum Wanderweg geparkt und kommen auf der anderen Seite des Hügels wieder heraus. Dann wollten wir um den Hügel herum zurück zum Auto gehen und verlaufen uns dabei aber. Irgendwie sind wir viel länger unterwegs als gedacht, wir haben kein Wasser dabei und Inga hatte vor ein paar Monaten einen Bänderriss – sie soll zwar laufen, aber nicht sooo lange.



Als wir irgendwann die Waterberg Valley Lodge entdecken, freut uns dass dann doch ungemein. Dort ist gerade Kaffeepausen Zeit – zur Buchung in den Waterberg Lodges gehört Frühstück, Abendessen und Kaffee/Kuchen dazu und so nutzen wir das jetzt und machen dort erst mal Kaffee Pause, es ist offensichtlich ok diese Pause auch in einer anderen Lodge zu machen. Ich laufe danach allein los um unser Auto wieder einzusammeln, damit Inga ihr Bein schont.

Auf dem Rückweg zur Waterberg Wilderness Lodge sehen wir einige Dikdiks. Die haben wir hier wirklich oft gesehen.





Beim Abendessen schimpft uns Inga’s Tochter per Whats App darüber aus, dass wir Oryx essen und ruft „Pfui“! Beide leben in Deutschland vegetarisch, da sie die Haltungsbedingungen der Tiere zur industriellen Nahrungsproduktion nicht gut heißen. Ich habe Inga nun überzeugt, das man in Namibia ruhig Fleisch von Antilopen essen kann, da die hier frei umherspringen und ein gutes Leben haben. Außerdem sind sie auch angepasst an die kargen Nahrungsverhältnisse und kommen mit wenig Nahrung und Wasser aus. Wenn man hierher Soja aus Brasilien oder Indonesien schleppen würde, um vegetarisch zu essen, das würde echt keinen Sinn machen. Das ist zumindest meine Meinung.

Fazit Waterberg Wilderness

Uns hat es gefallen. Die Möglichkeit zu wandern, ist wirklich eine schöne Ergänzung zum typischen Namibia Urlaub, wo man ja viel im Auto sitzt. Die Landschaft ist sehr schön. Wenn man Zeit hat, zu Wandern, ist die Lage der Lodges im Tal vielleicht noch besser geeignet, da die Wanderwege direkt an den Lodges losgehen. Die Aussicht von der Plateau Lodge aus ist spektakulär, den Plateau Walk haben wir nicht gemacht. Das Personal war sehr freundlich und wir hatten den Eindruck, dass die Communities der Umgebung hier profitieren. Johannes, der Manager der Wilderness Lodge war total hilfsbereit und jederzeit ansprechbar. Für uns als Freundinnen, die nach Möglichkeit ein EZ wollten, auch ideal: Es gibt keinen EZ Zuschlag, der Preis von 730 N$ für ein Econo-Zelt inkl. Frühstück, Abendessen und Kaffee war schon sehr sensationell, 1300 N$ für ein EZ in der Wilderness Lodge auch total ok.
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