THEMA: Nkosi Sikelele Africa - Mom & Daughter die Fünfte
18 Jul 2018 17:26 #526468
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12.06. // Was für ein Start :woohoo:

Der Tag beginnt mit Glatteiswarnung von unserer Katja :blink: Okay, wir haben schließlich 4 Grad, sie meint es ja nur gut...



Das Frühstück ist in Ordnung und macht satt. Wir unterhalten uns sehr nett mit der Besitzerin und sie erklärt uns die Rinderhaltung. Sie lassen fremde Rinder hier auf dem Land weiden und bekommen dafür einen Bruchteil der Tiere. Außerdem müssen sie einen großen Elektrozaun um das Land pflegen, weil schnell mal ein Löwe oder Leopard aus Etosha abwandert. Ihr Vater hält hier außerdem noch viele Pferde.


Ich mag diesen Stil hier total, alles andere als nobel, aber interessant gestaltet

Bei mittlerweile 6 Grad starten wir Richtung Gate und finden eine lange Schlange vor. Petra möchte nicht einfach rechts vorbei fahren, dann gehe ich eben mit unserem Wisch für 6 Tage bezahlten Eintritt vor und wir dürfen durch fahren. Einige andere haben sich dies anscheinend auch zuerst nicht getraut und tun es uns gleich.

Ombika erscheint heute wie ausgestorben. Kaum sind wir weiter gefhren, werden wir auch schon vom ersten Raser überholt, der es anscheinend sehr eilig hat und mit mind. 80-90 km/h an uns vorbei rauscht :evil: Definitiv Touristenauto und keine Parkverwaltung...

In Okaukuejo erblicken wir sofort wieder das Zebra-Auto der Safari Lodge. Ich bleibe beim Auto und Petra schaut mal in der Rezeption vorbei. Sie findet dort Rodney, der ganz aufgeregt ist und fragt, "Where is Laura? Lions at Nebrowni!" - oh was eine freudige Nachricht, Petra ruft mich herein und auch ich begrüße ihn. Außerdem erkennt uns Meriam wieder, die Rezeptionistin von Okaukuejo! Schön, sie wieder zu sehen, vor allem, weil wir ein kleines Anliegen haben. Ich erkläre ihr, dass wir in zwei Tagen hier übernachten und möchte wissen, ob es möglich ist, ein Waterhole Chalet ganz hinten zu bekommen (ursprünglich hatten wir Nr. 15). Sie schaut nach und fragt uns, welches wir gerne hätten. Ich tippe auf 27/28 und zack, hat Meriam die Buchung umgelegt. Wir freuen uns sehr und bedanken und herzlich bei ihr: "See you in two days!" :)


Rodney, der Strahlemann

So, jetzt aber los zu den Löwen! Da wir eigentlich Gemsbokvlakte anfahren wollen, kommen wir ja sowieso an Nebrowni vorbei. Wir beeilen uns, aber es herrscht hier gähnende Leere und nur noch ein Auto steht dort. Hat Rodney sich etwa geirrt? Wahrscheinlich haben sich die Löwen schon zurück gezogen. Also weiter nach Gemsbokvlakte.

Vor der Abzweigung können wir allerdings ca. einen Kilometer weiter eine Autoansammlung erkennen. Aha! Sie sind also nur weiter gezogen. Schon von Weitem erkenne ich zwei große Gestalten durch das Steppengras ziehen. Halt - nein, es sind drei :woohoo: Du meine Güte, was Prachtburschen! Petra macht einen super Job als Fahrerin und bugsiert uns zwischen den Autos hindurch, sodass die drei Paschas, von denen einer ein Senderhalsband trägt, direkt vor uns über die Straße laufen. Rodney ist mittlerweile auch angekommen und lässt uns den Vortritt :kiss: Die Bilder sind leider nicht der Hit und bis auf ein oder zwei dienen sie nur als Beweisfotos. Es ging einfach alles zu schnell. Gerade die Bilder durch die Windschutzscheibe musste ich stark bearbeiten, damit man überhaupt etwas erkennt.
















Der Himmel war nicht wirklich so schwarz, mein Fehler

Mensch, was ein Anblick! Sie sind die Ruhe selbst und stören sich nicht an den vielen Autos. Wir hatten übrigens in den vergangenen Jahren nie eine solche Auto-Ansammlung.
Sie ziehen nun etwas weiter weg und lassen sich ins noch kühle Gras sinken. Als sie flach liegen, sieht man sie fast nicht mehr und wir beschließen, nun nicht mehr zu Gemsbokvlakte zu fahren, sondern weiter Richtung Halali.



Bei Kapupuhedi macht uns ein netter junger Mann auf einen Honigdachs aufmerksam, der dort herum streunt. Ganz kurz können wir einen Blick auf ihn werfen, dann ist er auch schon den Abhang hinunter und nicht mehr zu sehen. Wir warten noch etwas, aber er lässt sich leider nicht mehr blicken.

Bei Ondongab finden wir zwar kein Wasser, da die natürliche Wasserstelle ausgetrocknet ist, dafür aber ein süßes Steinböckchen.



Die Fahrt nach Homob zieht sich etwas, da die Pad ganz schön ausgespült ist. Leider war die Mühe vergebens, denn dort finden wir wirklich kein einziges Tier. Auch nach einer halben Stunde tut sich nichts und wir fahren weiter.



Natürlich nehmen wir unsere Lieblingsstrecke über Sueda, Salvadora und Charitshaub.




Sueda


Charitshaub




Salvadora






Der Baum ist leider schon nicht mehr in schönem Licht zu fotografieren

Unser nächstes Ziel heißt Rietfontein, in der Hoffnung, die dortige Leopardin zu finden, die momentan ein säugendes Junges hat. In dem kleinen Waldgebiet kurz vor dem Wasserloch fahren wir also besonders langsam und scannen die Umgebung und auch die Bäume ab. Petra stoppt und ich bin sofort ganz gespannt, als sie in den Baum hinein schaut. Tja, meine liebe Mama ist anscheinend jetzt auch eine Birderin :laugh: Dies soll nicht das einzige Mal bleiben, dass sie einen besonderen Vogel findet, wo sie eigentlich nach senkrecht herunter hängenden Ästen und Leoparden Ausschau hält.

Liege ich richtig mit einem Schlangensperber? Ich habe leider nur die Etosha Karte, was Vögel betrifft...





Ich freue mich über diese Sichtung und wir müssen über die Situation lachen :laugh:

Bei Rietfontein erwarten uns zwei der Großen Fünf - wird es die Leopardin sein?

Fortsetzung folgt....
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20 Jul 2018 19:09 #526646
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Fortsetzung 12.06.

Bei Rietfontein begrüßt uns ein schwarzes Zweihörnchen (für alle neu dazugestoßenen; ich nenne diese Tiere nicht mehr bei ihrem richtigen Namen, zum Schutz im Internet, auch damit niemand deren Standort googlen kann. Werde dies in meinen alten Reiseberichten auch noch anpassen. Der Begriff soll keine Verniedlichung sein, sondern nur ein Code-Name sozusagen).







Schaut euch die Fotos mal ganz genau an :) Na, gefunden?! Ich filme dieses Zweihörnchen gerade, da entdecke ich durch die Kamera hinten im Busch zwei dunkle Ohrenpaare - Löwen :woohoo:



Es wuseln unzählige Schakale in der Gegend herum und wir vermuten, die Löwen haben dort im Schatten einen Riss. Das Zweihörnchen wittert dies und wirkt auf einmal sehr nervös. Es zieht sich mehr zurück und verscheucht immer wieder die Schakale, wovon ich schöne Videoaufnahmen machen kann.





Da wir von einer tollen Fotografin den Tipp bekommen haben, unbedingt die Rietfontein Detour zu nehmen, fahren wir zunächst weiter. Die Strecke ist überraschend gut zu fahren und hier könnte man definitiv Leoparden antreffen. Ganz langsam fahren wir und scannen alles ganz genau ab. Naja, ein paar Vögel kommen uns vor die Linse, sonst nichts.

Sind das Kronenkiebitze?





Gackeltrappe



Zurück bei Rietfontein hat sich Löwentechnisch nichts getan, allerdings hat sich etwas Wild rund ums Wasserloch versammelt. Es ist einfach unglaublich, wie nach nur einer halben Stunde wieder alles anders wirkt. Daher sollte man sich immer die Zeit nehmen und an Wasserlöchern einfach mal Geduld haben und warten. Die Giraffen sind natürlich sehr misstrauisch und äugen ununterbrochen zu den Löwen. Wahrscheinlich wittern sie auch den Kill.











Gegen Sundowner möchten wir noch einmal hier her kommen, um nach dem Rechten zu schauen und nun erst mal einchecken, ankommen und etwas essen. Das Thermometer zeigt mittlerweile 32 Grad - was ein Unterschied zu heute Morgen!

Kurz vor Halali sehen wir ein Auto stehen und sind schon gespannt, was es zu sehen gibt. Gleich drei (!) Zweihörnchen in den Büschen! Allerdings so weit weg, dass noch nicht mal ein Beweisfoto möglich ist. Normalerweise sind die Blackys ja Einzelgänger, aber wir lernten einmal von einem Guide, dass eine Kuh auch mit zwei Kälbern unterwegs sein kann. Nämlich dann, wenn das Ältere dem Jüngeren noch gefährlich werden könnte, also schickt sie es noch nicht weg.

Um etwa 13:30 Uhr erreichen wir Halali und können direkt einchecken.





Nach Check-In besorgen wir uns noch ein paar Sachen im Shop und freuen uns auf unser erstes diesjähriges Etosha-Essen :laugh: Wir bekommen wieder einen der hinteren Chalets und räumen rasch alle Sachen aus dem Auto. Das Essen ist schnell vorbereitet und wir nehmen auf unserer Terrasse Platz. Es dauert nicht lange, bis das erste Baum-Hörnchen vorbei schaut. Auch hier spielt sich das Ganze sehr Mafia mäßig ab und wir müssen immer wieder Witze darüber machen. Sie sind dieses Jahr sogar noch dreister und kommen bis auf den Tisch.








Kleiner Koffein-Kick für die tüchtige Fahrerin :kiss:




Gerade im richtigen Moment erwischt!



Gegen 16 Uhr möchten wir erneut raus fahren.

Fortsetzung folgt...... Mit einem kleinen Highlight :)
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21 Jul 2018 17:33 #526704
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Fortsetzung 12.06.

Gegen 16 Uhr brechen wir auf zu einer kleinen Tour nach Rietfontein, denn diese Strecke hat uns in den letzten Jahren gen Sundowner hin immer schöne Sichtungen beschert. Außerdem wollen wir natürlich nach den Löwen schauen.

Zunächst sehen wir ein paar Kilometer nach Halali Hartebeester in den Büschen und ich kann mein erstes Porträt dieser Tiere schießen. Allerdings weiß ich immer noch nicht, ob es mir gefällt oder nicht :lol: Diese Antilopen sind schwer, zu porträtieren denke ich. Höchstens hochkant, aber davon bin ich kein Fan mehr.











An der Hauptstraße hält ein Auto und wir scannen die Gegend ab. Zuerst vermuten wir, die Leute fotografieren den Schakal, der herum streift, dann aber fällt mir neben ihm aufgewirbelter Staub auf und ich erkenne einen Honigdachs. Leider ist er nicht sehr geschäftstüchtig und zeigt sich uns auch nach etwas Wartezeit nicht richtig.



Kurz vor Rietfontein entdecke ich noch eine kleine dunkle Gestalt und wir stoppen. Toll, ein Löffelhund! Und er schaut auch noch direkt in die Kamera!



Also mein Soll ist für diese kleine Tour schon erfüllt B) Bei Rietfontein checken wir natürlich sofort, was die Löwen treiben. Und, Überraschung: Nichts! :laugh: Was Löwen oft am besten können, aber hey, sie sind immerhin noch da! Die Giraffen sind immer noch sehr angespannt und waren noch nicht trinken. Zu ihnen haben sich noch Zebras und Hartebeester gesellt.













Nach einer Weile kommt plötzlich etwas Bewegung in die Sache und natürlich wird sofort der Auslöser gedrückt, wenn ein Löwe sich bewegt :lol:







Auf der Stelle sind alle Tiere noch angespannter und äugen unsicher in diese eine Richtung. Eine Gruppe Kudus traut sich nicht aus dem Waldstück heraus.





Leider war es das für heute. Da wir nicht auf den letzten Drücker los fahren wollen, machen wir uns zeitig auf den Heimweg, denn dort fahren wir immer sehr langsam und suchen alles ab.

"Stopp Mama, da bewegt sich was!" - "Wooo?" - "Na da hinten!" - "Kind, deine Augen hast du definitiv nicht von mir geerbt..."
Ich vermute einen weiteren Löffelhund oder den von eben, allerdings zeigt sich das Kerlchen nun Breitseite und ich kann meinen Augen kaum trauen! "Erdwolf!!!!!!!!" - "Waaaaas?!". Tatsächlich, unser 4. Erdwolf und es bietet sich zum ersten Mal an, endlich auch ein Foto zu bekommen! Leider ist er weit weg und mein Zoom gibt alles, aber man erkennt ihn!





Einfach Klasse!!!!! Wir beobachten ihn noch, bis er nicht mehr zu sehen ist und können mal wieder unser Glück kaum fassen.



Bei dem Abzweig von der Hauptstraße ins Camp finde ich weit weg noch eine ganze Familie Löffelhunde! Wir sind schon ein super Team, Petra als Fahrerin und ich als Späher :laugh: Wir zählen fünf Tiere, können aber nur zwei halbwegs gut erwischen.



An uns rasen drei Autos vorbei, die ein ganz schönes Tempo drauf haben. Wir warten kurz, um nicht in ihrem Staub zu fahren. Auf einmal denke ich, ich sehe nicht richtig, da steht eine ganze Elefantenherde direkt an der Pad und die Autos vor uns sind einfach vorbei gedonnert :huh: Petra ist wie immer bei Elefanten nicht ganz wohl und wir lassen den Motor laufen. Mir fällt auf, dass eine Kuh ein Halsband trägt und etwas abseits ein junger Bulle steht. In mir keimt der Verdacht, dass wir diese Herde vielleicht letztes Jahr am Nuamses Wasserloch gesehen haben, als der junge Bulle unser Auto so unter die Lupe nahm. Es könnte auf jeden Fall sein!
Petra winkt einem Auto, das sich von hinten nähert, langsam zu machen und auch sie sehen die Elefanten erst ganz spät, bedanken sich aber für den Hinweis.













Petra meint nur, ich solle jetzt mal aufhören zu peilen, was sollen wir denn bitte noch alles sehen?! Ich solle die Sichtungsfee nicht so ausreizen... Außerdem will sie zurück ins Camp :laugh:
Einmal muss ich uns aber dennoch stoppen, als ein wunderschöner Kudubulle nahe am Straßenrand steht.





Als sich erneut ein Auto von hinten nähert, winkt sie wieder, denn der Kudubulle bewegt sich langsam Richtung Straße. Das Auto kommt näher, der Kudu springt los und sie können gerade noch bremsen. Leute, wir geben nicht umsonst Warnzeichen - das war knapp!


Leider konnte ich ihn in der Aufregung nicht im Sprung erwischen

Im Camp lassen wir uns viel Zeit, bis wir zum Wasserloch gehen.

In den nächsten 3,5 Stunden beobachten wir dort einige Elefanten, Hyänen, Zweihörnchen und Schakale.










Leider verschwommen, aber es sah so aus, als hätten sie sich Küsschen gegeben :kiss: Ist in meinem Etosha-Film auf Video besser zu sehen.





Wir finden schnell heraus, dass Petras Panasonic die besseren Bilder macht. Ich probiere bei der Sony alle Einstellungen durch und nur eine funktioniert halbwegs. Dadurch, dass ich dabei aber den ISO nicht mehr einstellen kann, schießt dieser so in die Höhe, dass alle Bilder stark verkrisselt sind. Dafür macht sie aber die besseren Videoaufnahmen.

Als wir schon aufbrechen wollen, erscheint auf einmal ein Koloss von einem Elefantenbullen, wie wir ihn hier noch nie gesehen haben! Sehr alt, sehr gewaltig, mit starken Stoßzähnen und offensichtlich in der Musth.






Hier im Vergleich zu einer Kuh mit Kalb :blink:




Der Rüssel scheint auch sehr schwer zu sein :cheer:





Gegen 23:30 Uhr ist aber endgültig Schluss. Eigentlich ist es gar nicht so kalt, aber ich habe zwei Jacken an und friere so doll, dass ich sogar zittere. Petra geht es ähnlich. Zum Glück haben wir uns die Betten mit Wärmflaschen vorgeheizt und schlafen schnell ein.

Gefahrene Kilometer: 160
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22 Jul 2018 15:56 #526781
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13.06. // Der Tag der Gentle Giants of Etosha - Oder auch: Die erste Schnappatmung

Nach einem rekordverdächtigen 10 Minuten Frühstück verlassen wir mit Toröffnung pünktlich das Camp Richtung Namutoni. Allerdings nehmen wir die Hauptstraße und fahren nicht über Goas. Es ist eine Qual, nun gegen die Sonne zu fahren, denn unsere Frontscheibe ist wie sandgestrahlt durch einen vorherigen Mieter, der wohl in einem heftigen Sandsturm war. Die Raser, die uns überholen, machen die Sache auch nicht leichter.





Ich weiß nicht wie oft wir links halten, um die deutlich schnelleren Autos vorbei zu lassen. Plötzlich entdecke ich links von uns in den Büschen eine große graue Gestalt. Ui, ein Zweihörnchen :cheer: Wieder sind anscheinend alle Autos daran vorbei gefahren.





Naja, oder das, was von einem Zweihörnchen übrig ist. Es ist ein trauriger Anblick, dass man diesen stolzen Tieren ihre Hörner nehmen muss, damit sie überleben. Das ist unsere erste richtige Sichtung eines enthornten Tieres. In mir kocht kurz die Wut auf, dass es immer noch so dumme Menschen gibt, die denken, die Hörner hätten irgendeine Wirkung. Wie lange wird es diese Tiere noch in Freiheit geben? Werde ich, wenn ich mal Kinder habe, ihnen jemals diese Geschöpfe in Afrika zeigen können?

Petra lässt den Fuß immerzu am Gas, bereit wegzufahren, da wir vor Zweihörnchen noch mehr Respekt als vor Elefanten haben. Dieses hier ist aber entspannt und möchte einfach nur in Ruhe die Zweige abzupfen.

Unterwegs bieten sich uns viele schöne Fotomotive














Das ist einfach - Ein Singhabicht :)




Auch diesen gefiederten Freund kann ich identifizieren: Ein Gleitaar

Die Pad lässt sich super fahren und wir erreichen schließlich den Mopanewald in der Nähe von Okerfontein, wo wir aber auf dem Rückweg vorbei schauen möchten. Links von uns sehe in den dichten Büschen einen einsamen Elefantenbullen genüsslich fressen. Wir stoppen und ich setze die Kamera an....



.....als Petra plötzlich kein Wort mehr raus bringt, sondern mich nur noch mit einem hohen "hhhhhhhhhhhhhhhhh!!!!!!!!!!" am Ärmel zuppelt. Mit ihrer Schnappatmung im Nacken drehe ich mich um, mache auch erst einmal große Augen und bekomme einen gehörigen Schreck :laugh: Steht doch rechts neben uns tatsächlich ein weiterer Bulle etwa 15 Meter entfernt und lässt sich sowas von überhaupt nicht von uns stören.













Ich muss innerlich schon herzlich über die Situation lachen. Mama Petra muss ich mal wieder beruhigen, dass er doch total desinteressiert an uns wirkt, erst dann kann auch sie die Kamera ansetzen. Ich erkläre ihr, dass es sich um die Gentle Giants of Etosha handelt, die hier in der Gegend anzutreffen sind. Sie haben ihren Namen nicht umsonst. Trotzdem lassen wir auch hier natürlich den Motor laufen.

Auf einmal setzt er sich in Bewegung, wir machen ihm brav Platz und er überquert in Zeitlupe hinter uns die Pad.





Es dauert nicht lange, bis wir den nächsten Gentleman sichten:




Springböcke im Morgenlicht - ich liebe es!




Bitte lächeln :laugh:

Bei Kalkheuvel lassen wir uns viel Zeit und mampfen unsere geschmierten Brote. Ein Singhabicht vollzieht gerade seine Morgenwäsche und es wimmelt hier von Landfrauen (Perlhühner). Einzelne Impalas kommen vorbei und bald löschen die ersten Zebras ihren Durst. Ein wunderschönes Plätzchen! Wenngleich auch die Wasserstelle künstlich ist und man das klar erkennt.






Waffenkiebitz



Bei Koinachas beobachten wir einige Springböcke und Zebras und ich kann endlich mal einen Graulärmvogel fotografieren. Wobei mir bei diesem Gesellen der englische Begriff ja tausend mal besser gefällt: Grey go-away-bird :laugh:





Weiter geht's für eine kurze Rast nach Namutoni....

Fortsetzung folgt!
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23 Jul 2018 17:17 #526910
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Fortsetzung 13.06.

In Namutoni angekommen können wir uns kaum noch an unseren kurzen Besuch von 2014 erinnern. Wir laufen zum Fort und irgendwie habe ich die Vermutung, hier war mal eine Art Steg zum Forteingang. Als ich dies zuhause überprüfte, lag ich tatsächlich richtig.
Außerdem erinnere ich mich, dass die Zimmer damals im Fort gewesen sein müssen, was nun wie ausgestorben wirkt. Lediglich ein kleiner Souvenirladen ist hier noch zu finden. Dafür sieht die Grünanlage recht gepflegt aus und auch sonst macht es einen eher guten Eindruck gegenüber dem, was andere so berichten. Wir fahren zum dortigen Lebensmittelshop und schauen uns auch Barbereich und die Toiletten an. Also da kann Okaukuejo erstmal nicht mithalten, würde ich sagen. Naja, wir werden das alles nächstes Jahr genauer kennenlernen, da wir zwei Nächte hier gebucht haben, was wir nun auf den ersten Blick absolut nicht bereuen.









Gegen 12 Uhr erreichen wir Chudop, eine natürliche Wasserstelle, auf die wir sehr gespannt sind, denn hier gab es schon tolle Sichtungen! Leider sind meine erhofften Elands nicht anzutreffen, aber es herrscht ein reges Treiben von Oryx, Springböcken, Giraffen, Gnus, Impalas, Kudus.... Meine Güte, ist die Liste lang - hier bleiben wir erstmal!































Nach fast einer Stunde müssen wir uns dennoch losreißen, denn wir wollen ja vor unserer Sundowner Tour noch eine kleine Pause im Camp machen. Wir fahren über Okerfontein, was sich leider als nicht so schlau herausstellt. Die Pad ist sehr schlecht zu fahren und es geht lediglich im 1. und 2. Gang voran. Selbst mit einem Hilux würde Petra hier nicht viel schneller fahren.
Wir sehen immer wieder vereinzelte Gentlemen













Wir kommen unserem Ziel Okerfontein immer näher - und dann das! Elefanten-Roadblock :dry: Wir halten einen großen Abstand zu den drei Bullen, denn zwei von ihnen sind sehr nah in der Pad. Einer von ihnen überquert nun die Straße Richtung Wasserloch und wir wissen nicht, was wir tun sollen. Also bleiben wir erstmal stehen und warten ab. Ein anderes Auto nähert sich vom Wasserloch aus und wartet auch kurz ab. Der Bulle scheint desinteressiert und sie fahren vorbei. Wir nehmen unseren Mut zusammen und fahren nun auch weiter. Ich beobachte die Elefanten, Petra konzentriert sich auf die Schlaglöcher. Hier kann man blöderweise im Ernstfall nicht mal schnell Gas geben und weg fahren. Sofort sind wir uns einig, dass wir nicht ans Wasserloch fahren wollen, da alle drei Bullen dorthin unterwegs sind und man auf dem schmalen Weg nicht wenden kann.

Leider durch die Frontscheibe fotografiert.







Wir bleiben allerdings nach dem Vorbeifahren noch kurz stehen und beobachten die sanften Riesen.





Auf der Weiterfahrt sehen wir noch einige weiße Riesen in den Büschen, aber mit einem angenehmen Abstand zu uns. Als die Gegend nun in Mopanewald übergeht, halten wir beide die Daumen, dass hier nicht plötzlich ein Elefant auftaucht, denn die Pad ist nach wie vor recht eng und voller Löcher.




Diesen Zebrahintern fand ich so interessant, dass ich ihn fotografisch festhalten musste :whistle:


Juhu, das erste schön Gabelracken-Bild!

Wir kommen zum Rastplatz zwischen Springbokfontein und Etosha Lookout. Mitten im Wald. Joa. :blink: Ich meine mich zu erinnern, dass Jutta irgendwann erzählte, sie sah kurz vor diesem Rastplatz einmal ein Rudel Löwen in den Büschen liegen. Am Rastplatz pausiert gerade ein großer Hummeldumm-Bus mit Guide, also trauen wir uns auch, dort anzuhalten. Es ist etwas komisch, mitten in der Etosha auszusteigen und wirklich sicher fühlen wir uns nicht. Würde hier kein Bus mit Guide stehen, wären wir definitiv weitergefahren.

Man hat hier einen Blick mitten in die Pfanne, wo gerade ein paar Springböcke entlang ziehen.




Gelbschnabeltoko - oder wie wir gerne sagen "Flying Banana" :)


Glanzstar



Unser nächstes Ziel ist der Etosha Lookout: Gaaaaanz viel Nichts!









Die Fahrt ist für Petra ziemlich anstrengend und sie möchte nicht auch noch Nuamses anfahren - schade, aber hey, ich ziehe meinen Hut vor ihr, dass sie das alles so mitmacht und so gut durchhält. Außerdem war die Anfahrt dorthin schon letztes Jahr nicht ohne und wer weiß, wie es dieses Jahr aussehen würde.

In Halali machen wir eine kurze Pause und mixen uns selbst Malawi Shandys, da jemand Eiswürfel im Eisfach gelassen hat.



Fortsetzung folgt mit einer sehr traurigen Begegnung...... :unsure:
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Fortsetzung 13.06.

Nach einer halben Stunde verlassen wir das Camp bereits wieder und machen uns auf den Weg nach Rietfontein. Diese Tour gen Sundowner ist mittlerweile ein Muss geworden.

Als wir zur Hauptstraße kommen, entdecke ich wieder Familie Löffelhund von gestern. Macht also Löffelhund Nr. 1, 2, 3, 4 und 5.



Uns kommen einige Autos von Rietfontein entgegen und wir geben die Hoffnung auf, die Löwen könnten noch dort sein. Am Wasserloch angekommen, erkenne ich sie allerdings schon bevor wir überhaupt die richtige Parkposition erreicht haben. Dies liegt auch daran, dass viele viele Zebras wie angewurzelt stehen und in die selbe Richtung wie gestern starren. Kein Wunder, da liegt ein toter Verwandter von ihnen, wie man nun deutlich erkennen kann. Zu den Schakalen von gestern haben sich noch einige dazu gesellt und es scheint, als ob ein Stück des Risses etwas abseits liegt, denn dort scheinen sie die Reste zu vertilgen.






Dieses Zebra hatte Glück

Auf einmal entdecken wir eine Löwin, die sich langsam erhebt und wie in Zeitlupe zum Wasser trottet. Sie scheint einen extrem vollgefressenen Bauch zu haben, so langsam wie sie sich bewegt. Die Zebras bekommen Panik und flüchten schlagartig.





Aber Moment, mit der Löwin stimmt irgendwas nicht. Als sie sich etwas dreht, müssen wir feststellen, dass ihr Schwanz fehlt. Sie läuft ein Stück am Wasser entlang und erst dann wird uns das ganz traurige Ausmaß bewusst. Die Arme wurde übel zugerichtet, von Hyänen vermutet Petra, da sie meist von hinten dran gehen. Sie muss unheimliche Schmerzen haben und wir empfinden Mitleid. Allerdings ist dies natürlich auch die Natur. Trotzdem hätte ich sie in diesem Moment gerne erlöst. Sie lässt sich im Gras nieder und weiß zuerst gar nicht, wie sie sich richtig hinlegen soll. Es klafft ein großes Loch in der Leiste und sie scheint den ganzen Hinterleib zerfetzt zu haben. Diese Löwin wird auch nicht in meinem Film zu sehen sein.











Wirklich kein schöner Anblick. Daher verzichten wir auf weitere Fotos. Die beiden Männchen fressen immer mal wieder und wechseln ihre Position. In der nächsten guten Stunde tut sich sonst nichts und wir machen uns auf den Rückweg.

Weit sind wir noch nicht gekommen, da nehme ich eine Bewegung wahr, und siehe da: Löffelhunde Nr. 6, 7 und 8 wuseln herum.



Wir fahren weiter, kommen aber nicht weit, ohne dass ich die nächsten Löffelhunde entdecke: Nr. 9 und 10.



Tja, was soll ich sagen, ein Stück weiter wuseln wieder zwei Pärchen herum :laugh: Nr. 11, 12, 13 und 14. Haben die hier vielleicht eine Löffelhundplage?! :laugh:





Wir biegen nach rechts ab Richtung Halali, wo Großfamilie Löffelhund noch immer zu Gange ist und sehen zwei Autos halten. Hach, da kribbelt immer direkt die Aufregung, was uns erwarten könnte. Tatsächlich ist es eine der schönsten Sichtungen bzw. schönsten Aufnahmen, die wir je von einem Zweihörnchen bekommen haben. Zwischen Sträuchern und bunten Kräutern zupft es sich genüsslich und tiefenentspannt sein Abendessen ab. Hier wurde nicht viel Farbe herein gearbeitet, es war wirklich so wunderschön!





Bevor wir ins Camp zurückkehren, sehen wir noch diese niedlichen Oryx Kälber.



Nach Sundowner schreibe ich auf der Terrasse Berichtsheft und höre ein Rascheln. Ich schaue mich um und plötzlich läuft ein Honigdachs Zwei Meter vor mir vorbei. Hilfe, sind die groß!!!!! :ohmy: Ich schnappe mir alles Essbare und verziehe mich für die letzten Zeilen ins Chalet, mit dem möchte ich mich nicht anlegen!

Petra ist heute einfach nicht danach, stundenlang am Wasserloch zu sitzen, also gehe ich vor, sie möchte aber später nach kommen. Erstmal Füße hochlegen und kurz entspannen. Ich schnappe mir Jacken und Ausrüstung und laufe im Dunkeln zum Wasserloch. Da ich nur die Sony mithabe, sind die folgenden Bilder leider nicht so toll, aber dafür konnte ich schöne Videoaufnahmen machen.












Zwei Schleiereulen!

Auch ich werde immer müder und fange wieder an zu frieren. Ich überlege, ob ich nicht einfach zurücklaufen soll, befürchte aber, dass wir uns dann verpassen könnten, weil Petra mit dem Auto kommen wollte. Also warte ich und warte.... Allerdings genieße ich auch unheimlich die Ruhe, denn die meiste Zeit sitze ich sogar ganz alleine auf den Felsen. Wenn man auf engstem Raum wohnt, tut es gut, auch mal für sich zu sein.
Gegen 22 Uhr bekomme ich nun endlich Gesellschaft, meine aber nur, wir könnten von mir aus auch direkt wieder gehen :laugh: Meine Augen sehen mittlerweile ständig Bewegungen in den Büschen, wo keine sind, so überanstrengt sind sie wohl. Petra freut sich über den Vorschlag und wir warten noch eine Zweihörnchen-Kuh mit Kalb ab, bis wir uns zurück ins Chalet machen. Mama Petra ist einfach die Beste :kiss: In den Betten liegen schon die Wärmflaschen und gepackt ist auch fast alles.

Unsere Augen fallen schneller zu als je zuvor und wir freuen uns, morgen nach Okaukuejo zu starten.

Gefahrene Kilometer: 239
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