THEMA: Als Volunteer im EHRA Wüstenelefanten Projekt
13 Jun 2018 17:47 #523544
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Patrol Week Tag 1 - Montag, 26. Februar 2018
Heute Morgen sind wir weiter „On Duty“. Mein Wecker klingelt um 5:55 Uhr und ich bin schnell „Up & Running“. Die Frühstücksvorbereitungen laufen gut, denn hier haben wir den Gaskocher und das benötigte Geschirr steht größtenteils noch griffbereit von gestern Abend auf der Spüle. Der Porridge wird wieder von Mattias gekocht. Bereits um 6:15 Uhr sind wir eigentlich bereit, Kaffee und Tee aufzugießen. Wir warten aber noch, da die anderen erst um 6:30 Uhr Frühstück erwarten und wir ihnen natürlich keine bereits abgekühlten Getränke servieren wollen.

Die schnelle Arbeit gibt mir Zeit für meine persönlichen Vorbereitungen, z.B. Gesicht waschen und Schlafmatte einrollen. So klappt es mit der „Doppelbelastung“ von Küchendienst und Packen ganz gut. Nach dem Frühstück und dem Abwasch helfen wir mit, die Trucks mit allen möglichen Dingen zu beladen. Und dann geht es auf zur nächsten spannenden Etappe, der „Patrol Week“.

Zunächst schauen wir uns die Infomappe an, in der alle Herden und ihre Einzeltiere verzeichnet sind. Für jedes Tier gibt es einen Steckbrief mit Infos zu Abstammung, Alter und besonderen Merkmalen und Fotos von allen Seiten. EHRA beobachtet nur die Herden in der Region vom Brandberg bis zum Aba Huab. Die Herden weiter nördlich werden von einem amerikanischen Ehepaar beobachtet. Man tauscht sich aber untereinander aus und EHRA sammelt auch Dungproben für die Genuntersuchungen, die das Ehepaar durchführt.

Claudia und ich fahren im Truck mit Chris und dem Head Tracker Big Mattias. Big Mattias ist ein Bär von einem Mann und wirkt sehr freundlich und völlig ausgeglichen. Bei der Wagenaufteilung bleibt es bei der Trennung zwischen dem alten und dem neuen Team. Die beiden ganz jungen Mädchen fahren bei dem „Old Team“ mit. Mit in unserem „Party Truck“ sind noch Grace und das nette irisch-neuseeländische Pärchen, das in Australien wohnt. Als Paar bleiben die aber auch immer ein wenig für sich.



Gut, dass ich Claudia als mein „Gegenstück“ gefunden habe. Optisch ist sie das absolute Gegenteil von mir (klein, kräftig, kurzhaarig). Aber super-lustig ist sie, etwas crazy und wahnsinnig stark und schnell. Wenn ich grade mal die Tassen herausgestellt habe, hat sie schon fast alles andere für das Frühstück gemacht. Da soll mal jemand sagen, die Schweizer seien langsam! Die anderen scheinen sich mitunter auch über uns „ungleiches Paar“ zu amüsieren und sagen, man müsse eigentlich ein „EHRA-Road Movie“ mit uns beiden drehen. Ich hoffe, ich komme bei deren imaginären Road Movie nicht zu schlecht neben der patenten Claudia weg… :unsure:

Unser Ziel für den heutigen Tag ist es, ein Elefantenbaby zu finden. Bereits vor gut 2 Wochen wurde eines geboren und ist nach wenigen Tagen gestorben. Die alte Gruppe fand die Überreste :( . In den letzten ca. 3,5 Jahren hat kein Elefantenbaby überlebt. Chris vermutet, dass es an dem Grasmangel aufgrund der Dürre liegt. Gras ist eigentlich die bevorzugte Elefantenkost, aber seit einiger Zeit müssen die Tiere fast vollständig auf die sehr taninhaltigen Blätter ausweichen, was eventuell negative Auswirkungen auf die Qualität oder Quantität der Milch hat. Aber das ist eben auch nur eine Vermutung von Chris. Nun soll jedenfalls ein weiteres Baby geboren sein und wir finden wir sehr kleine Spuren, die noch frisch sind. Im Laufe des Vormittages treffen wir auf die erste Herde. Ohne Baby!







Wir bleiben stehen und verhalten uns ruhig. Die Elefanten mustern uns ebenso ruhig und kommen direkt auf uns zu. Am Wagen des „Old Team“ prüft sogar einer mit dem Rüssel das Dach des offenen Wagens.







Später erfahren wir von den Mädels, dass der Elefant sogar seinen Rüssel hineingesteckt hat. Ich weiß gar nicht ob ich neidisch oder froh sein soll, dass ich nicht im dem Wagen saß!

Das war auf jeden Fall eine tolle und sehr spannende Sichtung! :cheer: :cheer: :cheer:
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16 Jun 2018 18:26 #523817
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Mittags wird ein „Rastlager“ erstellt. Zwischen den beiden Autos wird eine Plane als Schattendach gespannt. Eine weitere Plane kommt auf die Erde. In der Patrol Week haben wir nur minimales Equipment und so bereiten Claudia und ich den Lunch auf den Ladeklappen der Autos vor.

Nach dem Lunch können wir auf der Plane ruhen. Ich wundere mich über mich selbst, dass ich die ganzen Gemeinschaftslager so gut „hinkriege“. Ich haue mich einfach zwischen die „Meute“ auf die nicht grade saubere Plane, lese ein wenig und schlafe sogar kurz ein. Zu Hause und bei unseren eigenen Camping Touren bin ich jedenfalls wesentlich pingeliger ;)



Nachmittags haben wir leider keine weiteren Elefantensichtungen. Aber Chris hält unterwegs natürlich auch an interessanten Stellen und spannenden Fundstücken, wie z.B. einem Kudu Gehörn oder einem Stück Elefantenhaut.





Unser Nachtlager schlagen wir an einer kleinen Koppie (Felsenhügel) auf. Die Koppie schützt uns von hinten, rechts und links werden die Trucks geparkt. Dazwischen wird die Schlafplane ausgelegt und vor uns in sicherer Entfernung das Feuer angezündet. Die EHRA Leute schlafen als Wachposten außerhalb neben den Autos. Das Pärchen ist schon bald dazu übergegangen, in einem kleinen Zelt zu schlafen, so dass wir reichlich Platz auf der Plane haben.



Die anderen genießen den Sonnenuntergang von der Koppie, während wir noch „On Duty“ sind und die Carbonara kochen müssen.



Das Kochen geht viel besser als beim letzten Mal, denn das Feuer ist nicht so riesig und wir werden auch besser unterstützt. Claudia hat es ohnehin eilig und beginnt schon mit ihrem Schweizer Messer zu schnippeln, bevor das Küchenequipment eigentlich bereit ist. Dadurch lerne ich, dass ein Taschenmesser in der Schweiz mit dem schönen Wort „Sackmesser“ :laugh: bezeichnet wird, da man es im Hosensack (= Hosentasche) trägt – an dieser Stelle einen herzlichen Gruß an Chrigu und alle Fomis aus der Schweiz :). Was wäre mir doch alles ohne das EHRA Projekt und die Bekanntschaft mit Claudia entgangen ;) .

Während wir kochen zieht anscheinend die Elefantenherde an der Koppie vorbei. Habe ich überhaupt nicht mitbekommen! Schade :( !!! Ich bin froh, dass unser Küchendienst mit dem Abendessen endet und das nächste Team das Spülen übernimmt.
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18 Jun 2018 15:47 #523963
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Patrol Week Tag 2 - Dienstag, 27. Februar 2018
Nach dem üblichen Frühstück wird heute wieder nach den Herden gesucht. Langsam verlieren wir die Hoffnung darauf, das lebende Baby zu finden. Wir fahren in einige Ansiedelungen.





Fast überall finden wir auch Spuren der Zerstörung. Unterwegs treffen wir immer wieder den Officer des Ministry of Environment and Tourism (MET), der die Schäden aufnimmt. Die betroffenen Leute sitzen meistens tatenlos herum. Sie sind anscheinend der Meinung, die Regierung, EHRA oder wer auch immer muss das richten. Ein Mann wird sogar richtig laut und unfreundlich :angry:.





Chris bestätigt die passive Haltung der Menschen, die wir ja nur beobachten können. Die Regierung hat hier Pumpen, Wassertanks und Pipelines bereitgestellt, da sie verhindern möchte, dass alle Menschen in die Städte gehen. Nun sind die Menschen hier der Meinung, die Regierung sei dauerhaft für die Instandhaltung zuständig. Das wirft bei mir mal wieder die Frage nach der Sinnhaftigkeit der EHRA Aktivitäten auf. Wird hier nicht die Passivität noch zusätzlich unterstützt :unsure: ? Ich stelle die Frage jetzt aber nicht, weil ich denke, dass das Thema sehr komplex ist und es vermutlich doch schlechter um das Überleben der Elefanten in dieser Gegend bestellt wäre, wenn sich niemand dafür stark machen würde.

Immerhin gibt es aber doch ein paar Leute, die doch etwas tun. An einer Stelle hatten die Elefanten anscheinend die Rohrleitungen auseinander genommen, aber nicht wirklich zerstört. Als wir etwas später nochmal an der Stelle vorbeikommen, wird tatsächlich emsig aufgeräumt :).

Ansonsten fahren wir den ganzen Tag kreuz und quer; gelegentlich auch abseits der vorhandenen Fahrspuren, wenn Elefantenspuren in die entsprechende Richtung zeigen.



Big Mattias und Chris finden unterwegs immer neue Spuren, steigen aus, laufen ein Stück in die Landschaft und stellen Vermutungen über die Wege der Elefanten an. Auch wir anderen halten eifrig Ausschau und scheuen keine Mühen, wenn es darum geht, optimale Aussichtspunkte zu erklimmen.





Aber trotz der vielen Spuren und der Hinweise, die wir in den Villages bekommen, können wir keine Elefanten finden :( . Erst gegen Abend sehen wir eine Herde in der Ferne. Es ist nun aber zu spät, um den Tieren noch zu folgen und so beobachten wir sie eine Weile mit dem Fernglas und schlagen dann unser Lager an einem kleinen Revier auf.

Der Tag war einerseits etwas nervig, denn oft sind wir im Kreis gefahren und nicht überall war es landschaftlich spannend. Aber andererseits ist mir wieder sehr bewusst geworden, das echtes Wildlife eben kein Zoo ist und auch kein Game Drive in einem (privaten) Park, wo Tiere mit Peilsendern ausgestattet sind oder „Köder“ ausgelegt werden, damit sie dort erscheinen, wo der Safari Guide sie den Gästen eindrucksvoll präsentieren kann.

Später finden Chris und Mattias heraus, dass zwei Herden in der Gegend waren, deren Routen sind überschnitten haben. So wurden wir quasi den ganzen Tag von den Elefanten an der Nase bzw. im Kreis herumgeführt. Man lernt doch nie aus - auch nicht als erfahrener Elefanten Tracker :) .
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Letzte Änderung: 18 Jun 2018 15:49 von Markandi.
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22 Jun 2018 18:16 #524261
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Patrol Week Tag 3 - Mittwoch, 28. Februar 2018
Wie alle vorherigen Nächte war auch diese sehr kalt –ungewöhnlich kalt für diese Jahreszeit! Gut, dass ich nun zusätzlich nun meine Kuscheldecke dabei habe. Diese kann ich zusammen mit dem Schlafsack, meinem kleinen Kissen und meinen Schlafklamotten in die Bedroll einrollen. Wirklich gelüftet werden die Sachen so natürlich nie, aber zumindest staubsicher auf dem Autodach transportiert.

Auch heute fahren wir wieder viel kreuz und quer, tracken die Spuren und fragen in den kleinen Ansiedlungen nach Elefanten.







Und immer wieder stoppen wir auch bei den kleinen, lokalen Shops.



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22 Jun 2018 18:28 #524264
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Schließlich deuten alle Spuren auf das EHRA Base Camp hin. Es ist natürlich sehr beliebt bei den Elefanten, denn es liegt ja direkt am Ugab, wo sich auch viel Nahrung in Form von Sträuchern findet und es steht immer Wasser in der Elefantentränke. So treffen wir dann die Herde am Nachmittag nur wenige Meter vom Camp entfernt. Eine sehr schöne Sichtung in toller Landschaft!











Der unerwartete Aufenthalt im EHRA Base Camp ist außerdem eine gute Möglichkeit, mal das Plumpsklo im Camp zu besuchen und sich so einen „Ausflug mit dem Spaten“ zu sparen.

Für einen Moment glauben wir sogar, dass die Patrol Week nun vorzeitig im Camp enden wird. Ich sehe das mit gemischten Gefühlen. Einerseits ist das Camp natürlich etwas komfortabler (Dusche, Plumpsklo, Tisch, Bänke, Waschbecken etc.), aber es wäre doch ein etwas abruptes Ende unseres Abenteuers!

Schließlich fahren wir doch weiter den Ugab hinunter in Richtung Sorris Sorris. An einem Felsenhang am Revier schlagen wir unser Nachtlager auf.



Landschaftlich ist es sehr schön hier und um das in Ruhe zu genießen, gehen Claudia und ich mit Bier, Gin Tonic (beides leider sehr warm :( ) und Knabberkram etwas abeits der Gruppe zum Sundowner. Sehr nett und entspannt! :cheer: B) :cheer:

Abends sitzen wir wie immer mit unseren Tellern auf den Knien um das Feuer. Das ist zwar nicht super komfortabel, aber doch irgendwie sehr gemütlich und das Abendessen schmeckt eigentlich immer gut.





Als ich ins Bett gehen will, stelle ich fest, dass Claudia mit ihrem Schlafsack unter den Sitzreihen im Truck liegt!?! Erst murmelt sie etwas von Kälte, aber das kann nicht stimmen, denn sie ist mit ihrem 1A Daunenschlafsack und ihrer Mütze bestens ausgestattet. Schließlich gibt sie zu, dass sie eine Monsterspinne gesehen hat, die den Hügel heruntergekrabbelt kam :huh: :huh: :huh: . Oh Gott!!! Ich habe doch auch eine totale Spinnenphobie und meine Bedroll liegt auf der Plane direkt vor dem Hügel!!! Aber was soll ich machen!?! Ich schaue mich sorgfältig um und lege mich todesmutig schlafen. Letztendlich schlafe ich auch nicht schlechter als sonst und bin stolz auf mich!
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24 Jun 2018 19:18 #524407
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Patrol Week Tag 4 und Rückkehr ins Base Camp - Donnerstag, 1. März 2018
Der letzte Morgen vor der Rückkehr ins Base Camp bricht an und schenkt uns zum Frühstück einen hübschen Sonnenaufgang! Auch wenn draußen nicht immer alles nur himmlisch war, ist es ein wehmütiges Gefühl, dass das Abenteuer nun bald vorbei ist. Inzwischen habe ich mich sogar an den eigentlich verhassten Porridge gewöhnt. Mit ein paar Erdnüssen, einem Löffel Crunchy Peanut Butter und Zimt wird sogar ein etwas herzhafteres und recht brauchbares Frühstück daraus.





Ich packe, wie immer, im Dunklen meine Klamotten und meine Bedroll zusammen und fühle mich inzwischen gut organisiert. Trotz der Dunkelheit habe ich natürlich beim Aufstehen ängstlich geschaut, ob nicht vielleicht eine Monsterspinne unter meiner Tasche hervorkrabbelt oder gar unter meinem Kopfkissen hinwegflüchtet :huh:. Zum Glück ist nichts dergleichen passiert!

Mit meinem Muckefuck und dem verfeinerten Porridge lasse ich mich auf meiner Bedroll am Feuer nieder und genieße die Wärme an dem kühlen Morgen, die tolle Landschaft und den Sonnenaufgang. Basic, aber auch wunderschön!



Schließlich geht es an den Camp-Abbau und ich vermisse meine kleine Umhängetasche für Fotoapparat, Smartphone, Pass, Tempos etc. Ich hatte sie abends mit zu meiner Bedroll genommen und gedacht, dass ich sie nach dem Aufstehen in meinen Tagesrucksack gepackt habe. Da ist sie aber nicht!!! Ich weiß, dass niemand sie genommen haben kann. Trotzdem macht sich Panik breit! Ich schaue an meinem Sitzplatz im Truck nach. Fehlanzeige! Also ziehe ich mich mit meinem Tagesrucksack an einen Felsen zurück und räume ihn Fach für Fach aus und wieder ein. Ebenfalls Fehlanzeige! Zu meiner Panik kommt noch das schlechte Gewissen, dass ich nicht beim Beladen der Trucks helfe! Warum kann ich mir diese unnötigen Gewissensbisse nicht endlich mal abgewöhnen?

Ich fange an herumzufragen und Grace gibt mir den entscheidenden Tipp: “Vielleicht hast Du die Tasche in Deine Bedroll eingerollt?“ Das ist die einzige Lösung, aber alle Bedrolls sind bereits auf den Trucks verladen und verschnürt. Ich weiß nicht einmal, auf welchem Truck meine Rolle ist! Und ich hasse es Umstände zu machen!!! Aber es nutzt ja nichts – ich das klären! Ich frage also nach und die Gurte werden wieder gelöst, um die Bedrolls zu checken. Schließlich wird Bedroll 13 gefunden und hinunter geworfen. Mit fliegenden Fingern fange ich an die Schnallen zu lösen. Die manchmal etwas „herrische“ Kanadierin vom Old Team ist sofort an meiner Seite, beruhigt mich und hilft die Verschlüsse zu öffnen. DANKE! Das war jetzt echt wichtig! Und meine Tasche kommt zum Glück zum Vorschein!!!

Ich bin unendlich erleichtert – auch wenn mir die ganze Situation nach wie vor etwas unangenehm ist :blush:. Noch unangenehmer wäre es ja gewesen, die Tasche hätte sich nicht hier gefunden und sogar doch einfach am Auto gebaumelt! Ach, warum grübeln! Es waren doch nur ein paar Minuten und das Problem ist gelöst. Kein Grund sich selbst Asche auf das Haupt zu werfen! Außerdem merke ich in Gesprächen mit anderen auch immer wieder, dass wir die gleichen „Sorgen“ haben. Anfangs z.B. die Angst vor dem eigenen Mut beim Antritt dieses Abenteuers oder jetzt die tägliche Sorge der Nachzügler zu sein, der die ganze Gruppe aufhält. Bestenfalls habe ich also mit meiner „Taschenaktion“ dafür gesorgt, dass sich jemand anders entspannter packen oder in Ruhe zur (nicht vorhandenen) Toilette gehen konnte. Man kann also auch durch ein Missgeschick hilfreich sein. Vielleicht!?

Schließlich brechen wir auf und folgen dem gestern eingeschlagenen Weg Richtung Sorris Sorris. Chris ist ziemlich sicher, dass die Herde, nachdem sie am EHRA Camp getrunken hat, weiter in diese Richtung gezogen ist. Vielleicht sind sie sogar in der Nacht nahe an unserem Lager vorbeigelaufen.



Schon bald finden wir die Elefanten, die am Rande des trockenen Flussbettes zwischen den Bäumen futtern. Es ist immer wieder erstaunlich, wie leise diese Riesen sind und wie wenig man sie zwischen den nicht sehr hohen Bäumen sieht.

Wir fahren mit einigem Abstand an der Herde vorbei und stellen uns bei Sorris Sorris in die Nähe der Straße, da Chris erwartet, dass die Herde futternd weiter in diese Richtung zieht. Auch da behält er Recht! Es dauert zwar etwas länger als erwartet, aber nach und nach treten die Tiere aus dem Gebüsch und ziehen an uns vorbei.







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