THEMA: 1 Löwe im Klo, 2 Reifenplatzer und 6 Kameras
15 Apr 2018 14:57 #518752
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Als nächstes ging es zur Spitzkoppe. Die Fotos, die ich davon im Internet gesehen hatte, hatten mich im Vorfeld schon begeistert. Meistens ist man ja dann vor Ort eher etwas enttäuscht, wenn man mit so hohen Erwartungen hinfährt. Bei der Spitzkoppe war es aber eher umgekehrt: es ist in der Realität noch viel schöner, als es auf den meisten Fotos rüberkommt.

Die Campsites sind relativ weit auseinander auf dem gesamten Gelände verteilt. Wir haben uns eine schöne Site direkt unterhalb des Steinbogens ausgesucht.



Die Infrastruktur ist sehr einfach. Es gibt an den Campsites kein Wasser und nur sehr einfache (und stinkende) Plumpsklos. Schöne Duschen und Waschbecken mit fließendem Wasser gibt am Eingang neben der Rezeption. Zu Fuß ist das aber zu weit. D.h. man muss wenn man Duschen will oder Wasser braucht immer mit dem Auto fahren. Die gigantisch schöne Natur entschädigt aber mehrfach dafür.

Hier noch ein Foto von unserem gemieteten Landcruiser vor der Spitzkoppe:


Was leider nicht wirklich überzeugt hat war das Café / Restaurant auf dem Gelände. Die Einrichtung war noch positiv kreativ, aber das Steak war ungenießbar zäh und der Rest vom Essen auch nicht so dolle. Von zehn auf der Karte aufgelisteten Getränken hat es noch zwei gegeben. Nachdem wir mit dem Essen fertig waren, gab es außer Wasser gar nichts mehr. Also am besten dort komplett selbst versorgen, dann hat man das Problem nicht.

Zum Fotografieren ist die Spitzkoppe ein echter Traum, insbesondere im Morgen- und Abendlicht:



























Als wir an der Spitzkoppe übernachteten, war gerade Neumond. Da die nächste Stadt auch sehr weit weg ist, war es Nachts dadurch extrem dunkel und der Sternenhimmel dementsprechend spektakulär. Ich habe das genutzt, um meine ersten Erfahrungen mit Milchstraßenfotos zu sammeln. Hier gibt es mit Sicherheit noch sehr viel zu lernen für mich. Aber für einen allerersten Versuch bin ich ganz zufrieden mit dem Ergebnis:





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15 Apr 2018 18:33 #518777
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Nach 2 Nächten an der Spitzkoppe ging es dann weiter zum Sossusvlei. Dort waren wir zwar vor zwei Jahren schon mal, Linnéa und ich wollten aber unbedingt mal zum Sonnenaufgang auf Big Daddy hoch, was wir beim letzten Mal zeitlich nicht geschafft hatten. Außerdem ist es im Sossusvlei so schön, dass ich dort sicher noch ein Dutzend mal hinfahren könnte, ohne das ich mich langweilen würde.

Auf halben Weg zwischen Spitzkoppe und Swakopmund auf der B2 gab es dann plötzlich bei rund 100 km/h auf asphaltierter Straße ein komisches Geräusch. Kurz danach fing das Auto stark an zu schlingern. Ich habe erst gar nicht realisiert was los ist und mich stattdessen erst mal darauf konzentriert das Auto abzufangen. Unter Ausnutzung der Schotterfläche neben der asphaltierten Fahrbahn ging das auch ganz gut.

Es war dann relativ schnell klar, was passiert war:



Man konnte beim Reifen hinten links locker mal von einer Seite zur anderen durchschauen und durchgreifen.

Dass ich früher mal Rallyes gefahren bin und beruflich schon ein Dutzend Mal auf Wintertests in Skandinavien unterwegs war, hat in der Situation sicherlich geholfen ruhig zu bleiben und richtig zu reagieren.

Bei der Fahrzeugübergabe hatte ich schon den Reifen hinten links bemängelt. Das Profil war ziemlich runter (im Vergleich zu einem neuen MT). Die Aussage von Africa on Wheels war da nur: Ihr habt doch zwei Reservereifen. Eigentlich sind die Reifen, die Africa on Wheels einsetzt, auch ziemlich gut (hochwertige Hankook MT Markenreifen). Da der Landcruiser aber mit seinem 200 Liter Zusatztank + zwei Reserveräder + massiv verstärkte Stoßstangen + Campingausrüstung + Gepäck + Wasser + evtl. Dachzelt nicht gerade ein Leichtgewicht ist, ist die Belastung für die Reifen natürlich beträchtlich. Meiner Meinung ist der von Africa on Wheels bei Übergabe eingestellte und empfohlene Luftdruck für das Fahrzeuggewicht insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten auch etwas zu niedrig (wenn ich mich richtig erinnere waren es 2.0 bar). Die Reifen walken dann zu stark, überhitzen und bekommen eine Vorschädigung. Es kann natürlich auch sein, dass ein Vormieter vielleicht nach einer Druckabsenkung im Weichsand den Druck nicht wieder rechtzeitig erhöht hat und damit den Reifen geschädigt hat.

10 Minuten später war der Reifen jedenfalls gewechselt gegen einen Reservereifen, der auch schon ziemlich runter war und nicht mehr super vertrauenserweckend aussah. Da ich die restliche Reise nicht nur mit einem Reservereifen rumfahren wollte, habe ich Africa on Wheels mit meinem Satellitentelefon angerufen und kurz die Situation beschrieben. Der (gute) Lösungsansatz war dann, das AoW sich um einen neuen Ersatzreifen in Swakopmund kümmert wo wir in ca. 1 Stunde durchkommen würden. Das hat dann auch super geklappt, hat uns allerdings mit Reifen bei Händler 1 kaufen, dann zu anderer Werkstatt 2 zum Montieren fahren in Summe ca. 2 Stunden gekostet. Da man in den vorreservierten Sesriem Campground nur bis 18:30 Uhr reinkommt, wurde es jetzt zeitlich etwas eng. Hat aber am Ende noch gut funktioniert.

Die Sesriem Campsite ist ganz nett, die Stellplätze sind sehr weit auseinander, so dass man seine Ruhe hat und häufiger laufen Oryx Antilopen direkt durch den Campground. Nur wenn’s windig ist, wird’s schnell ungemütlich, da dann ziemlich viel Sand durch die Luft fliegt.



Vorteil der Campsite ist, wie die meisten sicher wissen, dass sie zwischen dem ersten und dem zweiten Gate liegt und man schon eine Stunde vor Sonnenaufgang ins Sossusvlei aufbrechen darf, während alle die draußen übernachten erst zu Sonnenaufgang reingelassen werden. Auch Abends hat man eine Stunde mehr Zeit und das ist für’s Fotografieren natürlich Gold wert.

Beim letzten Mal hatten wir sogar extra deswegen in der Sossus Dune Lodge übernachtet mit Direktzugang zum Sosssusvlei ohne durch das Gate zu müssen. Da ist man dann zeitlich noch etwas flexibler. Das war damals allerdings in der Nebensaison. In der Hauptsaison kostet sie leider das Doppelte und ist damit schlichtweg unbezahlbar für uns. Mit dem Sesriem Camp hat es aber auch ganz gut funktioniert. Wir waren am nächsten Morgen die Ersten am Gate (ca. 30 Minuten vor der Öffnung). Trotz sehr zügigem Fahrens auf der Strecke zum Deadvlei sind wir natürlich von rund einem halben Dutzend „Rennfahrern“ mit ca. 120 km/h im Stockdunkeln überholt worden. Ist schon etwas krank was da Morgens abgeht.

Trotzdem waren wir am Deadvlei-Parkplatz, die Ersten, die in Richtung Big Daddy aufgebrochen sind. Die Wanderung hoch ging erstaunlich unproblematisch. Meine Kondition ist leider ziemlich schlecht und ich hatte Schlimmstes befürchtet und Kerstin hat sich gar nicht erst getraut mit hoch zu kommen. War aber alles halb so wild. Wir haben auf der ganzen Wanderung keine anderen Menschen getroffen und waren dann auch als Erste an dem Tag auf der größten Düne der Welt und das kurz nach Sonnenaufgang. Es war ein wirklich sehr schönes Erlebnis. Der Blick von dort oben ist wirklich toll.











Zehn Minuten später trafen dann die nächsten Wanderer ein und dann wurde es nach und nach richtig voll im Deadvlei. Ich kann daher jedem nur empfehlen sehr früh zu starten, dann hat man die Wüste ganz für sich. Noch besser ist es meiner Meinung nach am Abend zum Sonnenuntergang, dass geht aber stressfrei nur mit Übernachtung in der Lodge.

Von Big Daddy sind wir dann auf direktem und steilsten Weg runter ins Deadvlei gerutscht und Linnéa hatte ein riesigen Spaß dabei.





Der Wanderung auf Big Daddy am frühen Morgen hat sich für uns absolut gelohnt.

Zum Fotografieren finde ich neben dem Deadlvei den Bereich zwischen dem 2WD und dem 4WD Parkplatz mit den vielen interessant geformten Bäumen am spannendsten. Außerdem laufen dort ziemlich viele Oryx Antilopen rum, die sich als Vordergrund in einem Landschaftsfoto auch immer ganz gut machen.

















Direkt vor dem Campground haben wir dann noch eine gehörnte Zwergpuffotter (Bitis caudalis) gefunden, eher untypisch für diesen doch relativ stark von Menschen frequentierten Ort:



Und danke noch an Schlangenexperten Marco für die Identifikation der Schlange (www.namibia-forum.ch...kation-schlange.html).

Nach zwei Nächten im Sesriem Camp ging es dann weiter zum Fish River Canyon.
Letzte Änderung: 22 Apr 2018 21:40 von Bobu.
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15 Apr 2018 20:46 #518791
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Der Fish River Canyon ist nach dem Grand Canyon in den USA der zweitgrößte Canyon der Welt. Da ich den Grand Canyon schon mehrfach besucht hatte und auch schon bis zum Colorado runter gewandert bin, wollte ich mir natürlich auch unbedingt den Fish River Canyon ansehen. In Vorfeld hatte ich viel Negatives gelesen und auch die Bilder, die man im Internet findet, waren zumeist nicht wirklich überzeugend. Daher war meine Erwartung relativ niedrig. So schlecht war es dann dort aber gar nicht und ich habe es auf keinen Fall bereut hingefahren zu sein.

Der erste Streckenabschnitt von Sesriem zum Fish River Canyon führte auf der C27 entlang des NamibRand Nature Reserves. Für mich bislang eine der schönsten Pisten in Namibia mit spektakulären Ausblicken.





Die weitere Fahrt zum Canyon war dann eher unspektakulär. Der Landcruiser hat sich aber auf den zum Teil doch recht ausgeprägten Waschbrettpisten extrem gut geschlagen. Er bietet auch auf wirklich heftigen Strecken einen super Fahrkomfort. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Hilux da mithalten kann. Der direkte Vergleich fehlt mir aber. Insofern nur eine Vermutung.

Übernachtet haben wir auf der Hobas Campsite (wieder zwei Nächte), was eine sehr gute Wahl war. Bei der Planung der Reise hatte ich noch kurz überlegt ob wir stattdessen in Ai-Ais übernachten sollen. Dort hat es mir aber nicht wirklich gut gefallen. Der interessante Teil des Canyons ist von dort viel weiter weg und dieser Spa-Hotelklops in Ai-Ais trägt auch nicht gerade zur Atmosphäre bei. Von Hobas ist man mit dem Auto in wenigen Minuten an den Viewpoints des Canyons und muss dazu auch nicht mehr an dem äußeren Gate vorbei, was gerade früh Morgens beim Fotografieren ein sehr großer Vorteil ist.

Trotzdem hat die Regelung, wann man zu welcher Zeit wo sein darf, zu etwas Verwirrung geführt. Ich hatte beim Einchecken extra in der Rezeption/Rangerstation gefragt, ob ich nach Sonnenuntergang noch 1-2 Stunden am Canyon bleiben darf, um dort Sternenfotos zu machen. Die Aussage war: kein Problem.

Als ich dieses dann auch gemacht habe, kam nach kurzer Zeit ein Rangertrupp mit Geländewagen angesaust und hat mir erklärt, dass sich nach Sonnenuntergang aus Sicherheitsgründen keiner an den Aussichtspunkten aufhalten darf. Sehr schade, ich wollte gerade mit meinen Milchstraßenfotos beginnen. War dann leider nichts. Die Begründung für die unterschiedlichen Aussagen war, dass die Kollegin in der Rezeption angeblich neu war und die Regelungen wohl noch nicht so genau kannte. Aber auch ohne Nachtfotos war es am Canyonrand zu Sonnenaufgang und -untergang sehr schön.









Insbesondere bei den Panorama-Fotos lohnt sich ein Klick auf das Bild, dann müsste es in groß in einem eigenen Frame geöffnet werden.

Besonders interessant war die Piste, die kurz vor dem Viewpoint links abzweigt, und zu vielen weiteren schönen Aussichtspunkten führt. Die Strecke ist nicht sonderlich anspruchsvoll zu fahren, ein Allradfahrzeug sollte man aber schon haben, da es an zwei Stellen etwas steiler ist, gepaart mit ein paar größeren Löchern. Lohnt sich aber auf jeden Fall. Man sollte nur für den Ausflug relativ Zeit einplanen. Es gibt viel zu sehen und man kann nur langsam fahren. So 3-4 Stunden mit ein paar kleineren Wanderungen dafür vorzusehen ist sicher nicht verkehrt.













Ein Highlight, das wir nur durch Zufall entdeckt hatten, war das Canyon Roadhouse der Gondwana Collection. Da wir auf dieser Reise eigentlich immer zelten wollten, hatte ich die Beschreibung im Reiseführer schnell überblättert. Das Teil ist aber ein echtes Kleinod. Mit sehr viel Liebe zum Detail eingerichtet und mit hervorragendem Essen. Wir waren dann zwei Mal zum Frühstücken dort, da es uns so gut gefallen hatte.













Nach zwei Tagen am Fish River Canyon ging es dann weiter nach Lüderitz. Die etwas umständliche Routenführung (Sesriem - Fish River - Lüderitz) lag an der Verfügbarkeit bestimmter Campsites bei der Online-Reservierung.
Letzte Änderung: 22 Apr 2018 21:41 von Bobu.
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17 Apr 2018 22:37 #518979
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Weiter ging’s also in Richtung Lüderitz. Kurz vor Seeheim hörten wir wieder das schon bereits bekannte Geräusch von hinten links.



Inzwischen hatten wir ja Routine. Dementsprechend war der Reifen nach wenigen Minuten gewechselt. Beim Seeheim Hotel haben wir dann einen kurzen Stopp eingelegt und Africa on Wheels angerufen. Diesmal hielt sich die Motivation von denen noch einen weiteren Reservereifen für uns aufzutreiben leider in Grenzen. Die Aussage war nur „Ihr seid doch nur noch eine Woche unterwegs, da braucht Ihr keine zwei Reservereifen mehr“. Nun ja. Dass der Hotelbesitzer des Seeheim Hotels für das ca. 30-sekündige Ortsgespräch 5€ von uns haben wollte, hat meine Laune dann nicht gerade verbessert. Mit dem Satellitentelefon anzurufen wäre deutlich billiger gewesen.

Als nächstes ging’s dann weiter nach Aus. Nach den guten Erfahrungen mit dem Canyon Roadhouse haben wir zum Mittagessen einen kurzen Stopp am Desert Horse Inn der Klein Aus Vista Lodge eingelegt. Die gehört ebenfalls zur Gondwana Collection und das Essen und die Atmosphäre waren wieder hervorragend. Ich werde noch zum Gondwana Fan.

Anschließend legten wir noch einen kurzen Stopp bei den wilden Pferden der Garub Plains ein. Die haben allerdings ein ziemlich trauriges Bild abgegeben. Extrem abgemagert und völlig zerzaust. Liegt wohl daran, dass es schon seit ewigen Zeiten in den Garub Plains nicht mehr geregnet hat. Ohne künstliche Wasserversorgung und gelegentliches Zufüttern wären wohl nicht mehr viele Pferde am Leben.



Lustig sind die diversen Straßenschilder, die man in Namibia so sieht. Irgendwie so ganz anders als in Deutschland.



Am späten Nachmittag sind wir dann nach Lüderitz reingefahren. Der erste Eindruck war alles andere als positiv. Auf den Straßen lungerten diverse wenig vertrauenserweckend aussehende Hafenarbeiter herum und an den Straßenecken warteten Prostituierte und ihre Zuhälter auf Kundschaft. Unsere Motivation das Auto irgendwo unbewacht abzustellen und durch die Stadt zu spazieren war gleich Null. Wir haben uns daher auf eine kurze Stadtrundfahrt mit dem Auto beschränkt und sind dann im Hotel Lüderitz Nest Essen gegangen. Die alten Kolonialbauten von Lüderitz sind eigentlich sehr schön, so wirklich genießen konnten wir sie aber nicht.





Auch der NWR Campingplatz auf Shark Island hat uns nicht wirklich gefallen: sehr windig und trostlos.





Lüderitz war irgendwie nicht unser Ort. Eigentlich hatten wir geplant hier drei Nächte zu verbringen, haben uns dann aber nach der ersten Nacht spontan entschlossen stattdessen ins Tiras Gebirge zu fahren und dort die nächsten zwei Nächte zu verbringen. Der Tipp mit der D707 kam von Christian in meinem Quiver Tree Thread. Danke dafür!

Vorher mussten wir aber natürlich noch Kolmannskuppe besichtigen. Pünktlich zur Öffnung am Morgen standen wir am Gate und hatten die Geisterstadt dann für die erste Stunde ganz alleine für uns, ohne andere Touristen. Uns hat’s sehr gut gefallen dort. Highlights waren für mich das Krankenhaus und die Eisfabrik.





















Letzte Änderung: 22 Apr 2018 21:43 von Bobu.
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21 Apr 2018 20:06 #519273
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Von Kolmannskuppe sind wir dann über die B4 und C13 auf die D707 abgebogen. In vielen Posts hier im Forum wird sie als die schönste Straße in Namibia beschrieben. Dementsprechend hoch waren dann auch unsere Erwartungen. Und wie das so häufig ist, wenn man sehr hohe Erwartungen hat, waren wir dann auch eher etwas enttäuscht. Uns hat z.B. die C27 von Sesriem bis zum Abzweig der D707 deutlich besser gefallen. Trotzdem war es aber die absolut richtige Entscheidung die D707 entlangzufahren. Das wussten wir aber zu dem Zeitpunkt noch nicht.

Leicht enttäuscht und ohne Reservierung für die nächste Nacht (wegen der spontanen Umplanung) mussten wir versuchen zeitnah ein nettes Camp zu finden. Nach kurzer Recherche im Internet in Lüderitz waren unsere Top-Favoriten Namtib, Koiimasis und Kanaan. Am Tor zur Namtib Farm dann die erste Ernüchterung: dort stand ein großes Schild, dass Gäste ohne vorherige Reservierung nicht willkommen sind. Wenn wir irgendwo nicht willkommen sind, dann wollen wir uns auch nicht aufdrängen. Also ging’s weiter nach Koiimasis (ergänzende Info: vor ein paar Tagen hatte ich mit ein paar Bekannten gesprochen, die auch letztes Jahr in der Gegend waren: sie hatten auch nicht vorher reserviert, sich aber von dem Schild am Namtib Tor nicht abschrecken lassen und sind einfach weiter reingefahren und wurden dort entgegen der Ankündigung dann freundlich aufgenommen).

Als wir an der Koiimasis Ranch ankamen war es schon ziemlich spät. Zum Glück war noch ein Zeltplatz für uns frei. Die Besitzerin ist etwas gewöhnungsbedürftig: durchaus sehr hilfsbereit aber Regeln müssen unter allen Umständen eingehalten werden, auch wenn sie zumindest auf den ersten Blick vielleicht ziemlich sinnlos erscheinen. Die Familie vor uns beim Check-In hatte aus Versehen eines der vielen Betreten-Verboten-Schilder missachtet und wurde dann ermahnt wie eine Gruppe kleiner Schulkinder. Irgendwie habe ich mich da an den Hausmeister aus meiner Grundschulzeit erinnert gefühlt :-)

Die ganze Anlage ist aber ansonsten traumhaft schön. Ich glaube es ist sogar der schönste kommerzielle Campground mit Infrastruktur, den ich bislang in meinem Leben aufgesucht habe (und das sind inzwischen ziemlich viele).







Es gab einen großen Grillplatz, Tische und Bänke, ein wunderschönes Privatbad, das auch in einem 4 Sterne Hotel eine gute Figur abgegeben hätte, und eine absolut traumhafte Landschaft drum herum. Es wirkte auch nicht zu stylisch oder schickie-mickie, es blieb immer noch ein ausreichender Hauch von Rustikalität und Abenteuer übrig. Wir waren rundum begeistert von der Location und können sie nur weiterempfehlen.

Am Farmhaus kauften wir dann noch frische Eier, etwas Grillfleisch und geräuchertes Oryx.

Am nächsten Tag haben wir dann die Umgebung etwas genauer mit dem Landcruiser erkundet. Die Landschaft ist einfach traumhaft schön dort. Direkt hinter der Farm gibt es einen kleinen Aussichthügel, wo man mit dem Geländewagen rauffahren kann und dann einen fantastischen Blick über die Umgebung einschließlich den Tirasbergen hat. Wir haben von dort oben den Sonnenuntergang genossen. Ebenfalls sehr interessant war ein Köcherbaumwald, der ca. 30 Minuten mit dem Auto vom Camp entfernt an einer Bergflanke liegt.
Sehr angenehm war auch, dass man sich mitten in der Nacht problemlos alleine auf dem ganzen Gelände bewegen durfte. Es gab keine Einschränkungen diesbezüglich und gefährliche Situationen (mit Menschen oder Tieren) waren dort auch nicht zu erwarten. Ideal also für ein paar weitere Milchstraßenfotos.
Bei den Panoramafotos lohnt sich wieder das draufklicken, um sie in voller Größe genießen zu können.































Nach zwei Nächten sind wir dann schweren Herzens wieder abgereist. Ich hätte mir gut vorstellen können dort noch 2-3 weitere Nächte zu verbringen. Am Abreisetag hatten wir uns dann spontan entschlossen noch auf die Kanaan Farm zum Frühstücken/Mittagessen zu fahren. Eine gute Entscheidung. Auch diese Farm ist wirklich schön. Die Landschaft ist etwas weniger abwechslungsreich als auf Koiimasis, aber trotzdem wunderschön und das Restaurant ist ein echtes Highlight mit super-nettem Service, fantastischem Blick und schöner, stylischer Inneneinrichtung.
Von Kanaan ging’s dann schließlich weiter zum Köcherbaumwald bei Keetmanshoop.
Letzte Änderung: 01 Mai 2018 18:31 von Bobu.
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21 Apr 2018 22:59 #519282
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Nach einer kurzen Besichtigung des Duwisib Castle (hat uns nur mäßig beeindruckt) und der obligatorischen Apfelkuchenkuchenpause in Helmeringhausen haben wir dann am späten Nachmittag Keetmanshop erreicht. Die Stadt war nicht sonderlich interessant also ging’s gleich weiter zum Mesosaurus Fossil Camp. Die weitläufige Anlage ist sehr schön und der Besitzer sehr sympathisch. Wir haben uns dann einen Stellplatz im Schatten eines Baumes direkt unter einem riesigen Vogelnest gesucht. Tagsüber war es da ziemlich quirlig. Permanent sind Vögel rein und raus geflogen. Nachts war aber zum Glück Ruhe.



Auf dem Gelände standen viele Köcherbäume verteilt rum. Der „Wald“ war nicht ganz so dicht wie beim offiziellen Köcherbaumwald vor Keetmanshoop, zum Fotografieren war Mesosauras aber meiner Meinung nach sogar besser geeignet.



























Außerdem konnte man natürlich sehr bequem nachts noch eine Runde drehen und direkt vor dem Zelt noch ein paar weitere Sternenhimmelfotos aufnehmen. Da im Vergleich zum Beginn der Reise, der Mond inzwischen aber ganz schön zugenommen hatte war die Milchstraße nur noch schwach zu erkennen. Dafür konnte man dann aber die Landschaft und insbesondere die Köcherbäume im hellen Mondlicht deutlich besser auf den Fotos erkennen und auch das Wandern ist Nachts bei Mondlicht natürlich viel einfacher.







Wir haben dann auch noch den Köcherbaumwald bei Keetmanshop sowie den Giants Playground gegenüber erkundet.



Es war dort aber etwas viel los für meinen Geschmack. Große Gruppen von asiatischen Touristen, die mit Reisebussen angekarrt wurden, haben das Naturerlebnis etwas geschmälert. Bei Mesosaurus waren wir dagegen fast immer ganz alleine unterwegs. Zum Essen sind wir dann noch in die Central Lodge in Keetmanshoop gefahren. Im schönen Innenhof kann man gemütlich sitzen und es gibt auch eigene Parkplätze im Innenbereich. Man hat beim Essen das Auto so immer im Blick und muss sich keine Sorgen um das Gepäck im Auto machen.
Von der Central Lodge aus haben wir dann bei der Bagatelle Kalahari Game Ranch angerufen und eine Campsite für die nächsten zwei Nächte gebucht. Nach zwei Nächten auf dem Mesosaurus Camp ging’s dann am nächsten Morgen also zum Abschluss der Reise noch in die Kalahari.
Letzte Änderung: 22 Apr 2018 21:47 von Bobu.
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