THEMA: Erste Reise nach Namibia: Tops und Flops
03 Apr 2018 19:33 #517535
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Vorab erst mal Danke schön, es freut mich doch sehr, daß der Bericht Gefallen findet :)

Jetzt aber weiter mit einem weiteren Fahrtag:

09.05.2017

Morgens haben wir wie üblich rumgetrödelt, diesmal aber mit gutem Grund: Blick von der Campsite auf die Berge genießen.
Es war wieder ein Fahrtag geplant, über Helmeringhausen zur Hudup Campsite in der Nähe von Maltahöhe.

Helmeringhausen selbst gibt nicht allzuviel her, es ist nur ein Straßenzug.
ABER: Es gibt das örtliche Hotel mit einem wunderbaren und gemütlichen, unter Bäumen gelegenen schön schattigen Biergarten. Kaffee und Kuchen oder kleine Speisen gibt es auch. Ein Campground ist angeschlossen, der sah ganz nett aus.














Wir haben es uns natürlich nicht nehmen lassen, uns an einem der Holztische zu installieren und zum Windhoek Lager auch je eine Portion Currywurst zu ordern. Serviert wurde nur leider Leberkäse, den Mattes nicht mag, mit Spiegelei und Kartoffelsalat, die allerdings den Weg in Mattes Magen nehmen durften. Ich habe nichts gegen Leberkäse, jedenfalls in der üblichen Form. Die habe ich leider nachhaltig verändert, als ich nachsalzen wollte, was mir auch mehr als gründlich gelungen ist. Das Salz wurde nicht in einem normalen Salzstreuer an den Tisch gebracht, dessen technische Bedienung sich sogar mir erschließt. Nein, eine Salzmühle sollte es sein. Tja, ich habe an der falschen Stelle gedreht, der Verschluß ging auf und ich hatte ein viertel Pfund Salz auf dem Teller :blush:
Die Bedienung hat beim Abräumen des Tellers nicht schlecht gestaunt.
Zum Glück konnte ich wenigstens Mattes ungewollten Leberkäse abstauben und ein Klecks Kartoffelsalat war auch noch eßbar ;) .

Im Nachhinein finde ich das ganz witzig, ich muß geguckt haben wie ein begossener Pudel mit der Salzkruste auf dem Essen :P
Mattes hat sich jedenfalls schlapp gelacht.
Er hat sich wahrscheinlich innerlich beglückwünscht, mir schon vor Jahren für alle Zeiten verboten zu haben, seine oder überhaupt Werkzeuge auch nur anzuschauen :S .
Ich habe halt zwei linke Hände mit lauter Daumen dran :blush:

Als wir schließlich auf der Hudup Campsite angekommen sind, haben wir uns gleich willkommen gefühlt :) .




Wäre es für überzeugte Fußballfans wohl ein Grund, das Übernachtungsgeld zurück zu fordern, wenn da ein Aufkleber der örtlichen Bayern oder Schalke Fans gehangen hätte?

Mir ist sowieso aufgefallen, wie fußballbegeistert viele Namibianer sind. Wir haben beide keine Ahnung von Fußball, aber immer wenn der Smalltalk mit einer Thekenbedienung auf die übliche Frage gekommen ist, woher wir kommen und in welcher Stadt wir wohnen, wurde mit schöner Regelmäßigkeit der komplette „Kicker“ abgefragt. Niemand, absolut niemand hat uns geglaubt, daß wir die Tabelle nicht auswendig aufsagen können.

Der Campingplatz ist rustikal aber idyllisch, nur wenige Stellplätze an einem kleinen, von Schilf umwachsenen Gewässer. Es gibt fließend Wasser, für die Beleuchtung im Klohäuschen lagen Kerzen und Streichhölzer bereit. Der Platz ist von der Straße nicht einsehbar und Bäume spenden Schatten. Uns hat es sehr gut gefallen, ein echter Kontrast und eine schöne Abwechslung zu den großen, kommerziell betriebenen Campgrounds mit eigenem Klohäuschen, zig Angestellten und allem Zip und Zap. Camping halt statt Glamping.

Wir waren die ersten Gäste, so konnte Mattes hingebungsvoll so lange herumrangieren und die Stellplätze auf eine gerade Grundfläche prüfen, bis das Auto nach viel hin und her endlich zur Zufriedenheit abgestellt war. Es war ihm zwar peinlich, den frisch geharkten Boden mit Reifenspuren zu versehen, aber grade muß es sein. Die „Rezeption“, eine Bretterbude wie der tadellos saubere Waschraum, war nicht besetzt. Es hing nur ein Zettel da, es käme gleich jemand. Wir hatten vorab reserviert und haben brav gewartet, es hat sich aber niemand blicken lassen. Nun gut, dann zahlen wir eben am nächsten Morgen, auch kein Problem.

Wir wollten noch in den Ort, weil der Unterkunftstführer, der gratis in fast allen Rezeptionen zum Mitnehmen bereit liegt, das älteste Landgasthaus / Landhotel in Namibia in Maltahöhe verortet hat.
Eine nette Lokalität mit Biergarten, wir haben uns wegen drohender Mücken in der Dämmerung (es gab einen Teich im Garten) aber schnell nach drinnen verzogen.
Die Gaststube ist urig eingerichtet mit alten Fotos und Gerätschaften und wir haben endlich mal wieder
Hamburger gegessen :whistle: .

Wenn ich den Betreiber richtig verstanden habe, ist das Gasthaus seit der Gründung in Familienbesitz. Für eine Zwischenübernachtung sicherlich keine schlechte Anlaufadresse.

Als wir zurückgekommen sind, war noch ein zweites Paar auf dem Campground, zum Glück haben wir „unseren“ Stellplatz markiert, sonst wäre die Rangierei von neuem losgegangen.

Am nächsten Morgen hat sich immer noch niemand blicken lassen, unsere Mitcamper haben sich aufgemacht um herauszufinden, an wen denn nun zu bezahlen wäre. Ergebnis der Nachforschungen: Die Betreiber wohnen gegenüber auf der anderen Straßenseite, waren gerade im Begriff, nach Walvis Bay, ihrem Zweitwohnsitz, aufzubrechen und haben die Reservierungen schlicht vergessen.
So sind sie denn doch zu unverhofften Einnahmen (wenn auch in überschaubarem Rahmen) gekommen und wir konnten uns nach dem üblichen dritten Kaffee ruhigen Gewissens auf den Weg zu unserem nächsten Etappenziel machen.

Yanjep
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04 Apr 2018 20:11 #517654
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10.05.2017

Als wir unseren Obolus für die Nacht entrichtet haben und nach einem netten Smalltalk mit den Platzbetreibern haben wir uns auf den Weg gemacht zum nächsten Ziel, dem Namib Naukluft Rest Camp.

Die Landschaft war ziemlich eintönig, viel zu sehen gab es nicht. Nur eine lange, staubige Gravelroad, ab und an aufgelockert durch ein paar Erhebungen. Da muß man durch, da hilft nichts. Mit gerade mal 148 Kilometern war die geplante Strecke bis zu unserem nächsten Ziel allerdings nicht lang.






In Maltahöhe wollten wir noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen und vor allem unsere völlig erschöpften Bargeldreserven auffüllen.
An der Tanke haben wir gesehen, daß dort ein ATM aufgestellt war. Puh, Glück gehabt, es gibt Bares...
Mattes Karte probiert, nix passiert, meine Karte probiert, gleiches Ergebnis. Was nun, sprach Zeus und kratzte sich am Kopf.....
Der Tankwart meinte, der ATM sei möglicherweise leer; die nahegelegene Bank hatte zu. Wir haben uns auf die Suche nach einem anderen Geldautomaten gemacht und wurden auf den örtlichen Landhandel, also einen Laden in dem man Werkzeuge, Lebensmittel und alle möglichen anderen Sachen kaufen kann, verwiesen. Dort sollte ein ATM zu finden sein. Wir hatten Glück, der Laden war geöffnet und der ATM stand bereit. Das gleiche Spiel noch mal von vorne: Mattes Karte, nix, meine Karte, auch nix. Irgendwann ist ein Angestellter auf das Elend aufmerksam geworden und wollte helfen. Mattes Karte, meine Karte, nochmal und nochmal probiert, es wurde einfach kein müder Dollar ausgespuckt. So langsam hat sich Verzweiflung breit gemacht, wir hatten noch eine Barschaft von 50 Namibischen Dollar. Wir sahen uns schon ohne Sprit und Essen irgendwo in der Namib stranden.... :woohoo:

Der Angestellte war wild entschlossen uns zu helfen und hat irgendwann gemacht, was jeder gute Mitarbeiter tut: Er hat den Chef herbeigerufen. Auf Frage, was wir bis jetzt probiert und welche Tasten wir gedrückt haben, wurde das Problem kurzerhand durch die Wahl der Taste „Cheque“ statt „Cash“ gelöst. Auf die Idee sind wir gar nicht gekommen, uns schien „Cash“ bei dem Wunsch nach Bargeld die logische Eingabe zu sein.
Das Geräusch, als der Apparat losgerappelt und das Geld ausgepuckt hat, war dann auch wie Musik in unseren Ohren. Aus purer Dankbarkeit haben wir alles eingekauft, was auch nur ansatzweise brauchbar erschien :) . (sicherheitshalber allerdings mit Karte bezahlt)

Für unsere Verhältnisse sind wir ziemlich früh im Camp angekommen und haben uns daran gemacht, uns häuslich einzurichten. Das Camp ist auf mehreren Ebenen angelegt, also terassenförmig. Den Stellplatz konnte man frei wählen, sie sind schön angelegt mit schattenspendenden Bäumen und friedlich plätscherndem Bach auf der unteren Ebene, auf der noch reichlich Plätze frei waren. Alles klar, dann wird jetzt ein ebener Standplatz gesucht......... Es galt, jeden einzelnen freien Stellplatz auf seine Tauglichkeit als akzeptabler, also gerader Schlafplatz zu überprüfen :whistle:

Daß Mattes nicht eine Schieblehre zu Hilfe genommen hat, um auch die letzten Millimeter auszutarieren, war schon alles. Aber schief schlafen, und wenn es nur ein paar hundertstel Millimeter sind, geht gar nicht.
Ich habe mir irgendwann ein Bier aus dem Kühlschrank geholt, einen Platz auf der Lästerbank gesichert und das Schauspiel genossen B)

Nach viel Rangiererei war es dann soweit, das Fahrzeug stand und es stellte sich die Frage nach der weiteren Gestaltung des Nachmittags. Es gibt mehrere Wanderwege, die beim Camp starten und die, jedenfalls was uns anbelangt der Theorie nach, gut ausgewiesen und landschaftlich reizvoll sind. An einem natürlichen Pool nicht sehr weit weg sollte ein Cache liegen. Also war das der Weg der Wahl, ebenfalls theoetisch. Praktisch sind wir immer wieder an einem schmalen und mit widerwärtigen Dornbüschen verseuchten Bergpfad gelandet. Laut Garmin war das der richtige und einzige Weg, aber ich habe mich irgendwann schlicht geweigert, weiterzugehen. Mattes war stinkig und die Stimmung ob meines mimosenhaften und wenig robusten Verhaltens gedämpft :side: .

Am nächsten Morgen haben wir uns entschlossen, das Vorhaben erneut anzugehen. Schließlich ist eine ganze Gruppe zeltender Wandervögel schon am frühen Morgen losgezogen, um eine der längeren Wandertouren anzugehen. Und alle Wandertouren führen an besagtem Pool entlang. Also muß es einen Weg geben, ist doch logisch.

Wir haben einen anderen Weg als den von gestern gesucht, aber es war wie verhext, Wir sind immer, bestätigt auch durch den Garmin, auf besagtem schmalem Pfad mit Dornbüschen gelandet. Wir haben uns irgendwie durchgeschlängelt, aber irgendwann hat mich so ein Drecksbusch kurzerhand von hinten gepackt, seine zentimeterlangen Dornen in meine Arme gerammt und nicht mehr losgelassen. Vermutlich wurden diese Kameldornbäume oder wie das Zeug heißt vom gleichen Konstrukteur entworfen wie unsere Dachzelte :evil: .

Hier ein Bild unserer persönlichen allmorgendlichen Trainingseinheit in den Disziplinen Fluchduell und Schwitzen





Mattes hatte ein Einsehen, daß es, Garmin hin oder her, so nicht weitergeht, hat mich aus der ungewollten Umarmung befeit und wir sind unverrichteter Dinge umgekehrt.

Was bitte haben wir falsch gemacht, wo sind wir falsch abgebogen? Ich bin mir sicher, daß wir nicht den richtigen Einstieg oder den richtigen Abzweig gefunden haben, eine andere Erklärung habe ich nicht. Alle anderen Leute sind ganz offensichtlich morgens losgewandert und abends, ohne größere Blessuren oder von Dornbüschen zerfledderte Opfer beklagen zu müssen, wieder zurückgekehrt. Kann uns da jemand weiterhelfen? Mir ist immer noch ein Rätsel, was wir in Sachen Wegführung falsch gemacht haben. Wir sind dem aufgemalten Symbol gefolgt, an den festen Unterkünften vorbei gelaufen und dann gab es nur diesen einen Weg hoch in die Felsen.

Yanjep
Letzte Änderung: 04 Apr 2018 21:37 von yanjep.
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06 Apr 2018 21:20 #517924
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11./12.05.2017

Nach den üblichen morgendlichen Erledigungen, wie mindestens 3 Tassen Kaffe trinken, Sachen zusammenräumen, das personifizerte Böse in zweifacher Ausfertigung :evil: zusammenklappen und zusätzlich dem Verpflastern meiner Arme nach dem Angriff des Dornbuschs haben wir uns aufgemacht, die 116 Kilometer durch eine wie gewohnt wunderschöne Landschaft zum Sossus Oasis Camp hinter uns zu bringen.













Wir sind zeitig angekommen und konnten unsere sehr gut ausgestattete und auf einem weitläufig angelegten Campground gelegene Campsite beziehen. Jede der im Kreis um einen Pool angeordneten Plätze bietet einem Waschraum / Toilette, Abwaschbecken und Arbeitsfläche sowie eigene Terrasse mit festem Boden und Schattendach. Am Eingang des Camps ist eine Tankstelle mit Shop und überdachter Außenterrasse, wo kleine Gerichte, Kaltgetränke und Gegenstände des täglichen Bedarfs angeboten werden. Den Barbereich, laut homepage des Camps auch das Restaurant, der nahe gelegenen Sossusvlein Lodge (wie der Campground außerhalb des Nationalparks gelegen) können auch Camper nutzen. Es ist also alles da, was so benötigt wird. Einzige Nachteile: Das Gelände liegt offen mitten in der Wüste, wenn es windig ist, fegt der Wind über das gesamte Gelände und der Campground liegt außerhalb des Nationalparks. Wenn man den üblichen Run zum Sonnenaufgang am Sossusvlei mitmachen möchte, sind die Leute in den Unterkünften innerhalb des Parks eine Stunde im Vorteil. Zum Sonnenuntergang gilt das gleiche.

Bei unserem üblichen Rhythmus kam es darauf nicht an, daher waren wir mit dem Campground außerhalb ganz gut bedient. Trotz allen Luxus hat uns die heimelige, eher primitive Hudup Campsite oder auch das Namib Naukluft Camp besser gefallen. Aber das ist Geschmackssache, zu mäkeln gibt es an dem Camp jedenfalls nichts.

Wir haben uns häuslich eingerichtet, eine Siesta gehalten, Abendessen gekocht und sind dann auf ein Glas rüber zur Bar der Lodge.
In der Nacht hat ein ordentlicher Wind geblasen. Ich habe irgendwie im Traum Mattes die Schuld für die laut im Wind knallenden Zeltwände gegeben und dem Ärmsten mit „gib endlich Ruhe“ Rufen, zusätzlich zu den Windgeräuschen eine unruhige Nacht besorgt.

Am nächsten Morgen sind wir irgendwann, lange nach dem üblichen Start noch vor Morgengrauen, in Richtung Sossusvlei aufgebrochen. Die Landschaft und die Dünen sind wirklich beeindruckend, da gibt es nichts.

Aber es war mittlerweile richtig heiß, Wüste halt.

Viel war nicht mehr los, nur eine Reisegruppe hat ihre Mittagspause im Schatten verbracht.




Auf eine der Dünen klettern: Ne Danke, das muß jetzt nicht sein.

Aber auch von unten und zur falschen Tageszeit ist die Dünenlandschaft einen Besuch wert.










Wir sind mit dem Shuttle vom Parkplatz für Fahrzeuge ohne Allrad die etwa 5 Kilometer zum Parkplatz für Fahrzeuge mit Allrad gefahren. Der Fahrer ist weniger gefahren als vielmehr mit ordentlich Karacheo gedriftet und hatte ganz offensichtlich viel Spaß an seinem Job.

Ein Zubrot verdienen sich die Fahrer der Shuttles beim Befreien festgefahrener Touri-Fahrzeuge. Der junge Mann hat versucht, sein festgefahrenes Fahrzeug auszubuddeln, als wir mit dem Shuttle vorbeigefahren sind.




Unser Fahrer ist zur Hilfe geeilt, hat als erstes den Luftdruck abgelassen, Madame aus dem Fahrzeug komplimentiert, zum Schieben vergattert und dann den Hilux freigefahren.
Der junge Mann hat sich aber in Verkennung der üblichen Gepflogenheiten nur mit einem Händedruck bedankt. Wir haben ihn uns später geschnappt und nach unserem Hinweis, das zusätzlich zum feuchtwarmen Händedruck wohl ein Trinkgeld fällig sei, haben dann wohl auch einige Dollar den Besitzer gewechselt.

Auf dem Rückweg haben wir auf der gemütlichen Terrasse des zur innerhalb des Nationalparks gelegenen Unterkunft gehörenden Restaurants noch einen leckeren Hamburger und ein oder zwei Windhoek Lager genossen.
Der Barmann war völlig begeistert ob Mattes Weste und wollte sie ihm unbedingt abkaufen. Aber so abgetragen und mit Patina versehen die Weste auch sein mag: Ohne das Dingen geht Mattes nicht aus dem Haus, das ist wie eine zweite Haut. Pech gehabt.....

Wir waren danach noch am Sesrim Canyon, der an sich wohl permitpflichtig ist. An Ort und Stelle konnte man allerdings keine Eintrittskarte kaufen. Egal, es war gerade eine französiche Reisegruppe vor Ort, der sind wir einfach hinterher gestiefelt. Wir haben der Gruppe einen ordentlichen Vorspung gelassen und sind in Ruhe durch den Canyon gelaufen.










Zurück auf der Campsite haben wir wieder Siesta gehalten, zu Abend gegessen und sind in der Bar der Lodge auf ein Glas vor Anker gegangen.

Dank diesem Gesellen am Himmelszelt ist es mit Aufnahmen des beeindruckenden Sternenhimmels wieder nichts geworden.



Dann halt noch eine Folge Schimanski auf dem tablet und ab ins Bett. Guts Nächtle.

Yanjep
Letzte Änderung: 10 Apr 2018 08:22 von yanjep.
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10 Apr 2018 21:13 #518251
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13/ 15.05 2018

Nach einer sehr windigen und demzufolge unruhigen, bald schlaflosen Nacht (die Dachzelte haben aufgrund des Windes und trotz vorschriftmäßigem Abspannen der Zeltdächer einen fürchterlichen Lärm gemacht) sind wir Morgens nach Swakopmund aufgebrochen, um im Hotel d'Avignon für gebuchte zwei Nächte ohne Dachzelt aber dafür mit festen Betten zu verbringen.
Wir sind natürlich über Solitäre gefahren, um einen ausgedehnten Fotostop einzulegen und Apfelkuchen zu essen. Ein auch schon zu Tode fotografierter Ort, aber was solls. Der Kuchen war recht lecker und der Kaffee hat gut getan. Ich fand Solitäre schön schräg und durchaus einen Stop wert.





















Die durchfahrene Landschaft war wunderschön, so daß reichlich Fotostops gemacht wurden.













Die Unterkunft in Swakopmund ist sehr zentral gelegen (na gut, was in Swakopmund ist nicht zentral gelegen) mit hübsch angelegtem Garten, Außensitzplätzen und Pool. Es war ruhig, preiswert und die Zimmer waren völlig in Ordnung. Also alles im grünen Bereich.

Nach der ersten Nacht in einem bequemen (ruhigem) Bett und ohne die vermaledeite Zusammenlegerei der Dachzelte am Morgen hat der Chef der übermächtigen Fahrer- und Zeltabbaugewerkschaft (Mattes) gedroht, den Generalstreik auszurufen und die Vorsitzende der Mitfahrer-Interessengemeinschaft und Küchenbeauftragte (Yanjep) an den Verhandlungstisch beordert.

Folgende Forderungen wurden ausgesprochen:
- Die geplante Fahrtroute bis hoch in den Norden zu den Epupa Falls wird gestrichen, die Vorsitzende der
Interessengemeinschaft Mitfahrer und Küche unterbreitet geeignete Alternativen.
- Übernachtungen im Dachzelt werden, wann immer möglich, gegen feste Unterkünfte ausgetauscht.
- Auf keinen Fall werden die (schon bezahlten) Übernachtungen auf den NWR Campgrounds im Etosha und am
Waterberg genutzt.

Die Vorsitzende der IG Mitfahrer und Küche konnte den drohenden Generalstreik mit folgenden Zusagen abwenden:
- Streichung der Fahrtroute bis zu den Epupa Falls und als Alternative Verlängerung der Aufenthalte in Swkopmund, im
Etosha und vor dem Rückflug in Windhoek (der Vorschlag, statt in den Norden in den KTP zu fahren, wurde sofort und mit lauten Buhrufen abgelehnt)
- Übernachtungen im Dachzelt werden, wenn irgend möglich, vermieden.
- Wir schauen uns die staatlichen Unterkünfte unverbindlich mal an und suchen uns, wenn nötig und möglich, etwas anderes.

Der Vorschlag wurde angenommen und der Aufenthalt in Swkopmund sogleich um einen Tag verlängert. Die Krise war damit erst mal abgewendet und wir konnten uns dem Aufenthalt in und um Swakopmund hingeben.

Auf die viel gelobten und beschriebenen Aktivitäten „little five“ und „Bootsfahrt“ hatten wir wenig Lust. Das macht bestimmt viel Spaß, aber es ist halt einfach nicht unser Ding. Wir mögen es eben nicht Tiere auszubuddeln und zu begutachten, die sich nicht wehren können aber bestimmt gute Gründe haben, sich einzugraben und zu verstecken.

Nachdem Mattes in grauer Vorzeit mal aufgrund einer Lebensmittelvergiftung, ausgelöst durch eine etwas überlagerte Fischmahlzeit, zwei Tage und drei Nächte auf der Toilette verbringen konnte, war auch ein Abendessen im "the Tug" von vornherein gestrichen. Wenn Mattes mal Fisch ißt, ist das höchstens Fisch der wahrscheinlich noch nie das Meer gesehen hat (Fischstäbchen?).

Was also haben wir gemacht?

Wir haben uns die Stadt angesehen, sind ein bißchen gebummelt, haben im Garten der Unterkunft relaxt und sind in Kückis Pub unten am Tresen vor Anker gegangen. Oben im Restaurantbereich war es uns durch viele Gruppenreisende zu unruhig, außerdem hätte man einen Tisch reservieren müssen. Unten an der Bar hat es uns gut gefallen und für ein Counter-Meal hat es allemal gelangt. Nur daß uns an einem der Abende in der Küche ungebeten eigentlich aufpreispflichte Pfeffersoße mit viiiiielen grünen Pfefferkörnern über den Hamburger geschüttet wurde, die wir mühselig wieder rausfischen mußten, hat uns nicht so gut gefallen.

Wir sind z.B. zum Cape Cross gefahren, um die Robbenkolonie anzuschauen. Die Schiffswracks haben wir uns geschenkt, weil bei Annäherung sofort Verkäufer von Halbedelsteinen angerannt gekommen sind. Klar, die Leute wollen auch irgendwie leben, aber wenn ich Schiffwracks gucken will, bin ich an Halbedelsteinen gerade nicht interessiert (nicht das ich ohne Wracks Kaufinteresse an Halbedelsteinen ungeklärter Provinienz hätte). Nebenbei war es auch sehr diesig und wir konnte das Meer noch nicht mal sehen - gehört haben wir es allerdings. :whistle:

Die Robbenkolonie war wirklich sehenswert, ich fand es toll, die Tiere und ihr Sozialverhalten als Vater, Mutter, Kind zu beobachten. Und sooo schlimm fand ich den Geruch auch wieder nicht. Tote Tiere haben wir übrigens nicht gesehen.

















Der Welwitschia-Drive war mal wieder fast ein Reinfall, wir haben kaum welche von diesen merkwürdigen Pflanzen gesehen. Aber ein großer Verlust war es auch gerade nicht. Ein paar haben wir doch noch aufgetrieben, aber viel gibt das Grünzeug nicht her.
Wie heißt es bei "Hummeldumm" so treffend: "Chef, und um uns diese Scheiße anzusehen, sind wir so weit gefahren". :silly:





Dafür war die Mondlandschaft wirklich die Fahrt wert, sehr beeindruckend und unwirklich. Wie auf einem anderen Stern.











Am letzten Tag habe ich die Anschaffung eines Badeanzuges beschlossen. Weil wir ja nun in feste Unerkünfte wollten, und da muß dann auch der Pool genutzt werden. Weil man ja schließlich dafür bezahlt....
Ich habe wirklich jedes, aber wirklich jedes, Bekleidungsgeschäft abgeklappert um dann endlich einen passenden Badeanzug zu einem bezahlbaren Preis zu erstehen.
Entweder es gab gar keine oder nur für das Schönheitsideal einer Herero-Dame zugeschnittene oder es wurden Phantasiepreise aufgerufen. Aber, es hat schließlich doch geklappt. Ein letzter Abend bei Kückis bei 2-3 Wein, dem obligatorischen Hamburger und dann ins Bett.

Insgesamt haben uns die Tage in Swakopmund recht gut gefallen.

Yanjep
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16./17.05.2017

In Swakopmund habe ich zur Umsetzung des Beschlusses „nie wieder Dachzelt“ die Hohenstein Lodge als brauchbares Quartier für die nächsten beiden Nächte rausgesucht und die gebuchte und bezahlte Campsite an der Spitzkoppe sausen lassen. Sie hatten in der Lodge noch was frei, sehr schön!

Nach einem wieder mal sehr guten Frühstück und einem kleinen Spaziergang mit einem letzten Blick auf die Pier





sind wir durch schöne Landschaft



über Usakos zur Lodge gefahren und haben uns erst mal häuslich eingerichtet. An der Rezeption haben sie ein bißchen sparsam geguckt, weil wir keine Aktivitäten buchen wollten, ein etwas unübliches Verhalten, wie mir scheint (das nicht buchen wollen, nicht das sparsam gucken). Die Bungalows sind nett eingerichtet, auf der zugehörigen Terrasse kann man es auch aushalten.
Wir hatten auch den ersten Kontakt mit einer ganz offensichtlich fremden Spezies: Eine Art überdimensionaler Heuschrecken. Dick Pens oder wie die Tiere genannt werden.




Auf der Terrasse können sie sich gerne aufhalten, aber drinnen, womöglich sogar im Bett,
wollten wir sie bestimmt nicht haben.
Wir sind zu Fuß zum sundownern gegangen, zu diesem heiligen Ritual wurde eine Ausichtsplattform gebaut mit Blick auf die umgebenden Berge.



Alle Büsche hingen voll mit Dick Pens, sie waren auch überall auf den Wegen; man mußte echt aufpassen, daß man nicht aus Versehen drauftritt.

Das Abendessen, serviert auf der Terrasse war leider nicht so toll was aber daran liegen mag, daß wir unser Fleisch durchgebraten schätzen (auch wenn wir damit vermutlich allein auf weiter Flur sind, ist uns aber wurscht).

Der Vollmond hat deutlich abgenommen, so daß man den grandiosen Sternenhimmel nicht nur bewundern sondern auf fotografieren konnte.



Am nächsten Tag sind wir ausgeschlafen und nach üppigem Frühstück vom gut bestückten Buffet zu einer Rundfahrt mit Ziel Spitzkoppe aufgebrochen.
Wir sind einfach ein bißchen durch die Gegend gegondelt und haben reichlich Fotostopps eingelegt; besonders viele natürlich an der Spitzkoppe.










Eine sehr schöne Gegend, wobei wir nicht auf dem eigentlichen Gelände waren. Obwohl wir die Campsite gebucht und bezahlt hatten und damit jedes Recht der Welt, uns auch auf dem Gelände aufzuhalten. Der Blick von außerhalb hat uns ausreichend beeindruckt.

Auf der Zufahrt waren unheimlich viele Kinder mit Bastelarbeiten wie Mobiles, die an den Touri gebracht werden sollten. Wir haben aber schon einen Dekogegenstand zu Hause und brauchen keinen zweiten, so daß wir nicht angehalten und auch nichts gekauft haben.

Zurück auf der Lodge haben wir, schließlich haben wir dafür bezahlt, auf der Terrasse relaxt, sind sundownern gegangen und dann zum Dinner. Das Dinner war ausgezeichnet, eine Art Geschnetzeltes mit Reis und leckerem Nachtisch.

Der Sternenhimmel war auch wieder kooperativ, sehr schön.

Am nächsten Morgen kamen drei Strauße vorbei, zwei davon vertieft in eine ernsthafte Diskussion über Straußenthemen.





Der Aufenthalt auf der Hohenstein Lodge hat uns gut gefallen, die können wir empfehlen. Überhaupt können wir gut damit leben, ein fix und fertiges Bett vorzufinden, in das man nicht rauf- und im Fall der Fälle auch mitten in der Nacht oder total verpennt morgens wieder runterklettern muß... Zumal ich es auch im August 2013 geschafft habe, mir mein Motorrad (für Leute die sich ein wenig mit Motorrädern auskennen - eine Yamha SR 500) beim Ankicken aufs Knie zu schmeißen und bin trotz einer über halbjährigen Heilungsphase (wiederum für Leute die sich ein wenig, diesmal mit medizinischen Sachen auskennen - Tibiakopf-Fraktur) morgens immer noch recht steif auf dem linken Bein.

Und das beste bei einer festen Unterkunft ist, man muß das Bett nicht zusammenklappen sondern läßt es einfach, wie es ist und geht bzw. fährt fährt unbekümmert seiner Wege.

Aber eine dringende Bitte an alle potentiellen Camper:
Es gibt haufenweise Reisende, die mit einem Dachzelt hervorragend zurechtkommen. Zumal auch verschiedene Modelle im Angebot sind, die auf unterschiedliche Weise zusammengeklappt werden.
Also laßt euch um Himmels willen nicht durch unsere Abneigung gegen die Dinger von eurer Planung abbringen, wenn ihr noch unentschlossen seit.

Yanjep
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13 Apr 2018 17:51 #518578
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18./19.05.2017

Nach einem wieder sehr üppigen Frühstück sind wir am Brandberg







vorbei weiter Richtung unseres nächsten Etappenziels, dem Etosha Nationalpark gefahren.

Nach etwa 280 km haben wir uns so langsam auf die Suche nach einem Übernachtungsmöglichkeit gemacht und uns ist das Aabadi Mountain Camp ins Auge gefallen. Das feste Mehrzweckgebäude umfaßt Restaurant, Bar und ist Treffpunkt der Freunde des (schwarzen) Managerehepaares. Die recht resolute aber freundliche weibliche Hälfte des Managerteams kam auch gleich raus und wollte Mattes nach der Frage, ob etwas frei ist, eines der fest installierten Zelte zeigen. Mattes war nach der anstrengenden Fahrerei nicht in Bestform und hat sich mächtig erschrocken, als er ein Wortschwall auf ihn niederging. :woohoo:
Ich habe eigentlich faul im Auto gelümmelt und wollte die Verhandlungen Mattes überlassen. So mußte ich zur Hilfe eilen und konnte Mattes beruhigend mitteilen, daß er nur vor dem einchecken das Zelt angucken sollte. :P

Auf dem Weg wurde einer der Angestellten ein verbaler Fußtritt verabreicht mit der Weisung, gefälligst vor dem Zelt aufzuräumen (wir waren die einzigen Gäste) und die Besichtigung konnte ihren Lauf nehmen.
Die Zelte sind mit Betten, Nachttischen und einem Außenbad ausgestattet. Und, was mich eigentlich erstaunt hat, sogar mit Duschgel, Bodylotion, Anti-Muck und Shampoo auf liebevoll auf dem Bett dekorierten Handtüchern.
Sonst sind Zelt und Mehrzweckgebäude eher schlicht ausgestattet.

Das Camp liegt wunderschön auf einem weitläufigen Gelände, umgeben von Hügeln. Sonst ist es irgendwie eine Mischung aus Bushcamp und lost place. Es gibt „Ruinen“ vergangener Zelte, aber was in Gebrauch ist, wird sauber und ordentlich gehalten. Uns hat es ausgezeichnet gefallen, aber großartigen Luxus sollte man nicht erwarten.








Zum sundownern kann man auf einen der umgebenen Hügel steigen und hat einen tollen Blick in die Landschaft.






Gleich bei der Ankunft wurden wir befragt, ob wir Dinner möchten. Ja, möchten wir. Als wir Erkundigungen eingezogen haben, was es denn so gibt wurde die offenbar doofe Frage mit „Was soll es schon geben: Fleisch, Reis und Salat“ vom männliche Teil des Managerpaares, der in Personalunion glechzeitig auch der Küchenchef ist, beantwortet.

Was soll ich sagen, das Essen war richtig lecker. Die Freunde des Paares, die uns nicht im geringsten gestört hätten, wurden vor dem Servieren des Dinners gebeten, sich anderswohin zu verfügen.

Wir haben nach dem Essen noch ein bißchen an der Bar gesessen und mit dem Managerpaar geplaudert. Wir dachten erst, sie wären die Betreiber des Camps, aber sie sind angestellte Mitarbeiter, die aber wohl alles in Eigenregie am laufen halten. Sehr nette und herzliche Leute, wenn man erst mal ein wenig miteinander warm geworden ist.

Der Sternenhimmel hatte auch einen guten Tag



Ganz früh am Morgen bin ich wach geworden, weil jemand um das Zelt herumgeschlichen ist und nicht eindeutig zu bestimmende Geräusche gemacht hat. Es stellte sich heraus, daß der Manager den Donkey angeheizt hat.
Nach dem ziemlich rudimentären Frühstück bin ich dann auch duschen gegangen. Wenn mir schon extra im Morgengrauen warmes Wasser bereitet wird, dann sollen Mühen und Feuerholz nicht vergeudet werden.

In den Felsen rund um die Außendusche wohnen Dassies, die auch gleich mitsamt Kind und Kegel herbeigeeilt sind, um der weißen Frau bei Morgentoilette und Dusche zuzusehen :blink: . Wenn eines ein Handy rausgeholt hätte, um ein Foto zu knipsen, hätte mich das auch nicht gewundert.

So sieht es im Camp aus:





Nach einigem rumtrödeln und fotografieren sind wir irgendwann losgefahren Richtung Outjo. Eigentlich wollten wir uns in Twyfelfontain die Rock Engravings anschauen, aber es geht (leider) nur mit Führer. So eine Führung ist bestimmt sachkundig und lehrreich, aber wir schauen uns die Dinge lieber in Eigenregie an.

Das ist ein bißchen wie z.B. im Straßbourger Münster. Ich lasse den Gesamteindruck auf mich wirken, spaziere umher, schaue Details an. Aber wer die Orgel wann gebaut hat, wie viele Pfeifen sie hat und wer wann und warum welches Bild gemalt hat, interessiert mich eigentlich nicht. Auf der anderen Seite ist natürlich zu verstehen, daß man nur mit Guide zu den Gravuren darf. Irgendwelche Deppen würden sonst garantiert „Heidi war hier“ oder ein Herz mit "Rudi und Bärbel" dazuritzen....
Außerdem war es ziemlich überlaufen mit Reisegruppen und so groß war unser Interesse denn auch nicht. Also sind wir ohne Besichtigung weiter gefahren.

In Outjo sind wir auf der Suche nach einer Unterkunft auf das Ethosha Garden Hotel



gestoßen, das über einen einladend aussehenden Biergarten verfügt. Biergarten ist immer toll, ein Zimmer war auch noch frei, also eine genehme Bleibe für eine weitere Zwischenübernachtung.
Das Zimmer hätten wir allerdings besser vorher angeschaut. Das Doppelbett war nur ca. 1,40 Meter breit und die Zudecke muß man sich teilen. Während einer unruhigen Nacht haben wir denn auch das beliebte Spiel "eine Ecke der Decke festhalten und sich mit Schwung auf die andere Seite drehen" gespielt :dry: Ich glaube bei einer Wertung nach Punkten hätten wir Gleichstand erreicht.

Das Hotel hat einen sehr schönen tropischen Garten, in dem man auch viele Vögel beobachten kann.
Der Speisesaal ist aber irgendwie mehr wie eine Kantine, der servierte Hamburger war so lala.
Richtig gemütlich war es nicht. Der Biergarten allerdings war ein angenehmer Aufenthaltsort.

Das Frühstück am nächsten Morgen war eher basic. Es gab Eier, Brot, ein wenig Aufschnitt und Kaffee im Speisesaal, sonst eigentlich nichts.

Als Zwischenübernachtung ist das Hotel in Ordnung, schon wegen Garten und Biergarten. Nur das Bett hätte deutlich breiter sein können und zwei Zudecken wären einer friedlichen Nachtruhe förderlich gewesen.

Richtig gut gefallen hat es uns in der rustikalen Aabadi Mountain Lodge. Bestimmt nicht jedermanns Geschmack, aber für uns genau richtig.

Yanjep
Letzte Änderung: 13 Apr 2018 18:42 von yanjep.
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