THEMA: Ab ins Kaokoveld!!! ..... eigentlich
22 Mär 2018 09:34 #516138
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Schön dass sich doch ein paar gefunden haben die mitreisen wollen :)

@Wolfgang: Deinen Bericht werde ich auch mit groooßem Interesse lesen. Seid ihr doch nach unserer Begegnung da hingefahren, wo wir eigentlich hin wollten, es aber aus einem Grund nicht geschafft haben (zu viel wird noch nicht verraten). Bin gespannt was wir so verpasst haben und werde wahrscheinlich gelb vor Neid werden.

Ich schnappe mir jetzt ein kaltes Hunter's und dann geht's looooooos!! ...
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22 Mär 2018 12:21 #516174
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Abflug 02.02.2018 - Frankfurt Flughafen
Endlich war der Tag gekommen, auf den wir uns fast wieder ein dreiviertel Jahr gefreut haben. Endlich Abflug! Nachdem wir letztes Jahr mit Condor geflogen sind und alles andere als begeistert waren, ging es dieses Jahr wieder mit Air Namibia nach Windhoek. Die erste Überraschung gab es dann schon bei der Kofferaufgabe. Wir hätten doch 2 Gepäckstücke mit 23kg mitnehmen können! Als letztes Jahr bekannt wurde, dass die Gepäckbestimmungen geändert wurden, hatten wir extra bei Air Namibia angefragt wie es denn mit den Tickets wäre, die davor schon gebucht und bezahlt wurden. Es hieß damals klipp und klar: „Das was auf den Tickets steht gilt!“ Und auf unseren Tickets stand eindeutig nur 1 Gepäckstück. Naja hätte uns einiges an Packstress und umpacken gespart, denn bei einer Selbstfahrer-Tour mit 22 Leuten und 11 Autos fällt doch noch einiges an Zusatzgepäck an wie gute Abschleppseile, Schekel, Funkgeräte, Kaffeedrücker, Akkus, Karten, Reiseführer, Autoaufkleber und und und. Wir haben es trotzdem mit jeweils 1 Koffer geschafft wieder alles unterzubekommen. Auch hier macht Übung den Meister :laugh:

Die zweite Überraschung gab es dann an Bord: das schon öfters angesprochene Problem mit dem Entertainment-System. Eher im hinteren Teil der Maschine gab es viele Reihen und Sitze mit Komplettausfall der Bildschirme. Für mich war es jetzt nicht so tragisch, denn ich hatte vorgesorgt und mir ein paar Filme auf das Tablet geladen. Aber allein, dass das Problem schon seit längerem bekannt ist und nicht behoben wird, macht einen schon stinkig … naja wahrscheinlich hat Air Namibia schlichtweg kein Geld um das zu beheben.

Über den Flug an sich gibt es nicht viel zu berichten. Pünktlich abgehoben, ruhiger Flug mit sogar ein paar Stündchen Dämmerschlaf und pünktliche Landung in Windhoek. Endlich da!
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23 Mär 2018 08:21 #516263
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Guten Morgen und willkommen an alle Neuen die noch mitreisen möchten. Platz ist genug vorhanden :)

Und weiter geht's

03.02.2018 Windhoek – Farm Claratal
Zu Besuch bei Freunden


Pünktlich wie die Maurer landeten wir in Windhoek. Schon beim Landeanflug konnten wir erahnen, wie wenig es bis jetzt geregnet haben muss, denn alles war staubtrocken und braun. Absolut kein Vergleich zu dem wie wir Namibia 2017 verlassen hatten, als zu dem Zeitpunkt alles grün war und es überall blühte.
Die Einreise verlief absolut reibungslos und ohne sehr lange Wartezeiten, obwohl der Flieger komplett besetzt war und schon stand wie jedes Jahr die erste Herausforderung vor der Tür: Geldwechsel! Ja wir tauschen immer schon direkt am Flughafen, hat sich für uns als bewährt und am einfachsten bewiesen und da wir ja mitten rein ins Kaokoveld wollten, sollte die getauschte Summe Nam$ für die komplette Reise reichen. Ihr könnt euch vorstellen, was das für ein Batzen Geld war bei 22 Personen. Wir mussten das Geld regelrecht in Tüten aus dem Flughafen transportieren.

Doch bevor es zu unserer Mietwagenfirma gehen konnte, stand noch ein ganz wichtiger Punkt an: UMZIEHEN! Endlich die langen Klamotten in den Koffer verbannen und ab mit der Sonnenbrille auf die Nase!

Unsere Fahrer standen schon parat auf dem Parkplatz um uns zum Verleiher nach Windhoek zu bringen. Wie schon die Jahre zuvor haben wir unsere Toyota Hilux bei Advanced Car Hire gemietet. Bis auf ein paar Kleinigkeiten und Streitereien sind wir im Groben und Ganzen immer sehr zufrieden mit den Autos von Advanced Car gewesen. Man kennt sich langsam und so wurden wir liebevoll begrüßt und für jedes Auto stand ein Mitarbeiter parat, der mit jedem Team das Auto und die Campingausrüstung komplett überprüft und abgenommen hat. Unser Auto machte alles in allem einen guten Eindruck obwohl er auch schon knapp 240.000 km runter hatte. Die wohl größte Überraschung war wohl, dass jedes Auto mit nigelnagelneuen Reifen (auch die Ersatzreifen!) ausgestattet wurde. Die letzten Jahre hatten wir immer die größten Schrottreifen bekommen. Meine größte Sorge war allerdings eher mein Dachzelt. An einigen Stellen wäre jeder Schweizer Käse neidisch geworden auf die Löcher. Nach kurzer Rückfrage bekam ich zum Glück ein anderes, nur war diesmal die Abdeckhülle des Zeltes an den Ecken komplett im Ar… Naaaaaaa toll. Ich hatte mir vorgenommen am Abend dann das Ganze mit Panzer-Tape zu flicken.





Die Übernahme zog sich die letzten Jahre immer wie Kaugummi und wir kamen immer erst weit nach 12 Uhr los. Diesmal waren wir bereits um halb elf schon startklar mit allen 11 Autos! Wow wir waren baff. Aber bevor es in Richtung einkaufen gehen konnte, stand noch unser Besuch bei Frauke von Camping Hire an. Bei ihr holen wir immer unser komplettes Bettzeug und rüsten die Campingausrüstung der Hiluxe noch etwas auf. Denn um für 22 Leute gleichzeitig kochen zu können, reichen die kleinen Pfannen und Töpfe der normalen Ausrüstung definitiv nicht aus, da müssen größere her.

Als dies auch erledigt war, konnten wir endlich in Richtung einkaufen fahren. Wie jedes Jahr ist der Superspar an der Maerua Mall unsere erste Wahl. Und wie ihr euch vorstellen könnt, ist das Einkaufen für 22 Personen eine organisatorische Meisterleistung. So hat unser geliebtes Cooking Team schon Wochen zuvor Einkaufslisten erstellt, die nun akribisch abgearbeitet werden mussten. Bewaffnet mit Funkgeräten und ein dutzend Einkaufswagen stürmten wir den Superspar. Nicht selten kommt es vor, dass wir aufgrund unserer Funkgeräte angesprochen werden, ob wir doch nicht heimlich von der örtlichen Polizei oder Sicherheitsfirma wären. Ähm nö wir sind nur eine chaotische Reisetruppe die für ihren Urlaub einkaufen will.
Auch hier machte sich die Routine bereits bemerkbar, denn der Einkauf ging auch wieder ziemlich schnell von statten, alles wurde gefunden und die Einkaufswägen wurden gen Kasse geschoben. Nach gefühlt 3 Meter Kassenzettel und hunderten Plastiktüten, war auch das erledigt. A propos Plastiktüten: wird endlich Zeit das die Dinger verboten werden. Es ist ja schön und gut, dass die Einpacker alles schön in Tüten packen, aber dieser Müll ist einfach nur überflüssig und könnte vermieden werden!





So ein Einkauf macht hungrig und so ging es danach gegenüber in die Maerua Mall in unser Lieblings-Steakhouse „Peppercorn’s“. Wir können es eigentlich nur empfehlen. Ich schreibe hierzu eigentlich nicht viel und lass das Bild sprechen.





Nun wurde es aber endlich Zeit Windhoek den Rücken zu kehren und ab auf die Pad zu gehen. Endlich unterwegs, endlich wieder den Staub auf der Straße und zwischen den Zähnen, endlich Urlaub! Heutiges Ziel war die gut 40km entfernte Farm Claratal. Ganz liebe Freunde von uns, die dort eine Trakehner-Farm betreiben und Sportpferde züchten. Die Wiedersehensfreude war groß und hammer wie die Kinder innerhalb eines Jahres wieder gewachsen sind. Unser Camp bauten wir wieder auf dem privaten „Reitplatz“ der Farm auf. Es fühlt sich ein kleines bisschen wie nach Hause kommen an: Zeltaufbau, das Auto wird eingeräumt so wie man es haben will, die Stühle werden ans Lagerfeuer gestellt, der erste Sonnenuntergang und das erste Hunter’s Gold schmeckt auch schon wieder. Einfach schön wieder hier zu sein!











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26 Mär 2018 15:08 #516556
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04.02.2018 Farm Claratal
Erst einmal ankommen


Der erste Morgen ... ich bin immer wieder erstaunt, dass ich im Dachzelt besser schlafen kann als zu Hause im eigenen Bett. Darüber hinaus bin ich immer wieder erstaunt, dass ich als kompletter Morgenmuffel und ultimativer Langschläfer in Afrika selten einen Wecker benötige und immer einer der ersten bin, die aus dem Zelt klettert.
So war es auch an diesem Morgen. Da an diesem Tag keine Wegstrecke bevor stand, da wir den ganzen Tag auf der Farm unserer Freunde verbrachten, hätte man eigentlich richtig ausschlafen können. Trotzdem war ich pünktlich mit den ersten Sonnenstrahlen wach und war schon wieder voller Tatendrang.

Trotz der unterschiedlichsten Charaktere der Tourteilnehmer, verbindet sehr viele ein morgendliches Ritual. Ohne Kaffee geht nix! Nachdem wir am Vortag die Einkäufe nicht vollständig sortiert hatten (nur das was unbedingt in die Kühlung musste), gestaltete sich die Kaffee- und Frühstückssuche ein bisschen wie Ostern. In welchem der 11 Autos könnte wohl der Kaffee gelandet sein, wo das Toastbrot und wo zur Hölle ist mein Nutella? Ja was für andere der morgendliche Kaffee ist, ist für mich eindeutig meine Lieblings-Nuss-Nougat-Creme. Wenn die nicht auffindbar ist, kann ich gerne mal zur größten Zicke werden. Aber alles wurde gefunden und so konnte das Frühstücksbuffet eröffnet werden. Wirklich alles? Nein leider mussten wir feststellen, dass wohl der Wagen mit den Eiern und der Milch im Supermarkt stehen geblieben ist und nicht zur Kasse gebracht wurde. Keine Rühreier, keine Cornflakes mit Milch und keine Milch für den Kaffee. Na toll …





Punkt 2 der Tagesordnung war daher dann erst einmal SORTIEREN! Sämtliche schwarze Kisten in den Autos, Einkaufstüten und Lebensmittel wurden herangeschleppt. Während unsere Neulinge erst einmal abspülten, machten sich die „Erfahrenen“ ans sortieren. Hier die Konserven, da die Gewürze, da alles für’s Frühstück, da Besteck und Kochutensilien, da Süßigkeiten und Snacks für zwischendurch usw. Alles jeweils in eine Kiste gepackt und mit Panzertape und Edding beschriftet legte sich das Chaos nach und nach. So lässt sich auch bei so vielen Autos immer schnell das passende finden.











Da diesmal doch auch wieder ein paar Neulinge dabei waren, mussten auch einige technische Sachen der Autos erklärt werden: wie mache ich den Luftfilter sauber, wie regle ich den Reifendruck, in welchem Gang fahre ich bei welchen Straßenbedingungen, was mache ich wenn man sich festfährt, wie wechsle ich einen Reifen auch in unwegsamen Gelände usw.

Der Nachmittag stand dann ganz im Zeichen der Freizeit. Einige gingen Reiten, die anderen fuhren mit dem Pick-Up über das Farmgelände und lauschten den Geschichten des Farmbesitzers und der Rest lag faul in der Sonne oder fing schon einmal an das Abendessen vorzubereiten.











Heiko hatte extra für uns lecker mariniertes Oryx vorbereitet. Dazu gab es frische Salate und verschiedene Dips, einfach traumhaft lecker!!! Nur das Wetter war uns nicht allzu wohlgesonnen an dem Abend. Ein richtig heftiges Gewitter zog direkt über uns hinweg und musste uns etwas Improvisationstalent abverlangen. Mit Planen und Stangen versuchten die Kiddies der Farm und wir einen kleinen Regenunterstand zu bauen, unter dem man halbwegs trocken sein Abendessen zu sich nehmen konnte. Für mich als absoluter Gewitter-Angsthase war das ja mal wieder wunderbar… NICHT!
Später hörte es glücklicherweise wieder auf und so konnten wir uns am Lagerfeuer trocknen und die sternenklare Nacht genießen.
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29 Mär 2018 09:25 #516857
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05.02.2018 Claratal – Spitzkoppe
Kochen mit Aussicht


Auch in der Nacht hatte es zeitweise echt heftig geschüttet, so war ich doch froh, dass mein Zelt trotz der kleineren Löcher komplett dichthielt und nicht einer Tropfsteinhöhle glich. Die Sonne strahlte schon wieder vom stahlblauen Himmel als die letzten aus ihren Zelten krochen.

Juhuuuuuuu heute ging es endlich ab auf die Straße. Geplant war eigentlich bis zur Farm Ameib zu fahren. Aber da diese ja leider nun für den Touristenbetrieb geschlossen ist, musste eine Alternative her. Sehr schwer in der Region einen Platz für 11 Autos zu bekommen. So entschlossen wir uns, die doch recht lange Fahrt direkt zur Spitzkoppe in Angriff zu nehmen.

Über die Fahrt an sich lässt sich nicht viel berichten. Von Claratal aus ging es über die D1982, D1980 und die C32 nach Karibib, um dort noch die vergessenen Sachen einzukaufen. Von dort aus dann weiter über die unspektakuläre B2 und D1918/D3716 zur Spitzkoppe.











Gute Nachrichten dann erst einmal an der Rezeption: wir sind die einzigen auf den sehr weitläufig verteilten Campsites, d. h. komplett freie Platzwahl.
Auf die Nachfrage welche Campsite denn die schönste sei, schickte er uns in Richtung den Campsites 10 und 11 direkt am „großen Berg“ (wenn man es auf der Karte anschaut, gaaaaanz links außen). Duschen und Toiletten mit Spülung gibt es nur direkt an der Rezeption, auf den einzelnen Campsites sind nur Plumpsklos vorhanden (dafür aber komplett sauber und alles intakt).





Wir richteten unser Camp ein und was soll man sagen: der Ausblick war einfach nur gigantisch. Ja dafür liebe ich Namibia!! Diese endlose Weite, einfach nur traumhaft. Wie soll da nachher nur der Sonnenuntergang werden? Ihr werdet es sehen.
Aber erst einmal ging es ans Kochen. Wir hatten uns ganz einfach für Bratkartoffeln mit Schmelzzwiebeln, Salat und verschiedene Dips entschieden. Die einfachsten Sachen sind schlichtweg immer die leckersten.











Während das Spülteam schon wieder fleißig war, machten sich einige schon auf den Weg und streuten aus um den besten Platz für den Sonnenuntergang zu suchen. Unser kleines Grüppchen machte es sich auf einem kleinen Hügel gemütlich mit Blick in die Ferne. Was soll ich sagen. Ich lass einfach nur die Bilder sprechen.











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Letzte Änderung: 29 Mär 2018 09:44 von jazzica.
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04 Apr 2018 09:27 #517582
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Nach einer kurzen Auszeit über die Ostertage hinweg und ein paar Schokohasen später, kann es mit der Reise weiter gehen!

06.02.2018 Spitzkoppe – Brandberg
„Der Wind geht weg wenn die Sonne untergegangen ist … haben sie gesagt! „


Die dritte Nacht im Dachzelt und wieder hatte ich das große Los gezogen, genau in unmittelbarer Nähe des Autos zu stehen mit den größten Schnarchern drin. Da halfen leider auch keine Oropax weiter. Mit den Augenringen am Morgen hätte man mich fast mit einem Panda verwechseln können. Wie gut, dass ich an dem Tag nicht fahren musste durch den täglichen Fahrerwechsel bei uns im Auto. Die Option bestand ein bisschen auf dem Beifahrersitz zu dösen, aber bei der Landschaft die Augen zubekommen? Pustekuchen!

Daher gab’s zum Frühstück erst einmal die volle Vitaminpower mit frischem Obstsalat, Rührei und meinem heiß und innig geliebten Nutella. Otto, unser Borstenhörnchen das wir auf den Namen tauften, schlich auch schon die ganze Zeit um unser Lager, in der Hoffnung ein paar Brösel abzubekommen. Otto lies seinen ganzen Charme fließen und die Damen der Tour schmolzen nur so dahin, trotzdem bekam der kleine Racker von uns nichts zu essen. Sieht man leider immer wieder was passiert, wenn Tiere bewusst von Touristen angefüttert werden.








Das Zelt zusammenklappen funktionierte auch schon wieder wie am Schnürchen, obwohl wir zwei Mädels eher zu der Gattung „Hobbit“ zählten. In den letzten drei Jahren hatten wir da so unsere eigene Technik entwickelt und damit lief das super. Von außen sah das wohl immer nach einer lustigen Kombination von Kunstturnen und Gewichtheben aus …. allerdings von Zwergen.
Nachdem das ganze Lager picobello aufgeräumt war, stand der Vormittag ganz im Zeichen der Erkundung der Spitzkoppe. Jeder konnte selber entscheiden, was er unternehmen wollte. Da in unserer Truppe einige Geocacher dabei waren (unter anderem meine Mitfahrerin) und es in der unmittelbaren Umgebung einige Caches gab, entschlossen wir uns als kleines Grüppchen die Caches zu holen. Für mich als Hobby-Fotografin stand aber natürlich auch unbedingt der Bogenfels ganz oben auf meiner To-Do Liste. Wie gut traf es sich dann, dass genau dort ein Cache vorhanden war. Von der Campsite aus (glaube es war Nr. 5) ging es durch einen längeren, engen Felsspalt zum Bogen. Was hatte ich nicht im Voraus für spektakuläre Bilder von diesem Ort gesehen und hatte zugegebenermaßen auch Angst richtig enttäuscht zu werden, was leider oftmals auch der Fall war. Aber das traf hier definitiv nicht zu. Die Steinbrücke ist echt ein Ort, den man einmal in Namibia besucht haben muss.
Um direkt unter die Brücke zu kommen, ist festes Schuhwerk auf jeden Fall Pflicht, denn es geht eine leichte Steigung die Steinwand hoch. Ja ich habe nun mal ein paar Kilos mehr oder auch zu viel auf den Rippen und für mich war das schon echte Höchstleistung da hochzukommen. Aber was macht man nicht alles um schöne Bilder zu bekommen?











Ich war happy und so konnte es weiter gehen. Wir erkundeten noch ein bisschen die Gegend bevor es zum Treffpunkt zur Rezeption ging. Als Tagesziel hatten wir uns den Brandberg gesetzt, der in den Wochen vor unserer Abreise im Brennpunkt stand aufgrund des Löwenvorfalls. Im Forum gab es hierzu auch einige hitzige Diskussionen. Das Gebiet um den Brandberg war teilweise komplett für touristische Aktivitäten gesperrt worden. Aber zum Glück wurde die Warnung wieder aufgehoben vor unserem Besuch und so konnten wir uns von der Spitzkoppe aufmachen in Richtung Brandberg. Da wir absolut keine Fans der Campingplätze am Brandberg sind, entschlossen wir uns wieder auf der Westseite des Brandbergs an einer geeigneten Stelle ein wildes Camp aufzuschlagen. Die Fahrt ging über die D3716 und der D1930 (ja immer noch total unspektakulär) nach Uis und über das kurze Stück C35 auf die D2359 Richtung Parkplatz. Gerade die D2359 war diesmal in einem echt verheerend schlechten Zustand. Die hatte ich deutlich besser in Erinnerung aus 2017!
Nach einer kurzen Trink- und Geocache-Pause ging es dann die Offroad-Piste direkt am Brandberg entlang. Ich liebe den Ausblick von dort und auch einige Zebras begrüßten uns, was unsere Neulinge zu ausschweifenden Hysterie-Anfällen über die Funkgeräte verleitete. Mit Schmunzeln musste ich an meine erste Afrika-Reise 2015 zurückdenken, als auch für mich jedes erblickte Tier ein Highlight war, sogar eine Impala. Mittlerweile aber hatte auch ich ein Impala-Tourette-Syndrom entwickelt, bei dem manchmal sämtliche Flüche über die Lippen kommen, wenn mal wieder eine Herde minutenlang die Straße versperrt, oder man beim Anblick eines Oryx denkt „LECKER!“. Äääähm ja ich bin nun einmal ein bekennender Fleisch-Fresser.








Auf der Suche nach einer geeigneten Stelle für unser Camp ging es immer weiter um den Brandberg herum, bis wir auf die Westseite gelangten und dort ein hübsches ebenes Plätzchen fanden. Der Aufbau gestaltete sich aber doch etwas schwieriger, da wie 2017 auch schon, doch ein ordentlicher Wind ging. Einige Leitern mussten sogar mit Wasserkanistern beschwert werden, damit die Zelte nicht hochklappten. „Ach der Wind hört sofort auf, wenn die Sonne untergegangen ist!“, schallte es durch das Camp, „war letztes Jahr auch schon so hier!“ Da wir aber alle einen mega Kohldampf hatten, musste ein Tisch als Windschutz für unsere Gaskocher herhalten. Da noch Kartoffeln vom Vortag übrig waren, kreierte unser Meisterkoch daraus FRITTIERTE! Kartoffelspalten mit Soße, Dips und Salaten. Bin ich aus Versehen auf der Vegetarier-Tour gelandet? Ich will Fleisch! Doch der Anblick des Sonnenuntergangs beim Abendessen machte das Fehlen des Fleisches wieder wett.








Sonnenuntergang, da war was. Achja der Wind sollte ja sofort aufhören, wenn die Sonne untergegangen war. Tja nur der Wind dachte sich wohl: „Hehe euch verarsche ich mal schön und puste die ganze Zeit weiter!“ So kam es, dass ich doch wieder die lange Hose aus dem Koffer kramen musste, denn es war richtig frisch geworden! Da halfen auch das wärmende Lagerfeuer und der Alkohol nicht groß. Alle verschwanden doch recht schnell in den Zelten und kuschelten sich in sämtliche Decken die vorhanden waren. Nachts schlichen auf jeden Fall Tiere durch unser Lager, denn man hörte immer wieder Geräusche und ein Quieken/Kichern. Ob es Hyänen waren kann ich nicht sagen, denn ein typisches Hyänen-Kichern war das nicht. Auch beim Ausblick vom Zelt durch das Netz sah man nichts. Trotz Neugier übermannte mich dann schließlich irgendwann die Müdigkeit und so ging ein weiterer Tag vorbei.
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