THEMA: Norden Namibias und Botswana - Frühjahr 2017
11 Mär 2018 11:56 #514107
  • Alex_Muc
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  • Alex_Muc am 11 Mär 2018 11:56
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Hallo zusammen,

mit einiger Verspätung möchte ich hier unsere Reise im März 2017 noch vorstellen, ich hatte lange keine Lust und Energie, den Bericht fertigzustellen, und jetzt, endlich überwunden, hat mich die externe Festplatte mit den RAW-Dateien im Stich gelassen - ist alles gesichtert, aber die Fotos ziehen sich dadurch noch etwas.. ich möchte, wie beim letzten Reisebericht, ob der Menge der Fotos nach und nach einstellen und ziehe den Text in diesem Beitrag dann nach und nach in die Fotoeinträge..

Die Reise war sehr feucht und für mich mit doch recht lange bleibenden Erinnerungen verbunden.. ich wurde nachts wohl von einer Violinspinne gebissen, hatte einen atypisch langsamen Verlauf der Vergiftung, bin viel im Schlamm rumgeturnt beim Autos freischleppen im Kaokoveld, dadurch schöne Entzündungen entwickelt, und damit in Deutschland 4 Wochen im Tropeninstitut und beim Chirurgen zugebracht, um die Nekrose am Fuß an 2 der 3 Bisse wegzubekommen... deshalb war die Motivation, die eigentlich sehr schöne Reise zu dokumentieren, etwas gedämpft ;)

In einem ersten Schritt möchte ich die Route und Unterkünfte vorstellen, wahrscheinlich das interessanteste für Euch, weil wir auch an ein paar "weniger besuchten" Campsites waren (zumindest bei meiner Suche für die Reise Anfang 2017). Nach und nach werde ich noch ein bisschen was zur Reise schreiben und Bilder einstellen, wie ich dazukomme (doch wieder über 4000 Bilder, und ich habe wenig fotografiert.. die Dame auf dem Nebensitz aber wohl öfter). Insgesamt waren es weit über 5000 km Strecke, "reine" Fahrtstrecke waren etwa 3900 km, aber die Parks haben mal wieder "zugeschlagen" ;)

Geplant war dieses Mal der Norden - trotz meines glaube ich 13. oder 14. Besuchs in NAM war ich nie nördlich des Etosha-Parks, aus Zeit- und Malariagründen (eigentlich sind wir immer in der Regenzeit unten). Dieses Mal haben wir den Weg zur Reisemedizinerin auf uns genommen, und wurden auch sehr spezifisch und sehr gut informiert. Außerdem war geplant, von den vielen, langen Reisetagen etwas wegzukommen, und auch mal länger an einem Ort zu bleiben - für mich als Vielfahrer eine Revolution ;)

Hier mal die Route, wie sie geplant war:
28. Februar Di Flug Ankunft
01. März Mi WDH
02. März Do WDH
03. März Fr Roys Rest Camp
04. März Sa Mobola
05. März So Mobola
06. März Mo Mobola
07. März Di Kalizo Lodge
08. März Mi Kalizo Lodge
09. März Do Senyati Safari
10. März Fr Senyati Safari
11. März Sa Senyati Safari
12. März So Mobola
13. März Mo Nkwazi Lodge
14. März Di Ongula Village Lodge
15. März Mi Opuwo/Aussicht
16. März Do Opuwo/Aussicht
17. März Fr Hoada
18. März Sa Hoada
19. März So Omandumba
20. März Mo Omandumba
21. März Di WDH
22. März Mi WDH
23. März Do WDH
24. März Fr WDH
25. März Sa Flug

Daraus wurde:
28. Feb Di Flug Ankunft
01. März Mi WDH
02. März Do WDH
03. März Fr Roys Rest Camp
04. März Sa Mobola
05. März So Mobola
06. März Mo Mobola
07. März Di Caprivi Mutoya
08. März Mi Caprivi Mutoya
09. März Do Senyati Safari
10. März Fr Senyati Safari
11. März Sa Senyati Safari
12. März So Nkwazi Lodge
13. März Mo Ongula Village Lodge
14. März Di Opuwo
15. März Mi Opuwo
16. März Do Khorawib Community Camp
17. März Fr Palmwag
18. März Sa Khorixas NWR Camp
19. März So Swakopmund
20. März Mo Blutkuppe
21. März Di WDH
22. März Mi WDH
23. März Do WDH
24. März Fr WDH
25. März Sa Flug



Hier mal grob der Ablauf und die ersten Eindrücke der Camps:
Pünktlich mit einem deftigen Gewitterregen kamen wir als einzige Camper im Roys Rest Camp: an.. es ist wirklich schön angelegt, die Lapa gefällt, die Campsite und Einrichtungen sind sauber und gepflegt. Da die Campsite komplett leer war, hatten wir auch viel Vogelbesuch, und sahen (sehr kurz) sogar ein Buschbaby.. Ein nettes Gespräch hatten wir auch vor dem Essen mit einem burischen Jäger, ebenso beim Abendessen mit einem deutschen Paar. Das Buffet war hervorragend, ich habe selten so gut abwechslungsreich gegessen, ich kann es uneingeschränkt empfehlen - sehr gute Salate, schöner Auflauf, super Kudu-Braten, alles raffiniert gewürzt und reichlich vorhanden.

Mobola: liegt wunderschön am Fluss, die Chalets schauen auf einen Seitenarm und die Lodge-eigene Insel, zu der eine Hängebrücke führt. Der Abstand der Häuschen ist sehr angenehm, aber wir waren sowieso allein.. der Dackel und der Schäferhund der Lodge waren treue Besucher.. Die Einrichtung ist geschmackvoll und großzügig, sehr schön auch die Dusche, die vom Raum nur durch eine Natursteinwand abgetrennt ist. Die Betreuung ist sehr freundlich und hilfsbereit, insofern gab es nichts, was wir uns mehr gewünscht hätten. Auch die Bootstour war schön und sehr gut erklärt.

Nicht so schön war das Wetter, viel starker Regen, schon beim Einfahren in die Lodge war die Kurve nach dem Tor so matschig, dass ich tatsächlich in den Low-Drive gehen musste - ich wollte eigentlich nicht "alles umpflügen", aber es ging nicht anders.. wir haben allerdings einige Ausflüge auf die Insel zu Fuß gemacht, am Morgen dann aber doch recht hasenfüßig lange gewartet, ob die Hippos wirklich von der Insel weg sind - wir hörten sie deutlich morgens, und wollten in dem Wald nicht plötzlich einem Hippo gegenüberstehen. Der Dackel begleitete uns permanent als Wache, aber ob er wirklich ein Hippo verjagen kann? :laugh:

Sehr gut geeignet von der Lage her ist Mobola auch für die Ausflüge in den Buffalo / Bwabwata-Nationalpark, die wir sehr schön fanden. Es waren kaum Autos unterwegs, was das Ganze noch angenehmer machte. Wir sind sehr viel dort herumgefahren, es war zwar sehr matschig, aber gut fahrbar. An einer Umfahrung eines wirklich tiefen Matschlochs bin ich allerdings seitlich weggerutscht, was mich die Regenrinne über der Einstiegstür des Koffers kostete (erst abends bemerkt..), was mit dem vielen Regen teilweise nervig war, weil das Wasser dann den Weg ins Innere suchte..

Kalizo Lodge: Als nächstes war auf dem ewigen Weg nach Osten auf der B8 die Kalizo Lodge geplant gewesen. Das war die Stelle bei der Planung, die wir zig mal umentschieden hatten. In Katima dann der Anruf, dass aufgrund der schweren Regenfälle die Strasse über 10 km nicht befahrbar wäre, und die Lodge uns leider auf die neue und näher an Katima liegende Caprivi Mutoya Lodge umgebucht hätte.

Die Anfahrt war abenteuerlich, über eine C- oder D-Strasse, die gerade gebaut wurde - immer eine Spur frei neben (!) der Strasse - bei Regen ideal. Aber wir kamen durch, und als Info für alle (incl. uns) Touristen: Der Wachdienst in einem poppeligen Nicht-4x4 auch - der aber sehr vorsichtig und schwimmend. Die Einfahrt zur Caprivi-Mutoya Lodge war dann wirklich interessant, das Wasser stand auf ca. 30 Meter, und es war deutlich zu sehen, dass das Schlamm-Wasser-Loch von ca. 5 Meter Länge von LKWs gebuddelt wurde. So nahe an der Lodge war ich aber recht mutig, und außerdem gab es keine Möglichkeit zu umfahren - rundherum war echter Sumpf. Letztendlich kam das Fahrzeug im Low-Drive gut durch, aber das Schlamm/Wasser-Gemisch ging dann doch bis an die Oberkante der Reifen..

Diese war letztes Jahr frisch eröffnet worden, und teilweise waren noch nicht alle Gebäude errichtet oder renoviert. Wir waren in schönen Zelten untergebracht. Die Lage ist wunderschön an einem See, mit vielen Bäumen (und vielen Affen), vor allem die Lapa und Terrasse sind auch sehr geschmackvoll angelegt und eingerichtet. Die Besitzer, aus Simbabwe übergesiedelt, sind äußerst bemüht und sehr freundlich - auch die Bootsfahrt mit ihnen war sehr interessant und lehrreich (auch zum Thema illegales Fischen, zu kleine Maschenweite der Netze, und wer den Fisch wohin verkauft). Wir haben den Aufenthalt sehr genossen, speziell die fast schon unheimliche Mühe, die für Frühstück und Abendessen betrieben wurden mit zusätzlichem Gebäck und Aufmerksamkeiten, war sehr rührend. Interessant auch die Essensauswahl, da die Besitzer englischstämmig sind - aber schmackhaft! Uns nervte irgendwann die Nässe und der Schlamm, jeder Schritt schwappte, aber dafür konnten die Lodgebesitzer ja nichts..

Anschliessend ging es nach Botswana, sehr angenehme und freundliche Grenzprozedur, gleich nach der Grenze fast einen Waran überfahren (was ist das für ein Stock auf der Strasse, oder Elefantenmist - oder....???), auch sonst nahe der Strasse Elefanten, Giraffen, Büffel, Hornraben, Antilopen, sehr schön nach der Eintönigkeit der B8 . Das Senyati Safari Camp liegt sehr schön, das Wasserloch mit Bar auf einer hochgesetzten Terrasse liegt genial, es waren wirklich jeden Abend Elefanten da, die man in ca. 25 Meter Entfernung bewundern kann. Einmal zog eine Büffelherde von sicher 100 Tieren zum Wasserloch, und dann etwa 10 Meter an unserem Auto vorbei (wir standen ganz außen). Jede Camp-Site hat ein eigenes Häuschen mit Spüle, überdachter Terrasse, Toilette und Dusche. Das Ganze ist etwas älter, nicht perfekt im Schuss, aber sauber gehalten. Wir waren insgesamt sehr zufrieden, v.a. angesichts des für Botswana günstigen Preises. Ein Besuch der Victoria-Fälle war auch organisierbar, unser Glück: Wir hatten eine Privattour zu zweit, niemand sonst wollte an dem Tag die Tour mitmachen - trotzdem wurde sie durchgeführt.

Am nächsten Tag hatten wir kurzfristig doch Lust auf den Chobe-Park, und sind um 11 Uhr losgefahren. Dazu später Bilder und mehr Berichte, ich hatte selten so intensive und schöne 6 Stunden wie dort.

Die Rückfahrt war mit Mobola und Nkwazi-Lodge gemütlich geplant, es regnete aber ununterbrochen, und wir fuhren so an Mobola vorbei bis hinter Runde. Die Nkwazi-Lodge erreichten wir bei - Regenpause, auf dem Weg zum Essen gabs aber schon wieder Regen. Deshalb nahmen wir auch eines der Chalets, ich hatte keinen Nerv mehr auf Regen im Auto. Die Anlage ist sehr schön, sogar ein trockener Sonnenuntergang war uns vergönnt am Fluss.. Das Abendessen und Frühstück sind herausragend, da auch viele regionale Spezialitäten aufgetischt werden, die ich so noch nie gesehen und gekostet hatte. Als reiner Übernachtungsstopp war aber soviel mehr nicht zu erleben - wieder besuchen werden wir die Lodge aber!

Wir hatten überlegt, ob wir nördlich, südlich oder durch den Etosha Richtung Kaokoveld fahren wollten, und waren neugierig auf das "andere Namibia" nördlich. Das war auf jeden Fall ein sehr guter Entschluss, die Landschaft, die Siedlungen etc. wahrzunehmen, und wie entwickelt dort alles ist (zu den Threads hier im Forum - kann man dort oben tanken etc.., klar teilweise älter schon). Riesige Einkaufszentren, zig Tankstellen, selbst zwischen den Städten teilweise neu gebaut, überall Bankomaten, es war sehr interessant, die Nordroute zu fahren. Das Ongula Village war etwas schwer zu erreichen (Regen..), wir fuhren die letzten 3 km über überflutete Wiesen, da weder Navi noch Schilder die frisch aufgeschüttete Strasse kannten - wir kamen aber durch, auch durch freundliche Hilfe von weder englisch, afrikaans oder deutsch sprechenden Anwohnern ;)

Die Ongula Village Lodge ist von Ovambo-Frauen betrieben, sehr schön eingerichtet, und wir wurden sehr freundlich empfangen. Die Camp-Site hatten wir für uns, diese ist etwas einfacher eingerichtet (viel geschichtete Steine etc.), aber durchaus akzeptabel. Wenn sie voll ist, wird es aber enger. Sanitäre Einrichtungen etc. waren voll in Ordnung, der Sicherheitsdienst auch sehr nett und stellte sich persönlich vor, damit wir nachts nicht erschrecken würden. Die deutsche Dame, die in irgendeiner Funktion dort vor Ort war, war überhaupt nicht unser Fall, auch der einzige andere Gast war gewöhnungsbedürftig (denken die von uns wohl auch ;) ). So war das Essen an einem gemeinsamen Tisch nicht ganz so prickelnd, aber auszuhalten.

Da es wohl nicht soviele schöne, außerhalb gelegene Camp-Sites gibt (Schilder sahen wir einige und in den Städten gibt es Campings, das war uns aber zu laut), ist Ongula aber ein guter Zwischenstopp!

Der Weg nach Opuwo war traumhaft, und endlich wieder unbesiedelter ;) Es war auch faszinierend, von der wasserreichen (Regen...), Palmenbestandenen, später Buschlandschaft mit Gras ins immer trockenere und steinigere Land zu fahren, wo innerhalb 20-30 km plötzlich kein Grashalm mehr steht, aber auch noch Menschen wohnen... in Opuwo fuhren wir auf den Berg zur Opuwo Lodge, Camp-Sites waren genügend frei, und wir fanden einen schönen Rastplatz - später wurde es dann um einiges voller. Die Sicht war sehr schön, der Swimming-Pool ein Traum (eigentlich pervers in so einer Gegend, aber schön war es trotzdem), und es regnete nur ganz kurz - endlich Sonne tanken und Schwimmhäute zurückbilden ;) Aufgrund familiärer Probleme in Deutschland blieben wir zwei Nächte dort, da das Funknetz sehr gut war, konnten dann aber nach dem Ruhetag in der Sonne gut weiterfahren. Wir hatten gehört von Leuten aus dem Süden, dass unser nächstes Ziel, Hoada, sehr voll wäre, und sogar "Notstellplätze" benützt würden. Wir disponierten deshalb um, und wollten entweder in Aussicht oder Khorawib einen Stopp machen. Die Strassenverhältnisse - über mehrere Kilometer war die Strasse einfach weggeschwemmt, unter anderem auch die Zufahrt nach Aussicht - machten dann einen Strich durch die Rechnung, und wir schleppten diverse Fahrzeuge frei - einen Hilux sogar 5x, bei diesem schien der Allrad defekt zu sein..

Khowarib Community Camp
Die Zufahrt war zwar etwas schwierig (Richtung Khowarib Lodge, nach 2-3 km gabelt sich der Weg, dann sind es noch 1-2 km), aber der Weg lohnt sich! Wir waren fast allein auf der Campsite, und standen auf Nr. 1 - direkt mit Blick auf den Canyon, und somit den stark fliessenden Khowarib (zumindest bis abends). Die sanitären Einrichtungen etc. sind eher einfach, aber sehr sauber, und schön gemacht mit den geflochteten Ästen als Sicht- und Sonnenschutz. Als wir ankamen, war der Platz auch frisch gerecht, Feuerholz war problemlos zu kaufen, und der Preis war sehr günstig. Wir werden auf jeden Fall wieder dorthin fahren!

Nächster Stopp war ungeplant Palmwag, auch, da mein Vater vor über 20 Jahren dort war und absolut begeistert von den Löwen und Elefanten dort berichtete - er gab mir den Auftrag, dort ein Draught zu trinken.. Wir hatten einen schönen Stellplatz mit Blick aufs Gelände, aber das Ganze ist schon enger als die vorigen Campsites.. super war die Fahrt durchs Gebiet, tolle Landschaften, viele Tiere (an einer Stelle, sonst fast keine) und mal wieder - ein Riesengewitter, mit Blitzeinschlag maximal 20 Meter neben uns - die Ohren klingelten mir noch den ganzen Tag.. Generell ist die Campsite von Palmwag ok, aber für diesen Preis überteuert meiner Meinung nach, die sanitären Einrichtungen sind ok, aber wurden nach dem Regen z.B. nicht trockengewischt, das Licht war trotz Solarpower etc. nicht an, Kleinigkeiten, die ich bei dem Preis aber anders erwarte. Andererseits: Die Landschaft und der Preis des Tagespasses machen wieder alles wett!

Als Übernachtungs"lückenfüller" hatten wir viel Auswahl, und entschieden uns wohl etwas falsch. Das NWR-Camp in Khorixas war ok, preiswert, gut gelegen, aber durch Bauarbeiten etc. sah nicht alles schön aus. Es war auch recht voll durch eine Südafrikaner-Gruppe, die sich aber sehr manierlich verhielten im Nachhinein betrachtet. Der Pool war angenehm, die sanitären Einrichtungen ok. Nett war das Gespräch und die Sherry-Runde mit einem der angestellten Köche, der auf dem Weg zu seiner Wohnung auf dem Platz an unserer Braai-Stelle Halt machte.. als Übernachtungsstopp ist das Ganze ok, die Leute sind sehr freundlich, aber von der Lage her hätten wir doch etwas Umweg (ca. 50 km) in Kauf nehmen sollen.

Swakopmund - Deutsches Haus
Da wir uns entschieden, doch im Namib-Naukluft-Park zu übernachten und herumzufahren, war das nächste Ziel Swakopmund. Hier wohnen wir standardmäßig im Deutschen Haus, das uns gefällt, und spitzenmäßige Küche bietet (Neptuns Dreizack...), und einfach so schön traditionell ist. Die Fahrt dorthin war wirklich extrem heiss, der Wind, der zum Fenster hereinkam, war wie ein heisser Fön. Kurz vor der Küste schaltete der Wind dann auf Richtung Meer um, und wir hatten das Gefühl zu erfrieren. Nach 5 Minuten legte sich das, der Fön wurde wieder eingeschalten.. Swakop hatte damit für März absolut ungewöhnliche Temperaturen weit über 30 Grad Celsius, was zu einem sprichwörtlich vor Menschen schwarzen Strand führte - so hatte ich das noch nie erlebt. Wir waren froh, uns im 17 Grad warmen Atlantik abkühlen zu können, was auch den Hautirritationen / Stichen gut tat, die mir seit ein paar Tagen weh taten und brannten. Ein Besuch bei einer Apothekerin (Swakopmunder Apotheke) mit Ratsuche, ob sie so etwas kenne, endete mit der lapidaren Aussage - "ach, das kann alles sein, Krätze, Stiche, ...". Vielen Dank! Ich hätte ja etwas gekauft, und Apothekerinnen sollten sich ja über Krankheitsbilder vor Ort zumindest grob auskennen.. eine derart desinteressierte, unfreundliche Person habe ich in Namibia noch nie erlebt. Beim NWR kauften wir dann noch das Permit für den Namib-Naukluft-Park und das Recht, an der Blutkuppe zu stehen.

Die Fahrt durch den Park war sehr schön, und relativ spät kamen wir an der Blutkuppe an. Die Campsite war sehr schön gelegen, eigentlich einsam (ruhig), es gibt rund um die Blutkuppe mehrere Campsites, wir suchten eine aus, die den Sonnenuntergang schön einfangen konnte. Nicht so schön: Das Plumpsklo war bis Oberkante Sitz voll, das war dann nicht so angenehm. Generell aber ist der Namib-Naukluft-Park wunderschön, ruhig, und günstig, wenn ich Tagesgebühr und Übernachtungsgebühr zusammenzähle - mehr Service bekomme ich in Botswana auch nicht, und zahle das zigfache..

Plan war, mit ein paar kühlen Windhoek Draught Dosen auf einen Ausläufer der Blutkuppe zu klettern und den Sonnenuntergang zu geniessen.. für die Solarzellen wollte ich nochmal 2 Meter vorfahren, aber der Motor startete nicht mehr. Alle Fehlersuche erbrachte nichts. Also mit dem Handy möglichst weit auf die Blutkuppe geklettert, und tatsächlich, an einer Stelle gab es 2 Balken Empfang. Schließlich meinen Vater erreicht, Problem geschildert, und nach längerer Diskussion (Fragen à la "beschreib mal was Du siehst" sind nicht lustig, wenn man 100 Meter höher und 500 Meter entfernt steht) wenigstens ein paar neue Ideen gehabt, was es sein könnte... wieder runtergeklettert, tatsächlich hinter dem heissen Motor die abgerissene Zündleitung zum Anlasser gefunden, mit Lüsterklemme repariert, Motor lief. Laune war dann etwas schlechter. Wieder auf die Blutkuppe geklettert, Bier getrunken, Auto fährt zu unserer Campsite - wir wollten das nicht glauben: schöner letzter Abend, Ruhe, Einsamkeit, und der stellt sich 30 Meter neben uns, wo soviel Platz ist? Beim nach-unten-klettern kamen die Leute auf uns zu, wir hatten Sie schon am Vet-Zaun auf dem Weg nach Süden getroffen - sie hatten auch eine Panne, der Motor ging immer wieder aus, Spritprobleme.. deshalb suchten sie jemanden, der ihnen im Notfall morgens helfen könne, und stellten sich so nahe hin... Im Dunkeln wurden nun der Filter ausgebaut, ausgeblasen mit Druckluft, und irgendwann lief der Motor doch etwas besser... Bier wurde auch getrunken, und eigentlich war es ganz lustig geworden.. das gemütliche Grillen hatte sich aber auch erledigt.. am nächsten Morgen dann die Fahrt Richtung Windhoek, sie vornan, wir sahen die 2 immer wieder, aber insgesamt lief das Auto gut.

So, jetzt habe ich doch mehr geschrieben.. Fotos folgen wie geschrieben.
Viele Grüße
Alex
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Letzte Änderung: 12 Mär 2018 18:34 von Alex_Muc.
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11 Mär 2018 12:04 #514109
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  • Nördby am 11 Mär 2018 12:04
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Hi Alex
Wollte gerade meinen Reisebericht im gleichen Zeitraum und am ähnlichen Ort einstellen, da musste ich erst einmal Deinen lesen. Habe diese extreme Feuchtigkeit auch erleben dürfen und selbst das in Afrika eher seltene
Dengefieber 2 Wochen lang genießen dürfen.
Ich fühle also mit Dir und bin sehr gespannt auf Deinen weiteren Bericht.
Gruß Nördby
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11 Mär 2018 12:14 #514112
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  • Alex_Muc am 11 Mär 2018 11:56
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Hallo Nördby,
dann stell mal ein, interessiert mich! Dengue-Fieber ist ja auch was schönes.. mir hat es im Prinzip nur die letzten Tage etwas verdorben mit dem brennenden und schmerzenden Fuß.. alles gut wieder bei Dir?
Viele Grüße
Alex
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11 Mär 2018 20:39 #514241
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  • Alex_Muc am 11 Mär 2018 11:56
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So, 6 Stunden lang mit externen Festplatten rumgetan, und die Fotos wieder zurückgespielt.. scheint alles zu klappen..
Fahrt nach Norden, wie Ihr sehen könnt, eher schlechtes Wetter...



Roys Rest Camp - leer, grün, nass ;)




Besseres Wetter Richtung Rundu


Für uns ungewohnt, die "dichte" Bebauung, und der dörfliche, selbständige Charakter von Nord-Namibia


Mobola: Blick von der Terrasse


Der Naturpool oberhalb des Flussarmes


Hängebrücke.. etwas wacklig ;)


Die Wege auf der Insel sind zugewachsen, und nicht für jedermann geeignet.. siehe Warnschilder..


Lohn der Mühe: Die Bar, abends besetzt




Wachschutz durch Helmut und Egon
Letzte Änderung: 14 Mär 2018 15:44 von Alex_Muc.
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  • Alex_Muc am 11 Mär 2018 11:56
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Abendstimmung, bei dem richtigen Wetter wunderschön!


Bwabwata National Park - Blick von oben auf den Cubango




schlechte Wege


warum wir hier wohl umdrehten? ;)


viel Regen, viele Schmetterlinge - soviele hatte ich noch nie gesehen in Namibia


ungebetene Gäste 1 - Flucht




ungebetene Gäste 2 - Sitzblockade




Vogelvielfalt


Endlich die "großen" Tiere ..
Letzte Änderung: 11 Mär 2018 20:48 von Alex_Muc.
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  • Alex_Muc am 11 Mär 2018 11:56
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Ungebetene Gäste 3 - Sitzblockade 2


Abendstimmung - ein schöner Tag!


Regen :(


Besuch


trotz ständiger Oberwäsche schmutzig..


wieder meine Lieblingsbrücke


Blick auf das Chalet


will ich da wirklich rein?


Vogelvielfalt 1


Vogelvielfalt 2


Vogelvielfalt 3


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Letzte Änderung: 11 Mär 2018 20:53 von Alex_Muc.
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